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Die
Erfindung betrifft ein Rotationszerstäuberbauteil für einen
Rotationszerstäuber
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Beispielsweise kann es sich bei dem Zerstäuberbauteil
um einen das Stirnelement des Zerstäubers bildenden Lenkluftring
handeln. Ferner betrifft die Erfindung den Rotationszerstäuber selbst
sowie die Verwendung des Zerstäuberbauteils
in einem Rotationszerstäuber
bei dessen Reinigung in einer automatischen Reinigungseinrichtung.
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Zur
Beschichtung von Werkstücken
wie beispielsweise Kraftfahrzeugkarossen und deren Teilen werden
seit längerem
Rotationszerstäuber
eingesetzt, die beispielsweise aus
DE 94 19 641 U1 oder
EP 1 384 514 A bekannt sind.
Derartige Rotationszerstäuber
weisen eine drehbar gelagerte Glockentellerwelle auf, die von einer
mit Druckluft beaufschlagten und luftgelagerten Turbine angetrieben wird
und einen Glockenteller trägt,
der während
des Beschichtungsbetriebs mit hoher Drehzahl rotiert. Dem Glockenteller
wird hierbei durch ein innen liegendes Farbrohr Beschichtungsmittel
(z.B. Lack) zugeführt,
wobei das Beschichtungsmittel durch die Fliehkräfte nach außen getragen und dann an einer ringförmig umlaufenden
Absprühkante
abgesprüht wird.
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Aus
den vorstehend erwähnten
Druckschriften ist es weiterhin bekannt, den von dem Glockenteller
erzeugten Sprühstrahl
durch sogenannte Lenkluft zu formen. Hierzu weist der bekannte Rotationszerstäuber an
seiner Stirnseite einen Lenkluftring mit ringförmig verteilt angeordneten
Lenkluftdüsen
auf, wobei aus den Lenkluftdüsen
in axialer Richtung Druckluft ausgeblasen wird, die einen Lenkluftstrahl
bildet, der auf die Außenfläche des
Glockentellers gerichtet ist und dadurch den Sprühstrahl formt.
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Es
sind auch Rotationszerstäuber
bekannt, bei denen der Lenkluftstrahl nicht auf die Außenfläche des
Glockentellers gerichtet wird, sondern auf den Sprühkegel selbst.
Ferner ist es möglich,
den Lenkluftstrahl schräg
zur Drehachse des Glockentellers auszublasen oder sogar in radialer
Richtung, wobei der sogenannte Coanda-Effekt ausgenutzt wird, was
beispielsweise aus
DE
100 53 296 C2 bekannt ist.
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Aus
verschiedenen Patentschriften, wie beispielsweise
EP 0 333 040 B1 ,
EP 1 367 302 A2 und
DE 10 2004 061 322 ,
ist es weiterhin bekannt, einen Rotationszerstäuber zu reinigen, indem der
Rotationszerstäuber
mit dem montierten Glockenteller in eine automatische Reinigungsvorrichtung
eingeführt und
dann im eingeführten
Zustand innerhalb der Reinigungsvorrichtung mit einer Reinigungsflüssigkeit besprüht wird.
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Dieses
automatische Reinigungsverfahren ist jedoch bei den eingangs beschriebenen
bekannten Rotationszerstäubern
mit einem Lenkluftring und bei anderen ähnlichen Zerstäubern problematisch, da
die Reinigungsflüssigkeit
oder Beschichtungsmittel aus dem vorangegangenen Beschichtungsbetrieb bei
der Reinigung in den ringförmigen
Spaltraum eindringen kann, der sich zwischen der dem Glockenteller
zugewandten Stirnfläche
der die übliche
Luftturbine enthaltenden Lagereinheit der Glockentellerwelle und
der dieser Stirnfläche
axial gegenüberliegenden Innenfläche des
Lenkluftrings befindet. Bei der anschließenden Inbetriebnahme des Zerstäubers zum Lackieren
wird die in den Spaltraum eingefüllte
Flüssigkeit
durch die Abluft des Luftlagers der Lagereinheit wieder aus dem
Zerstäuber
herausgeblasen, wobei sie das zu lackierende Objekt wie z.B. eine
Fahrzeugkarosse verschmutzen und zu Lackierfeh lern führen kann.
Bei der Reinigung der bekannten Rotationszerstäuber musste also der Bereich
zwischen dem Glockenteller und dem Lenkluftring nach Möglichkeit
ausgespart werden, um das Eindringen von Reinigungsflüssigkeit
und Beschichtungsmittel in den Zerstäuber zu verhindern. Eine automatische
Reinigung war deshalb bei den bekannten Rotationszerstäubern schwierig
und nur eingeschränkt
möglich.
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In
der
DE 10 2005 015 604 wurde
bereits eine hülsenförmige Wellenabdichtung
vorgeschlagen, welche die Glockentellerwelle im montierten Zustand
zumindest teilweise im Bereich des Ringspalts zwischen dem Glockenteller
und dem Zerstäubergehäuse bzw.
Lenkluftring abdeckt. Diese hülsenförmige Wellenabdichtung
verhindert bei einer automatischen Reinigung des Rotationszerstäubers, dass Reinigungsflüssigkeit
in diesen außerhalb
des Zerstäubers
befindlichen Ringspalt eindringt. Insbesondere kann dadurch das
Eindringen der Reinigungsflüssigkeit
in die Lagereinheit verhindert werden, was im Extremfall zu einem
Blockieren der Glockentellerwelle führen könnte. Da die in der Patentandmeldung
DE 10 2005 015 604 offenbarten
Merkmale und Maßnahmen
auch bei Realisierung der vorliegenden Erfindung zweckmäßig sein
können,
wird ihre gesamte Offenbarung durch Bezugnahme in die vorliegende Anmeldung
aufgenommen. Allerdings verbleibt auch bei dieser vorgeschlagenen
Lösung
zwischen der Welle und der hülsenförmigen Wellenabdeckung
ein kleiner Spalt, durch den Spülflüssigkeit
in den erwähnten
Spaltraum zwischen der Lagereinheit und der Innenfläche des
Lenkluftrings eindringen könnte. Außerdem betrifft
die vorliegende Erfindung auch Rotationszerstäuber ohne eine derartige hülsenförmige Wellenabdeckung.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt also die Aufgabe zugrunde, die bekannten
Rotationszerstäuber
so zu verbessern, dass in den genannten Spaltraum keine externen
Medien oder Partikel eindringen können und insbesondere ohne
das oben beschriebene Problem eine automatisierte Reinigung des
Zerstäubers
möglich
ist.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale der Patentansprüche gelöst.
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Die
Erfindung macht es möglich,
dass Rotationszerstäuber
bei der automatisierten Reinigung auch direkt im Bereich der Glockentellerwelle
mit Reinigungsflüssigkeit
besprüht
werden können,
ohne dass der Spaltraum zwischen der Lagereinheit und dem Lenkluftring
oder sonstigem Stirnelement des Zerstäubers sich mit Flüssigkeit
füllt,
die später
wieder aus dem Zerstäuber
herausgeblasen oder aus andere Weise herausfließen und die Beschichtung stören würde. Auf
seiner dem Stirnelement abgewandten Rückseite könnte dieser Spaltraum im Rahmen
der Erfindung statt durch die eigentliche Lagereinheit der Turbine
auch durch eine sonstige radial verlaufende Stirnfläche der
Innenkonstruktion des Zerstäubers
begrenzt sein. Auch während
des Beschichtungsbetriebs können
störende
Medien oder Partikel nicht von außen in den Spaltraum eindringen.
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Bei
einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist das Rotationszerstäuberbauteil ein das Stirnelement
des Zerstäubers
bildender Lenkluftring. An dessen Innenumfang kann das insbesondere
als ringförmige
Dichtlippe ausgebildete Dichtungselement angeordnet sein, wobei
die Dichtlippe den Innenumfang bilden oder sich nur in dessen Nähe befinden
kann.
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Dieses
Dichtungselement kann dem hier beschriebenen Zerstäuberbauteil
wie z.B. dem Lenkluftring oder sonstigem Stirnelement einstückig angeformt
oder stattdessen an ihm vorzugsweise auswechselbar befestigt sein.
Die Auswechselbarkeit des ggf. empfindlich gestalteten Dichtungselements kann
u.a. in Hinblick auf mögliche
Beschädigungen oder
Verschleiß zweckmäßig sein.
Das Dichtungselement kann zweckmäßig aus
einem für
seinen Zweck ausreichend elastisch verformbaren Kunststoffmaterial
bestehen, aus dem bei einstückiger Ausbildung
auch das Stirnelement besteht, während bei
zweistückiger
Ausbildung das Stirnelement selbst aus einem anderen Kunststoff
oder beispielsweise auch aus Metall bestehen kann.
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Statt
an dem Lenkluftring oder sonstigem Stirnelement kann das Dichtungselement
aber auch einem sonstigen Teil der Gehäusekonstruktion des Zerstäubers oder
auch der Lagereinheit angeformt oder daran ggf. auswechselbar befestigt
sein. Das Dichtungselement kann auch als völlig separates Bauteil in dem
Zerstäuber
montiert sein.
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Im
Falle eines mit dem Dichtungselement versehenen Lenkluftrings kann
dieser wie bei an sich bekannten Rotationszerstäubern einen Teil des Zerstäubergehäuses bilden.
Stattdessen kann er auch als separates Bauteil ausgebildet und z.B.
mit einem Außengewinde
versehen sein, mit dem er mit einem Innengewinde des Zerstäubergehäuses oder
sonstigen Bestandteils des Zerstäubers
verschraubt werden kann.
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Bei
dem bevorzugten Ausführungsbeispiel dichtet
das Dichtungselement zumindest den größten Teil des zwischen der
Stirnfläche
an der Lagereinheit und dem Stirnelement des Zerstäubers gebildeten
Spaltraum radial nach innen gegen die Welle ab, also gegen den zwischen
der Lagereinheit und dem Glockenteller befindlichen Bereich der
Welle, der für Medien
aus der Umgebung des Zerstäubers
zugänglich,
d.h. nicht abgedichtet ist. Die Abdichtung des Spaltraums gegen
diesen von außen
zugänglichen Bereich
an der Welle kann unter axialer Verformung des Dichtungselements
zwischen den beiden den Spaltraum begrenzenden radial verlaufenden
Flächen
erfolgen, ohne dass das Dichtungselement an der Welle anliegen muss.
Es sind jedoch auch Ausführungsbeispiele
der Erfindung möglich,
bei denen die Dichtlippe oder das sonstige Dichtungselement an der
Welle selbst anliegt. Die Dichtung ist in zweckmäßiger Weise so geformt und
angeordnet, dass sie von dem Druck eines von außerhalb des Zerstäubers eindringenden,
insbesondere flüssigen
Mediums gegen ihre Anlagefläche
gedrückt
wird, bei den erwähnten
Beispielen also gegen die Lagereinheit bzw. gegen die Welle.
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An
den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen wird die Erfindung
näher erläutert. Es
zeigen
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1 einen
Hochrotationszerstäuber,
bei dem die vorliegende Erfindung realisiert werden kann;
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2 die
Anordnung eines erfindungsgemäß mit einer
Dichtlippe versehenen Lenkluftrings in einem Hochrotationszerstäuber in
einer schematisch vereinfachten Darstellung;
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3 einen
in der Praxis realisierten Lenkluftring gemäß der Erfindung;
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4 die
Stirnkonstruktion eines Hochrotationszerstäubers gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel
der Erfindung; und
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5 einen
anderen Hochrotationszerstäuber,
bei dem die Erfindung realisiert werden kann.
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Der
in
1 dargestellte Rotationszerstäuber
1 weist an seiner
montageseitigen Stirnfläche
einen Befestigungsflansch
2 mit einem Befestigungszapfen
3 auf,
der eine mechanische Befestigung an einem Roboterarm eines Lackierroboters
ermöglicht. Die
Befestigung des Rotationszerstäubers
1 an
dem Roboterarm ist in
DE
43 06 800 A1 beschrieben, so dass der Inhalt dieser Druckschrift
der vorliegenden Beschreibung hinsichtlich der Befestigung des Rotationszerstäubers
1 an
dem Roboterarm in vollem Umfang zuzurechnen ist.
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An
dem Rotationszerstäuber 1 kann
ein herkömmlicher
Glockenteller 4 angebracht werden, der im Betrieb des Rotationszerstäubers 1 über eine
Welle 26, die in der Lagereinheit 5 einer Druckluftturbine gelagert
ist, mit einer hohen Drehzahl angetrieben wird. Die Drehung des
Glockentellers 4 führt
hierbei dazu, dass das in das Innere des Glockentellers 4 eingeführte Beschichtungsmittel
axial und insbesondere radial beschleunigt wird und an einer Glockentellerabrisskante
abgesprüht
wird.
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Der
Antrieb der durch die Lagereinheit 5 gebildeten Druckluftturbine
erfolgt hierbei durch Druckluft, die von dem Lackierroboter über den
Befestigungsflansch 2 geführt wird, wobei die Zuführung der Antriebsluft
zur Vereinfachung nicht dargestellt ist. Die Lagereinheit 5 ist
durch den Überwurfring 19 in dem
Zerstäuber
befestigt.
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Zur
Formung des von dem Glockenteller 4 abgegebenen Sprühstrahls
ist weiterhin ein sogenannter Lenkluftring 6 vorgesehen,
der in der glockentellerseitigen Stirnfläche eines Gehäuses 7 des Rotationszerstäubers 1 angeordnet
ist. In dem Lenkluftring 6 sind mehrere axial ausgerichtete
und ringförmig
angeordnete Lenkluftdüsen 8, 9 vorgesehen, über die
im Betrieb des Rotationszerstäubers 1 ein
Lenkluftstrom axial außen
auf die kegelförmige Mantelfläche des
Glockentellers 4 geblasen werden kann. In Abhängigkeit
von der Menge und der Geschwindigkeit der aus den Lenkluftdüsen 8, 9 ausgeblasenen Lenkluft
wird auf diese Weise der Sprühstrahl
geformt und die gewünschte
Strahlbreite eingestellt.
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Die
Zuführung
der Lenkluft für
die beiden Lenkluftdüsen 8, 9 erfolgt
hierbei durch jeweils eine Flanschöffnung 10, 11,
die in den Befestigungsflansch 2 des Rotationszerstäubers 1 angeordnet
ist. Die Position der Flanschöffnung 10, 11 innerhalb
der Stirnfläche
des Befestigungsflanschs 2 ist hierbei durch die Position
der entsprechenden Anschlüsse an
dem zugehörigen
Befestigungsflansch des Lackierroboters vorgegeben.
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Die
außen
liegenden Lenkluftdüsen 8 werden
hierbei in herkömmlicher
Weise durch eine Lenkluftleitung 12 versorgt, die an der
Außenseite der
Lagereinheit 5 zwischen dem Gehäuse 7 und der Lagereinheit 5 entlang
geführt
ist. Hierzu mündet
die Flanschöffnung 10 zunächst in
eine axial verlaufende Stichbohrung 13, die dann in eine
radial verlaufende Stichbohrung 14 übergeht, die schließlich an
der Außenseite
eines Ventilgehäuses 15 in
einen Zwischenraum zwischen dem Gehäuse 7 und dem Ventilgehäuse 15 mündet. Die
Lenkluft wird dann an der Lagereinheit 5 vorbei in einen
sogenannten Luftraum 16 geführt, von wo sie schließlich durch
eine Stichbohrung 17 in dem Lenkluftring 6 zu
der Lenkluftdüse 8 gelangt.
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Die
Zuführung
der Lenkluft für
die ringförmig angeordneten
inneren Lenkluftdüsen 9 erfolgt
dagegen durch eine Lenkluftleitung 18, die von der Flanschöffnung 11 in
dem Befestigungsflansch 2 ausgehend axial und knickfrei
durch das Ventilgehäuse 15 hindurch
geht. Darüber
hinaus geht die Lenkluftleitung 18 auch axial durch die
Lagereinheit 5 der Druckluftturbine. Der radiale Abstand
der Lenkluftleitung 18 von der Drehachse des Glockentellers 4 ist hierbei
größer als
der Außendurchmesser
des zur Vereinfachung nicht dargestellten Turbinenrads, so dass
die Lenkluftleitung 18 an der Außenseite des Turbinenrades
verläuft.
Die Lenkluftleitung 18 mündet dann glockentellerseitig
in einen weiteren Luftraum 20, der zwischen einem im Wesentlichen
zylindrischen Abschnitt 21 der Lagereinheit 5 und
einer diesen umgebenden Abdeckung 22 angeordnet ist.
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In
der Mantelfläche
des Abschnitts 21 befinden sich mehrere Bohrungen 23,
die in der glockentellerseitigen Stirnfläche der Lagereinheit 5 münden und
schließlich
in die Lenkluftdüsen 9 münden. Die Bohrungen 23 in
dem Abschnitt 21 der Lagereinheit 5 bestehen hierbei
aus einer von der Mantelfläche des
Abschnitts 21 ausgehenden radial verlaufenden Stichbohrung
und einer von der glockentellerseitigen Stirnfläche 21 ausgehenden
axial verlaufenden Stichbohrung, was eine einfache Montage ermöglicht.
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Vorteilhaft
an der vorstehend beschriebenen Anordnung der zusätzlichen
Lenkluftleitung 18 ist zunächst die Tatsache, dass der
Durchmesser des Gehäuses 7 des
Rotationszerstäubers 1 durch
die zusätzliche
Lenkluftleitung 18 nicht vergrößert wird und auch der für die Druckluftturbine
verfügbare
Bauraum durch die Lenkluftleitung 18 nicht verringert wird.
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Ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lenkluftleitung 18 ist
in der knickfreien Führung
des Lenkluftstroms zu sehen, die strömungsdynamisch optimiert ist.
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Zwischen
dem Glockenteller 4 und dem Lenkluftring 6 befindet
sich hierbei ein umlaufender Ringspalt 24, dessen Boden
durch eine hülsenförmige Wellenabdeckung 25 gebildet
wird, wobei die hülsenförmige Wellenabdeckung 25 einstückig an
dem Lenkluftring 6 angeformt ist und koaxial zu der Drehachse
des Glockentellers 4 ausgerichtet ist.
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Die
hülsenförmige Wellenabdeckung
25 ermöglicht vorteilhaft
eine automatische Reinigung des Rotationszerstäubers
1 in einer automatischen
Reinigungsanlage, wie sie beispielsweise aus
EP 0 333 040 B1 ,
EP 1 367 302 A2 und
DE 10 2004 061 322 bekannt
ist. Bei einer Reinigung des Rotationszerstäubers
1 mit dem montierten
Glockenteller
4 in einer automatischen Reinigungsvorrichtung
verhindert die hülsenförmige Wellenabdeckung
25 nämlich, dass
Reinigungsflüssigkeit
in den Ringspalt
24 zwischen dem Glockenteller
4 und
dem Lenkluftring
6 eindringt. Derartige Reste von Reinigungsflüssigkeit in
dem Ringspalt
24 könnten
bei einem nachfolgenden Beschichtungsbetrieb zu einer Verunreinigung der
zu beschichtenden Werkstücke
durch Spritzer der Reinigungsflüssigkeit
führen.
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Darüber hinaus
greift die hülsenförmige Wellenabdeckung 25 die
Ursache derartiger Verunreinigungen an, nämlich den Unterdruck, der in
dem Ringspalt 24 durch die Lenkluftausblasung verursacht
wird. Dies wird dadurch erreicht, dass die hülsenförmige Wellenabdeckung 25 die
freie Spalttiefe des Ringspalts 24 in radialer Richtung
verringert, was zu einer entsprechenden Reduzierung des Unterdrucks
in dem Ringspalt 24 führt.
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Zwischen
der radial verlaufenden ringförmigen
Stirnfläche 41 der
Lagereinheit 5 und der ihr axial parallel gegenüberliegenden
ringförmigen
Innenfläche 42 des
Lenkluftrings 6 befindet sich bei Rotationszerstäubern des
dargestellten Typs ein in radialer Richtung verlaufender Spalt,
der einen zu der Welle 26 offenen Ring- oder Spaltraum 43 (2)
bildet.
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Der
in
1 dargestellte Hochrotationszerstäuber wurde
bereits in der eingangs erwähnten älteren Patentanmeldung
DE 10 2005 015 604 beschrieben.
Auch bei den weiteren in dieser älteren Patentanmeldung
beschriebenen Ausführungsbeispielen kann
die vorliegende Erfindung realisiert werden. Ferner ist darauf hinzuweisen,
dass die Lagereinheit
5 der den Glockenteller
4 antreibenden Druckluftturbine
an sich beispielsweise auch aus der
EP 1 388 372 A bekannt ist (vgl. dort insbesondere
1).
Von den in der genannten älteren
Patentanmeldung beschriebenen Zerstäubern gemäß
1 unterscheidet
sich die vorliegende Erfindung jedoch durch besondere Ausgestaltung
des Lenkluftrings
6.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung mit einem erfindungsgemäß ausgestalteten Lenkluftring 46 ist
in 2 dargestellt. Ähnlich wie in 1 ist auch
hier in der Lagereinheit 5 die Welle 26 gelagert, beispielsweise
in üblicher
Weise eine Hohlwelle, in deren Stirnende der (hier nicht dargestellte)
Glockenteller eingeschraubt oder auf andere Weise befestigt werden
kann. Der geschnitten dargestellte Lenkluftring 46 hat
hier darstellungsgemäß eine andere
Form als der Ring 6 in 1. Insbesondere
erstreckt sich hier von dem die Lenkluftbohrungen 47 enthaltenden radial äußeren Bereich
des Lenkluftrings 46 unter Bildung eines Stirnelements
des Zerstäubers
radial nach innen ein relativ flacher ringförmiger Stegteil 48, der
an seinem von der Welle 26 durchsetzten Innenumfang in
eine ringförmige
Dichtlippe 50 übergeht. Bei
dem dargestellten Beispiel kann die Dichtlippe 50 an ihrem
radial innersten Ende vor der Welle 26 enden, ohne diese
zu berühren.
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Die
Dichtlippe 50 ist gegenüber
dem sich radial nach außen
anschließenden
Stegteil 48 etwas in der zu dem Glockenteller entgegengesetzten
Axialrichtung, also axial nach innen gegen die Lagereinheit 5 abgebogen,
wenn der Lenkluftring 46 sich nicht in dem Zerstäuber befindet,
so dass das bei nicht montiertem Lenkluftring um einen zweckmäßigen Betrag
(bei derzeit üblichen
Rotationszerstäubern
typisch in der Größenord nung
von etwa 0,5 bis 1 mm) gegenüber
der Innenfläche 42 vorspringende
axiale Ende der Dichtlippe im montierten Zustand des Lenkluftrings 46 elastisch
verformt gegen die Stirnfläche 41 der
Lagereinheit 5 drückt.
Auf diese Weise wird der Spaltraum 43, der zwischen der
Stirnfläche 41 der
Lagereinheit 5 und der ihm parallel gegenüberliegenden
Innenfläche 42 des
Stegteils 48 und der angrenzenden Innenfläche der
Dichtlippe 50 gebildet ist, radial nach innen gegen den
benachbarten Umfangsbereich der Welle 26 abgedichtet. Der
Spaltraum 43 kann sich darstellungsgemäß an seinem radial äußeren Ende
in Axialrichtung nach innen am dortigen Umfang der Lagereinheit 5 bis
zu einem zur Abdichtung gegen den Lenkluftraum 51 vorgesehenen
O-Ring 52 fortsetzen. Vorzugsweise ist die Dichtlippe 50 und
somit bei dieser einstückigen
Ausführungsform
der gesamte Lenkluftring 46 aus einem im erforderlichen
Maße elastischen
Kunststoff geformt, beispielsweise aus PTFE. An seinem sich axial
nach innen erstreckenden Kragenteil 53 kann der Lenkluftring 46 mit
einem Außengewinde
versehen sein, mit dem er in ein Innengewinde eines Gehäuses 7 geschraubt
sein kann.
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In 3 ist
eine in der Praxis realisierte Ausführungsform des Lenkluftrings 46 dargestellt.
Bei dieser Ausführungsform
handelt es sich um einen Ringkörper
mit einem Außendurchmesser
von etwa 56 mm, bei dem das radial innerste Ende der Dichtlippe
50 um etwa 0,7 mm gegenüber
der Innenfläche 42 des
Stegteils 48 vorspringt. Das oben erwähnte Außengewinde des Kragenteils 53 ist
bei 54 erkennbar.
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4 zeigt
als weiteres Ausführungsbeispiel der
Erfindung die Lagereinheit 5 für die Welle 26 eines
Hochrotationszerstäubers
mit einem Lenkluftring 56, an dessen Innenumfang die Dichtlippe 60 nicht wie
in 3 einstückig
angeformt, sondern als separates Dichtungselement vorzugsweise auswechsel bar
befestigt ist. Die Dichtlippe 60 besteht hier aus einem
Ringkörper
aus Kunststoff der dargestellten Querschnittsform mit einer am radial äußeren Ende auf
der dem Glockenteller zugewandten Seite vorgesehenen rechteckigen
Aussparung, in die der hierzu passend geformte Randteil 57,
der den Innenumfang des Lenkluftrings 56 bildet, vorzugsweise
lückenlos so
eingreift, dass die axial äußeren Stirnflächen des Lenkluftrings
und der Dichtlippe radial miteinander fluchten. Der ihren Außenumfang
bildende Randteil 61 der Dichtlippe 60 rastet
in eine Ringnut 58 ein, die sich darstellungsgemäß im Innenumfang
des Lenkluftrings 56 am radial äußeren Ende des Randteils 57 befindet.
Zum Auswechseln der Dichtlippe 60 kann sie aufgrund der
Elastizität
des Kunststoffs aus der Ringnut 58 herausgedrückt werden,
während eine
neue Dichtlippe ebenso einfach hineingedrückt werden kann. Stattdessen
könnte
die Dichtlippe auch fest an dem Lenkluftring 56 angebracht,
z.B. angeklebt sein.
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Die
Ausbildung der separaten Dichtlippe 60 an ihrem Innenumfang
einschließlich
der Abbiegung in axialer Richtung gegen die Stirnfläche 41 der
Lagereinheit 5 kann dem Ausführungsbeispiel nach 2 und 3 entsprechen,
so dass auch hier der schon beschriebene Spaltraum 43 zuverlässig nach innen
zur Welle 26 abgedichtet wird. Der Lenkluftring 56 selbst
kann bei diesem Ausführungsbeispiel
aus einem anderen Kunststoff oder insbesondere auch aus Metall bestehen.
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In 5 ist
ein Hochrotationszerstäuber
dargestellt, der sich von dem Zerstäuber nach 1 neben
der etwas anderen Gestalt im Wesentlichen nur dadurch unterscheidet,
dass ihm wie den konventionellen Hochrotationszerstäubern die
hülsen- oder kragenförmige Wellenabdeckung 25 (1)
fehlt. Insbesondere entsprechen der Glockenteller 4, die Welle 26,
die Lagereinheit 5 und der Lenkluftring 6, durch
den die bei LL1 und LL2 zugeführte
Druckluft gemäß den an
dem Glockenteller 4 dargestellten Pfeilen austritt, dem
Zerstäuber
nach 1, so dass sich eine weitere Beschreibung erübrigt. Auch
bei diesem an sich konventionellen Zerstäuber kann der Lenkluftring 6 erfindungsgemäß in der
beschriebenen Weise ausgebildet werden. Da hier die erwähnte Wellenabdeckung 25 fehlt,
ist die Gefahr des Eindringens von externen Reinigungs- oder anderen
Medien oder Partikeln in den Spaltraum zwischen der Lagereinheit 5 und
dem Lenkluftring 6 noch größer als bei dem Zerstäuber nach 1.
Insbesondere können bei
im Betrieb rotierendem Glockenteller 4 infolge eines Unterdrucks
an der Welle 26 und dadurch verursachte Wirbel beispielsweise
auch unterschiedliche unerwünschte
Partikel aus der Umgebung des Zerstäubers in den Wellenbereich
zwischen dem Glockenteller 4 und der Lagereinheit 6 eingesaugt
werden. Durch das erfindungsgemäße Dichtungselement wird
aber verhindert, dass sie in den genannten Spaltraum gelangen. Da
die Wellenabdeckung 25 fehlt, ist es ferner bei dieser
Ausführungsform
des Zerstäubers
besonders wichtig, dass bei direktem Besprühen des Wellenbereichs mit
Reinigungsmedien diese nicht in den Spaltraum zwischen dem Lenkluftring 6 und
der Lagereinheit 5 gelangen können.