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Die
Erfindung betrifft eine Schankanlage für Tafelwasser mit einer Steuereinheit
und wenigstens einem mittels der Steuereinheit betätigbaren
Auslassventil, wobei die Steuereinheit Mittel zum Erfassen eines
Zeitraums seit einer Betätigung
des Auslassventils und Mittel zum Ausgeben eines Steuersignals nach
einer einstellbaren Zeit seit der Betätigung des Auslassventils oder
zu einem vordefinierten Zeitpunkt aufweist.
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Schankanlagen
sind beispielsweise aus der
EP
1 172 329 B1 bekannt. Die darin beschriebenen Schankanlagen
weisen eine Steuereinrichtung auf, mittels der ein Absperrventil
steuerbar ist. Durch Stillstandzeiten beziehungsweise Längen von
Zuführstrecken
der auszuschenkenden Flüssigkeiten
zu Austrittsöffnungen
kann es bei solchen Schankanlagen vorkommen, dass die auszuschenkenden
Flüssigkeiten
durch Verkeimung oder auch durch so genanntes Abstehen unbekömmlich und/oder
ungenießbar
werden.
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Aus
der
DE 43 29 784 A1 ist
eine Getränkezapfanlage
mit einer Getränke-Portioniervorrichtung und
einer Reinigungsvorrichtung bekant. Diese weist eine Steuereinrichtung
mit einem ersten Zeitglied auf, wobei die Steuereinheit beim Einschalten
eines Reinigungsprogramms unter anderem einen Auslasshahn öffnet. Das
manuelle Reinigungsprogramm muss durchgeführt werden, wenn eine vorbestimmte Betriebszeit
abgelaufen ist, wobei die Zeit ab dem Zeitpunkt gemessen wird, an
dem der Auslasshahn erstmalig betätigt wird, d.h. ab dem Zeitpunkt
der Inbetriebnahme der Getränkezapfanlage.
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Die
EP 1 063 021 A1 beschreibt
eine Reinigungsvorrichtung für
Geräte
zur Ausgabe flüssiger oder
pasteuser Nahrungsmittel. Die Vorrichtung weist wenigstens einen
Zapfhahn sowie eine Steuerschaltung mit einem programmierbaren Timer
auf. Der Timer aktiviert täglich
nach Betriebsschluss einen Reinigungs- beziehungsweise Sterilisationszyklus,
wobei die Reinigung mittels Dampf durchgeführt wird, der in einem Dampferzeuger
erzeugt wird.
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In
der
DE 299 06 329
U1 ist eine Vorrichtung zum Spülen oder Reinigen einer getränkeführenden Zapfleitung
beschrieben.
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Die
GB 2 398 156 A beschreibt
eine Vorrichtung zur Reinigungsüberwachung
einer Bierleitung mit einem Alarm. Darin ist ein Zeitgeber vorgesehen, mittels
dem eine Zeitspanne ermittelt wird, die seit dem letzten Reinigungsvorgang
vergangen ist. Übersteigt
diese Zeitspanne einen vorgegebenen Wert, wird ein Anwender mittels
eines Alarms zur Reinigung angehalten.
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Aus
der
DE 44 03 222 C2 ist
eine Vorrichtung zur Dokumentation der Reinigungszyklen bei der Reinigung
einer Mehrzahl von Getränkeleitungen
bekannt. Darin wird der Zeitraum erfasst, der seit der letztmaligen
Reinigung der Getränkeleitungen
vergangen ist, um entsprechend einen Alarm auszugeben.
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In
der
DE 35 38 449 C2 sind
ein Verfahren und eine Vorrichtung Sicherstellen einer regelmäßigen Reinigung
von Rohrleitungen für
fließfähige Lebensmittel
beschrieben. Nach einer gewissen Zeit, die seit einem letzten Reinigungsvorgang
vergangen ist, werden die Zapfhähne
der Vorrichtung gesperrt und können
letztendlich erst dann wieder entsperrt werden, wenn ein manueller
Reinigungsvorgang eingeleitet wurde.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, einer Schankanlage und ein Verfahren
zum Steuern einer Schankanlage zu schaffen, die es ermöglichen,
eine Verkeimung beziehungsweise das Abstehen einer auszuschenkenden
Flüssigkeit
zu vermeiden und die ein manuelles auslösen eines Reinigungsvorgangs beziehungsweise
des Spülvorgangs
nicht benötigen, wobei
die Schankanlage auch als ein mit nur geringem Wartungs- und Betreuungsaufwand
betreibbarer Wasserspender verwendbar sein soll.
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Gelöst wird
diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 5. Vorteilhafte
sowie bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der
weiteren Ansprüche
und werden im folgenden näher
erläutert.
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Erfindungsgemäß ist zur
Lösung
der Aufgabe eine Schankanlage für
Tafelwasser mit einer Steuereinheit und wenigstens einem mittels
der Steuereinheit betätigbaren
Auslassventil vorgesehen, wobei die Steuereinheit Mittel zum Erfassen
eines Zeitraums seit einer Betätigung
des Auslassventils und Mittel zum Ausgeben eines Steuersignals nach
einer einstellbaren Ruhezeit seit der Betätigung des Auslassven tils oder
zu einem vordefinierten Zeitpunkt aufweist,
wobei der von der
Steuereinheit erfasste Zeitraum eine Ruhezeit seit der letzten Betätigung des
Auslassventils ist und wobei die Steuereinheit in Abhängigkeit
der voreingestellten Ruhezeit und des voreingestellten Zeitpunktes
nach Ablauf der voreingestellten Ruhezeit oder zu dem vordefinierten
Zeitpunkt mittels des Steuersignals das wenigstens eine Auslassventil
zum Ausgeben von Flüssigkeit
betätigt,
um ein in der Schankanlage vorhandenes Tafelwasservolumen auszutauschen
und tafelwasservolumenführende
Bereiche der Schankanlage mit nachströmendem Tafelwasser zu spülen.
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Die
Schankanlage ist für
stilles sowie karbonisiertes Tafelwasser vorgesehen. Die Steuereinheit kann
in Form einer Speicherprogrammierbaren Steuerungs-Einheit (SPS),
einer Relaisschaltung, einer elektronischen Steuerung, beispielsweise
mit einem Steuerchip ausgestaltet sein.
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Als
Absperrventil kann beispielsweise ein pneumatisch, hydraulisch,
elektrisch und/oder elektronisch ansteuerbarer Absperrhahn oder
ein gleichartiges Ventil, insbesondere ein Magnetventil, oder dergleichen
verwendet werden. Das Auslassventil kann für verschiedene Aufgaben und
speziell für
die Freigabe beziehungsweise Unterbrechung einer Flüssigkeitsabgabeleitung
vorgesehen sein. Das Auslassventil kann an verschiedenen Positionen
in der Flüssigkeitsabgabeleitung
für die
auszuschenkende Flüssigkeit
angeordnet sein, beispielsweise im Bereich der Flüssigkeitsaustrittsstelle
der Schankanlage.
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Als
Mittel zum Erfassen eines Zeitraumes können beispielsweise Oszillatoren,
Uhren oder Zeitschaltrelais verwendet werden. Die Betätigung des Auslassventils
erfolgt automatisch. Die ausgegebenen Steuersignale können digital
oder analog sein und steuern das Auslassventil an.
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Das
Steuersignal wird von der Steuereinheit nach einem bestimmten Zeitraum
nach der letzten Betätigung
des Auslassventils initiiert, der gewährleistet, dass noch keine
Verkeimung in der Flüssigkeitszufuhr
zur Auslassöffnung
erfolgt ist oder in einem Bereich bleibt, der für einen Menschen unbedenklich
ist. Keime können
sich in einer Flüssigkeitszufuhr
deswegen gut vermehren, da die Flüssigkeit in der Zufuhr während des
Nichtbenutzens der Schankanlage ruht und sich eventuell aufwärmen kann.
Das Steuersignal kann weiterhin beispielsweise dazu herangezogen
werden, einen anderen automatischen Vorgang auszulösen, wie
beispielsweise ein Warnsignal anzugeben.
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Die
Standzeit der Flüssigkeit
in der Flüssigkeitszuleitung
wird durch das Betätigen
des wenigstens einen Auslassventils nach Ablauf der einstellbaren
Ruhezeit oder zu dem vordefinierten Zeitpunkt gezielt begrenzt,
so dass sich vorteilhaft die Keimzahl in der Flüssigkeit nicht bis in Bereiche
vergrößern kann,
die für
Menschen, Tiere oder andere Lebewesen, für die die Flüssigkeit
vorgesehen ist, gesundheitsschädlich
sind. Weiterhin wird durch das Ausgeben der Flüssigkeit verhindert, dass die
Flüssigkeit
in der Zuführleitung
absteht, wenn diese beispielsweise mit Kohlensäure versetzt ist.
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Die
einstellbare Ruhezeit kann beispielsweise in einem Bereich zwischen
einer und 72 Stunden liegen und liegt vorzugsweise etwa in einem
Bereich zwischen vier und zwölf
Stunden. Zusätzlich
kann das Auslassventil auch einstellbar beispielsweise einmal täglich, beispielsweise
um 24.00 Uhr, zum Ausgeben von Flüssigkeit geöffnet werden. Dazu kann die
Schankanlage und insbesondere die Steuerung mit einer Echtzeituhr
versehen sein. Wenigstens die Steuerung mit der Echtzeituhr ist
batteriegepuffert, so dass ein Stromausfall überbrückt werden kann.
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Es
ist dabei vorteilhaft, wenigstens die Menge an Flüssigkeit über das
Auslassventil ausgeben zu lassen, die in dem Volumen der Zuführleitung
der Zapfanlage ab der Einspeisung einer auszuschenkenden Flüssigkeit
bis zur Auslassöffnung
vorhanden ist. Die auszugebende Menge der Flüssigkeit kann mittels einer
Vorrichtung zur Bestimmung eines Volumenstroms erfasst werden oder
aber mittels der Öffnungsdauer
des Auslassventils voreingestellt werden. Die Öffnungsdauer kann beispielsweise
zwischen drei und 300 Sekunden liegen.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist neben dem ersten Auslassventil wenigstens
ein weiteres, zweites Auslassventil zum Ausgeben von Flüssigkeit
vorgesehen, wobei die Steuereinheit bei Betätigung des ersten Auslassventils
das zweite Auslassventil und gegebenfalls weitere Auslassventile
für eine
einstellbare Zeit mitbetätigt.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung betätigt bei Betätigung des
zweiten Auslassventils und gegebenfalls weiterer Auslassventile
die Steuereinheit das erste Auslassventil für eine einstellbare Betätigungszeit
mit. Dabei kann beispielsweise das erste Auslassventil für stilles,
kohlensäurefreies
Tafelwasser und das zweite Auslassventil für sprudelartiges, kohlensäureversetztes
Tafelwasser verwendet werden. Das Tafelwasser kann beispielsweise
erst in der Schankanlage mit Kohlensäure versetzt oder aber bereits
mit Kohlensäure
versetzt aus einem so genannten Container entnommen werden.
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Dadurch,
dass beim Betätigen
eines Ventils wenigstens kurzzeitig wenigstens ein weiteres Ventil geöffnet wird,
kann sichergestellt werden, dass Flüssigkeit in dem vom weiteren
Ventil gesteuerten Strang nicht länger ruht als in dem vom ersten
Ventil gesteuerten Strang.
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Bei
der Verwendung der Schankanlage für das Ausschenken von kohlensäurefreiem
und kohlesäureversetztem
Tafelwasser ist das kohlensäureversetzte
Tafelwasser entweder in Containern vorhanden oder wird erst kurz
vor der Entnahme karbonisiert, also mittels eines Karbonisators
mit Kohlensäure
versetzt. In beiden Fällen
ist der Kohlesäuregehalt
des Tafelwassers weitestgehend festgelegt, da sich der Kohlensäuregehalt
des Tafelwassers aus dem Container nicht mehr verringern lässt und
ein Karbonisierungsgrad eines in situ karbonisierten Tafelwassers
vergleichsweise unaufwändig
auf einen definierten Bereich einstellen lässt. So lässt sich durch Verschneiden
des karbonisierten Tafelwassers mit kohlensäurefreiem Tafelwasser ein der
Schankanlage zu entnehmendes Tafelwasser erzeugen, dessen Karbonisierungsgrad
zwischen dem des karbonisierten und dem kohlesäurefreien Tafelwasser liegt.
Der Grad des Verschnitts lässt
sich mit der Steuereinheit vergleichsweise einfach, schnell und variabel
vorwählen
beziehungsweise einstellen.
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Die
Steuereinheit kann Mittel zum Erfassen einer Betätigungszeit des Auslassventils
und/oder einer mittels des Auslassventils ausgegebenen Flüssigkeitsmenge
aufweisen. Dadurch kann beispielsweise vermieden werden, dass lediglich
ein Teil der Flüssigkeit
ausgetauscht wird, die sich in der Zuführleitung befindet. Die Flüssigkeitsmenge,
die während einer
Betätigungszeit
entnommen wurde, kann unmittelbar, beispielsweise mittels Volumenstrommessern
oder mittelbar ermittelt werden, beispielsweise mittels der Erfassung
der Betätigungsdauer.
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Die
Steuereinheit kann weiter Mittel zum Einstellen der Ruhezeit in
Abhängigkeit
der Betätigungszeit
bei der letzten Betätigung
des Auslassventils, der ausgegebenen Flüssigkeitsmenge bei der letzten
Betätigung
des Auslassventils und/oder von Umgebungsbedingungen, insbesondere
der Umgebungstemperatur, aufweisen.
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In
Weiterbildung der Erfindung weist die Steuereinheit Mittel zum variablen
Einstellen einer Betätigungszeit
des Auslassventils nach Ablauf der Ruhezeit auf.
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Die
Betätigungszeit
der Automatik kann in Abhängigkeit
der Betätigungszeit
bei der letzten Betätigung
des Auslassventils, der ausgegebenen Flüssigkeitsmenge bei der letzten
Betätigung
des Auslassventils, der Ruhezeit und/oder von Umgebungsbedingungen,
insbesondere einer Umgebungstemperatur, einstellbar sein. Die Betätigungszeit
kann so vorgewählt
werden, dass die stehende Flüssigkeit nicht
nur ausgetauscht wird, sondern die Zuführleitung, in der sich die
stehende Flüssigkeit
befand, mit frischer Flüssigkeit
durchgespült
wird. Dadurch können
beispielsweise auch Ablagerungen beseitigt werden, die sich im Inneren
des Volumens abgesetzt haben.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung, die anhand der Zeichnungen dargestellt ist. In den
schematischen Zeichnungen zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Schankanlage
und
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2 eine
Steuereinheit für
die erfindungsgemäße Schankanlage.
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Eine
Schankanlage 10 für
Tafelwasser gemäß 1 weist
einen Unterschrank 12 mit einer Schankfläche 14 auf,
wobei in der Schankfläche 14 eine
Tropfschale 16 eingelassen sowie eine Zapfsäule 18 von
der Schankfläche 14 ausgehend
aufragend angeordnet ist. In dem Unterschrank 12 sind eine CO2-Gasflasche 20, ein Kühler 22 mit
integriertem Karbonisator für
Tafelwasser, ein Trafo 24, wenigstens eine Steckdose 26,
eine Durchflussmess-Vorrichtung 28, eine (Wasser-)Druckminderungs-Vorrichtung 30 sowie
eine Eingangsfilter-Vorrichtung 32 angeordnet. Um einen
Zugang zu den Vorrichtungen zu schaffen, die in dem Unterschrank 12 angeordnet sind,
beispielsweise zu Wartungszwecken oder zur Montage, ist der Unterschrank
mit schwenkbaren Türen 34, 36 versehen.
Die Schankanlage 10 ist mittels einer elektrischen Anschlussleitung 38 an
ein Stromnetz 40 sowie mittels einer Frischwasserzuleitung 42 an
eine (Gebäude-)Wasserversorgung 44 anschließbar.
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In
der Zapfsäule 18 sind
eine Endfilter-Vorrichtung 46, eine Auslassöffnung 47 sowie
ein Bedienabschnitt 50 angeordnet. Ausgehend vom Kühler 22 verlaufen
strichliniert dargestellte Getränkeleitungen 52 für stilles
sowie karbonisiertes Wasser durch den Unterschrank 12 und
weiter durch die Zapfsäule 18 bis
zur Auslassöffnung 47,
wobei die Getränkeleitungen 52 von
einer nicht dargestellten Begleitkühlung umgeben sind. Es kann
dabei sinnvoll sein, alle Wasserleitungen ab der Gebäudewasserversorgung 44 zu
kühlen,
um die Verkeimungsgefahr unabhängig von
der Umgebungstemperatur möglichst
gering zu halten.
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An
der CO2-Gasflasche 20 ist ein Druckminderungsventil 54 angeschlossen,
mittels dem der in der CO2-Gasflasche 20 herrschende
Gasdruck auf ein vorbestimmtes Niveau gesenkt und auf diesem Niveau
weitestgehend konstant gehalten wird, das für die Karbonisierung des Tafelwassers
benötigt wird.
Das Druckminderungsventil 54 kann beispielsweise eine Vordruckanzeige
und/oder ein Sicherheitsventil aufweisen. Von dem Druckminderungsventil 54 geht
eine Gasleitung 56 aus, die an einem Anschluss des Kühlers 22 endet.
Die Frischwasserzuleitung 42, die mittels eines druckdifferenzabhängig geschalteten
Sicherheitsventils 58 an die (Gebäude-)Wasserversorgung 44 angeschlossen
ist, ist im Inneren des Unterschranks 12 mit der Durchflussmess-Vorrichtung 28 verbunden.
Von der Durchflussmess-Vorrichtung 28 aus
wird das Frischwasser über die
Druckminderungs-Vorrichtung 30 der
Eingangsfilter-Vorrichtung 32 zugeführt, wobei die Durchflussmess-Vorrichtung 28 dazu
verwendet wird, zu bestimmen, wie viel Frischwasser mit der Eingangsfilter-Vorrichtung 32 gefiltert
wird beziehungsweise wie groß die
gesamte Entnahmemenge ist, beispielsweise seit einem Filtertausch.
Von der Eingangsfilter-Vorrichtung 32 wird
das Frischwasser mittels einer Filterwasserleitung 60 dem
Kühler 22 zugeführt.
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Im
Bereich der Auslassöffnung 47 sind
im Verlauf der Getränkeleitungen 52 nicht
näher dargestellte
Magnetventile angeordnet, die mittels zweier Taster 48, 49 des
Bedienabschnitts 50 angesteuert werden können und
mit denen die Wasserabgabe freigegeben wird. Die Taster 48, 49 sind
mit einer Steuereinheit 68 im Unterschrank 12 verbunden,
wobei elektrische Leitungen der Übersichtlichkeit
halber in 1 nicht dargestellt sind.
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Die
Darstellung der 2 zeigt schematisch die Steuereinheit 68,
die einen Steuerabschnitt 69 und einen Bedienabschnitt 70 aufweist.
Der Bedienabschnitt 70 weist, wie in 2 dargestellt,
mehrere Bedienknöpfe 71a, 71b, 71c, 71d,
eine Zeitanzeige 72, sowie eine Warnanzeige 73 auf.
Die Zeitanzeige 72 kann beispielsweise als Mehrsegmentanzeige oder
als Flüssigkristalldisplay
ausgebildet sein. Mittels der Bedienköpfe 71a, 71b, 71c, 71d lassen
sich Einstellungen und Programmierungen der Steuereinheit 68 vornehmen.
Der Bedienabschnitt 70 ist Teil der Steuereinheit 68,
die außer
dem Bedienabschnitt 70 noch den Steuerabschnitt 69 mit
einem Steuerelement 71 und von diesem angesteuerte Bauteile
aufweist. Die angesteuerten Bauteile sind ein an Kontakten 3 und
4 des Steuerabschnitts 69 angeschlossenes Magnetventil 74 für die Ausgabe
von stillem Wasser, sowie ein an Kontakten 5 und 6 des Steuerabschnitts 69 angeschlossenes
Magnetventil 76 für
die Ausgabe von karbonisiertem Wasser. Das Steuerelement 71 ist
mittels eines (zweiten) Trafos 78 an Kontakten 1 und 2
an einer Netzspannung U angeschlossen, wobei die Netzspannung U
hier 230V beträgt.
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An
Kontakten 7 und 8 ist ein Zustandssignalgeber 80 des Druckminderungsventils 54 an
der CO2-Gasflasche 54 angeschlossen,
wodurch beispielsweise der Füllstand
der CO2-Gasflaschen 54 das Steuerelement 71 übertragen
wird und der gegebenenfalls mittels der Warnanzeige 73 angezeigt wird.
Der Bedienabschnitt 70 ist hier von der restlichen Steuereinheit 68 und
speziell dem Steuerabschnitt 71 räumlich getrennt und mit dem
Steuerabschnitt 71 mittels eines Kabels 82 verbunden,
wobei das Kabel 82 beispielsweise als Flachkabel ausgebildet
sein kann.
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Mittels
des Tasters 48 wird das Magnetventil 74 zur Entnahme
von stillem Wasser und mittels des Tasters 49 das Magnetventil 76 zur
Entnahme von karbonisiertem Wasser betätigt, wobei bei der Entnahme
von karbonisiertem Wasser gleichzeitig auch das Magnetventil 74 für eine vorbestimmbare
Zeit mitbetätigt
wird, um das karbonisierte Wasser mit stillem Wasser zu verschneiden.
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Mit
den Bedienknöpfen 71a, 71b, 71c, 71d kann
beispielsweise der Karbonisierungsgrad des karbonisierten Wassers
oder die mittels der Zeitanzeige 72 dargestellte Uhrzeit
eingestellt werden.
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Diese
Einstellungen können
jedoch auch den Spülmodus,
das heißt
ob ein automatischer Spülvorgang
ausgelöst
und/oder ein manueller Spülvorgang
angefordert werden soll, eine Dauer des Spülvorgangs, ein Zeitpunkt des
Spülvorgangs,
die Temperatur des ausgegebenen Tafelwassers, den Verschneidungsgrad,
und/oder einen Resetvorgang auslösen
oder auch weitere, in Verbindung mit einer erfindungsgemäßen Schankanlage
sinnvolle Einstellungen betreffen. Um in einen dazu notwendigen
Einstellmodus des Steuerabschnitts 69 zu gelangen, können beispielsweise
mehrere Bedienknöpfe 71a, 71b, 71c, 71d gleichzeitig
gedrückt
werden und/oder mehrerer Bedienknöpfe 71a, 71b, 71c, 71d in
einer bestimmten Reihenfolge nacheinander betätigt werden. Im Einstellmodus
kann allen Bedienknöpfen 71a, 71b, 71c, 71d eine
auch wechselnde Funktion zugewiesen sein. Die Einstellungen werden
in dem Steuerelement 71 gespeichert.
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Alle
für die
Schankanlage 10 gemäß 1 verwendeten
Bauteile, sofern diese Bauteile zumindest mittelbar mit der auszuschenkenden
Flüssigkeit in
Berührung
kommen können
oder es Hygienebestimmungen vorsehen, bestehen aus für die Verwendung
im Lebensmittelbereich zugelassenen Materialen, wie beispielsweise
Edelstahl oder bestimmte Kunststoffe. Wenigstens manche der Bauteile,
wie beispielsweise an der Auslassöffnung 47, weisen darüber hinaus
zumindest teilweise eine Beschichtung auf, insbesondere eine Nano-Beschichtung mittels
der beispielsweise die Festsetzung von Ablagerungen an oder in Teilen
der Zapfanlage beziehungsweise an der Zapfanlage selber verringert
oder vermieden werden.
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Die
Eingangsfilter-Vorrichtung 32 ist als gesinterter und veredelter
Monoblock-Filter mit einer gewickelten Kapillarmembran ausgebildet.
Mittels der Eingangsfilter-Vorrichtung 32 können Partikel, beispielsweise
bis zu einer Größe von 150nm,
filtriert werden, wobei jedoch keine Mineralien aus der filtrierten
Flüssigkeit
entnommen werden. Ein Grad der Bakterien- und Protozoenrückhaltung
liegt bei mehr als 99,9999%. Die Eingangsfilter-Vorrichtung 32 erlaubt
einen Durchfluss in einem Bereich von acht Litern pro Minute und
weist je nach Ausführung
eine Standzeit von wenigstens einem halben Jahr beziehungsweise
5000 Litern auf.
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Die
Endfilter-Vorrichtung 46 ist als Sterilfilter ausgebildet
und weist eine Hochleistungs-Mikrofiltrationsmembran, beispielsweise
mit einer absoluten Porengröße von 200nm,
auf. Ein Grad der Bakterien- und Protozoenrückhaltung liegt bei mehr als 99,99999%.
Der maximale Durchfluss durch die Endfilter-Vorrichtung 46 liegt
in einem Bereich von sechs Litern pro Minute, wobei die Endfilter-Vorrichtung 46 je
nach Ausführung
eine Standzeit von ungefähr
einem Jahr beziehungsweise 10000 Litern aufweist.
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Der
Kühler 22 mit
dem integrierten Karbonisator weist eine mechanische oder elektronische Temperaturregelung,
sowie insbesondere eine mechanische Eisbankregelung, auf. In den
Kühler 22 kann
eine Pumpe sowie eine Wasserstandsanzeige integriert sein. Der Kühler 22 kann
neben der direkten Kühlung
von Tafelwasser auch zur Versorgung der Begleitkühlung der Getränkeleitung 52 herangezogen
werden.
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Im
Folgenden wird die Funktion der Zapfanlage anhand der 1 und 2 beschrieben.
Es ist zu beachten, dass das Einleiten, Aufbereiten und Ausgeben
des Wassers jeweils Teil eines kontinuierlichen Prozesses sind und
das in der Schankanlage vorhandene Wasservolumen als Stromfluss
weitertransportiert wird.
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Wird
der Taster 48 für
stilles Wasser am Bedienelement 50 betätigt, wird das entsprechende
Magnetventil 74 geöffnet,
so dass gekühltes,
nicht karbonisiertes Wasser aus dem Kühler 22 durch die
Getränkeleitung 52 über die
in der Getränkeleitung 52 angeordnete
Endfilter-Vorrichtung 46 zur Auslassöffnung 47 fließen kann.
Das dem Kühler 22 entnommene
Volumen wird durch nachfließendes
Wasser ersetzt, das mittels der Eingangsfilter-Vorrichtung 32 gereinigt
wurde. Vor der Eingangsfilter-Vorrichtung 32 wurde
das Wasser durch die (Wasser-)Druckminderungsvorrichtung 30 geleitet,
mittels der der Wasserdruck der (Gebäude-)Wasserversorgung 44 verringert
wird.
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Wird
der Taster 49 für
karbonisiertes Wasser am Bedienelement 50 betätigt, werden
beide Magnetventile 74, 76 geöffnet, so dass karbonisiertes
und mit stillem Wasser verschnittenes Wasser durch die Auslassöffnung 47 austreten
kann. Nach einer voreinstellbaren Zeit kann dann das Magnetventil 74 für das stille
Wasser automatisch wieder geschlossen werden, so dass nur noch karbonisiertes
Wasser aus der Austrittsöffnung 47 austritt.
Das stille, sowie das karbonisierte Wasser fließen dabei aus dem Kühler 22 durch
die Getränkeleitung 52 über die
in der Getränkeleitung 52 angeordnete
Endfilter-Vorrichtung 46 zur Auslassöffnung 47. Das karbonisierte
Wasser wird im Kühler 22,
in dem eine Karbonisierungs-Vorrichtung vorgesehen ist, mit Kohlensäure versehen. Dazu
wird dem Kühler 22 über die
Gasleitung 56 CO2 aus der CO2-Gasflasche 20 zugeführt. Das
dem Kühler 22 entnommene
Volumen wird durch nachfließendes
Wasser ersetzt, das mittels der Eingangsfilter-Vorrichtung 32 gereinigt
wurde. Vor der Eingangsfilter- Vorrichtung 32 wurde
das Wasser durch die (Wasser-)Druckminderungs-Vorrichtung 30 geleitet, mittels
der der Wasserdruck der Wasserversorgung 44 verringert
wird.
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Das
Steuerelement 71 speichert der Zeitpunkt der letzten erfolgten
Wasserentnahme. Übersteigt
die Ruhezeit bis zur nächsten
Wasserentnahme einen voreingestellten Wert, so öffnet das Steuerelement 71 die
Magnetventile 74, 76 automatisch entweder sofort
oder zu einer festgelegten Uhrzeit, so dass wenigstens das sich
in der Getränkeleitung 52,
vorzugsweise in der gesamten Schankanlage 10 befindliche
Wasservolumen durch frisches Wasser ersetzt wird.
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Der
Spülvorgang
erfolgt beispielsweise nach einigen Stunden oder zu einem festgelegten
Zeitpunkt, beispielsweise um 24.00 Uhr oder in Abhängigkeit
einer Kombination dieser beiden Kriterien. So wird beispielsweise
nur dann um 24.00 Uhr gespült, wenn
in den letzten sechs Stunden, d.h. seit 18.00 Uhr, keine Betätigung mehr
erfolgt ist. Hat die letzte Betätigung
dahingegen um 19.00 Uhr stattgefunden, wird ein Spülvorgang
erst um 24.00 Uhr des darauffolgenden Tages eingestellt. Spülvorgänge können aber
beliebig eingestellt werden, beispielsweise sind in Produktionsstätten vorgegebene
feste Spülzeitpunkte
am Wochenende sinnvoll, wohingegen in einem Krankenhaus mit durchgängiger Belegung
gegebenenfalls keine festen Spülzeitpunkte
eingestellt werden müssen.
Zusätzlich
hierzu kann das Steuerelement 70 eine Spülanforderung
an eine Bedienperson ausgeben, beispielsweise nach einem Stromausfall
mittels der Warnanzeige 73 und/oder einem akustischen Signal.
Eine Warnanzeige kann mittels der Warnanzeige 73 oder mittels
Leuchtringen ausgegeben werden, die die Taster 48, 49 im
Bedienabschnitt 50 umgeben.
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Während eines
Spülvorgangs
wird einem dann gegebenenfalls vor der Schankanlage stehenden Bediener
dies mittels eines Hinweissignals angezeigt. Hierzu kann beispielsweise
ein die Taster 48, 49 jeweils umgebender Leuchtring
rot aufleuchten oder rot blinken. Ist der Spülvorgang dann beendet und die
Schankanlage für
die Wasserentnahme bereit, können
die Leuchtringe dann grün
aufleuchten.
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Ein
den Taster 49 für
die Entnahme von karbonisiertem Wasser umgebender Leuchtring leuchtet auch
in dem Fall rot auf, in dem die CO2-Flasche 20 leer
ist.
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Um
die Schankanlage 10 gegen die Auswirkungen eines temporären Stromausfalls
abzusichern, ist die Steuereinheit 68 mit einem Batteriepuffer
versehen, so dass wenigstens der Zeitpunkt der letzten Betätigung und
somit die gerade laufende Ruhezeit erhalten bleiben und die Echtzeituhr
weiter läuft.
Optional kann das Auslösen
eines Spülvorgangs
ebenfalls batteriegepuffert erfolgen, wenn dies eine besonders unsichere
Stromversorgung erforderlich macht. Da bei einem Stromausfall auch
die Kühlung
der Anlage ausfällt,
ist vorgesehen, bei einer Dauer des Stromausfalls, die einen vordefinierten Wert überschreitet,
ein Warnsignal auszugeben und gegebenenfalls einen Kundendienst
der Schankanlage anzufordern. In diesem Fall kann sich die Schankanlage
auch in einen Wartezustand versetzen, in dem aufgrund der dann vorhandenen
Verkeimungsgefahr keine Wasserentnahme möglich ist. Erst durch einen
Kundendienst und eine während
des Kundendienstes erfolgende Reinigung kann die Schankanlage dann
wieder in den betriebsbereiten Zustand versetzt werden.
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Ist
ein Stromausfall lediglich vorübergehend und
nicht so lange, als dass eine schwerwiegende Verkeimung zu befürchten wäre, kann
die Steuereinheit 68 sofort beim erneuten Vorhandensein
der Stromversorgung einen Spülvorgang
auslösen.
Dies gilt insbesondere dann, wenn der Stromausfall auf den vorgesehenen
Zeitpunkt des Spülvorgangs
fällt, beispielsweise
um 24.00 Uhr.
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Ein
Spülmodus
kann so programmiert sein, dass lediglich das Wasservolumen, das
sich vor dem Einleiten des Spülvorgangs
in der Zapfanlage befindet, mit frischem Wasser ersetzt wird. Es
ist jedoch auch möglich,
dass nicht nur das Wasservolumen ersetzt wird, das sich in der Zapfanlage 10 befindet, sondern
die Zapfanlage 10 mittels nachfließendem Wasser durchgespült wird,
so dass sich beispielsweise Ablagerungen von Innenwänden der
Leitungen lösen.
Die Spüldauer
ist dazu entsprechend vorprogrammiert.
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Es
ist weiterhin möglich
das Spülprogramm mit
unterschiedlichen Modi für
unterschiedliche Spülzeitpunkte
zu versehen. So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass tagsüber lediglich
das sich in der Schankanlage 10 befindliche Wasservolumen
ersetzt wird und beispielsweise um 24.00 Uhr ein vollständiger Spülvorgang
ausgelöst
wird, bei dem die Schankanlage 10 einer länger anhaltenden
Spülung
unterzogen wird. Die länger
anhaltende Spülung
kann beispielsweise auch einmal in der Woche ausgelöst werden.
Eine Spülung
der Schankanlage 10 beispielsweise nach beispielsweise
jeweils 100 Entnahmevorgängen
ist ebenfalls denkbar.
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Damit
das Spülwasser
ablaufen kann und sich nicht auf der Schankfläche 14 oder in der
Tropfschale 16 ansammelt, können diese mit einem nicht dargestellten
Ablauf versehen sein, mittels dem auch verschüttetes Wasser einem Hausabfluss
zugeführt werden
kann.