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Die
Erfindung betrifft ein elastomeres Buchsenlager, welches als Schlitzbuchse
ausgeführt
ist. Sie bezieht sich demnach auf ein Buchsenlager, bei dem die
Außenhülse und
eventuelle Zwischenteile beziehungsweise zwischen dem Lagerinnenteil
und der Außenhülse des
Lagers eingelegte Einlegebleche mindestens einen axial verlaufenden
Längsschlitz
aufweisen. Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren
zur Herstellung einer derartigen Buchse.
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Vor
allem im Fahrzeugbau kommen Gummibuchsen an unterschiedlichen Stellen
und mit, in Abhängigkeit
von ihrer jeweiligen Funktion, unterschiedlicher Bauform zum Einsatz.
Ein wesentliches Einsatzgebiet ist die Lagerung von Teilen der Radaufhängung und
der Querlenker. Für
die zur Lagerung der Querlenker eingesetzten Buchsenlager wird durch
die Fahrzeughersteller im Allgemeinen eine hohe radiale Steifigkeit
bei einer gleichzeitig niedrigen Torsionsfederrate gefordert. Die
Buchsenlager sollen radial eingetragene Kräfte wirksam dämpfen, es
aber dabei ermöglichen,
dass sich der Querlenker leicht auf und ab bewegen kann.
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Ein
gutes Verhältnis
zwischen radialer Steifigkeit und Torsionsfederrate wird durch den
Einsatz von Schlitzbuchsen erreicht. Derartige Buchsen bestehen,
wie andere elastomere Buchsenlager auch, aus einem im Wesentlichen
zylinderförmigen Innenteil,
einer das Innenteil konzentrisch umgebenden Außenhülse und einem, zwischen dem
Innenteil und der Außenhülse angeordneten
und zumeist mit beiden Teilen durch Vulkanisation verbundenen elastomeren
Lagerkörper.
Je nach Ausführungsform
sind gegebenenfalls ein oder mehrere Zwischenteile beziehungsweise
Zwischenbleche zwischen dem Innenteil und der Außenhülse angeordnet. Bei Buchsenlagern,
welche als Schlitzbuchse ausgeführt
sind, weisen die Außenhülse und
die gegebenenfalls vorhandenen Zwischenteile zumindest einen axial
verlaufenden Längsschlitz
auf. Der Schlitz führt
in vorteilhafter Weise zu einer Reduzierung der Schrumpfspannungen
nach der Vulkanisation der Lagerteile. Im Zuge eines sich an die
Vulkanisation anschließenden
Kalibrierungsvorganges wird der Durchmesser der Außenhülse reduziert.
Hierdurch wird der Schlitz zumindest weitgehend geschlossen und
eine Vorspannung auf den elastomeren Lagerkörper aufgebracht, durch welche
sich die radiale Steifigkeit des Lagers erhöht. Dabei ist durch den Schlitz
ein höherer
Kalibrierungsgrad möglich.
Hierdurch können
zur Reduktion der Torsionsfederrate weichere Mischungen beziehungsweise
Elastomere mit einer geringeren Shore-Härte für den Lagerkörper verwendet
werden, wobei dieser, aufgrund des hohen Kalibrierungsgrades, dennoch
eine hohe statische radiale Steifigkeit aufweist. Das Verhältnis zwischen
statischer radialer Steifigkeit und Torsionsfederrate wird folglich
in vorteilhafter Weise erhöht.
Je größer dabei der
Winkel der den Schlitz ausbildenden Kerböffnung, das heißt die Schlitzbreite,
ist, desto größer ist die
im Zuge der Kalibrierung einstellbare radiale Steifigkeit des Lagers.
Allerdings sind der Größe dieses Winkels
und damit der äußeren Breite
des Schlitzes Grenzen gesetzt, da bei einer zu hohen Schlitzbreite die
Gefahr eines Herausquellens des den elastomeren Lagerkörper ausbildenden
Gummis besteht.
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Eine
gattungsgemäße Schlitzbuchse
wird beispielsweise in der
DT
19 55 308 beschrieben.
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Eine
Erhöhung
der radialen Steifigkeit lässt sich
weiterhin durch den schon angesprochenen Einsatz von Zwischenteilen
erreichen, welche zwischen dem Innenteil und der Außenhülse in den
Lagerkörper
eingelegt werden. Auch dieses wird durch die bereits zitierte
DT 19 55 308 offenbart.
Zum Erreichen einer möglichst
hohen radialen Steifigkeit werden häufiger auch mehrere solcher
Zwischenteile konzentrisch zueinander angeordnet. Hierbei ergibt
sich jedoch eine Grenze durch den am Einbauort des Lagers zur Verfügung stehenden
Bauraum. Zudem ist der Einsatz mehrerer Zwischenteile fertigungstechnisch
schwierig und führt
daher neben erhöhten
Materialkosten auch zu höheren
Fertigungskosten. Mit zunehmender Zahl von Zwischenteilen erhöht sich außerdem die
Gefahr des Entstehens von Haftungsfehlern zwischen den Zwischenteilen
und dem Elastomer.
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Aus
der
DT 15 25 131 ist
Buchsenlager ohne Schlitz bekannt, bei dem zur Erhöhung seiner
axialen Steifigkeit, an den axialen Enden der Außenhülse ein Bund ausgebildet ist.
Dem gegenüber
weisen jedoch die bisher aus dem Stand der Technik bekannten Schlitzbuchsen,
aus fertigungstechnischen Gründen, nur
eine verhältnismäßig geringe
axiale Steifigkeit auf. Hierdurch besteht die Gefahr, dass zur Lagerung des
Querlenkers eingesetzte elastomere Schlitzbuchsen beim Auftreten
höherer
axialer Belastungen axial auswandern. Unter diesem Gesichtspunkt
ist es wünschenswert,
dass das auch Schlitzbuchsen möglichst
eine hohe axiale Steifigkeit aufweisen. Ein Problem stellt bei den
aus dem Stand der Technik bekannten Schlitzbuchsen auch die Möglichkeit
des Eindringens von Schmutz aus der axialen Richtung dar.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine elastomere Schlitzbuchse
so auszubilden, dass diese bei einem geringen fertigungstechnischen
Aufwand ein möglichst
großes
Verhältnis
zwischen statischer radialer Steifigkeit und Torsionsfederrate und vorzugsweise
außerdem
eine möglichst
hohe axiale Steifigkeit aufweist. Die Aufgabe besteht weiterhin darin,
ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Lagers anzugeben.
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Die
Aufgabe wird durch eine elastomere Schlitzbuchse mit den Merkmalen
des Hauptanspruchs gelöst.
Ein zur Herstellung dieser Buchse geeignetes Verfahren ist durch
die Merkmale des ersten verfahrensbezogenen Anspruchs charakterisiert. Vorteilhafte
Aus- beziehungsweise Weiterbildungen der Erfindung sind durch die
jeweiligen Unteransprüche
gegeben.
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Das
zur Lösung
der Aufgabe vorgeschlagene elastomere Buchsenlager besteht, in an
sich bekannter Weise, aus einem im Wesentlichen zylinderförmigen Innenteil,
einer das Innenteil konzentrisch umgebenden Außenhülse und einem, zwischen dem Innenteil
und der Außenhülse angeordneten,
mit ihnen durch Vulkanisation verbundenen elastomeren Lagerkörper. Da
das Lager als Schlitzbuchse ausgeführt ist, ist in seiner Außenhülse mindestens
ein, sich in axialer Richtung über
die gesamte Länge
der Außenhülse erstreckender
Schlitz (Axialschlitz) ausgebildet. In erfindungswesentlicher Weise
weist die metallische oder aus einem Kunststoff bestehende Außenhülse des
Lagers, anders als die aus dem Stand der Technik bisher bekannten
Schlitzbuchsen, an wenigstens einem ihrer axialen Enden eine Bördelung
auf. Im Zuge des Kalibriervorgangs, bei welchem der Durchmesser
der Außenhülse reduziert und
dabei der Axialschlitz des Lagers weitgehend geschlossen wird, erfährt das
Lager aufgrund des Axialflansches beziehungsweise der Axialflansche
neben der radialen Kalibrierung auch eine axiale Kalibrierung, durch
welche eine in axialer Richtung wirkende Vorspannung auf den elastomeren
Lagerkörper
aufgebracht wird. Hierdurch erhöht
sich in vorteilhafter Weise deutlich die axiale Steifigkeit des
Lagers. Durch die Bördelung
wird aber zugleich auch die radiale Steifigkeit des Lagers, bei
gleich bleibend niedriger Torsionsfederrate, weiter erhöht. In der
Praxis wird das Lager in der Regel axial beidseitig mit einer Bördelung
ausgestattet sein, so dass im Weiteren vornehmlich Ausbildungsformen
mit beidseitiger Bördelung betrachtet
werden. In Ausnahmefällen,
nämlich
dann, wenn das Lager mit einem seiner axialen Enden gegen eine axiale
Anschlagfläche
verbaut wird, wäre
allerdings auch eine Ausführungsform
mit einer Bördelung
an nur einem der axialen Enden möglich.
Auch eine solche Ausführungsform
soll daher vom Schutz umfasst sein. Für den hier betrachteten Haupteinsatzfall,
nämlich
die Lagerung der Lenker von Kraftfahrzeugen, weist die Außenhülse des Lagers
jedoch beidseitig eine Bördelung
auf.
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Unabhängig davon
sind aber auch Ausbildungsformen der erfindungsgemäßen Schlitzbuchse vorgesehen,
bei denen zur weiteren Erhöhung
der radialen Steifigkeit Zwischenteile zwischen dem Innenteil und
der Außenhülse des
Lagers angeordnet sind. Diese Zwischenteile, bei denen es sich vorzugsweise um
Metallbleche handelt, weisen dann ebenfalls Axialschlitze auf, welche
bezogen auf den Umfang des Lagers an gleicher Position angeordnet
sind, wie die Axialschlitze in der Außenhülse. Aus fertigungstechnischen
Gründen
weisen derartige Zwischenteile zudem vorzugsweise Durchbrüche auf,
durch welche das Elastomer beim Einspritzen beziehungsweise während des
Vulkanisationsvorganges hindurchtreten kann. Auf diese Weise wird
gewährleistet,
dass sich das Elastomer beziehungsweise der Gummi radial beidseits
der Zwischenteile gleichmäßig verteilt.
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Weiterhin
sind Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Lagers
vorgesehen, bei denen die Außenhülse und
gegebenenfalls vorhandene Zwischenteile axial zweigeteilt oder mehrteilig
ausgebildet sind. Auf diese Weise ist es möglich, mehrere axial verlaufende
Schlitze zu realisieren. Die in der Außenhülse des Lagers ausgebildeten
Axialschlitze sind gemäß einer
bevorzugten Ausbildungsform der Erfindung so gestaltet, dass sich
ihre Breite nach radial außen
verringert. Im Hinblick darauf, dass die Außenhülse eine gewisse Materialstärke aufweist, stellt
dies sicher, dass die Schlitze nach der Kalibrierung und dem Einbau
des Lagers in ein Aufnahmeauge vollständig geschlossen sind und ein
Austreten des Elastomers durch die Schlitze verhindert wird.
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Die
axialen Bördelungen
der Außenhülse sind
entsprechend einer bevorzugten Ausgestaltungsform durch eine Verringerung
des Durchmessers der Außenhülse an ihren
axialen Enden realisiert. Dabei geht die Mantelfläche der
Außenhülse von
einem parallel zur Lagerachse verlaufenden Flächenabschnitt in einen kurzen,
zumindest hauptsächlich
radial verlaufenden Flächenabschnitt
und von diesem in eine wiederum parallel zur Lagerachse verlaufende
Auslauffläche über. Im
Bereich der Übergänge zwischen
den Flächenabschnitten
bildet das Material jeweils einen Radius aus.
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Bei
einer weiteren möglichen
Ausgestaltungsform weist das Innenteil des erfindungsgemäßen Buchsenlagers
Abschnitte mit unterschiedlichen Durchmessern auf, wobei vorzugsweise
der Durchmesser des Innenteils in einem axial mittigen Abschnitt
gegenüber
den beidseitig dieses Abschnitts angrenzenden Abschnitten verringert
ist. Insbesondere bei Lagern mit zusätzlich eingefügten Zwischenteilen
lässt sich
hierdurch, wie später
noch erläutert werden
soll, die radiale Gesamtsteifigkeit vorteilhaft beeinflussen. Gegebenenfalls
ist es dadurch aber auch möglich,
das Lager mit, bezogen auf seine axiale Erstreckung, unterschiedlichen
radialen Steifigkeiten zu versehen. Vorzugsweise weist die Außenhülse des
Lagers bereits vor der Montage beziehungsweise der Vulkanisation
mit dem Innenteil und dem Lagerkörper
an ihren axialen Enden eine Bördelung
auf.
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Das
zur Ausbildung des erfindungsgemäßen Lagers
geeignete Verfahren weist folgende Verfahrensschritte auf:
Realisierung
der die Außenhülse des
Lagers ausbildenden Teile als Blechstanzteile oder aus Kunststoff, mit
Ausformungen zur Ausbildung von Bördelungen an den, bezogen auf
die Verbauung im Lager, axialen Seiten des oder der die spätere Außenhülse ausbildenden
Teile. Die Ausformung der Bördelungen
erfolgt bei Kunststoffteilen im Zuge des Spritzgussprozesses und
bei Blechstanzteilen vorzugsweise, jedoch nicht zwingend, während des
Stanzvorgangs, aber in jedem Falle vor der Montage des Lagers
Umgeben
eines metallischen, zylindrischen Innenteils mit den die Außenhülse ausbildenden,
mit den Bördelungen
versehenen Stanz- oder Spritzgussteilen innerhalb einer Vulkanisierungsform
Einspritzen
des Elastomers zwischen Innenteil und Außenhülse mit sich anschließendem Vulkanisationsprozess
Kalibrierung
des Lagers durch Reduzierung des Durchmessers seiner Außenhülse, wobei
die Axialschlitze in der Lageraußenhülse weitgehend geschlossen
werden.
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In
Abhängigkeit
vom Einsatzfall werden gemäß einer
anderen Verfahrensgestaltung vor dem Einspritzen des Elastomers
zwischen dem Innenteil und der Außenhülse zusätzliche, vorzugsweise aus Blech
bestehende Zwischenteile angeordnet.
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Die
Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen nochmals erläutert werden. In
den zugehörigen
Zeichnungen zeigen:
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1a:
Eine grundsätzlich
Ausbildungsform der Erfindung in einem Axialschnitt
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1b:
Die Schlitzbuchse nach 1a vor der Kalibrierung in einer
Draufsicht auf eine axiale Stirnfläche
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1c:
Die Schlitzbuchse nach 1a nach der Kalibrierung in
einer Draufsicht auf eine axiale Stirnfläche
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2a:
Eine Ausbildungsform mit einer axial mehrteiligen Außenhülse in einem
Axialschnitt
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2b:
Die Ausbildungsform nach 2a vor
der Kalibrierung in einer Draufsicht auf eine axiale Stirnfläche
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2c:
Die Ausbildungsform nach 2a nach
der Kalibrierung in einer Draufsicht auf eine axiale Stirnfläche
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3a:
Eine Ausbildungsform mit Zwischenteilen und einem hinsichtlich der
Form modifizierten Innenteil
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3b:
Die Ausbildungsform nach 3a vor
der Kalibrierung in einer Draufsicht auf eine axiale Stirnfläche
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3c:
Die Ausbildungsform nach 3a nach
der Kalibrierung in einer Draufsicht auf eine axiale Stirnfläche
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Die 1a zeigt
eine grundsätzliche
Ausbildungsform des erfindungsgemäßen Lagers in einer axial geschnittenen
Darstellung. Dabei ist das Lager entsprechend seinem bevorzugten
Verwendungszweck von dem Aufnahmeauge 13 des Lenkers eines Kraftfahrzeugs
aufgenommen. Das Lager besteht im Wesentlichen aus einem metallischen,
hohlzylindrischen Innenteil 1, der das Innenteil 1 konzentrisch umgebenden
Außenhülse 2 und
dem zwischen Innenteil 1 und Außenhülse 2 angeordneten
elastomeren Lagerkörper 3.
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Gemäß der Erfindung
weist die Außenhülse 2 des
Lagers an ihren beiden axialen Enden eine Bördelung 4 auf. Die
Ausbildung dieser Bördelungen 4 erfolgte
bereits vor dem Verbinden der Lagerkomponenten, das heißt vor dem
Einspritzen des Elastomers zwischen Innenteil 1 und Außenhülse 2 und dem
Vulkanisationsprozess. Die Bördelungen 4 sind dadurch
realisiert, dass sich beidseits eines parallel zur Lagerachse a
verlaufenden, in der Zeichnung an der Innenwandung des Aufnahmeauges
des Lenkers 13 anliegenden Flächenabschnitts 9 der
Außenhülse 2,
ein im Wesentlichen radial verlaufender Flächenabschnitt 10 und
an diesen wiederum ein parallel zur Lagerachse a verlaufender Flächenabschnitt 11 anschließt.
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Im
Bereich des letztgenannten Flächenabschnitts 11,
also der axialen Auslauffläche,
weist die Außenhülse 2 demnach
einen, gegenüber
dem, an der Innenwandung des Aufnahmeauges anliegenden Abschnitt 9 einen
reduzierten Durchmesser auf. Der Übergang zwischen den einzelnen
Flächenabschnitten 9, 10, 11 ist
durch je einen in dem Material ausgebildeten Radius gegeben. Durch
die geraden Auslaufflächen 11 der
Außenhülse 2 wird
erreicht, dass das Bauteil während
des Vulkanisationsvorgangs im Bereich der axialen Enden sicher abgedrückt werden kann,
so dass das Austreten von Gummi, welcher über die Stirnfläche auf
die Außenfläche der
Außenhülse 2 fließen würde, verhindert
wird.
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Die 1b zeigt
das Lager gemäß 1a vor
der Kalibrierung in einer Draufsicht auf eine seiner axialen Stirnflächen. In
dieser Darstellung ist der in der Außenhülse 2 ausgebildete
Schlitz 5 erkennbar, welcher sich axial über die
gesamte Außenhülse 2 erstreckt. Über diesen
Axialschlitz 5 wird bei der Fertigung des Lagers in den
Zwischenraum, welcher zwischen dem Innenteil 1 und der
das Innenteil 1 umgebenden Außenhülse 2 besteht, das
Elastomer beziehungsweise der Gummi zur Realisierung des Lagerkörpers 3 eingespritzt.
Durch einen Vulkanisationsvorgang werden das Innenteil 1,
der Lagerkörper 3 und
die Außenhülse 2 haftend
miteinander verbunden. Danach wird das Lager aus der Vulkanisationsform
entnommen und durch eine Reduzierung des Durchmessers seiner Außenhülse 2 kalibriert.
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Die 1c zeigt
das Lager nach der Kalibrierung, ebenfalls in einer Draufsicht auf
eine axiale Stirnfläche,
wobei das Lager hier zur Prüfung
in eine so genannte Prüfbuchse 14 eingefügt ist.
Im Zuge der Kalibrierung des Lagers, bei welchem der Axialschlitz 5 weitgehend
geschlossen wird, wird über
die Bördelungen 4 der
Außenhülse 2 eine
axiale Vorspannung auf den Lagerkörper 3 aufgebracht.
In vorteilhafter Weise wird hierdurch die axiale Steifigkeit gegenüber den
aus dem Stand der Technik bekannten Schlitzbuchsen deutlich erhöht. Die
Torsionsfederrate bleibt dennoch niedrig. Durch die axialen Bördelungen 4 wird
außerdem
die radiale Steifigkeit des Lagers, also seine Steifigkeit gegenüber einer
aus radialer Richtung einwirkenden Kraft F in vorteilhafter Weise
weiter erhöht.
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In
den 2a bis 2b ist
eine Ausbildungsform der erfindungsgemäßen Schlitzbuchse gezeigt,
bei welcher die Außenhülse 2 axial
zweigeteilt ausgebildet ist. Das heißt, die Außenhülse 2 ist durch zwei
Schalen 2', 2'' gebildet, zwischen denen zwei
axiale Längsschlitze 5, 5' angeordnet
sind. Der Grundidee der Erfindung folgend, sind jedoch auch diese
beiden Halbschalen 2', 2'' axial beidseitig mit einer Bördelung 4 versehen.
Die 2a zeigt das Lager wiederum in einem Axialschnitt,
während
es in den 2b und 2c ein
Mal vor der Kalibrierung (2b) und
ein Mal nach der Kalibrierung (2c) in
einer Draufsicht auf eine axiale Stirnfläche wiedergegeben ist. In der 2b ist
erkennbar, dass die Buchse, aufgrund der axial zweigeteilten Außenhülse 2 zwei
Axialschlitze 5, 5' aufweist.
Diese werden jedoch bei der Kalibrierung des Lagers ebenfalls weitgehend
geschlossen, wobei sie aber jedenfalls nach dem Einfügen in ein
bestimmungsgemäßes Aufnahmeauge
eines Fahrzeuglenkers 13 im Grunde vollständig geschlossen
sind. In der 2b ist das Lager, vergleichbar
mit der Einbausituation am Lenker 13, wiederum in eine
Prüfbuchse 14 eingefügt.
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Eine
weitere Ausbildungsform der Erfindung ist durch die 3a bis 3c gegeben,
wobei das Lager wiederum in der 3a im
Axialschnitt und in den 3b und 3c,
vor beziehungsweise nach der Kalibrierung und Einfügung in
eine Prüfbuchse 14,
in einer Draufsicht auf eine axiale Stirnfläche dargestellt ist. Bei dieser
Ausbildungsform ist zwischen dem Innenteil 1 und der Außenhülse 2 zur
weiteren Erhöhung
der radialen Steifigkeit der Buchse ein zusätzliches Zwischenteil 6 in
den Lagerkörper 3 eingelegt.
Das Zwischenteil 6 besteht aus Stahl, Aluminium oder Kunststoff.
Es weist, wie aus der 3b ersichtlich, an gleicher
Stelle wie die Außenhülse 2 einen
Axialschlitz 7 auf. Eine weitere Erhöhung der radialen Steifigkeit
kann durch das Einbringen weiterer, konzentrisch zu dem im Beispiel
gezeigten Zwischenteil 6 angeordneter Zwischenteile erreicht
werden, welche dann ebenfalls an gleicher Umfangsposition einen
Axialschlitz aufweisen.
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Das
im Beispiel gezeigte Lager weist jedoch nur ein Zwischenteil 6 auf,
so dass ein Lager mit zwei konzentrisch zueinander angeordneten
Gummipaketen gebildet ist. In Verbindung mit einer, in der 3a erkennbaren
besonderen Gestaltung des Innenteils 1 und der axial beidseitigen
Bördelung 4 der
Außenhülse 2 lässt sich
dabei die radiale Steifigkeit des Lagers besonders gut beeinflussen.
Wie aus der 3a erkennbar ist, weist das
Innenteil 1 des Lagers gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel
axial mittig einen Abschnitt 12 mit reduziertem Durchmesser
auf. Das radial äußere Gummipaket
der Schlitzbuchse wird durch die beidseitigen Bördelungen 4 quasi
eingekapselt, so dass dessen radiale Steifigkeit gegenüber Lagern
herkömmlicher
Ausbildung, das heißt
ohne Axialbördelungen 4,
erhöht
ist. Gleichzeitig wird aber das radial innere Gummipaket, aufgrund
der besonderen Ausbildung des Innenteils 1, von diesem
und dem äußeren Gummipaket
eingekapselt. Dadurch kommt es zum Ausgleich der Einzelsteifigkeiten
beider Gummipakete und somit zu einer homogenen Erhöhung der
radialen Gesamtsteifigkeit. Es kann somit eine noch höhere radiale
Steifigkeit und folglich eine Erhöhung des Verhältnisses
zwischen radialer Steifigkeit und Torsionsfederrate erreicht werden. Durch
die Bördelungen 4 erhöht sich
außerdem
die axiale Steifigkeit. Zudem wird das Lager aufgrund der Einkapselung
seiner Gummipakete lebensdauerfester, da eine erhöhte Progression
der Dämpfung
mit zunehmendem Federweg, radial und/oder axial, gegeben ist. Das
in den 3a bis 3c dargestellte Gummilager
ist für
geringe Kardanikwinkel ausgelegt.
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Bei
allen zuvor erläuterten,
in den 1 bis 3 dargestellten
Ausbildungsformen bestehen das hohlzylindrische Innenteil 1 des
Lagers aus Stahl oder Aluminium und seine Außenhülse 2 aus Stahl, Aluminium
oder Kunststoff.
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- 1
- Innenteil
- 2
- Außenhülse
- 2', 2''
- Halbschalen
- 3
- Lagerkörper
- 4
- Bördelung
- 5,
5'
- (Axial-)
Schlitz
- 6
- Zwischenteil
bzw. Einlegeblech
- 7
- Schlitz
- 8,
8'
- Durchbruch
- 9,
10
- Flächenabschnitt
- 11
- Flächenabschnitt
bzw. Auslauffläche
- 12
- axialer
Abschnitt des Innenteils
- 13
- Lenker
- 14
- Prüfbuchse
- a
- Lagerachse
- b
- Breite
- F
- Kraft
aus radialer Richtung