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Die
Erfindung betrifft eine Kugelgelenkverbindung gemäß der im
Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art.
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Eine
gattungsgemäße Kugelgelenkverbindung
ist in der
DE 199
50 281 B4 beschrieben. Sie weist einen Kugelzapfen mit
einer Gelenkkugel auf, wobei sich der zylindrische Schaft des Kugelzapfens von
einer Seite eines Bauteils durch eine darin angeordnete Durchgangsbohrung
zu dessen anderer Seite erstreckt und darin axial fixiert ist, wobei
in der Wandung der Durchgangsbohrung eine durchgehende achsparallele
Nut angeordnet ist.
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In
der
DE 196 22 047
C2 ist eine weitere Kugelgelenkverbindung offenbart, bei
der ein eine Gelenkkugel aufweisender Kugelzapfen in einem eine Durchgangsöffnung aufweisenden
Bauteil geführt
ist. Der in dem Bauteil geführten
Kugelzapfen weist einen kegelförmigen
Abschnitt auf und ein Endabschnitt des Zapfens ist mit einem Gewinde
versehen, über
das der Kugelzapfen lösbar
mit dem Bauteil verbindbar ist. Das Gewinde des Zapfens ragt bis in
die Durchgangsöffnung
hinein und es weist in seinem Fußbereich einen durch eine Ringausnehmung gebildeten
Freistich auf.
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Als
nachteilig erweist sich bei den bekannten Kugelgelenkverbindungen
die ungünstige
Krafteinleitung und der daraus resultierende ungünstige Spannungsverlauf im
Bauteil, da die durch eine an der Gelenkkugel angreifenden Radialkraft
resultierenden Spannungen sich auf den der Gelenkkugel zugewandten
Randbereich der Durchgangsbohrung/-öffnung des Bauteils konzentrieren.
Diese Spannungskonzentration im Randbereich des Bauteils kann zu Rissbildung
und somit zu einem frühzeitigen
Versagen des Bauteils in diesem Bereich führen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kugelgelenkverbindung
gemäß der im
Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art unter Vermeidung der
genannten Nachteile derart weiterzubilden, dass die Gefahr zur Rissbildung
und zu einem frühzeitigen
Versagen des Bauteils vermindert wird.
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Diese
Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1
in Verbindung mit seinen Oberbegriffsmerkmalen gelöst.
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Die
Unteransprüche
bilden vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass durch eine gezielte
Reduktion der durch eine an der Gelenkkugel angreifende Radialkraft
hervorgerufenen Spannungen in dem der Gelenkkugel zugewandten Randbereich
der Durchgangsbohrung/-öffnung
des Bauteils die Gefahr einer Rissbildung in diesem Bereich vermindert
wird und damit eine längere
Lebensdauer des Bauteils gewährleistet
ist.
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Hierfür umfasst
die Kugelgelenkverbindung einen Kugelzapfen mit einer Gelenkkugel,
wobei der Kugelzapfen über
eine Buchse in einer Durchgangsbohrung eines Fahrzeugbauteiles geführt ist
und lösbar
mit dem Fahrzeugbauteil verbunden ist. Die Buchse weist in einem
der Gelenkkugel zugewandten Endbereich einen Buchsenflansch auf,
wobei der Buchsenflansch auf einer Kontaktfläche des Fahrzeugbauteils aufliegt.
Erfindungsgemäß ist der
Buchsenflansch topfförmig,
einen Boden- und Wandbereich aufweisend, ausgebildet und lediglich
der Wandbereich des topfförmig
ausgebildeten Buchsenflansches liegt auf der dazu korrespondierend
ausgebildeten Kontaktfläche
des Fahrzeugbauteils auf. Hierdurch ist auf eine einfache Art und
Weise eine Spannungsreduktion in dem der Gelenkkugel zugewandten
Randbereich der Durchgangsbohrung des Fahrzeugbauteils gewährleistet,
da die durch eine an der Gelenkkugel angreifende Radialkraft hervorgerufenen
Spannungen sich nicht ausschließlich
auf den der Gelenkkugel zugewandten Randbereich der Durchgangsbohrung
des Fahrzeugbauteils konzentrieren, sondern sich zusätzlich auf
den Wandbereich des Buchsenflansches verteilen. Die Folge daraus sind
niedrigere lokale Spannungen in dem Fahrzeugbauteil, was die Gefahr
einer Rissbildung reduziert und somit einer längeren Lebensdauer des Fahrzeugbauteils
gewährleistet.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung sind hierbei der Wandbereich des Buchsenflansches
und die Kontaktfläche
des Fahrzeugbauteils kegelförmig
ausgebildet. Die kegelförmige
Ausgestaltung dieser Flächen
erweist sich als vorteilhaft, da diese fertigungstechnisch einfach
herzustellen sind.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung sind der Wandbereich des Buchsenflansches und die
Kontaktfläche
des Fahrzeugbauteils kalottenförmig
ausgebildet. Die kalottenförmige
Ausbildung erweist sich als vorteilhaft, da hierdurch eine größere Kontaktfläche zwischen
dem Wandbereich des Buchsenflansches und dem Fahrzeugbauteil zur Verfügung steht,
was einer weitere Senkung des lokalen Spannungsniveaus in dem der
Gelenkkugel zugewandten Randbereich der Durchgangsbohrung des Fahrzeugbauteils
bedingt.
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Vorzugsweise
ist zwischen dem der Gelenkkugel zugewandten Endbereich des Fahrzeugbauteils
und dem der Gelenkkugel zugewandten Endbereich der Buchse ein in
axialer Richtung verlaufender Spalt angeordnet. Durch den Spalt
ist in einer besonders vorteilhaften Weise eine zusätzliche
Spannungsverlagerung bedingt, da durch den Spalt die auftretendenden
Spannungen von dem der Gelenkkugel zugewandten Randbereich der Durchgangsbohrung
des Fahrzeugbauteils in das Innere des Fahrzeugbauteils verlagert
werden. Als Folge davon ergibt sich eine gleichmäßige, großflächige Spannungsverteilung aus
dem Randbereich des Fahrzeugbauteils ins Bauteilinnere. Die gleichmäßige Spannungsverteilung
reduziert die Gefahr einer Rissbildung in dem der Gelenkkugel zugewandten
Randbereich der Durchgangsbohrung des Fahrzeugbauteils und wirkt
sich somit positiv auf die Lebensdauer des Fahrzeugbauteils aus.
Durch den erfindungsgemäß angeordneten
Spalt und die dadurch bedingte Aussparung im Randbereich der Verbindung
wird zudem noch in Vorteilhafterweise eine Gewichts- und Kostenreduktion
erzielt.
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Der
Einfachheit halber ist der zwischen dem der Gelenkkugel zugewandten
Endbereich des Fahrzeugbauteils und dem der Gelenkkugel zugewandten Endbereich
der Buchse angeordnete Spalt durch eine radial umlaufende Nut gebildet.
Vorzugsweise ist dabei die Nut in den der Gelenkkugel zugewandten
Endbereich des Fahrzeugbauteils und/oder in den der Gelenkkugel
zugewandten Endbereich der Buchse eingebracht.
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Um
die durch den Spalt beabsichtigte Spannungsreduzierung zu gewährleisten,
weist der Spalt in axiale Richtung betrachtet eine Länge von
etwa 1/4 bis 1/3 des Durchmessers der Durchgangsbohrung und in radiale
Richtung betrachtet eine Breite von etwa 0,1 mm bis 2 mm, insbesondere
aber 1 mm, auf.
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Vorzugsweise
weist der Kugelzapfen eine konische oder zylindrische Außenmantelfläche und die
Buchse eine dazu korrespondierend ausgebildete zylindrische oder
konische Innenmantelfläche
auf.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist in einem der Gelenkkugel gegenüberliegende Bereich des Kugelzapfens
eine Schraubverbindung angeordnet, über die der Kugelzapfen lösbar mit
dem Fahrzeugbauteil verbunden ist.
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Um
einen sicheren Sitz der Buchse in dem Fahrzeugbauteil zu gewährleisten,
ist die Buchse vorzugsweise in das Fahrzeugbauteil eingepresst oder
eingeschraubt.
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Vorzugsweise
sind die Buchse und das Fahrzeugbauteil aus unterschiedlichen Bauteilen
gefertigt, insbesondere die Buchse aus Stahl und das Bauteil aus
Aluminium.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung
mit den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen
näher beschrieben.
In der Beschreibung, in den Ansprüchen und in der Zeichnung werden
die in der hinten angeführten
Liste der Bezugszeichen verwendeten Begriffe und zugeordnete Bezugszeichen
verwendet.
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In
der Zeichnung bedeutet:
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1 eine
schematische Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Kugelgelenkverbindung, bei
der der Wandbereich des Buchsenflansches und die Kontaktfläche des
Fahrzeugbauteils kegelförmig ausgebildet
sind;
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2 eine
weitere Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Kugelgelenkverbindung,
bei der der Wandbereich des Buchsenflansches und die Kontaktfläche des
Fahrzeugbauteils kalottenförmig ausgebildet
sind;
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3 die
Kugelgelenkverbindung aus 2, wobei
zwischen Buchse und Fahrzeugbauteil zusätzlich ein Spalt angeordnet
ist.
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Die
in 1 in einer vereinfachten Schnittdarstellung mehr
oder minder schematisch dargestellte, insgesamt mit der Bezugsziffer 10 bezeichnete,
Kugelgelenkverbindung umfasst im Wesentlichen einen Kugelzapfen 12 mit
einer Gelenkkugel 14, der über eine Buchse 16 in
einer Durchgangsbohrung 18 eines Fahrzeugbauteils 20 geführt und
lösbar
mit dem Fahrzeugbauteil 20 verbunden ist. Die Buchse 16 weist
einen Buchsenflansch 22 auf und ist so in der Durchgangsbohrung 18 angeordnet,
dass der Buchsenflansch 22 der Buchse auf einer zugeordneten
Kontaktfläche 24 des
Fahrzeugbauteils 20 aufliegt. Hierbei ist der Buchsenflansch 22 topfförmig ausgebildet,
d.h., der Buchsenflansch 22 umfasst einen Bodenbereich 28 und
einen Wandbereich 30 und lediglich der Wandbereich 30 des
topfförmig
ausgebildeten Buchsenflansches 22 liegt auf der korrespondierend
ausgebildeten Kontaktfläche 24 des Fahrzeugbauteils 20 auf,
während
zwischen der Stirnfläche
des Fahrzeugbauteils 20 und dem Bodenbereich 28 des
topfförmig
ausgebildeten Buchsenflansches 22 ein Spalt 32 verbleibt.
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Durch
die erfindungsgemäße Ausgestaltung des
Buchsenflansches 22 und der zugeordneten Kontaktfläche 24 ist
sichergestellt, dass die durch Radialkräfte FR hervorgerufenen
Spannungen sich nicht mehr ausschließlich auf den Bereich 26 des Fahrzeugbauteils 20 konzentrieren,
sondern sich zusätzlich
auf einen weiteren Bereich 34 des Fahrzeugbauteils 20 verteilen.
Die dadurch erzielte Spannungsverteilung reduziert somit die lokalen
Spannungen in dem Bereich 26 und beugt damit einer Rissbildung
in diesem Bereich vor, sodass eine längere Lebensdauer des Fahrzeugbauteils 20 gewährleistet ist.
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Bei
dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel sind der Wandbereich 30 des
topfförmigen Buchsenflansches 22 und
die dazu korrespondierend ausgebildete Kontaktfläche 24 des Fahrzeugbauteils 20 kegelförmig ausgebildet.
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Eine
weiteres Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Kugelgelenkverbindung 10 ist
in 2 dargestellt. Im Unterschied zu 1 ist
bei der in 2 dargestellten Kugelgelenkverbindung 10 der topfförmige Buchsenflansch 22 anders
ausgebildet. Entsprechend dieser Ausführungsform sind der Wandbereich 30 des
Buchsenflansches 22 und die dazu korrespondierend ausgebildete
Kontaktfläche 24 des
Fahrzeugbauteils 20 kalottenförmig ausgebildet. Auch bei
dieser Ausgestaltung von Buchsenflansch 22 und Kontaktfläche 24 des
Fahrzeugbauteils 20 ist gewährleistet, dass der Bodenbereich 28 des
Buchsenflansches 22 nicht auf der Stirnfläche der
Kontaktfläche 24 des
Fahrzeugbauteils 20 aufliegt, sondern lediglich über die
Kalottenflächen
formschlüssig
miteinander verbunden sind. Die bereits oben geschilderten Vorteile
treten entsprechend auch bei dieser Ausführungsform aus.
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Eine
weitere Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Kugelgelenkverbindung 10 zeigt 3.
Hierbei ist zwischen dem der Gelenkkugel 14 zugewandten
Endbereich des Fahrzeugbauteils 20 und dem der Gelenkkugel 14 zugewandten
Endbereich der Buchse 16 zusätzlich ein in axiale Richtung a
verlaufender Spalt 27 angeordnet.
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Der
Spalt 27 bedingt eine zusätzliche Spannungsverlagerung
der durch die Radialkraft FR hervorgerufenen
Spannungen in den Bereich 29 im Innern des Fahrzeugbauteils 20.
Hierdurch ist eine gleichmäßige Spannungsverteilung über das
gesamte Fahrzeugbauteil 20 gewährleistet, was die Gefahr einer
Rissbildung in dem Fahrzeugbauteil 20 zusätzlich reduziert
und damit zu einer Erhöhung
der Lebensdauer des Fahrzeugbauteils 20 beiträgt. Vorliegend
ist der Spalt 27 durch eine, lediglich in die Buchse 16 eingebrachte,
radial umlaufende Nut 31 gebildet. Die Nut 31 kann
aber auch durch eine lediglich in das Fahrzeugbauteil 20 oder
durch zwei gegenüberliegend
angeordnete, jeweils in die Buchse 16 und das Fahrzeugbauteil 20 eingebrachte
Nut 31 gebildet sein.
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In
axiale Richtung a betrachtet weist der Spalt 27 eine Länge von
etwa 1/4 bis 1/3 des Durchmessers der Durchgangsbohrung 18 auf
während
in radiale Richtung r betrachtet der Spalt 27 eine Dicke von
vorzugsweise 1 mm aufweist.
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Wie
aus den 1 bis 3 der erfindungsgemäßen Kugelgelenkverbindung 10 ersichtlich
ist, weist der dargestellte Kugelzapfen 12 eine konische Aunenmantelfläche und
die Buchse 16 eine dazu korrespondierend ausgebildete konische
Innenmantelfläche
auf. Die Außenmantelfläche des
Kugelzapfens 12 und die dazu korrespondierend ausgebildete
Innenmantelfläche
der Buchse 16 können
aber auch zylindrisch ausgebildet sein.
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In
den oben beschriebenen Ausführungsspielen
der Kugelgelenkverbindung 10 ist die Buchse 16 aus
Stahl und das Fahrzeugbauteil 20 aus Aluminium gefertigt
und die in der Durchgangsbohrung 18 des Fahrzeugbauteils 20 geführten Buchse 16 ist
in das Fahrzeugbauteil 20 eingepresst. Die Buchse 16 kann
jedoch auch in das Fahrzeugbauteil 20 eingeschraubt sein.
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Die
lösbare
Verbindung des Kugelzapfens 12 mit dem Fahrzeugbauteil 20 ist
bei der in den 1 bis 3 dargestellten
erfindungsgemäßen Kugelgelenkverbindung 10 jeweils
durch eine, hier aus Gründen
der Übersichtlichkeit
nicht dargestellte, Schraubverbindung realisiert, die in einem der
Gelenkkugel 14 gegenüberliegenden
Bereich des Kugelzapfens 12 angeordnet ist.
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Die
Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass durch gezielte konstruktive
Maßnahmen
die lokalen Spannungsspitzen im Bereich des der Gelenkkugel 14 zugewandeten
Randbereich des Fahrzeugbauteils 20 abgebaut werden, wodurch
die Gefahr einer Rissbildung minimiert und somit eine höhere Lebensdauer
des Fahrzeugbauteils 20 gewährleistet wird.
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- 10
- Kugelgelenkverbindung
- 12
- Kugelzapfen
- 14
- Gelenkkugel
- 16
- Buchse
- 18
- Durchgangsbohrung
- 20
- Fahrzeugbauteil
- 22
- Buchsenflansch
- 24
- Kontaktfläche des
Fahrzeugbauteils
- 26
- Bereich
der Spannungskonzentration
- 27
- Spalt
- 28
- Bodenbereich
des Buchsenflansches
- 29
- Bereich
im Innern des Fahrzeugbauteils
- 30
- Wandbereich
des Buchsenflansches
- 31
- umlaufende
Nut
- 32
- Spalt
zwischen Stirnfläche
des Fahrzeugbauteils
-
- und
Bodenbereich des Buchsenflansches
- 34
- weiterer
Bereich des Fahrzeugbauteils
- FR
- Radialkraft
- a
- axiale
Richtung
- r
- radiale
Richtung