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Die
Erfindung betrifft lösbar
aneinander zu befestigende, flächige
Bauteile, insbesondere Bodenbelagsteile.
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Parkettböden, die
aus einzelnen meist rechteckigen Bodenelementen zusammengesetzt
sind, werden konventionell durch Ineinanderschieben von an den Randbereichen
ausgebildeten Nuten und Federn verlegt, die miteinander verleimt
werden. In neuerer Zeit haben sich sogenannte Klickparketts durchgesetzt,
bei denen an einem Randbereich eines Parkettelements ein Vorsprung
und am benachbarten Randbereich des benachbarten Parkettelements eine
Ausnehmung ausgebildet sind, die mit Eingriffsflächen derart ausgeformt sind,
dass der Vorsprung in die Ausnehmung eingesetzt und durch Einschwenken
in einen formschlüssigen
Eingriff derart gebracht werden kann, dass ein Auseinanderziehen
der miteinander verbundenen Parkettelemente, wenn diese auf einer
Unterlage aufliegen, nicht möglich
ist. Ein solches Klickparkett ist beispielsweise in der WO 97/47834
beschrieben. Die Kontur der Ausnehmungen und Vorsprünge ist
verhältnismäßig kompliziert.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, lösbar aneinander zu befestigende,
flächige
Bauteile, insbesondere Bodenbelagsbauteile zu schaffen, die bei
einfacher Ausbildung ein sicheres gegenseitiges Befestigen gestatten.
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Lösungen dieser
Aufgabe werden mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 und 6 erzielt, die jeweils
mit den Merkmalen der auf sie rückbezogenen
Unteransprüche
in vorteilhafter Weise weitergebildet werden.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen beispielsweise
und mit weiteren Einzelheiten erläutert.
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In
den Figuren stellen dar:
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1 bis 6 Querschnittsansichten
von sechs verschiedenen Ausführungsformen,
lösbar
aneinander zu befestigender, flächiger
Bauteile,
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7 bis 13 Aufsichten
auf Böden,
wie sie mit den erfindungsgemäßen Bauteilen
verlegt werden können,
und
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14 eine
schematische perspektivische Ansicht zur Erläuterung der Herstellung eines
Randbereiches.
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Die
Erfindung wird am Beispiel von Parkettböden erläutert. Sie ist ebenfalls für Wandpaneele, Deckenpaneele
und ganz allgemein für
die lösbare gegenseitige
Befestigung von Bauteilen einsetzbar, die durch Relativbewegung
in einer oder mehreren Richtungen aufeinander zu in gegenseitigen
Formschluss gebracht werden, wobei dieser Formschluss beim Auseinanderbewegen
der Bauteile in einer Richtung, die von der oder den Richtungen
bei deren Zusammenfügen
verschieden ist, nicht lösbar
ist.
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1 zeigt
im Teil a) zwei durch Formschluss aneinander befestigte, beispielsweise
als Parkettelemente ausgebildete flächige Bauteile 10 und 12.
Die Bauteile 10 und 12, die auf einer nicht dargestellten
ebenen Unterlage, beispielsweise einer Schallschutzmatte, aufliegen,
haben gleiche Dicke, so dass ihre Oberseiten bündig zueinander verlaufen.
An dem Bauteil 10 ist ein Vorsprung 14 ausgebildet,
der im zusammengebauten Zustand der Bauteile insgesamt unterhalb
eines am anderen Bauteil 12 ausgebildeten Vorsprungs 16 angeordnet
ist.
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Die
Oberseite des Bauteils 10 geht über eine erste, insgesamt kreiszylindersegmentförmige Eingriffsfläche 18 in
eine Vertiefung 20 über.
Die Vertiefung 20, deren Oberseite etwa eben und parallel
zur Unterlage ist, geht über
eine zweite Eingriffsfläche 22 in
eine Erhebung 24 über,
deren Oberseite ebenfalls etwa parallel zu der nicht dargestellten
Bodenfläche verläuft und über eine
die Stirnseite des Vorsprungs 14 bildende kreiszylindersegmentförmige dritte
Eingriffsfläche 26 in
die ebene Unterseite des Bauteils 10 übergeht.
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Das
Bauteil 10, beispielsweise ein Parkettstab, ist insgesamt
rechteckig und senkrecht zu seiner Längsrichtung geschnitten. Die
erste Eingriffsfläche 18 bildet
einen Teil der Mantelfläche
eines Kreiszylinders, dessen Mittellinie A im dargestellten Beispiel
auf der Oberseite des Bauteils 10 angeordnet ist und der
einen Radius R1 hat. Die konkave erste Eingriffsfläche erstreckt
sich im dargestellten Beispiel über
einen Winkelbereich etwa derart, dass die Dicke des Vorsprungs 14 im
Bereich der Vertiefung 20 annähernd der halben Dicke des
Bauteils 10 entspricht.
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Die
zweite Eingriffsfläche 22 ist
ein Segment einer Mantelfläche
eines zweiten Kreiszylinders, dessen Mittellinie B in der Figur
rechts von der Mittellinie A des ersten Kreiszylinders etwas oberhalb
der Mittellinie A angeordnet ist. Der Radius R2 des zweiten Kreiszylinders
ist größer als
der des ersten Kreiszylinders. Der Winkelbereich, über den
sich die zweite Eingriffsfläche
erstreckt, ist derart, dass die Dicke des Vorsprungs 14 im
Bereich der Erhebung 24 etwas größer ist als die Hälfte der
Gesamtdicke des Bauteils 10.
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Der
Kreiszylinder, zu dem die dritte Eingriffsfläche 26 gehört, hat
eine Mittellinie C, die unterhalb der Mittellinie B und gemäß 1 rechts
der Mittellinie B liegt. Der Radius R3 des dritten Kreiszylinders ist
größer als
der Radius R2.
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Der
Vorsprung 16 des anderen Bauteils 12 ist derart
geformt, dass er, wie aus 1 ersichtlich, den
Raum oberhalb des Vorsprungs 14 bei formschlüssig zusammengefügten Bauteilen 10 und 12 vollständig füllt, so
dass die Oberseiten beider Bauteile eine ebene Fläche bilden.
Insbesondere weist der Vorsprung 16 den Eingriffsflächen 18, 22 und 24 entsprechende
Eingriffsflächen
auf, wobei sich entsprechende Eingriffsflächen im zusammengefügten Zustand
der Bauteile 10 und 12 flächig aneinander anliegen.
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Das
Zusammenfügen
bzw. formschlüssige Verbinden
der Bauteile 10 und 12 ist anhand der Figurenteile
b)–d)
erläutert.
Wie dargestellt, wird das Bauteil 12 mit seinem Vorsprung 16 von
oben her schräg
in den Raum oberhalb des Vorsprungs 14 eingeführt, bis
die erste Eingriffsfläche 18 in
Anlage an die mit ihr konzentrische entsprechende Eingriffsfläche an der
Stirnseite des Bauteils 12 gelangt. Die in gegenseitiger
Anlage befindliche Eingriffsfläche 18 und
konkave Gegenfläche
an der Stirnseite des Vorsprungs 16 bilden eine Führung, die
das um die Mittellinie A erfolgende Verschwenken des Bauteils 12 führt, bis
die zweite Eingriffsfläche 22 und
die dritte Eingriffsfläche 26 sich
längs der
Gegenflächen
bewegen und in flächige
gegenseitige Anlage kommen, wie in 1a) dargestellt,
wenn das Bauteil 12 vollständig abgesenkt ist.
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Wie
aus den Figuren ersichtlich, vermindert sich der Abstand zwischen
dem ersten Kreiszylinder (Mittellinie A) und dem zweiten Kreiszylinder
(Mittellinie B) wegen deren zueinander exzentrischen Lage, so dass
die erste Eingriffsfläche 18 und
die zweite Eingriffsfläche 22 erst
bei vollständigem
Absenken des Bauteils 12 in spielfreie, flächige gegenseitige Anlage
kommen. Ähnlich
vermindert sich der Abstand zwischen dem zweiten Kreiszylinder und
dem dritten Kreiszylinder wegen deren exzentrischer Anordnung derart,
dass beim Absenken bzw. Herabschwenken des Bauteils 12 die
Eingriffsfläche 22 und die
Eingriffsfläche 26 erst
bei vollständigem
Absenken des Bauteils 12 in flächige, spielfreie Anlage an die
entsprechenden Eingriffsflächen
des Vorsprungs 16 kommen. Die sich durch die exzentrische
Anordnung der Zylinder ergebende flächige Anlage erst am Ende der
Abwärtsschwenkung
erleichtert das Verschwenken und bewirkt eine Spielfreiheit des
Eingriffs zwischen den Vorsprüngen,
wobei die zweite Eingriffsfläche 22 mit
der zugehörigen
Gegenfläche des
anderen Vorsprungs 16 einen Formschluss in Richtung des
voneinander Entfernens der Bauteile (Bewegung des Bauteils 12 nach
rechts) bewirkt, wohingegen die erste Eingriffsfläche 18 und
die dritte Eingriffsfläche 26 Hinterschneidungen
bilden, die eine Bewegung des Bauteils 12 senkrecht nach
oben relativ zum Bauteil 10 nicht zulassen.
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Die
Eingriffsflächen
müssen
nicht zwingend Teile von Kreiszylindern sein; sie könnten auch
Teile von elliptischen Zylindern oder sonstigen Kegelschnitten sein,
wobei die erste Eingriffsfläche 18 konkav,
die zweite Eingriffsfläche 22 konvex
und die dritte Eingriffsfläche 26 konkav
sein müssen
und vorteilhafterweise derart gestaltet sind, dass sich der gemäß 1 waagrecht
gemessene Abstand zwischen der ersten Eingriffsfläche 18 und
der zweiten Eingriffsfläche 22 in
Richtung zur Oberseite der Ausnehmung 20 vermindert und
der Abstand zwischen der zweiten Eingriffsfläche 22 und der dritten
Eingriffsfläche 26 in
Richtung zur Oberseite der Erhebung 24 abnimmt. Im Bereich
der nicht als Eingriffsflächen ausgebildeten
Flächen
der Vorsprünge
können
Zwischenräume
verbleiben, die etwaigen Schmutz aufnehmen. Vorteilhaft ist jedoch
eine gegenseitige Anlage auch in diesen Bereichen, damit die Festigkeit der
miteinander verbundenen Bauteile 10 und 12 gegenüber senkrechten
Belastungen in dem Bereich der übereinander
angeordneten Vorsprünge
ebenso groß ist
wie außerhalb
der Vorsprünge.
In einer vereinfachten Ausführungsform
könnten
die Mittellinien aller Kreiszylinder mit Mittellinie A zusammenfallen.
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2 zeigt
eine abgeänderte
Ausführungsform
einer lösbaren
Verbindung zwischen den Bauteilen 10 und 12, bei
der ebenfalls kreiszylindersegmentförmige Eingriffsflächen den
Formschluss vermitteln.
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Im
dargestellten Beispiel ist am rechten Rand des Bauteils 12 eine
Ausnehmung 30 ausgebildet, in die ein entsprechender Vorsprung 32 des
Bauteils 12 eingreift. Die Oberseite der Ausnehmung 30 bildet
eine kreiszylindersegmentförmige
erste Eingriffsfläche 34,
wobei die Mittellinie A des entsprechenden Zylinders im dargestellten
Beispiel auf der Oberseite des Bauteils 10 liegt. Die konvexe
erste Eingriffsfläche 34 geht über einen
stark gekrümmten, konkaven Übergangsbereich 36 in
eine zweite kreiszylindersegmentförmige Eingriffsfläche 38 über, die bis
zur Stirnseite des Bauteils 10 reicht. Der Winkelbereich, über den
sich die erste Eingriffsfläche 34 erstreckt,
ist größer als
90°, so
dass sie vor Erreichen des Übergangsbereiches 36 ansteigt.
Der Winkelbereich der zweiten Eingriffsfläche 38 ist im dargestellten
Beispiel kleiner als 90°,
wobei dadurch, dass die Mittellinie E des zweiten Kreiszylinders,
dessen Radius R2 größer ist
als der des ersten Kreiszylinders R1, zwischen der Mittellinie A
und dem rechten Ende des Bauteils 10 liegt, der Abstand
der zweiten Eingriffsfläche 38 von
der Oberseite des Bauteils 10, ausgehend vom rechten Rand
der Ausnehmung 30 zunächst
zunimmt. Infolge der exzentrischen Anordnung der Kreiszylinder nimmt
der Abstand zwischen den Eingriffsflächen 34 und 38 mit
zunehmendem Abstand vom rechten Ende des Bauteils 10 zu.
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In
den 2b)–d) ist dargestellt, wie das Bauteil 12 mit
seinem Vorsprung 32 zunächst
in die Ausnehmung 30 eingeführt wird und dann unter Führung durch
die Eingriffsflächen
an den entsprechenden Gegenflächen
weiter in das Bauteil 10 eingeführt und nach unten (im Uhrzeigersinn)
verschwenkt wird. Dabei nimmt das Spiel zwischen den sich entsprechenden
Eingriffsflächen
mit zunehmendem Abwärtsschwenken
wegen der exzentrischen Anordnung der Kreiszylinder zunehmend ab,
bis im vollständig
abwärts
geschwenkten Zustand ein spielfreier Eingriff erreicht ist, der
sowohl eine vertikale Relativbewegung zwischen den Bauteilen 10 und 12 als auch
ein Entfernen der Bauteile 10 und 12 innerhalb einer
waagrechten Ebene verhindert.
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Auch
im dargestellten Beispiel müssen
die Eingriffsflächen
nicht zwingend Teile von Kreiszylindern sein. Wesentlich ist, dass
sich die jeweiligen Konkavitäten
und Konvexitäten
entsprechen und im Zustand gemäß 2 eine
Hinterschneidung bezüglich
des Auseinanderbewegens vorhanden ist. Die Tiefe der Ausnehmung 30 kann
größer sein
als die Länge
des Vorsprungs 32, so dass im vollständig abwärts bewegten Zustand im Bereich
des Übergangsbereiches 36 ein
Hohlraum verbleiben kann.
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Bei
den Ausführungsformen
gemäß 1 und 2 werden
für die
Herstellung der Vorsprünge bzw.
des Vorsprungs und der Ausnehmung unterschiedliche Werkzeuge oder
zumindest unterschiedliche Einstellungen von Fräsern benötigt. Die Bauteile 10 und 12 sind
insgesamt verschieden.
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Anhand
der 3–6 werden
Ausführungsformen
erläutert,
bei denen beide Bauteile, die weiterhin mit den unterschiedlichen
Bezugszeichen 10 und 12 versehen sind, bzw. deren
Vorsprün ge
einander gleich sind und im dargestellten Zustand durch Drehung
des einen Bauteils um eine senkrecht zur Zeichenebene befindliche
Achse um 180° und
anschließende
Verschiebung ineinander überführt werden
können.
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Gemäß 3 weist
das Bauteil 10 einen Vorsprung 39 auf, der gleich
dem Vorsprung 39' ist, der
am Bauteil 12 ausgebildet ist. Wenn das Bauteil 12 um
180° um
eine senkrecht auf der Zeichnungsebene stehende Achse gedreht wird,
kann es durch Verschieben in Deckungsgleichheit mit dem Bauteil 10 gebracht
werden.
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Der
Vorsprung 14 ist ähnlich
wie der Vorsprung 14 gemäß 1 durch
eine Vertiefung 20 gebildet, die in eine Erhebung 24 übergeht.
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Die
Kontur des Vorsprungs 14 ist derart, dass die Oberseite
des Bauteils 10 über
eine erste Eingriffsfläche 40 in
die konkave Oberseite der Vertiefung 20 übergeht.
Die erste Eingriffsfläche 40 ist Teil
eines Kreiszylinders mit der Mittellinie A und dem Radius R, wobei
die Mittellinie A unterhalb der Oberseite des Bauteils 10 in
diesem liegt. Die konvexe erste Eingriffsfläche 40, die sich im
dargestellten Beispiel über
einen Winkelbereich von weniger als etwa 45° erstreckt, steht infolge ihrer
Wölbung
etwas in den Bereich über
dem Vorsprung 14 vor. Die erste Eingriffsfläche 40 geht
in die konkave Oberseite der Vertiefung 20 über, die
eine zweite Eingriffsfläche 42 bildet,
die sich über
einen Winkelbereich von fast 180° eines
Kreiszylinders mit der Mittellinie B und dem Radius r erstreckt.
Die zweite Eingriffsfläche 42 geht
in eine dritte Eingriffsfläche 44 über, die
die Oberseite der Erhebung 24 bildet und sich über einen Winkelbereich
von annähernd
etwa 180° eines
weiteren Kreiszylinders mit der Mittellinie C und dem gleichen Radius
r wie der des zweiten Kreiszylinders erstreckt. Die dritte Eingriffsfläche 44 geht
in eine vierte Eingriffsfläche 46 über, die
Teil eines Kreiszylinders mit der Mittellinie D und dem gleichen
Radius R wie der erste Kreiszylinder ist.
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Wie
dargestellt, verläuft
die Verbindungslinie zwischen A und D im dargestellten verriegelten
Zustand der Bauteile 10 und 12 von links oben
schräg nach
rechts unten und liegen die Mittellinie B und C der beiden Kreiszylinder
mit dem Radius r vorteilhaft etwa auf dieser Verbindungslinie. Der
Vorsprung 14 ist vorteilhafterweise im Bereich der Erhebung 24 von der
dritten Eingriffsfläche 44 aus
mit einem Schlitz 48 versehen. Ähnlich ist der entsprechende
Vorsprung des Bauteils 12 mit einem Schlitz versehen.
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Die
Befestigung der beiden Bauteile 10 und 12 aneinander
kann auf zweifache Weise geschehen. In dem Figurenteil 3b) und 3c) ist
dargestellt, wie das Bauteil 12 im aufwärts geschwenkten Zustand an die
erste Eingriffsfläche 40 heranbewegt
werden kann, um dann unter Führung
durch die erste Eingriffsfläche
und die entsprechende Gegenfläche
abwärts
verschwenkt zu werden, bis der Zustand gemäß 3 erreicht
wird. Im Zustand der 3 kann das Bauteil 12 wegen
der bestehenden Hinterschneidungen nicht nach rechts relativ zum
Bauteil 10 bewegt werden. Auch kann das Bauteil 12 wegen
der Hinterschneidungen im Bereich der ersten Eingriffsfläche 40 und
der vierten Eingriffsfläche 46 nicht
relativ zum Bauteil 10 senkrecht nach oben verschoben werden.
Die zweite und dritte Eingriffsfläche bilden in diesem Zusammenhang
im wesentlichen nur Anlageflächen.
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Gemäß den Figurenteilen 3d) und 3e) kann das
Bauteil 12, nachdem es von rechts her in Anlage an die
oberen Enden der ersten Eingriffsfläche 40 und der vierten
Eingriffsfläche 46 bewegt
ist, im wesentlichen senkrecht nach unten relativ zum Bauteil 10 bewegt
werden, wobei die Erhebungen der Vorsprünge durch die in ihnen vorgesehenen
Schlitze beim Überfahren
der durch die Balligkeiten der ersten Eingriffsfläche 40 und
der vierten Eingriffsfläche 46 gegebenen
Hinterschneidungen elastisch etwas verformt werden. Die Größe des Schlitzes 48 richtet
sich nach den mechanischen Eigenschaften des Materials der Bauteile.
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Wiederum
müssen
auch bei der Ausführungsform
gemäß 3 die
Eingriffsflächen
nicht zwingend Segmente von Kreiszylindern sein, solange die geschilderten
konkaven und konvexen Formen und Hinterschneidungen gewährleistet
sind.
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4 zeigt
eine Abwandlung der 3. Die erste Eingriffsfläche 40 und
die vierte Eingriffsfläche 46 sind
im wesentlichen wie bei 3 ausgebildet. Die Oberseiten
der Vertiefung 20 und der Ausnehmung 24 sind jedoch
als im wesentlichen ebene Flächen 50 und 52 ausgebildet,
die über
vorteilhafterweise kreiszylindrisch gekrümmte Bereiche ineinander und
in die Eingriffsflächen übergehen.
Die Radien der Kreiszylinder sind klein gegenüber denen der Kreiszylinder
der Eingriffsflächen 40 und 46.
Die gekrümmten Übergangsbereiche 54 zwischen
den verschiedenen Bereichen erstrecken sich jeweils über Umfangswinkel
von mehr als 90°,
so dass im Übergangsbereich
von der Vertiefung 20 zur Erhebung 24 eine weitere
Hinterschneidung 56 besteht, die eine senkrechte Relativbewegung
zwischen den Bauteilen 10 und 12 verhindert. Die
Erhebung 24 ist wiederum mit einem Schlitz 48 versehen.
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Im
Figurenteil 4b) ist dargestellt, wie
das Bauteil 12 am Bauteil 10 durch Herabschwenken
um die Mittellinie A befestigt werden kann. Dabei muss die Hinterschneidung 56 durch
Verformung überwunden
werden. Im Figurenteil 4c) ist dargestellt,
wie das Bauteil 12 am Bauteil 10 durch senkrechtes
Verschieben nach abwärts
verriegelt werden kann, wobei die Hinterschneidungen wiederum durch
elastische Verformungen überwunden
werden, die durch den Schlitz 48 erleichtert werden, der
in der Erhebung 24 nahe dem Übergang zur Vertiefung 20 ausgebildet ist.
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Die
Ausführungsform
gemäß 5 unterscheidet
sich von der in 4 dadurch, dass im Übergang
zwischen der Vertiefung 20 und der Erhebung 24 eine
Schrägfläche 56 gebildet
ist, die zur Oberseite der Vertiefung 20 um mehr als 20° geneigt ist
und in die als ebene Flächen 50 und 52 ausgebildeten
Oberseiten der Vertiefung 20 und der Erhebung 24 über gekrümmte Bereiche übergeht.
Der Schlitz 30 ist in diesem Fall vorteilhafterweise in
dem der vierten Eingriffsfläche 46 zugewandten
Bereich der ebenen Fläche 52 ausgebildet.
Die Krümmungen der
ersten Eingriffsfläche 40 und
der vierten Eingriffsfläche 46 sind
im dargestellten Beispiel stärker
als bei den Ausführungsformen
gemäß 3 und 4.
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Wie
in den 5b) und 5c) dargestellt,
kann das Bauteil 12 am Bauteil 10 wiederum durch
Verschwenken oder durch senkrechtes Abwärtsbewegen befestigt werden,
wobei die Hinterschneidungen durch Verformungen überwunden werden, die durch den
Schlitz 30 erleichtert werden.
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Bei
der Ausführungsform
gemäß 5 sind die Übergangsbereiche
von der ersten Eingriffsfläche 4 und
der vierten Eingriffsfläche 46 zu
den benachbarten Bereichen vorteilhafterweise weniger stark gekrümmt als
die Übergangsbereiche
zwischen der Schrägfläche 56 und
den benachbarten Bereichen.
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Die
Ausführungsform
gemäß 6 unterscheidet
sich von der der 5 darin, dass die Krümmungen
der Übergangsbereiche 54 etwa
gleich sind und dass die erste Eingriffsfläche 60 und entsprechend
die vierte Eingriffsfläche 64,
die einen Formschluss in senkrechter Richtung bewirken, nicht als insgesamt
konvex bzw. konkav gekrümmte
Flächen ausgebildet
sind, sondern jeweils mit einer kurzen Hinterschneidungsfläche 64 bzw. 66 ausgebildet sind.
Die erste Eingriffsfläche 60 verläuft von
der Oberseite des Bauteils 10 zunächst annähernd senkrecht zum Vorsprung 14 hin
geschrägt
und geht dann über
eine kurze Hinterschneidungsfläche 64,
die vom Vorsprung 14 weg schräg abwärts verläuft, in einen weiteren Teil
der ersten Eingriffsfläche 60 über, um dann über den Übergangsbereich 54 in
die ebene Fläche 50 der
Vertiefung 20 überzu gehen.
Die zweite Eingriffsfläche 62 ist
entsprechend mit der Hinterschneidungsfläche 66 ausgebildet.
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Wie
aus 6b) ersichtlich, kann das Bauteil 12 am
Bauteil 10 durch senkrechtes Abwärtsbewegen verriegelt werden,
wobei die Erhebung 24 zur Überwindung der Hinterschneidung
unter Verformung des vorteilhaft vorhandenen Schlitzes 48 überwunden
wird.
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Es
versteht sich, dass, wenn die Bauteile 10 und 12 keine
Endteile an den seitlichen Rändern
eines Fußbodens
oder einer Verkleidung sind, sondern Mittelteile, diese Bauteile
derart ausgebildet sind, dass beispielsweise das Bauteil 10 an
seinem rechten Rand, wie in 1 dargestellt,
mit dem Vorsprung 14 ausgebildet ist, und an seinem linken
Rand mit dem Vorsprung 16 ausgebildet ist. Auf diese Weise
kann eine Fläche
von links nach rechts her verlegt werden, indem das rechtsseitig
anschließende
Bauteil jeweils angesetzt und abwärts verschwenkt oder, soweit
das geschilderte Verbindungssystem das ermöglicht, lediglich abwärts bewegt
wird. Verbindungssysteme, die erfordern, dass ein Verriegeln bzw.
gegenseitiges Befestigen der Bauteile unter Verschwenken erfolgt,
lassen nur eine verriegelte Befestigung der Bauteile in einer Verlegerrichtung
zu. Dies ist in 7a) dargestellt. Die
Parkettelemente 70, 71 und 72 seien bereits
zusammengefügt.
Wenn das Verbindungssystem ein Zusammenfügen nur unter Verschwenken
zulässt,
wie am Beispiel des anzufügenden
Parkettelements 73 dargestellt, muss dieses zunächst abwärts verschwenkt
werden und dann im Zustand der formschließenden Verbindung mit dem Element 70 an
das Element 72 herangeschoben und beispielsweise durch
eine einfache Nut-Feder-Verbindung an diesem reibschlüssig oder
unter zusätzlicher
Verleimung befestigt werden.
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Die
erfindungsgemäßen Systeme
bzw. Bauteile gemäß den 1 und 2 erlauben
ein Zusammenfügen
lediglich unter Verschwenken. Die Systeme gemäß den 3, 4 und 5 erlauben
ein Zusammenfügen
unter Verschwenken oder unter einer linearen Abwärtsbewegung. Das System gemäß 6 erlaubt
ein Zusammenfügen
lediglich unter einer Abwärtsbewegung.
Wenn ein Randbereich gemäß 1–5 an
einem Längsrand
eines Elements 70 und 73 vorgesehen ist, ist ein
Abwärtsschwenken ähnlich 7a) möglich.
Wenn ein Randbereich gemäß einer
der 3–6 an
einer Stirn- bzw. Breitseite der Elemente vorgesehen ist, so kann
das Element 73 in seiner beabsichtigten Endlage an dem
Element 70 angesetzt werden und bei Verwendung eines der
Randbereiche gemäß 1–5 um
seinen Längsrand
herum abwärts verschwenkt
und bei Verwendung eines der Randbereiche gemäß 3–6 an
seiner Stirnseite beim Abwärtsschwenken
unmittelbar in Formschluss auch mit dem Element 73 gebracht
werden (vgl. 7b)). Wenn an den Längsrändern und
dem Stirnrand ein Randbereich gemäß den 3–6 eingesetzt wird,
kann das Element 73 unmittelbar von oben in Formschlussverbindung
mit den benachbarten Elementen 70 und 72 gebracht
werden (vgl. 7c)). Auf diese Weise
gestattet die Erfindung durch zweckentsprechende Kombination der
geschilderten Bauteile bzw. Verbindungssysteme das unmittelbare formschlüssige Verlegen
verschiedenster Parkettformen, wie in 8 dargestellt.
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Die
Erfindung ermöglicht
weiter die Verlegung von Bodenkonfigurationen, die bisher Fliesen vorbehalten
waren: Dadurch, dass erfindungsgemäß Parkettelemente durch Anfügen eines
weiteren Elements nur unter senkrechter Bewegung zu einem Boden
verlegt werden können,
können
Parkettelemente in beliebiger geometrischer Konfiguration verlegt werden,
sofern sie mit einem Randbereich gemäß den 3–6 versehen
sind, mit denen geschlossene Flächen
dargestellt werden können.
In 9 zeigt die linke Hälfte einzelne Parkettelemente unterschiedlichster
Form. Die rechte Hälfte
der 9 zeigt aus den linksseitig dargestellten Elementen herstellbare
Muster.
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Dadurch,
dass bei der Ausführung
der Randbereiche gemäß den 3–6 die
Bauteile bzw. im dargestellten Beispiel die Parkettelemente mit
einheitlich geformten, vorspringenden Randbereichen ausgebildet
sind, ergeben sich weitere Verlegemöglichkeiten:
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10 zeigt
in Teil a) links ein rechteckiges Parkettelement, das an seinem
unteren und rechten Rand mit von der Unterseite vorspringenden Randbereichen
versehen ist und an seinem oberen und linken Rand mit von der Oberseite
her vorstehenden Randbereichen versehen ist. Durch Drehungen kann das
Parkettelement 70 in die in 10a) rechte
Position gebracht werden, in der seine Unterseite zur Oberseite
geworden ist und der obere und rechte Rand mit von der Unterseite
vorspringenden Randbereichen versehen ist und der untere und linke
Rand mit von der Oberseite vorspringenden Randbereichen versehen
ist.
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10b) zeigt, wie die in Fig. a) links dargestellten
Parkettelemente mit Verlegerichtung von links nach rechts zusammengefügt werden
können, wohingegen
die in 10a) rechts dargestellten Parkettelemente
mit vertauschter Oberseite von rechts nach links verlegt werden
können.
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10c) zeigt, wie die Elemente 70 mit unterschiedlichen
Oberseiten gemischt verlegt werden können.
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11 zeigt ähnliche
Möglichkeiten
für quadratische
Parkettelemente.
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Die
erfindungsgemäßen, einander
gleich ausgebildeten Randbereiche ermöglichen somit eine Anordnung
der Parkettelemente mit der Unterseite nach oben oder mit der Oberseite
nach oben, so dass bei entsprechender Ausbildung der Unter- und
Oberseite mit einheitlichen Parkettelementen unterschiedliche Muster
verlegt werden können.
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12 verdeutlicht,
wie es durch die erfindungsgemäße freie
Verlegbarkeit von Elementen unterschiedlichen Zuschnitts, sofern
diese eine geschlossene Fläche
abdecken, möglich
ist, mit Musterelementen vorbedruckte Bodenelemente zu einem geschlossenen
Ganzen zusammenzufügen,
wobei vorteilhafterweise bei dem Bedrucken der einzelnen Elemente
mit dem Muster die Elemente beispielsweise auf ihrer Unterseite
oder an einer Stirnseite entsprechend dem späteren Verlegeort innerhalb
des Musters gekennzeichnet werden.
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13 zeigt
ein weiteres Beispiel eines Musters, wie es mit Parkettelementen
unterschiedlicher Größen mit
formschlüssigen
Eingriff erzeugbar ist, wenn die Elemente mit erfindungsgemäßen Randbereichen
versehen sind.
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Die
mit den erfindungsgemäßen Randbereichen
versehenen Bauteile können
unterschiedlichster Art sein. Beispielsweise können Parkettelemente aus Vollholz,
aus einem preiswerten Kern, aus einem Faser- oder Partikelwerkstoff
ein- oder beidseitig kaschiert, furniert, bedruckt usw. ausgebildet
sein. Insgesamt schafft die Erfindung neue Möglichkeiten zur Gestaltung
von Böden,
Verkleidungen usw. durch verleimungsfreies formschlüssiges Zusammenfügen einzelner
Elemente, die im verlegten Zustand einen formschlüssig verriegelten
Verbund bilden.
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Die
Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungs-
bzw. Randbereiche ist außerordentlich einfach,
insbesondere wenn die Randbereiche einheitlichen Querschnitt haben.
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14 zeigt
ein Beispiel zur Herstellung des Randbereiches eines Bauteils 10,
dessen Vorsprung 39 ähnlich
dem Beispiel der 5 ausgebildet ist. Dargestellt
sind vier Fräsköpfe bzw.
Fräser 72, 74, 76, 78,
die um ortsfeste Achsen drehantreibbar sind und unter denen das
Bauteil 10 in Richtung des Pfeils hindurchbewegt wird.
Die Kontur des Fräsers 72 entspricht
der der Eingriffsfläche 40 und
des Übergangsbereiches 54.
Mit dem Fräser 74 werden
die ebene Fläche 50 und
die Schrägfläche 56 gefräst. Der
Fräser 76 fräst die ebene
Fläche 52.
Der Fräser 78 fräst die Eingriffsfläche 46 und
den Übergangsbereich 54 zwischen
der Eingriffsfläche 46 und
der ebenen Fläche 52.
Im dargestellten Beispiel sind die Übergangsbereiche zwischen der
Schrägfläche 56 und
den ebenen Flächen 50 und 52 eckig.
Für den
Fall, dass auch dort, wie im Beispiel der 5, Rundungen
vorgesehen sind, ist die insgesamt kegelige Außenfläche des Fräsers 74 entsprechend
konturiert. Es versteht sich, dass der Vorsprung 39 an
dem Bauteil 10 auch dadurch ausgebildet werden kann, dass
das Bauteil 10 festgehalten wird und die Anordnung der
vier Fräsköpfe relativ
zu dem Bauteil bewegt wird.
-
Die
Erfindung wurde in der vorliegenden Beschreibung beispielhaft erläutert. Sie
kann in vielfältiger
Weise abgeändert
werden. Auch können
unterschiedliche Elemente bzw. Merkmale der einzelnen Ausführungsformen
miteinander kombiniert werden.
-
- 10
- Bauteil
- 12
- Bauteil
- 14
- Vorsprung
- 16
- Vorsprung
- 18
- 1.
Eingriffsfläche
- 20
- Vertiefung
- 22
- 2.
Eingriffsfläche
- 24
- Erhebung
- 26
- 3.
Eingriffsfläche
- 30
- Ausnehmung
- 32
- Vorsprung
- 34
- 1.
Eingriffsfläche
- 36
- Übergangsbereich
- 38
- 2.
Eingriffsfläche
- 39
- Vorsprung
- 40
- 1.
Eingriffsfläche
- 42
- 2.
Eingriffsfläche
- 44
- 3..
Eingriffsfläche
- 46
- 4..
Eingriffsfläche
- 48
- Schlitz
- 50
- ebene
Fläche
- 52
- ebene
Fläche
- 54
- Übergangsbereich
- 56
- Schrägfläche
- 60
- 1.
Eingriffsfläche
- 62
- 2.
Eingriffsfläche
- 63
- Hinterschneidungsfläche
- 66
- Hinterschneidungsfläche
- 70
- Parkettelement
- 72
- Fräser
- 74
- Fräser
- 76
- Fräser
- 78
- Fräser