DE102005038022A1

DE102005038022A1 - Verbundwerkstoff

Info

Publication number: DE102005038022A1
Application number: DE200510038022
Authority: DE
Inventors: Michael Walter; Bernhard Klausmann
Original assignee: Granitglas Duennsteintech GmbH; Granitglas Duennsteintechnologie GmbH
Current assignee: Granitglas Duennsteintech GmbH; Granitglas Duennsteintechnologie GmbH
Priority date: 2005-08-09
Filing date: 2005-08-09
Publication date: 2007-02-15
Also published as: CN1911648A

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Verbundwerkstoff (1) mit einem formnachgiebigen und aus Kunststoff hergestellten Grundträger (2), der mit einer undurchsichtigen, aber lichtdurchlässigen oder transluzenten Natursteinschicht (3) verbunden ist. Für den erfindungsgemäßen Verbundwerkstoff ist kennzeichnend, dass der Grundträger (2) eine Kunststofffolie ist, die ohne einen dazwischen vorgesehenen Haftvermittler unmittelbar mit der Natursteinschicht (3) unter Druck- und/oder Hitzeeinwirkung verbindbar ist. Der erfindungsgemäße Verbundwerkstoff (1) lässt sich auf einfache Weise rasch und bequem auf einen beliebigen zu verkleidenden Gegenstand aufbringen (vgl. Fig. 1).

Description

Die Erfindung betrifft einen Verbundwerkstoff mit einem formnachgiebigen und aus Kunststoff hergestellten Grundträger, der mit einer undurchsichtigen, aber lichtdurchlässigen oder transluzenten Natursteinschicht verbunden ist.

Aus der WO 00/68530 kennt man bereits einen mehrschichtigen Formkörper, der eine oberflächlich sichtbare dünne Natursteinschicht trägt, die auf ihrer der Sichtseite abgewandten Flachseite mit einem Grundträger verbunden ist. Dieser Grundträger ist als formnachgiebiges Vlies ausgebildet.

Aus der JP 07112507 A ist bereits ein Verkleidungselement mit einer Glasplatte bekannt, die mit einer lichtdurchlässig dünnen Natursteinschicht über eine transparente Klebstoffschicht aus einem elastischen, anaeroben Acrylklebstoff verbunden ist. Mit dem bedarfsweise hinterleuchtbaren Verkleidungselement lassen sich interessante ästhetische Effekte erzielen, jedoch ist das Aufbringen der Natursteinschicht auf der Glasplatte unter der Haftvermittlung eines dazwischen befindlichen Acrylklebstoffes nur mit einem derart hohen Aufwand möglich, dass jedes einzelne Verkleidungselement nur individuell mit großer Sorgfalt hergestellt werden kann.

Es besteht daher die Aufgabe, einen Verbundwerkstoff der eingangs erwähnten Art zu schaffen, der auf einfache Weise und mit geringem Aufwand auf einen beliebigen, zu verkleidenden Gegenstand aufgebracht werden kann.

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht bei dem Verbundwerkstoff der eingangs erwähnten Art insbesondere darin, dass der Grundträger eine Kunststofffolie ist, die ohne einen dazwischen vorgesehenen Haftvermittler unmittelbar mit der Natursteinschicht unter Druck- und/oder Hitzeeinwirkung verbindbar ist. Der erfindungsgemäße Verbundwerkstoff weist einen als Kunststofffolie ausgestalteten Grundträger auf, die der lichtdurchlässig oder transluzent dünnen Natursteinschicht als Stabilisierungsfolie dient. Diese Kunststofffolie ist unter Druck- und/oder Hitzeeinwirkung unmittelbar und ohne einen dazwischen vorgesehenen Haftvermittler mit der Natursteinschicht verbindbar, so dass eine zusätzliche Klebeschicht nicht notwendig ist. Die als stabilisierender Grundträger dienende Kunststofffolie hat eine Doppelfunktion, nämlich einerseits die Steinschicht zu stabilisieren, während diese bearbeitet, gelagert oder transportiert wird und andererseits die Natursteinschicht mit dem zu verkleidenden Gegenstand durch einen Aufschmelz- oder Laminierungsprozess zu verkleben, ohne das dabei noch irgend ein Klebstoff benötigt wird. Dabei versteht es sich, dass hier unter Druckeinwirkung auch ein auf den Grundträger einwirkender Über- oder Unterdruck gemeint ist. Der erfindungsgemäße Verbundwerkstoff lässt sich unter Anwendung von Hitze beziehungsweise Über- oder Unterdruck an einem zu verkleidenden Gegenstand direkt ankleben, ohne dass eine zusätzliche Klebe schicht vorgesehen sein müsste.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Natursteinschicht zumindest auf einer ihrer beiden Flachseiten und insbesondere auf beiden Flachseiten jeweils mit einem als Kunststofffolie ausgebildeten Grundträger verbunden ist. Ein solcher Verbundwerkstoff, dessen Natursteinschicht gar auf beiden Seiten mit einem als Kunststofffolie ausgebildeten Grundträger verbunden ist, lässt sich beidseits mit weiteren Schichten oder einem zu verkleidenden Gegenstand verbinden.

Die Handhabung des erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffes wird noch zusätzlich vereinfacht, wenn die als Grundträger dienende Kunststofffolie eine bei Normaltemperatur nicht klebende und unter Hitze- und/oder Druckeinwirkung klebende Kunststofffolie ist.

Um die gestalterischen Möglichkeiten noch zu erhöhen, ist es zweckmäßig, wenn die als Grundträger dienende Kunststofffolie durchsichtig ist.

Eine bevorzugte Ausführungsform gemäß der Erfindung sieht vor, dass zumindest ein Grundträger des Verbundwerkstoffes auf seiner einen Flachseite mit der Natursteinschicht und auf seiner anderen Flachseite mit einer Glasplatte verbunden ist.

Eine bevorzugte Ausführungsform gemäß der Erfindung besteht darin, dass der Verbundwerkstoff als Verkleidungselement insbesondere zur Wand- oder Fassadenverkleidung ausgebildet ist.

Während des Bearbeitungsvorganges kann der erfindungsgemäße Verbundwerkstoff auf eine Saugplatte aufgelegt werden, die den Verbund aus Natursteinschicht und Kunststofffolie stabilisiert und festlegt, so dass die beim abtragenden Bearbeiten auftretenden Kräfte aufgenommen werden können.

Um den erfindungsgemäßen Verbundwerkstoff besonders lichtdurchlässig beziehungsweise transluzent ausgestalten zu können, ist es vorteilhaft, wenn die als Grundträger dienende Kunststofffolie durchsichtig ist.

Eine bevorzugte Weiterbildung gemäß der Erfindung sieht vor, dass zumindest ein Grundträger des Verbundwerkstoffes auf seiner einen Flachseite mit der Natursteinschicht und auf seiner anderen Flachseite mit einer Glasplatte verbunden ist. Eine solche Ausführungsform kann insbesondere dann sinnvoll sein, wenn der Verbundwerkstoff als Verkleidungselement insbesondere zur Wand- oder Fassadenverkleidung vorgesehen ist.

Eine bevorzugte Ausführungsform gemäß der Erfindung sieht vor, dass die als Grundträger dienende Kunststofffolie aus einem thermoplastischem Kunststoff und insbesondere aus PVB hergestellt ist.

Um den aus dünner Natursteinschicht und unter Druck oder Hitze klebenden Kunststofffolie gebildeten Verbundwerkstoff auch aus der Ebene heraus verformen und auch gekrümmte oder unebene Oberflächen verkleiden zu können, ist es zweckmäßig, wenn das Korngefüge der aus einem körnigen Naturstein hergestellten und mit zumindest einem Grundträger verbundenen Natursteinschicht aufgelöst ist. Zwar ist das Korngefüge der aus einem körnigen Naturstein hergestellten und mit zumindest einem Grundträger verbundenen Natursteinschicht aufgelöst, jedoch sind die Brüche zwischen den einzelnen Körnern des aufgelösten Korngefüges kaum sichtbar, weil diese einzelnen Bestandteile der Natursteinschicht durch die Kunststofffolie in ihrer Lage bleiben.

Nachstehend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt in stark schematisierter schaubildlicher Darstellung:
1 einen teilweise auseinandergezogenen Verbundwerkstoff in einer perspektivischen Darstellung und
2 den Verbundwerkstoff aus 1 in einer anderen Perspektive.
In den 1 und 2 ist ein Verbundwerkstoff 1 beschrieben, der im wesentlichen aus einem formnachgiebigen und aus Kunststoff hergestellten Grundträger 2 sowie aus einer undurchsichtigen, aber lichtdurchlässigen oder transluzenten Natursteinschicht 3 besteht. Der mit der transluzent dünnen Natursteinschicht 3 verbundene Grundträger 2 ist als Kunststofffolie hergestellt, die ohne einen dazwischen vorgesehenen Haftvermittler unmittelbar mit der Natursteinschicht 3 verbunden werden kann.
Bei dem in 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiels ist nicht nur eine Flachseite der Natursteinschicht 3 mit einem Grundträger 2 verbunden, – vielmehr weist die Natursteinschicht 3 auf ihren beiden Flachseiten jeweils einen als Kunststofffolie ausgebildeten Grundträger 2 auf.
Die als Grundträger 2 dienenden und vorzugsweise aus PVB-Kunststoff hergestellten Kunststofffolien sind bei Normaltemperatur nichtklebend, um unter Hitze- und/oder Druck- beziehungsweise Unterdruckeinwirkung eine starke Klebewirkung zu entfalten.
Der transluzente Charakter der Natursteinschicht 3 und eines daraus hergestellten Verkleidungselementes wird noch be günstigt, wenn die als Grundträger 2 dienende Kunststofffolie durchsichtig oder zumindest lichtdurchlässig beziehungsweise transluzent ist.
Der in den 1 und 2 gezeigte Verbundwerkstoff 1 ist als Verkleidungselement ausgebildet und zur Wand- oder Fassadenverkleidung bestimmt. Dieser als Verkleidungselement ausgestaltete Verbundwerkstoff weist hier auf beiden Außenseiten jeweils eine Glasplatte 4 auf, die mit der der Natursteinschicht 3 abgewandten Flachseite eines Grundträgers 2 verbunden sind.
Um mit Hilfe des hier dargestellten Verbundwerkstoffes auch dreidimensional geformte Gegenstände formen beziehungsweise verkleiden zu können, ist das Korngefüge der aus einem körnigen Naturstein hergestellten und mit zumindest einem Grundträger 2 verbundenen Natursteinschicht 3 aufgelöst. Wie aus den 1 und 2 deutlich wird, kann das aus dem Verbundwerkstoff 1 hergestellte Verkleidungselement zumindest bereichsweise auch eine gekrümmte oder anderweitig aus der Ebene herausgehende Formgebung aufweisen.

Claims

Verbundwerkstoff (1) mit einem formnachgiebigen und aus Kunststoff hergestellten Grundträger (2), der mit einer undurchsichtigen, aber lichtdurchlässigen oder transluzenten Natursteinschicht (3) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundträger (2) eine Kunststofffolie ist, die ohne eine dazwischen vorgesehenen Haftvermittler unmittelbar mit der Natursteinschicht (3) unter Druck- und/oder Hitzeeinwirkung verbindbar ist.
Verbundwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Natursteinschicht (3) zumindest auf einer ihrer beiden Flachseiten und insbesondere auf beiden Flachseiten jeweils mit einem als Kunststofffolie ausgebildeten Grundträger (2) verbunden ist.
Verbundwerkstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die als Grundträger (2) dienende Kunststofffolie eine bei Normaltemperatur nichtklebende und unter Hitze- und/oder Druckeinwirkung klebende Kunststofffolie ist.
Verbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die als Grundträger (2) dienende Kunststofffolie durchsichtig ist.
Verbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Grundträger (2) des Verbundwerkstoffes auf seiner einen Flachseite mit der Natursteinschicht (3) und auf seiner anderen Flachseite mit einer Glasplatte (4) verbunden ist.
Verbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da durch gekennzeichnet, dass der Verbundwerkstoff (1) als Verkleidungselement insbesondere zur Wand- oder Fassadenverkleidung ausgebildet ist.
Verbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die als Grundträger (2) dienende Kunststofffolie aus einem thermoplastischen Kunststoff und insbesondere aus PVB hergestellt ist.
Verbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Korngefüge der aus einem körnigen Naturstein hergestellten und mit zumindest einem Grundträger (2) verbundenen Natursteinschicht (3) aufgelöst ist.