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Die
Erfindung betrifft eine Umformeinrichtung zum Umformen, insbesondere
Massivumformen von Werkstücken
sowie ein Verfahren zum Auswerfen der Werkstücke aus einer Matrize.
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Aus
der Praxis sind Auswerfereinrichtungen bekannt, die Teil eines entsprechenden
Umformwerkzeugs sind. Üblicherweise
sind sie in dem Unterwerkzeug angeordnet und umfassen einen oder mehrere
Stifte, die über
mechanische oder hydrau lische Antriebe bewegt werden können. Sie
dienen dazu, das Werkstück
nach erfolgter Umformung aus dem Unterwerkzeug herauszuheben, so
dass das Werkstück
von einer Transfereinrichtung erfasst und weiter transportiert werden
kann.
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Der
aktive Antrieb solcher Auswerferstifte ist relativ aufwändig. Erfolgt
der Antrieb der Auswerfer mit gesonderten Antriebseinrichtung entsteht
dadurch außerdem
ein nicht unerheblicher Energiebedarf.
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Davon
ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung und ein
Verfahren zu schaffen, mit dem sich Werkstücke aus einem Werkzeug zuverlässig herausführen lassen
und das die oben genannten Nachteile vermeidet.
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Diese
Aufgabe wird mit der Umformeinrichtung nach Anspruch 1 sowie mit
dem Verfahren nach Anspruch 13 gelöst:
Das erfindungsgemäße Auswerfersystem,
das bei der Umformeinrichtung nach Anspruch 1 und bei dem Verfahren
nach Anspruch 13 vorzugsweise benutzt wird, ist ein passives Auswerfersystem,
das seine Energie aus der Bewegung des Umformwerkzeugs, insbesondere
des Stößels bzw.
Stempels der Umformeinrichtung bezieht. Es ist daran erkennbar,
dass ein beweglicher Matrizenteil von dem Rohling oder einem sonstigen
umzuformenden Werkstück
bewegt wird, wenn dieses vom Stempel in die Matrize gedrückt wird.
Diese Bewegung erfolgt gegen die Kraft eines Energiespeichers, wie
beispielsweise eines Druckspeicherzylinders. Der Druckspeicherzylinder weist
vorzugsweise einen Kolben auf, der eine hydraulikfluidgefüllte Arbeitskammer
von einer unter Gasdruck stehenden Arbeitskammer trennt. Das Hydraulikfluid
ist mit dem Hydraulikzylinder des Auswerfers verbunden. An Stelle
des Gaspolsters kann in dem Druckspeicherzylinder jedoch auch ein
anderes Krafterzeugungsmittel, wie beispielsweise eine Druckfeder
oder dergleichen, vorgesehen werden. Die bei der Abwärtsbewegung
des Stempels oder Stößels auf
den Energiespeicher übertragene
Arbeit wird beim Aufwärtshub
des Stempels oder Stößels zum
Herausführen
des Werkstücks
aus der Matrize genutzt. Das Werkstück wird dabei vorzugsweise
bis auf die Höhe
einer Transportebene einer Transfereinrichtung, beispielsweise einer
Zangentransfereinrichtung, gehoben. Das Werkstück wandert beim Aufwärtshub des
Stößels dabei
synchron zum Stößel aus
der Matrize bis es die Transportebene erreicht hat. An dieser Stelle
stoppt der bewegliche Matrizenteil, der als Auswerfer dient.
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Vorzugsweise
ist der Hydraulikzylinder mit einem Druckspeicherzylinder verbunden,
dessen Schluckvermögen
etwas geringer ist als das Volumen des bei einem Arbeitshub des
Hydraulikzylinders verdrängten
Hydraulikfluids. Dadurch bildet der Druckspeicherzylinder einen
mehr oder weniger festen Anschlag für das bewegliche Matrizenteil.
Wird dem ersten Druckspeicherzylinder ein zweiter Druckspeicherzylinder
parallel geschaltet, der beispielsweise auf ein höheres Hydraulikdruckniveau
eingestellt ist, bildet der zweite Druckspeicherzylinder einen nachgiebigen
Anschlag für
das bewegliche Matrizenteil. Der Druckspeicherzylinder mit höherem Druckniveau
kann somit als elastischer Endanschlag für das bewegliche Matrizenteil
oder auch dazu dienen, bei einem Umformvorgang einen Gegendruck für den fließenden Werkstoff
aufzubauen. Außerdem kann
der unter höherem
Druck stehende Druckspeicherzylinder als Überlastsicherung dienen.
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Vorzugsweise
ist das Schluckvermögen
des Druckspeicherzylinders, zumindest des unter niedrigerem Druck
stehenden Druckspeicherzylinders mittels einer Einstelleinrichtung
variabel, d.h. einstellbar. Dadurch kann der von dem Matrizenteil
durchlaufene Auswerferhub variabel eingestellt werden. Diese Eigenschaft
kann zur Nachjustierung der Auswerferhöhe und somit der Transportebene
der Werkstücke
genutzt werden.
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Vorzugsweise
ist zwischen dem Hydraulikzylinder und dem zumindest einen Druckspeicherzylinder
ein Ventilblock angeordnet, der den Hydraulikstrom zwischen beiden
Zylindern beeinflussen kann. Es ist möglich, zumindest eine Durchgangsstellung und
eine Drosselstellung vorzusehen, um beispielsweise während des
Umformvorgangs ein ungedrosseltes Abströmen des Hydraulikfluids aus
dem Hydraulikzylinder in den Druckspeicherzylinder zu ermöglichen.
Der von dem beweglichen Matrizenteil ausgeübte Gegendruck wird somit lediglich
von dem in dem Druckspeicherzylinder herrschenden Druck bestimmt.
Während
des Rückhubs
kann der Hydraulikstrom gedrosselt werden, um die Auswerfergeschwindigkeit
zu begrenzen.
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Es
ist auch möglich,
den Hydraulikstrom ganz zu sperren, um den beweglichen Matrizenteil
zu arretieren.
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Vorzugsweise
ist der wenigstens eine Druckspeicherzylinder mit einer Endlagendämpfung versehen.
Die Endlagendämpfung
bewirkt eine Verlangsamung und weiche Abbremsung des Kolbens des Druckspeicherzylinders
und somit des Hydraulikstroms kurz vor Erreichen der Endlage. Damit
stoppt der Auswerfer seinen Auswerferhub nicht abrupt sondern allmählich. Damit
wird eine saubere Übergabe des
Werkstücks
zwischen dem Auswerfer und der Transfereinrichtung ermöglicht.
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Vorzugsweise
ist der wenigstens eine Druckspeicherzylinder mit einem Wegsensor
versehen, der z.B. das Erreichen der Endlage des Kolbens des Druckspeicherzylinders
erkennt. Das dadurch erhaltene Signal kann als Synchronisationssignal
für die Transfereinrichtung
dienen, um dieser zu signalisieren, dass das Werkstück die gewünschte Übergabeposition
erreicht hat. Dazu kann eine entsprechende Steuereinrichtung vorgesehen
sein.
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Außerdem kann
dieselbe oder eine gesonderte Steuereinrichtung dazu dienen, den
Druck in dem Druckspeicherzylinder zu überwachen und konstant oder
nach gegebener Vorgabe oder nach einem Zeitprofil einzuregulieren.
Damit lässt
sich die Auswerferkraft kontrolliert einstellen.
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Weitere
Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen, der Zeichnung oder der
nachfolgenden Beschreibung. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Umformeinrichtung
in schematisierter Darstellung wesentlicher Funktionselemente vor
Einlegen eines Werkstücks
in die Matrize,
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2 die
Umformeinrichtung nach 1 nach Abschluss einer ersten
Etappe des Umformvorgangs,
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3 die
Umformvorrichtung nach 1 nach Beendigung des Umformvorgangs,
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4 die
Umformvorrichtung nach 1 während des Auswerferhubs und
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5 die
Umformvorrichtung mit umgeformtem, auf Transportebene gehobenen
Werkstück
und zusätzlicher
Darstellung von Steuer- und Kontrollmitteln, die der Umformeirrichtung
zugeordnet sind.
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In 1 ist
eine Umformeinrichtung 1 schematisch veranschaulicht. Zu
der Umformeinrichtung 1 gehört eine Presse, deren Einzelheiten
nicht weiter veranschaulicht sind. Die Presse weist einen z.B. vertikal
auf und ab bewegbaren Stößel 2 sowie
ein in dem Pressengestell ruhend gelagertes Werkzeuggestell 3 auf.
Die Bewegungsrichtung des Stößels 2 ist in 1 durch
einen Pfeil 4 veranschaulicht. Der Stößel trägt einen Stempel 5 zur
Umformung eines Werkstücks 6,
das in 1 anhand eines entsprechenden Rohlings veranschaulicht
ist.
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In
dem Werkzeuggestell 3 ist eine Matrize 7 gehalten,
die auch als Gesenk bezeichnet werden kann und eine Gravur 8 zur
Umformung des Werkstücks 6 darin
aufweist.
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Die
Matrize 7 und das Werkzeuggestell 3 sind mit einer
Auswerfereinrichtung 9 versehen, die einen oder mehrere
Auswerfer aufweist. Diese können
jeweils als beweglicher Matrizenteil 10, beispielsweise
in Form eines schlanken Zylinders ausgebildet sein. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel ist
das bewegliche Matrizenteil 10 durch einen Zylinderstift 11 mit
zylindrischer Mantelfläche
und ebener Stirnfläche
gebildet. Insbesondere die Form der Stirnfläche kann jedoch in weiten Grenzen
beliebig gewählt
werden.
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Der
Stößel 11 ist
mit einem Kolben 12 verbunden, der in einer vorzugsweise
zylindrischen Bohrung 13 abgedichtet und in Längsrichtung
des Zylinderstifts 11 verschiebbar gelagert ist. Die Bohrung 13 ist
in dem Werkzeuggestell 3 oder einem gesonderten Zylinderkörper ausgebildet,
der mit dem Werkzeuggestell 3 verbunden und unterhalb der
Matrize 7 angeordnet ist. Die Bohrung 13 bildet
zusammen mit dem Kolben 12 funktionell einen Hydraulikzylinder 14,
dessen Arbeitskammer 15 mit Hydraulikfluid gefüllt ist.
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An
die Arbeitskammer 15 ist eine passive Auswerferhydraulik 16 angeschlossen,
zu der zumindest ein Druckspeicherzylinder 17 gehört. Dieser weist
einen in einem Zylinder 18 verschiebbar gelagerten Kolben 19 auf,
der, wie insbesondere aus 2 ersichtlich
ist, zwei Arbeitskammern 20, 21 voneinander trennt.
Beide sind nach außen
hermetisch abgedichtet. Während
die Arbeitskammer 20 mit Hydraulikfluid gefüllt ist
und über
eine Leitung 22 mit der Arbeitskammer 15 des.
Hydraulikzylinders 14 kommuniziert, ist die Arbeitskammer 21 gasgefüllt. Sie
beherbergt z.B. ein Stickstoffpolster, das unter einem gegebenem
Druck steht.
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Der
Kolben 19 ist vorzugsweise mit einer Endlagendämpfungseinrichtung 23 versehen.
Diese wird z.B. durch ein geeignetes konzentrisches oder paralleles
Stegprofil 24 an der der Arbeitskammer 20 zugewandten
Seite des Kolbens 19 sowie ein dazu komplementäres Profil 25 an
dem gegenüber
liegenden Abschlussstück 26 gebildet.
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Außerdem ist
der Druckspeicherzylinder 17 vorzugsweise mit einer Einstelleinrichtung 27 zur
Begrenzung des Hubs des Kolbens 19 versehen. Diese Einstelleinrichtung 27 bildet
z.B. einen verstellbaren oberen Anschlag zur Festlegung eines Minimalvolumens
für die
Arbeitskammer 21 sowie eines Maximalvolumens für die Arbeitskammer 20.
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An
Stelle des Druckspeicherzylinders kann auch eine Druckspeichereinrichtung
ohne Kolben 19 vorgesehen werden, bei der ein Gaspolster
und das Hydraulikfluid in direktem Kontakt stehen oder durch eine
Membran voneinander getrennt sind.
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An
die Leitung 22 ist vorzugsweise ein weiterer Druckspeicherzylinder 28 angeschlossen,
dessen Grundaufbau mit dem des Druckspeicherzylinders 17 übereinstimmt.
Auf eine Einstelleinrichtung zur Begrenzung des Kolbenhubs kann
verzichtet werden. Auch kann der Druckspeicherzylinder 28 ein
geringeres Schluckvermögen
und andere Dimensionen aufweisen als der Druckspeicherzylinder 17.
Sein Kolben 29 ist wiederum mit einer Endlagendämpfungseinrichtung 30 versehen,
die durch komplementäre Profile 31, 32 an
dem Kolben 29 und dem gegenüber liegenden Abschlussstück 33 gebildet
wird.
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Auch
der Druckspeicherzylinder 28 beherbergt ein unter Druck
stehendes Gasvolumen, das den Kolben 29 von oben her mit
Druck beaufschlagt während
dieser von unten her mit dem Hydraulikfluid in Berührung steht.
Das Druckniveau des Druckspeicherzylinders 28 ist vorzugsweise
wesentlich höher als
das in dem Druckspeicherzylinder 17. Der Druckspeicherzylinder 28 kann
ohne Kolben 29 auskommen, wenn ein direkter Kontakt zwischen
Gaspolster und Hydraulikfluid zulässig ist. Alternativ kann er durch
eine Membran ersetzt werden.
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Die
Verbindung zwischen dem Hydraulikzylinder 14 und den Druckspeicherzylindern 17, 28 wird durch
einen Ventilblock 34 gesteuert, der in der Leitung 22 angeordnet
ist. Der Ventilblock 34 enthält z.B. eine einstellbare Drossel 35 und
ein Wegeventil 36, das parallel zu der Drossel 35 angeordnet
ist. Es ist beispielsweise elektrisch gesteuert zwischen zwei Stellungen
umschaltbar. Während
eine der Stellungen eine Durchlassstellung ist, kann die andere
Stellung eine Absperrstellung sein.
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Wie
aus 5 schematisch hervorgeht, kann der Druckspeicherzylinder 17 mit
einer Wegmesseinrichtung 37 versehen sein, die die Position des
Kolbens 19 wenigstens in ausgewählten Positionen erfasst. Alternativ
oder zusätzlich
kann ein Endschalter oder eine Wegmesseinrichtung 38 so
angeordnet sein, dass sie die Position des Zylinderstifts 11 erfasst.
Die Wegmesseinrichtungen 37, 38 sind mit einer
Steuerungseinrichtung 39 verbunden, die auch mit dem Wegeventil 36 des
Ventilblocks 34 verbunden sein kann. Die Steuerungseinrichtung 39 kann außerdem mittels
eines Drucksensors 40 den Druck in der Arbeitskammer 21 des
Druckspeicherzylinders 17 überwachen. Sie kann des Weiteren
der Steuerung einer in 5 aufs Äußerste schematisiert veranschaulichten
Transfereinrichtung 41 dienen, die das Werkstück 6 beispielsweise
mit zwei schematisiert dargestellten Backen 42, 43 fassen
und zu einer nächsten
Umformstation transportieren kann. Dies erfolgt vorzugsweise auf
einem geraden Weg, d.h. die untere Stirnfläche des Werkstücks 6 läuft auf
einer Ebene. Die Transportrichtung ist in 5 durch einen
Pfeil 44 veranschaulicht. Sie kann auch senkrecht zur Papierebene
gewählt
sein. Die Transfereinrichtung 41 wird von der Steuerungseinrichtung 39 gesteuert
oder zumindest synchronisiert. Damit wird sichergestellt, dass das
Werkstück 6 erst
dann transportiert wird, wenn es vollständig aus der Matrize 7 herausgeführt ist.
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Die
insoweit beschriebene Umformeinrichtung 1 arbeitet wie
folgt:
Zur Durchführung
der Umformung des Werkstücks 6 wird
dieses von der in 1 nicht weiter veranschaulichten
Transfereinrichtung zunächst
oberhalb der Matrize 7 platziert und dort auf die Stirnfläche des
Zylinderstifts 11 aufgesetzt. Der Stempel 5 wird
dann von dem Stößel 2 auf
das Werkstück 6 hin
bewegt und drückt
dieses in die Gravur 8 der Matrize 7 hinein. Das
Werkstück 6 drückt dabei
den Zylinderstift 11 und somit den Kolben 12 nach
unten, so dass sich das Volumen der Arbeitskammer 15 vermindert.
Zu diesem Zeitpunkt steht das Wegeventil 36 des Ventilblocks 34 auf
Durchlass. Das von dem Kolben 12 verdrängte Hydraulikfluid strömt über die
Leitung 22 zu den Druckspeicherzylindern 17, 28.
Der unter niedrigerem Druck stehende Druckspeicherzylinder 17 nimmt
das Hydraulikfluid auf. Dieses drückt den bislang zunächst noch
an dem Abschlussstück 26 anliegenden
Kolben 19 von dem Abschlussstück 26 weg, so dass
sich die Arbeitskammer 20 mit Hydraulikfluid füllt.
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Ist
das Werkstück 6,
wie in 2 veranschaulicht, vollständig in die Gravur der Matrize 7 hinein
gedrückt
und bewegt sich der Stempel 15 noch weiter in die Matrize 17,
findet eine Umformung des Werkstücks 6 statt.
In 2 ist die beginnende Umformung veranschaulicht,
bei der Material des Werkstücks 6 in
eine Durchgangsbohrung 45 einfließt, durch die sich bislang
der Zylinderstift 11 erstreckt hat. Dieser wird somit nicht
nur aus der Gravur 8 sondern auch aus der Durchgangsbohrung 45 wenigstens
teilweise verdrängt.
Dies erfolgt mit relativ geringem Widerstand, so lange sich die
Arbeitskammer 20 des Druckspeicherzylinders 17 weiter
vergrößern und
mit Hydraulikfluid füllen
kann. Erreicht der Kolben 19 jedoch den Anschlag der Einstelleinrichtung 27,
ist das Schluckvermögen
des Druckspeicherzylinders 17 völlig ausgeschöpft. Ist
die Umformung des Werkstücks 6 zu
diesem Zeitpunkt noch nicht beendet, kann durch den Kolben 12 weiteres
Hydraulikfluid verdrängt
werden. Es gelangt dann in den Druckspeicher 28, der der
Aufnahme des Hydraulikfluids einen höheren Gegendruck entgegensetzt.
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Durch
den höheren
Gegendruck des Druckspeicherzylinders 28 steigt nun der
Fluiddruck in der Arbeitskammer 15 sprunghaft an. Der Zylinderstift 11 setzt
nunmehr dem Material des Werkstücks 6 einen wesentlich
höheren
Widerstand entgegen als bislang. Es entsteht somit ein hoher Gegendruck,
der an der Stirnfläche
des Zylinderstifts 11 wirkt und beispielsweise dazu ausgenutzt
werden kann, bei der Umformung des Werkstücks 6 eine bestimmte
gewünschte
Werkstückqualität zu erhalten.
Wenn der Umformvorgang beendet ist, wird beispielsweise der in 3 veranschaulichte
Zustand erreicht. Der Stempel 5 hat seinen unteren Totpunkt
erreicht. Das Werkstück 6 ist
vollständig
umgeformt. Der Zylinderstift 11 ist teilweise oder ganz
aus der Durchgangsbohrung 45 der Matrize 7 verdrängt worden.
Beide Druckspeicherzylinder 17, 28 haben das von
dem Kolben 12 verdrängte
Hydraulikfluid aufgenommen. In dem gesamten Hydrauliksystem herrscht
der von dem Druckspeicherzylinder 28 vorgegebene höhere Druck.
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Ausgehend
von diesem Zustand beginnt nun der Aufwärtshub des Stößels 2,
der in 4 veranschaulicht wird. Dazu kann der Ventilblock 34,
der bislang auf Durchlass geschaltet war, umgeschaltet werden, so
dass das Wegeventil 36 sperrt. Es bleibt lediglich die
Drossel 35 durchlässig,
die eine feste Einstellung oder eine variierbare Einstellung aufweist.
Bei einer besonders komfortablen Ausführungsform kann die Drossel 35 auch
von der Steuerungseinrichtung 39 gesteuert werden. Durch
die Drossel 35 oder gegebenenfalls durch das dann offen
bleibende Wegeventil 36 strömt das Hydraulikfluid zunächst aus
dem Druckspeicherzylinder 28 über die Leitung 22 in
die Arbeitskammer 15 des Hydraulikzylinders 14 zurück und schiebt
dadurch den Kolben 12 und mit ihm den Zylinderstift 11 in
Richtung der Bewegung des Stößels 2 nach
oben. Solange dieser Vorgang von dem Druckspeicherzy linder 28 gespeist
wird, geschieht das mit großer
Kraft. Nach einer relativ kurzen Wegstrecke wird die Endlagendämpfungseinrichtung 30 aktiv
und bremst den Kolben 29 ab, bevor dieser auf dem Abschlussstück 33 aufsetzt.
In diesem Moment löst
sich der Kolben 19 von dem durch die Einstelleinrichtung 27 gebildeten Anschlag
und fährt
und der Wirkung des in der Arbeitskammer 21 vorhandenen
Gaspolsters nach unten. Er verdrängt
somit Hydraulikfluid aus der Arbeitskammer 20 und schiebt
somit den Kolben 12 weiter nach oben. Somit wird das Werkstück 6 weiter
gegen den Stempel 5 gedrückt und fährt synchron mit diesem nach
oben.
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Sobald
der Kolben 19 sich dem Abschlussstück 26 so weit nähert, dass
die Endlagendämpfungseinrichtung 23 aktiv
wird, bremst der Kolben 19 ab. Der Stößel 5 hebt dadurch
von dem Werkstück 6 ab
und läuft
ohne dieses weiter nach oben. Der Kolben 19 erreicht seine
Endlage, in der er das Werkstück 6 in
die Transportebene gehoben hat. Das Erreichen der Endlage durch
den Kolben 19 kann durch die Wegmesseinrichtung 37 oder
zusätzlich
oder alternativ durch die Wegmesseinrichtung 38 erfasst und
an die Steuerungseinrichtung 39 gemeldet haben. Diese kann
nun die Transfereinrichtung 41 freigeben oder ein Synchronisationssignal
an diese senden. Die Greiferbacken 42, 43 ergreifen
das Werkstück 6 und
transportieren dieses von der Matrize 7 weg. Das beschriebene
Arbeitsspiel kann dann mit einem Werkstück 6 gemäß 1 neu
beginnen.
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Während des
gesamten Vorgangs oder auch lediglich von Zeit zu Zeit kann die
Steuerungseinrichtung 39 den Druck in dem Druckspeicherzylinder 17 und
gegebenenfalls auch in dem Druckspeicherzylinder 28 überwachen
und über
eine nicht wei ter veranschaulichte Vorrichtung gegebenenfalls nachregulieren.
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Außerdem kann
eine Pumpe 46, die mit der Leitung 22 verbunden
ist, bedarfsweise Hydraulikfluid in das Hydrauliksystem nachfüllen. Dadurch
wird es möglich,
mittels der Einstelleinrichtung 27 die Größe des Auswerferhubs,
d.h. des Hubs des Zylinderstifts 11 und somit die Höhe zu regulieren,
auf die das Werkstück 6 nach
Umformung desselben gehoben wird.
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Zusammenfassend
können
folgende Hauptpunkte festgehalten werden. Durch den von dem Stößel 2 angetriebenen
Stempel 5 wird das Werkstück 6 gegen einen oder
mehrere vorgespannte Hydraulikzylinder 14 geschoben, die
durch einen oder mehrere Hydrospeicher 17, 28 auf
gleichen oder unterschiedlichen Drücken vorgespannt sind. Während der
Umformung dient der Hydraulikzylinder 14 gleichzeitig als
Gegenhaltungszylinder. Durch parallel geschaltete Hochdruck- und
Niederdruckspeicherzylinder 28, 17 bzw. Hydrospeicher
mit Endlagendämpfung
und inneren Anschlägen
in den Hydrospeichern, wird das fertige Werkstück auf Transportebene des Zangentransfers
ausgeworfen. Beim Entlasten und Rückhub des Stößels 2 wandert
das Werkstück 6 synchron
zu dem Stößel 2 aus
der Matrize 7 bis das Werkstück 6 die Transportebene
erreicht hat. Nach Erreichen der Transportebene befindet sich der
Kolben 19 des Niederdruckspeicherzylinders 17 sowie
der Kolben 29 des Hochdruckspeicherzylinders 28 in
der jeweiligen Endlagendämpfung 23, 30.
Der Niederdruckspeicherzylinder 17 weist einen verstellbaren
Kolbenanschlag 27 auf. Die Verstellung des Kolbenanschlags 27 hat
zur Folge, dass die Transportebene nachjustiert werden kann. Der
Vorteil liegt in der Variabilität des
Systems. Die Stickstoffvorspannung bestimmt die Auswer ferkraft.
Hiermit kann die Vorspannung gleichzeitig als Überlastsicherung dienen. Die
Synchronisationskontrolle kann durch den Wegsensor 37, 38 erfolgen.
Sie ermöglicht
eine Überwachung der
Transportsynchronisation. Die Hydraulikversorgung geschieht bevorzugt über Lufthydraulikpumpen.
Der Vorspanndruck wird über
eine Druckkontrolleinrichtung, z.B. mittels Drucksensor 40 und
Steuerungseinrichtung 39 überwacht. Bei zu großem Vorwärtsfließpressweg
kann der Rückstrom
durch Mengenbegrenzer oder Wegeventile gesteuert werden.
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Eine
erfindungsgemäße Umformeinrichtung weist
zumindest einen Auswerfer, z.B. in Form eines Zylinderstifts 11 auf,
der gegen ein von einem Druckspeicherzylinder 17 oder ein
anderes geeignetes Energiespeichermittel von dem Werkstück 6 vor und/oder
während
der Umformung des Werkstücks 6 verschoben
wird. Der Werkstückauswurf
erfolgt mit der in der Energiespeichereinrichtung gespeicherten Arbeit.