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Die
Erfindung betrifft eine Welle-Nabe-Verbindungsanordnung mit ineinandergreifenden,
drehmomentübertragenden
Verzahnungen an der Welle und in der Nabe, die ineinandergesteckt
sind, wobei die Welle eine Außenverzahnung
zwischen einem freien ersten Ende und einem anschlußseitigen
zweiten Ende definiert und die Nabe eine Innenverzahnung zwischen
einem freien ersten Ende und einem anschlußseitigen zweiten Ende definiert.
Die Anordnung betrifft insbesondere Verzahnungen an Gelenkwellen,
nämlich
zwischen Gelenkinnenteilen von Gleichlaufgelenken und einer darin
eingesteckten Zwischenwelle sowie die Gelenkzapfen von Gelenkaußenteilen
von Gleichlaufdrehgelenken, die in Radnaben oder in Hohlwellen von
Getrieben eingesteckt sind.
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Bei
konventionellen Verzahnungen im genannten Anwendungsbereich, bei
denen über
der gesamten Verzahnungslänge
gleichmäßige Passungsverhältnisse
vorliegen, sind große
Einpreßkräfte in Kauf
zu nehmen, die eine Montage, insbesondere eine teilautomatisierte
Montage, erschweren.
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Es
sind bereits Verzahnungen in dem genannten Anwendungsbereich vorgeschlagen
worden, bei denen die Außenverzahnung
der Welle unter einem Schraubenwinkel verläuft, während die Gegenverzahnung in
der Nabe eine konventionelle gerade Wellenverzahnung ist. Verzahnungen
dieser Art ermöglichen
zunächst
ein leichtes axiales Fügen
in einem Anfangsbereich, da die entgegengesetzten Flanken erst nach
einer gewissen Einpreßlänge zum Tragen
kommen. Nachteilig ist hierbei, daß die Verzahnungen im verbauten
Zustand nicht auf der gesamten Länge
gleichmäßig tragen.
Dies kann zu örtlichen Überlastungen
führen
und als Folge davon zu Ver schleiß und letztendlich zu Umfangsspiel
führen.
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Aus
der WO 2005/054699 ist eine Welle-Nabe-Verbindung bekannt, bei der
die Verzahnung eines der beiden Bauteile, nämlich Welle oder Nabe, mehrere
rechtsdrehende schraubenförmige
erste Zähne
und mehrere linksdrehende schraubenförmige zweite Zähne aufweist.
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Die
DE 197 22 917 C1 zeigt
eine Welle-Nabe-Verbindung mit ineinandergreifenden drehmomentübertragenden
Verzahnungen, bei der das Zahnprofil in Längsrichtung einen veränderlichen Verlauf
aufweist. Durch einen in Längsrichtung
größer werdenden
Fußkreisdurchmesser
der Welle und einen entsprechend kleiner werdenden Kopfkreisdurchmesser
der Nabe sollen die Spannungen am wellenseitigen Ende der Verbindung
möglichst
gering sein.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Welle-Nabe-Verbindungsanordnungen,
insbesondere in dem und für
den genannten Anwendungsbereich vorzuschlagen, die eine verbesserte
Montage ermöglichen.
Hierbei sollte möglichst, wenn
auch nicht notwendig, ein günstiges
Tragverhalten über
der gesamten Verzahnungslänge
angestrebt werden.
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Die
Lösung
hierfür
besteht in einer Wellen-Nabe-Verbindungsanordnung mit ineinandergreifenden
drehmomentübertragenden
Verzahnungen an der Welle und in der Nabe, wobei die Welle eine Außenverzahnung
zwischen einem freien ersten Ende und einem anschlußseitigen
zweiten Ende der Welle aufweist und die Nabe eine Innenverzahnung zwischen
einem freien ersten Ende und einem anschlußseitigen zweiten Ende der
Nabe aufweist, wobei die Zahnbreiten bzw. Zahnlückenbreiten zumindest eines
der beiden Bauteile, nämlich
der Welle oder der Nabe, über
der Länge
der Wellenverzahnungen zwischen dem ersten und dem zweiten Ende derart
gestaltet ist, daß eine
zu Beginn des Fügens zwischen
den Verzahnungen an den ersten Enden zwischen der Welle und der
Nabe gebildete Passung eine geringere Pressung aufweist, als eine
bei Abschluß des
Fügens
zwischen den Verzahnungen an dem freien ersten Ende des einen Bauteils
und dem anschlußseitigen
zweiten Ende des anderen Bauteils gebildete Passung. Unter freiem
Ende der Verzahnung von Welle und Nabe werden dabei die dem jeweils
anderen Bauteil vor dem Fügen
zugewandten Enden verstanden, während
die anschlußseitigen Enden
der Verzahnung von Welle und Nabe die Enden bezeichnen, an denen
Drehmoment eingeleitet bzw. abgenommen wird. Dabei kann die Verzahnung selbstverständlich auch
einen axialen Abstand vom freien Ende bzw. vom anschlußseitigen
Ende aufweisen.
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Es
wird insbesondere vorgeschlagen, daß die vorgenannte Passung mit
der geringeren Pressung zu Beginn des Fügens Spiel- und Übergangspassungen
einschließt.
Mit einer Konfiguration der hiermit genannten Art ist das Fügen der
Welle-Nabe-Verbindung
wesentlich erleichtert, da in einer frühen Phase des Fügevorganges
Verzahnungsbereiche ineinandergreifen, zwischen denen eine geringere
Pressung besteht, insbesondere eine Übergangs- oder Spielpassung.
Erst in einer späteren
Phase des Fügevorganges
gelangen Verzahnungsteile ineinander, die eine größere Pressung
aufweisen, insbesondere Spielfreiheit sicherstellen und somit uneingeschränkt zur
Drehmomentübertragung
beitragen. Diese Bereiche höherer
Pressung können
alternativ im Anschluß an
das anschlußseitige
zweite Ende der Welle oder im Anschluß an das zweite anschlußseitige
Ende der Nabe zu liegen kommen. In speziellen Ausführungen
ist es auch möglich,
daß die
höhere Pressung
bei verbauter Anordnung gleichmäßig über der
gesamten Länge
der Verzahnung auftritt. Eine erhöhte Pressung im Bereich nahe
dem anschlußseitigen
zweiten Ende der Wellenverzahnung ist insbesondere in Verbindung
mit einer verdrehweichen Nabe günstig,
die dann erst bei erhöhtem
Drehmoment zum Tragen auf der gesamten Länge führt, während eine erhöhte Pressung
im Bereich des anschlußseitigen
zweiten Endes der Nabenverzahnung im Zusammenhang mit einer verdrehweichen
Welle vorteilhaft ist, wobei es auch hier erst bei erhöhtem Drehmoment
zu einem Tragen auf der gesamten Länge der Wellenverzahnung kommen
kann.
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Nach
einer ersten günstigen
Ausführungsform
ist vorgeschlagen, daß die
Innenverzahnung der Nabe durchgehend gleich ist und die Außenverzahnung
der Welle am anschlußseitigen
zweiten Ende eine maximale Zahnbreite und am freien ersten Ende
eine minimale Zahnbreite aufweist. Dies ist die vorgenannte Form,
die sich für
den Einsatz mit einer verdrehweichen Nabe anbietet. Nach einer zweiten günstigen
Ausführungsform
wird vorgeschlagen, daß die
Außenverzahnung
der Welle durchgehend gleich ist und die Innenverzahnung der Nabe
am freien ersten Ende eine maximale Zahnlückenbreite und am anschlußseitigen
zweiten Ende eine minimale Zahnlückenbreite
aufweist. Dies ist die Form, die sich für die Kombination mit einer
verdrehweichen Welle besonders eignet. Bei den beiden vorgenannten
Ausführungsformen ändern sich
damit in der verbauten Anordnung die Passungen gemäß einer
Stufenform. Dabei kann der Übergang
der Zahnbreiten bzw. der Zahnlückenbreiten
auch stufenlos gestaltet sein, insbesondere ein Übergangskonus sein.
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Eine
weitere Ausführungsform
schlägt
vor, daß die
Innenverzahnung der Nabe gestuft ist und am zweiten Ende eine minimale
Zahnlückenbreite und
am ersten Ende eine maximale Zahnlückenbreite aufweist, während die
Außenverzahnung
der Welle gestuft ist und am zweiten Ende eine maximale Zahnbreite
und am ersten Ende eine minimale Zahnbreite aufweist. Schließlich ist
vorzuschlagen, daß die
Innenverzahnung der Nabe über
der Länge
vom ersten Ende bis zum zweiten Ende im wesentlichen konstant abnehmende
Zahnlückbreite
hat, während die
Außenverzahnung
der Welle vom zweiten Ende bis zum ersten Ende eine im wesentlichen
konstant abnehmende Zahnbreite hat. Bei den beiden letztgenannten
Ausführungsformen
ist trotz der wesentlich erleichterten Montage in der ersten Einführphase
ein im wesentlichen gleichmäßiges Tragen
der Wellenverzahnungen auf der gesamten Länge möglich.
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Die
erfindungsgemäßen Abstufungen
bzw. Veränderungen
der Zahnbreiten bzw. Zahnlückenbreiten
werden vorteilhaft durch Verzahnungen dargestellt, die über der
gesamten Verzahnungslänge gleichen
Kopfkreisdurchmesser und gleichen Fußkreisdurchmesser haben. Dies
gilt sowohl für
die Außenverzahnung
als auch für
die Innenverzahnung. Über
der Länge
verändert
wird hierbei ausschließlich die
Zahnbreite bzw. die Zahnlückenbreite.
Die Zahnflanken können
in bevorzugter Ausführungsform
hierbei trochoidenförmig
oder evolventenförmig
ausgeführt
sein.
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Die
erfindungsgemäße Welle-Nabe-Verbindungsanordnung
kann unterschiedliche Verwendungen haben. Beispielsweise kann die
Nabe ein Gelenkinnenteil eines Gleichlaufdrehgelenks und die Welle ein
Getriebezapfen sein. Weiterhin kann die Nabe ein Gelenkinnenteil
eines Gleichlaufdrehgelenks und die Welle eine Zwischen welle, insbesondere
eine Seitenwelle, sein. Die Nabe kann auch eine Radnabe und die
Welle der Wellenzapfen eines Gelenkaußenteils eines Gleichlaufdrehgelenks
in Monoblockbauweise sein. Nach einer weiteren Ausführungsform
ist die Nabe ein Seitenwellenrad eines Differentialgetriebes und
die Welle ist der Wellenzapfen eines Gelenkaußenteils eines Gleichlaufdrehgelenks
in Monoblockbauweise. Eines der beiden Bauteile, nämlich die Welle
und die Nabe, ist gehärtet,
während
das jeweils andere gehärtet
oder ungehärtet
sein kann.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden in den Zeichnungen im Vergleich mit solchen
aus dem Stand der Technik bekannten dargestellt und nachstehend
beschrieben.
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1 zeigt
in perspektivischer Ansicht einen Ausschnitt einer Welle-Nabe-Verbindungsanordnung nach
dem Stand der Technik mit teilweisem Umfangsschnitt durch die Wellenverzahnung;
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2 zeigt
einen Teilquerschnitt durch eine Welle-Nabe-Verbindungsanordnung
nach 1;
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3 zeigt
Einzelheiten zu einer konventionellen geradverzahnten Wellenverzahnung
nach dem Stand der Technik mit Spielpassung
- a)
Passungsfelder
- b) Schnitt durch einen Zahneingriff
- c) Einpreßkräfte im Diagramm;
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4 zeigt
Einzelheiten zu einer konventionellen geradverzahnten Wellenverzahnung
nach dem Stand der Technik mit Preßpassung
- a)
Passungsfelder
- b) Schnitt durch einen Zahneingriff
- c) Einpreßkräfte im Diagramm;
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5 zeigt
Einzelheiten zu einer Wellenverzahnung mit schraubenförmiger Innenverzahnung nach
dem Stand der Technik
- a) Passungsfelder
- b) Schnitt durch einen Zahneingriff
- c) Einpreßkräfte im Diagramm;
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6 zeigt
Einzelheiten zu einer erfindungsgemäßen Wellenverzahnung in einer
ersten Ausführung
- a) Passungsfelder
- b) Schnitt durch einen Zahneingriff
- c) Einpreßkräfte im Diagramm;
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7 zeigt
Einzelheiten zu einer erfindungsgemäßen Wellenverzahnung in einer
zweiten Ausführung
- a) Passungsfelder
- b) Schnitt durch einen Zahneingriff
- c) Einpreßkräfte im Diagramm;
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8 zeigt
Einzelheiten zu einer erfindungsgemäßen Wellenverzahnung in einer
dritten Ausführung
- a) Passungsfelder
- b) Schnitt durch einen Zahneingriff
- c) Einpreßkräfte im Diagramm;
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9 zeigt
Einzelheiten zu einer erfindungsgemäßen Wellenverzahnung in einer
vierten Ausführung
- a) Passungsfelder
- b) Schnitt durch einen Zahneingriff
- c) Einpreßkräfte im Diagramm.
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10 zeigt
eine erste Verwendung für
eine erfindungsgemäße Welle-Nabe-Verbindungsanordnung;
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11 zeigt
eine zweite Verwendung für eine
erfindungsgemäße Welle-Nabe-Verbindungsanordnung;
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12 zeigt
eine dritte Verwendung für
eine erfindungsgemäße Welle-Nabe-Verbindungsanordnung.
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Die 1 und 2,
die im folgenden gemeinsam beschrieben werden, zeigen eine Welle-Nabe-Verbindungsanordnung
nach dem Stand der Technik mit ineinandergreifenden drehmomentübertragenden
Längsverzahnungen.
Hierfür
umfaßt
die Welle 3 eine Außenverzahnung 1 und
die Nabe 4 umfaßt
eine Innenverzahnung 2, die ineinandergesteckt sind. Die
Zähne 5 der
Wellenverzahnung 1 haben konvexe Zahnflanken, wohingegen
die Zähne 6 der Nabenverzahnung 2 mit
geraden Zahnflanken ausgebildet sind. Die Zahnflanken berühren sich
dabei im Bereich des Teilkreisdurchmessers DT.
Die Wellenverzahnung 1 hat einen Fußkreisdurchmesser mit dem Wert
dW1 und einen Kopfkreisdurchmesser mit dem
Wert DW. Die Nabenverzahnung 2 hat
einen Fußkreisdurchmesser
mit dem Wert dn und einen Kopfkreisdurchmesser
mit dem Wert Dn1.
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Die
zeichnerische Darstellung und Systematik der 3 bis 9 ist übereinstimmend
und kann wie folgt erläutert
werden, wobei gleiche Bauteile mit gleichen Bezugsziffern versehen
sind. In Darstellung a) sind jeweils Toleranzfelder gezeigt, die
Zahlenangaben in mm enthalten. Diese Zahlenangaben beziehen sich
auf ein Ausführungsbeispiel
einer Längsverzahnung
mit einer Zähnezahl 34 bei
einem maximalen Fußkreisdurchmesser
dn der Innenverzahnung der Nabe von 28,53
mm, einem maximalen Teilkreisdurchmesser DT von
24,733 mm und einem maximalen Kopfkreisdurchmesser Dn1 von
26,45 mm. Die Zahlenangaben sind dabei auf die Breite der Zahnlücke der
Innenverzahnung 2 auf dem Teilkreis bzw. auf die Breite
des Zahns 5 der Außenverzahnung 1 auf
dem Teilkreis bezogen. Sofern die Außenverzahnung 1 der
Welle 3 zwei Abschnitte 7, 8 hat, sind
deren Toleranzfelder mit T7 am freien Wellenende und mit T8 am Anschlußende, d.
h. an dem Ende, an dem Drehmoment eingeleitet oder abgenommen wird,
bezeichnet. Sofern die Innenverzahnung 2 der Nabe 4 zwei
Abschnitte 9, 10 hat, sind deren Toleranzfelder mit
T9 am freien Nabenende und mit T10 am zweiten anschlußseitigen
Ende bezeichnet. Die jeweiligen Toleranzfelder der Welle 3 und
der Nabe 4 umfassen jeweils ein Feld für die Maßtoleranz, d. h. die Differenz
zwischen dem zulässigen
Höchst-
und Mindestmaß,
und ein Feld für
die Formtoleranz zur Festlegung von Richtungs- und Lauftoleranzen.
Dabei definieren die Toleranzfelder mit einfacher Schraffe die Toleranzen
der Innenverzahnung 2 der Nabe 4, während die
Toleranzfelder mit Doppelschraffe die Toleranzen der Außenverzahnung 1 der
Welle 3 definieren. Weiterhin bezeichnen die Schraffuren
mit dem engen Schraffenabstand jeweils die Maßtoleranzen, während die
Schraffuren mit dem weiten Schraffenabstand jeweils die Formtoleranzen
definieren.
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In
Darstellung b) ist jeweils ein Umfangsschnitt durch eine Verzahnungspaarung
in der zylindrischen Teilkreisebene, wie sie in 1 zur
Verdeutlichung dargestellt ist, für eine Zahnpaarung gezeigt. Innenliegend
mit Doppelschraffe dargestellt ist hierbei die Zahnbreite eines
Zahns 5 der Außenverzahnung 1 der
Welle 3, während
außenliegend
mit einfacher Schraffe zwei Zahnflanken anliegender Zähne 6 der
Innenverzahnung 2 der Nabe 4 gezeigt sind. Diese
sind nicht in ihrer Gesamtheit dargestellt, so daß durch
die beiden Zahnflanken nur die Zahnlückenbreite der Innenverzahnung 2 der
Nabe 4 über
der Länge
dargestellt ist. Das jeweils links überstehende Ende des Zahns 5 der
Wellenverzahnung 1 bezeichnet ein anschlußseitiges
Ende, das jeweils rechts überstehende
Ende der beiden Zahnflanken der Innenverzahnung 2 definiert
ein anderes anschlußseitiges
Ende. Entsprechend ist das freie Wellenende rechts und das freie
Nabenende links anzunehmen.
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In
Darstellung c) ist jeweils der Verlauf der Einschubkraft über der
Einschublänge
der darüberliegenden
Verzahnungspaarung dargestellt, wobei bei festliegender Position
der Nabenverzahnung 2 (äußere Zahnflanken;
mit einfacher Schraffur dargestellt) ein Einschieben der Wellenverzahnung
von links nach rechts bis zur Endposition unterstellt wird (mittiger
Zahn; mit Doppelschraffur dargestellt). Die X-Achse bezeichnet dabei
die Fügelänge, während die
Y-Achse die Fügekraft
angibt. Die einzelnen Zahnformen werden nachstehend anhand der einzelnen
Bilder erläutert.
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In 3 hat
die Zahnbreite der Wellenverzahnung 1 Spiel auf der gesamten
Verzahnungslänge
gegenüber
der Zahnlückenbreite
der Nabenverzahnung 2. Die Fügekräfte sind über die gesamte Fügelänge gleich
Null.
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In 4 hat
die Zahnbreite der Wellenverzahnung 1 Übermaß auf der gesamten Verzahnungslänge gegenüber der
Zahnlückenbreite
der Nabenverzahnung 2. Die Fügekräfte sind positiv von Anfang an,
wobei sie mit zunehmender Eingriffslänge aufgrund zunehmender Pressungsflächen linear
ansteigen.
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In 5 ist
eine Schraubenform der Außenverzahnung 1 der
Welle 3 gezeigt, wobei die Zahnbreite absolut geringer
ist als die über
der Länge
konstante Zahnlückenbreite
der Nabenverzahnung 2. Bei einem Einschieben kann die Wellenverzahnung 1 zunächst mit
Spiel eingefädelt
werden, so daß die Fügekräfte zunächst Null
sind. Mit zunehmendem Abstützen
der Verzahnungsenden der Wellenverzahnung 1 an den beiden
Flanken der Nabenverzahnung 2 nehmen die Fügekräfte linear
zu.
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In 6 ist
eine Verzahnungspaarung einer erfindungsgemäßen Welle-Nabe-Verbindungsanordnung
dargestellt. Es ist ersichtlich, daß die Wellenverzahnung 1 eine über der
Länge abgestufte
Zahnbreite hat, während
die Nabenverzahnung 2 über
der Länge
konstante Zahnlückenbreite
hat. Dies hat zur Folge, daß etwa über der
halben Fügelänge die
Wellenverzahnung 1 kraftfrei in die Nabenverzahnung 2 eingeführt werden
kann und daß erst
dann, wenn es zu einer Pressung zwischen dem zweiten Abschnitt der
Wellenverzahnung 1 mit der Nabenverzahnung 2 kommt,
die Fügekräfte positiv
werden und mit zunehmender Fügelänge linear
ansteigen. Bei dieser Lösung
trägt die
Wellenverzahnung 1 im zweiten Abschnitt 8, in
dem Pressung zwischen Welle 3 und Nabe 4 vorliegt,
gleichmäßig über die
gesamte Länge.
Bei Belastungen, die über
der zulässigen
Belastung dieses Abschnitts 8 hinausgehen, kommt es aufgrund
der dann auftretenden Verformungen zum Mittragen des ersten Abschnitts 7,
der eine Übergangs- bzw.
Spielpassung aufweist.
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In 7 ist
eine Verzahnungspaarung einer weiteren erfindungsgemäßen Welle-Nabe-Verbindungsanordnung
gezeigt. Dabei hat die Außenverzahnung 1 der
Welle 3 über
der Länge
eine konstante Zahnbreite, während
die Innenverzahnung 2 der Na be 4 am freien ersten
Ende eine größere Zahnlückenbreite
und abgestuft am anschlußseitigen
zweiten Ende eine geringere Zahnlückenbreite hat. Auch hierbei
kann zunächst über die
Länge des
ersten Abschnitts 9, die etwa der halben Verzahnungslänge entspricht,
die Wellenverzahnung 1 kraftfrei in die Nabenverzahnung 2 eingeführt werden,
bis die Preßpassung
zwischen der Wellenverzahnung 1 und dem zweiten (rechten)
Abschnitt 10 der Nabenverzahnung 2 wirksam wird.
Ab hier sind die Fügekräfte positiv
und nehmen mit zunehmender Fügelänge linear zu.
Es ergeben sich dieselben Vorteile wie bei der Ausführungsform
nach 6.
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In 8 ist
eine weitere erfindungsgemäße Verzahnungspaarung
gezeigt, bei der die Wellenverzahnung 1 am anschlußseitigen
Ende links eine größere Breite
hat und zum freien ersten Wellenende rechts hin abgestuft eine geringere
Breite hat, während
die Innenverzahnung 2 der Nabe 4 am freien ersten
Ende links eine größere Zahnlückenbreite
hat und abgestuft am anschlußseitigen
zweiten Ende rechts eine geringere Zahnlückenbreite hat. Auch hierbei
kann ein Fügen
zunächst über der
etwa halben Länge
kraftlos erfolgen, bis etwa gleichzeitig Preßpassungen zwischen dem linken
Abschnitt 8 der Wellenverzahnung 1 und dem linken
Abschnitt 9 der Nabenverzahnung 2 sowie zwischen
dem rechten Abschnitt 7 der Wellenverzahnung 1 und
dem rechten Abschnitt 10 der Nabenverzahnung 2 zur
Wirkung kommen. Von diesem Moment an steigen die Fügekräfte über der
Fügelänge linear
an. Dadurch, daß sowohl
die Wellenverzahnung 1 als auch die Nabenverzahnung 2 gestuft
sind, trägt
die Verzahnung in montiertem Zustand mit Ausnahme des Abschnitts zwischen
den Stufen über
ihre gesamte Länge.
In diesem Zusammenhang sei erwähnt,
daß die
Stufensprünge
aller entsprechend vorgenannten Ausführungsbeispiele nicht zwingend
sind. Die Übergänge zwischen
den ersten und zweiten Abschnitten können auch sprungfrei gestaltet
werden, beispielsweise mittels Übergangkonus,
um Spannungen zu vermeiden.
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In 9 ist
eine Verzahnungspaarung gezeigt, bei der die Zahnbreite der Wellenverzahnung 1 vom
anschlußseitigen
Ende links bis zum freien Wellenende rechts linear abnimmt, während die
Zahnlückenbreite
der Innenverzahnung 2 der Nabe 4 vom freien Nabenende
links zum anschlußseitigen
zweiten Ende rechts ebenfalls linear abnimmt. Es wird somit auf
eine Zahnpaarung bezogen jeweils ein Keil in eine entsprechende
Keilnut eingefügt.
Hieraus ergibt sich, daß über einen
wesentlichen Teil der Fügelänge das
Einfügen
kraftfrei ist und erst in einem letzten Abschnitt des Fügeweges,
wenn die sich ergänzenden Zahnflanken
im wesentlichen zeitgleich zur Anlage kommen, der restliche Fügeweg mit
positiven linear ansteigenden Fügekräften behaftet
ist. Bei dieser Ausführungsform
ergibt sich eine maximale Traglänge
der Verzahnung.
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Kombinationen
der hiermit angedeuteten Möglichkeiten
sind möglich,
d. h. beispielsweise abgestufte Zahnbreiten bzw. Zahnlückenbreiten
in mehr als zwei Stufen und Kombinationen von Zahnbreitenabschnitten
bzw. Zahnlückenabschnitten
konstanter Breite mit Zahnbreitenabschnitten bzw. Zahnlückenabschnitten
mit keilförmiger Änderung
ebenso wie die Kombination von einzelnen keilförmigen Zahnbreitenabschnitten
bzw. Zahnlückenbreitenabschnitten
mit Stufenübergängen.
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In
den 10 bis 12 sind
Anwendungen für
die erfindungsgemäßen Welle-Nabe-Verbindungsanordnungen
dargestellt. Es versteht sich, daß diese nur beispielhaft genannt
sind und auch andere Verwendungen denkbar sind.
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10 zeigt
eine Radnabe-Gelenk-Einheit 12 für ein Kraftfahrzeug mit einer
Radnabe 13 und einem mittels einer zentralen Schraube 14 mit
der Radnabe 13 verbundenem Gleichlaufdrehgelenk 15 zum Anschließen einer
Seitenwelle 16. Die Radnabe 13 hat einen Flansch 17 zum
Anbringen eines Rades sowie einen an den Flansch anschließenden hülsenförmigen Abschnitt 18,
der mittels einem zweireihigen Radlager 19 in einem Träger 20 gelagert
ist. Das Gleichlaufdrehgelenk 15 ist in Form eines Verschiebegelenks
gestaltet und umfaßt
ein Gelenkaußenteil 22 mit
Außenbahnen,
ein Gelenkinnenteil 23 mit Innenbahnen, drehmomentübertragende
Kugeln 24, die jeweils in eine Außenbahn und eine Innenbahn eingreifen,
sowie einen die Kugeln 24 in einer gemeinsamen Ebene haltenden
Käfig 25.
Das Gelenkaußenteil 22 ist
in sogenannter Monoblockbauweise gestaltet und umfaßt einen
einstückig
angeformten Zapfen 26, in den die Schraube 14 zur
Befestigung mit der Radnabe 13 eingreift. Der Zapfen 26 hat
an seiner Außenumfangsfläche eine
Außenverzahnung 1', die in eine
Innenverzahnung 2' im
hülsenförmigen Abschnitt 18 der
Radnabe 13 zur Drehmomentübertragung dient. Die so gebildete
Welle-Nabe-Verbindungsanordnung ist nach einer der in den 6 bis 9 gezeigten
erfindungsgemäßen Ausführungsformen
gestaltet. Das Gelenkinnenteil 23 hat eine Bohrung mit
einer Innenverzahnung 2'', in die die Seitenwelle 16 mit
einer Außenverzahnung 1'' zur Drehmomentübertragung eingesteckt und
mittels einem Sicherungsring 27 axial gesichert ist. Die
so zwischen dem Gelenkinnenteil 23 und der Seitenwelle 16 gebildete
Welle-Nabe-Verbindungsanordnung kann
ebenfalls nach einer der in den 6 bis 9 gezeigten
erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiele ausgebildet
sein.
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In 11 ist
eine Anbindung einer Längsantriebswelle 31 an
den Zapfen 32 eines Achsdifferentials, von dem nur das
Gehäuse 33 sichtbar
ist, mittels eines Gleichlaufdrehgelenks 34 gezeigt. Das Gleichlaufdrehgelenk 34 ist
ein scheibenförmiges Verschiebegelenk,
das ein Gelenkaußenteil 35 mit Außenbahnen,
ein Gelenkinnenteil 36 mit Innenbahnen, drehmomentübertragende
Kugeln 37, die jeweils in eine Außenbahn und eine Innenbahn
eingreifen, sowie einen die Kugeln 37 in einer gemeinsamen Ebene
haltenden Käfig 38 umfaßt. Das
Gelenkinnenteil 36 hat eine Bohrung mit einer Innenverzahnung 2''',
in die der Zapfen 32 des Achsdifferentials mit einer Außenverzahnung 1''' zur
Drehmomentübertragung
eingesteckt ist. Die so zwischen dem Gelenkinnenteil 36 und
dem Zapfen 32 gebildete Welle-Nabe-Verbindungsanordnung ist nach einer
der in den 6 bis 9 gezeigten
erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiele
ausgeführt.
Zwischen dem Gelenkaußenteil 35 und
dem Zapfen 32 ist eine Faltenbalganordnung 39 vorgesehen,
die den Gelenkraum zum Achsdifferential hin abdichtet. In Richtung
zur Längsantriebswelle 31 ist
eine das Gelenk 34 abdichtende Kappe 40 vorgesehen.
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12 zeigt
die Anbindung eines Gleichlaufdrehgelenks 41 an ein Differentialgetriebe 42,
das nur teilweise dargestellt ist. Das Differentialgetriebe 42 umfaßt einen
im Getriebegehäuse 43 gelagerten Differentialkorb 44,
der um eine Drehachse A drehend antreibbar ist, zwei Seitenwellenräder 45,
die in dem Differentialkorb 44 drehbar gehalten sind und zur
Drehmomentübertragung
auf die Seitenwellen dienen, sowie mehrere Ausgleichsräder 46,
die gemeinsam mit dem Differentialkorb 44 umlaufen und mit
den Seitenwellenrädern 45 in
Verzahnungseingriff sind. In das hier nur sichtbare linke der Seitenwellenräder 45 ist
ein Zapfen 47 des Gleichlaufdrehgelenks 41 drehfest
eingesteckt. Dabei ist die zwischen dem Seitenwellenrad 45 und
dem Zapfen 46 gebildete Welle-Nabe-Verbindungsanordnung 1'''', 2'''' nach einer
der in den 6 bis 9 gezeigten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiele
ausgeführt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Außenverzahnung
(Welle)
- 2
- Innenverzahnung
(Nabe)
- 3
- Welle
- 4
- Nabe
- 5
- Zahn
(Welle)
- 6
- Zahn
(Nabe)
- 7
- erster
Abschnitt (Welle)
- 8
- zweiter
Abschnitt (Welle)
- 9
- erster
Abschnitt (Nabe)
- 10
- zweiter
Abschnitt (Nabe)
- 12
- Radnabe-Gelenk-Einheit
- 13
- Radnabe
- 14
- Schraube
- 15
- Gleichlaufdrehgelenk
- 16
- Seitenwelle
- 17
- Radflansch
- 18
- hülsenförmiger Abschnitt
- 19
- Radlager
- 20
- Träger
- 22
- Gelenkaußenteil
- 23
- Gelenkinnenteil
- 24
- Kugel
- 25
- Käfig
- 26
- Zapfen
- 27
- Sicherungsring
- 31
- Längsantriebswelle
- 32
- Zapfen
- 33
- Gehäuse
- 34
- Gleichlaufdrehgelenk
- 35
- Gelenkaußenteil
- 36
- Gelenkinnenteil
- 37
- Kugel
- 38
- Käfig
- 39
- Faltenbalganordnung
- 40
- Kappe
- 41
- Gleichlaufdrehgelenk
- 42
- Differentialgetriebe
- 43
- Gehäuse
- 44
- Differentialkorb
- 45
- Seitenwellenrad
- 46
- Ausgleichsrad
- 47
- Zapfen
- A
- Drehachse
- T
- Toleranzfeld