Tintenstrahlaufzeichnungsmedien
als Ersatz für
die Silbersalzfotografie haben in den letzten Jahren mehr und mehr
an Bedeutung gewonnen. Bei dem Tintenstrahlaufzeichnungsverfahren
werden mikroskopisch kleine Tintentröpfchen mit unterschiedlichen
Techniken auf ein Aufzeichnungsmaterial appliziert.
Die
für den
Ausdruck von Fotos hauptsächlich
verwendete „Drop
on Demand" Technik
unterscheidet zwei Technologien: das „Bubble Jet" und das Piezoverfahren.
Beim
Bubble Jet Verfahren lässt
ein elektrisch angesteuertes Heizelement in der Tinte Dampfblasen entstehen.
Der resultierende Dampfdruck setzt dann winzige Tröpfchen frei,
die mit hoher Geschwindigkeit auf das Aufzeichnungsmaterial geschleudert
werden.
Die
Piezotechnologie nutzt den piezoelektrischen Effekt um Tintentröpfchen zu
erzeugen und diese mit hohem Druck aus den Düsen des Druckkopfes auszustoßen. Diese
unterschiedlichen Verfahren verlangen deshalb auch unterschiedliche
Tintenzusammensetzungen.
Neben
den Varianten in den Tintenrezepturen gibt es aber auch noch grundsätzlich unterschiedliche Tintensysteme:
Man unterscheidet zwischen herkömmlichen
Tinten, die lösliche
organische Farbstoffe enthalten und pigmentierten Tintensystemen,
die aufgrund ihrer besseren Lichbeständigkeit heute immer häufiger eingesetzt
werden.
Die
potentielle Nutzbarkeit von Aufzeichnungsmedien für alle diese
Systeme verdeutlicht, dass an die Tintenstrahlaufzeichnungsmaterialien
hohe Anforderungen gestellt werden.
Um
ein fotogetreues Farbbild zu erzeugen, sind aber neben der beschriebenen
Anforderung noch weitere wesentliche Grundanforderungen zu erfüllen: So
sind eine hohe Auflösung,
eine hohe Farbdichte des erzeugten Bildes, kurze Trocknungszeiten
der Tinte, hohe Konturenschärfe,
Oberflächenfestigkeit
und Lichtstabilität
heute unabdinglich.
Darüber hinaus
sollte das Aufzeichnungsmaterial über einen den Silbersalzfotografien
entsprechenden Glanz verfügen.
Da
Silbersalzfotografien heute mit unterschiedlichen Glanzwerten angeboten
werden ("Hochglanz", "Mattglanz"), hat man diese
Einstufung inzwischen auch bei Tintenstrahlaufzeichnungsmedien übernommen. So
sind Tintenstrahlaufzeichnungsmedien mit unterschiedlichen Glanzwerten
Stand der Technik. Zur Erzeugung des Glanzes gibt es verschiedene
Methoden:
Ein Verfahren verwendet polyolefinbeschichtete Basispapiere,
auf die ein oder mehrere Empfangsschichten aufgebracht sind. Aus
EP 0 650 850 ist ein Aufzeichnungsmaterial
bekannt, das aus polyolefinbeschichtetem Basispapier mit einer Empfangsschicht
besteht. Die Verwendung nur einer Empfangsschicht auf dem kunststoffbeschichteten
Basispapier führt
zu einem schlechten Trocknungsverhalten, Tintenverlaufen und liefert
damit ein insgesamt schlechtes Gesamtbild.
EP 0 450 540 B1 offenbart
ein Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial mit einer unteren Pigmentschicht und
einer darauf angeordneten oberen Pigmentschicht, wobei in beiden
Schichten Aluminiumoxid als Hauptpigment enthalten ist.
EP 0 806 299 B1 offenbart
ein Aufzeichnungsmaterial mit einer Gelatine enthaltenen Unterschicht
und einer Böhmit
als Pigment enthaltenen Oberschicht.
EP 1 048 480 B1 offenbart
ein glänzendes
Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial, das ebenfalls zwei Schichten
aufweist. In der Unterschicht ist neben Bariumsulfat als Hauptpigment
noch ein weiteres Pigment wie Aluminiumoxid, Kieselsäure oder
Bariumoxyd enthalten. Die Oberschicht enthält ein Gemisch aus Aluminiumoxid
und Kieselsäure.
In
der US 2002/0164464 A1 wird ein glänzendes Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial
offenbart, sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung. Das Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial
weist einen Glanz von 60 % gemessen bei einem Winkel von 60° (ASTM Methode
D523) auf.
Der
grundsätzliche
Nachteil der Systeme, die ein polyolefinbeschichtetes Basispapier
verwenden, sind die hohen Auftragsgewichte der einzelnen Schichten.
Durch die auf das Papier aufgebrachte wasserundurchlässige Polyolefinschicht
ist eine Tintenpenetration in das Papier nicht mehr möglich und
muss durch hohe Auftragsgewichte der nachfolgenden Beschichtung
ausgeglichen werden. Diese Maßnahme
verursacht entsprechend hohe Herstellungskosten.
Ein
anderes Verfahren zur Herstellung von Tintenstrahlaufzeichnungsmaterialien
beschreibt die Applikation von Empfangschichten im Gussstrichverfahren
(Castcoating). In diesem Verfahren erhält die noch feuchte oder wieder
angefeuchtete Aufzeichnungsschicht durch Kontakt mit einer beheizten
Zylinderoberfläche
einen hohen Glanz (
EP
1 038 691 B1 ). Diese Verfahren sind aufgrund der niedrigen
Geschwindigkeiten im Herstellungsprozess sowie der zu applizierenden
hohen Auftragsgewichte (20–50
g/m
2,
EP 0 992 359 B1 ) sehr kostenintensiv.
Ein
weiterer wesentlicher kostenbestimmender Faktor bei der Herstellung
von glänzenden
Aufzeichnungsmaterialien ist die Verwendung von Aluminiumoxid, Kieselsäure oder
Bariumsulfat in den Beschichtungen. Die Verwendung von kostengünstigeren
Pigmenten wie Kalziumcarbonat ist dagegen hauptsächlich auf die Herstellung
von matt gestrichenen Tintenstrahlaufzeichnungsmaterialien beschränkt. Natürliche oder
gefällte
Kalziumcarbonate haben relativ niedrige spezifische Oberflächen und
sind im Vergleich zu Kieselsäuren, Aluminiumoxiden,
Aluminiumhydroxiden oder Aluminiumoxihydraten für die Herstellung von Tintenstrahlaufzeichnungsmaterialien
weniger gut geeignet. Aufgrund der geringeren Tendenz von CaCO
3 zur Tintenabsorption und ein dadurch bewirktes
stärkeres
Tintenverlaufen (Bleeding) erhält
man insgesamt unscharfe Druckbilder. Deshalb findet CaCO
3 im wesentlichen bei Tintenstrahlaufzeichnungsmaterialien
Verwendung, die ein niedrigeres Qualitätsniveau repräsentieren.
So wird in den Druckschriften
EP 0 411 638 B1 und
EP 1 081 197 A1 die Verwendung
von Kalziumcarbonaten in einem Einschichtsystem beschrieben, das
zu einem matten Tintenstrahlaufzeichnungspapier führt.
EP 0 582 466 B1 offenbart
die Verwendung eines Kalziumcarbonat – SiO
2 Komplexes
zur Herstellung eines Tintenstrahlaufzeichnungsmaterials mit einer
Aufzeichnungsschicht.
GB
2316890 A beschreibt eine Kombination von Kieselsäure und
Kalziumcarbonat. Der Einsatz von Kalziumcarbonat in einem matt gestrichenen
Zweistrichmaterial wird durch
EP 0 938 980 A2 beschrieben. Die Druckschrift
DE 10 196 769 T1 (WO 02/32686)
beschreibt ein glänzendes
Tintenstrahlaufzeichnungspapier bestehend aus zwei Schichten, wobei die
Unterschicht eine Mischung von präzipitiertem Kalziumcarbonat
und einem synthetischen Hohlkugelpigment enthält. Das wesentliche Kriterium
ist hier der Einsatz des Hohlkugelpigmentes, welches nach einer
Kalandrierung zu einer glatten Oberfläche führt und somit die Herstellung
eines glänzenden
Inkjetpapieres zulässt.
EP 1 333 990 B1 offenbart
den gemeinsamen Einsatz eines kalzinierten Clays mit einem gefällten Kalziumcarbonat
im Unterstrich eines glänzenden
Tintenstrahlaufzeichnungspapieres.
Es
wurde vorgeschlagen organophosphat-modifiziertes Kalziumcarbonat
in Tintenstrahlaufzeichnungsmaterialien zu verwenden. Die Herstellung
und die Verwendung in Tintenstrahlaufzeichnungspapieren wird in
der Druckschrift WO 96/29369 offenbart. Durch die Modifizierung
des Pigments erreicht man eine qualitative Verbesserung hinsichtlich
der Tintenabsorption im Vergleich zu unbehandelten Kalziumcarbonaten. WO
96/29369 offenbart nur Tintenstrahlaufzeichnungsmaterialien mit
einer Beschichtung. In der Druckschrift
EP 1 246 729 B1 wird die
gemeinsame Verwendung von modifiziertem Kalziumcarbonat mit Kieselsäure in einer
Beschichtung offenbart.
Wie
bereits erwähnt,
ist es eine weitere Anforderung an Tintenaufzeichnungsmaterialien,
die Bedruckbarkeit mit pigmentierten Tintensystemen zu gewährleisten.
Diese Systeme haben gegenüber
den herkömmlichen,
auf löslichen organischen
Farbstoffen basierenden Tinten den Vorteil, dass sie erheblich lichtstabiler und
damit für
die Erzeugung von fotografischen Druckbildern wesentlich besser
geeignet sind.
Bei
Verwendung dieser Tinten besteht jedoch in hohem Maße das Problem
des Tintenverlaufens („Bleeding"), das durch ein
Ineinanderlaufen der Tinten in angrenzenden, farblich unterschiedlichen
Druckbereichen gekennzeichnet ist.
Um
also eine Bedruckbarkeit mit pigmentierten Tintensystemen zu erreichen
sind besondere Maßnahmen
erforderlich: So schlagen
DE
100 54 219 C2 und
EP
1 333 990 B1 den Einsatz von Amin-Epichlorhydrin-Kondensationsprodukten
zur Herstellung eines einschichtigen mattgestrichenen Tintenstrahlaufzeichnungsmaterials
vor.
EP 0 864 438 A1 und
EP 1 410 920 A1 offenbaren
eine spezielle Bindemittelkombination.
EP 0 891 873 B1 offenbart
die Applikation einer zweiten separaten Pigmentfixierungsschicht
auf einer ersten Tintenaufnahmeschicht, um die Fixierung der pigmentierten
Tinte zu erreichen.
EP 1 016 542 B1 beschreibt
den Einsatz eines hydratisierten Aluminiumoxids in der Unterschicht
eines Zweischichtenaufzeichnungsmaterials.
Die
technische Aufgabe, die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegt
ist die Zurverfügungstellung eines
Tintenstrahlaufzeichnungsmaterials, das eine verbesserte Bedruckbarkeit
insbesondere bei der Verwendung von pigmentierten Tinten aufweist
und beim Betrachter eines Ausdrucks auf dem Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial
eine angenehme und brillante Wahrnehmung des Ausdrucks ermöglicht.
Außerdem
soll das Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial, verglichen mit den Tintenstrahlaufzeichnungsmaterialien
des Standes der Technik, effizienter herstellbar sein. Eine weitere
technische Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines Verfahrens zur Herstellung eines solchen Tintenstrahlaufzeichnungsmaterials.
Die
technische Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird gelöst durch
ein Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial enthaltend
- a)
ein Substrat,
- b) eine auf mindestens einer Seite des Substrats aufgebrachte
Beschichtung enthaltend ein präzipitiertes Kalziumcarbonat,
wobei das präzipitierte
Kalziumcarbonat eine BET-Oberfläche
von mindestens 60 m2/g aufweist und in Gegenwart
einer oberflächenaktiven
Substanz hergestellt wurde, und die oberflächenaktive Substanz ausgewählt ist
aus Organophosphonat, Natriumpolyphosphat, Natriumsilikat, Karbonsäure, Salz einer
Karbonsäure,
Polysacharid, Carboxylgruppen enthaltendes Polymer oder Mischungen
derselben, und
- c) eine auf der mindestens einen Beschichtung b) aufgebrachte
Oberflächenschicht,
wobei die Oberflächenschicht
Siliziumdioxid-Mischoxid enthält
und bei einem Winkel von 60° gemäß DIN ISO
2813 einen Glanz von 10 bis 35 % aufweist, wobei das Mischoxid eine
innige Verbindung von Siliziumdioxid mit der Mischoxid-Komponente
auf atomarer Ebene ist und die Primärpartikel vorzugsweise Si-O-Ti
und/oder Si-O-Al Bindungen aufweisen.
Vorzugsweise
ist das Substrat ein Papier oder Papierkarton, welches vorzugsweise
ein sauer, neutral oder pseudoneutral hergestelltes Papier oder
hergestellter Papierkarton ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
hat das Substrat ein Flächengewicht
von 50 bis 250 g/m2 (ofentrocken).
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die oberflächenaktive
Substanz der Beschichtung b) gegenüber Kalziumcarbonat oberflächenaktiv.
Bevorzugte Organophosphonate als oberflächenaktive Substanz sind ausgewählt aus
Nitrilotris(methylenposphonsäure),
Ethylendiaminotetra(methylenphosphonsäure), Diethylentriaminopenta(methylenphosphonsäure), Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure, Ethanolamin-bis-(methylenphosphonsäure), N,N-Dimethylenphosphonsäure, Hexamethylendiaminotetra(methylenphosphonsäure) oder Mischungen
derselben.
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
trägt das
präzipitierte
Kalziumcarbonat auf der Oberfläche
eine kationische Ladung und ist vorzugsweise kationisch.
Das
präzipitierte
Kalziumcarbonat enthaltend in der Beschichtung kann wie folgt hergestellt
werden: In eine Aufschlämmung
von Kalziumhydroxid wird CO2 geleitet. Die
Aufschlämmung
enthält
vorzugsweise Aluminiumsulfatoctadecahydrat (Al2SO4 × 16
H2O). Der Anteil an Aluminiumsulfatoctadecahydrat
in der Aufschlämmung
ist vorzugsweise kleiner als 10 Gew.-%. Es wird vorzugsweise solange
CO2 in die Aufschlämmung geleitet, bis die Bildung
von präzipitiertem
Kalziumcarbonat im wesentlichen abgeschlossen ist. Die Aufschlämmung enthält die oberflächenaktive
Substanz, wobei die oberflächenaktive
Substanz vorzugsweise nach der initialen Präzipitierung des Kalziumcarbonats
zugegeben wird. Dies bedeutet, dass die oberflächenaktive Substanz vorzugsweise
dann zugegeben wird, wenn sich durch die Einleitung von CO2 die ersten Kalziumcarbonat-Kristalle bzw.
Keime gebildet haben.
Nachfolgend
kann das präzipitierte
Kalziumcarbonat gereinigt werden.
Vorzugsweise
wird das präzipitierte
Kalziumcarbonat nachfolgend thermisch gealtert.
Bei
der thermischen Alterung wird das präzipitierte Kalziumcarbonat
vorzugsweise auf eine Temperatur von wenigstens 70°C, weiter
bevorzugt auf wenigstens 80 °C
erhitzt. Die thermische Alterung wird für bis zu 10 Stunden, weiter
bevorzugt für
2 bis 5 Stunden durchgeführt.
Hierbei kann der pH-Wert der Aufschlämmung auf bis zu 10,5 steigen.
Der Endpunkt der thermischen Alterung kann durch die Bestimmung
der BET-Oberfläche
des entstandenen präzipitierten
Kalziumcarbonats bestimmt werden. Vorzugsweise hat das präzipitierte
Kalziumcarbonat nach thermischer Alterung eine BET-Oberfläche von
mehr als 60 m2/g, weiter bevorzugt von 60
bis 100 m2/g, vorzugsweise von 65 bis 95
m2/g und am meisten bevorzugt von 80 bis
90 m2/g.
Vorzugsweise
weist das präzipitierte
Kalziumcarbonat nach thermischer Alterung eine rhomboedrische oder
prismatische Morphologie auf.
Beispiel
für ein
präzipitiertes
Kalziumcarbonat ist Jetcoat 30® der Speciality Minerals
Inc., U.S.A.. Die Herstellung eines entsprechenden präzipitierten
Kalziumcarbonats wird in der WO 96/29369 offenbart.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
die Beschichtung b) mindestens ein Bindemittel, welches vorzugsweise
ein hydrophiles kolloidales Bindemittel und/oder hydrophiles wasserlösliches
Bindemittel ist. Bevorzugt sind Bindemittel ausgewählt aus
der Gruppe Polyvinylalkohol, silanolgruppenmodifizierter Polyvinylalkohol,
Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylacetat, Gelatine, Stärke, Stärkederivate,
Kasein, Celluloseester, Carboxymethylcellulose oder Mischungen derselben.
Besonders bevorzugt ist ein Silanolgruppen enthaltender Polyvinylalkohol.
Falls ein Polyvinylalkohol als Bindemittel in der Beschichtung enthalten
ist, kann der Polyvinylalkohol einen Verseifungsgrad von 70 bis
99 % aufweisen.
Vorzugsweise
beträgt
das Gewichtsverhältnis
von gesamtem Pigment in der getrockneten Beschichtung b) zu Bindemittel
in der getrockneten Beschichtung b) 10:4 bis 10:6.
Die
Beschichtung b) kann auch noch weitere Bestandteile, die dem Fachmann
geläufig
sind, wie z.B. Additive, Farbstoffe, Verdicker, Rheologiehilfsmittel,
Tenside, farbstofffixierende Mittel, Entschäumer, UV-Absorber enthalten.
Bevorzugte farbstofffixierende Mittel sind z.B. quarternäre Ammoniumsalze,
Polyammoniumverbindungen, wie beispielsweise Polydiallylammoniumchlorid.
Das
Strichgewicht der Beschichtung b) ist vorzugsweise 2 bis 5 g/m2 (ofentrocken), weiter bevorzugt 2 bis 3
g/m2. Die Beschichtung wird vorzugsweise
als wässrige
Beschichtung auf das Substrat aufgebracht und nachfolgend getrocknet.
Die Aufbringung auf das Substrat kann mit jedem Auftragsaggregat
erfolgen, das dem Fachmann geläufig
ist, insbesondere mit einer Leimpresse, einer Filmpresse, einem
Vorhangstreichaggregat (curtain coater), einer Luftbürste, einem
Rakelauftragsaggregat, einem Klingenstreichaggregat oder ähnlichem.
Das
Siliziumdioxid-Mischoxid, enthalten in der Oberflächenschicht
c), enthält
vorzugsweise Aluminiumoxid und/oder Titandioxid als Mischoxidkomponente,
wobei die Teilchengröße des Siliziumdioxid-Mischoxids
vorzugsweise kleiner 300 nm ist. Das Siliziumdioxid-Mischoxid wird
vorzugsweise flammhydrolytisch hergestellt. Unter Mischoxid wird
die innige Verbindung von Siliziumdioxid mit der Mischoxid-Komponente auf atomarer
Ebene verstanden. Dabei weisen die Primärpartikel vorzugsweise Si-O-Ti
und/oder Si-O-Al Bindungen auf. Daneben können vorzugsweise auch Bereiche
von Siliziumdioxid, Titandioxid und/oder Aluminiumoxid vorliegen.
Das
Pigment, enthalten in der Oberflächenschicht
c), hat vorzugsweise eine BET-Oberfläche von
5 bis 600 m
2/g. Vorzugsweise hat das Pigment,
enthalten in der Oberflächenschicht
c), ein negatives Zeta-Potential, wobei vorzugsweise in der Oberflächenschicht
ein kationisches Polymer enthalten ist, so dass die Dispersion, aus
der die Oberflächenschicht
aufgebracht wird, ein positives Zeta-Potential aufweist. Das kationische
Polymer hat vorzugsweise eine massengemittelte Molmasse von weniger
als 100.000 g/mol. Das Pigment kann entsprechend der Lehre der
DE 102 03 047 A1 hergestellt
werden. Beispielsweise kann AERODISP
® WK
341 verwendet werden.
Das
Pigment enthalten in der Oberflächenschicht
c) hat vorzugsweise eine mittlere Teilchengrösse von 10 nm bis 500 nm, weiter
bevorzugt von 30 nm bis 400 nm und am meisten bevorzugt von 50 nm
bis 300 nm.
Das
Strichgewicht der Oberflächenschicht
c) beträgt
vorzugsweise 2 bis 20 g/m2 (ofentrocken)
und weiter bevorzugt 8 bis 15 g/m2.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
die Oberflächenschicht
c) ein Bindemittel, welches vorzugsweise ein hydrophiles kolloidales
Bindemittel und/oder hydrophiles wasserlösliches Bindemittel ist. Bevorzugt
sind Bindemittel ausgewählt
aus der Gruppe Polyvinylalkohol, silanolgruppenmodifizierter Polyvinylalkohol,
Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylacetat, Gelatine, Stärke, Stärkederivate,
Kasein, Celluloseester, Carboxymethylcellulose oder Mischungen derselben.
Falls ein Polyvinylalkohol als Bindemittel in der Oberflächenschicht enthalten
ist, kann der Polyvinylalkohol einen Verseifungsgrad von 70 bis
99 % aufweisen. In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein Gemisch
von mindestens zwei Polyvinylalkoholen in der Oberflächenschicht
enthalten, wobei in der Mischung ein Polyvinylalkohol vorzugsweise
einen Verseifungsgrad von 88 % aufweist und ein weiterer Polyvinylalkohol
vorzugsweise einen Verseifungsgrad von 98 % aufweist.
Die
Oberflächenschicht
c) kann auch noch weitere Bestandteile, die dem Fachmann geläufig sind,
wie z.B. Additive, Farbstoffe, Verdicker, Rheologiehilfsmittel,
Tenside, farbstofffixierende Mittel, Entschäumer, UV-Absorber enthalten.
Bevorzugte farbstofffixierende Mittel sind z.B. quarternäre Ammoniumsalze,
Polyammoniumverbindungen, wie beispielsweise Polydiallylammoniumchlorid.
Die
Oberflächenschicht
wird vorzugsweise als wässrige
Beschichtung auf das Substrat aufgebracht und nachfolgend getrocknet.
Die Aufbringung der Oberflächenschicht
auf das Substrat kann mit jedem Auftragsaggregat erfolgen, das dem
Fachmann geläufig
ist, insbesondere mit einer Leimpresse, einer Filmpresse, einem
Vorhangstreichaggregat (curtain coater), einer Luftbürste, einem
Rakelauftragsaggregat, einem Klingenstreichaggregat oder ähnlichem.
Die
Beschichtung und/oder Oberflächenschicht
kann auf einer oder beiden Seiten des Substrates aufgebracht werden.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
hat das Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial bei einem Winkel von 60° gemäß DIN ISO
2813 einen Glanz von 10 bis 28 %. Vorzugsweise ist der Glanz 10
bis 25 %, weiter bevorzugt 10 bis 20 % und am meisten bevorzugt
12 bis 18 %.
Vorzugsweise
hat das Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial eine Glätte gemessen
nach DIN 53107 von 50 bis 500 s. Vorzugsweise ist die Glätte 75 bis
450 s, weiter bevorzugt 100 bis 400 s und am meisten bevorzugt 150
bis 350 s.
Überraschenderweise
weist das Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial der vorliegenden Erfindung
verglichen mit den Papieren des Standes der Technik eine verbesserte
Bedruckbarkeit auf. Insbesondere ist die Farbdichte nach Bedruckung
mit pigmentierten Tinten höher.
Dies ist umso überraschender,
da das Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial der vorliegenden Erfindung
verglichen mit Tintenstrahlaufzeichnungsmaterialien des Standes
der Technik ein relativ niedriges Glanzniveau aufweist. Beim erfindungsgemäßen Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial
wird aber trotzdem ein brillanter Druck erzeugt, der eine sehr hohe
Konturschärfe
aufweist. Das Verlaufen der Tinten (Bleeding) ist sehr gering. Die
Beschichtung und die Oberflächenschicht
sind fest mit dem Substrat verbunden, so dass kein signifikantes
Rupfen auftritt. Zusätzlich
ist ein Ausdruck auf dem erfindungsgemäßen Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial überraschenderweise
für den
Betrachter angenehm und brillant wahrnehmbar. Der Ausdruck auf dem
erfindungsgemäßen Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial
führt zu keinen
störenden
Reflexionen, obwohl der Ausdruck einen hohen Druckglanz aufweist.
Hierbei übertrifft
das erfindungsgemäße Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial
entsprechende Bedruckstoffe des Standes der Technik.
Die
Vorteile, die überraschenderweise
gefunden wurden, werden auf das Zusammenwirken des speziellen präzipitierten
Kalziumcarbonates der Beschichtung mit der Oberflächenschicht
zurückgeführt. Hierbei tritt
eine Synergie zwischen der Beschichtung und der Oberflächenschicht
auf, die auf die Kombination von speziellem präzipitierten Kalziumcarbonates
der vorliegenden Erfindung mit der Oberflächenschicht zurückgeführt wird.
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Herstellung eines Tintenstrahlaufzeichnungsmaterials umfassend
die Schritte:
- a) Bereitstellung eines Substrates
- b) Aufbringung einer Beschichtung enthaltend ein präzipitiertes
Kalziumcarbonat, wobei das präzipitierte Kalziumcarbonat
eine BET-Oberfläche von
mindestens 60 m2/g aufweist und in Gegenwart
einer oberflächenaktiven
Substanz hergestellt wurde, wobei die oberflächenaktive Substanz ausgewählt ist
aus Organophosphonat, Natriumpolyphosphat, Natriumsilikat, Karbonsäure, Salz
einer Karbonsäure,
Polysacharid, Carboxylgruppen enthaltendes Polymer oder Mischungen
derselben,
- c) Aufbringung einer Oberflächenschicht
auf der Beschichtung b), wobei die Oberflächenschicht ein Siliziumdioxid-Mischoxid
enthält
und bei einem Winkel von 60° gemäß DIN ISO
2813 einen Glanz von 10 bis 35 % aufweist, wobei das Mischoxid eine
innige Verbindung von Siliziumdioxid mit der Mischoxid-Komponente auf
atomarer Ebene ist und die Primärpartikel
vorzugsweise Si-O-Ti und/oder Si-O-Al Bindungen aufweisen.
Vorzugsweise
wird die Herstellung des Substrates, die Aufbringung der Beschichtung
und, optional, die Aufbringung der Oberflächenschicht in einem Arbeitsgang
in demselben Aggregat durchgeführt
(online Auftrag). Als Auftragsaggregat zur Aufbringung der Beschichtung
und/oder der Oberflächenschicht
kann jedes Auftragsaggregat verwendet werden, das dem Fachmann geläufig ist,
insbesondere eine Leimpresse, eine Filmpresse, ein Vorhangstreichaggregat,
eine Luftbürste,
ein Rakelauftragsaggregat, ein Klingenstreichaggregat oder ähnliches.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Substrat ein Papier oder Papierkarton und das Aggregat eine
Papiermaschine.
Nach
Aufbringung der Oberflächenschicht
kann die Oberfläche
des Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial vorzugsweise geglättet werden.
Hierzu kann ein Glättwerk,
ein Mattkalander, ein Kalander oder ähnliche Glättaggregate verwendet werden.
Vorzugsweise wird die Glättung
mit demselben Aggregat durchgeführt,
mit dem auch die Beschichtung und/oder Oberflächenschicht aufgebracht wird.
Vorzugsweise
wird das erfindungsgemäße Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial
online in einer Papiermaschine hergestellt.
Durch
die Möglichkeit
effiziente Auftragsaggregate zu verwenden, kann das Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial
der vorliegenden Erfindung verglichen mit den Tintenstrahlaufzeichnungsmaterialien
des Standes der Technik kostengünstiger
hergestellt werden. Außerdem
werden die Herstellungskosten durch das im Vergleich zu z.B. Kieselsäuren preisgünstige spezielle
präzipitierte
Kalziumcarbonat der Beschichtung weiter gesenkt. Ohne merkliche
Qualitätseinbuße des Tintenstrahlaufzeichnungsmaterials,
sowohl im unbedruckten, als auch im bedruckten Zustand, können preiswertere
Pigmente eingesetzt werden. Außerdem
sind die notwendigen Auftragsgewichte vorzugsweise relativ niedrig,
so dass hierdurch eine weitere Reduzierung der Herstellungskosten
erzielt wird.
Insgesamt
wird durch die vorliegende Erfindung ein Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial
erhalten, welches verglichen mit den Papieren des Standes der Technik
kostengünstiger
hergestellt werden kann. Hierbei tritt aber überraschenderweise kein nennenswerter
Qualitätsverlust
der Bedruckung verglichen mit Tintenstrahlaufzeichnungsmaterialien
des Standes der Technik auf. Außerdem
ist der Druckglanz des bedruckten erfindungsgemäßen Tintenstrahlaufzeichnungsmaterials
verglichen mit den Papieren des Standes der Technik sehr hoch. Zusätzlich ist
ein Ausdruck auf dem erfindungsgemäßen Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial überraschenderweise
für den
Betrachter angenehm und brillant wahrnehmbar. Hierbei übertrifft
das erfindungsgemäße Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial
entsprechende Bedruckstoffe des Standes der Technik.