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Die
Erfindung betrifft einen Winkelstiftverbinder für eine elektronische Schaltungsplatine,
zur Bereitstellung einer zur Platine parallelen Steckverbindung
gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs, sowie ein Verfahren zur Herstellung nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 8.
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Gattungsgemäße Winkelstiftverbinder
werden typischerweise auf einer elektronischen Platine bzw. gedruckten
Schaltung angeordnet und dienen dazu, im Bereich der Platine eine
Verbindung zur Aufnahme eines mehrpoligen Steckers zu schaffen,
wobei im betrachteten Fall der Stecker, bzw. das aus dem Stecker
austretende Kabel, beispielsweise aus Platzgründen, parallel zur Platinenoberfläche aus dem
Winkelstiftverbinder austritt.
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Die
Verbindungsstifte eines Winkelstiftverbinders besitzen lötseitige
Enden zur Verbindung mit den auf der Platine angeordneten Leiterbahnen
sowie steckverbindungsseitige Enden zur Aufnahme von Steckstiften
bzw. Kontaktgabeln eines elektrischen Verbindungssteckers. Die steckverbindungsseitigen
Enden sind bei Winkelstiftverbindern dabei senkrecht zu den Lötenden angeordnet,
um so die gewünschte
platinenparallele Austrittsrichtung des Verbindungssteckers bzw.
Verbindungskabels aus dem Winkelstiftverbinder zu ermöglichen.
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Neben
den bekannten Winkelstiftverbindern, bei denen die Verbindungsstifte
bzw. Winkelstifte in einem eigenen Steckergehäuse angeordnet sind, beispielsweise
vom Gehäusewerkstoff
umspritzt, und bei denen die Winkelstifte durch das Steckergehäuse somit
weitgehend fest und unverrückbar
gehaltert werden, sind auch mehrreihige Winkelstiftverbinder bekannt,
bei denen lediglich eine schmale Leiste dafür sorgt, dass die vorgeschriebenen
Stiftabstände der
Winkelstifte eingehalten werden.
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Letztere – zwar besonders
kostengünstigen und
zudem platzsparenden – Winkelstiftverbinder
besitzen jedoch den Nachteil, dass die Winkelstifte solcher Verbinder
nur unzureichend gegen Verschieben der steckverbindungsseitigen
Enden in Axialrichtung dieser Enden sind. Bei den Kräften, die
ein solches axiales Verschieben der steckverbindungsseitigen Enden
hervorrufen, handelt es sich insbesondere um Steckkräfte, die
beim Aufstecken, oder auch beim Abziehen des zugehörigen elektrischen
Verbindungssteckers übertragen
werden. Überschreiten diese
Steckkräfte
ein bestimmtes Maß,
dann können bei
den bekannten Winkelstiftverbindern einfacher Bauart die steckverbindungsseitigen
Enden der Winkelstifte in den Winkelstiftverbinder hineingeschoben werden.
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Solche übermäßig großen Steckkräfte können beispielsweise
dann auftreten, wenn Kontaktstifte oder Kontaktgabeln verformt,
verschmutzt oder korrodiert sind, oder wenn der Stecker beim Einführen nicht
genau parallel zu den Kontaktstiften bewegt, sondern verkantet eingeführt wird.
Hierdurch können
dann einer oder mehrere der Winkelstifte durch ihren entsprechenden
Widerpart im Stecker aus Ihrer Sollposition verdrängt und
dabei verbogen werden.
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Eine
derartige Verformung von Verbindungsstiften ist jedoch problematisch
insofern, als hierdurch insbesondere Kontaktprobleme verursacht werden
können,
womit der vorgesehene Stromfluss bei den betroffenen, verformten
Verbindungsstiften nicht mehr sicher gewährleistet ist. Die Verformung einzelner
Winkelstifte kann sogar Kurzschlüsse
im Bereich des Winkelstiftverbinders verursachen, beispielsweise
dann, wenn steckerseitige, innere Winkelstifte so stark verformt
werden, dass sie in Kontakt mit den auf gleicher Höhe in der
anderen Reihe stehenden, äußeren Verbindungsstiften
geraten.
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Bei
mehrreihigen Winkelstiftverbindern war es bisher nicht möglich, die
in der steckverbindungsseitigen Reihe angeordneten Verbindungsstifte,
bzw. deren Lötenden,
auf einfache, aber wirkungsvolle Weise gegen die erwähnte Verschiebung
bzw. vor dem Verbiegen zu schützen,
da die steckverbindungsseitig angeordnete – also die innere – Stiftreihe von
der äußeren Stiftreihe
ja gerade verdeckt wird. Es konnten daher bisher oftmals nur die
Winkelstifte der äußeren Stiftreihe
abgestützt
werden, weshalb jedoch bei den Winkelstiften der inneren Stiftreihe nach
wie vor eingangs geschilderte Problematik der Gefahr des Verbiegens
beim Einschieben bzw. gegebenenfalls auch beim Herausziehen des
Steckers bestehen bleibt.
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Die
US 4,857,017 offenbart hierzu
einen zweireihigen Winkelstiftverbinder mit versetzt zueinander
angeordneten Winkelstiften in einer platinenparallelen Steckerverbindung,
welche in einer inneren steckverbinderseitigen und in einer äußeren Reihe
angeordnete Winkelstifte aufweist. Diese Winkelstifte weisen der
Platine zugewandte platinenseitige Lötenden sowie steckverbindungsseitige
Steckenden auf. Des Weiteren weist der Winkelstiftverbinder ein
als Gehäuseboden
ausgebildetes erste Gehäuseteil
und ein als Gehäusedeckel
ausgebildetes zweites Gehäuseteil
auf, welches die Winkelstifte in ihrer Lage fixiert. Nachteilig
hieran ist allerdings, dass die Winkelstifte der inneren und äußeren Reihe
versetzt zueinander angeordnet sind, wodurch ein erheblicher Bauraum
benötigt
wird.
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Mit
diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen
Winkelstiftverbinder zu schaffen, mit dem sich die genannten Nachteile des
Standes der Technik überwinden
lassen. Insbesondere soll der Winkelstiftverbinder auch und gerade
im Fall des Einsatzes der genannten, besonders kostengünstigen
und platzsparenden Ausführungen von
Winkelstiftverbindern, die ohne eigene Umspritzung bzw. ohne eigenes
Steckergehäuse
auskommen, besonders betriebssicher ausführbar sein, und es sollen damit
die durch Steckerkräfte
hervorgerufenen axialen Verschiebungen von Verbindungsstiften sicher
unterbunden werden.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Winkelstiftverbinder mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 8 gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der
erfindungsgemäße Winkelstiftverbinder dient
in an sich zunächst
bekannter Weise der Bereitstellung einer platinenparallelen Steckerverbindung. Hierzu
umfasst der Winkelstiftverbinder zweireihig angeordnete gewinkelte
Stifte mit platinenseitigen Lötenden
und steckverbindungsseitigen Steckenden, wobei die zwei Reihen in
einer steckverbindungsseitigen, inneren sowie in einer äußeren Reihe
bestehen. Der erfindungsgemäße Winkelstiftverbinder
umfasst ferner ein geteiltes Gehäuse
zur Fixierung der Winkelstifte, wobei das Gehäuse einen Gehäuseboden
und einen Gehäusedeckel
aufweist.
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Erfindungsgemäß zeichnet
sich der Winkelstiftverbinder jedoch dadurch aus, dass die Lötenden der
in der inneren, also steckverbindungsseitigen Reihe angeordneten
Winkelstifte mittels bei der Gehäusemontage
umgebogener Gehäusestützlaschen zwischen
Gehäuseboden
und Gehäusedeckel
fixiert sind.
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Dies
bedeutet mit anderen Worten, dass nicht wie beim Stand der Technik
allenfalls die in der äußeren Reihe
angeordneten Lötenden
der Winkelstifte bei der Gehäusemontage
zwischen Gehäuseboden
und Gehäusedeckel
geklemmt und damit fixiert werden können. Vielmehr können dank
der erfindungsgemäßen Gehäusestützlaschen,
welche die in der äußeren Reihe
angeordneten Lötenden
jeweils bogenartig umgreifen, und damit stützend auf die in der inneren,
steckverbindungsseitigen Reihe angeordneten Lötenden treffen, nun auch die
in der inneren Reihe angeordneten Lötenden zwischen Gehäuseboden
und Gehäusedeckel
formschlüssig
geklemmt und damit gegen Verschieben bzw. Verbiegen geschützt werden.
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Dies
ist insbesondere insofern vorteilhaft, als die Erfindung somit besonders
betriebssichere und robuste Winkelstiftverbinder bereitstellt, die
jedoch ohne eigene Umspritzung bzw. im Einbaufall ohne eigenes Steckergehäuse auskommen.
Auf diese Weise lassen sich die Kosten zur Realisierung qualitativ hochwertiger
sowie hoher Sicherheitsanforderungen genügender vielpoliger Steckeranschlüsse an Baugruppen
oder Aggregaten um bis zu eine Größenordnung absenken.
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Die
Erfindung wird dabei zunächst
einmal unabhängig
davon verwirklicht, wie die Stützlaschen konstruktiv
ausgeführt
sind, und an welchem Gehäusebauteil
die Stützlaschen
angeordnet sind, solange die zuverlässige Fixierung der in der
inneren Stiftreihe angeordneten Lötenden zwischen der Stützlasche und
dem anderen Gehäusebauteil
gewährleistet
ist.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung sind jedoch die Stützlaschen
im Gehäusedeckel
angeordnet, während
die Steckenden der Winkelstifte in Gehäuseboden angeordnet bzw. fixiert
sind. Hierdurch wird ermöglicht,
zunächst sämtliche
Baugruppen eines Aggregats, einschließlich der den Winkelstiftverbinder
tragenden Platine, im Gehäuseboden
anzuordnen bzw. vorzumontieren. Abschließend wird dann der Gehäusedeckel
montiert, wobei die im Gehäusedeckel
angeordneten Stützlaschen
die Winkelstifte der äußeren Stiftreihe umgreifen
und auf diese Weise die Winkelstifte der inneren Stiftreihe gegen
eine entsprechende Anlage am Gehäuseboden
drücken
und damit fixieren.
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Es
ist zur Verwirklichung der Erfindung ferner zunächst unerheblich, auf welche
Weise der Umgriff der Gehäusestützlaschen
um die Lötenden
der in der äußeren Reihe
angeordneten Winkelstifte erfolgt, bzw. auf welche Weise die Gehäusestützlaschen
bei der Gehäusemontage
so umgebogen werden, dass sie auf die Lötenden der in der inneren Reihe
angeordneten Winkelstifte treffen, solange hierbei eine sichere
Reproduzierbarkeit gewährleistet
ist. Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist jedoch das steckverbindungsseitige Gehäusebauteil,
also beispielsweise der Gehäuseboden,
geneigte Gleitflächen
auf. Die geneigten Gleitflächen
dienen der kontrollierten Verbiegung der am anderen Gehäusebauteil,
also beispielsweise an Gehäusedeckel,
angeordneten Stützlaschen
bei der Gehäusemontage.
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Vorzugsweise
sind dabei zudem die Stirnflächen
der Stützlaschen
korrespondierend zu den Gleitflächen
des steckverbindungsseitigen Gehäuseteilstücks ebenfalls
abgeschrägt.
Somit können
die Stützlaschen
im Moment des Zusammenfügens
von Gehäuseboden
und Gehäusedeckel
auf den beispielsweise am Gehäuseboden
angeordneten, geneigten Gleitflächen
kontrolliert abgleiten, wodurch die lineare Bewegung beim Zusammenfügen von Gehäuseboden
und Gehäusedeckel
in die zu dieser linearen Bewegung senkrechte, seitliche Biegebewegung
der Stützlaschen
umgesetzt wird.
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Im
Falle der abgeschrägten
Stirnflächen
der Stützlaschen
entsteht ferner ein Doppelnutzen. Einerseits kann so ein besonders
gut kontrollierbares Abgleiten der Stützlaschen an den Gehäusegleitflächen erfolgen.
Andererseits ergibt sich durch die abgeschrägten Stirnflächen der
Stützlaschen
in deren umgebogen Zustand wiederum eine optimal passende Druckfläche zur
Fixierung der Lötenden
der jeweiligen Winkelstifte.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst das stützlaschenseitige
Gehäuseteilstück – also beispielsweise
der Gehäusedeckel – eine Anschlagsfläche zur
Fixierung der Lötenden
der in der äußeren Reihe
angeordneten Winkelstifte. Auf diese Weise werden nicht nur die Winkelstifte
der inneren Stiftreihe, sondern auch die der äußeren Stiftreihe, mit anderen
Worten also sämtliche
Stifte des Winkelstiftverbinders, sicher und unverrückbar zwischen
den Gehäusehälften bzw. Gehäuseteilstücken fixiert.
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Die
Erfindung wird zunächst
einmal unabhängig
von Größe und Bauform
der Gehäuseteilstücke verwirklicht,
solange die erfindungsgemäße Anordnung
der Stützlaschen
umgesetzt ist. Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird jedoch zumindest eines der beiden Gehäuseteilstücke, vorzugsweise
beide Gehäuseteilstücke, jeweils
durch ein Bauteil oder einen Gehäusebestandteil
einer übergeordneten
Baugruppe gebildet. Dies ist insbesondere insofern vorteilhaft,
als auf diese Weise vielpolige Steckverbindungen an Aggregaten oder
Baugruppen besonders einfach und äußerst kostengünstig realisiert
werden können,
beispielsweise indem die Stecker- bzw. Buchsenkontur sowie die Aufnahme
für die
Winkelstifte mit in das entsprechende Gehäusebauteil eingeformt oder
eingespritzt werden.
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Der
erfindungsgemäße Vorteil,
gemäß dem nicht
nur die in der äußeren Reihe
angeordneten Winkelstifte, sondern nunmehr auch die in der inneren
Reihe befindlichen Winkelstifte gegen Verschieben und Verbiegungen
geschützt
sind, bleibt bei einer solchen in ein Aggregatgehäuse eingeformten Steckerkontur – im Unterschied
zum Stand der Technik – jedoch
vollständig
erhalten.
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Zur
erleichterten Vormontage des Winkelstiftverbinders können die
Winkelstifte ferner, wie dies auch gemäß einer weiteren, bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung vorgesehen ist, in einer gemeinsamen Montage- bzw.
Abstandsleiste angeordnet und fixiert sein. Dies erleichtert vor
der endgültigen
Montage die Handhabung der zu einem Winkelstiftverbinder gehörenden Stifte
als eine Einheit, und sorgt gleichzeitig für die Einhaltung der vorgeschriebenen
Stiftabstände.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand lediglich Ausführungsbeispiele
darstellender Zeichnungen näher
erläutert.
Dabei zeigt:
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1 in
schematischer isometrischer Darstellung einen Winkelstecker gemäß dem Stand
der Technik;
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2 in
einer 1 entsprechenden Darstellung einen Winkelstiftverbinder
gemäß dem Stand
der Technik;
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3 in
schematischer isometrischer sowie teilweise geschnittener Darstellung
ein Aggregat mit einer Ausführungsform
eines Winkelstiftverbinders gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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4 in
schematischer Darstellung den Winkelstiftverbinder gemäß 3 im
Schnitt A-A gemäß 3,
vor der Gehäusemontage;
und
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5 in
einer 4 entsprechenden Darstellung und Schnittansicht
den Winkelstiftverbinder gemäß 3 und 4,
nach der Gehäusemontage.
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1 zeigt
in isometrischer Darstellung einen Winkelstecker 1 gemäß dem Stand
der Technik. Bei dem dargestellten Standardwinkelstecker 1 sind die
Steckerpins 5, 6 bzw. die Winkelstifte fest von
einem Gehäusewerkstoff 2 umspritzt.
Man erkennt neben dem Steckergehäuse 2 mit
einer Innenkontur 3 zur Aufnahme des Steckers eines Kabelbaums
die Schaltungsplatine 4 sowie die Winkelstifte mit den steckverbindungsseitigen
Enden 5 und mit den durch die Platine hindurchragenden
Lötenden 6.
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Der
in 1 dargestellte Winkelstecker 1 umfasst
zwar lediglich eine einzige Reihe an Winkelstiften. Prinzipiell
gilt jedoch, dass Winkelstecker mit zweireihig angeordneten Kontakt-
bzw. Winkelstiften ebenfalls üblicherweise
durch das Umspritzen der Winkelstifte mit dem Gehäusewerkstoff
des Winkelsteckers gebildet sind und damit prinzipiell der Darstellung
von 1 entsprechen.
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Winkelstecker
gemäß 1 besitzen
zwar den Vorteil, dass sämtliche
Kontakt- bzw. Winkelstifte durch
die Umspritzung mit dem Gehäusewerkstoff 2 unverrückbar fixiert
und dabei insbesondere gegen axiale Verschiebungen der steckverbindungsseitigen Enden 5 aufgrund
der Steckkräfte
geschützt
sind. Derartige Winkelstecker 1 gemäß 1 eignen
sich somit prinzipiell zur Herstellung von sicheren vielpoligen
Steckverbindungen zwischen Aggregaten bzw. zwischen Platinen 4 und
Kabelbäumen.
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Wie
bereits eingangs ausgeführt,
sind solche eigens umspritzten Winkelstecker 1 jedoch vergleichsweise
teuer. Häufig
kommen daher aus Kostengründen
Winkelstiftanordnungen 7 ähnlich der Darstellung gemäß 2 zum
Einsatz. Derartige Winkelstiftanordnungen 7 bestehen im
Wesentlichen lediglich aus den eigentlichen Winkelstiften 8,
sowie aus einer Montageleiste 9, die dafür sorgt,
dass die zu einer Winkelstiftanordnung 7 gehörigen Stifte 8 als eine
Einheit handhabbar sind, und dass die Kontaktabstände eingehalten
werden. Winkelstiftanordnungen 7 gemäß 2 besitzen
den Vorteil, dass sie lediglich einen Bruchteil der Kosten verursachen,
die mit Winkelsteckern gemäß 1 verbunden
sind. Ferner benötigen
sie lediglich ein absolutes Minimum an Bauraum.
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Winkelstiftanordnungen 7 gemäß 2 lassen
sich beispielsweise in Baugruppen oder Aggregate 10 einsetzen – zunächst einmal ähnlich,
wie dies auch in 3 dargestellt ist. Die Funktion
des Steckergehäuses 2, 3 eines
Winkelsteckers 1, wie er in 1 dargestellt
ist, übernimmt
bei einer Winkelstiftanordnung 7 gemäß 2 dann eine
entsprechende Aussparung 11, die in einem Gehäusebestandteil 14 der
Baugruppe oder des Aggregats 10 unmittelbar mit an- oder
eingeformt ist (siehe 3).
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Hierbei
bleibt jedoch die eingangs beschriebene Problematik bestehen, gemäß der sich
die in der inneren, steckverbindungsseitigen Reihe (siehe strichlierte
Linie 12) befindlichen Winkelstifte 8 nicht gegen
axiale Verschiebungen aufgrund von Axialkräften F abstützen lassen. Derartige Axialkräfte F bzw.
dadurch hervorgerufene axiale Verschiebungen der Steckenden 5 der
Winkelstifte 8 können
insbesondere in dem Moment auftreten, wenn der zugehörige Kabelbaumstecker
(nicht dargestellt) auf die Winkelstiftanordnung 7 aufgesteckt
wird, oder aber auch im Moment des Abziehens des Kabelbaums bzw.
Steckers.
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Zur
Veranschaulichung ist in 2 einer der Winkelstifte 8 durch
die Axialkraft F verformt dargestellt. Man erkennt, dass es bei
weiterer Verformung auch zu Kurzschlüssen zwischen in verschiedenen Reihen 12, 13 angeordneten
Winkelstiften 8 kommen kann, was ebenso wie die aufgrund
der Axialverschiebung der Steckenden auftretenden Kontaktausfälle zu Funktionsstörungen des
Aggregats führen kann.
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Erfindungsgemäß wird die
Abstützung
der in der inneren Reihe 12 angeordneten Winkelstifte 8 gelöst wie in 3 bis 5 dargestellt. 3 zeigt
zunächst
einmal ein zweiteiliges Gehäuse 14, 15 für ein Aggregat 10 beispielsweise
eines Kraftfahrzeugs. Neben den Gehäusehälften 14, 15 erkennt
man wieder eine Schaltungsplatine 4 mit einer in die Platine eingelöteten Winkelstiftanordnung 7.
Schaltungsplatine 4 und Winkelstiftanordnung 7 stimmen
im Wesentlichen mit den in 2 dargestellten
Bauteilen überein.
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Aus
der Darstellung der 3 geht ferner hervor, dass die
Buchse 11 zur Aufnahme des Steckers eines Kabelbaums durch
die zeichnungsbezogen linke Gehäusehälfte 14 des
Aggregats 10 gebildet wird, indem die Kontur des (nicht
dargestellten) Kabelbaumsteckers invertiert in die linke Gehäusehälfte 14 des
Aggregats 10 mit eingeformt ist. Hierdurch werden zunächst einmal
bereits Kosten, ferner wird zusätzlich
auch Bauraum eingespart, da ein eigens umspritzter Winkelstecker 1,
wie er in 1 dargestellt ist, nicht mehr
erforderlich ist.
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Die
hier eingesetzte Winkelstiftanordnung 7 ist zweireihig
aufgebaut. Die Abstützung
der in der Buchsenausnehmung 11 angeordneten Steckenden 5 gegen
Verschiebungen durch beim Einschieben des Kabelbaumsteckers auftretende
stiftaxiale Kräfte wird
für die äußere Stiftreihe 13 von
einem Vorsprung 16 übernommen,
der an der zeichnungsbezogen rechten Gehäusehälfte 15 angeformt ist.
Erfindungsgemäß sind bei
dem Winkelstiftverbinder gemäß 3 jedoch
auch die Winkelstifte 8 der inneren Stiftreihe 12 gegen
das in 2 dargestellte Einschieben bzw. Verbiegen durch
Steckerkräfte
geschützt.
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Der
Aufbau der hierzu eingesetzten Abstützung für die Winkelstifte 8 der
inneren Stiftreihe 12 geht aus 4 und 5 hervor.
Die 4 und 5 zeigen jeweils einen vergrößerten Bereich
aus der Schnittebene A-A, die in 3 durch
die strichlierte und die punktierte Linie angedeutet ist. In den 4 und 5 erkennt
man jeweils zunächst
einmal ausschnittsweise die beiden geschnittenen Gehäusehälften 14 und 15.
In 4 sind die beiden Gehäusehälften 14, 15 – vor der
endgültigen
Montage – noch
um ein gewisses Maß voneinander
entfernt, während
die beiden Gehäusehälften 14, 15 in 5 infolge
der Gehäusemontage
zusammengeführt
wurden und sich somit in Zusammenbaustellung befinden.
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Der
besseren Erkennbarkeit halber sind in den 4 und 5 die
Winkelstifte 8 im Bereich ihres Durchtritts durch die Schnittebene
schwarz eingefärbt
dargestellt. In 4 werden die an der rechten
Gehäusehälfte 15 angeordneten
Gehäusestützlaschen 17 sichtbar,
die sich gemäß 4 vor
dem endgültigen
Zusammenfügen
der beiden Gehäusehälften 14, 15 noch
in Ihrer geraden Ausgangsstellung und -form befinden. Ferner erkennt
man die an der linken Gehäusehälfte 14 angeordneten
abgeschrägten
Gleitflächen 18,
deren Schrägungswinkel mit
der an den Gehäusestützlaschen 17 stirnseitig ebenfalls
vorhandenen Abschrägungen übereinstimmt.
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Werden
nun die beiden Gehäusehälften 14, 15 zusammengefügt, so ergibt
sich das Bild gemäß 5.
Man erkennt, dass die an der rechten Gehäusehälfte 15 angeordneten
Stützlaschen 17 auf
den ihnen jeweils zugeordneten Gleitflächen 18 der linken Gehäusehälfte 14 abgeglitten
sind und dabei nach zeichnungsbezogen unten verbogen wurden.
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Auf
diese Weise ergibt sich ein Umgriff der Stützlaschen 17 um die
in der äußeren Reihe 13 angeordneten
Winkelstifte 8, so dass die stirnseitigen Endflächen der
Stützlaschen 17 im
Bereich der in der inneren Reihe 12 angeordneten Winkelstifte 8 zu
liegen kommen. Die Winkelstifte 8 der inneren Stiftreihe 12 werden
durch die bei der Gehäusemontage
umgebogenen Stützlaschen 17 somit
in den ihnen jeweils zugeordneten Vertiefungen in der linken Gehäusehälfte 14 eingeschlossen
dergestalt, dass eine Verbiegung, bzw. ein Verschieben der in der
inneren Reihe 12 angeordneten Winkelstifte 8 durch
auf die Steckenden 5 wirkende Einsteckkräfte F nicht
mehr möglich
ist.
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Damit
sind sowohl die in der äußeren Reihe 13 angeordneten
Winkelstifte 8 (durch den Vorsprung 16 gemäß 3)
als auch die in der inneren Reihe 12 angeordneten Winkelstifte 8 – durch
die umgebogenen Stützlaschen 17 – wirkungsvoll
gegen steckkraftbedingtes Verbiegen gesichert. Auf diese Weise ergibt
sich eine kostengünstige,
jedoch betriebssichere Lösung
für die
in 3 dargestellte, gehäuseintegrierte Winkelsteckverbindung,
wobei die erfindungsgemäße Steckverbindung
von ihren Leistungen und Ihrer Zuverlässigkeit her dem erheblich teureren
Winkelstecker, wie er in 1 dargestellt ist, uneingeschränkt entspricht.
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Im
Ergebnis wird somit deutlich, dass mit der Erfindung ein Winkelstiftverbinder
geschaffen wird, mit dem sich der Einsatz eines teuren Winkelsteckers zur
Darstellung einer vielpoligen platinenparallelen Steckverbindung
erübrigt.
Die Erfindung stellt somit betriebssichere Steckverbindungen bei
gleichzeitig erheblich reduzierten Kosten bereit und leistet damit einen
wichtigen Beitrag zur Kostenreduzierung bei gleichbleibend hoher
Produktqualität
im Bereich der Steckverbindungen, beispielsweise bei Aggregaten, Systemen
und Baugruppen am Kraftfahrzeug.
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- 1
- Winkelstecker
- 2
- Steckergehäuse
- 3
- Innenkontur
- 4
- Schaltungsplatine
- 5
- Steckerpin,
Steckende
- 6
- Lötpin, Lötende
- 7
- Winkelstiftverbinder
- 8
- Winkelstift
- 9
- Montageleiste
- 10
- Baugruppe,
Aggregat
- 11
- Aussparung
- 12
- innere
Stiftreihe
- 13
- äußere Stiftreihe
- 14
- Gehäuseboden
- 15
- Gehäusedeckel
- 16
- Anschlagsfläche, Stützvorsprung
- 17
- Stützlasche
- 18
- Gleitfläche