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Die
Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum Entfernen eines Produkts
nach der Gattung des unabhängigen
Anspruchs. Aus der
DE
103 14 445 A1 ist bereits eine Vorrichtung zum Fördern eines
Produkts bekannt mit einer Transporteinrichtung, die als Auflage
für das
Produkt dient. Zum gezielten Entfernen des Produkts von der Transporteinrichtung
umfasst die Vorrichtung eine Saugvorrichtung mit einer Ansaugöffnung.
Druckluft strömt
mit hoher Geschwindigkeit über
Luftschlitze und Düsen
parallel zu dem Blisterband durch den Ansaugraum, sodass sich in
den unterhalb der Öffnung
der Blende angeordneten Näpfen
ein Unterdruck bildet. Durch den Unterdruck werden die Tabletten
innerhalb des betreffenden Blisterbereichs zeilenweise aus den Näpfen herausgerissen
und in den Ansaugraum und von dort in die Sammelkammer gefördert. Von
dort können
die Tabletten mittels eines Vakuums in den Vorratsbehälter der
Befüllmaschine
zurückgeführt werden.
Die Verwendung von pneumatischen Apparaturen ist jedoch mit möglicher
Staubentwicklung verbunden.
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Vorteile der
Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Entfernen eines Produkts umfasst eine Absaugeinrichtung zum
Entfernen des Produkts aus einem Transport- oder Verpackungsmittel.
Sie ist gekennzeichnet durch Mittel zum Erzeugen eines auf das Produkt
wirkenden mechanischen Kraftstoßes,
um dadurch das Produkt der Absaugeinrichtung zuzuführen. Ein
solcher mechanischer Kraftstoß kann
vorzugsweise elektromagnetisch oder pneumatisch erzeugt werden.
Die erfindungsgemäßen Mittel
zum Erzeugen eines auf das Produkt wirkenden Kraftstoßes sind leichter
und zielgenauer anzusteuern sowie einfacher anzuordnen. Wird beispielsweise
die erfindungsgemäße Vorrichtung
für das
Entfernen von Tabletten, Kapseln oder ähnlichem aus einem nicht korrekt
befüllten
Blister verwendet, so können
die Mittel zum Erzeugen eines mechanischen Kraftstoßes unterhalb
eines das Produkt aufnehmenden Napfes einer Blisterverpackung angeordnet
werden. Zudem lassen sich die Mittel zum Erzeugen eines auf das Produkt
wirkenden mechanischen Kraftstoßes
leicht an unterschiedliche Produkte anpassen, indem abhängig von
der Produktgröße ein veränderbarer
Formatstempel auf das Produkt einwirkt oder die Mittel abhängig von
der Produkt- bzw. Napftiefe veränderbar
positioniert werden können.
So bedingt der leichter zugängliche
Ort der Unterbringung der Mittel zum Erzeugen eines mechanischen
Kraftstoßes
die erleichterte Anpassung der erfindungsgemäßen Vorrichtung an das Produkt.
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In
einer zweckmäßigen Weiterbildung
ist vorgesehen, dass das Produkt mittels eines Vakuumstroms durch
die Absaugeinrichtung abgesaugt wird. Dabei kann der Vakuumstrom
so gerichtet sein, dass er nicht auf das in der Folie liegende Produkt
einwirkt. Damit werden weitere Beeinträchtigungen der zu verpackenden
Produkte ausgeschlossen.
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In
einer zweckmäßigen Weiterbildung
ist vorgesehen, dass ein Abfuhrkanal der Absaugeinrichtung in einem
vorzugsweise spitzen Winkel zur Transportrichtung des Produkts angeordnet
ist, um einerseits das Produkt sicher abzusaugen, um es jedoch andererseits
nicht mit der Wandung der Absaugeinrichtung in Verbindung zu bringen.
Dadurch erhöht
sich die Wiederverwendbarkeit des abgesaugten Produkts, da Beschädigungen
minimiert werden.
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In
einer zweckmäßigen Weiterbildung
ist vorgesehen, dass schwingungsdämpfende Elemente entgegen der
mechanischen Kraftstoßrichtung,
insbesondere auf der den Mitteln zum Erzeugen eines mechanischen
Kraftstoßes
gegenüberliegenden
Folienseite, angeordnet werden, um die Auswirkungen auf andere in
den Näpfen
der Folie befindlichen Produkten, die nicht entnommen werden sollen,
zu minimieren. Dadurch wird verhindert, dass Produkte aus anderen
Napfreihen sich im Napf aufstellen und sich zwischen dem Folienstrang
und der Absaugeinrichtung verklemmen können.
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Weitere
zweckmäßige Weiterbildungen
ergeben sich aus weiteren abhängigen
Ansprüchen und
aus der Beschreibung.
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Zeichnung
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Ein
Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Entfernen eines Produkts ist in der Zeichnung dargestellt und
wird nachfolgend näher
erläutert.
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Es
zeigt
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1 eine
Prinzipskizze des Prozessablaufs einer Füllstrecke auf einer Blisterverpackungsmaschine,
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2 einen
Querschnitt durch die Entnahmevorrichtung,
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3 eine
genauere Darstellung insbesondere der Geometrie des Abfuhrkanals
der Absaugeinrichtung sowie
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4 eine
weitere Ansicht der Absaugeinrichtung 18 mit schwingungsdämpfenden
Elementen und trichterförmiger
Anschlussmöglichkeit
zur Vakuumerzeugung.
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Beschreibung
des Ausführungsbeispiels
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Produkte 10,
wie beispielsweise Tabletten, Kapseln, Oblongs, etc. befinden sich
in einem Produktspeicher 12 und gelangen über eine
Zuführung 13 in
Ausformungen 14 eines Folienstrangs 15 zur späteren Verwendung
als Verpackungseinheit. Dieses Befüllen der Ausformungen 14 des
Folienstrangs 15 erfolgt über einen Fülltisch 16. Eine Transporteinrichtung 11 bewegt
den Folienstrang 15 mit in den Ausformungen 14 angeordneten
Produkten 10. Eine Kontrolleinheit 17 überwacht,
ob sämtliche
Ausformungen 14 in korrekter Art und Weise mit Produkten 10 befüllt sind
und ob diese Produkte 10 bestimmte Qualitätskriterien
erfüllen.
Nach Durchlaufen der Kontrolleinheit 17 gelangt der entsprechende
Abschnitt des Folienstrangs 15 an eine Entnahmevorrichtung 18.
Diese Entnahmevorrichtung 18 umfasst Mittel 19 zum
Erzeugen eines mechanischen Kraftstoßes, der auf ein in der Ausformung 14 befindliches Produkt 10 wirken
kann. Sollte es sich um ein zu entfernendes Produkt 10 handeln,
so katapultiert der auf das Produkt 10 wirkende Kraftstoß, wie von
den Mitteln 19 und einem Ausstoßelement erzeugt, das Produkt
in Richtung einer Absaugeinrichtung 20 als Bestandteil
der Entnahmevorrichtung 18. Parallel zur Transportrichtung
des Produkts 10 ist in der Absaugeinrichtung 20 ein
Vakuumstrom 21 geführt,
der das zu entnehmende Produkt 10 absaugt.
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Die
Entnahmevorrichtung 18 ist in 2 im Querschnitt
noch näher
gezeigt. So wird der Vakuumstrom 21 parallel zur Transportrichtung über eine Ausnehmung 25 geführt. Das
zu entnehmende Produkt 10 gelangt über eine Öffnung 27 in einen
Abfuhrkanal 22, der in Absaugrichtung des Vakuumstroms 21 orientiert
ist.
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Wie
in 3 nochmals gezeigt, ist eine Kanalschräge 29 so
gewählt,
dass das zu entnehmende Produkt 10 die in 3 dargestellte
Bewegungsbahn vollführt,
um nicht an der Wandung der Entnahmevorrichtung 18 anzustoßen. Eine
Kanalbreite 28 ist vorzugsweise einstellbar, um sie an
die Länge
der Ausformung 14 bzw. an die entsprechende Länge des
Produkts 10 anzupassen.
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In 4 sind
zudem schwingungsdämpfende
Elemente 32 links und rechts von der Öffnung 27 der Entnahmevorrichtung 18 angeordnet.
Im hinteren Bereich der Absaugeinrichtung 20 befindet sich
ein Trichter 34, welcher zum einen zur Verjüngung des Abfuhrkanals 22 dient,
damit sich bei veränderlichem Querschnitt
der Absaugung die Soggeschwindigkeit erhöht, um somit die Produkte 10 sicher
abzuführen. Zum
anderen dient der Trichter 34 dem Anschluss einer Vakuum
erzeugenden Einheit, welche in der Zeichnung nicht dargestellt ist.
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Die
in den Zeichnungen dargestellte Vorrichtung arbeitet wie folgt.
Sie dient der Entnahme von Produkten 10 aus einem nicht
korrekt befüllten
Blister, wie sie für
Verpackungen von festen pharmazeutischen Produkten wie Tabletten,
Oblongs oder Kapseln Verwendung finden. Nicht korrekt befüllt bedeutet,
dass sich entweder nicht der Napfanzahl entsprechend viele Produkte 10 im
Blister befinden oder Bruchstücke
in den Näpfen
bzw. Ausformungen 14 vorhanden sind. Die gezeigte Vorrichtung
befindet sich auf einer Blisterverpackungsmaschine im Bereich zwischen
einer vorzugsweise optischen Kontrolleinheit 17 und einer
nicht gezeigten Siegelstation, wo der Blister mit einer Deckfolie
verschlossen wird. Hierzu sollen Produkte 10 aus einem
nicht korrekt befüllten
Blister entnommen werden. Die Produkte 10 werden anschließend abgeführt und
in einem gesonderten, nicht dargestellten Aufbewahrungsbehälter gesammelt,
sodass die entnommenen Produkte 10 wieder dem Verpackungsprozess
zugeführt
werden können.
Dadurch wird eine effiziente Produktausnutzung gewährleistet.
Zur Befüllung
von insbesondere Blisterverpackungen mit pharmazeutischen Produkten 10 werden
diese über
einen Produktspeicher 12 und Zuführung 13 den im Folienstrang 15 befindlichen
Ausformungen 14 zugeführt. Die
Transporteinrichtung 11 bewegt den Folienstrang 15 entweder
kontinuierlich oder getaktet zu der nächsten Bearbeitungsstation.
Die Kontrolleinheit 17 überprüft die korrekte
Befüllung
der Ausformungen 14. So soll einerseits verhindert werden,
dass beschädigte
Produkte 10 verpackt werden oder dass nur die gewünschte Anzahl
von Produkten 10 sich in der Ausformung 14 befindet.
Die Kontrolleinheit 17 kann beispielsweise mit der entsprechenden
Sensorik arbeiten. Detektiert die Kontrolleinheit 17 ein
nicht korrekt verpacktes Produkt 10, so wird ein entsprechendes
Signal an eine nicht dargestellte Steuerung gegeben. Die Steuerung
ordnet dem zu entfernenden Produkt 10 die entsprechende
Position zu, sodass die Mittel 19 zum Erzeugen eines auf
das Produkt 10 wirkenden mechanischen Kraftstoßes eben dieses
zu entfernende Produkt 10 der Absaugeinrichtung 20 zuführen.
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Die
Mittel 19 zum Erzeugen eines mechanischen Kraftstoßes sind
vorzugsweise unterhalb des Fülltisches 16 der
Verpackungsmaschine angeordnet. Sie umfassen ein Ausstoßelement 23,
welches vorzugsweise senkrecht zur Transportrichtung der Transporteinheit 11 auf
die entsprechende Ausformung 14 einwirkt, in der sich das
zu entfernende Produkt 10 befindet. Sobald sich die Ausformung 14 mittig über dem
Ausstoßelement 23 befindet,
was durch die Maschinensteuerung erkennbar ist, so steuern die Mittel 19 zum
Erzeugen eines mechanischen Kraftstoßes das Ausstoßelement 23 in
der Weise an, dass von unten eine mechanische Kraft auf die Ausformung 14 und
das darin liegende zu entfernende Produkt 14 ausgeübt wird.
Vorzugsweise ist die Geometrie des Ausstoßelements 23 an die
Geometrie des jeweiligen zu verpackenden Produkts 10 mit
zugehöriger
Ausformung 14 des Folienstrangs 15 leicht anzupassen.
Es kann durch entsprechende Befestigungsmechanismen das Mittel 19 zum
Erzeugen eines mechanischen Kraftstoßes in vertikaler Richtung verschoben
werden, um so unterschiedliche Tiefen der Ausformung 14 auszugleichen.
Vorzugsweise lässt
sich auch die Geometrie des Ausstoßelements 23 hinsichtlich
der Breite der Ausformung 14 variieren. Es könnte durch
Austausch des Ausstoßelements 23 oder
sonstige Mechanismen erfolgen. Der mechanische Kraftstoß wird für eine kurze
Zeitspanne, die vorzugsweise im Millisekundenbereich (ca. 40 ms)
liegt, unmittelbar auf die Verpackung, d. h. die Ausformung 14 des
Folienstrangs 15, aufgebracht. Bei den Mitteln 19 zum
Erzeugen eines mechanischen Kraftstoßes könnte auf elektromagnetische Kraftstoßgeber zurückgegriffen
werden, beispielsweise einen Impulsmagnet, der das Ausstoßelement 23 mittels
Federkraft zurückstellt
und zum Erzeugen des mechanischen Kraftstoßes durch einen Elektromagneten
betätigt
wird. Es wäre
auch denkbar, pneumatisch mittels eines Pneumatikzylinders den mechanischen
Kraftstoß zu
erzeugen. Dem Fachmann erschließen
sich hierzu die entsprechenden mechanischen Vorrichtungen. Die Mittel 19 zum
Erzeugen des mechanischen Kraftstoßes sind so angeordnet, dass
in der Entnahmeposition des zu entfernenden Produkts 10 das
durch den mechanischen Kraftstoß bewegte
zu entfernende Produkt 10 durch die Öffnung 27 der Absaugeinrichtung 20 in
den Vakuumstrom 21 gelangt, der das zu entfernende Produkt 10 vorzugsweise
in paralleler Richtung zur Transportrichtung der Transporteinheit 11 absaugt.
Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Öffnung 27 der Absaugeinrichtung 20 veränderbar
ausgebildet ist, um so auch bei unterschiedlichen Produktgrößen eingesetzt
werden zu können.
Hierzu könnte
die Absaugeinrichtung 20 beispielsweise aus zumindest zwei
zueinander verschiebbaren Formteilen bestehen, sodass sich die Öffnung 27 sehr
einfach verändern lässt. Um
nicht andere, nicht zu entnehmende Produkte 10 bei der
Aufbringung des mechanischen Kraftstoßes aus ihren Ausformungen 14 zu
befördern,
sind an der dem Folienstrang 15 zugewandten Seite der Absaugeinrichtung 20 schwingungsdämpfende
Elemente 32 um die Öffnung 27 herum
angeordnet. Sie reduzieren die Auslenkung des Folienstrangs 15.
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Das
zu entnehmende Produkt 10 gelangt über die Öffnung 28 in den Abfuhrkanal 22,
der in Absaugrichtung abgeschrägt
verläuft.
Die Kanalschräge 29 ist
dabei so ausgelegt, dass keine Produkte 10 abprallen und
zurück
in den Entnahmebereich gelangen können. Der Vakuumstrom 21 wird
vorzugsweise parallel zur Transportrichtung der Produkte 10 erzeugt.
Dies wird durch eine in horizontaler Richtung verlaufende Bohrung
bzw. Ausnehmung 25 erreicht, die in den Abfuhrkanal 22 mündet. Dadurch
wird insbesondere erreicht, dass die Absaugeinrichtung 20 keine
oder eine lediglich geringe Sogwirkung auf den produktführenden
Folienstrang 15 ausübt.
Durch den mechanischen Kraftstoß auskatapultierte
Produkte 10 gelangen nun in den Vakuumstrom 21 und
werden in Transportrichtung abgesaugt. Das wird durch eine nicht
dargestellte Vakuumeinheit ermöglicht.
Hierzu befindet sich zudem im hinteren Bereich der Absaugeinrichtung 20 ein
Trichter 34, welcher zur Verjüngung des Abfuhrkanals 22 dient,
damit sich bei veränderlichem
Querschnitt der Absaugung die Soggeschwindigkeit erhöht, und
somit die Produkte 10 sicher abgeführt werden. Zum anderen dient
er dem Anschluss an eine Vakuum erzeugende Einheit.