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Die Erfindung bezieht sich auf einen motorischen Linearantrieb mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1.
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Der in Rede stehende motorische Linearantrieb ist in bevorzugter Ausführung ein elektromotorischer Möbelantrieb. Mit derartigen Linearantrieben werden die verstellbaren Bauteile von Möbeln, insbesondere von Sitz- und Liegemöbeln, verstellt. Je nach Gestaltung des Möbels ist ein derartiger Möbelantrieb mit einem Antriebszug oder mit mehreren Antriebszügen ausgestattet. Sofern dieser Linearantrieb mit mehreren Antriebszügen ausgestattet ist, können diese Antriebszüge in einem gemeinsamen Gehäuse installiert sein.
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In bevorzugter Ausführung ist jedoch der in Rede stehende motorische Linearantrieb ein Einzelantrieb, das heißt, das linear verfahrbare oder rotierend antreibbare Abtriebsglied wird direkt oder indirekt mit einem zu verstellenden Möbelbauteil gekoppelt. Bei derartigen Antrieben ist jedoch noch an der dem Abtriebsglied gegenüberliegenden Seite ein Anschlussteil notwendig, welches mit einem Bauteil eines Möbels oder eines Beschlages verbunden ist.
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Bei den in Rede stehenden motorischen Linearantrieben ist jedes klassische Anschlussteil als Gabelkopf ausgebildet, der mit einer Querbohrung versehen ist. Zur Verbindung ist es notwendig, dass das Möbelbauteil oder der Beschlag angeschweißte Laschen aufweist, die ebenfalls mit Querbohrungen versehen sind, so dass durch die Querbohrungen der Laschen und des Gabelkopfes ein Verbindungselement in Form eines Bolzens eingeführt wird, der die Antriebskraft vom am Gehäuse angesetzten oder angeformten Gabelkopf auf das Möbelbauteil oder auf das Bauteil des Beschlages weiterleitet.
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Eine derartige Befestigung hat sich zwar in der Praxis bestens bewährt, sie ist jedoch kostenintensiv. Insbesondere wenn der Linearantrieb als Möbelantrieb eingesetzt wird, werden sie als Massenprodukte angesehen, die äußerst preiswert hergestellt werden müssen. Die Kosten entstehen insbesondere durch das Ausrichten und Anschweißen der Beschlagslaschen sowie durch die Herstellung dieser Bauteile und auch durch die Montage des Bolzens.
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Um diese Nachteile zu beheben, ist auch schon vorgeschlagen worden, dass auf die Querbohrung des Gabelkopfes verzichtet wird und dass der Gabelkopf als ein elastisches Teil ausgebildet ist, so dass die Verbindung form- und/oder kraftschlüssig erfolgt. Die Montage ist dadurch äußerst einfach, da sich beim Aufbringen der Kräfte der Gabelkopf geringfügig aufweitet, und in der Endlage wieder zusammenzieht. Bei einer solchen Lösung ist jedoch nachteilig, dass die Kräfte nur in der Montagerichtung in den Beschlag eingeleitet werden können. Werden Kräfte entgegen der Montagerichtung eingeleitet, wird die Verbindung gelöst, das heißt, der Antrieb wird vom Beschlag getrennt. Es sind ferner noch Lösungen vorgeschlagen worden, bei denen die ungewollte Demontage durch Sicherungselemente verhindert wird. In der Praxis ist jedoch die Funktion nicht zuverlässig.
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Aus der
DE 93 01 897 U1 ist ein Beschlag für einen Motorbettrahmen bekannt, der mit drei parallel und im Abstand zueinander angeordneten Querwellen versehen ist. Zwei dieser Querwellen sind mittels eines als Einzelantrieb ausgebildeten Antriebes einzeln und unabhängig voneinander verstellbar. Jeder Einzelantrieb ist mit einer ein- und ausfahrbaren Schubstange versehen, die an einen fest auf die Querwelle aufgesetzten Verstellhebel angelenkt ist. An das Gehäuse jedes Einzelantriebes sind im gegenüberliegenden Bereich Lagerschalen angeformt, die die jeweilige Querwelle teilweise umgreifen. Die genaue Verbindung zwischen der Lagerschale und der jeweiligen Querwelle ist dieser Literaturstelle nicht zu entnehmen.
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Aus der
CH 591 653 A ist eine Haltevorrichtung für Rohre oder Stangen bekannt, die ein Halteteil und ein Anschlussteil aufweist, und welche ferner mit einem Befestigungsteil ausgestattet ist, wobei das Befestigungsteil durch eine Schweißverbindung mit dem Anschlussteil verbunden ist. Das Halteteil ist als zweiteilige Rohrschelle ausgebildet und mit einem inneren Gummifutter versehen. Die beiden Hälften sind mit nach außen abstehenden Flanschen versehen, die aneinander liegen und durch eine Schraubverbindung miteinander verbunden sind. Eine Hälfte der Rohrschelle weist einen ebenen Mittelabschnitt auf, der als Anschlussteil für ein Befestigungsteil dient. Das Befestigungsteil kann eine Gewindemuffe sein, die über ein Verbindungsrohr miteinander verbunden sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen motorischen Linearantrieb der eingangs näher beschriebenen Art so auszulegen, dass das Anschlussteil zur Verbindung mit einem Möbelbauteil oder einem Beschlagbauteil einfach und zuverlässig durchgeführt werden kann, und dass darüber hinaus die Lösung kostenminimiert ist. Ferner soll die Übertragung der Kräfte unabhängig von der Einbaulage und unabhängig von der Richtung sein. Darüber hinaus soll das Anschlussteil so ausgelegt sein, dass das Abtriebsglied jedes Antriebszuges je nach Auslegung sowohl Druckkräfte als auch Zugkräfte übertragen kann.
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Die gestellte Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
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Das Anschlussteil ist so gestaltet, dass sich das Objektbauteil, beispielsweise die Welle eines Lattenrostes oder ein Bauteil eines Beschlages daran abstützt. Dabei kann die Verbindung der beiden Einzelteile durch mechanische Verbindungselemente oder durch einen Formschluss bewirkende Sicherungselemente erfolgen. Je nach Gestaltung des Objektbauteiles kann das Anschlussteil entsprechend gestaltet werden. So ist vorgesehen, dass das Anschlussteil das Objektbauteil vollständig umgreift. Sofern das Objektbauteil ein mehreckiges Profil ist, ist das Anschlussteil so gestaltet, dass es das Objektbauteil formschlüssig umgreift, das heißt, es kann keine Drehung des Objektbauteiles gegenüber dem Anschlussteil oder umgekehrt erfolgen. Häufig sind jedoch insbesondere im Bettenbereich die Profile aus Rohren mit kreisringförmigen Querschnitten gestaltet. Es ist dann vorgesehen, dass das Anschlussteil gegenüber dem Objektbauteil drehfähig ist, wobei auch die Anordnung so getroffen werden kann, dass sich das Objektbauteil gegenüber dem Anschlussteil verdrehen kann.
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Eine konstruktiv einfache Lösung ist gegeben, wenn das Anschlussteil aus zwei Einzelteilen besteht, die darüber hinaus noch baugleich oder annähernd baugleich sind. Dadurch wird die Herstellung vereinfacht, so dass eine wirtschaftliche Fertigung möglich ist. In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Anschlussteil nach Art einer Rohrschelle gestaltet ist, und dass die beiden schalenförmigen Einzelteile durch wenigstens ein mechanisches Verbindungselement miteinander verbunden bzw. gekoppelt sind. Dieses mechanische Verbindungselement könnte beispielsweise ein genormter Stift sein. Sinngemäß werden dann die schalenförmigen Einzelteile scharnierartig oder gelenkig miteinander gekoppelt bzw. verbunden.
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Es ist weiterhin noch vorgesehen, dass der motorische Linearantrieb als Möbelantrieb in Form eines Einzelantriebes ausgebildet ist. Er enthält dann einen Gleichstrommotor, der über ein Drehzahlreduziergetriebe eine Spindel antreibt, auf die eine gegen Drehung gesicherte Spindelmutter aufgesetzt ist. Die Spindelmutter ist mit einem Hubrohr verbunden, dessen freies Ende dann mit einem bewegbaren Möbelbauteil oder mit einem beweglichen Bauteil eines Beschlages verbunden ist.
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Ein besonderer Anwendungsfall für den motorischen Linearantrieb ist ein Antrieb für Lattenrost oder einen Sessel. Bei einem solchen Bauteil wird üblicherweise zumindest die Rückenlehne verstellt, wobei üblicherweise auch noch das Fußteil verstellt wird. Die beiden Linearantriebe könnten dann spiegelbildlich angeordnet werden, d. h., der das Verstellen der Rückenlehne bewirkende Linearantrieb stützt sich mit seinem Anschlussteil an der Welle des Fußteiles ab, während der die Verstellung des Fußteils bewirkende Linearantrieb sich mit seinem Anschlussteil an der Welle der Rückenlehne abstützt.
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Anhand der beiliegenden Zeichnungen wird die Erfindung noch näher erläutert. Es zeigen:
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1 den motorischen Linearantrieb in einer Grundausführung in einer perspektivischen Darstellung;
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2 zwei Linearantriebe in einer Anordnung zur Verstellung der Rückenlehne und des Fußteiles eines Lattenrostes;
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3 den Linearantrieb mit dem Gabelkopf und den Einstecktaschen in Explosionsdarstellung und
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4 den Linearantrieb gemäß der 3 im montierten Zustand.
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Der in der 1 dargestellte motorische Linearantrieb 10 ist bevorzugt als Möbelantrieb einsetzbar, es können jedoch auch Beschläge, Klappen und ähnliche Bauteile verstellt werden. Der Linearantrieb 10 enthält ein zweiteiliges Gehäuse 11, welches aus Kunststoff gefertigt ist. An das Gehäuse 11 ist ein Motortopf 12 angeformt, der ebenfalls aus einem Kunststoff besteht. In den Motortopf 12 ist ein Gleichstrommotor eingesetzt, der über ein in dem Gehäuse 11 angeordnetes Drehzahlreduziergetriebe eine nicht dargestellte Spindel antreibt. Auf diese Spindel ist eine Spindelmutter aufgesetzt, die gegen Drehung gesichert ist. Die Spindelmutter ist mit einem linear verfahrbaren Hubrohr 13 gekoppelt, dessen freies Ende einen Gabelkopf 14 trägt. Anstelle des Gabelkopfes 14 könnte das Hubrohr 13 auch mit einem anderem Verbindungsbauteil ausgestattet sein. Die nicht dargestellte Spindelmutter liegt innerhalb eines äußeren Flanschrohres 15, welches fest mit dem Gehäuse 11 verbunden ist. Der Linearantrieb 10 kann als Druckantrieb oder als Zugantrieb ausgelegt sein. Sofern er ein Druckantrieb ist, wird das nicht dargestellte Bauteil überwiegend durch Krafteinwirkung in die Bewegungsrichtung beim Ausfahren des Hubrohres 13 verstellt, während bei der Auslegung als Zugantrieb das angeschlossene Bauteil überwiegend durch Krafteinwirkung in die Bewegungsrichtung beim Einfahren des Hubrohres 13 verstellt wird.
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In den dargestellten Ausführungsbeispielen ist das Hubrohr 13 und das Flanschrohr 15 aus Rohrabschnitten mit überwiegend kreisringförmigen Querschnitten gefertigt. Im Gegensatz zu diesen Ausführungen könnten auch mehreckige Rohrabschnitte eingesetzt werden.
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In den dargestellten Ausführungsbeispielen ist an das Gehäuse 11 ein nach Art einer Rohrschelle gestaltetes Anschlussteil 16 angesetzt. Diese Rohrschelle ist zweiteilig ausgebildet und besteht demzufolge aus zwei Halbschalen. Die Rohrschelle steht mit Ihrer Längsachse quer zum Flanschrohr 15 und ist an der dem Flanschrohr 15 abgewandten Seite des Gehäuses 11 vorgesehen. Dazu ist diese Wandung des Gehäuses 11 mit einem Anschlussbolzen 17 versehen. An die Rohrschelle ist ein Befestigungsstutzen angeformt, der auf den Anschlussbolzen 17 aufgesteckt werden kann. Dieser Anschlussstutzen kann ebenfalls zweiteilig ausgebildet sein, das heißt, ein Teil ist an einer Halbschale und das andere Teil an der anderen Halbschale angesetzt. Bei der Ausführung nach der 1 erfolgt die Verbindung der beiden Halbschalen durch Schrauben 18. In an sich bekannter Weise sind die beiden Halbschalen an ihren Längskanten mit nach außen gerichteten Stegen versehen, durch die die Schrauben 18 geführt werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind in jedem Verbindungsbereich jeweils zwei Schrauben vorgesehen. Die Ausführung kann so getroffen sein, dass die Rohrschelle auf den Anschlussbolzen 17 klemmend aufgesetzt ist.
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In einer anderen Ausführungsform kann der Anschlussbolzen 17 als separates Bauteil ausgebildet sein, das beispielsweise formschlüssig an dem Gehäuse 11 angesetzt ist.
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Die 2 zeigt eine Antriebskonfiguration mit zwei Linearantrieben 10, die spiegelbildlich und im Abstand zueinander montiert sind. Diese Antriebskonfiguration ist zum Verstellen eines Möbels beispielsweise der Rückenlehne und des Fußteils eines Lattenrostes oder eines Sessels ausgelegt. Ein solches Möbel ist mit zwei parallel und im Abstand zueinander verlaufenden Wellen 19 oder Rohren ausgestattet. Die Rohrschellen müssen so ausgelegt sein, dass die Wellen 19 auf ihnen drehfähig sind. Die 2 zeigt deutlich, dass auf jede der beiden Wellen 19 jeweils eine Rohrschelle aufgesetzt ist. Auf jede Welle 19 sind zwei parallel und im Abstand zueinander stehende Laschen 20 festgelegt, zwischen denen der Gabelkopf 14 des jeweiligen Linearantriebes 10 angelenkt ist. Es ergibt sich aus der 2, dass durch die Länge der Laschen 20 das auf die jeweilige Wellen 19 übertragene Drehmoment ergibt.
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Die Ausführung gemäß der 3 ist mit einem Anschlusselement ausgerüstet, welches aus zwei Halbschalen 24, 25 besteht. Die Halbschalen 24, 25 umgreifen ein Objektteil schließend. Bei dieser Ausführung ist an das Gehäuse 11 ein Gabelkopf 27 angesetzt oder angeformt, der die Halbschalen 24, 25 aufnimmt. Dazu sind diese an der dem Gehäuse 11 zugewandten Seite mit Einstecktaschen 28 ausgestattet, die den Gabelkopf 27 schließend umgreifen. Die Verbindung zwischen dem Gabelkopf 27 und den Einstecktaschen 28 erfolgt durch einen Stift 29 oder einen Bolzen, der fluchtende Bohrungen der Einstecktaschen 28 und des Gabelkopfes 27 durchdringt. Mittig ist an einer Einstecktasche 28 noch ein Steg angeformt, der in den Freiraum des Gabelkopfes 27 eingreift, so dass die axiale Sicherung gegeben ist. Die Halbschalen 24, 25 einschließlich der Einstecktaschen 28 sind aus einem elastischen Material, vorzugsweise aus einem Kunststoff gefertigt. Die Bohrungen in den Einstecktaschen 28 sind in den Endbereichen mit nach innen springenden Wülsten versehen, die die beiden Stirnflächen des Stiftes 29 hintergreifen, so dass auch für diesen die axiale Sicherung gegeben ist. Wie die Figuren zeigen, sind die Halbschalen 24, 25 durch Schrauben 30 miteinander verbunden.
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Die 3 zeigt das Anschlusselement in sprengbildlicher Darstellung, während die 4 es im zusammengesetzten Zustand zeigt.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Wesentlich ist, dass an dem Gehäuse 11 und/oder an dem Hubrohr 13 des Linearantriebes 10 anstelle eines Gabelkopfes ein Anschlussteil 16 angeformt oder angesetzt ist, welches aus mindestens zwei miteinander verbundenen Einzelteilen besteht, wobei die Innenkontur jedes Anschlussteiles 16 der Außenkontur eines zumindest teilweise umgreifbaren Objektbauteiles entspricht.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Linearantrieb
- 11
- Gehäuse
- 12
- Motortopf
- 13
- Hubrohr
- 14
- Gabelkopf
- 15
- Flanschrohr
- 16
- Anschlussteil
- 17
- Anschlussbolzen
- 18
- Schrauben
- 19
- Wellen
- 20
- Laschen
- 24, 25
- Halbschalen
- 27
- Gabelkopf
- 28
- Einstecktaschen
- 29
- Stift
- 30
- Schrauben