DE102005033367B3 - Umlenkbeschlag eines Rückhaltegurtes - Google Patents

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Abstract

Der erfindungsgemäße Umlenkbeschlag besitzt eine zusätzliche Gurtführung sowie eine diese halternden Träger, der einerseits am Oberrand der Lehne eines Fahrzeugsitzes, insbesondere an Kopfstützenteilen, und andererseits am Unterrand der Lehne, beispielsweise an sitzseitigen Beschlagteilen, fixierbar ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Umlenkbeschlag zur Anpassung der Gurtführung eines Gurtabschnittes eines zur Sicherung einer Person auf einem Fahrzeugsitz vorgesehenen Rückhaltegurtes an Personen, deren Körpergröße außerhalb eines vorgegebenen Normbereiches liegt, insbesondere zur Anpassung an kleinwüchsige Personen oder Kinder, mit einem am Oberrand der Sitzlehne beziehungsweise an Kopfstützenteilen des Sitzes anbringbaren Träger einer Gurtführung.
  • Die Diagonal- beziehungsweise Schultergurte so genannter Drei-Punkt-Sicherheitsgurte erstrecken sich von einem Schlosszungenteil, welches sich in ein auf einer Seite des jeweiligen Fahrzeugsitzes angeordnetes Gurtschloss verriegelnd einstecken lässt, zu einem Anschlagbeziehungsweise Umlenkteil, welches auf der jeweils anderen Sitzseite am Oberrand der Sitzlehne oder oberhalb des Sitzlehnenoberrandes an einer Fahrzeugseitenwand, insbesondere der B- oder C-Säule der Karosserie eines Personenkraftwagens, angeordnet ist. Von dort aus läuft der Gurt in der Regel weiter zu einem Gurtaufroller einer Gurtstrafferanordnung, die den Gurt mit einer mehr oder weniger großen Zugkraft belastet und damit eine Gurtlose zumindest teilweise herauszieht.
  • Insbesondere bei Anordnung des vorgenannten Anschlagbeziehungsweise Umlenkteiles an der B-Säule oder C-Säule der Karosserie ist fast immer eine Höhenverstellbarkeit dieses Teiles vorgesehen, um den Gurtverlauf unter Anpassung an die Körpergröße der jeweiligen Person optimieren zu können. Im Ergebnis lässt sich dadurch erreichen, dass der Schultergurt im Bereich der Schulter der jeweils zu sichernden Person komfortabel sitzt und weder von der Schulter abrutschen noch sich dem Hals der Person unerwünscht annähern kann.
  • Gleichwohl lässt sich in vielen Fahrzeugen der Gurtverlauf nicht an Personen mit Körpergrößen außerhalb eines vorgegebenen Normbereiches anpassen, so dass die Rückhaltewirkung des Gurtes bei Unfällen unvermeidlich eingeschränkt ist und/oder der Gurt von der zu sichernden Person als unkomfortabel empfunden wird.
  • Deshalb ist es grundsätzlich bekannt, nachträglich Umlenkbeschläge zur Veränderung des Gurtverlaufes vorzusehen.
  • Die DE 43 40 337 A1 zeigt einen Umlenkbeschlag der eingangs angegebenen Art zur Anpassung des Gurtverlaufes an kleinwüchsige Personen oder Kinder. Dabei ist der Umlenkbeschlag an einer im Wesentlichen horizontalen Trägerstange angeordnet, die ihrerseits an der Oberkante der Lehne eines Fahrzeugsitzes an Haltestangen einer dort vorgesehenen Kopfstütze montierbar ist.
  • Prinzipiell ähnliche Anordnungen sind aus der DE 84 31 428 U1 bekannt.
  • Bei allen bekannten Anordnungen haben der Umlenkbeschlag und die Gurtführung eine mehr oder weniger große horizontale Beweglichkeit senkrecht zur Oberfläche der Sitzlehne des jeweiligen Fahrzeugsitzes. Dies ist gleichbedeutend damit, dass sich der Oberkörper der jeweils durch den Gurt gesicherten Person relativ weit von der Sitzlehne entfernen kann, wenn die Person bei einer Fahrzeugkollision in den Gurt fällt. Dementsprechend kann die vom Gurt gesicherte Person bei einer Fahrzeugkollision auch über einen vergleichsweise großen Weg vom Gurt in die Sitzlehne zurück gezogen werden, ohne dass der Gurt bei dieser Bewegung den Oberkörper nennenswert zu führen vermag.
  • Aus der US 6 676 219 B1 geht ein Umlenkbeschlag zur Anpassung der Gurtführung eines Gurtabschnittes eines zur Sicherung einer Person auf einem Fahrzeugsitz vorgesehenen Rückhaltegurtes hervor. Der Umlenkbeschlag ist an einem an einer Sitzlehne des Fahrzeugsitzes vorgesehenen, in vertikaler Richtung verlaufenden Gurtband höhenverstellbar angeordnet, wodurch eine Anpassung der Position des Umlenkbeschlages an die Körpergröße des Fahrzeuginsassens möglich ist.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem Umlenkgurt der eingangs angegebenen Art eine besonders stabile Halterung der Umlenkbeschläge zu gewährleisten.
  • Zur Lösung der Aufgabe wird ein Umlenkbeschlag mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Dieser zeichnet sich dadurch aus, dass der an den Kopfstützenteilen des Sitzes anbringbare Träger mit einem die Gurtführung halternden Vertikalteil im Bereich des Unterendes der Sitzlehne des Fahrzeugsitzes, beispielsweise an einem sitzseitigen Beschlag oder einem ISOFIX-Befestigungssystem, fixierbar ist.
  • Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, den Träger des Umlenkbeschlages sowohl im Bereich des Oberrandes als auch im Bereich des Unterrandes der Sitzlehne des jeweiligen Fahrzeugsitzes, insbesondere an wenigstens einem sitzseitigen Beschlagteil oder an mindestens einer karosseriefest angebrachten Verankerung eines ISOFIX-Befestigungssystems, zu fixieren. Damit wird eine besonders stabile und im Kollisionsfall weitestgehend unbewegliche Halterung des Umlenkbeschlages gewährleistet und dementsprechend ein optimaler Verlauf des Gurtes sichergestellt.
  • Das vorstehend genannte ISOFIX-Befestigungssystem ist ein international genormtes Befestigungssystem zur Befestigung eines Kindersitzes an einem Fahrzeugsitz. Es umfasst üblicherweise zwei am Kindersitz befestigte Konnektoren mit Schnappverschlüssen, welche am Fahrzeugboden zwischen Sitzlehne und Sitzfläche befestigte Verankerungen umgreifen. Bei einem besonders vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass das die Gurtführung halternde Vertikalteil an einer dieser vorhandenen Kindersitz-Verankerungen befestigt wird. Der erfindungsgemäße Umlenkbeschlag kann daher auch ohne weiteres auch in bestehenden Fahrzeugen eingesetzt werden. Alternativ kann das Vertikalteil auch an einem speziell hierfür vorgesehenen Beschlagteil lösbar befestigt werden, welches beispielsweise am Fahrzeugsitz und/oder an der Fahrzeugkarosserie angebracht oder ausgebildet ist.
  • Die Befestigung des Trägers im Bereich des Oberrands der Sitzlehne erfolgt bei einem besonders vorteilhaften Ausführungsbeispiel an einer Kopfstütze beziehungsweise an Stangen, über welche die Kopfstütze mit der Sitzrückenlehne, vorzugsweise höhenverstellbar, verbunden ist. Alternativ kann vorgesehen sein, dass der Träger an einem im Bereich einer Hutablage vorgesehen Anbindungsteil lösbar anbringbar ist. Weitere Ausführungsvarianten sind möglich. Wichtig ist, dass der Träger im oberen Randbereich des Sitzes so lagefest fixierbar ist, dass der Träger auch im Crashfall sicher am Fahrzeugsitz gehalten ist.
  • Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die jeweilige Gurtführung vertikal verstellbar am Vertikalteil des Trägers angeordnet. Damit wird eine optimale Anpassung an die Körpergröße der jeweiligen Person gewährleistet.
  • Des Weiteren besteht auch die Möglichkeit, zusätzlich eine Gurtführung für den Beckengurtteil des Rückhaltegurtes vorzusehen.
  • Außerdem kann der Vertikalteil ein Sitzkissen haltern und/oder damit verbunden sein.
  • In konstruktiv besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, den an den Kopfstützenteilen verankerbaren Teil des Trägers und dessen Vertikalteil voneinander trennbar auszubilden und zwar vorzugsweise derart, dass der Vertikalteil an beiden horizontalen Enden des kopfstützenseitigen Trägerteiles anbringbar ist, oder dass der Vertikalteil nur an einem Ende des Horizontalteils anbringbar ist, der Horizontalteil jedoch rechts- und linksseitig des Vertikalteils montiert werden kann. Damit ist eine Anbringung sowohl auf einem rechten als auch einem linken Fahrzeugsitz möglich.
  • Im Übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung auf die Ansprüche und die nachfolgenden Ausführungen zu den Figuren verwiesen, anhand derer eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung näher beschrieben wird.
  • Es zeigen:
  • 1 eine schematisierte Frontansicht eines Fahrzeugsitzes mit darauf sitzendem Kind, welches ein Sitzkissen benutzt und unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Umlenkbeschlages angegurtet ist,
  • 2 eine Seitenansicht des Fahrzeugsitzes mit dem erfindungsgemäßen Umlenkbeschlag und
  • 3 eine mögliche Ausgestaltung der Verbindung zwischen dem kopfstützenseitigen Teil und dem Vertikalteil des Trägers.
  • Gemäß 1 sitzt ein Kind 1 auf einem Sitzkissen 2, welches auf die Sitzfläche eines Fahrzeugsitzes 3 aufgelegt ist. Zur Sicherung des Kindes 1 auf dem Fahrzeugsitz 3 dient ein an sich bekannter Dreipunktgurt 4. Dieser besitzt einen an einer Fahrzeugseitenwand oder einer Karosseriesäule angeschlagenen Abschnitt 4a, welcher als Beckengurt über das Becken und die Oberschenkel des Kindes 1 bis zu einer Schlosszunge 5 erstreckt ist, die ihrerseits in ein Gurtschloss 6 am Sitz eingeschoben ist. Der Gurt 4 ist durch einen ösenartigen Schlitz an der Schlosszunge 5 hindurchgeführt, derart, dass sich der Abschnitt 4a in einen diagonal über die Brust und die Schulter des Kindes 1 erstreckten Abschnitt 4b fortsetzt, der bis zu einer Gurtumlenkung 7 an der Fahrzeugseitenwand beziehungsweise der Karosseriesäule geführt ist. Dort durchsetzt der Gurt 4 einen ösenartigen Beschlag, wobei sich der Abschnitt 4b des Gurtes 4 in einen zur Seitenwand beziehungsweise Karosseriesäule parallelen Gurtabschnitt fortsetzt, der an eine nicht näher dargestellte Gurtstrafferanordnung in beziehungsweise an der Fahrzeugseitenwand oder der Karosseriesäule anschließt.
  • Die Körpergröße des Kindes ist deutlich kleiner als die Körpergröße einer standardisierten "Normperson", für die der Dreipunktgurt ausgelegt ist.
  • Um insbesondere die Gurtführung im Schulterbereich des Kindes 1 zu verbessern, ist eine Umlenkbeschlaganordnung 8 vorgesehen. Diese umfasst eine als Halböse ausgebildete Gurtführung 9, die vertikal einstellbar an einem Vertikalteil 10a eines Trägers 10 angeordnet ist. Der Träger 10 besitzt desweiteren einen Horizontalteil 10b, wobei dieser Horizontalteil 10b an belastbaren Beschlagteilen einer Kopfstütze 11 des Sitzes befestigt und das untere Ende des Vertikalteils 10a an einem am unteren Ende der Lehne des Sitzes 3 angeordneten sitzseitigen Beschlag (nicht dargestellt) fest gehaltert ist. Der Träger 10 bildet also eine belastbare Struktur, die auch bei Einwirkung großer äußerer Kräfte sowohl parallel als auch senkrecht zur Sitzlehnenebene praktisch unbeweglich bleibt.
  • Dementsprechend kann sich bei einem Unfall auch die Lage der Gurtführung 9 nicht unerwünscht verändern, das heißt, der Gurtabschnitt 4b behält immer seinen optimalen Verlauf. Im Ergebnis wird erreicht, dass sich der Oberkörper des Kindes 1 nur vergleichsweise wenig von der Sitzlehne entfernen kann, wenn das Kind bei einer Fahrzeugkollision in den Gurt 4 fällt.
  • Grundsätzlich ist es auch möglich, am Vertikalteil 10a eine zusätzliche Gurtführung (nicht dargestellt) für den Beckengurt 4a anzuordnen. In der Regel hat dieser Gurtteil jedoch auch ohne zusätzliche Gurtführung einen optimalen Verlauf.
  • Um die Umlenkbeschlaganordnung 8 ohne weiteres an einem rechts- oder linksseitigen Sitz 3 des Fahrzeuges anbringen zu können, ist es zweckmäßig, wenn Vertikalteil 10a und Horizontalteil 10b des Trägers 10 voneinander trennbar und so ausgebildet sind, dass der Vertikalteil 10a gemäß einer ersten Variante an beiden Enden des Horizontalteils 10b montiert werden kann. Alternativ ist es auch möglich, dass der Vertikalteil 10a nur an einem Ende des Horizontalteils 10b anbringbar ist und der Horizontalteil 10b sich um eine zur Ebene der Zeichnung der 1 senkrechte Achse wenden und damit rechts- und linksseitig des Vertikalteils 10a anbringen lässt.
  • Zur Verbindung der beiden Teile 10a und 10b können Steckverbindungen, vorzugsweise mit Rastelementen, vorgesehen sein.
  • Gemäß 3 können am Horizontalteil 10b zwei Halbösen 12 angeordnet sein, die die Haltestangen 13 der Kopfstütze 11 mit einem etwas über einen Halbkreis hinausgehenden Umfassungsbogen rastartig umfassen. Dabei ist die in 3 rechte Halböse 12, die dem Vertikalteil 10a benachbart ist, seitwärts geöffnet, während die andere Halböse 12 nach rückwärts geöffnet ist. Dementsprechend kann das mit dem Vertikalteil 10a verbundene Ende des Horizontalteiles 10b von hohen Kräften in Pfeilrichtung P belastet werden, wie es bei einer Fahrzeugkollision der Fall wäre.

Claims (9)

  1. Umlenkbeschlag (8) zur Anpassung der Gurtführung (9) eines Gurtabschnittes (4b) eines zur Sicherung einer Person (1) auf einem Fahrzeugsitz (3) vorgesehenen Rückhaltegurtes (4) an Personen, deren Körpergröße außerhalb eines Normbereiches liegt, insbesondere zur Anpassung an kleinwüchsige Personen oder Kinder (1), mit einem im Bereich des Oberrandes einer Sitzlehne des Fahrzeugsitzes (3) anbringbaren Träger (10) einer Gurtführung (9), dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (10) mit einem die Gurtführung (9) halternden Vertikalteil (10a) im Bereich des Unterendes der Sitzlehne des Fahrzeugsitzes (3) fixierbar ist.
  2. Umlenkbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gurtführung (9) am Vertikalteil (10a) vertikal verstellbar angeordnet ist.
  3. Umlenkbeschlag nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Vertikalteil (10a) mit einem mit den Kopfstützenteilen (13) verbindbaren Horizontalteil (10b) des Trägers (10) trennbar verbunden ist.
  4. Umlenkbeschlag nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Vertikalteil (10a) an beiden horizontalen Enden des Horizontalteils (10b) anbringbar ist.
  5. Umlenkbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Vertikalteil (10a) nur an einem Ende des Horizontalteils (10b) anbringbar ist, der Horizontalteil (10b) jedoch rechts- und linksseitig des Vertikalteils (10a) montierbar ist.
  6. Umlenkbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Vertikalteil (10a) eine Gurtführung (9) für einen Schultergurtteil (4b) des Rückhaltegurtes (4) haltert.
  7. Umlenkbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Vertikalteil (10a) eine Gurtführung für einen Beckengurtteil (4a) des Rückhaltegurtes (4) haltert.
  8. Umlenkbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Vertikalteil (10a) ein Sitzkissen (2) haltert und/oder damit verbunden ist.
  9. Umlenkbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das die Gurtführung (9) haltende Vertikalteil (10a) im Bereich des Unterendes der Sitzlehne des Fahrzeugsitzes (3) an einem sitzseitigen Beschlag oder einer karosseriefest angebrachten Verankerung eines ISOFIX-Befestigungssystems fixierbar ist.
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