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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Umlenkbeschlag zur Anpassung der
Gurtführung
eines Schultergurtabschnittes eines zur Sicherung einer Person auf
einem Fahrzeugsitz vorgesehenen Rückhaltegurtes an Personen,
deren Körpergröße außerhalb
eines vorgegebenen Normbereiches liegt, insbesondere zur Anpassung
an kleinwüchsige
Personen oder Kinder, mit einem an Kopfstützenteilen des Sitzes anbringbaren
Träger
des Umlenkbeschlages.
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Die
Diagonal- bzw. Schultergurte sogenannter Drei-Punkt-Sicherheitsgurte
erstrecken sich von einem Schlosszungenteil, welches sich in ein
auf einer Seite des jeweiligen Fahrzeugsitzes angeordnetes Gurtschloss
verriegelnd einstecken lässt,
zu einem Anschlag- bzw. Umlenkteil, welches auf der jeweils anderen
Sitzseite am Oberrand der Sitzlehne oder oberhalb des Sitzlehnenoberrandes
an einer Fahrzeugseitenwand, insbesondere der B- oder C-Säule der
Karosserie eines Personenkraftwagens, angeordnet ist. Von dort aus
läuft der
Gurt in der Regel weiter zu einem Gurtwickel einer Gurtstrafferanordnung,
die den Gurt mit einer mehr oder weniger großen Zugkraft belastet und damit
eine unerwünschte
Lose des Gurtes verhindert.
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Insbesondere
bei Anordnung des vorgenannten Anschlag- bzw. Umlenkteiles an der
B-Säule oder
C-Säule
der Karosserie ist fast immer eine Höhenverstellbarkeit dieses Teiles
vorgesehen, um den Gurtverlauf unter Anpassung an die Körpergröße der jeweiligen
Person optimieren zu können.
Im Ergebnis lässt
sich dadurch erreichen, dass der Schultergurt im Bereich der Schulter
der jeweils zu sichernden Person komfortabel sitzt und weder von
der Schulter abrutschen noch sich dem Hals der Person unerwünscht annähern kann.
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Gleichwohl
lässt sich
in vielen Fahrzeugen der Gurtverlauf nicht an Personen mit Körpergrößen außerhalb
eines vorgegebenen Normbereiches anpassen, so dass die Rückhaltewirkung
des Gurtes bei Unfällen
unvermeidlich eingeschränkt
ist und/oder der Gurt von der zu sichernden Person als derart unkomfortabel
empfunden wird, dass er erst gar nicht angelegt wird.
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Deshalb
ist es grundsätzlich
bekannt, nachträglich
Umlenkbeschläge
zur Veränderung
des Gurtverlaufes anzuordnen.
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Die
EP 0 652 030 A1 zeigt
einen Umlenkbeschlag der eingangs angegebenen Art. Dieser besitzt eine
Haltestange, die an den oberen Enden von in der Sitzlehne angeordneten
Rohrhülsen
angeordnet werden muss, die zur Führung von Trägerstangen
einer Kopfstütze
dienen. Hier ist zwar vorteilhaft, dass der Umlenkbeschlag unabhängig von
der Höheneinstellung
der Kopfstütze
eine vorgegebene Position einnimmt. Jedoch ist die Montage schwierig
bzw. oftmals unmöglich,
weil die Haltelemente der Haltestange zwischen Flanschen an den
oberen Enden der Rohrhülsen
und der Oberkante der Sitzlehne angreifen. Bei vielen Fahrzeugen
sind die vorgenannten Flansche fest mit dem Bezug der Sitzlehne
verbunden, so dass eine korrekte Montage unmöglich wird. Aber selbst dann,
wenn der Bezug der Sitzlehne gegenüber den vorgenannten Flanschen
beweglich ist, ist die Montage schwierig, wobei auch Beschädigungen
des Bezuges möglich
sind.
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Die
DE 43 40 337 A1 zeigt
einen weiteren Umlenkbeschlag zur Anpassung des Gurtverlaufes an
kleinwüchsige
Personen oder Kinder. Dabei ist der Umlenkbeschlag an einer Trägerstange
angeordnet, die ihrerseits an der Oberkante der Lehne eines Fahrzeugsitzes
an Haltestangen einer dort vorgesehenen Kopfstütze montierbar ist. Zu diesem
Zweck wird die Trägerstange
quer zu ihrer Längsrichtung von Öffnungen
bzw. Bohrungen durchsetzt, mit der sich die Trägerstange auf die kopfstützenseitigen Haltestangen
aufschieben lässt,
die in rücklehnenseitige,
im wesentlichen vertikale Halterohre teleskopartig einschiebbar
sind. Zur Montage der Trägerstange
muss also die Kopfstütze
mit ihren Haltestangen zunächst
aus den Halterohren herausgezogen werden. Sodann werden die kopfstützenseitigen
Haltestangen durch die Querbohrungen bzw. -öffnungen der Trägerstange
des Umlenkbeschlages geschoben und danach wieder mit ihren freien
Enden in die rücklehnenseitigen
Halterohre eingesteckt.
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Eine
wünschenswert
feste Position der Trägerstange
kann bei dieser bekannten Anordnung allenfalls dann erreicht werden,
wenn die Kopfstütze ihre
vertikal unterste Gebrauchslage einnimmt, in der die kopfstützenseitigen
Haltestangen maximal in die rücklehnenseitigen
Halterohre eingeschoben sind. Wird die Kopfstütze dagegen in eine vertikal
angehobene Gebrauchslage gestellt, nimmt auch die Trägerstange
des Umlenkbeschlages in der Regel eine vertikal unerwünscht angehobene
Lage ein. In jedem Falle hat die Trägerstange des Umlenkbeschlages dann
ein ggf. durch Reibung mehr oder weniger stark gehemmtes Spiel in
Vertikalrichtung, so dass die Lage des Umlenkbeschlages deutlich
von der Solllage abweichen kann.
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Die
DE 84 31 428 U1 bezieht
sich auf die nachträgliche
Anordnung einer Gurtführung
am oberen Sitzlehnenrand. Eine solche zusätzliche Gurtführung kann
gemäß der vorgenannten
Druckschrift dann erwünscht
sein, wenn der Schultergurt in relativ großem Abstand hinter der Sitzlehne
an einer Fahrzeugseitenwand bzw. einer Karosseriesäule angeschlagen
ist bzw. ein Umlenkteil durchsetzt. In diesem Fall muss sich eine
durch den Gurt zu sichernde Person sehr weit umwenden, um den Gurt
ergreifen und anlegen zu können.
Wenn dagegen eine zusätzliche
Gurtführung
am oberen Sitzlehnenrand vorgesehen ist, lässt sich der Gurt immer in
einem schulternahen Bereich ergreifen.
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Zur
Halterung der zusätzlichen
Gurtführung dient
gemäß der
DE 84 31 428 U1 wiederum
eine oberhalb der Oberkante der Rücklehne erstreckte Trägerstange,
die in diesem Falle an den Haltestangen der Kopfstütze form-
und kraftschlüssig
fixiert wird. Dementsprechend ändert
sich die Höhenlage der
zusätzlichen
Gurtführung
bei Höhenverstellung der
Kopfstütze.
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Eine
prinzipiell ähnliche
Anordnung zeigt die
FR
2778882 A1 .
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Bislang
ist also problematisch, dass nachträglich angeordnete Umlenkbeschläge oder
Gurtführungen
nicht ohne weiteres montiert werden können oder keine reproduzierbare
Lage einnehmen.
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Deshalb
ist es Aufgabe der Erfindung, einen Umlenkbeschlag einfach montieren
und reproduzierbar positionieren zu können.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Umlenkbeschlag der eingangs angegebenen Art
dadurch gelöst,
dass der Träger
nur in der obersten Gebrauchslage der Kopfstütze montierbar ist.
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Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die möglichen
Montagepositionen des Trägers
des Umlenkbeschlages auf eine einzige Sollposition zu beschränken, und
zwar derart, dass der Träger
nur in der obersten Gebrauchslage der Kopfstütze montierbar ist. Dabei ist
des Weiteren zweckmäßig vorgesehen,
dass die jeweilige Kopfstütze eine
als Endlage ausgebildete oberste Gebrauchslage aufweist.
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Gegebenenfalls
kann am Träger
ein eine Lücke
beziehungsweise Fuge zwischen Kopfstützenpolster und Sitzlehnenpolster überbrückendes
Polster angeordnet sein, welches zweckmäßig so geformt ist, dass eine
für kleinwüchsige Personen
oder Kinder optimale Abstützung
des Kopfes und/oder der Schultern gewährleistet wird. Außerdem verdeutlicht dieses
am Träger
angeordnete Polster in besonders leicht erkennbarer Weise die für die Montage
des Trägers
vorgesehene Solllage der Kopfstütze.
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Eine
hinsichtlich der Handhabung besonders zweckmäßige Halterung des Trägers ist
dadurch gekennzeichnet, dass am Träger Halbrohre angeordnet sind,
die sich auf zur Halterung der Kopfstütze an der Sitzlehne dienende
Haltestangen oder -rohre verrasten lassen.
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Im übrigen wird
hinsichtlich bevorzugter Merkmale der Erfindung auf die Ansprüche sowie
die nachfolgende Erläuterung
der Zeichnung verwiesen, anhand der besonders bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung näher
beschrieben werden.
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In
der Zeichnung zeigt
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1 eine
schematisierte Frontansicht eines Sitzes mit darauf sitzendem Kind,
welches unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Umlenkschlages angegurtet
ist,
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2 eine
perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Umlenkbeschlages und
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3 ein
Schnittbild entsprechend der Schnittlinie III–III in 1.
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Gemäß 1 ist
ein Kind 1 auf einem Fahrzeugsitz 2 mittels eines üblichen
Dreipunktgurtes 3 angegurtet. Der Gurt 3 besitzt
einen an einer Fahrzeugseitenwand oder einer Karosseriesäule 4 angeschlagenen
Abschnitt 3a, welcher als Beckengurt über das Becken und die Oberschenkel
des Kindes 1 bis zu einer Schlosszunge 5 erstreckt
ist, die ihrerseits in ein Gurtschloss 6 am Sitz 2 eingeschoben
ist. Der Gurt 3 ist durch einen ösenartigen Schlitz an der Schlosszunge 5 hindurchgeführt, derart,
dass sich der Abschnitt 3a in einen diagonal über die
Brust und die Schulter des Kindes 1 erstreckten Abschnitt 3b fortsetzt,
der bis zu einer Gurtumlenkung 7 an der Fahrzeugseitenwand
bzw. der Karosseriesäule 4 geführt ist.
Dort durchsetzt der Gurt 3 einen ösenartigen Beschlag, wobei
sich der Abschnitt 3b des Gurtes 3 in einen Abschnitt 3c fortsetzt,
der im wesentlichen parallel zur Fahrzeugseitenwand bzw. zur Karosseriesäule 4 verläuft und
an eine nicht dargestellte Gurtstrafferanordnung in der Fahrzeugseitenwand
bzw. der Karosseriesäule 4 anschließt.
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Die
Körpergröße des Kindes
ist deutlich kleiner als die Körpergröße einer „Norm-Person", für die der
Dreipunktgurt 3 ausgelegt ist. Ohne zusätzliche Hilfsmittel lässt sich
bei dem Kind 1 eine optimale Gurtführung im Schulterbereich nicht
gewährleisten.
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Deshalb
ist ein zusätzlicher
Umlenkbeschlag 8 vorgesehen, der eine als Halböse ausgebildete Gurtführung 9 an
einem Träger 10 aufweist,
der mittels an ihn angeordneter Halbrohre 11 an Haltestangen 12 einer
Kopfstütze 13 des
Sitzes 2 befestigt ist.
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Die
Halbrohre 11 besitzen eine solche Länge, dass sie sich nur dann
auf die Haltestangen 12 der Kopfstütze 13 aufsetzen lassen,
wenn sich die Kopfstütze 13 in
ihrer obersten Gebrauchslage, die vorzugsweise als Endlage ausgebildet
ist, befindet. Damit wird zwangsläufig sichergestellt, dass der
Umlenkbeschlag 8 seine gewünschte Solllage einnimmt, in
der die Gurtführung 9 ihre
Sollposition schräg
oberhalb der benachbarten Schulter des Kindes 1 einnimmt
und der Abschnitt 3b des Gurtes 3 optimal über die
Schulter des Kindes 1 geführt wird.
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Die
Halbrohre 11 umfassen die Haltestangen 12 der
Kopfstütze 13 gemäß 3 im
Wesentlichen halbkreisförmig.
Jedoch ist der Umfassungsbogen etwas über einen Halbkreis hinaus
geführt,
derart, dass ein rastartiger Sitz der Halbrohre 11 auf
den Haltestangen 12 gewährleistet
wird.
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Wie
den 2 und 3 entnommen werden kann, ist
das der Gurtführung 9 benachbarte Halbrohr 11 im
montierten Zustand des Umlenkbeschlages 8 in Seitwärtsrichtung
des Fahrzeugsitzes 2 und das von der Gurtführung 9 entfernte
Halbrohr 11 in Rückwärtsrichtung
des Fahrzeugsitzes 2 geöffnet. Dadurch
wird erreicht, dass sich der montierte Umlenkbeschlag 8 nicht
von den Haltestangen 12 der Kopfstütze 13 trennen kann,
wenn die Gurtführung 9 durch
Gurtkräfte
in Vorwärts-
oder Seitwärtsrichtung des
Fahrzeugsitzes 2 beaufschlagt wird.
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Ggf.
kann am Träger 10 ein
die Lücke
zwischen dem Polster der Kopfstütze 13 und
dem Lehnenpolster des Sitzes 2 überbrückendes Polster 14 angeordnet
sein, wobei eine schalenförmige
Ausbildung dieses Polsters 14 möglich ist, derart, dass der Kopf
des Kindes 1 in Seitwärtsrichtung
abgestützt wird.
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Bei
der zeichnerisch dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, dass die Kopfstütze 13 ihre
oberste Gebrauchslage einnimmt, um den Umlenkbeschlag 8 montieren
zu können. Grundsätzlich ist
jedoch auch eine solche Ausbildung denkbar, bei der sich der Umlenkbeschlag 8 nur
dann korrekt montieren lässt,
wenn die Kopfstütze 13 ihre unterste
Gebrauchslage hat. Bei einer solchen Ausführungsform könnte beispielweise
vorgesehen sein, dass am Träger 10 einerseits
ein Schalenteil, welches die Kopfstütze 13 auf der Rückseite
formschlüssig
umfasst, und andererseits Zapfen angeordnet sind, die nur in der
untersten Gebrauchslage der von dem Schalenteil aufgenommenen Kopfstütze 13 in Querbohrungen
an sitzfesten Teilen der Haltestangen 12 einsetzbar sind.