DE102005033001A1 - Verfahren zur Optimierung von Kontrollvorgängen beim Einsatz mobiler Endgeräte - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung erweitert den Einsatzbereich mobiler Endgeräte mit integrierter Kamera durch die variable Aufteilung der Funktionen in Kamera oder externe Einrichtung, die über ein Netz erreichbar ist und die eine zusätzliche Information, z. B. Wartungsdokumente oder Überwachungsinformationen, an das mobile Endgerät zurückübermittelt und so dem Benutzer zur Verfügung stellt.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren zur Bildverarbeitung in mobilen Endgeräten (z.B. Mobiltelefone oder Organizer), bei denen mit einer Kamera digitale Bildinformationen gebildet werden.
- Bislang wurden solche mobilen Endgeräte überwiegend im Rahmen ihrer klassischen Anwendungen genutzt. Das ist z.B. für Mobiltelefone vor allem die Telefonie oder das Versenden von SMS (Short Message Service). Mit der zunehmenden Leistungsfähigkeit mobiler Endgeräte werden sie in steigendem Maße auch im Bereich von Kontroll- und Abwicklungsvorgängen eingesetzt. Beispiele hierfür sind standortbezogene Dienste (Location Based Services) und der Ticketverkauf (Ticketing). Beim Ticketverkauf wird der Verkaufvorgang für eine bestimmte Leistung nicht wie bislang üblich über eine mit einer Person besetzten Kasse oder einen Automaten abgewickelt, sondern über ein mobiles Endgerät (z.B. ein Mobiltelefon) des Leistungsempfängers selbst.
- Standortbezogene Dienste machen sich die Tatsache zunutze, dass etwa ein eingeschaltetes Mobiltelefon jederzeit über die Funkzelle, in der es sich befindet, zu orten ist. Indem die Koordinaten der jeweiligen Funkzelle ausgewertet werden, können Mobilfunkbetreiber und mit ihnen kooperierende Drittanbieter dem Benutzer automatisch auf seine Position zugeschneiderte – regelmäßig kostenpflichtige – Informationen und Dienstleistungen anbieten. Beispiele hierfür sind Routenplaner oder Stadt-, Hotel- und Restaurantführer.
- Mit dem zunehmenden Einsatz mobiler Endgeräte in diesen und anderen Bereichen kommt auch dem hierbei regelmäßig erforderlichen Kontrollprozess steigende Bedeutung zu. Insbesondere die Programmierbarkeit mobiler Endgeräte macht ihren Einsatz als Kontrollgerät möglich. Außerdem werden in mobile Endgeräte mittlerweile häufig auch digitale Foto- und/oder Videokameras eingebaut. Mit Hilfe dieser Digitalkameras kann ein zu kontrollierendes Objekt erfasst werden, das dann von einer Anwendung untersucht und ausgewertet wird.
- Ein solches Prüfverfahren ist beispielsweise in der deutschen Offenlegungsschrift
DE 102 04 035 A1 beschrieben. Hierbei wird darstellt, wie etwa in ein mobiles Informationsgerät eine Zusatzvorrichtung zur Prüfung von Sicherheitsmerkmalen integriert wird. - Die Offenlegungsschrift
DE 103 36 320 A1 offenbart ein Verfahren, in dem mittels eines mobilen Endgerätes, das eine Kamera oder Digitalisierer aufweist, eine digitale Aufnahme erstellt wird und jedenfalls ein Teil dieser Aufnahme von dem Gerät via drahtloser Datenübertragung in ein Kommunikationsnetz versendet wird, wobei das Bild von einem angeschlossenen Computer hinsichtlich zumindest eines Teiles analysiert und interpretiert wird. - Ziel der Erfindung ist es, den Einsatz mobiler Endgeräte mit integrierter Kamera zu erweitern. Dieses Ziel wird erreicht durch die Merkmale der Ansprüche 1 bis 9. Vorteile der Erfindung sind erstens die variable Aufteilung der Funktionen in Kamera oder externen Einrichtungen, die über ein Netz erreichbar sind, und zweitens die Bereitstellung zusätzlicher Informationen für den Benutzer wie z.B. Dokumente, mit deren Hilfe der Benutzer beispielsweise weitere Aktionen, wie Bezahlungsvorgänge, Registriervorgänge, Überwachungsvorgänge, Identifizierungsvorgänge oder Authentifizierungsvorgänge einleiten kann.
- Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbei spielen und mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen ver deutlicht.
- Ein erstes Ausführungsbeispiel (
1 ) betrifft ein „Mobile Parking"-Szenario (m-Parking). Nachdem ein Benutzer das Fahrzeug F abgestellt hat, nutzt er keinen stationären Parkautomaten, um einen Parkschein zu lösen, sondern er bucht sich zunächst über sein mobiles Endgerät ME per SMS in einem Mobile Parking System MPS ein. Mit der Kamera K des mobilen Endgerätes ME wird zunächst das Nummerschild NS erfasst. Hierzu wird von einer Anwendung A ein virtueller Rahmen VR vorgeblendet. Das Echtbild des Nummernschildes NS wird dann vom Benutzer so in Übereinstimmung gebracht, dass das Nummernschild NS im Rahmen VR zu sehen ist. Der Benutzer löst dann die Kamera K aus und die Bildinformation Bi wird an ein Textmustererkennungsmodul OCR übermittelt. Hier wird aus der Bildinformation Bi die Textinformation Ti des erfassten Nummernschildes NS ermittelt. Diese Textinformation Ti wird dann drahtlos über ein Mobilfunknetz MFN an eine Auswertungsstelle AS des Parksystems MPS gesendet. Hierzu sind sowohl mobiles Endgerät ME als auch die Auswertungsstelle AS an das Mobilfunknetz MFN angebunden. In der Auswertungsstelle AS wird mit Hilfe einer Applikation App die ermittelte Textinformation Ti für die Ermittlung einer zusätzlichen Information Zi, z.B. der Erzeugung einer Bestätigung über die Parkzeit, verwendet. Diese wird dann von der Auswertungsstelle AS zurück an das mobile Endgerät ME gesendet und so dem Benutzer bereitgestellt. - Ein weiteres Ausführungsbeispiel (
2 ) betrifft die Entstörung einer Maschine durch einen Techniker. Die Versorgung von Technikern mit der korrekten Dokumentation ist ein wesentlicher Aspekt des Entstörvorgangs bei der Wartung einer Maschine. Bisher werden Techniker vorsorglich mit Unterlagen versorgt; häufig ist eine benötigte Dokumentation allerdings nicht vor Ort vorhanden. Hierzu wird nunmehr zunächst mit der Kamera K des mobilen Endgerätes ME das Typenschild TS der zu reparierenden Maschine M erfasst. Die erfasste Bildinformation Bi wird an ein Textmustererkennungsmodul OCR übermittelt. Hier wird aus der Bildinformation Bi die Textinformation Ti des erfassten Typenschildes TS ermittelt. Diese Textinformation Ti wird dann drahtlos über ein Mobilfunknetz MFN an eine zentrale Auswertungsstelle AS gesendet. Hierzu sind sowohl mobiles Endgerät ME als auch die Auswertungsstelle AS an ein Mobilfunknetz MFN angebunden. In der Auswertungsstelle AS wird mit Hilfe einer Applikation App die ermittelte Textinformation Ti für die Ermittlung einer zusätzlichen Information Zi, nämlich der erforderlichen Dokumentation der defekten Maschine M, verwendet. Diese wird dann von der Auswertungsstelle AS über das Mobilfunknetz MFN zurück an das mobile Endgerät ME gesendet und so dem Benutzer bereitgestellt. Dabei kann die Erkennung soweit gehen, dass – falls das Typenschild TS nicht hat mehr vorhanden ist – das Foto der schadhaften Maschine M zur Erkennung ausreicht, um dem Techniker die relevante Dokumentation bereitzustellen. - Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel (
3 ) sind die Bezeichnungen B eines Medikaments M zu erfassen. Hierzu wird mit Hilfe der Kamera K des mobilen Endgerätes ME der Bereich der Verpackung des Medikaments M erfasst, in dem die Bezeichnung B aufgebracht ist. Die durch die Kamera K erzeugte, digitale Bildinformation Bi wird in der Kamera K an ein Textmustererkennungsmodul OCR übermittelt. In diesem wird die Bildinformation Bi hinsichtlich einer Textinformation Ti analysiert. Nach dem Ermitteln der Textinformation Ti wird diese drahtlos über ein Mobilfunknetz MFN an eine medizinische Auswertungsstelle AS übermittelt. Hierzu ist das mobile Endgerät ME und die medizinische Auswertungsstelle AS mit geeigneten drahtlosen Übertragungseinrichtungen eines mobilen Netzes MFN ausgestattet. In der medizinischen Auswertungsstelle AS wird mit Hilfe einer Auswertungsapplikation App, die beispielsweise in einem PC realisiert ist, die ermittelte Textinformation Ti für die Ermittlung einer zusätzlichen Information Zi verwendet. Im Ausführungsbeispiel wird durch die ermittelte Textinformation Ti beispielsweise eine zusätzliche Information Zi hinsichtlich der Nebenwirkung des Medikamentes M oder Wirkungsabhängigkeiten mit anderen Medikamenten ermittelt. Diese zusätzliche Information Zi wird ebenfalls über das mobile Netz MFN an das mobile Endgerät ME übermittelt, d.h. in kürzester Zeit einem Benutzer des mobilen Endgeräts ME zur Verfügung gestellt. Dies wäre in einem Notfall wichtig, bei dem Rettungskräfte innerhalb kürzester Zeit auf Nebenwirkungen und/oder Wirkungsabhängigkeiten von Medikamenten des Patienten noch während der Fahrt zur Rettungsstelle oder vor Ort angewiesen sind. - Die Erfindung ist jedoch nicht auf die Ausführungsbeispiele beschränkt. Sie eignet sich für Einsätze mobiler Endgeräte an unterschiedlichen Orten, bei dem es darauf ankommt, dem Benutzer zusätzliche Informationen zur Verfügung zu stellen.
Claims (9)
- Verfahren zur Bildverarbeitung in mobilen Endgeräten (ME) z.B. Mobiltelefone oder Organizer bei denen mit einer Kamera (K) digitale Bildinformationen (Bi) gebildet werden, – bei dem zumindest ein Teil der Bildinformation (Bi) mit Hilfe von Mustererkennungsverfahren analysiert wird und – bei dem die Analyseergebnisse an eine Auswertungsapplikation (App) übermittelt werden, mit deren Hilfe dem mobilen Endgerät (ME) eine zusätzliche Information (Zi) bereit gestellt wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Mustererkennungsverfahren durch ein Texterkennungsverfahren (OCR) realisiert ist.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in den Sucher bzw. das Display der Kamera (K) ein markierter Bereich (VR) eingeblendet wird, und dass die Kamera (K) derart positioniert wird, dass die zu analysierende Bildinformation (Bi) sich in dem markierten Bereich (VR) befindet.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Mustererkennungsverfahren verfügbar sind, und dass in Abhängigkeit von der Auswertungsapplikation (App) ein Mustererkennungsverfahren ausgewählt wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildinformation (Bi) drahtlos an eine Auswertungsstelle (AS) übermittelt wird, und dass in der Analyseeinheit (AS) die Bildinformation (Bi) analysiert wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die analysierte Information (Bi) drahtlos an eine Auswertungsapplikation (App) übermittelt wird, mit deren Hilfe die zusätzliche Information (Zi) erzeugt wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Mustererkennungsverfahren von einer externen Einrichtung auf das mobile Endgerät (ME) übertragen werden.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass mit Hilfe der Auswertungsapplikation (App) die Bedeutung der analysierten Bildinformation (Bi) bestimmt wird und mit Hilfe der Bedeutung zusätzliche Information (Zi) ermittelt und dem mobilen Endgerät (ME) zur Verfügung gestellt werden.
- Mobiles Endgerät (ME) mit einer Kamera (K) zum Bilden digitaler Bildinformation (Bi) mit einer Mustererkennungsfunktion zur Analyse der gebildeten Bildinformationen (Bi) und mit einer Übermittlungsroutine zum Übermitteln der analysierten Informationen an eine Auswertungsapplikation (App), die eine weitere, zusätzliche Information (Zi) erzeugt, die dann an den Benutzer übermittelt wird.
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