DE102005032220A1 - Verfahren zur Herstellung von Formkörpern, insbesondere Platten, aus Holzfasern und Vorrichtung für die Durchführung dieses Verfahrens - Google Patents
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Abstract
Bei der Herstellung von Formkörpern insbesondere Platten, aus Holzfasern, bei der die Holzfasern in einem Gasstrom (4) durch einen Blasgang (1) gefördert und in dem Blasgang (1) beleimt werden, wird die Verteilung der Holzfasern in dem Gasstrom (4) mit mindestens einem aktiv angetriebenen Werkzeug (6) homogenisiert.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Formkörpern, insbesondere Platten, aus Holzfasern, wobei die Holzfasern in einem Gasstrom durch einen Blasgang gefördert und in dem Blasgang beleimt werden. Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung für die Herstellung von Formkörpern, insbesondere Platten, aus Holzfasern, mit einem Blasgang, durch den die Holzfasern in einem Gasstrom hindurchgefördert und in dem die Holzfasern beleimt werden. Die Vorrichtung ist demnach zur Durchführung des Verfahrens vorgesehen.
- Bei der Herstellung von Faserplatten, beispielsweise so genannten mitteldichten Faserplatten (MDF-Platten) ist es bekannt, die Holzfasern in einem Blasgang, der sich zwischen einem Refiner, in welchem die Holzfasern aufgeschlossen werden, und einem Trockner, in dem die Feuchtigkeit der Holzfasern für das sich anschließende Verpressen zu den Holzfaserplatten eingestellt wird, mit einem Bindemittel zu beleimen. Typischerweise wird das Bindemittel auf die durch den Blasgang geförderten Holzfasern aufgesprüht.
- Aus Xing, Cheng, et al., "Measurement of urea-formaldehyde resin distribution as a function of MDF fiber size by laser scanning microscopy" in "Wood Science an Technology", Springer-Verlag GmbH, Band 37, Nr. 6, April 2004, Seiten 495-507 ist es bekannt, dass bei Verfahren und in Vorrichtungen der eingangs beschriebenen Art auch im Fall eines im Vergleich zur industriellen Herstellung von MDF-Platten relativ hohen Bindemittelanteils bezogen auf die Holzfasern das Bindemittel nur eine kleine Teilfläche der Oberfläche der Holzfasern bedeckt. Die mittels eines theoretischen Modells der Beleimung berechnete, bei demselben Bindemittelanteil zu erwartende Bedeckung der Oberfläche der Holzfasern liegt hingegen signifikant höher. Diese deutet darauf hin, dass das Bindemittel bei der tatsächlichen Beleimung noch nicht optimal verteilt and damit noch nicht optimal ausgenutzt wird.
- AUFGABE DER ERFINDUNG
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Bindemittelausnutzung bei einem Verfahren und einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art zu verbessern.
- LÖSUNG
- Die Aufgabe der Erfindung wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 2 gelöst. Bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens und der Vorrichtung sind in den abhängigen Patentansprüchen 3 bis 11 beschrieben.
- BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
- Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die Holzfasern, die bei einem Verfahren oder einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art durch den Blasgang gefördert werden, ohne geeignete Zusatzmaßnahmen noch keine homogene Verteilung aufweisen. Aus Aufnahmen von Holzfasern in einem Blasgang mit einer Hochgeschwindigkeitskamera, die aus anderen Gründen entstanden, wurde ersehen, dass die Verteilung von Holzfasern in einem von einem Refiner kommenden Blasgang neben vollständig vereinzelten Holzfasern auch Agglomerate von Holzfasern aufweist. Diese Agglomerate werden sich beim Beleimen der Holzfasern anders verhalten als vollständig vereinzelte Holzfasern, da beispielsweise das in den Blasgang gesprühte Bindemittel im Wesentlichen nur die Oberfläche der Agglomerate, aber nicht der Holzfasern innerhalb der Agglomerate erreichen wird. Hieraus wurde abgeleitet, dass die bestehenden mathematischen Modelle für die Beleimung von Holzfasern in einem Blasgang daran leiden werden, dass sie von einer homogenen Verteilung der Holzfasern in dem Blasgang ausgehen, die tatsächlich nicht gegeben ist. Da gleichzeitig der aus den Modellen unter der Annahme einer homogenen Verteilung der Holzfasern abgeleitete Anteil der beleimten Oberfläche der Holzfasern größer ist, als er mit bisherigen Verfahren und Vorrichtungen der eingangs beschriebenen Art erreicht wird, wird hier vorgeschlagen, die Verteilung der Holzfasern in dem Gasstrom durch den Blasgang zu homogenisieren. Konkret wird hierfür ein aktiv angetriebenes, insbesondere ein rotierendes Werkzeug vorgeschlagen. Statische Werkzeuge sind zwar zur Homogenisierung der Verteilung der Holzfasern in dem Gasstrom durch einen Blasgang grundsätzlich auch denkbar, doch ist es hiermit entweder schwierig, den Gasstrom über den gesamten Querschnitt des Blasgangs zu erfassen oder schwierig ein Aufbauen von Holzfasern und damit ein Verstopfen des Blasgangs sicher auszuschließen. Bei einem aktiv angetriebenen, insbesondere einem rotierenden Werkzeug hingegen kann bei geeigneter Anordnung durch die an dem Werkzeug auftretenden Relativkräfte dafür Sorge getragen werden, dass sich Holzfasern, welche sich vorübergehend an das Werkzeug anlegen, von diesem wieder abgeschleudert werden. Grundsätzlich ist es die gewünschte Funktion des aktiv angetriebenen Werkzeugs, Agglomerate von Holzfasern, die mit dem Gasstrom durch den Blasgang gefördert werden, zu zerschlagen und auf diese Weise zu einer Homogenisierung der Verteilung der Holzfasern im Sinne einer Erhöhung des Anteils der vollständig vereinzelten Holzfasern beizutragen. Hierfür sind insbesondere schnell rotierende Werkzeuge geeignet.
- Bei einem solchen rotierenden Werkzeug kann es vorgesehen sein, dass das Werkzeug um eine Drehachse rotiert, die in der Förderrichtung der Holzfasern durch den Blasgang verläuft oder mit dieser einen Winkel bis zu 45° einschließt. Das Werkzeug rotiert entsprechend in einer Ebene oder, wenn es sich nicht radial von seiner Drehachse weg erstreckt, in einer Fläche, die sich senkrecht bzw. quer zu der Förderrichtung der Holzfasern durch den Blasgang erstreckt.
- Es kann sinnvoll sein, nicht nur ein, sondern mehrere rotierende Werkzeuge vorzusehen. Diese können um parallel zueinander verlaufende Drehachsen, was den Fall einer koaxialen Anordnung einschließt, rotieren. Zwingend ist dies jedoch nicht.
- Im Falle mehrerer rotierender Werkzeuge können diese in der Förderrichtung der Holzfasern durch den Blasgang und/oder senkrecht dazu versetzt zueinander angeordnet sein. Bei einem seitlichen Versatz der rotierenden Werkzeuge kann eine Abdeckung des gesamten oder eines wesentlichen Teils des Querschnitts des Blasgangs mit den rotierenden Werkzeugen erreicht werden, ohne dass ein einzelnes rotierendes Werkzeug den Querschnitt des Blasgangs im Wesentlichen allein erfasst. So kann der Abstand jedes rotierenden Werkzeugs zu den Wandungen des Blasgangs zumindest über den wesentlichen Teil seines Umfangs erhöht werden, was die Gefahr eines Verstopfens des Blasgangs mit Holzfasern weiter reduziert. Bei mehreren in der Förderrichtung der Holzfaser hintereinander angeordneten rotierenden Werkzeugen kann die Wahrscheinlichkeit, dass ein Faseragglomerat, das mit dem Gasstrom durch den Blasgang gefördert wird, durch eines der Werkzeuge getroffen und damit aufgelöst wird, vervielfacht werden. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass der Gasstrom durch einen Blasgang und damit die von ihm mitgeführten Holzfasern eine sehr hohe Geschwindigkeit aufweisen können. Der Abstand der Werkzeuge in der Förderrichtung ist möglichst so abzustimmen, dass jedes der Werkzeuge andere Teilvolumina des Gasstroms durch den Blasgang erfasst.
- Bezüglich der konkreten Ausbildung kann jedes rotierende Werkzeug einen oder mehrere um seine Drehachse umlaufende Schlag- oder Schneidarme aufweisen. Die Schlag- oder Schneidarme können so gekrümmt sein, dass ein leichtes Abgleiten der in ungewollter Weise an den Schlag- oder Schneidarmen anhaftenden Holzfasern in radialer Richtung erleichtert wird. Die Schlagarme müssen nicht starr sein, sondern können beispielsweise auch aus Drahtabschnitten bestehen.
- Die hohe Geschwindigkeit des Gasstroms durch einen Blasgang wurde bereits angesprochen. Hierauf abgestimmt sollte die Umdrehungsgeschwindigkeit des rotierenden Werkzeugs ebenfalls hoch sein. Geeigneter Weise läuft das rotierende Werkzeug mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von mindestens 1000 Umdrehungen pro Minute um seine Drehachse um.
- Alternativ oder zusätzlich zu der hohen Geschwindigkeit des mindestens einen angetriebenen Werkzeugs kann auch die Geschwindigkeit des Gasstroms in dem Bereich des Werkzeugs gezielt herabgesetzt werden, indem der freie Querschnitt des Blasgangs in diesem Bereich lokal aufgeweitet wird.
- Bevorzugt ist es, wenn die Verteilung der Holzfasern mit dem rotierenden Werkzeug vor ihrer Beleimung in dem Blasgang homogenisiert wird, so dass das Bindemittel anschließend auf zu einem größeren Anteil vollständig vereinzelte Holzfasern aufgesprüht werden kann. Das Einsparungspotenzial der vorliegenden Erfindung in Bezug auf das Bindemittel ist dabei ganz erheblich. Bereits dann, wenn ein wesentlicher Anteil der vom Refiner kommenden Faseragglomerate aufgelöst wird, können bis zu etwa 10 % des Bindemittels eingespart werden, selbst wenn keine vollständig homogene Verteilung der Holzfasern in dem Gasstrom durch den Blasgang erreicht wird.
- Grundsätzlich ist es auch denkbar, die Ausnutzung des Bindemittels dadurch zu verbessern, dass die Verteilung der Holzfasern in dem Gasstrom nach ihrer Beleimung mit dem mindestens einen aktiv angetriebenen Werkzeug homogenisiert wird. In diesem Fall mag zwar die prozentuale Bedeckung der Oberfläche der Holzfaser durch die Homogenisierung ihrer Verteilung nicht wesentlich ansteigen, aber die Verteilung der beleimten Holzfasern in dem Gasstrom und damit die Verteilung des Bindemittels in dem hieraus geformten Formkörper wird dennoch verbessert.
- Um eine Antriebswelle für das rotierende Werkzeug durch die Wandung des Blasgangs hindurchzuführen und um gleichzeitig das Werkzeug in der Wandung des Blasgangs zu lagern, ohne den Gasstrom durch den Blasgang allzu sehr zu behindern, kann eine in Richtung der Drehachse des rotierenden Werkzeugs verlaufende Antriebswelle im Bereich einer Krümmung des Blasgangs durch die Wandung des Blasgang hindurchtreten. Wenn die Verteilung der Holzfaser in dem Gasstrom durch beim Durchlaufen der Krümmung des Blasgangs auftretende Fliehkräfte auf den Außenradius der Krümmung konzentriert werden sollte, so kann dieser ungewollten Abweichung von einer homogenen Verteilung der Holzfasern über den freien Querschnitt des Blasgangs z.B. durch in dem Blasgang anzuordnende Leitbleche für die Holzfasern entgegengewirkt werden.
- Alternativ kann eine in Richtung der Drehachse des rotierenden Werkzeugs verlaufende Antriebswelle auch in einem geraden Bereich des Blasgangs schräg durch die Wandung des Blasgangs hindurch verlaufen.
- Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen und der gesamten Beschreibung. Weitere Merkmale sind den Zeichnungen – insbesondere den dargestellten Geometrien und den relativen Abmessungen mehrerer Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung und Wirkverbindung – zu entnehmen. Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen der Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche abweichend von den gewählten Rückbeziehungen ist ebenfalls möglich und wird hiermit angeregt. Dies betrifft auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungsfiguren dargestellt sind oder bei deren Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können auch mit Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche kombiniert werden.
- KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
- Im Folgenden wird die Erfindung anhand in den Figuren dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispielen weiter erläutert und beschrieben.
-
1 zeigt einen Blasgangs einer Vorrichtung für die Herstellung von Holzfaserplatten mit im Bereich einer Krümmung des Blasgangs in dessen Wandung gelagerten rotierenden Werkzeugen zur Homogenisierung der Verteilung von Holzfasern in einem durch den Blasgang geführten Gasstrom. -
2 zeigt eines der rotierenden Werkzeuge gemäß1 betrachtet in Richtung seiner Drehachse. -
3 zeigt eine alternative Ausführungsform des Werkzeugs gemäß2 . -
4 zeigt eine Anordnung von mehreren senkrecht zu einer Förderrichtung von Holzfasern durch einen Blasgang versetzt angeordneten rotierenden Werkzeugen betrachtet in der Förderrichtung. -
5 zeigt einen Blasgangs einer Vorrichtung für die Herstellung von Holzfaserplatten mit in einem geraden Bereich des Blasgangs in dessen Wandung gelagerten rotierenden Werkzeugen zur Homogenisierung der Verteilung von Holzfasern in einem durch den Blasgang geführten Gasstrom. -
6 zeigt eine Draufsicht auf die Werkzeuge gemäß5 in Richtung der Mittelachse des Blasgangs; und -
7 zeigt eines der Werkzeuge gemäß den4 und5 im stillstehenden Zustand. - FIGURENBESCHREIBUNG
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1 zeigt einen Blasgang1 einer Vorrichtung zur Herstellung von Holzfaserplatten im Bereich einer Krümmung2 des Blasgangs1 . Der Blasgang1 beginnt an einem Refiner3 , in dem Holzfasern aufgeschlossen werden, die mit einem Gasstrom4 durch den Blasgang1 gefördert werden; und der Blasgang1 erstreckt sich durch eine Beleimungsstation5 , in der die Holzfasern, welche hier nicht wiedergegeben sind, mit einem Bindemittel beleimt werden, bis zu einem hier ebenfalls nicht wiedergegebenen Trockner. Anschließend werden die beleimten und in dem Trockner in ihrer Feuchtigkeit eingestellten Holzfasern zu einer Matte geformt und anschließend unter Einwirkung erhöhter Temperatur zu einer Holzfaserplatte verpresst, wobei das Bindemittel ausgehärtet wird. Um die Ausnutzung des Bindemittels für die Bindung zwischen den Holzfasern in der auf diese Weise hergestellten Holzfaserplatte zu verbessern, ist vorgesehen, die Verteilung der Holzfasern in dem Gasstrom4 mit hier drei in der Förderrichtung der Holzfasern durch den Blasgang1 hintereinander liegenden rotierenden Werkzeugen6 zu homogenisieren. Die Werkzeuge6 bestehen jeweils aus drei Schlagarmen7 , die mit hoher Geschwindigkeit um eine Drehachse8 umlaufen und bei ihrem Auftreffen auf Agglomerate von Holzfasern diese Agglomerate in einzelne Holzfasern zerschlagen, um die in den Agglomeraten enthaltenen Holzfasern zu vereinzeln. Die Drehachsen8 der drei Werkzeuge6 fallen hier zusammen, da alle Werkzeuge6 auf einer gemeinsamen Antriebswelle9 angeordnet sind. Die Antriebswelle9 erstreckt sich von dem Bereich, in dem sie die Werkzeuge6 trägt und auf der Mittelachse des Blasgangs1 verläuft, geradlinig zu einem Drehlager10 in der Wandung11 des Blasgangs1 im Bereich der Krümmung2 . Jenseits des Drehlagers10 , das gegenüber dem Innenraum des Blasgangs1 abgedichtet ist, ist ein in seiner Drehzahl einstellbarer Elektromotor12 für den Drehantrieb der Antriebswelle9 vorgesehen. Der Elektromotor12 wird typischerweise so eingestellt, dass die Werkzeuge6 mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von mindestens 1000 Umdrehungen pro Minute um die Drehachse8 umlaufen. Die konkrete Umdrehungsgeschwindigkeit der Werkzeuge6 ist so einzustellen, dass die Homogenität der Verteilung der Holzfasern in dem Gasstrom4 in Bezug auf die Ausnutzung des eingesetzten Bindemittels für die Herstellung der Holzfaserplatten optimiert ist. Grundsätzlich ist eine hohe Umdrehungsgeschwindigkeit der rotierenden Werkzeuge6 vorteilhaft, um möglichst viele der von dem Refiner3 kommenden Agglomerate von Holfasern mit den Schlagarmen7 zu zerschlagen, dass heißt aufzulösen. Als weitere Maßnahme, um möglicht viele dieser Agglomerate zu erfassen, ist in1 angedeutet, dass der freie Querschnitt des Blasgangs1 in dem Bereich der Werkzeuge6 gegenüber den sich beiderseits in und entgegen der Förderrichtung der Holzfasern anschließenden Bereichen aufgeweitet ist. Hieraus resultiert bei gleichem Volumenstrom eine Reduktion der tatsächlichen Geschwindigkeit des Gasstroms4 und der von diesem mitgeführten Holzfasern. So erfassen die Schlagarme7 der rotierenden Werkzeuge bei gleicher Umdrehungsgeschwindigkeit einen höheren Volumenanteil des Gasstroms und damit die darin befindlichen Agglomerate. Mit gestrichelten Linien ist in1 angedeutet, dass der Gasstrom4' durch den Blasgang1 auch in der entgegen gesetzten Richtung in Bezug auf die Anordnung der Werkzeuge6 , der Antriebswelle9 und der Durchführung10 verlaufen könnte. -
2 zeigt eines der Werkzeuge6 mit Blickrichtung auf seine Drehachse8 , die hier mit der Mittelachse des Blasgangs1 und der Förderrichtung der Holzfasern durch den Blasgang1 zusammenfällt. Zu sehen ist, dass das Werkzeug6 drei Schlagarme7 aufweist, die sich von der Drehachse8 in radialer Richtung weg erstrecken. Die einzelnen Schlagarme7 reichen nicht bis an die Wandung11 des Blasgangs1 , damit sich von den Schlagarmen7 nach außen weg geschleuderte Holzfasern nicht so zwischen der Wandung11 und den Schlagarmen7 aufbauen können, dass der Blasgang1 verstopft wird. -
3 zeigt eine alternative Ausführungsform des Werkzeugs6 . Hier sind die Schlagarme7 nach hinten gekrümmt, so dass an ihren Vorderkanten anhaftende Holzfasern noch leichter nach außen abgleiten können. Außerdem sind hier vier Schlagarme7 vorgesehen. Die Anzahl der Schlagarme7 kann auch größer oder kleiner sein. Außerdem können statt Schlagarmen7 , die für ein Zerteilen von Agglomeraten aus Holzfasern im Wesentlichen durch Impulsübertragung vorgesehen sind, auch Schneidarme zur Ausbildung der Werkzeuge6 verwendet werden, die über schart angeschliffene Vorderkanten verfügen. -
4 skizziert, wie mit mehreren seitlich zu der Förderrichtung der Holzfasern durch den Blasgang1 zueinander versetzten Werkzeugen6 , die jeweils um eine zu der Mittelachse des Blasgangs1 parallele Drehachse8 umlaufen, der Querschnitt des Blasgangs1 im Wesentlichen abgedeckt werden kann, auch wenn jedes einzelne Werkzeug6 nur einen Teilquerschnitt erfasst. Dies gilt bereits, wenn, wie in4 dargestellt ist, nur drei rotierende Werkzeuge6 verwendet werden. Die Erfassung des Querschnitts des Blasgangs1 durch die Werkzeuge6 kann durch Erhöhung ihrer Anzahl bei weiterhin gleichmäßiger Verteilung über den Querschnitt weiter verbessert werden. Jedes der Werkzeuge6 weist bis auf einen kleinen Bereich, in dem es der Wandung11 des Blasgangs1 nahe kommt, einen großen Abstand der Wandung11 auf, so dass die Gefahr des Zusetzens des Blasgangs1 durch an den Werkzeugen6 oder der Wandung11 vorübergehend anhaftende Holzfasern weiter reduziert ist. - Bei der Ausführungsform der Vorrichtung zur Herstellung von Holzfaserplatten, die in
5 skizziert ist, sind die rotierenden Werkzeuge6 nicht im Bereich einer Krümmung des Blasgangs1 sondern in einem geraden Bereich des Blasgangs1 vorgesehen. Dabei treten die in Richtung der Drehachsen8 der Werkzeuge6 verlaufenden Antriebswellen9 schräg durch die Wandung11 des Blasgangs1 hindurch und sind dort in den Drehlagern10 gelagert. Überdies weist jedes der Werkzeuge6 gemäß5 einen eigenen Elektromotor12 zum Antrieb auf, obwohl die beiden Antriebswellen9 auch getrieblich miteinander gekoppelt sein könnten. -
6 skizziert, wie mit den beiden rotierenden Werkzeugen6 , deren Projektionsflächen in Richtung der Mittelachse des Blasgangs1 eliptisch sind, der freie Querschnitt des Blasgangs1 im Wesentlichen erfasst wird. Durch eine größere Anzahl von in der Haupterstreckungsrichtung des Blasgangs1 verteilten Werkzeugen6 könnte gezielt auch eine mehrfache Überdeckung des Querschnitts des Blasgangs1 hervorgerufen werden. Auch der Blasgang1 gemäß den5 und6 kann in Bezug auf die Ausrichtung der Werkzeuge6 und ihrer Antriebswellen9 in beiden Richtungen durchströmt werden, die bei der Gasströmung4' mit gestrichelten Linien angedeutet ist. - Die Schlagarme
7 bei dem Werkzeug6 müssen nicht starr sein. So können sie beispielsweise gelenkig mit der Antriebswelle8 verbunden sein, wobei sie sich beim Umlaufen um die Drehachse8 durch die auftretenden Fliehkräfte radial zu dieser ausrichten.7 deutet an, dass die Schlagarme7 auch aus Drahtabschnitten13 bestehen können, die in sich verformbar sind. Aber auch diese Drahtabschnitte werden durch die bei rotierendem Werkzeug6 auftretenden Fliehkräfte radial zu der Drehachse8 gestreckt. -
- 1
- Blasgang
- 2
- Krümmung
- 3
- Refiner
- 4
- Gasstrom
- 5
- Beleimungsstation
- 6
- rotierendes Werkzeug
- 7
- Schlagarm
- 8
- Drehachse
- 9
- Antriebswelle
- 10
- Drehlager
- 11
- Wandung
- 12
- Elektromotor
- 13
- Drahtabschnitt
Claims (12)
- Verfahren zur Herstellung von Formkörpern, insbesondere Platten, aus Holzfasern, wobei die Holzfasern in einem Gasstrom durch einen Blasgang gefördert und in dem Blasgang beleimt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Verteilung der Holzfasern in dem Gasstrom (
4 ) mit mindestens einem aktiv angetriebenen Werkzeug (6 ) homogenisiert wird. - Vorrichtung für die Herstellung von Formkörpern, insbesondere Platten, aus Holzfasern, mit einem Blasgang, durch den die Holzfasern in einem Gasstrom hindurchgefördert und in dem die Holzfasern beleimt werden, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Blasgang (
1 ) eine Homogenisiereinrichtung für die Verteilung der Holzfasern in dem Gasstrom (4 ) vorgesehen ist, die mindestens ein aktiv angetriebenes Werkzeug (6 ) aufweist. - Verfahren nach Anspruch 1 oder Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens ein aktiv angetriebenes Werkzeug ein um eine Drehachse (
8 ) rotierendes Werkzeug (6 ) ist. - Verfahren oder Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Werkzeug (
6 ) um eine Drehachse (8 ) rotiert, die in der Förderrichtung der Holzfasern durch den Blasgang (1 ) verläuft. - Verfahren oder Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere rotierende Werkzeuge (
6 ) vorgesehen sind, die um parallel zueinander verlaufende Drehachsen (8 ) rotieren. - Verfahren oder Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die rotierenden Werkzeuge (
6 ) in der Förderrichtung der Holzfasern durch den Blasgang (1 ) und/oder senkrecht dazu versetzt zueinander angeordnet sind. - Verfahren oder Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das rotierende Werkzeug (
6 ) um seine Drehachse (8 ) umlaufende Schlag- oder Schneidarme aufweist. - Verfahren oder Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das rotierende Werkzeug (
6 ) mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von mindestens 1000 U/min um seine Drehachse (8 ) umläuft. - Verfahren oder Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt des Gasstroms (
4 ) im Bereich des mindestens einen aktiv angetriebenen Werkzeugs (6 ) aufgeweitet wird. - Verfahren oder Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verteilung der Holzfasern mit dem aktiv angetriebenen Werkzeug (
6 ) vor ihrer Beleimung in dem Blasgang (1 ) homogenisiert wird. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine in Richtung der Drehachse (
8 ) des rotierenden Werkzeugs (6 ) verlaufende Antriebswelle (9 ) im Bereich einer Krümmung (2 ) des Blasgangs (1 ) durch die Wandung (11 ) des Blasgangs (1 ) hindurchtritt. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine in Richtung der Drehachse (
8 ) des rotierenden Werkzeugs (6 ) verlaufende Antriebswelle (9 ) in einem geraden Bereich des Blasgangs (1 ) schräg durch die Wandung (11 ) des Blasgangs (1 ) hindurchtritt.
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Title |
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Publication number | Publication date |
---|---|
EP1741530A2 (de) | 2007-01-10 |
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