-
Die
Erfindung betrifft ein Mehrwegeventil, insbesondere Mehrwegeventil
für Heizungs- und/oder
Warmwasseranlagen, umfassend ein Ventilgehäuse, wobei das Ventilgehäuse Zu-
und Abläufe aufweist,
mit einem in dem Ventilgehäuse
angeordneten Drehschieber, der drehbar in dem Ventilgehäuse gelagert
ist und der auf seinem Umfang Steueröffnungen aufweist, wobei in
Abhängigkeit
der Stellung des Drehschiebers die Zu- und Abläufe untereinander verbindbar
und/oder trennbar sind.
-
Es
sind gattungsgemäße Mehrwegeventile, insbesondere
Mehrwegeventile für
Heizungs- und/oder Warmwasseranlagen bekannt. Derartige Mehrwegeventile,
die sowohl in Heizsystemen als auch in Trinkwassersystemen zum Einsatz
kommen, sind häufig
so gestaltet, dass sie in Pumpengehäuse integriert oder mit Hydraulikeinheiten
montiert werden können.
Ventilgehäuse
und Drehschieber sind dabei vielfach aus Kunststoff hergestellt,
da dies im Spritzgussverfahren erfolgen kann und die Herstellungskosten
gegenüber
anderen Werkstoffen niedriger sind. Die erforderliche Abdichtung
zwischen Ventilgehäuse
und Drehschieber erfolgt durch Dichtungselemente, üblicherweise
durch eingepresste O-Ringe.
-
Nachteilig
hierbei ist, dass die aus Gründen der
Herstellungsoptimierung gewählten
Werkstoffe nur über
unzureichende tribologische Eigenschaften verfügen, wodurch die Dichtungselemente
einem hohen Verschleiß und
Abrieb unterliegen, mit der Folge von Undichtigkeiten des Mehrwegeventils
und/oder einer Verklemmung des Drehschiebers im Ventilgehäuse. Auch
ist eine solche Anordnung mit eingepressten Dichtungselementen schwierig
zu montieren.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, diese Nachteile zu überwinden und ein Mehrwegeventil
zu schaffen, das ein verbessertes Zeitstandverhalten durch verminderten
Verschleiß aufweist,
insbesondere eine tribologisch optimierte Aufnahme des Drehschiebers aufweist,
und leicht zu montieren ist.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass bei einem Mehrwegeventil, insbesondere Mehrwegeventil für Heizungs-
und/oder Warmwasseranlagen, umfassend ein Ventilgehäuse, wobei
das Ventilgehäuse
Zu- und Abläufe aufweist, mit
einem in dem Ventilgehäuse
angeordneten Drehschieber, der drehbar in dem Ventilgehäuse gelagert ist
und der auf seinem Umfang Steueröffnungen
aufweist, wobei in Abhängigkeit
der Stellung des Drehschiebers die Zu- und Abläufe untereinander verbindbar
und/oder trennbar sind, in dem Ventilgehäuse ein Hohlformeinsatz drehfest
angeordnet ist, in dem der Drehschieber gleitgelagert ist.
-
Dadurch,
dass in dem Ventilgehäuse
ein Hohlformeinsatz drehfest angeordnet ist, in dem der Drehschieber
gleitgelagert ist, kann eine optimierte Werkstoffpaarung durch den
Hohlformeinsatz und den Drehschieber gewählt werden, wobei es hierbei nicht
mehr auf den Werkstoff des Ventilgehäuses ankommt. Hierdurch kann
der Verschleiß und
der Abrieb deutlich minimiert werden, wodurch ein besseres Zeitstandverhalten
erzielt wird.
-
Bei
dem Hohlformeinsatz kann es sich um eine Gleitlagerbuchse handeln.
Der Hohlformeinsatz ist in seiner Außenkontur der Ventilgehäuseinnenkontur
sowie in seiner Innenkontur dem Drehschieber angepasst, wobei durch
eine entsprechende Gestaltung der Außenkontur des Hohlformeinsatzes, ggf.
durch Anordnung von Anschlagschultern oder dgl., eine größere Fertigungstoleranz
bei dem Ventilgehäuse
ermöglicht
werden kann, als dies bei der Anordnung des Drehschiebers unmittelbar
im Ventilgehäuse
der Fall ist. Dadurch, dass der Drehschieber nicht unter Verpressung
von Dichtungselementen unmittelbar in das Ventilgehäuse einzubringen
ist, vereinfacht sich die Montage.
-
Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Vorteilhaft
ist es, wenn das Ventilgehäuse
im Bereich der Zu- und Abläufe
eine zylindrische Form aufweist, auf dessen Umfang die Zu- und Abläufe angeordnet
sind. Hierdurch ist es möglich,
dass auch der Hohlformeinsatz und der Drehschieber eine zylindrische
Grundform aufweisen, was bei Spritzgussteilen zu einfachen Formen
und somit zu einer preiswerten Herstellung führt.
-
Vorzugsweise
ist der Hohlformeinsatz formschlüssig
in dem Ventilgehäuse
angeordnet, wobei insbesondere der Hohlformeinsatz einen Zentriervorsprung
aufweist, der endseitig in eine entsprechende Ausnehmung des Ventilgehäuses eingreift.
-
Durch
eine formschlüssige
Verbindung zwischen Ventilgehäuse
und Hohlformeinsatz wird eine einfache und effektive Sicherung gegen
eine unerwünschte
Verlagerung des Hohlformeinsatzes, insbesondere eine Verdrehen um
die Längsachse,
in dem Ventilgehäuse
geschaffen.
-
Durch
einen alternativ oder kumulativ vorzusehenden Zentriervorsprung,
beispielsweise einen Dorn, am Hohlformeinsatz und eine entsprechende Ausnehmung
im Ventilgehäuse
erfolgt eine einfache und zuverlässige
Zentrierung des Einsatzes.
-
Bevorzugt
ist der Hohlformeinsatz an einer Endseite geschlossen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Drehschieber drehfest auf einer Welle angeordnet, wobei
diese Welle insbesondere endseitig in einer Zentrierausnehmung in
dem Hohlformeinsatz einliegt. Mittels dieser Welle kann eine Betätigung des
Drehschiebers erfolgen. Wenn die Welle endseitig in einer Zentrierausnehmung
in dem Hohlformeinsatz einliegt, wird eine einfache und zuverlässige Zentrierung
des Drehschiebers in dem Hohlformeinsatz ermöglicht.
-
Der
Drehschieber kann in Umfangsrichtung mehrere voneinander getrennte
Kammern aufweisen, insbesondere zwei Kammern mit einer 180°-Teilung
oder vier Kammern mit einer 90°-Teilung.
Durch derartige, untereinander getrennte Kammern wird es ermöglicht,
mehrere Schaltzustände
des Mehrwegeventils vorzugeben.
-
Dabei
kann zumindest eine Kammer des Drehschiebers endseitig mittels einer
Kappe verschlossen sein, wobei die Kappe insbesondere kraftschlüssig am
Drehschieber befestigbar ist.
-
Bevorzugt
weist der Drehschieber auf seinem Umfang zumindest eine umlaufende
Nut auf, in der ein Dichtungselement, insbesondere ein O-Ring, angeordnet
ist. Hierdurch kann eine zusätzliche
Abdichtung zwischen Drehschieber und Hohlformeinsatz geschaffen
werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Querschnitte der Zu- und Abläufe und/oder die Steueröffnungen
des Drehschiebers dreieckig oder rechteckig ausgeführt. Durch
eine derartige Variation der Querschnitte kann eine Durchflussmengensteuerung,
d.h. eine Volumenstromsteuerung, in Abhängigkeit vom Drehwinkel, d.h.
von der Winkellage des Drehschiebers relativ zum Hohlformeinsatz
und dem Ventilgehäuse,
geschaffen werden.
-
Beispielsweise
kann durch eine rechteckige oder quadratische Ausführung der
Querschnitte eine direkte Proportionalität zwischen Drehwinkel (relative Winkelposition)
des Drehschiebers und dem Öffnungsquerschnitt
und damit dem Volumenstrom realisiert werden.
-
Vorzugsweise
ist das Ventilgehäuse
an einer axialen Endseite geschlossen und zur gegenüberliegenden
Endseite offen ausgeführt.
Durch die offene Endseite, die mittels entsprechender Einsätze zur Umgebung
hin abgedichtet werden kann, können
Betätigungsmittel
zur Betätigung
des Drehschiebers geführt
werden, insbesondere kann das Ventilgehäuse an einer axialen Endseite
mittels einer Gleitlagerbuchse verschlossen sein, wobei durch die
Gleitlagerbuchse hindurch ein Betätigungselement zur Betätigung der
Drehschiebers geführt
ist.
-
Vorzugsweise
ist dabei die Gleitlagerbuchse kraftschlüssig mit dem Ventilgehäuse verbunden, wobei
die Gleitlagerbuchse insbesondere mittels eines in eine entsprechende
Ausnehmung in dem Ventilgehäuse
eingreifenden Vorsprungs gegen Verdrehen gesichert ist. Zwischen
Gleitlagerbuchse und Ventilgehäuse
kann ein Dichtungselement, insbesondere ein O-Ring, angeordnet sein.
-
Vorteilhaft
ist es, wenn in der Gleitlagerbuchse ein Gleitlagerdeckel axial
eingesetzt ist, wobei der Gleitlagerdeckel drehfest, insbesondere
Kraftschlüssig,
mit dem Betätigungselement
verbunden ist, wobei insbesondere zwischen Gleitlagerdeckel und Gleitlagerbuchse
ein Dichtungselement, insbesondere ein O-Ring, angeordnet ist.
-
Vorzugsweise
weist das Mehrwegeventil einen Elektromotor, insbesondere einen
Schrittmotor, zur Drehung und Positionierung des Drehschiebers auf.
-
Bevorzugt
weist das Mehrwegeventil einen Durchflussmengenmesser und/oder eine
Durchflussmengensteuerung auf. Hierdurch kann eine kompakte Steuerungs-
und Überwachungseinheit
innerhalb einer einzigen Baugruppe zur Integration in einem Heizungssystem
und/oder Wassersystem bereitgestellt werden. Der Durchflussmengenmesser
kann mit einem internen oder externen Steuerungsmodul gekoppelt
sein.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
besteht das Ventilgehäuse
und/oder der Drehschieber aus Kunststoff, insbesondere glasfaserverstärktem Kunststoff.
Vorzugsweise besteht der Hohlformeinsatz aus Kunststoff, insbesondere
einem tribologisch optimierten Kunststoff, insbesondere einem graphitierten
und/oder PTFE-modifizierten Kunststoff.
-
Derartig
ausgeführte
Bauteile sind einerseits preiswert als Spritzgussteile herstellbar,
andererseits können
bestimmte Anforderungen an die Festigkeit und/oder tribologische
Eigenschaften der einzelnen Bauteile erfüllt werden.
-
Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher erläutert. Es
zeigen:
-
1 Ein
Mehrwegeventil mit hervorgehoben dargestelltem Drehschieber in perspektivischer Ansicht,
-
2 eine
Seitenansicht des Mehrwegeventils nach 1 im Schnitt,
-
3 eine
Seitenansicht des Drehschiebers des Mehrwegeventils in einer ersten
Steuerposition im Schnitt,
-
4 eine
Seitenansicht des Drehschiebers des Mehrwegeventils in einer zweiten
Steuerposition im Schnitt.
-
1 zeigt
eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Mehrwegeventils
mit Ventilgehäuse 1 und
in dem Ventilgehäuse 1 drehbar
angeordnetem Ventilkörper,
dem Drehschieber 2. Das Ventilgehäuse 1 weist Anschlussstutzen 11, 12, 13 auf,
die als Zu- und Abläufe
nutzbar sind und über
die der Anschluss des Mehrwegeventils an ein Heizungssystem und/oder
Warmwassersystem erfolgt. Ventilgehäuse 1 und Drehschieber 2 sind
als Kunststoffspritzgussteile aus thermoplastischem Kunststoff ausgeführt.
-
Mittels
des Ventilkörpers,
d.h. des Drehschiebers 2, der innerhalb des Ventilgehäuses 1 drehbar
gelagert ist, sind verschiedene Schaltzustände des Mehrwegeventils zwischen
den Strömungskanälen A1,
A2, A3 der Anschlussstutzen 11, 12, 13 einstellbar,
d.h. dass die verschiedenen Strömungskanäle A1, A2,
A3 der Anschlussstutzen 11, 12, 13 verbindbar
bzw. trennbar sind.
-
Die
Betätigung
des Drehschiebers 2 erfolgt über die Welle 3, die
aus dem Ventilgehäuse 1 herausgeführt ist
und mittels eines nicht dargestellten Schrittmotors angetrieben
wird. Zur Einstellung unterschiedlicher Steuerungszustände ist
lediglich eine rotatorische Betätigung
des Drehschiebers 2 erforderlich.
-
In 2 dargestellt
ist eine geschnittene Seitenansicht des Mehrwegeventils nach 1.
Der Drehschieber 2 ist innerhalb des Ventilgehäuses 1 in einem
Hohlformeinsatz 4 in Form einer Gleitröhre gleitgelagert. Der Drehschieber 2 ist
auf der Welle 3 festgelegt, indem die Welle 3 bei
der Herstellung des Ventilkörpers
bzw. Drehschiebers 2 als Metalleinlegeteil umspritzt wird.
Die Welle 3 ihrerseits ist aus dem Ventilgehäuse 1 herausgeführt und
weist einen Kupplungsabschnitt 31 auf, an dem ein Schrittmotor zur
Betätigung
des Drehschiebers 2 ankuppelbar ist.
-
Die
im wesentlichen zylindrische Gleitröhre 4, die den Drehschieber 2 aufnimmt,
ist innerhalb des Ventilgehäuses 1 drehfest
angeordnet. Die Sicherung der Gleitröhre 4 gegen ein Verdrehen
innerhalb des Ventilgehäuses 1 erfolgt
mittels einer nicht dargestellten formschlüssigen Verbindung. Hierzu ist
an der Innenseite des Ventilgehäuses 1 eine
Erhebung angeordnet, die in eine entsprechende Ausnehmung in der
Gleitröhre 4 formschlüssig eingreift.
-
Die
Gleitröhre 4 ist
einseitig axial endseitig geschlossen ausgeführt. Am geschlossenen Ende weist
die Gleitröhre 4 einen
Zentriervorsprung 42 auf, der in einer entsprechend ausgeformten
Zentrierausnehmung in dem an diesem axialen Ende 14 ebenfalls
geschlossen ausgeführten
Ventilgehäuse 1 einliegt.
-
Durch
das Fügen
werden die in der zylindrischen Gleitröhre 4 angeordneten Öffnungsquerschnitte
für die
Strömungsquerschnitte
A1, A2 der Anschlussstutzen 11, 12 des Ventilgehäuses 1 mit den
Fluchten der Anschlussstutzen 11, 12 zur Deckung
gebracht.
-
Die
Gleitröhre 4 ihrerseits
weist eine Zentrierausnehmung zur Aufnahme des zugeordneten axialen
Endes 32 der Welle 3 auf. Durch diese Ausgestaltung
werden sowohl der auf der Welle 3 festgelegte Ventilkörper, d.h.
der Drehschieber 2 als auch die Gleitröhre 4 innerhalb des
Ventilgehäuses 1 zentriert
und gleichzeitig axial gesichert. Dadurch wird somit insbesondere
ein Radial-/Axialgleitlager zur Aufnahme der Welle 3 im
Bereich des axialen Endes des Ventilgehäuses 1 geschaffen.
-
Hergestellt
ist die Gleitröhre 4 als
Spritzgussteil aus tribologisch optimiertem thermoplastischem Kunststoff.
Alternativ zu der Gleitlagerpaarung Edelstahl der Welle 3 und
Kunststoff der Gleitröhre 4 ist auch
die Gleitlagerpaarung Kunststoff-Kunststoff
realisierbar. In einer nicht dargestellten Alternative ist hierzu
das zugehörige
Wellenende 32 der Welle 3 mit Kunststoff umspritzt.
-
An
der dem geschlossenen axialen Ende der Gleitröhre 4 gegenüberliegenden
axialen Endseite ist die Gleitröhre 4 offen,
um in Abhängigkeit
der Steuerstellung des Drehschiebers 2 einen Durchfluss
durch diesen Querschnitt zu gestatten.
-
An
dem gegenüber
dem geschlossenen axialen Ende 14 des Ventilgehäuses 1 gelegenen
axialen Ende ist das Ventilgehäuse 1 mittels
einer Gleitlagerbuchse 5 und eines Gleitlagerdeckels 7 verschlossen.
Das Ventilgehäuse 1 weist
zur Aufnahme der Gleitlagerbuchse 5 einen erweiterten Querschnitt auf
wodurch gleichzeitig eine Anlageschulter 15 geschaffen
wird. Zwischen Gleitlagerbuchse 5 und Anlageschulter 15 ist
eine Gleitringdichtung 6 angeordnet.
-
Die
Gleitlagerbuchse 5 ist mit dem Dichtring 6 unter
einer leichten Pressung in das Ventilgehäuse 1 axial eingefügt und wird
durch eine in eine Axialnut in der Buchse 5 eingreifende
Erhebung auf der Innenseite des Aufnahmebereichs des Ventilgehäuses 1 formschlüssig gegen
Verdrehen gesichert.
-
Die
Gleitlagerbuchse 5 weist eine ringförmige Nut auf, in der ein tribologisch
optimierter Gleitdichtring 8 einliegt. Gegen den Gleitdichtring 8 wird innerhalb
der Gleitlagerbuchse 5 der Gleitlagerdeckel 7 axial
gepresst, der seinerseits mittels eines Sicherungselementes 9,
welches in eine Nut 33 in der Welle 3 eingreift,
gegen eine axiale Verschiebung gesichert ist.
-
Der
Gleitlagerdeckel 7 ist in der Gleitlagerbuchse 5 radial
und in Umfangsrichtung beweglich gelagert. Der Gleitlagerdeckel 7 ist
mit der Welle 3 kraftschlüssig verbunden, wodurch die
Welle 3 gegenüber
dem Ventilgehäuse 1 positioniert,
d.h. zentriert wird. Durch die Dichtringe 6, 8 wird
der medienführende
Innenbereich des Mehrwegeventils gegen die Umgebung abgedichtet.
-
In
den 3 und 4 ist der Drehschieber 2 in
geschnittener Ansicht in zwei verschiedenen Steuerungszuständen des
Mehrwegeventils, die durch eine Drehung des Drehschiebers 2 um
180° durch
Betätigung
der Welle 3 einstellbar sind, dargestellt. Abgebildet in
den 3 und 4 ist die jeweilige relative
Positionierung des Drehschiebers 2 in Bezug auf die Orientierung
des Ventilgehäuses 1 gemäß 2.
-
Der
zylindrische Drehschieber 2 weist drei Steueröffnungen 21, 22, 23 auf
seiner Umfangsfläche
auf, die mit den Zu- und Abläufen 11, 12, 13 des Ventilgehäuses 1 und
somit mit den Strömungsquerschnitten
A1, A2, A3 zur Deckung gebracht werden können. Der Drehschieber 2 verfügt über zwei
voneinander strömungstechnisch
getrennte Kammern 24, 25. Die Kammern 24, 25 weisen
jeweils eine Erstreckung von 180° über dem
Umfang auf und sind durch eine entlang der Achse verlaufende Mittelwand voneinander
getrennt.
-
Zur
einen Endseite hin erfolgt eine Abdichtung der Kammern 24, 25 durch
die an dieser axialen Endseite geschlossene Gleitröhre 4,
in der der Drehschieber 2 einliegt. Zur gegenüberliegenden
Endseite hin ist die erste Kammer 24 mittels einer eingepressten
Verschlusskappe 240 verschlossen, während die zweite Kammer 25 zu
dieser Endseite hin einen offenen Strömungsquerschnitt zur strömungstechnischen
Verbindung mit dem dritten Querschnitt A3 des dritten Zu- bzw. Ablaufs 13 aufweist.
Die Verschlusskappe 240 ist ebenfalls als Kunststoffspritzgussteil
ausgeführt.
-
Auf
dem Umfang des Drehschiebers 2 sind drei umlaufende Nuten
zur Aufnahme von Dichtungsringen 201, 202, 203 angeordnet.
Mittels der Dichtungsringe 201, 202, 203 erfolgt
eine Abdichtung gegen die Gleitröhre 4.
Die Dichtungsringe 201, 202, 203 weisen
eine tribologisch optimierte Oberfläche auf, so dass die Gleitpaarung
von Dichtungsring 201, 202, 203 und Gleitröhre 4 einem
minimalen Verschleiß unterliegt.
-
In
einer ersten Stellposition des Drehschiebers 2 gemäß 3 relativ
zum hier nicht dargestellten Ventilgehäuse 1 nach 2 ist
der zweite Strömungsquerschnitt
A2 des zweiten Zu- bzw. Ablaufs 12 durch den Drehschieber 2 verschlossen.
In dieser Stellung ist eine strömungstechnische
Verbindung zwischen dem ersten Querschnitt A1 des ersten Zu- bzw.
Ablaufs 11 mit dem dritten Querschnitt A3 des dritten Zu- bzw. Ablaufs 13 über die
endseitig in Richtung des dritten Anschlussstutzens 13 offene
zweite Kammer 25 geschaltet.
-
Durch
eine Drehung um 180° durch
Betätigung
der Welle 3 ist eine zweite Stellposition des Drehschiebers 2 gemäß 4 relativ
zum hier nicht dargestellten Ventilgehäuse 1 nach 2 einstellbar. In
dieser Stellung des Drehschiebers 2 sind der erste Strömungsquerschnitt
A1 des ersten Zu- bzw. Ablaufs 11 und der zweite Strömungsquerschnitt
A2 des zweiten Zu- bzw. Ablaufs 12 durch die erste Kammer 24 des
Drehschiebers 2 strömungstechnisch
verbunden. Hierzu ist die erste Steueröffnung 21 des Drehschiebers 2 mit
dem ersten Strömungsquerschnitt
A1 zur Deckung gebracht und die zweite Steueröffnung 22 des Drehschiebers 2 mit
dem zweiten Strömungsquerschnitt
A2 zur Deckung gebracht. Eine Trennung gegenüber dem Querschnitt A3 des
Zu- bzw. Ablaufs 13 erfolgt durch die endseitig durch die
Verschlusskappe 240 verschlossene erste Kammer 24.
-
Bei
diesem Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Mehrwegeventils
erfolgt eine Umschaltung zwischen dem zweiten Anschlussstutzen 12 und
dem dritten Anschlußstutzen 13 und
somit zwischen dem zweiten Strömungsquerschnitt
A2 und dem dritten Strömungsquerschnitt
A3 durch eine Drehung des Drehschiebers 2 um 180° durch einen nicht
dargestellten Stellmotor, der am Kupplungsabschnitt 31 mit
der Welle 3 gekuppelt ist. Dabei wird der zweite Strömungsquerschnitt
A2 je nach Stellposition des Drehschiebers 2 geschlossen
oder freigegeben, ebenso wird der dritte Strömungsquerschnitt A3 entsprechend
umgekehrt freigegeben oder geschlossen.
-
In
einer nicht dargestellten Alternative ist keine der beiden Kammern 24, 25 durch
eine Verschlusskappe verschlossen, wodurch sich bei ansonsten identischen
Bauteilen eine alternative Steuerungsmöglichkeit ergibt. Hierdurch
ist es möglich, entweder
nur den ersten Kanal 11 mit dem dritten Kanal 13 strömungstechnisch
zu verbinden oder bei um 180° gedrehtem
Ventilkörper
den ersten Kanal 11 und den zweiten Kanal 12 gleichzeitig
mit dem dritten Kanal 13 zu strömungstechnisch verbinden.
-
Dadurch
wird unter Verwendung identischer Bauteile eine hohe Flexibilität mit vielen
unterschiedlichen Anwendungsfällen
ermöglicht.
-
In
einer nicht dargestellten Alternative weist der Drehschieber 2 vier
voneinander getrennte Kammern mit einer Erstreckung von jeweils
90° über dem Umfang
auf. Hierdurch wird eine noch größere Flexibilität hinsichtlich
der einstellbaren Steuerungszustände
geschaffen. Insbesondere kann das Ventilgehäuse 1 mehr als drei
Anschlussstutzen aufweisen. Auch ist es bei einer 90°-Vierteilung
der Kammern möglich,
zusätzliche
Auf-Zu-Schaltungen zu schaffen und/oder das Mehrwegeventil um eine
Steuerposition zu erweitern, in der keinerlei Durchfluss erfolgt,
indem alle Anschlussstutzen verschlossen sind.
-
In
dem in den 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Mehrwegeventils
sind die Steueröffnungen 21, 22, 23 in dem
Ventilkörper 2 kreisförmig ausgeführt.
-
In
einer nicht dargestellten Alternative sind die Steueröffnungen
rechteckig ausgeführt.
Hierdurch ergibt sich eine direkte Proportionalität zwischen
Drehwinkel und freigegebenem Öffnungsquerschnitt
und damit mit dem Volumenstrom, wodurch eine exakte Durchflussmengensteuerung,
d.h. Volumenstromsteuerung erzielbar ist.
-
Alternativ
können
die Steueröffnungen
eine beliebige andere Form, wie beispielsweise eine dreieckige Form,
aufweisen, wodurch sich bestimmte Kennlinien durch den bestehenden
funktionalen Zusammenhang zwischen Drehwinkel des Drehschiebers
und Volumenstrom erzeugen lassen.