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Die Erfindung betrifft einen Umsteller für eine Sanitärarmatur zur Umstellung zwischen verschiedenen Wasserauslässen der Sanitärarmatur. Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Sanitärarmatur mit einem erfindungsgemäßen Gehäuse und einem erfindungsgemäßen Umsteller.
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Bekannt sind Sanitärarmaturen mit einer Umstellfunktion zur Umstellung zwischen zwei oder mehreren verschiedenen Wasserauslässen. Insbesondere bei Badewannen können solche Sanitärarmaturen eingesetzt werden, um z. B. Wasser wahlweise einer Brause oder einer Wannenarmatur zuzuführen. Bekannte Sanitärarmaturen mit einer solchen Umstellfunktion weisen einen Umsteller auf, der in zwei oder mehrere verschiedene Zustände gebracht werden kann. Je nach Zustand des Umstellers kann das zuströmende Wasser z. B. hin zu einem ersten Wasserauslass oder einem zweiten Wasserauslass der Sanitärarmatur freigegeben werden. Die Umstellung erfolgt insbesondere mechanisch, indem ein Schieber in dem Umsteller über ein Griffelement bewegt wird und damit (alternativ) den gewünschten Wasserauslass freigibt.
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Zur Herstellung der Gehäuse von Sanitärarmaturen kommen insbesondere Gussverfahren zum Einsatz. Mit der Vorgabe, die Sanitärarmaturen möglichst kompakt auszuführen, ergeben sich vielfach sehr komplexe Geometrien innerhalb der Sanitärarmatur, insbesondere zur Ausbildung von Kanälen zur Führung des Wassers. Insbesondere dünne und/oder (mehrfach) gebogene Wände, die z. B. zwei benachbarte wasserführende Kanäle voneinander trennen, sind aufwändig und teuer in der Herstellung (komplexe Formlinge, Gießkerne, etc.) sowie anfällig für Beschädigungen.
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Insbesondere bei Sanitärarmaturen mit Umstellfunktion können diese Nachteile auftreten. Dabei können Beschränkungen, die sich durch das Herstellungsverfahren ergeben, die Gestaltungsmöglichkeiten einschränken, insbesondere in Bezug auf die Positionierung eines Umstellers.
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Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der hier vorliegenden Erfindung, die im Zusammenhang mit dem Stand der Technik geschilderten technischen Probleme zu lösen bzw. zumindest zu lindern. Es sollen insbesondere ein Umsteller und eine Sanitärarmatur vorgestellt werden, die eine vereinfachte Herstellung eines Gehäuses der Sanitärarmatur ermöglichen.
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Diese Aufgaben werden gelöst mit einem Umsteller und einer Sanitärarmatur gemäß den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben. Die in den Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale sind in beliebiger, technologisch sinnvoller Weise miteinander kombinierbar und können durch erläuternde Sachverhalte aus der Beschreibung ergänzt werden, wobei weitere Ausführungsvarianten der Erfindung aufgezeigt werden.
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Hierzu trägt ein Umsteller für eine Sanitärarmatur bei, der zumindest umfasst:
- – einen Umstellkolben mit mindestens zwei Stellungen, wobei in einer ersten Stellung des Umstellkolbens ein erster Strömungspfad durch den Umsteller eingerichtet ist, bei dem ein Wassereinlass mit einem ersten Wasserauslass verbunden ist, und wobei in einer zweiten Stellung des Umstellkolbens ein zweiter Strömungspfad durch den Umsteller eingerichtet ist, bei dem der Wassereinlass mit einem zweiten Wasserauslass verbunden ist,
- – ein Umstellergehäuse mit einer Außenmantelfläche und
- – mindestens eine erste umlaufende Ringnut und mindestens eine davon beabstandete zweite umlaufende Ringnut zur Aufnahme jeweils eines Dichtungsringes in der Außenmantelfläche, wobei die Außenmantelfläche von der ersten umlaufenden Ringnut hin zur zweiten umlaufenden Ringnut geschlossen ist.
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Bei der Sanitärarmatur kann es sich insbesondere um eine solche handeln, die Wasserauslässe für eine Wannenarmatur als auch für eine Brause aufweist. Der Umsteller ist vorzugsweise für die oben im Stand der Technik beschriebene Umstellfunktion der Sanitärarmatur eingerichtet. Vorzugsweise ist die Umstellung durch Umstellen des Umstellkolbens möglich. Der Umstellkolben kann bevorzugt axial über einen (äußeren) Griff verstellt werden. Der Wassereinlass ist bevorzugt ein Kanal, der Wasser in den Umsteller bzw. in die Sanitärarmatur hineinleiten kann. An den ersten Wasserauslass ist bevorzugt eine Wannenarmatur angeschlossen und an den zweiten Wasserauslass bevorzugt eine Brause. Ist der Umstellkolben in der ersten Stellung, ist der erste Strömungspfad freigegeben und die Wannenarmatur wird mit Wasser versorgt. Ist der Umstellkolben in der zweiten Stellung, ist der zweite Strömungspfad freigegeben und die Brause wird mit Wasser versorgt.
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Es ist möglich, dass der zweite Strömungspfad (z. B. als Strömungssackgasse) derart ausgeführt ist, dass ein Wasserfluss durch den Umsteller hindurch vollständig versperrt ist. Der zweite Strömungspfad ist insbesondere (räumlich) verkürzt und/oder (räumlich) verschieden ausgeführt.
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Das Umstellergehäuse ist vorzugsweise im Wesentlichen rotationssymmetrisch ausgeführt. Das Umstellergehäuse ist vorzugsweise innen hohl. Das Umstellergehäuse kann einteilig oder mehrteilig ausgestaltet sein. Vorzugsweise ist das Umstellergehäuse zumindest teilweise mit Kunststoff gebildet. Das Umstellergehäuse kann zumindest teilweise mit Metall gebildet sein, welches z. u. durch ein Fräsverfahren hergestellt. Eine solche Form ist für die Herstellung vorteilhaft. Das Innere des Umstellergehäuses ist vorzugsweise derart ausgeführt, dass über die Stellung des Umstellkolbens die Umstellfunktion ermöglicht wird. Die von dem Umstellergehäuse gebildete Außenmantelfläche ist eine äußere (laterale) Oberfläche der umlaufenden Wandung(en) des Umstellergehäuses. Die Außenmantelfläche hat vorzugsweise einen kreisförmigen Querschnitt, wobei dieser in axiale Richtung bevorzugt mit verschiedenen Durchmessern ausgeführt ist.
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Die erste umlaufende Ringnut und die zweite umlaufende Ringnut sind nach Art von Einkerbungen in der Außenmantelfläche bzw. dem die Außenmantelfläche bildenden Material des Umstellergehäuses ausgeführt. Diese können beispielsweise von außen in das Umstellergehäuse eingebracht sein, beispielsweise durch ein Gießverfahren, Spritzgussverfahren und/oder spanendes Verfahren. Der Dichtungsring ist vorzugsweise mit einem Kunststoff gebildet.
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Beim Einbau des Umstellers in eine Gehäuseaufnahme (insbesondere in einem Gehäuse einer Sanitärarmatur), die teils geringfügig größer als der Umsteller ist, begrenzen die in der ersten umlaufenden Ringnut und in der zweiten umlaufenden Ringnut platzierten Dichtungsringe einen äußeren Nassbereich des Umstellergehäuses. Wasser, das den Umsteller in dem Nassbereich umgibt, kann somit nicht über eine der umlaufenden Ringnuten mit Dichtungsring hinaus entlang der Außenmantelfläche aus dem Nassbereich heraus oder in diesen hinein strömen. Das Wasser kann lediglich einen Spalt zwischen dem Umsteller und einer Innenwand der Gehäuseaufnahme ausfüllen, bzw., sofern die Innenwand der Gehäuseaufnahme eine oder mehrere Öffnungen aufweist, durch diese strömen.
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Die Tatsache, dass die Außenmantelfläche (im Nassbereich bzw.) zwischen der ersten Ringnut und der zweiten Ringnut keine solche Öffnung aufweist, ermöglicht, dass der Umsteller dort von Wasser (nur) umspült werden kann und/oder dass Wasser dort nicht in das Innere des Umstellers gelangen kann. Dieses Wasser kann auch nicht an der Außenmantelfläche entlang aus dem Nassbereich heraus fließen. Durch diese Tatsache kann ein (äußerer) wasserführender Kanal die Außenmantelfläche kontaktieren, ohne dass die gewünschte Funktion des Umstellers beeinträchtigt wird. Die Außenmantelfläche kann also unmittelbar eine Begrenzungswand für diesen (äußeren) Kanal bilden. Eine separate Trennwand zwischen dem (äußeren) ggf. kreuzenden wasserführenden Kanal und dem Umsteller kann somit entfallen. Somit wird insbesondere die Herstellung von sich aufgrund von Platznöten kreuzenden Kanälen und/oder einer Gehäuseaufnahme deutlich vereinfacht. So können hier auch Hinterschneidungen oder dichte Anordnungen bei der Kanalstruktur leichter mittels einer Gießtechnik zur Herstellung des Sanitäramaturgehäuses erzeugt werden.
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Sollten weitere umlaufende Ringnuten an dem Umstellergehäuse vorgesehen sein, weisen die in einem von diesen weiteren umlaufenden Ringnuten begrenzten Bereichen der Außenmantelfläche Öffnungen auf. Dabei handelt es sich insbesondere um Öffnungen, über die Wasser in den Umsteller hinein oder aus diesem heraus strömen kann und/oder um Öffnungen, die mittels des Umstellkolbens zumindest teilweise verschlossen werden können. Hat ein Umsteller beispielsweise drei solcher Öffnungen, so kann die Umstellfunktion des Umstellers dadurch realisiert sein, dass Wasser durch eine der Öffnungen in den Umsteller hinein, und – je nach Stellung des Umstellkolbens – durch eine der anderen Öffnungen wieder heraus geleitet wird.
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In einer weiteren Ausführungsform des Umstellers hat das Umstellergehäuse mindestens eine erste Hülse und mindestens eine zweite Hülse, wobei die erste Hülse und die zweite Hülse miteinander verbunden sind. Die erste umlaufende Ringnut ist an der ersten Hülse angeordnet und die zweite umlaufende Ringnut an der zweiten Hülse. Das Umstellergehäuse ist in dieser Ausführungsform in zwei Teile unterteilt, wobei das Umstellergehäuse auch noch weitere Teile umfassen kann. Dies kann die Herstellung des Umstellers vereinfachen. Die Verbindung ist vorzugsweise lösbar ausgeführt, was insbesondere für eine Montage und/oder eine Wartung der innenliegenden Teile vorteilhaft sein kann.
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Die beschriebenen Vorteile in Bezug auf die Verbindung zwischen der ersten Hülse und der zweiten Hülse gelten insbesondere für eine bevorzugte Ausführungsform des Umstellers, in der die erste Hülse und die zweite Hülse über ein Gewinde miteinander lösbar verschraubt sind.
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In einer weiteren Ausführungsform des Umstellers ist der Umstellkolben mit einem Griff des Umstellers verbunden, der an der ersten Hülse angeordnet ist. Die erste Hülse ist bevorzugt mit Kunststoff und die zweite Hülse mit Metall gebildet. Das Material des Umstellergehäuses muss gegebenenfalls verschiedene Anforderungen erfüllen, z. B. bezüglich Stabilität, Korrosionsbeständigkeit und/oder Herstellkosten. Aus diesen Anforderungen ergibt sich die angegebene bevorzugte Materialwahl. Als Metall für die zweite Hülse ist Messing und/oder Edelstahl bevorzugt. Die zweite Hülse ist vorzugsweise als ein Drehteil ausgeführt. Ein Drehteil ist das Produkt eines Fertigungsverfahrens, bei dem ein Halbzeug um eine seiner Achsen gedreht und dabei durch ein Werkzeug (z. B. einen Drehmeißel) bearbeitet wird. Ein Drehteil ist vorzugsweise rotationssymmetrisch ausgeführt. Die erste Hülse ist bevorzugt ein Spritzgussteil.
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In einer weiteren Ausführungsform des Umstellers ist in einem Verbindungsbereich zwischen der ersten Hülse und der zweiten Hülse eine Dichtung angeordnet. Die Dichtung ist vorzugsweise als ein mit einem Kunststoff gebildeter Ring ausgeführt, der zwischen der ersten Hülse und der zweiten Hülse derart eingeschlossen bzw. eingespannt ist, dass dieser beide insbesondere wasserdicht miteinander kontaktiert. Dies ist vorteilhaft, wenn der Verbindungsbereich einen Teil des Nassbereichs darstellt, also insbesondere in der Ausführungsform, in der die erste umlaufende Ringnut an der ersten Hülse und die zweite umlaufende Ringnut an der zweiten Hülse angeordnet ist.
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Für eine wasserdichte Verbindung zwischen der ersten Hülse und der zweiten Hülse ist eine weitere Ausführungsform des Umstellers vorteilhaft, bei der die erste Hülse und die zweite Hülse im Verbindungsbereich konzentrisch angeordnet sind und zwischen sich einen Ringspalt zur Aufnahme der Dichtung bilden. Die erste Hülse kann mit einer (inneren) radialen Aufweitung ausgeführt sein, die sich über einen Endabschnitt der ersten Hülse erstreckt, die einen stirnseitigen Endabschnitt der zweiten Hülse aufnimmt und im Überlappungsbereich (nur) teilweise beabstandet zum stirnseitigen Endabschnitt der zweiten Hülse verläuft. Damit kann der Ringspalt ausgebildet sein. Bevorzugt ist der Ringspalt außerhalb eines Verbindungsbereichs beider Hülsen vorgesehen.
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In einer weiteren Ausführungsform des Umstellers bildet die erste Hülse einen Anschlag für den Umstellkolben. Insbesondere wird dieser Anschlag mit dem stirnseitigen Endabschnitt der zweiten Hülse gebildet, der radial außen den Verbindungsbereich bildet. Der Umsteller ist vorzugsweise derart eingerichtet, dass sich der Umstellkolben innerhalb der ersten Hülse (axial) bewegen kann. Der Umstellkolben kann mittels einer Feder mit einer Vorspannung gelagert werden, wobei sich der Umstellkolben zumindest in einer vorgegebenen Stellung gegen den Anschlag (teilweise) abstützt. Der Umstellkolben kann einen Dichtungsteller umfassen, der mit diesem Anschlag in einer vorgegebenen Stellung zusammenwirkt.
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In einer weiteren Ausführungsform des Umstellers liegt die erste Hülse stirnseitig an einem Absatz der zweiten Hülse an. Dadurch kann zusätzlich zu der Dichtung über z. B. einen Ring aus Kunststoff die Wasserdichtigkeit der Verbindung zwischen der ersten Hülse und der zweiten Hülse verbessert werden. Strömt also Wasser entlang des Nassbereichs, wären zunächst die an dem Absatz realisierte Kontaktdichtung (bzw. Labyrinthdichtung) und dann auch noch die Dichtung im Ringspalt zu überbrücken, bevor das Wasser den Verbindungsbereich erreicht. Gerade wenn der Verbindungsbereich mit einem Gewinde zwischen erster Hülse und zweiter Hülse ausgeführt ist, ist ein weiterer (dritter) Schutz gegen Eindringen von Wasser in das Innere des Umstellergehäuses über den Nassbereich trotz mehrteiliger Ausführung des Umstellergehäuses vorgesehen.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Sanitärarmatur mit einem Gehäuse und mit einem Umsteller, wobei das Gehäuse mindestens einen Kanal aufweist, der den Umsteller derart umgibt, dass dieser die Außenmantelfläche des Umstellers zwischen der ersten umlaufenden Ringnut und der zweiten umlaufenden Ringnut kontaktiert.
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Das Gehäuse umfasst vorzugsweise die für die Funktion der Sanitärarmatur erforderlichen wasserführenden Kanäle. Mindestens einer dieser Kanäle umgibt den in das Gehäuse eingebauten Umsteller in dem Nassbereich der Außenmantelfläche des Umstellers. Wird Wasser in dem Kanal geführt, kann dieses den Umsteller im Nassbereich (anhand des unmittelbaren Kontakts mit der Außenmantelfläche) umspülen.
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In einer weiteren Ausführungsform der Sanitärarmatur hat der Kanal eine Ausdehnung entlang der Außenmantelfläche, die zumindest mindestens 20% eines axialen Abstandes der ersten umlaufenden Ringnut zu der zweiten umlaufenden Ringnut oder mindestens 30% eines Umfangs der Außenmantelfläche beträgt.
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Der axiale Abstand der ersten umlaufenden Ringnut zu der zweiten umlaufenden Ringnut ist hierbei entlang der Außenmantelfläche des Umstellergehäuses zu bestimmen. Vorzugsweise hat der Kanal eine Ausdehnung entlang der Außenmantelfläche, die mindestens 40% oder sogar mindesten 60% des axialen Abstandes der ersten umlaufenden Ringnut zu der zweiten umlaufenden Ringnut beträgt. Bevorzugt ist, dass der Kanal sich über nicht mehr als 90% des axialen Abstandes der ersten umlaufenden Ringnut zu der zweiten umlaufenden Ringnut erstreckt, so dass bevorzugt nahe der beiden Ringnuten bzw. Dichtungsringe eine Spielpassung zwischen dem Gehäuse der Sanitärarmatur und dem Umstellergehäuse ausgebildet ist.
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Zusätzlich und/oder in Kombination dazu kann der Kanal eine (umlaufende) Ausdehnung entlang der Außenmantelfläche haben, die mindestens 30% oder sogar 50% des Umfangs der Außenmantelfläche beträgt. Damit ist insbesondere der Umschließungsgrad des Kanals um den Außenmantel des Umstellergehäuses herum angesprochen. Bevorzugt ist, dass der Kanal senkrecht oder quer auf die Außenmantelfläche auftrifft, die Außenmantelfläche über ca. 90° bis 270° [Winkelgrad] des Umfangs, insbesondere ca. 160° bis 210°, umgibt und dann wieder senkrecht oder quer von der Außenmantelfläche weg verläuft.
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In einer weiteren Ausführungsform der Sanitärarmatur ist das Gehäuse mit dem mindestens einen Kanal ein Gussteil. Bevorzugt besteht das Gehäuse aus Metall.
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Zur Lösung der eingangs genannten Aufgaben trägt auch eine Sanitärarmatur mit einem Gehäuse bei, aufweisend eine Gehäuseaufnahme für einen Umsteller. Der Umsteller weist an einer Außenmantelfläche mindestens eine erste umlaufende Ringnut zur Aufnahme eines Dichtungsringes auf. Die Gehäuseaufnahme weist an einer Innenwand mindestens eine von der ersten umlaufenden Ringnut beabstandete zweite umlaufende Ringnut zur Aufnahme eines Dichtungsringes auf.
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Das Gehäuse weist mindestens einen Kanal auf, der die Gehäuseaufnahme zwischen der ersten umlaufenden Ringnut und der zweiten umlaufenden Ringnut kontaktiert bzw. dort mündet.
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Im Vergleich zu den zuvor beschriebenen Ausführungsformen der Sanitärarmatur ist hier die zweite umlaufende Ringnut in der Innenwand der Gehäuseaufnahme angeordnet, also insbesondere anstatt der zweiten umlaufenden Ringnut im Umstellergehäuse. Da insbesondere die Dichtungswirkung des in die Ringnut aufgenommenen Dichtungsrings von diesem Unterschied unabhängig ist, lassen sich auch mit einer Sanitärarmatur dieser Ausführungsform die gleichen zuvor beschriebenen Vorteile erzielen. Zudem kann der Vorteil erreicht werden, dass ggf. bekannte bzw. standardisierte Umsteller mit zugehörigen Umstellergehäusen in das Gehäuse der Sanitärarmatur verbaut werden können und gleichzeitig der Herstelltungsprozess vereinfacht und die Bauform insgesamt kompakter wird.
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Bei der Gehäuseaufnahme handelt es sich bevorzugt um einen Hohlraum in dem Gehäuse, der an die Größe und Form des Umstellers angepasst und lediglich insoweit größer als der Umsteller ist, als dass dies für einen Einbau des Umstellers in die Gehäuseaufnahme zweckdienlich ist. Dabei kann sich auf gleiche Weise wie oben beschrieben zwischen der Innenwand der Gehäuseaufnahme und dem Umsteller einen Spalt bilden. Auch in dieser Ausführungsform kann der Spalt in axialer Richtung durch die Dichtungsringe in der ersten umlaufenden Ringnut und in der zweiten umlaufenden Ringnut derart unterbrochen werden, dass Wasser nicht an der Außenmantelfläche des Umstellers entlang über einen der Dichtungsringe hinaus fließen kann, wenn der Umsteller ist in die Gehäuseaufnahme eingebaut ist. Die zweite umlaufende Ringnut ist vorzugsweise eine Einkerbung in der Innenwand der Gehäuseaufnahme, die beispielsweise durch Einfräsen erzeugt werden kann. Der mindestens eine Kanal ist insbesondere derart im Gehäuse angeordnet, dass in diesem geführtes Wasser einen in die Gehäuseaufnahme eingebauten Umsteller in einem Bereich zwischen dem in der ersten umlaufenden Ringnut aufgenommenen Dichtungsring und dem in der zweiten umlaufenden Ringnut aufgenommenen Dichtungsring umspülen kann. Vorzugsweise wird ein Umsteller verwendet, dessen Außenmantelfläche in diesem Bereich geschlossen ist.
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Auch für diese Ausführungsform können die zuvor beschriebenen vorteilhaften technischen Details zur Anwendung kommen, insbesondere hinsichtlich der Kanalführung und/oder der Herstellung des Gehäuses. Auch die mit Bezug auf den Umsteller bzw. dessen Einbau erläuterten Aspekte können bei dieser Ausgestaltung der Sanitärarmatur herangezogen werden.
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Die hier vorgeschlagenen Ausführungsformen sind insbesondere zur Verwendung vorgesehen, dass mittels des Umstellers Wasser wechselweise hin zu einem Wannenauslauf oder einer Brause geführt wird.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figur näher erläutert. Die Figur zeigt ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel, auf das die Erfindung jedoch nicht begrenzt ist. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch sind. In den Figuren in Kombination gezeigte Merkmale können einzeln extrahiert und mit anderen Merkmalen aus der Beschreibung kombiniert werden, wenn hier nicht explizit das Gegenteil dargestellt ist.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer perspektivischen Schnittansicht einer ersten Ausführungsform einer Sanitärarmatur mit einem Gehäuse und einem darin eingebauten Umsteller.
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2 zeigt eine schematische Darstellung einer perspektivischen Schnittansicht einer zweiten Ausführungsform einer Sanitärarmatur mit einem Gehäuse und einem darin eingebauten Umsteller.
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In 1 ist eine Sanitärarmatur 1 gezeigt, aufweisend ein Gehäuse 2 mit einer Gehäuseaufnahme 26, in die ein Umsteller 3 eingebaut ist. Der Umsteller 3 weist einen Umstellkolben 4 mit einem an diesen verbundenen Griff 13 auf, der aus dem Gehäuse 2 der Sanitärarmatur 1 herausragt. Der Umstellkolben 4 kann in zwei verschiedene Stellungen gebracht werden, wodurch eine Umstellfunktion zwischen einem ersten Strömungspfad von einem Wassereinlass 27 hin zu einem ersten Wasserauslass 18 sowie einem zweiten Strömungspfad von dem Wassereinlass 27 hin zu einem zweiten Wasserauslass 19 ermöglicht wird. Der Umsteller 3 weist weiterhin ein aus einer ersten Hülse 10 und einer zweiten Hülse 11 bestehendes Umstellergehäuse 5 mit einer Außenmantelfläche 6 auf. Die erste Hülse 10 und die zweite Hülse 11 sind in einem Verbindungbereich 20 über ein Gewinde 12 miteinander verschraubt. Dabei bilden die erste Hülse 10 und die zweite Hülse 11 einen Ringspalt 21 aus, in dem eine Dichtung 14 aufgenommen ist. Die zweite Hülse 11 bildet einen Anschlag 22 für den Umstellkolben 4. Die erste Hülse 10 liegt stirnseitig an einem Absatz 23 der zweiten Hülse 11 an. In die Außenmantelfläche 6 ist eine erste umlaufende Ringnut 7 und eine davon beabstandete zweite umlaufende Ringnut 8 integriert. In der ersten umlaufenden Ringnut 7 und in der zweiten umlaufenden Ringnut 8 ist jeweils ein Dichtungsring 9 aufgenommen. Die Dichtungsringe 9 kontaktieren sowohl die Außenmantelfläche 6 des Umstellergehäuses 5 als auch eine Innenwand 25 der Gehäuseaufnahme 26. In dem Gehäuse 2 ist ein Kanal 15 integriert. Ein Nassbereich 17 der Außenmantelfläche 6 des Umstellers 3 stellt einen Teil einer Wand 16 des Kanals 15 dar. Führt der Kanal 15 Wasser, kann dieses die Außenmantelfläche 6 des Umstellers 3 im Nassbereich 17 umspülen. Der Nassbereich 17 wird von der ersten umlaufenden Ringnut 7 und der zweiten umlaufenden Ringnut 8 derart begrenzt, dass Wasser nicht entlang der Außenmantelfläche 6 aus dem Nassbereich 17 herausfließen kann.
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2 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Sanitärarmatur 1. Alle im Folgenden nicht beschriebenen Elemente und Eigenschaften der Sanitärarmatur 1 können entsprechend der in der in 1 gezeigten Ausführungsform beschrieben werden. Im Gegensatz zu der Ausführungsform in 1 ist hier die zweite umlaufende Ringnut 8 in der Innenwand 25 des Umstellers angeordnet. Trotz dieses Unterschieds ist die Position des Dichtungsrings 9 in der zweiten umlaufenden Ringnut 8 die gleiche wie bei der Ausführungsform in 1. Daher ist auch die Funktionsweise dieser Ausführungsform praktisch identisch mit der in 1 gezeigten.
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Es ist möglich, dass jeweils nur das Gehäuse 2 oder das Umstellergehäuse 5 die erste Ringnut 7 und die zweite Ringnut 8 ausbilden. Es ist weiter möglich, dass die eine (erste/zweite) Ringnut an dem Gehäuse 2 sowie die andere (zweite/erste) Ringnut an dem Umstellergehäuse ausgebildet ist.
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Die vorstehenden Erläuterungen haben aufgezeigt, dass mit dem vorgeschlagenen Umsteller und/oder der Sanitärarmatur die im Zusammenhang mit dem Stand der Technik geschilderten technischen Probleme wenigstens teilweise überwunden werden können. Insbesondere wurden ein Umsteller und eine Sanitärarmatur vorgestellt, die eine vereinfachte Herstellung eines Gehäuses der Sanitärarmatur ermöglichen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sanitärarmatur
- 2
- Gehäuse
- 3
- Umsteller
- 4
- Umstellkolben
- 5
- Umstellergehäuse
- 6
- Außenmantelfläche
- 7
- erste umlaufende Ringnut
- 8
- zweite umlaufende Ringnut
- 9
- Dichtungsring
- 10
- erste Hülse
- 11
- zweite Hülse
- 12
- Gewinde
- 13
- Griff
- 14
- Dichtung
- 15
- Kanal
- 16
- Wand
- 17
- Nassbereich
- 18
- erster Wasserauslass
- 19
- zweiter Wasserauslass
- 20
- Verbindungsbereich
- 21
- Ringspalt
- 22
- Anschlag
- 23
- Absatz
- 24
- Gussteil
- 25
- Innenwand
- 26
- Gehäuseaufnahme
- 27
- Wassereinlass