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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Kolben-Brennkrafmaschine eines
Kraftfahrzeuges mit einer Steuerung zur zyklus-synchronen Umschaltung
von Fremdzündung
in eine kontrollierte Selbstzündung
und umgekehrt. Darüber
hinaus wird ein Verfahren zum zyklus-synchronen Umschalten von einem niedrigen
auf einen hohen Restgasgehalt sowie ein Verfahren zum Betrieb einer
Kolben-Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeuges mit einem zyklus-synchronen
Umschalten von Fremdzündung
in eine kontrollierte Selbstzündung und
umgekehrt beansprucht.
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Es
ist bekannt, eine Kolben-Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeuges
mit einem variablen Ventiltrieb auszustatten. Dieses dient insbesondere
dazu, eine Ventilschaltung an den jeweiligen Betriebsbereich des Kraftfahrzeuges
anpassen zu können.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, einen variablen Ventiltrieb zu
verbessern, um unterschiedliche Betriebsbereiche eines Kraftfahrzeuges
durch optimierten Betrieb der Kolben-Brennkraftmaschine zu unterstützen.
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Diese
Aufgabe wird mit einer Kolbenbrennkraftmaschine eines Kraftfahrzeuges
mit den Merkmalen des Anspruches 1, mit einem Verfahren zum zyklus-synchronen
Umschalten mit der Merkmalen des Anspruches 12 sowie mit einem Verfahren
zum Betrieb einer Kolben-Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeuges
mit den Merkmalen des Anspruches 13 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen,
eine Kolbenbrennkraftmaschine eines Kraftfahrzeuges mit einer Steuerung
zur zyklus-synchronen Umschaltung von Fremdzündung in eine kontrollierte
Selbstzündung und
umgekehrt vorzusehen, wobei eine Ventilgruppe eines Zylinders mit
mehren Ein- und Auslassventilen versehen ist und eine Öffnungsdauer
der Ventilgruppe auf die Ein- und/oder Auslassventile verschieden
aufgeteilt ist. Weiterhin wird ein Verfahren zum zyklus-synchronen
Umschalten von einem niedrigen auf einen hohen Restgasgehalt bei
gleichzeitiger Verstellung einer Öffnungszeit zumindest eines
Einlassventils und einer Zylinderbefüllung vorgesehen, wobei eine Öffnungsdauer
einer Ventilgruppe eines Zylinders mit mehreren Ein- und Auslassventilen
auf die Ein- und/oder Auslassventile der Ventilgruppe verschieden
aufgeteilt wird. Ein weiteres vorgeschlagenes Verfahren zum Betrieb
einer Kolbenbrennkraftmaschine eines Kraftfahrzeuges sieht vor,
dass ein zyklus-synchrones Umschalten von Fremdzündung in eine kontrollierte Selbstzündung und
umgekehrt zumindest gesteuert wird, wobei eine Öffnungsdauer einer Ventilgruppe
eines Zylinders mit mehren Ein- und Auslassventilen auf die Ein-
und/oder Auslassventile der Ventilgruppe verschieden aufgeteilt
wird.
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Mit
der vorgeschlagenen Kolben-Brennkraftmaschine wie auch mit den vorgeschlagenen
Verfahren ist es insbesondere ermöglicht, ein Brennverfahren
mit kontrollierter Selbstzündung
bei hohen Abgasrückführungsraten
vorsehen zu können.
Vorzugsweise wird dabei eine nach dem Otto-Prinzip betriebene Kolbenbrennkraftmaschine
ohne den Betrieb einer Zündeinrichtung,
insbesondere einer Zündkerze,
unter Ausnutzung von hohen Temperaturen wie auch eines entsprechenden
Druckes zur Selbstzündung
gebracht. Insbesondere kann hierfür vorgesehen sein, dass bei
der Ventilgruppe des Zylinders ein Ventil in einer Teillast normal
gesteuert wird entsprechend des Brennzyklusses, während ein
anderes Ventil insbesondere zu einer inneren Abgasrückführung genutzt
wird. Dieses Ventil weist daher vom anderen Ventil abweichende Steuerzeiten
auf. Insbesondere ermöglichen
die vorgeschlagene Kolbenbrennkraftmaschine wie auch die vorgeschlagenen
Verfahren, einen zyklus-synchronen Wechsel zwischen einem Normalbetrieb
einer nach dem Otto-Prinzip
betriebenen Kolbenbrennkraftmaschine eines Kraftfahrzeuges, bei
dem die Zündeinrichtung
unter Nutzung eines Zündfunkens
eingesetzt wird, zu einem Selbstzündungsbetrieb und umgekehrt
im Rahmen einer entsprechenden, vorzugsweise in einer Motorsteuerung
hinterlegten Schaltstrategie. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass
eine kontrollierte Selbstzündung
erst ab einer Kühlwassertemperatur
von zumindest 40°C
durchgeführt
wird.
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In
diesem Zusammenhang wird beispielhaft auf mechanisch-variable Ventiltriebe
verwiesen wie auch auf elektromagnetische bzw. elektromechanische
Ventiltriebe, die ebenfalls einsetzbar sind. Diese können gemeinsam
wie auch getrennt voneinander im Rahmen einer oder mehreren Ventilgruppen
eines oder mehreren Zylindern einsetzbar sein. Darüber hinaus
können
auch variable Ventiltriebe mittels einer Nockenwellenphasenverstellung
erzielt werden, insbesondere hierüber unterstützt werden. Beispielhaft wird
im Rahmen der Offenbarung auf die
DE
102 90 017 , auf die
DE
100 38 917 , auf die
DE
103 37 430 , auf die
DE
102 004 005 594 , auf die
DE 102 004 005 588 , auf die
DE 100 19 739 , auf die
DE 101 36 497 , auf die
DE 197 31 373 , auf die
DE 100 18 739 wie auch
die
DE 100 31 233 verwiesen,
aus denen unterschiedliche Ventiltriebe und Anordnungen derselben
sowie Steuer- und Regelungsvorrichtungen hervorgehen, die hier ebenfalls
mit einsetzbar sind.
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Beispielsweise
sieht ein erstes Konzept einen mechanisch-variablen Ventiltrieb
vor. An der Auslass- wie auch an der Einlassseite sind mehrere schaltbare
Nockenprofile für
jedes Ventil vorgesehen. Vorzugsweise wird dieses über eine
Ausgestaltung einer Nockenwelle erfüllt, in der eine zweite Nockenwelle
angeordnet ist. Die beiden Wellen können gegeneinander verdreht
werden. Diese Relativverdrehung ist vorzugsweise derart, dass sie
einen Bereich bis zu 100° einer
Nockenphase der Nockenwelle umfasst. Vorzugsweise sind ein erster
Phasensteller für
eine Einlassnockenwelle und ein zweiter Phasensteller für eine Auslassnockenwelle vorgesehen.
Ist eine einzige Nockenwelle für
Einlass- wie auch für
Auslassventile vorgesehen, kann ein einziger Phasensteller eingesetzt
werden. Die Ventile sind vorzugsweise über Schalttassen bzw. Schalthebel
betätigt.
Des weiteren ist gemäß einer
Weiterbildung vorgesehen, dass eine Ventilabschaltung für einzelne
oder aber für
alle Ventile vorgesehen ist. Mit diesem mechanisch-variablen Ventiltrieb
kann eine unterschiedliche Restgas- bzw. Füllungssteuerung erzielt werden.
Hierzu wird beispielsweise ein "Frühes-Einlass-Schließt" (FES), eine Auslasskanalrückführung (AKR)
mit kontrollierter Selbstzündung
(KSZ) und/oder eine Brennraumrückführung (BRR)
mit kontrollierter Selbstzündung
ausgeführt.
Dieses ermöglicht
insbesondere, dass ein mechanisch-variabler Ventiltrieb bei einer
kontrollierten Selbstzündung
eingesetzt wird, wobei eine Laststeuerung drosselfrei erfolgen kann.
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Ein
zweites Konzept eines mechanisch-variablen Ventiltriebes sieht vor,
dass beispielsweise auf einer Auslassseite eine kontinuierliche
Verlängerung
eines Auslassevents durch einen entsprechend gesteuerten Teilhubnocken
erfolgt. Gemäß einer
anderen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass ein zusätzlicher
kurzer Auslassevent beispielsweise bei einem zweiten Auslassventil
ermöglicht
wird. Beispielsweise sind hierfür
insbesondere drei Nockenprofile je Ventil vorgesehen. Einlassseitig
wird vorzugsweise eine Steuerung vorgesehen, wie sie auch nach dem
ersten Konzept vorgesehen ist. Mit dem zweiten Konzept lässt sich
insbesondere eine mögliche
Restgas- bzw. Füllungssteuerung
ermöglichen,
bei der beispielweise ein "Frühes-Einlass-Schließt" (FES), eine Auslasskanalrückführung (AKR)
mit kontrollierter Selbstzündung
(KSZ) wie auch eine Brennraumrückführung (BRR)
bei verschiedenen Teilhubprofilen für ein erstes und ein zweites
Auslassventil vorgesehen wird bzw. eine Brennraumrückführung bei
einer Ventilgruppe, bei der mehr als zwei Nockenprofile je Ventil
vorgesehen sind.
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Insbesondere
lässt sich
mit der vorgeschlagenen Lösung
eine Verbesserung eines Teillastwirkungsgrades bei gleichzeitig
abgesenkten niedrigen Stickoxidemissionen bei kontrollierter Selbstzündung von
konventionellen Otto-Kraftstoffen erzielen. Durch eine interne Abgasrückführung kann
eine Selbstzündung
an mehreren Orten des Brennraumes der Kolbenbrennkraftmaschine des
Kraftfahrzeuges bewirkt werden. Mit einer Öffnungsdauer der Ventilgruppe,
insbesondere einer Ventilüberschneidung,
die auf die Ein- und/oder Auslassventile verschieden aufgeteilt
ist, wird ermöglicht,
eine Zylinderfüllung
im Zusammenspiel mit einem Restgasanteil und darüber das Luftverhältnis so
zu steuern, dass sich eine räumliche
Verteilung des Kraftstoff-Luftgemisches im Brennraum ergibt, so
dass eine nichtklopfende schnelle Umsetzung ermöglicht werden kann. Insbesondere
ermöglicht
dieses einen Brennverlauf bei einer Selbstzündung des eingesetzten Otto-Kraftstoffes,
der einer idealen Gleichraumverbrennung nahe kommt.
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Gemäß einer
Weiterbildung ist vorgesehen, dass ein Umschalten von einem konventionellen
Betrieb der Kolbenbrennkraftmaschine im Otto-Verfahren unter Nutzung
einer Fremdzündung
in eine homogene Selbstzündung
nicht nur zyklus-synchron sondern auch zylinderselektiv erfolgt.
Vorzugsweise ist daher vorgesehen, dass eine homogene Selbstzündung nur
in einem Teillastbereich angewandt wird. In diesem Bereich kann
ein hoher Restgasgehalt zur Verfügung
gestellt werden, der eine homogene Selbstzündung ermöglicht. Bei höheren Lastanforderungen
erfolgt ein Umschalten auf die Fremdzündung.
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Eine
weitere Ausgestaltung sieht vor, dass ein Umschalten von einem Fremdzündungsbetrieb
in einen Selbstzündungsbetrieb
der Kolbenbrennkraftmaschine erst dann erfolgt, wenn die Kolbenbrennkraftmaschine einen
vordefinierten Temperaturbereich, insbesondere eine bestimmte Motortemperatur
aufweist. Hierzu ist vorgesehen, dass an der Kolbenbrennkraftmaschine
entweder direkt oder indirekt eine Temperaturmessung erfolgt. Dieses
kann beispielsweise über
einen Temperatursensor in der Nähe
des Brennraumes wie auch über einen
Temperatursensor im Abgasstrom erfolgen.
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Vorzugsweise
wird vorgesehen, dass zur Erzielung einer hohen Temperatur im Brennraum
für die
homogene Selbstzündung
eine interne Abgasrückführung vorgesehen
ist, bei der ein Restgas in einem Bereich von mindestens 20% bis
80% im Brennraum zurückgehalten
wird. Dieses kann beispielsweise durch eine kurze Öffnungsdauer
des oder der Auslassventile erzielt werden. Dieses wird insbesondere
in einem Bereich niedriger Last ausgeführt. Dabei ist vorgesehen,
dass nach einer Kompression des Restgases und erfolgtem Druckausgleich
in der Expansion nur eine kurze Ventilöffnung des oder der Einlassventile
erfolgt, bei der ein Frischgemisch bzw. Luft angesaugt wird. In
einem hohen Lastbereich dagegen wird über eine Auslasskanalrückführung ein
bereits ausgeschobenes Restgas aufgrund eines über einen oberen Totpunkt hinaus
geöffneten
Auslassventils wieder in den Brennraum zurückgesaugt. Gemäß einer
Weiterbildung kann ebenfalls vorgesehen sein, dass ein oder mehrere
Auslassventile im oberen Totpunkt geschlossen werden und dass Restgas
durch ein erneutes Öffnen
von zumindest einem Auslassventil in einer Abwärtsphase des Kolben angesaugt
wird. Insbesondere kann auch eine Kombination dieser Varianten erfolgen.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass bei einer Ventilüberschneidung
eine Öffnungsdauer
der Ventilgruppe auf die Ein- und/oder Auslassventile verschieden
aufgeteilt vorliegt. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Einlassventile
der Ventilgruppe jeweils eine unterschiedliche Öffnungsdauer aufweisen. Diese
kann über
die verschiedenen Lastbereiche sich ändern. Auch besteht die Möglichkeit,
dass die Auslassventile der Ventilgruppe jeweils eine unterschiedliche Öffnungsdauer
aufweisen. Auch diese sind in unterschiedlichen Lastbereichen verschieden
einstellbar. Gemäß einer
Ausgestaltung ist dabei vorgesehen, dass ein Öffnungszeitpunkt eines ersten
Einlassventils der Ventilgruppe von einem Öffnungszeitpunkt eines zweiten Einlassventiles
zur Ventilgruppe abweicht und ein Öffnungszeitpunkt eines ersten
Auslassventils der Ventilgruppe von einem Öffnungszeitpunkt eines zweiten
Auslassventils zur Ventilgruppe abweicht. Auf diese Weise wird insbesondere
ermöglicht,
eine gewünschte
Rückführung von
ausgeschobenem Restgas wie auch eine Zuführung an Frischgas in die Brennkammer
zu ermöglichen.
Beispielsweise ist vorgesehen, dass das erste Auslassventil und/oder
das erste Einlassventil der Ventilgruppe in eine interne Abgasrückführungsstrategie
integriert schaltbar sind, während
das zweite Auslassventil und/oder das zweite Einlassventil an einen
normalen Verbrennungszyklus gemäß Otto-Prinzip
gebunden sind. So kann in einem ersten Lastbereich das erste wie auch
das zweite Einlass- bzw. Auslassventil synchron geschaltet werden.
In bestimmten Lastbereichen jedoch, insbesondere bei einer zyklus-synchronen Umschaltung
von Fremdzündung
in eine kontrollierte Selbstzündung,
divergieren die Schaltzyklen und damit die Öffnungsdauern der verschiedenen
Auslass- bzw. Einlassventile. Dabei wird vorzugsweise sichergestellt,
dass zumindest das zweite Auslassventil und/oder das zweite Einlassventil
zu dem notwendigen Verbrennungszyklus entsprechend geöffnet bzw.
geschlossen werden.
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Zur
Vermeidung von sich einstellenden Zwischenzuständen bei einer Umschaltung
von Fremdzündung
in eine kontrolliere Selbstzündung
und umgekehrt, bei denen Verbrennungsaussetzer aufgrund der Nichtbeherrschbarkeit
der Zwischenzustände
möglich
sind, ist eine zylindersynchrones Umschalten der Nocken von Bedeutung.
Beispielsweise ist eine realisierbare Verstellgeschwindigkeit von
Einlass- bzw. Auslassventilen ebenfalls von Bedeutung. Hierbei wird
angestrebt, ein möglichst
schnelles Öffnen
und Schließen
großer
Querschnitte an den Ventilen zu erzielen. Dabei ist beispielsweise
ein Auslassnocken so vorzusehen, dass ein voller Ventilfreigang
gegeben ist, um einen maximalen Hub über einen maximalen Totpunkt
des Kolbens hinaus zu ermöglich.
Beispielsweise kann bei einem schnellen Öffnen bzw. Schließen die
Aufteilung einer effektiven Öffnungsdauer
einer Ventilgruppe auf mehrere Ein- oder Auslassventile erfolgen.
So ist gemäß einer Ausgestaltung
bei Verwendung einer Außennockenwelle
mit einer Innenwelle vorgesehen, dass ein erstes Nockenprofil mit
der Außenwelle
verbunden ist. Mehrere weitere Nockenprofile sind hingegen mit der
Innenwelle verbunden und können
gegenüber
der außenliegenden
Welle verdreht werden. Unterstützt
werden kann diese veränderte Öffnungsdauer
weiterhin dadurch, dass für
jedes Ventil eines Zylinders Schaltelemente vorhanden sind, die
das Ventil vollständig
abschalten als auch verschiedene Kinematiken wie zum Beispiel durch
verschiedene Nockenprofile aktivieren können. Damit ist beispielsweise
ein veränderter
Restgasgehalt in der Brennkammer bzw. eine Beeinflussung der Zylinderfüllung in
der Brennkammer möglich.
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Bei
einem Schlepphebel können
beispielsweise zwei oder drei verschiedene Nockenprofile über einen Rollenschlepphebel
auf ein Ventil wirken. Dieses ermöglicht eine kontinuierliche
Verlängerung
eines Grundevents einer Öffnung
dieses Ventils. Dazu wird beispielsweise auf einer außenliegenden
Nockenwelle ein konventionelles Grundprofil mit großem Hub
vorgesehen. In einer innenliegenden Nockenwelle dagegen ist ein
im Hub reduziertes Profil angeordnet, welches vollständig in
einer Einhöhlung
des Außenprofils
liegen kann. Durch entsprechende Verdrehung kann nun eine Verlängerung
des Vollhubevents mit dem verkleinerten Hub ermöglicht werden. Der verkleinerte
Hub liegt beispielsweise in einem Bereich zwischen 40% und 50% des großen Nockenhubes.
Insbesondere ist vorgesehen, dass bei dem großen Nockenhub und damit beim
Vollhubnocken eines Rampe angeordnet ist, die auf den im Profil
reduzierten Nocken überführt. Dadurch
ergibt sich eine Reduzierung einer Geschwindigkeit eines Zwischenhebels
im Ventiltrieb. Darüber
hinaus ermöglicht dieses
zusätzlich
ein geräuscharmes
Absetzen des Schlepphebels bei einem Nockenprofil auf das andere.
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Eine
Nockenwelle mit innenliegender und außenliegender Welle wird beispielsweise
dadurch ermöglicht,
dass die Nocken aus Stangenmaterial gefertigt werden. Die so gefertigten
Nocken werden anschließend auf
eine Nockenwelle aufgepresst und/oder formschlüssig verbunden. Gemäß einer
Ausgestaltung ist hierbei vorgesehen, dass pro Ventil zwei feste
Nockenprofile vorgesehen werden, wobei bei KSZ-Betrieb das erste Ventil
angeschaltet wird.
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Eine
zyklus-synchrone Umschaltung wird beispielsweise derart ausgeführt, dass
zumindest ein Zyklus während
zumindest zweier Kurbelwellenumdrehungen bei kontrollierter Selbstzündung betrieben
wird, während
zumindest ein zweiter Zylinder im gleichen Zeitraum fremdgezündet wird.
Gemäß einer
anderen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass ein erster und ein zweiter
Zylinder gleichzeitig während
weniger Kurbelwellenumdrehungen umgeschaltet werden. Vorzugsweise
ist bei diesen Ausgestaltungen ebenfalls vorgesehen, dass beim Umschalten
alle Ventile einer Ventilgruppe bis auf jeweils ein Auslassventil
und zumindest ein Einlassventile ausgeschaltet werden.
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Eine
besonders kraftstoffsparende Betriebsweise hat sich eingestellt,
wenn bei einer niedrigen Last insbesondere in einem BRR-Betrieb
zwischen 0% bis 60%, vorzugsweise zwischen 20% bis 40% einer Nennlast
ein Restgas in einer Höhe
von mindestens 20% bis etwa 80%, insbesondere von mindestens 40%
des bei einem Verbrennungsvorgang erzeugten Volumens durch eine
verkürzte Öffnungsdauer
zumindest eines Auslassventils in der Brennkammer zurückgehalten
wird. Unter 0% ist dabei ein Leerlauf der Verbrennungskraftmaschine
zu verstehen. Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass insbesondere
in einem AKR-Betrieb bei einer hohen Last in einem Bereich zwischen
20% bis 80% oder zwischen 75% und 100% einer Nennlast eine Öffnungsdauer
eines Auslassventils derart angepasst wird, dass ein Zurücksaugen
von aus der Brennkammer ausgeschobenem Restgas erfolgt. Vorzugsweise
kann es hier zu einer Überschneidung
eines Auslassevents mit einem Einlassevent kommen.
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Die
nachfolgende Tabelle zeigt eine Umschaltstrategie in beispielhafter
Ausgestaltung für
eine Kolbenbrennkraftmaschine, die nach dem Otto-Prinzip betrieben
wird. In der ersten Tabelle ist für einen Vier-Ventil-Motor dargestellt,
wie ausgehend von einer Fremdzündung
(SI) die Auslassventile bzw. die Einlassventile dahingehend geschaltet
werden, bis sich eine kontrollierte Selbstzündung (KSZ) eingestellt hat.
Dieses wird in der Spalte mit der Überschrift "Modus" angegeben. In der Spalte "Zyklus" ist eine Verstellung
in Bezug auf die Kurbelwellenumdrehung angegeben. In der Ausgangslage
Zyklus = 0 sind alle Einlass- und Auslassventile aktiviert und haben
ihren jeweiligen Vollhub. Zu diesem Zeitpunkt wird die Anforderung
seitens einer Motorsteuerung aufgrund eines Erreichens eines speziellen
Betriebsbereiches gestellt, dass eine kontrollierte Selbstzündung (KSZ)
mit einer Auslasskanalrückführung (AKR)
eingestellt werden soll. Aufgrund dessen kommt es beim Zyklus 1
zu einer Ventilabschaltung. Hierbei werden ein Auslassventil sowie
ein Einlassventil deaktiviert. Im Zyklus 2 wird gemäß dieses
Beispiels eine Nockenwellenverdrehung vorgenommen. Dieses ist als "Phasing Ein-/Auslass
NW" bezeichnet.
Dabei bleiben die aktivierten Ventile weiterhin in ihrer entsprechenden
Stellung, während
sich die den abgeschalteten Ventilen zugeordnete Nockenwelle in
ihre für
die Auslasskanalrückführung vorbestimmte
Phasenlage verdreht. Diese Phase kann beispielsweise auch noch den
dritten Zyklus durchlaufen, während
im vierten Zyklus die eigentliche Umschaltung in die kontrollierte
Selbstzündung
erfolgt. Hierbei wird über
die Auslasskanalrückführung insbesondere
so viel Restgas wieder in die Brennkammer zurückgesaugt, dass im Brennraum
selbst vorzugsweise eine Mehrfachzündung ermöglicht wird. Hierzu wird beispielsweise
das deaktivierte Auslassventil mit vermindertem Hub betätigt, wobei
das Auslassventil spät schließt, Das
erste Einlassventil hingegen, welches vorher aktiviert mit Vollhub
geschaltet hat, wird deaktiviert, während das zweite Einlassventil
wiederum aktiviert, aber nur mit Teilhub geschaltet wird. Das zweite
Einlassventil wird vorzugsweise dabei nach spät verstellt. Wie aus der ersten
Tabelle zu entnehmen ist, erfolgt die eigentliche Umschaltung somit
zu einem Zeitpunkt, bei dem eine Relativerdrehung von zwei ineinandergelagerten
Nockenwellen abgeschlossen worden ist. Dieses ermöglicht die
zyklus-synchrone
Umschaltung von Fremdzündung
in kontrollierte Selbstzündung
und umgekehrt. Letzteres geht aus der zweiten Tabelle hervor, die
der ersten Tabelle nachgelagert ist. Beispielswiese kann eine Verstellgeschwindigkeit
eines Phasenstellers mit etwa 100 bis 200°KW/s vorgenommen werden.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den nachfolgenden
Zeichnungen näher
erläutert.
Die dort dargestellten und beschriebenen Merkmale sind jedoch nicht
auf die einzelnen Ausgestaltungen beschränkt. Vielmehr können diese
mit anderen Merkmalen und Ausgestaltungen aus den Zeichnungen bzw.
aus obiger Beschreibung zu Weiterbildung kombiniert werden. Es zeigen:
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1 ein
Prinzipschaltbild einer Brennkraftmaschine in schematischer Ansicht,
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2 eine
mehrteilige erste Nockenwelle,
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3 einen
Längsschnitt
durch die Nockenwelle aus 2,
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4 eine
zweite Nockenwelle,
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5 einen
Längsschnitt
durch die Nockenwelle aus 4,
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6 eine
schematische Ansicht eines Frühes-Einlass-Schließt (FES),
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7 Steuerzeiten
für ein
zweites Auslassventil und ein erstes Einlassventil bei niedriger
Last und Brennraumrückführung,
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8 eine
schematische Ansicht von Steuerzeiten für ein erstes und ein zweites
Auslassventil sowie ein erstes Einlassventil in einem hohen Lastbereich
mit Auslasskanalrückführung,
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9 eine
schematische Ansicht eines Zylinders mit Einlass- und Auslassventilen
in einer Aufsicht,
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10 eine
Schaltstrategie für
das erste Auslassventil und das erste Einlassventil für die Auslasskanalrückführung,
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11 eine
Schaltstrategie für
das zweite Auslassventil zur Umsetzung der Auslasskanalrückführung,
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12 einen
schaltbaren Schlepphebel für
zwei Nockenprofile in schematischer Ansicht für einen insbesondere kontinuierlich
verstellbaren Auslass-Event,
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13 eine
schematische Ansicht von Steuerzeiten für einen Frühes-Einlass-Schließt (FES)-Betrieb,
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14 eine
schematische Ansicht von Ventilsteuerzeiten für einen Betrieb der Brennkraftmaschine mit
kontrollierter Selbstzündung
(KSZ) mit einer Auslasskanalrückführung (AKR),
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15 eine
schematische Ansicht einer ersten Prinzipskizze für ein 3-Ventil-System und
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16 eine
schematische Ansicht einer zweiten Prinzipskizze für ein 3-Ventil-System.
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1 zeigt
in schematischer Ansicht eine Kolbenbrennkraftmaschine 1 eines
Fahrzeuges, die beispielsweise nach dem Otto-Prinzip arbeitet. An
eine Kurbelwelle 2 sind mehrere Kolben 3 über Pleuel 4 angeschlossen.
Die Kolbenbrennkraftmaschine 1 kann dabei als Reihenmotor,
als Boxermotor, als VR-Motor oder auch als V-Motor ausgeführt sein.
Je Zylinder können
verschiedene Ventilkonzepte verwirklicht sein, vorzugsweise vier
und mehr Ventile je Zylinder. Jedoch lässt sich auch ein Drei-Ventil-Konzept
je Zylinder verwirklichen. Bei einem Zwei-Ventil-Konzept ist die
Verwirklichung des BRR-Prinzips noch ausführbar. Mittels einer Zündeinrichtung 5 kann
in der nicht näher
dargestellten Brennkammer, die durch die jeweiligen Kolben 3 und die
dazu gegenüberliegenden
Wände des
Zylinders bzw. des Zylinderkopfes gebildet werden, eine Fremdzündung initiiert
werden. Hierzu ist zu jedem Zylinder 6 ein Ventiltrieb 7 mit
einer Ventilgruppe 8 zugeordnet. Der Ventiltrieb kann mechanischer,
elektromagnetischer und/oder elektromechanischer Natur sein. Die
Ventilgruppe 8 wiederum umfasst jeweils zumindest zwei
Einlassventile 9 und zwei Auslassventile 10. Die
Einlassventile 9 wie auch die Auslassventile 10 können über eine
Steuerung 11 zumindest teilweise bezüglich ihrer Öffnungsdauer
verstellt werden. Die Steuerung 11 ist vorzugsweise ein
Steuergerät
für den
Ventiltrieb 7. Die Steuerung 11 steht darüber hinaus
vorzugsweise mit einer Motorsteuerung 12 in Verbindung.
Diese kann beispielsweise von der Kurbelwelle herrührende Signale
aufnehmen, diese auswerten und darüber entsprechend Signale an die
Steuerung 11 weitergeben. Auf diese Weise besteht eine
Möglichkeit,
einen Bewegungsablauf der Ventile 9, 10 im Zusammenspiel
mit der Kurbelwelle 2 so zu synchronisieren, dass eine
zyklus-synchrone Umschaltung zwischen einer Fremdzündung in
eine kontrollierte Selbstzündung
und umgekehrt ermöglicht
wird. Vorzugsweise ist zumindest die Steuerung 11 mit der
Motorsteuerung 12 über
ein CAN-Bus-System gekoppelt. Insbesondere können auch andere Signale für die Steuerung 11 bzw.
für die
Motorsteuerung 12 über
den CAN-Bus übertragen
werden. Dieses ermöglicht
eine große
Datenbreite wie auch schnelle Übertragung,
die insbesondere hinsichtlich der zyklus-synchronen Umschaltung vorteilhaft einsetzbar
ist. Weiterhin sind jedoch auch andere Bus-Systeme einsetzbar, die
vergleichbare Datenübertragungsmöglichkeiten
vorsehen. Die Motorsteuerung 12 und/oder die Steuerung 11 können ein
wie auch mehrere Kennfelder aufweisen. Aus diesen Kennfeldern können Sollwerte
bestimmt werden, die bei der Steuerung bzw. Regelung einzelner Ventile 9, 10 genutzt
werden können.
Insbesondere besteht die Möglichkeit, über eine
entsprechende Positionsaufnahme von ein oder mehreren Ventilen eine
Regelung bzw. Steuerung der gewünschten Öffnungsdauer
der Ventile 9, 10 zu ermöglichen. Hierzu kann beispielsweise
die Steuerung 11 und/oder die Motorsteuerung 12 eine
geeignete Timerschaltung zusätzlich
vorsehen. Neben einer Trajektorensteuerung bzw. einer Regelung,
die auf einer Trajektorensteuerung aufsetzt, besteht weiterhin die
Möglichkeit,
eine adaptive Regelung vorzusehen, um eine Öffnungsdauer der Ventilgruppe 7 auf
die Ein- bzw. Auslassventile 9, 10 verschieden
aufgeteilt vorzunehmen.
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2 zeigt
ein erstes Beispiel für
ein mechanisches Schaltelement 13. Das mechanische Schaltelement 13 ist
Bestandteil eines mechanisch-variablen Ventiltriebes, welches über eine
Schalttasse oder einen Schlepphebel betätigbar ist. Hierzu weist die
dargestellte Nockenwelle 14 eine Außenwelle 15 mit einem
Außennockenprofil 16 und
eine Innenwelle 17 mit einem Innennockenprofil 18 auf.
Die Innenwelle 17 ist im Inneren der Außenwelle 15 verdrehbar
gelagert. Vorzugsweise weist ein Verstellbereich einen Bereich von
zumindest 150° Kurbelwelle
auf. Vorzugsweise beträgt
der verstellbare Bereich zumindest 200° Kurbelwelle. Auf diese Weise
besteht eine relative Phasenverschiebung Φ in einem Bereich zwischen
0 und 100° Nockenwelle.
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3 zeigt
einen Längsschnitt
durch das mechanische Schaltelement 13 aus 2.
Die Außenwelle 15 ist
gemäß diesem
Beispiel Bestandteil einer mehrteilig gebauten Nockenwelle 14.
Zwei Außennockenprofile 16.1, 16.2 betten
dabei das Innennockenprofil 18 ein. Die Außennockenprofile 16.1, 16.2 bilden
Vollhubnocken, während
das Innennockenprofil 18 einen Teilhubnocken bildet. Über eine
Schaltvorrichtung 19 kann auf ein Übertragungselement 20 eingewirkt
werden. Je nach Stellung der Schaltvorrichtung 19 wirkt
dabei das Außennockenprofil 16 oder
aber das Innennockenprofil 18 auf das Übertragungselement 20 ein.
Ist die Schaltvorrichtung 19 beispielsweise arretiert und
weist die Nockenwelle 14 eine Phasenverschiebung auf, überträgt einerseits
das Außennockenprofil 16 aber
auch das Innennockenprofil 18 über das Übertragungselement 20 eine
entsprechende Kinematik auf das nicht näher dargestellte Ventil. Entsprechend
dieser Kinematik wird das Ventil geöffnet bzw. geschlossen. Das Übertragungselement 20 kann
dabei beispielsweise ein Schlepphebel oder ein Tassenstössel sein.
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4 zeigt
eine zweite Nockenwelle 21, die ebenfalls Bestandteil eines
mechanischen variablen Ventiltriebes ist. Auch diese weist eine
relative Phasenverschiebung zwischen einer Außenwelle 15 und einer
Innenwelle 17 auf. Vorzugsweise ist der Verstellbereich
auch hier in einer Größenordnung,
die 200° KW
betragen kann, so dass sich eine relative Phasenverschiebung in
einem Bereich zwischen 0 bis 100° einstellen
lässt. Die
zweite Nockenwelle 21 weist einen gegenüber der ersten Nockenwelle
aus 2 anderen Aufbau auf, der aus der nachfolgenden
Figur näher
hervorgeht.
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5 zeigt
einen Längsschnitt
durch die zweite Nockenwelle 21 aus 4. Hierbei
weist die zweite Nockenwelle 21 auf der Außenwelle 15 einen
Vollhubnocken 22 für
ein erstes Ventil und einen Teilhubnocken 23 für ein zweites
Ventil auf. Die Innenwelle 17 ist dabei zu der Außenwelle 15 relativ
verschiebbar bzw. verdrehbar angeordnet. Ein derartiges mechanisches
Schaltelement ist beispielsweise als Phasensteller für Motoren
mit einer Nockenwelle einsetzbar. Darüber hinaus kann hiermit unter
Nutzung von Schlepphebeln oder Kipphebeln, die beide Ventile betätigen, von
Vollhub auf Teilhub umgeschaltet werden. Diese Ausgestaltung eines
mechanische Schaltelementes kommt somit ohne eine Schalttasse bzw.
Schaltvorrichtung aus.
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6 zeigt
beispielhaft eine Ventilsteuerung für insbesondere die oben angegebenen
verschiedenartigen Ventiltriebe, um ein "Frühes-Einlass-Schließt" (FES) zu ermöglichen.
Auf der Y-Achse ist hierzu ein Ventilhub in Millimetern angegeben.
Auf der X-Achse ist ein Kurbelwinkel in °-Kurbelwelle nach unterem Totpunkt angegeben.
Zwei Einlassventile AV1, AV2 werden synchron geöffnet und schließen synchron
in einem Bereich, der zumindest 360° bis 540° KW einschließt. Die
beiden Auslassventile AV1, AV2 sind dabei im Vollhub geschaltet.
Weiterhin ist ein erstes Einlassventil EV1 und ein zweites Einlassventil
EV2 mit ihrer jeweiligen Bewegungskurve eingezeichnet. Beide Einlassventile
EV1 und EV2 sind hier im Teilhub geschaltet. Teilhub bedeutet dabei
vorzugsweise, dass der Ventilhub mindestens 30% geringer ist als
der Vollhub, insbesondere sich in einem Bereich zwischen 40% bis
60% des Vollhubes befindet. Während
das erste Einlassventil EV1 vorzugsweise in einem Bereich zwischen
450° KW
und 540° KW
geöffnet
wird, wird das zweite Einlassventil EV2 in einem Bereich zwischen
510° KW
und 580° KW
vorteilhafterweise geöffnet.
Die jeweiligen Öffnungszeiten sind
zueinander verschoben. Über
eine Steuerung zum einen des Öffnungszeitpunktes
bzw. Schließzeitpunktes
des ersten Einlassventiles EV1 kann im Zusammenspiel mit einer angepassten Öffnung bzw.
Schließung der
Auslassventile AV1, AV2 eine Restgassteuerung vorgenommen werden.
Insbesondere kann hierzu die Öffnungsdauer
des ersten Einlassventiles EV1 verschoben werden, wie es durch den
Pfeil angedeutet ist. Durch eine Verschiebung der Öffnungs-
und Schließzeitpunkte
des zweiten Einlassventiles EV2 wiederum besteht die Möglichkeit,
eine Füllungssteuerung
in der Brennkammer mit Frischluft bewirken zu können. Insgesamt ergibt sich
auf diese Weise für
eine Ventilgruppe eine Öffnungsdauer,
die auf die in diesem Falle Einlassventile verschieden aufgeteilt
ist.
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7 und 8 geben
beispielhaft für
einen Otto-Motor mit zwei Einlassventilen und zwei Auslassventilen
deren Steuerzeiten an, mit denen eine kontrollierte Selbstzündung durchführbar ist.
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7 zeigt
in schematischer Ansicht Steuerzeiten, wobei auf der Y-Achse ein
Ventilhub in Millimetern aufgetragen ist, während auf der X-Achse ein Kurbelwellenwinkel
nach unterem Totpunkt aufgetragen ist. Über die Ansteuerung des zweiten
Auslassventiles AV2 und des ersten Einlassventiles EV1 wird die Öffnungsdauer ausgeführt. Das
erste Auslassventil AV1 sowie das zweite Einlassventil EV2 sind
jeweils deaktiviert. Ein Öffnungsbereich
des zweiten Auslassventils AV2 beinhaltet dabei einen Bereich zwischen
360° KW
und 430° KW. Ein Öffnungsbereich
des ersten Einlassventils EV1 hingegen umfasst zumindest einen Bereich
von 630° KW bis
700° KW.
Beide Öffnungsdauern
können
sich jedoch auch um diese Bereiche herum verschieben. Die Brennraumrückführung bedeutet,
dass durch die kurze Öffnungsdauer
des oder der Auslassventile ein hoher Anteil des Restgases im Zylinder
zurückgehalten
werden kann. Das Einlassventil hingegen ist ebenfalls nur kurz geöffnet, so
dass auch nur ein geringeres Frischgemisch bzw. Luft gegenüber anderen
Betriebsbedingungen der Otto-Kraftmaschine einströmen kann.
Die Brennraumrückführung wird
insbesondere bei niedriger Last ermöglicht.
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8 zeigt
eine weitere Ausgestaltung von Steuerzeiten zur Erzielung einer
kontrollierten Selbstzündung
einer Otto-Brennkraftmaschine. Hierbei wird ein Prinzip der Auslasskanalrückführung verwendet.
Auf der Y-Achse ist in 8 wiederum der Ventilhub in
Millimetern angegeben, während
auf der X-Achse wiederum der Kurbelwinkel in °-Kurbelwelle nach unterem Totpunkt
angegeben ist. Im Gegensatz zu der Brennraumrückführung aus 7 ist
der Lastbereich, bei dem die Auslasskanalrückführung gemäß 8 ausgeführt wird, höher. Hierzu
wird beispielsweise die Öffnungsdauer
des ersten Einlassventils EV1 unverändert belassen. Geändert hat
sich jedoch hingegen der Öffnungszeitraum
des zweiten Auslassventils AV2. Ermöglicht wird dieses beispielsweise
durch einen Verstellbereich einer Nockenwelle, wie sie oben beschrieben
wurde. Wie aus 8 zu entnehmen ist, erfolgt
eine Verstellung um ca. 200° KW.
Darüber
hinaus ist zusätzlich
neben dem zweiten Auslassventil AV2 nun auch das erste Auslassventil
AV1 zugeschaltet. Letzteres weist einen Vollhub auf, während das
zweite Auslassventil AV2 und das erste Einlassventil EV1 jeweils
nur in einem Teilhub betrieben werden. Vorzugsweise beträgt der Teilhub
zwischen 40% bis 60% eines Vollhubes. Eine Ventilüberschneidung
zwischen Einlass- und Auslassventilen ergibt sich bei dieser Auslasskanalrückführung vorzugsweise
nur zwischen dem zweiten Auslassventil AV2 und dem ersten Einlassventil
EV1, nicht jedoch zwischen dem ersten Auslassventil AV1 und dem
ersten Einlassventil EV1.
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9, 10 und 11 wiederum
verdeutlichen noch einmal die Schaltstrategie für einen selektierten Zylinder,
der einen Ventiltrieb mit vier Ventilen aufweist. Während 9 eine
schematische Ansicht des Zylinders mit den einzelnen Ventilen und
weiteren Bauteilen angibt, zeigt 10 die Öffnungsdauer
von dem ersten Auslassventil AV1 und dem ersten Einlassventil EV1,
die in 9 einander benachbart auf einer Hälfte zugeordnet
sind. 11 wiederum zeigt die Öffnungsdauer
des zweiten Auslassventils AV2, welches in der anderen Hälfte in 9 angeordnet
ist. Beide Hälften
in 9 sind durch die eingezeichnete gestrichelte Linie verdeutlicht.
Das erste Auslassventil AV1 ist über
den Ventiltrieb mit einem Vollhub beaufschlagbar. Insbesondere ist
das erste Auslassventil AV1 abschaltbar. Das erste Einlassventil
EV1 hingegen ist über
den Ventiltrieb mit einem Vollhub wie auch mit einem Teilhub schaltbar.
Darüber
hinaus ist es zusätzlich
abschaltbar.
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Das
zweite Auslassventil AV2 wiederum ist über den Ventiltrieb mit einem
Vollhub wie auch mit einem Teilhub beaufschlagbar. Das zweite Einlassventil
EV2 ist ebenfalls einerseits abschaltbar, zum anderen über den
Ventiltrieb mit einem Vollhub bzw. Teilhub beaufschlagbar. Erfüllt eine
Ventilgruppe eines Zylinders diese Systemanforderung, besteht die
Möglichkeit,
eine Auslasskanalrückführung, wie
sie aus 8 hervorgeht und in 10 und 11 nochmals
aufgesplittet dargestellt worden ist bei entsprechender Ansteuerung,
zu ermöglichen.
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12 zeigt
in beispielhafter Ausgestaltung eine mechanische Verstellmöglichkeit,
die über
einen schaltbaren Schlepphebel 24 für zwei Nockenprofile ermöglicht wird.
Je nach einstellbarer Stellung des Schlepphebels 24 kann
ein Vollhub wie auch ein Teilhub eingestellt werden. Hierzu weist
die Nockenwelle zwei unterschiedliche Nockenwellenaußenkonturen
auf, wobei die Verstellmöglichkeit
sich beispielsweise durch eine unterschiedliche Ablaufkontur des
schaltbaren Schlepphebels 24 ergibt. Insbesondere ist der
Schlepphebel 24 so schaltbar, dass sich ein kontinuierlich
verstellbarer Öffnungsbereich
für das
jeweils betätigte
Ventil ergibt.
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13 zeigt
in beispielhafter Ausgestaltung die Steuerzeiten für einen "Frühes-Einlass-Schließt"-Betrieb mit einem
mechanischen Schaltelement, wie es beispielsweise aus 12 hervorgeht.
Hierbei werden das erste und das zweite Einlassventil EV1, EV2 zu
unterschiedlichen Zeiten jeweils geöffnet bzw. geschlossen, so
dass sich eine Öffnungsdauer
der Ventilgruppe ergibt, die auf die einzelnen Einlassventile aufgeteilt ist.
Darüber
hinaus wird das erste Auslassventil AV1 mit einem Vollhub beaufschlagt.
Dazu wird vorzugsweise die Nockenkontur auf einer Außenwelle
der Nockenwelle genutzt. Mit eingezeichnet ist der Verfahrweg 25,
der über
einen Teilhubnocken am ersten Auslassventil AV1 initiiert werden
würde,
sofern dieser aktiviert wäre.
Da aber der Teilhubnocken sich in einer Stellung befindet, bei der
das erste Auslassventil AV1 über
den Vollhubnocken gesteuert wird, ergibt sich keine geänderte Öffnung bzw.
Schließung
des ersten Auslassventils AV1. Eine derartige Änderung ist jedoch durch beispielsweise
Phasenverschiebung von Innenwelle und Außenwelle der Nockenwelle möglich. Darüber hinaus
kann durch eine Schaltung beispielsweise des schaltbaren Schlepphebels
in 12 eine kontinuierliche Änderung der Öffnungsdauer
und des Öffnungshubes
des ersten Auslassventils AV1 eingestellt werden.
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14 gibt
in schematischer Ansicht die Steuerzeiten für einen kontinuierlichen Selbstzündungsbetrieb
mit einer Auslasskanalrückführung an,
wie sie mit einer Vorrichtung gemäß 12 beispielsweise
erzielt werden kann. Gegenüber 13 sind
die Öffnungszei ten
des ersten und des zweiten Einlassventils EV1, EV2 jeweils um mindestens
100° KW
verschoben. Insbesondere können
die Öffnungszeiten
beider Einlassventile sich auch gegenseitig zueinander verschieben.
Darüber
hinaus ist das Auslassventil AV1 einerseits mit dem Vollhubnocken
und andererseits mit dem Teilhubnocken aktiviert. Ein möglicher
Verstellbereich des Teilhubnockens ist durch den doppelseitigen
Pfeil angedeutet. Zwischen dem Vollhubnocken und dem Teilhubnocken ergibt
sich eine Rampe 25, die eingekreist ist. Mittels der Rampe 25 wird
von dem Vollhubnocken ein Nockenfolger auf den Teilhubnocken überführt, ohne
dass es zu einem Abheben des Nockenfolgers von der Nockenwelle kommt.
Die Rampe 25 ist insbesondere derart ausgestaltet, dass über den
gesamten Verstellbereich des Teilhubnockens bezüglich des Vollhubnockens ein
Anliegen eines Nockenfolgers gewährleistet
bleibt. Während
im Vergleich zu 13 somit der Vollhubnocken nahezu
unverändert
bezüglich
des Öffnungszeitraumes gestaltet
wird, ermöglicht
der Betrieb des Teilhubnockens eine Rückführung von aus dem Zylinder
in einen Auslasskanal eingeströmtes
Restgas zurück
in die Brennkammer. Durch eine Überschneidung
des Öffnungszeitraumes
des ersten Auslassventiles AV1 mit den Öffnungszeiten von dem ersten
und dem zweiten Einlassventil EV1, EV2 ergibt sich die für einen
hohen Lastbereich notwendige Konstellation einerseits einer hohen Temperatur
im Brennraum selbst aufgrund des rückgeführten Restgases wie auch ein
dafür ausreichender
zugeführter
Luftstrom, die beide aufgrund der Ventilüberschneidung miteinander vermischt
werden können.
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15 zeigt
in schematischer Ansicht eine Prinzipskizze für ein 3-Ventil-System an einem
Zylinder mit einem Auslassventil AV, einem ersten Einlassventil
EV1 und einem zweiten Einlassventil EV2. Die Anordnung der Ventile
zueinander geht aus dem linken Bereich der Figur hervor, während ein
Betätigungsablauf
der einzelnen Ventile aus dem rechten Bereich der Figur hervorgeht.
Die Einlassventile sind vorzugsweise in Teilhub arbeitend, wobei
die Betätigung
des ersten Einlassventils zu einem anderen Zeitpunkt erfolgt als
diejenige des zweiten Einlassventils. Beide können sich jedoch in ihrer Öffnungsphase überschneiden. Über das
Zusammenspiel des zweiten Einlassventils mit dem Auslassventil wird
eine Brennraumrückführung (BRR)
wie auch ein Frühes-Einlass-Schließt (FES)
bewerkstelligt. Bei der BRR ist vorzugsweise das Auslassventil geöffnet, wobei
während
der Öffnungsphase
des Auslassventils das zweite Einlassventil ebenfalls öffnet. Eine
Umkehrung der Öffnungsbewegung
des zweiten Einlassventils in eine Schließbewegung erfolgt vorzugsweise
während
das Auslassventil sich noch weiter in seiner Öffnungsbewegung befindet. Beim
FES befindet sich das zweite Einlassventil in seiner Schließbewegung,
während
das erste Einlassventil noch in seiner Öffnungsbewegung ist. Vorzugsweise
ist die Öffnungsbewegung
noch nicht abgeschlossen, wenn die Schließbewegung des zweiten Einlassventils
endet.
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16 zeigt
in schematischer Ansicht eine weitere Prinzipskizze für ein 3-Ventil-System
an einem Zylinder mit einem Einlassventil EV, einem ersten Auslassventil
AV1 und einem zweiten Auslassventil AV2. Hierbei werden die Auslassventile
vorzugsweise im Teilhub betätigt.
Während
hierbei das erste Auslassventil für ein BRR eingesetzt wird,
wird das zweite Auslassventil so geschaltet, dass es öffnet, wenn
das Einlassventil noch nicht geschlossen ist und das erste Auslassventil
schon längst
während
der Schließbewegung
des Einlassventiles geschlossen wurde. Das zweite Auslassventil
schließt
vorzugsweise, wenn das erste Auslassventil wieder geöffnet wird,
was vorzugsweise während
einer Öffnungsphase
des Einlassventils erfolgt.