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Die
Erfindung betrifft eine Verschließeinrichtung für sich in
Längsrichtung
erstreckende, eine flexible Wand aufweisende Hohlorgane mit einem Durchlass
gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum
Verschließen
derartiger Hohlorgane. Derartige Hohlorgane können beispielsweise Organe
eines tierischen oder menschlichen Körpers sein.
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Verschließeinrichtungen
zum Verschließen oder
Verengen von Hohlorganen sind hinlänglich bekannt. Beispielsweise
beschreibt die deutsche Offenlegungsschrift DE-A-4109314 eine implantierbare Vorrichtung
zum Verschließen
eines Gefäßes, insbesondere
eines Blutgefäßes, im
Körper
eines Lebewesens. Die Vorrichtung umfasst eine um das Gefäß zu befestigende,
flexible und langgestreckte Platte, auf deren einen Seite eine Mehrzahl
von Blasen angeordnet sind, die miteinander in Verbindung stehen. Nachdem
die Platte um das Gefäß befestigt
worden ist, werden die Blasen mit einem Fluid gefüllt, so
dass sie sich ausdehnen und zirkulär gegen die Wände des
Gefäßes drücken, um
dieses teilweise oder vollständig
zu verschließen.
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Ferner
sind Einrichtungen zur Verengung der Magen-Durchlassöffnung in
Form von sogenannten Magenbändern
bekannt. Magenbänder
werden zur Behandlung von krankhaftem Übergewicht, der sogenannten
morbiden Adipositas, eingesetzt. Entsprechende Implantate werden
auch bei sogenannten Magenrestriktionsoperationen eingesetzt.
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Zwei
Arten dieser Magenrestriktionsoperationen haben sich durchgesetzt.
Das sogenannte „Gastric-Banding" und der „Gastric-Bypass".
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Bei
dem „Gastric-Banding" wird der Eingangsbereich
des Magens, die sogenannte Stomaöffnung,
durch ein Magenband in Form eines implantierten Kunststoffbandes,
beispielsweise aus Silikon, eingeengt, so dass eine Magentasche
entsteht. Die Magentasche besitzt nur einen kleinen, durch die Einengung
mit dem Magenband gebildeten Durchlass zu dem übrigen Magenbereich, so dass
bei dem Patienten bereits nach dem Verzehr einer geringen Menge
von Nahrung ein Sättigungsgefühl einsetzt bzw.
er in einem bestimmten Zeitraum nur eine gewisse Menge von Nahrung
zu sich nehmen kann. Es besteht jedoch die Gefahr, dass nach diesem
Eingriff die abgeschnürte
Magentasche ausbaucht und expandiert. Bei allen Magenbändern besteht
ferner u.a. die Gefahr des Verrutschens oder des Eindringen in die
Magenwand.
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Speziell
bei dem Einsatz der genannten ringförmig ausgebildeten Verschließeinrichtungen,
die einen zirkulär
ausdehnbaren Teil besitzen, kann es zu sogenannten Drucknekrosen
durch den auf die Wand des Organs einwirkenden Druck kommen.
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Bei
dem „Gastric-Bypass" wird der obere Teil des
Magens mit Hilfe von Klammernähten
abgetrennt, so dass der untere Magenteil und der Zwölffingerdarm
komplett stillgelegt sind. Der obere Magenteil wird mit einer zu
dem Magenteil hochgezogenen Dünndarmschlinge,
die als Bypass des Restmagens und des Zwölffingerdarms fungiert, verbunden.
Diese Eingriffsart gilt als irreversibel, was bei späteren Komplikationen,
wie beispielsweise Malabsorptionen, kritisch ist. Auch ist der abgetrennte
Magenteil und der Zwölffingerdarm
endoskopisch nicht mehr erreichbar.
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Als
Weiterentwicklung des „Gastric-Bypass" ist eine Kombination
dieser Operationsmethode mit der Anwendung eines Magenbandes versucht
worden. Dabei wird mit Hilfe eines Magenbandes ein Teilbereich des
Magens vollständig
abgeschnürt
und eine entsprechende Bypassverbindung des oberen Magenteils mit
dem Dünndarm
hergestellt. Diese Methode ist nicht generell irreversibel, jedoch
besteht weiterhin die bereits bekannten Probleme in Zusammenhang
mit Magenbändern,
wie z.B. Drucknekrosen oder Erosion. Auch muss das Magenband einen großen Druck
auf die Magenwand ausüben,
wobei aufgrund des zirkulär
einwirkenden Drucks auf die Magenwand, der eine Faltenbildung in
der Magenwand zur Folge hat, ein vollständiger Verschluss des Magendurchlasses
nur schwierig zu erreichen ist.
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Bei
der vorbeschriebenen Methode ist in der Praxis festgestellt worden,
dass ein Magenband zum vollständigen
Verschließen
des Magenteils einen so starken Druck auf die Magenwände ausüben muss, dass
es zwangsweise zu Nekrosen und zum Eindringen in die Magenwand kommt,
so dass das Verfahren nicht durchführbar ist.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verschließeinrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der unter Vermeidung der
vorgenannten Nachteile ein Durchlass eines eine flexible Wand aufweisenden
Hohlorgans, insbesondere eines tierischen oder menschlichen Körpers, reversible
verschließbar
ist.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe dienen die Merkmale des Anspruchs 1 bzw. 20.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass eine Verschließeinrichtung
für sich
in Längsrichtung
erstreckende, eine flexible Wand aufweisende Hohlorgane eines menschlichen
oder tierischen Körpers
mit einem Durchlass mindestens eine Kammer mit einem Kammervolumen
aufweist. Das Kammervolumen ist über
die Zufuhr eines Fluids veränderbar,
so dass der Durchlass des Hohlorgans in Abhängigkeit von dem Kammervolumen
teilweise oder vollständig
verschließbar
ist. Die Kammer erstreckt sich im Wesentlichen geradlinig und ist
länglich
ausgebildet. Die Kammer weist eine Befestigungseinrichtung auf, über die
die Kammer an einem äußeren Teilabschnitt der
Wand des Hohlorgans befestigbar ist, wobei Teilbereiche der Wand
des Hohlorgans um die geradlinige Kammer faltbar sind und derart
an der Kammer und/oder aneinander befestigbar sind, dass die Kammer
im befestigten Zustand in einer Falte (Plikatur) der Wand des Hohlorgans
angeordnet ist. Mit anderen Worten, das Hohlorgan wird in Längs- oder
Querrichtung derart gefaltet, dass die Kammer in der so gebildeten
Falte angeordnet werden kann. Danach kann die Kammer an dem Hohlorgan
befestigt werden. Durch das Befüllen
der Kammer und des Ausdehnen des Kammervolumens übt die ballonartige Kammer
von einer Seite Druck gegen die Wand des Hohlorgans aus und kann
einen Durchlass des Hohlorgans vollständig verschließen. Dies
hat den Vorteil, dass nur von einer Seite auf die Wand des Hohlorgans
Druck einwirkt und dass ein geringerer Druck zum vollständigen Verschließen des
Hohlorgans notwendig ist. Darüber
hinaus ist aufgrund des einseitigen Drucks auf das Hohlorgan die
Gefahr der Einschnürung
des Hohlorgans nicht mehr gegeben. Mit Hilfe der Befestigungseinrichtung
kann die Verschließeinrichtung
an dem Hohlorgan fixiert werden, so dass die Verschließeinrichtung
nicht verrutschen kann. Die beispielsweise bei der Verwendung eines Magenbandes
häufig
entstehenden Drucknekrosen werden aufgrund des geringeren und nur
einseitig auf das Hohlorgan einwirkenden Druckes vermieden. Da sich
beim Verschließen
des Durchlasses die Wände des
Durchlasses in dem Hohlorgan durch den auf der einen Seite der Wand
des Durchlasses einwirkenden Druckes aneinanderlegen, ist zum Verschließen des Durchlasses
ein geringerer Druck notwendig. Darüber hinaus entstehen keine
Falten in den Wänden, wie
beispielsweise bei einer zirkulär
auf die Wände des
Hohlorgans einwirkenden Verschließeinrichtung.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass die Kammer an der Längsrichtung des Hohlorgans
an der Außenseite
der Wand befestigbar ist, derart, dass sich die Kammer im befestigten
Zustand in Längsrichtung des
Hohlorgans und parallel zu dem Hohlorgan erstreckt. Dabei ist das
Hohlorgan in Längsrichtung
gefaltet, so dass sich die Kammer in der Längsfalte des Hohlorgans befindet.
Dies hat den Vorteil, dass die Wand des Hohlorgans auf einem relativ
langen Abschnitt mit Druck beaufschlagt wird und somit der Durchlass
des Hohlorgans über
den gesamten Abschnitt verschlossen wird. Dadurch ist ein geringerer Druck
zum Verschließen
des Hohlorgans notwendig sowie die Gefahr von Einschnürungen des
Hohlorgans oder das Einschneiden der Verschließeinrichtung in die Wand des
Hohlorgans ausgeschlossen.
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Alternativ
kann die Kammer in Querrichtung an der Außenseite der Wand des Hohlorgans
befestigt ist, derart, dass sich die Kammer im befestigten Zustand
quer zu dem Hohlorgan erstreckt. Diese Art der Befestigung ist insbesondere
bei relativ dünnen Hohlorganen
vorteilhaft, wobei die Faltung des Hohlorgans ebenfalls zur Querrichtung
zu dem Hohlorgan vorgenommen wird.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass die Falte der Wand des Hohlorgans mindestens
eine Faltenkante aufweist und das die Befestigungseinrichtung aus
mindestens einer radial von der Kammer abstehenden Befestigungsleiste
besteht, derart, dass mindestens eine Faltenkante des Hohlorgans
an der Befestigungseinrichtung und an de Wand des Hohlorgans befestigbar
ist.
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Dabei
ist es besonders vorteilhaft, wenn durch die Faltung des Hohlorgans
zwei Faltenkanten entstehen, so dass das Hohlorgan jeweils mit einer Faltenkante
des Hohlorgans von beiden Seiten an der Befestigungsleiste befestigbar
ist. Die Befestigungsleiste bildet vorzugsweise eine Trennschicht zwischen
den an der Befestigungsleiste befestigten Faltenkanten des Hohlorgans.
Auf diese Weise ist es möglich,
die Verschließeinrichtung
auf eine besonders einfache Art und Weise an dem Hohlorgan zu befestigen
und gleichzeitig die Falte des Hohlorgans zu fixieren. Die Befestigungsleiste
dient dabei als Trennschicht zwischen den Faltenkanten, so dass ein
späteres
Lösen der
Faltenkanten voneinander durch Auftrennen der Befestigungsmittel
auf eine besonders einfache Art und Weise möglich ist. Bei Hohlorganen
des tierischen oder menschlichen Körpers wird durch die Befestigungsleiste
ein Verwachsen oder Verkleben der Faltenkante oder Faltenkanten
verhindert.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
besteht die Befestigungseinrichtung aus zwei in einem Abstand voneinander
parallel verlaufenden Befestigungsleisten, wobei jeweils an der
von der benachbarten Befestigungsleiste abgewandten Seite einer
Befestigungsleiste eine Faltenkante des Hohlorgans befestigbar ist,
derart, dass der Abstand der an der Befestigungsleiste befestigten
Faltenkanten des Hohlorgans durch den Abstand der Befestigungsleisten
bestimmbar ist, wobei der Abstand der Befestigungsleisten vorzugsweise
veränderbar
ist. Auf diese Weise ist es möglich,
auch Hohlorgane, die einen relativ kleinen Umfang besitzen, mit
einer in Längsrichtung
des Hohlorgans angeordneten Verschließeinrichtung zu verschließen, da
die Falte des Hohlorgans nicht die gesamte Verschließeinrichtung umgeben
muss. Darüber
hinaus ist durch einen veränderbaren
Abstand der Befestigungsleisten die Möglichkeit gegeben, die auf
die Falte des Hohlorgans einwirkende Zugkraft zu bestimmen. Dazu
können
beispielsweise Ösen
an den Befestigungsleisten jeweils an der der benachbarten Befestigungsleiste zugewandten
Seite angeordnet sein, wobei der Abstand der Befestigungsleisten über eine
durch die Ösen
verlaufende Nahtschnur verändert
werden kann.
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Die
Befestigungseinrichtung kann Löcher zum
Eingriff von Befestigungsmitteln aufweisen. Dadurch ist es möglich, die
Verschließeinrichtung
auf eine besonders einfache Art und Weise beispielsweise mit einer
durch die Löcher
verlaufenden Naht oder mit sich durch die Löcher erstreckenden Klammern die
Verschließeinrichtung
an dem Hohlorgan zu befestigen.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass sich die Befestigungsleiste mindestens über die
Länge der Kammer
erstreckt.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Befestigungsleiste in Längsrichtung
Unterbrechungen aufweist. Auf diese Weise ist die Kammer trotz der
Befestigungsleiste sowohl torsionselastisch als auch in Querrichtung elastisch,
so dass die Kammer beispielsweise an leicht gekrümmte Hohlorgane anpassbar ist.
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Die
ballonartige Kammer kann über
die Befestigungseinrichtung an der Wand des Hohlorgans annähbar oder
anklammerbar sein.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist die Kammer über
mindestens einen Schlauch mit mindestens einem Fluidport verbunden, derart,
dass die Kammer über
den Fluidport mit dem Fluid befüllbar
ist. Auf diese Weise ist es möglich,
das Füllvolumen
der Verschließeinrichtung
an einer von der Verschließeinrichtung
entfernten Stelle mit Hilfe des Fluidports zu verändern. Bei
der Verwendung einer derartigen Verschließeinrichtung in einem menschlichen
oder tierischen Körper
kann beispielsweise der Fluidport subkutan implantiert sein, so dass
mit Hilfe einer durch die Haut in den Fluidport gestochenen Spritze
die Kammern der Verschließeinrichtung
befüllbar
bzw. entleerbar sind.
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Die
Befestigungseinrichtung kann in Längsrichtung der Kammer mindestens
einen über
die Kammer hinaus überstehenden
Teilabschnitt aufweisen. Dadurch ist eine besonders vorteilhafte
Befestigung der Verschließeinrichtung
an dem Hohlorgan möglich.
Beispielsweise kann eine Befestigungseinrichtung in Form einer Befestigungsleiste
an einer Seite oder an beiden Seiten in Längsrichtung der Kammer überstehen,
so dass die Kammer nicht zwangsweise die gleiche Länge wie
die Faltung des Hohlorgans aufweisen muss. Die Befestigungsleisten
können über die
gesamte Länge
in der Falte zur Befestigung der Verschließeinrichtung und zur Fixierung
der Falte dienen kann.
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In
Verlängerung
der Kammer kann eine plattenförmige
Trennlasche vorgesehen sein, die im befestigten Zustand der Verschließeinrichtung
eine trennende Zwischenlage für
angrenzende Teile des Hohlorgans bildet. Beispielsweise besteht
bei der Verwendung der Verschließeinrichtung in einem menschlichen
oder tierischem Körper
die Gefahr, dass die gefalteten Wände des Hohlorgans aneinander
wachsen. Durch die Verwendung einer derartigen plattenförmigen Trennlasche
kann die Faltung des Hohlorgans länger als die Kammer der Verschließeinrichtung
ausgebildet sein, wobei die plattenförmige Trennlasche eine trennende
Zwischenlage in dem nicht durch die Kammer ausgefüllten Bereich
der Falte des Hohlorgans bildet, so dass ein Zusammenwachsen der
Wände des
Hohlorgans verhindert wird.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass der Schlauch zur Befüllung der Kammer zumindest
teilweise in der Befestigungseinrichtung geführt ist oder an der Befestigungseinrichtung
befestigt ist. Dadurch ist es möglich,
den Schlauch auf eine einfache Art und Weise zu der Kammer zu führen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, dass die Kammer in mehrere Unterkammern gleicher
oder unterschiedlicher Größe aufgeteilt
ist. Dadurch ist es möglich,
auch ungleichmäßig geformte
Hohlorgane sicher zu verschließen,
indem die Unterkammern der Verschließeinrichtung unterschiedlich
befüllt
werden und dadurch einen unterschiedlichen Druck auf die Wand auszuüben
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
weist die Kammer eine flexible Zwischenwand auf, die die Kammern
in zwei Unterkammern unterteilt, wobei zwei voneinander beabstandete
Befestigungsleisten der Befestigungseinrichtung gemeinsam an der
Wand einer der Unterkammern angeordnet ist, derart, dass durch einen
unterschiedlichen Befüllungsgrad
der Unterkammern der Abstand der Befestigungsleisten veränderbar
ist. Auf diese Weise ist es möglich,
durch eine unterschiedliche Befüllung
der Unterkammern die auf die Faltung einwirkende Zugkräfte durch
die Veränderung
des Abstandes der Befestigungsleisten zu variieren.
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Der
mit der ballonartigen Kammer verbundene Schlauch kann mehrere Kanäle aufweisen,
die jeweils in eine Unterkammer der Verschließeinrichtung münden und
jeweils mit einem Raum eines mehrere Räume aufweisenden Fluidport
oder jeweils mit unterschiedlichen Fluidports verbindbar sind. Dadurch ist
es möglich,
den Druck in den unterschiedlichen Unterkammern einzeln zu variieren
und somit das Verschließen
des Hohlorgans bzw. die auf die Faltung des Hohlorgans einwirkende
Zugkraft zu verändern.
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Bei
dem Vorsehen von zwei parallel verlaufenden Befestigungsleisten
kann durch die durch einen unterschiedlichen Befüllungsgrad der Kammern oder
Unterkammern resultierende Ausdehnung der Wand der Kammer der Abstand
der Befestigungsleisten veränderbar
sein. Auch auf diese Weise ist es möglich, die auf die Faltung
einwirkende Zugkraft zu beeinflussen.
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In
einem erfindungsgemäßen Verfahren
zum teilweisen oder vollständigen
Verschließen
eines Durchlasses eines sich in Längsrichtung erstreckenden,
eine flexible Wand aufweisenden Hohlorgans eines menschlichen oder
tierischen Körpers
ist vorgesehen, dass zunächst
eine Kammer an einem Teilabschnitt der Wand des Hohlorgans angelegt
wird. Danach wird das Hohlorgan gefaltet, derart, dass das Hohlorgan
die Kammer zumindest teilweise umgibt und das mindestens eine Faltenkante
entsteht.
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Die
mindestens eine Faltenkante wird derart befestigt, dass sich die
Kammer in der Falte des Hohlorgans befindet. Danach wird die Kammer
an dem Hohlorgan befestigt. Die Befestigung der Kammer kann auch
vor dem Falten des Hohlorgans vorgenommen werden oder durch die
Befestigung der Faltenkante an der Außenseite der Wand des Hohlorgans
erfolgen.
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Durch
Befüllen
der Kammer mit einem Medium, derart, dass sich das Volumen der Kammer
verändert, übt die ballonartige
Kammer zum Verschließen
eines Durchlasses des Hohlorgans Druck auf die Wand des Hohlorgans
aus.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass zur Bildung einer Kammer eine zuvor beschriebene
Verschließeinrichtung
verwendet wird.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungen
des Verfahrens ergeben sich durch die Unteransprüche.
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Die
zuvor beschriebene Verschließeinrichtung
kann ferner in Operationsverfahren zum Legen eines Gastric-Bypass
verwendet werden.
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Im
Folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
perspektivische schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Verschließeinrichtung
die in einen schlauchförmigen
Teilbereich eines Magens in Längsrichtung
eingenäht
worden ist.
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2a und 2b eine
schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbei spiels der erfindungsgemäßen Verschließeinrichtung,
die in einer Querfaltung eines Hohlorgans angeordnet ist,
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3 eine
schematische Schnittdarstellung einer in Längsrichtung in die Faltung
eines Hohlorgans eingefügten
Verschließeinrichtung
in nicht befüllten
Zustand,
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4 bis 9 verschiedenen
Ausführungsbeispiele
einer erfindungsgemäßen Verschließeinrichtung
in schematischer Seitenansicht in unterschiedlicher Ausgestaltung
einer Befestigungseinrichtung,
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10, 11 Schematische
Schnittdarstellungen von befüllten
Verschließein
richtungen unterschiedlichen Querschnitts jeweils in der Falte eines
Hohlorgans angeordneten Zustand,
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12, 13 Schematische
Schnittdarstellung durch erfindungsgemäße Ver schließeinrichtungen
mit unterschiedlicher Unterkammeranordnung sowie
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14 eine
schematische Schnittdarstellung einer weiteren Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Verschließeinrichtung
mit zwei Befestigungsleisten in der Falte der Verschließeinrichtung
im befestigten Zustand.
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In 1 ist
ein Magen 2, an dem ein Bypass über eine Dünndarmschlinge 10 vorgenommen
worden ist, in perspektivischer schematischer Darstellung abgebildet.
Der Magen 2 ist in einem sackartigen Teil 2a und
einem schlauchförmigen
Teil 2b geteilt worden. Der röhrenförmige Teil 2b des
Magens ist zu einer Plikatur gefaltet worden, in die eine erfindungsgemäße Verschließeinrichtung 1 eingesetzt worden
ist. Die Faltenkanten 4 der Plikatur des schlauchförmigen Teils 2b des
Magens 2 sind an einer Befestigungsleiste 6, die
radial von einer sich in Längsrichtung
erstreckenden ballonförmigen
Kammer 5 der Verschließeinrichtung 1 absteht,
befestigt.
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Die
Befestigung ist mit Hilfe von Befestigungsmitteln 8, beispielsweise
einer Naht oder Klammern erfolgt. Oberhalb der Verschließeinrichtung 1 ist
eine Dünndarmschlinge 10 zur
Bildung des Bypasses an dem oberen Abschnitt 2c des schlauchförmigen Abschnittes 2b des
Magens 2 angeschlossen. Die Kammer 5 der Verschließeinrichtung 1 ist
an ihrem unteren Teil über
einen Schlauch 12 mit einem Fluidport 14 verbunden. Über den
Fluidport 14 und den Schlauch 12 kann die Kammer
mit einem Medium, insbesondere einem Fluid, befüllt werden. Durch die Befüllung der
Kammer 5 mit einem Medium wird das Kammervolumen der ballonartigen
Kammer 5 vergrößert, so
dass die Kammer gegen die Außenseite
der Wand des röhrenförmigen Teils 2b des
Magens 2 drückt
und somit den in 1 nicht dargestellten Durchlass
dieses Teils 2b des Hohlorgans verschließt.
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2a und 2b zeigen
ein zweites Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Verschließeinrichtung.
Ein in Vergleich zu dem in 1 dargestellten
Hohlorgan relativ dünnes
Hohlorgan 18 ist in Querrichtung zu dem Hohlorgan 18 zu
einer Plikatur 20 gefaltet. In die Falte 20 ist,
wie am besten in der Schnittdarstellung gemäß 2b zu
erkennen ist, eine Verschließeinrichtung 1 angeordnet.
Die Verschließeinrichtung
besteht aus einer Kammer 5, die ein veränderbares Kammervolumen 22 aufweist. Über Befestigungsmittel 8 in
Form von einer Naht oder Klammern sind die Faltenkanten 4 der
Plikatur 20 des Hohlorgans 18 aneinander bzw.
an der Befestigungseinrichtung 6 der Verschließeinrichtung 1 befestigt,
derart, dass die Befestigungseinrichtung 6 eine Zwischenlage
zwischen den Faltenkanten 4 bildet. Dies hat den Vorteil,
dass nicht die Gefahr besteht, dass Teile aus der Wand 16 des
Hohlorgans 18 an den Faltenkanten 4 zusammenkleben
oder zusammenwächst.
Durch ein einfaches Auftrennen der Befestigungsmittel 8 kann
die Verschließeinrichtung 1 somit
aus der Plikatur 20 herausgenommen werden.
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In 3 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Verschließeinrichtung
dargestellt. Die Verschließeinrichtung
ist in die Plikatur 20 eines in Längsrichtung gefalteten Hohlorgans
angeordnet. Das Volumen 22 der Kammer 5 ist in
dem in 3 dargestellten Zustand noch nicht mit einem Fluid
befüllt
worden. Die Verschließeinrichtung 1 ist über einen
Schlauch 12 mit einem Fluidport 14 verbunden.
Durch Befüllung
der Kammer 5 mit einem Fluid über den Fluidport 14 dehnt
sich das Kammervolumen 22 aus und drückt gegen die Wand 16 des inneren
Teils 20a der Plikatur 20, und drückt die
Innenseiten 26 des Hohlorgans 18 aneinander, so
dass der Durchlass 24 des Hohlorgans 18 verschlossen wird.
Bei Organen eines tierischen oder menschlichen Körpers, sind die Innenseiten 26 eines
entsprechenden Hohlorgans 18 als Schleimhäute ausgebildet,
so dass nicht die Gefahr des Zusammenwachsens der Innenseiten 26 besteht.
Durch ein Entleeren der ballonartigen Kammern 5 kann somit
auf eine ein fache Art und Weise der Durchlass 24 des Hohlorgans 18 wieder
geöffnet
werden.
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In
den 4 bis 10 sind unterschiedliche Ausführungsbeispiele
einer erfindungsgemäßen Verschließeinrichtung
schematisch dargestellt. 4 zeigt die Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Verschließeinrichtung 1,
wie sie beispielsweise in den Ausführungsbeispielen der 1, 2a, 2b und 3 im
eingesetzten Zustand dargestellt ist. Die Verschließeinrichtung 1 weist
eine ballonartige Kammer 5 auf, an der eine Befestigungseinrichtung 6 in
Form einer Befestigungsleiste radial absteht. Die Befestigungsleiste 6 weist
Löcher 6a auf, durch
die Befestigungsmittel zum Befestigen der Verschließeinrichtung 1 geführt werden
können.
An einem Ende der Kammer 5 ist ein Schlauch 12 angeordnet,
der die ballonartige Kammer 5 mit einem Fluidport 14 verbindet.
Vorzugsweise ist die komplette Verschließeinrichtung 1 aus
einem Material gefertigt, beispielsweise einem dehnbaren Kunststoff
wie Silikon.
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In 5 dargestellte
Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Verschließeinrichtung 1 ist ähnlich der
in 4 dargestellten Ausführungsform, mit Ausnahme das
die Befestigungseinrichtung 6 keine Löcher aufweist. Zur Befestigung
einer Verschließeinrichtung 1 gemäß dieser
Ausführungsform
werden Befestigungsmittel direkt durch das Material der Befestigungseinrichtung 6 gestochen.
Dies kann von Vorteil sein, wenn bei der Befestigung der Verschließeinrichtung 1 ein
fest vorgegebener Abstand der Befestigungsmittel, wie es beispielsweise
bei einer Verschließeinrichtung 1 gemäß 4 aufgrund
des vorgegebenen Abstandes der Löcher 6a der
Fall ist, nicht zu realisieren ist.
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In 6 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
Verschließeinrichtung 1 dargestellt,
bei dem die Befestigungseinrichtung 6 aus einer Befestigungsleiste
besteht an den Ösen 7 mit
Löchern 6a angeordnet
sind.
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In
dem in 7 dargestellten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verschließeinrichtung
ist die Befestigungseinrichtung 6 in Form einer Befestigungsleiste
mit Löchern 6a ausgestaltet,
wobei die Befestigungseinrichtung 6 in Längsrichtung über die
Kammer 5 übersteht.
Dies hat den Vorteil, dass beim Einsatz einer derartigen Verschließeinrichtung
in einer relativ langen Plikatur eines Hohl organs die Kammer 5 sich
nicht über
die gesamte Länge
der Falte erstrecken muss, wobei die Faltenkanten der Falte des
Hohlorgans über
die gesamte Länge
der Faltung in vorteilhafter Weise zur Fixierung der Falte und zur
Befestigung der Verschließeinrichtung 1 an
der Befestigungsleiste 6 befestigt werden können. Der
Schlauch 12 ist in dem in 7 dargestellten
Ausführungsbeispiel
mit einem Teilstück 12a des
Schlauches 12 in der Befestigungsleiste 6 geführt, so
dass die ballonartige Kammer 5 auf eine einfache Art und
Weise mit dem Schlauch 12 verbunden werden kann.
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An
einer Verschließeinrichtung 1 gemäß 8 ist
in Verlängerung
der Kammer 5 eine plattenförmige Trennlasche 28 vorgesehen,
die im befestigten Zustand die Verschließeinrichtung 1 in
einer Plikatur eine Zwischenlage zwischen Wänden des Hohlorgans bildet.
Auf diese Weise ist es möglich,
die Verschließeinrichtung 1 in
die Falte eines Hohlorgans einzufügen, die wesentlich länger als
die ballonartige Kammer 5 der Verschließeinrichtung 1 ist.
Insbesondere bei dem Einsatz einer derartigen Verschließeinrichtung 1 an
einem Organ eines menschlichen oder tierischen Körpers ist dies von Vorteil,
da die Außenseite
eines derartigen Organes dazu neigen, aneinanderzuwachsen. Durch
das Vorsehen einer plattenförmigen
Trennlasche 28 wird zwischen den Außen der Wand des Hohlorgans
in der Falte in dem nicht durch die Kammer 5 ausgefüllten Bereich
eine Zwischenlage gebildet, so dass in diesem Bereich die Gefahr
des Zusammenwachsens der Außenseite
der Wände
verringert wird. Die Befestigungseinrichtung 6 kann sich
dabei, wie in 8 dargestellt, entlang der plattenförmigen Trennlasche 28 erstrecken.
Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn der Schlauch 12 zur
Verbindung der ballonartigen Kammer 5 mit einem Fluidport 14 mit
einem Schlauchteil 12a in, oder entlang der plattenförmigen Trennlasche 28 geführt wird.
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9 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Verschließeinrichtung 1. Von
der ballonartigen Kammer 5 steht eine Befestigungseinrichtung 6 in
Form einer mehrere Unterbrechungen aufweisenden Befestigungsleiste
radial ab. An der Befestigungsleiste sind jeweils Löcher 6a zum Durchführen von
Befestigungsmitteln vorgesehen. Aufgrund der Unterbrechungen 6b in
der Befestigungseinrichtung 6 ist die Verschließeinrichtung 1 im Vergleich
mit der in 4 dargestellten Ausführungsform
der Verschließeinrichtung 1 wesentlich
torsionselastischer und auch in Querrichtung elastischer, da in
der in 4 dargestellten Ausführungsform die Befestigungseinrichtung 6 als
Versteifungsrippe wirkt. Dadurch kann das in 9 dargestellte
Ausführungsbeispiel
der Verschließeinrichtung 1 in Längsrichtung
an gekrümmten
Hohlorganen eingesetzt werden, da es sich an die Krümmung des
Hohlorgans anpassen kann.
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In 10 und 11 sind
zwei Ausführungsbeispiele
einer erfindungsgemäßen Verschließeinrichtung 1 in
einer Falte eines Hohlorgans angeordnetem Zustand dargestellt. Die
in 10 dargestellte Ausführungsform weist einen ovalen
Querschnitt der ballonartigen Kammer auf, während die in 11 dargestellte
Ausführungsform
einen nahezu runden Kammerquerschnitt hat. Die Kammern sind jeweils
mit Hilfe von durch die Befestigungseinrichtung 6 geführte Befestigungsmittel 8 mit
den Faltenkanten 4 der Falte 20 verbunden und
somit an dem Hohlorgan 18 befestigt. Gleichzeitig wird über diese Befestigung
diese Falte 20 fixiert. In beiden Ausführungsbeispielen sind die Kammern 5 nahezu
komplett mit einem Fluid gefüllt,
so dass das Kammervolumen 22 fast maximal ausgedehnt ist.
Die Kammer 5 drückt
gegen die sich im inneren Teil der Falte 20 befindlichen
Wände 16 des
Hohlorgans 18 so dass die Innenwände 26 des Hohlorgans
aneinandergedrückt
werden und den Durchlass 24 des Hohlorgans 18 verschließen.
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Wie
in 12 und 13 dargestellt,
kann die Kammer 5 in mehrere Unterkammern 7a, 7b, 7c unterteilt
sein. Dabei können,
wie in 12 dargestellt, die unteren
Kammern 7a, 7b, 7c von unterschiedlicher
Größe sein,
aber auch wie in 14 dargestellt, in gleicher
Größe sein.
Dabei können
die Unterkammern 7a, 7b, 7c mit Hilfe
eines mehrere Kanäle
aufweisenden Schlauches mit mehreren Fluidports verbunden sein,
so dass die Unterkammer 7a, 7b, 7c unterschiedlich
befüllt
werden können.
Dabei kann sowohl das gewählte
Fluid als auch der Befüllungsgrad
unterschiedlich sein, so dass der auf die entsprechenden Teilbereiche
der Wand des Hohlorgans einwirkende Druck variiert werden kann.
Die Unterteilung der ballonartigen Kammer muss nicht zwangsweise
in 12 und 13 dargestellt
in Längsrichtung
erfolgen, sondern kann auch quer zu der Längsrichtung der Verschließeinrichtung
sein, so dass mehrere hintereinander angeordnete Unterkammern die
Kammer 5 bilden.
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In
einem Ausführungsbeispiel
gemäß 14 weist
die Verschließeinrichtung 1 eine
in zwei Unterkammern 7a und 7b unterteilte Kammer 5 auf. Die
Unterkam mern 7a und 7b weisen dabei eine leicht
gebogene elastische Zwischenwand 30 auf. An der Außenseite
der Wand der Unterkammer 7a ist eine Befestigungseinrichtung 6 in
Form von zwei parallel verlaufenden, sich radial von der ballonartigen Kammer 5 erstreckenden
Befestigungsleisten angeordnet. Die Befestigungsleisten 6 verlaufen
in einem Abstand D zueinander. An den Befestigungsleisten 6 sind
jeweils an der von der benachbarten Befestigungsleiste abgewandten
Seite die Faltenkanten 4 der Falte 20 des Hohlorgans 18 befestigt,
so dass durch den Abstand D zwischen den Befestigungsleisten 6 die
auf die Falte 20 einwirkende Zugkraft bestimmt werden kann.
Durch einen unterschiedlich hohen Befüllungsgrad der Unterkammern 7a und 7b kann
der Abstand D zwischen den Befestigungsleisten 6 variiert
werden, das auch nach dem Einsetzen der Verschließeinrichtung 1 in
die Plikatur 20 des Hohlorgans 18 die auf die
Plikatur 20 einwirkende Zugkraft variiert werden kann.
Sofern die Verschließeinrichtung 1 über ein
mehrere Kanäle
aufweisenden Schlauch 12 mit einem oder mehreren Fluidporten (beides
in 14 nicht dargestellt) verbunden ist, kann die
Einstellung des Abstandes d zwischen den Befestigungsleisten 6 von
einer von der Verschließeinrichtung 1 entfernten
Stelle eingestellt werden.
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An
den Befestigungsleisten 6 können auf der jeweils zu der
benachbarten Befestigungsleiste 6 zugewandten Seite Ösen angeordnet
sein (in 14 nicht dargestellt), über die
mit Hilfe einer Nahtschnur der Abstand D und somit die auf die Plikatur 20 einwirkende
Zugkraft nach dem Einsetzen der Verschließeinrichtung 1 in
die Plikatur 20 des Hohlorgans 18 eingestellt
werden kann.
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Die
zuvor beschriebene Verschließeinrichtung
kann nicht nur zum Verschließen
eines Magenabschnitts verwendet werden, sondern auch für Organe
mit tubulären
Strukturen, wie beispielsweise Dünn-
oder Dickdarm.
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Die
zuvor beschriebenen Verschließeinrichtungen
können
beispielsweise in einem „Gastric-Bypass"-Operationsverfahren
verwendet werden. Eine derartige Operation wird unter Bezugnahme
auf 1 nachfolgend beschrieben: Zunächst wird der Magens 2 durchtrennt
und die freiliegenden Magenwandkanten vernäht oder verklammert, derart,
dass der Magen 2 in zwei in Verbindung stehende Teilbereiche 2a, 2b aufgeteilt
ist, wobei mindestens ein Teilbereich 2b schlauchförmig ausgestaltet
ist. Geeignete Methoden zum Vornehmen dieser Durchtrennung sind
beispielsweise die Mason-Gastroplastik oder die Mac Lean-Gastroplastik. Dabei
wird ein Klammernahtgerät
mit einem runden Querschnitt im unteren Magenbereich angesetzt und
ausgelöst.
Anschließend
wird durch das gebildete Fenster 32 ein längsverlaufendes
Klammernahtgerät,
beispielsweise des Typs endoGIA, angesetzt und in kephale Richtung ausgelöst, um einen
Schnitt 34 mit gleichzeitigem Vernähen in etwa vertikaler Richtung
durchzuführen.
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Als
weiterer Schritt wird der schlauchförmige Magenteil 2b zu
einer Plikatur 20 gefaltet, in die eine zuvor beschriebenen
Verschließeinrichtung 1 eingesetzt
und befestigt wird. Anschließend
werden die Faltenkanten 4 der Plikatur 20 zum
Fixieren der Plikatur 20 befestigt. Die Befestigung der
Verschließeinrichtung 1 kann
auch zusammen mit der oder nach der Fixierung der Faltenkanten 4 mit
der Plikatur 20 vorgenommen werden.
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Als
weiterer Schritt wird eine Dünndarmschlinge 10 in
kephaler Richtung oberhalb der Verschließeinrichtung 1 mit
den Magen 2c zur Bildung eines Bypass in Verbindung gebracht.
Diese Methode ist dem Einsetzen eines Roux-en-Y-Gastric-Bypass ähnlich.
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Anschließend wird
die Kammer 5 der Verschließeinrichtung mit einem Schlauch 12 an
einen Fluidport 14 verbunden.
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Die
Reihenfolge der Operationsschritte ist nicht zwangsweise festgelegt.
Beispielsweise kann ein Teilbereich des Magens zunächst gefaltet
werden und die Verschließeinrichtung
wird in der zuvor beschriebenen Weise in der Plikatur angeordnet
und an dem Magen befestigt. Anschließend wird die Durchtrennung
des Magens entlang der Verschließeinrichtung vorgenommen und
die freiliegenden Magenwandkanten werden derart vernäht oder
verklammert, dass der Magen in zwei miteinander in Verbindung stehende
Teilbereiche aufgeteilt wird. Der eine Teilbereich ist dabei schlauchförmig ausgebildet
und weist die zuvor gebildete Plikatur mit der in der Plikatur angeordneten
Verschließeinrichtung
auf.
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Die
zuvor beschriebenen Operationsverfahren haben den Vorteil, dass
der Gastric-Bypass reversibel ist. Durch ein Entleeren der Kammer
der Verschließeinrichtung
wird der schlauchförmige
Teilbereich des Magens geöffnet,
so dass dieser wieder in Funktion genommen werden kann. Über einen Schlauch,
der die Kammer mit einem unter der Haut angeordneten Fluidport verbindet,
kann der Kammer durch den Fluidport das Medium entzogen werden, so
dass relativ schnell im Falle von Komplikationen, wie beispielsweise
Malabsorptionen oder für
eine endoskopische Untersuchung, der Verdauungsweg durch Magen,
Darm und Zwölffingerdarm
geöffnet werden
kann.
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In
einem Verfahren zum teilweisen oder vollständigen Verschließen eines
Durchlasses eines sich in Längsrichtung
erstreckenden, eine flexible Wand aufweisenden Hohlorgans eines
menschlichen oder tierischen Körpers,
sind folgende Schritte vorgesehen:
- – Anlegen
einer geradlinigen Kammer seitlich an eine äußere Wand des Hohlorgans
- – Falten
des Hohlorgans, derart, dass das Hohlorgan die Kammer zumindest
teilweise umgibt und dass mindestens eine Faltenkante entsteht,
- – Befestigen
einer Faltenkante, derart, dass sich die Kammer in einer Falte des
Hohlorgans befindet,
- – Befestigen
der Kammer an dem Hohlorgan
- – Befüllen der
ballonartigen Kammer mit einem Fluid, derart, dass sich das Volumen
der Kammer verändert
und die Kammer zum Verschließen
eines Durchlasses des Hohlorgans gegen die Wand des Hohlorgans drückt.
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Ferner
können
beim Falten des Hohlorgans zwei Faltenkanten gebildet werden, wobei
die Faltenkante oder die Faltenkanten an der Kammer befestigt werden
könnten.
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Alternativ
oder zusätzlich
können
die Faltenkanten aneinander befestigt werden.
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Die
Kammer kann eine Befestigungseinrichtung, vorzugsweise eine Befestigungsleiste,
aufweisen, an der die Faltenkante oder Faltenkanten befestigt werden.
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Insbesondere
kann an der Befestigungseinrichtung von beiden Seiten jeweils eine
Faltenkante befestigt werden.
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Die
Befestigung der Kammer an dem Hohlorgan kann durch die Befestigung
der Faltenkante oder Faltenkanten an der Kammer erfolgen.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass die Faltenkanten an zwei in einem Abstand voneinander
parallel verlaufende, Befestigungsleisten befestigt werden, derart,
dass der Abstand der an den Befestigungsleisten befestigten Faltenkanten
des Hohlorgans durch den Abstand der Befestigungsleisten bestimmbar
ist, wobei der Abstand der Befestigungsleisten vorzugsweise veränderbar
ist.
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Dabei
kann folgender Verfahrensschritt vorgesehen sein:
- – Verbinden
der Befestigungsleisten mit einer durch die Ösen verlaufenden Nahtschnur
bei gleichzeitigem Einstellen der auf das Hohlorgan einwirkenden
Zugkräfte
durch Bestimmen des Abstandes der Befestigungsleisten mit Hilfe
der durch die Ösen
verlaufenden Nahtschnur.
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In
einem Verfahren zum Legen eines Gastric-Bypass sind folgende Schritte
vorgesehen:
- – Durchtrennen des eines Magens
eines menschlichen oder tierischen Körpers und Vernähen oder Verklammern
der freiliegenden Magenwandkanten, derart, dass der Magen in zwei
in Verbindung stehende Teilbereiche aufgeteilt ist, wobei mindestens
ein Teilbereich schlauchförmig
ausgebildet ist
- – Legen
des schlauchförmigen
Magenteilbereichs zu einer Plikatur mit zwei Faltenkante
- – Anordnen
einer Verschließeinrichtung
in der Plikatur
- – Befestigen
der Faltenkanten zur Fixierung der Plikatur aneinander
- – Befestigen
der Verschließeinrichtung
an dem schlauchförmigen
Magenteilbereich,
- – Verbinden
einer Dünndarmschlinge
mit dem schlauchförmigen
Magenteilbereich in kephaler Richtung oberhalb der Verschließeinrichtung
- – Befüllen der
Verschließeinrichtung
mit einem Fluid, derart, dass der schlauchförmige Magenteilbereich verschlossen
wird.
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In
einem alternativen Verfahren zum Legen eines Gastric-Bypass sind
folgende Schritte vorgesehen:
- – Falten
eines Teilbereichs eines Magens eines menschlichen oder tierischen
Körpers
zu einer Plikatur mit zwei Faltenkanten
- – Anordnen
einer Verschließeinrichtung
in der Plikatur
- – Befestigen
der Faltenkanten zur Fixierung der Plikatur aneinander
- – Befestigen
der Verschließeinrichtung
an dem Magenteilbereich,
- – Durchtrennen
des eines Magens entlang des gefalteten Magenteilbereichs und Vernähen oder Verklammern
der freiliegenden Magenwandkanten, derart, dass der Magen in zwei
in Verbindung stehende Teilbereiche aufgeteilt ist
- – Verbinden
einer Dünndarmschlinge
mit dem Magen in kephaler Richtung oberhalb des gefalteten Magenteilbereichs
- – Befüllen der
Verschließeinrichtung
mit einem Fluid, derart, dass der gefaltete Magenteilbereich verschlossen
wird.
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Bei
beiden Verfahren ist der Schritt des Durchtrennens des Magens vorzugsweise
eine vertikale Gastroplastik, vorzugsweise eine Mason- oder Mac
Lean-Gastroplastik.
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Dabei
können
die Faltenkanten zur Fixierung der Plikatur aneinander und zum gleichzeitigen
Befestigen der Verschließeinrichtung
an dem Magenteilbereich an der Verschließeinrichtung befestigt werden,
vorzugsweise durch Nähen
oder Klammern.