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Technischer Hintergrund
der Erfindung:
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Gebiet der Erfindung:
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Die
Erfindung betrifft allgemein die Herstellung von Radionukliden,
insbesondere aber eine Technik zur Erzeugung von [18F]
Fluorgas aus [18O] Sauerstoff mit hoher
Ausbeute.
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Beschreibung des einschlägigen Standes
der Technik:
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Die
Positronenemissionstomographie (PET) ist eine medizinische Bildgebungstechnik
zur Messung der Konzentrationen von Positronen emittierenden Radiopharmazeutika
in dem Gewebe von lebenden Subjekten. Radiopharmazeutika, die aus
zyklotron-erzeugtem Fluor-18-Radionuklid hergestellt sind, haben
eine breite Anwendung in einer Vielzahl von biologischen PET-Sonden
für die
Forschung und für
klinische Untersuchungen des Gehirns, des Herzens und bei der Diagnose
von Krebs gefunden. Bei einem typischen PET-Verfahren wird das Radiopharmazeutikum
in den Blutstrom eines Subjekts eingebracht, und die Verteilung
der von dem Radiopharmazeutikum in vivo emittierten Positronenaktivität wird dann
durch Emissionstomographie als Funktion der Zeit gemessen. Es ist
ein computerisiertes Rekonstruktionsverfahren im plementiert, um
tomographische Bilder des Gewebes bei dessen Wechselwirkung mit
dem Radiopharmazeutikum zu erzeugen.
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Die
Synthese von Fluor-18 in Form von [18F]Fluorgas
ist ein wesentlicher Schritt bei den PET-Untersuchungen. Da die
Halbwertzeit von Fluor-18 etwa 109,8 Minuten beträgt, ziehen
es PET-Benutzer vor, ein Fluor-18 erzeugendes Zyklotron an Ort und
Stelle zu haben, um so zu vermeiden, dass ein signifikanter Teil
des hergestellten Isotops beim Transport verloren geht.
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Die
gebräuchliche
Herstellung von [18F]Fluorgas verwendet
typischerweise ein „two-shot" Verfahren unter
Benutzung eines von einem Zyklotron erzeugten Protonenstahls und
eines 18O2 enthaltenden
Targets. Vergleiche z.B. R.J. Nickles et al ., An 18O2 Target for the Production of [18F]
F2, Int. J. Appl. Radiat. Isot., Vol. 35,
No. 2, 117–122 (1984);
A. Bishop et al.. Proton Irradation of [18O]O2: production of [18F]
F2 and [18F] F2 + [18F] F2, Nuclear Medicine & Biology, vol 23, 189–199 (1996);
and A.D. Roberts et al., Development of An Improved Target for [18F] F2 Production,
appl. Isot., Vol. No. 2, 87–91 (1995),
deren Offenbarung durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit hier mit
eingeschlossen wird. Bei einem „two-shot" Herstellungsverfahren wird zuerst ein mit
dem Isotop 18O2 angereichertes
Sauerstoffgastarget mit einem in einem Zyklotron erzeugten 16,5
MeV Protonenstrahl von 40μA
während
45 Minuten bombardiert (beschossen). Während dieses ersten Beschusses
kollidieren Protonen von dem Zyklotron mit den 18[O]O2 Gasmolekülen, wodurch eine 18O(p,n)18F Nuklearreaktion ausgelöst wird,
die negativ geladene 18F Ionen erzeugt.
Diese 18F(–) Ionen
kleben an den Wänden
des Targets, und eine zweite Bombardierung (Beschuss) von Protonen
ist erforderlich, um das radioakti ve Fluor „auszuwaschen". Bei diesem zweiten
Schuss wird das mit dem [18O] Isotop angereicherte
Sauerstoffgas in dem Targetvolumen durch kryogene Kühlung entfernt
und durch ein Gemisch von 0,1 bis 2% F2 (kaltem,
d.h. nicht radioaktivem F2) und Argon (Ar)
ersetzt, das anschließend
mit einem weiteren zyklotronerzeugten 1,6 MeV Protonenstrahl von
0,35 μA
während
20 Minuten bestrahlt wird. Diese zweite Beschießung des Ar und des kalten
F2 erzwingt schließlich einen Fluoraustausch,
der zu brauchbaren Anteilen von [18F] F2 in der Gasphase führt.
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Nach
veröffentlichten
Daten beträgt
die Umwandlungsrate bei diesem gebräuchlichen "Auswasch"-Verfahren üblicherweise 20 bis 30%. Die
Entwicklung einer höheren
Ausbeute bei der Erzeugung von [18F] Fluorgas
wäre deshalb
sehr erstrebenswert.
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Zusammenfassung der Erfindung:
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Die
vorliegende Erfindung hilft diesen und anderen Nachteilen des Standes
der Technik dadurch ab, dass sie eine effiziente [18F]
Fluorgaserzeugungstechnik schafft, die eine Umwandlungsrate von beispielsweise
50% bis 60% erreichen kann. Im einzelnen wird Helium (HE) während der
Herstellung von [18F] F2 aus 18O2 Gas in das "second shot"-Auswaschgemisch eingeführt, was
eine signifikant höhere
Ausbeute und eine höhere
spezifische Aktivität
als bisher veröffentlichte
Verfahren ergibt.
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Bei
wenigstens einer Ausführungsform
der Erfindung beinhaltet ein Verfahren zur Gewinnung eines Radionuklids
aus einem Targetvolumen die folgenden Schritte:
Befüllen eines
ein Radionuklid enthaltenden Volumens mit einem Helium enthaltenten
Gasgemisch, Bestrahlen des Targetvolumens mit einem Protonenstrahl
und Gewinnen des Radionuklids aus dem Targetvolumen. Das gewonnene
Radionuklid ist ein [18F] Fluorisotop, das
in Form eines [18F] F2 Gas
vorliegt. Ein zweites Edelgas, wie Argon, Krypton oder Neon wird
in das Auswaschgasgemisch eingeführt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Auswaschgasgemisch eine Mischung von Helium und Fluorgas mit
Argongas. Der Anteil von Helium in dem Auswaschgasgemisch liegt
zwischen 3,1 und 31 Atomprozent.
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Bei
wenigstens einer Ausführungsform
der Erfindung beinhaltet ein Verfahren zur Herstellung von [18F]Fluorgas aus [18O]
Sauerstoffgas die folgenden Schritte:
Befüllen eines Targetvolumens mit
[18O]Sauerstoffgas,
bestrahlen des
Targetvolumens einschließlich
des [18O] Sauerstoffgases mit einem Protonenstrahl,
anschließend Entnehmen
des [18O]Sauerstoffgases aus dem Targetvolumen,
befüllen des
Targetvolumens mit einem Helium enthaltenden Auswaschgasgemisch
und dann Bestrahlen, des das Auswaschgasgemisch enthaltenden Targetvolumens
mit einem Protonenstrahl. Das Auswaschgasgemisch enthält vorzugsweise
eine Mischung von Helium und Fluor, aufgefüllt mit Argon, wobei der Anteil
von Helium in dem Auswaschgasgemisch zwischen 3,1 und 31 Atomprozent
liegt.
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Ein
Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt darin, dass sie eine Technik
mit höherer
Ausbeute für die
Erzeugung von [18F]Flourgas schafft. Ausbeute und
spezifische Aktivität,
d.h. das Verhältnis
von radioaktivem Fluor zu nichtradioaktivem Fluor, von [18F]F2 sind wesentlich
höher,
als dies bei der Verwendung gebräuchlicher
Technik erreicht werden konnte. Ein anderer Vorteil der beispielhaften
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass sie die Verwendung
von neuen [18F]Fluorpharmazeutika erlaubt,
die eine hohe spezifische Aktivität erfordern, die bei gebräuchlichen
Herstellungsverfahren sonst nicht zu erreichen wäre. Die höheren Aktivitätsniveaus
des erzeugten [18F] Fluorgases erlauben
die Lieferung von [18F] Fluortracers an
Empfänger,
die sich in einiger Entfernung von der Herstellungseinrichtung befinden.
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Die
vorstehenden und weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden, mehr ins Einzelne gehenden Beschreibung von
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung, der beigefügten
Zeichnung und den Patentansprüchen.
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Kurze Beschreibung
er Zeichnungen:
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Zum
besseren Verständnis
der vorliegenden Erfindung, deren Aufgaben und deren Vorteile wird nun
auf die nachfolgende Beschreibung im Zusammenhang mit der beigefügten Zeichnungen
Bezug genommen, in der veranschaulichen:
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1 ein "two-shot" [18F]
F2 Targetsystem gemäß wenigstens einer Ausführungsform
der Erfindung;
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2 Ein
Verfahren zur Erzeugung von [18F]Fluor mit
hoher Ausbeute gemäß wenigstens
einer Ausführungsform
der Erfindung; und
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3 Experimentelle
Ausbeuteergebnisse von [18F]F2 als
Funktion des Anteils von in dem Auswaschgasgemisch von HE/F2 und Ar enthaltenem kaltem F2,
gemäß wenigstens
einer Ausführungsform der
Erfindung.
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Detaillierte Beschreibung
bevorzugter Ausführungsformen:
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung und deren Vorteile sind anhand der 1–3 leicht
zu verstehen. Die Erfindung schafft eine verbesserte "two-shot"-Herstellungstechnik
für [18F] Fluorgas unter Verwendung von [18O] angereichertem Sauerstoffgas.
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Bezugnehmend
auf 1 ist dort ein "two-shot" [18O] O2/F2 Targetsystem 100 gemäß wenigstens
einer Ausführungsform
der Erfindung veranschaulicht. Das System 100 beinhaltet
ein Zyklotron 110, ein Targetvolumen 120, einen
[18O] Sauerstoffvorratsbehälter 130,
einen Argonvorratsbehälter 140, einen
He/F2 Vorratsbehälter 150, eine Pumpe 160 und
Ventile A-H. Beim "two-shot"-Betrieb wird das Targetvolumen 120 zunächst durch
die Pumpe 160 evakuiert und dann von dieser durch Schließen des Ventils
E isoliert. Sodann wird der [18O] Sauerstoff von
dem Vorratsbehälter 130 in
das Targetvolumen 120 bis zum Erreichen eines gewünschten
Druckes einströmen
lassen, und das Ventil B wird geschlossen. Das Zyklotron 110,
dessen Implementierung dem Fachmann bekannt ist, erzeugt einen Protonenstrahl
von 16,5 MeV (z.B. bei 40μA
während
etwa 45 Minuten) und richtet diesen auf den [18O]Sauerstoff
in dem Targetvolumen 120 um eine 18O (p,n) 18F Nuklearreaktion auszulösen, die 18F(–) Ionen erzeugt, die
an den Wänden
des Targetvolumens 120 kleben. Nach 45 Minuten
hört die
Protonenproduktion auf und der in dem Targetvolumen 120 verbleibende
unverbrauchte [18O]Sauerstoff wird in den
Sauerstoffvorratsbehälter 130 dadurch
kryo zurückgepumpt,
dass er in einem Bad flüssigen
Stickstoffs abgekühlt
und das Ventil B geöffnet
wird. Das Targetvolumen 120 wird mit einer geeigneten Auswaschmischung
von Argon aus dem Vorratsbehälter 140 und
F2/He aus dem Vorratsbehälter 150 wieder befüllt. Geeignete Mischungen
werden im Nachfolgenden beschrieben. Sodann bestrahlt das Zyklotron 110 das
Targetvolumen 120 zum zweiten mal mit einem Protonenstrahl bei
16,5 MeV und 35μA
während
45 Minuten, was einen Fluoraustausch erzwingt, der zu brauchbaren Anteilen
von [18F]F2 in der
Gasphase führt,
die schließlich
durch Ventile B, C aus dem Targetvolumen 120 abgelassen
werden.
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Für die Konstruktion
des Targetvolumens 120 zur Fluorisotopproduktion relevante
Parameter sind das Strahlauftreffvolumen, die Geometrie und das
Material. Wenngleich dies nicht der Hauptpunkt der vorliegenden
Erfindung ist, so lohnt es sich doch darauf hinzuweisen, dass verschiedene
Targetvolumina als Targetvolumen 120 implementiert werden können, und
dass Konstruktionsabweichungen des Targetvolumens 120 die
Menge des in dem System 100 insgesamt gewonnenen [18F]F2 beeinflussen.
Typische gebräuchliche
Targetvolumina für
die 18O (p,n) [18F]-Reaktion
wurden unter Verwendung konischer oder gerader Bohrungsformen, Strahleingangsdurchmessern
von 10mm bis 15mm, Stahlausgangsdurchmessern von 10mm bis 23mm und
Volumina von 7,9cc bis 14,6cc implementiert. Das Targetvolumen 120 kann
aus Materialien wie Alu minium, Silber, Kupfer, Nickel oder goldblattiertem
Kupfer hergestellt sein, ohne darauf beschränkt zu sein.
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Die
Energie-, Strom- und Zeitparameter für den zyklotronerzeugten Protonenstrahl
sind lediglich beispielhaft. Der Fachmann weiß, dass diese Parameter abgewandelt
werden können.
So kann z.B. das Targetvolumen während
bis zu 120 Minuten bei Strömen,
die typischerweise zwischen 30μA
und 70μA liegen
(es können
sogar niedrigere Ströme
verwendet werden, aber die Ausbeute wird dann sehr klein werden)
bestrahlt werden. Ein höherer
Strom und eine längere
Bestrahlungszeit erzeugen in der Regel eine höhere [18F]
F2-Aktivität, ergeben aber einen schnelleren
Verschleiß der
Target-/Zyklotronkomponenten
und setzen den Bediener möglicherweise
einer höheren
Strahlungsdosis aus (sowohl von Neutronen von der Nuklearreaktion,
als auch durch Handhabung der erzeugten Radioaktivität).
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Der
[18O]Sauerstoffvorratsbehälter 130 kann als
ein austauschbarer Tank für
[18O]Sauerstoff oder als ein wieder befüllbarer
Vorratsbehälter
mit einem (nicht dargestellten) Einlass zur Ankupplung des Vorratsbehälters an
eine äußere Quelle
angereicherten [18O]Sauerstoffs implementiert
sein. Darüber
hinaus ist der Vorratsbehälter 130 vorzugsweise
an ein (nicht dargestelltes) Dewargefäß oder einen äquivalenten
Mechanismus zum Abkühlen
des Vorratsbehälters
auf beispielsweise –196°C (d.h. 77°K) unter Verwendung
von flüssigem
Stickstoff bei der Rückgewinnung
des unverbrauchten [18O]Sauerstoffs nach dem
ersten Protonenbeschuss angekuppelt. Der Vorratsbehälter kann
weiterhin ein (nicht dargestelltes) vorbestimmtes und optimiertes
Ausgabevolumen aufweisen um sicher zu stellen, dass das jeweils
gewünschte
Volumen von [18O]Sauerstoff bei dem jeweils
gewünschten Druck
aus einer äußeren Quelle wiederholt
in dem Vorratsbehälter 13 nachgefüllt werden
kann. Dieses letztgenannte Merkmal ist Gegenstand einer verwandten
US-Patentanmeldung Nr. 10/xxx,xxx von Helen Björk mit dem Titel "[18O]oxigen Refilling
Technique For The Produktion Of [18F]fluorine" die am gleichen
Tag wie die vorliegende Anmeldung eingereicht wurde und deren Inhalt
in seiner Gesamtheit durch Bezugnahme hier mit eingeschlossen ist.
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Der
Argon-Vorratsbehälter 140 kann
als ein austauschbarer Argon-Gastank oder als ein wieder befüllbarer
Vorratsbehälter
mit einem (nicht dargestellten) Einlass zur Ankupplung des Vorratsbehälters an
eine äußere Argonquelle
implementiert sein. Wenngleich Argon bevorzugt wird, so können doch andere
Edelgase, wie Krypton (Kr), Xenon (Xe) oder Neon (Ne) verwendet
werden. Argon hat ein ähnliches
Bremsvermögen
wie Sauerstoff und ein Druck von 10 bar Ar ergibt ausreichend Bremsvermögen, um
die Protonen in dem Strahl abzubremsen, bevor sie auf die Rückwand des
Targetvolumens auftreffen. Neon hat eine geringere Bremswirkung
als Argon und Krypton und Xenon neigen zur Bildung unbrauchbarer
Fluorverbindungen KrFx bzw. XeFx.
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Der
He/F2 Vorratsbehälter 150 kann als
austauschbarer Gastank oder als ein nachfüllbarer Vorratsbehälter mit
einem (nicht dargestellten) Einlass zum Ankuppeln des Vorratsbehälter an
eine äußere Quelle
von He/F2 Gas implementiert sein. Der He/F2 Vorratsbehälter 105 kann optional
an eine aktivierte Natrium-Fluor (NaF) Falle 155 angekoppelt
sein um mögliche
Wasserstofffluoridverunreinigungen aus dem He/F2 Gasvorratsbehälter 150 zu
entfernen. Die Verwendung eines He/F2 Gemisches
und dessen Auffüllung
mit Argon aus dem Vorratsbehälter 140 anstelle
der Verwendung eines ge bräuchlichen
He/F2 Gemisches (ebenfalls mit Ar aufgefüllt) während des zweiten
Protonenbeschusses erhöht
in unerwarteter Weise die [18F] F2 Ausbeute. Bei einem beispielhaften Durchlauf
des Systems 100 erhöhten
3% bis 4% He und 0,1% F in dem Ar bei einem Druck von 10 bar (d.h.
einer Mischung die aus 0,33 Bar von 3% F2 und 97%
He und 9,66 Bar von Ar besteht) die [18F]
F2 Ausbeute um etwa 50%, verglichen mit
Experimenten, die kein He verwendeten. So wurden z.B. erfolgreiche
Ergebnisse unter Verwendung der HeF2 Mischung
erzielt wobei ungefähr
50% höhere
Ausbeuten erzielt wurden: 1579 ± 54 mCi (5 Durchläufe) unter
Verwendung von He im Vergleich zu 957 ± 74 mCi (3 Durchläufe) ohne
He und bei allen anderen gleich beibehaltenen Parametern. Wie im
Weiteren angegeben, haben Gasgemische mit höheren Anteilen von He die bis
zu 31% He getestet wurden, die [18F]F2 Ausbeute in linearer Weise erhöht. Wenngleich
höhere
Anteile von He nicht getestet wurden, wird erwartet, dass die [18F]F2 Ausbeute eine
Spitze erreicht und dann bei der Annäherung von He an 100% abnimmt. Die
von dem He herrührende
Zunahme der [18F]F2 Ausbeute
ist deshalb unerwartet, weil die Fachwelt früher angenommen hat, dass He
wegen seiner kleinen Atomgröße und niedrigen
Bremswirkung, d.h. der Unfähigkeit,
Protonen in dem Zyklotronstrahl zu bremsen, nicht brauchbar sei.
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Die
Pumpe 160 kann jeder beliebigen Bauart einer gebräuchlichen
Vakuumpumpe sein, deren Identifizierung und Implementierung dem
Fachmann bekannt sind. Eine optionale Natronkalkfalle 165 kann
an die Pumpe 160 angekuppelt sein, um zu vermeiden, dass
schädliches
F2 das Vakuumpumpenöl verunreinigt und den Pumpenauslass
erreicht.
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Die
Ventile A-H können
jeweils einen ferngesteuerten Solenoiden und/oder ein handbetätigtes Ventil
aufweisen. Diese Ventile A-H öffnen
und schließen
sich zu unterschiedlichen Zeitpunkten, um ein Zu- und Abströmen der
jeweils zweckdienlichen Druckgase in der beschriebenen Weise bei
den verschiedenen Komponenten in dem System 100 zu ermöglichen.
Die Komponenten in dem System 100 (mit Ausnahme des Zyklotrons 110)
sind miteinander durch geeignete Leitungen, z.B. Rohre und/oder Schläuche gekuppelt,
deren Identifizierung und Implementierung für den Fachmann selbstverständlich sind,
um die verschiedenen Fluide zu transportieren. Für den Fachmann liegt auf der
Hand, dass auch weitere Komponenten, wie Druckwächter, erforderlichenfalls
an das System angekoppelt sind.
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2 veranschaulicht
ein Verfahren 200 zur Erzeugung von [18F]Fluor
mit hoher Ausbeute gemäß wenigstens
einer Ausführungsform
der Erfindung. Im einzelnen wird ein Targetvolumen in einem "two-shot" [18F]F2 Targetsystem (Schritt 210) mit 18O2 angereichertem
Sauerstoffgas gefüllt,
das dann (Schritt 220) mit einem Protonenstrahl bestrahlt
wird, um eine 18O(p,n)18F
Nuklearreaktion auszulösen.
Diese Reaktion erzeugt 18F(–) Ionen,
die an den Wänden
des Targetvolumens kleben. Der unverbrauchte, mit 18O2 angereicherte Sauerstoff wird von dem Targetvolumen evakuiert
(Schritt 230) und durch ein Auswaschgemisch aus HeF2 und einem Edelgas, wie Argon, ersetzt.
Dieses Auswaschgemisch wird (Schritt 250) mit einem zweiten
Protonenstrahl bestrahlt, was brauchbare [18F]F2 Mengen ergibt. Das [18F]F2 wird dann (Schritt 260) zur Verwendung
bei Radiopharmazeutika gesammelt.
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Die
Verwendung von Helium in dem Auswaschgasgemisch erbringt eine signifikant
höhere Ausbeute
von [18F] F2 aus
[18O]O2 und eine
höhere spezifische
Aktivität,
d.h. ein hö heres
Verhältnis
von radioaktivem Fluor zu nicht radioaktivem Fluor als dies bei
Verwendung gebräuchlicher "two-shot"-Techniken ohne Helium
erzielt werden konnte.
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Die
höheren
Aktivitätslevel
des erzeugten [18F]Fluorgases erlauben die
Verteilung von [18F] F2 Tracers
an Empfänger,
die sich an einem von der [18F]F2 Erzeugungseinrichtung entfernten Ort befinden.
Eine Tracerinjektion in einen Patienten erfordert z.B. in der Regel
etwa 5 mCi. Nur sehr wenige Krankenhäuser haben Zugang zu Zyklotronen,
da diese teuer und schwierig zu bedienen sind (das erfordert erfahrenes
Personal). Wenn auch die Krankenhäuser öfter Zugang zu einer PET Kamera
haben, so müssen
sie doch Tracer von Anstalten kaufen, die das radioaktive [18F] F2 erzeugen
können.
Bei gebräuchlichen
Systemen sind die Ausbeuten von [18F] F2 typischerweise zu niedrig (300 bis 400
mCi) als dass es einen brauchbaren Weg gäbe, sie zu verteilen, weil der
radioaktive Zerfall das [18F]Fluorgas oder
die davon abgeleiteten Tracer zu dem Zeitpunkt, zu dem sie das PET
des Krankenhauses erreichen, unbrauchbar macht. Bei den höheren Ausbeuten
und der höheren Aktivität, wie sie
mit vorliegender Erfindung erzielt werden können, ist die Radioaktivität der [18F] F2 Tracer zu
dem Zeitpunkt zu dem sie für
die Injektion bereit sind, immer noch ausreichend.
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Experimentelle Ergebnisse:
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Die
nachfolgende Darlegung liefert eine Beschreibung von Experimenten
und deren Ergebnissen bei der Verwendung von einem F2He-Auswaschgemisch,
bei der oben beschriebenen [18F] F2 two-shot-Technik.
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Ein
78ml Aluminiumtargetvolumen wurde bei dem ersten Schuss mit 95%
angereichertem [18O] Sauerstoff gefüllt und
mit einem 16,5 MeV PET-Trace-Protonenstrahl mit einem Strom von
14μA während 45
Minuten bestrahlt. Der angereicherte Sauerstoff wurde sodann kryogen
rückgewonnen.
Der zweite Beschuss wurde bei einer Befüllung des Targetvolumens auf
0,3 bis 3,33 Bar mit einer 5% F2/He-Mischung,
aufgefüllt
mit Argon, auf 10 Bar mit anschließender Bestrahlung bei 35μA während 20 Minuten
durchgeführt.
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3 veranschaulicht
die Ausbeute von [18F] F2 die
als Funktion der Menge kalten F2 in dem
Targetvolumen erzielt wurde, die mit der spezifischer Aktivität in Beziehung
steht. (Je weniger kaltes F2 vorhanden ist,
desto höher
ist die spezifische Aktivität, d.h.
die Ausbeute (mCi/Menge) kalten F2 (mmol)
ist gleich der spezifischen Aktivität. Die höchste brauchbare Ausbeute wurde
bei Verwendung von 3,3 Bar des F2/He-Gemisches
erzielt, das bei einem 45 Minuten, 40μA Protonenstrahl gleich etwa
1800 mCi EOB ist (zurückgerechnet
auf den Zeitpunkt zu dem der erste Beschuss endete, die Ausbeute
fällt z.B
etwa 40 Minuten lang ab, bevor das [18F]F2 tatsächlich
aus dem System erhalten wird) was einer brauchbaren Ausbeute von
1400 mCi entspricht, d.h. der Menge die mit einem Dosiskalibrator
nach dem zweiten Beschuss gemessen wurde.
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Der
entsprechende Anteil von He in dem Target variierte zwischen 3,1
und 31 Atomprozent. Höhere
He-Pegel wurden nicht getestet. Die "Erholung" der Ausbeute stablisiert sich wahrscheinlich
horizontal aus, weil die Dichte des Targetgases (wegen des hohen
Heliumpegels) so niedrig wird, dass ein großer Teil des Strahls auf die
Rückwand
des Targets auftrifft, ohne irgendwelche Gasmoleküle zu treffen.
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Wenngleich
die Erfindung im Einzelnen anhand verschiedener bevorzugter Ausführungsformen dargestellt
und beschrieben wurde, so versteht sich für den Fachmann doch, dass zahlreiche Änderungen
hinsichtlich der Form und von Details vorgenommen werden können, ohne
den Schutzbereich der beigefügten
Patentansprüche
zu verlassen.