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Die
Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung und ein Verfahren zur
Steuerung des Leistungsverbrauchs in einem integrierten Schaltkreis.
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Der
Leistungsverbrauch ist ein entscheidendes Performance-Kriterium von integrierten
Schaltkreisen. Dies gilt sowohl für integrierte Schaltkreise, die
für batteriegestützte mobile
Applikationen vorgesehen sind, als auch für integrierte Schaltkreise
im stationären
Einsatz. Beispielsweise müssen
sowohl Chips für
Mobiltelefone als auch Prozessoren für hochgetaktete Computersysteme
eine geforderte Rechenleistung mit möglichst geringer Leistungsaufnahme
erzielen. Infolgedessen wird dem Aspekt des "power saving" bei derartigen Systemen eine große Bedeutung
zugemessen.
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Es
sind bereits eine Vielzahl von Ansätzen zur Reduzierung der Verlustleistung
in integrierten Schaltkreisen bekannt. Neben Ansätzen, welche durch eine Reduzierung
der Taktrate die Verlustleistung vermindern, basieren moderne Ansätze vielfach auf
einer Reduzierung der Versorgungsspannung. Die Verminderung der
Versorgungsspannung ist eine effiziente Maßnahme zur Verlustleistungseinsparung,
da in CMOS-Schaltkreisen der dominierende Beitrag der Leistungs-Dissipation
durch die dynamische Leistung (dynamic power) gegeben ist, welche mit
dem Quadrat der Versorgungsspannung skaliert.
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Parallelisierung
und Pipelining sind Techniken, die eine Verringerung der Versorgungsspannung
während
der Entwurfsphase ermöglichen.
Beide Techniken reduzieren die Verzögerungszeit-Anforderungen an kritische Pfade innerhalb
des integrierten Schaltkreises und ermöglichen somit eine Absenkung
der Versorgungsspannung. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, mehrere
unterschiedliche Versorgungsspannungen im integrierten Schaltkreis vorzusehen
und diese gemäß den Anforderungen der
jeweils mit den Versorgungsspannungen betriebenen Module einzustellen.
Dadurch kann gezielt eine Leistungseinsparung in bestimmten Modulen
erreicht werden. Ferner wurden bereits Open-Loop-Überwachungskonzepte
vorgeschlagen, bei welchen die Versorgungsspannung Betriebsmode-abhängig (z.B.
gesteuert über
eine Look-up Tabelle) oder in Abhängigkeit von einer auf dem
Chip durchgeführten
Temperaturmessung eingestellt wird.
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In
jüngster
Zeit werden Closed-Loop-Ansätze
untersucht, bei welchen die Versorgungsspannung adaptiv über eine
Regelschleife eingestellt wird, sodass der integrierte Schaltkreis
immer mit der minimal möglichen
Versorgungsspannung betrieben wird. Dabei besteht das wesentliche
Problem in der Gewinnung der Regelgröße. Da die Absenkung der Versorgungsspannung
durch den oder die kritischen Pfade des integrierten Schaltkreises
begrenzt wird, muss zur Gewinnung der Regelgröße eine den kritischsten Pfad
der digitalen Rechenschaltung entsprechende Schaltungsstruktur entworfen
werden, die sich über
Prozess-Variationen sowie über
Temperaturänderungen
identisch mit dem tatsächlichen
kritischen Pfad verhält.
Eine derartige Referenzschaltung für den kritischen Pfad ist jedoch
schwer zu entwerfen, da sich der kritische Pfad in digitalen Schaltkreisen
häufig
während
des Betriebs ändert.
Z.B kann der kritische Pfad einer digitalen Schaltung wechseln,
wenn Taktfrequenzen umgeschaltet werden. Ferner kann der kritische
Pfad im Normalbetriebsmodus (active mode) eines integrierten Schaltkreises
ein anderer sein als in einem Zustand mit reduzierter Funktionalität, z.B.
dem Bereitschaftszustand (sleep mode). Hinzu kommt, dass es praktisch unmöglich ist,
eine Referenzschaltung anzugeben, die sich über Prozess-Variationen sowie über Temperaturänderungen
identisch mit dem kritischen Pfad verhält, sodass aus diesem Grund
stets ein "Sicherheitszuschlag" bei der Berechnung
der Regelgröße einkalkuliert
werden muss.
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WO
2004/084053 A1 offenbart einen integrierten Schaltkreis mit einem
verzögerten
Auffangregister und mit einem nicht verzögerten Auffangregister. Die
Auffangregister sind vorgesehen, um Datenverluste beim Übergang
vom Standby-Modus in einen Betriebsmodus zu minimieren.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaltungsanordnung sowie
ein Verfahren zur Steuerung des Leistungsverbrauchs in einem integrierten
Schaltkreis anzugeben, die bzw. das eine möglichst einfache und genaue
adaptive Einstellung der Versorgungsspannung zur Verlustleistungsreduzierung
in dem integrierten Schaltkreis ermöglicht. Insbesondere soll die
Schaltungsanordnung bzw. das Verfahren einen möglichst geringen zusätzlichen Schaltungsaufwand
erfordern und Änderungen
des kritischen Pfads in dem digitalen Rechenschaltkreis berücksichtigen.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabenstellung wird durch die
Merkmale der unabhängigen
Ansprüche
gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
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Nach
einem ersten Aspekt der Erfindung gemäß Anspruch 1 umfasst die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung
zur Steuerung des Leistungsverbrauchs in einem integrierten Schaltkreis
mindestens einen im integrierten Schaltkreis enthaltenen digitalen
Rechenschaltkreis. Ferner umfasst die Schaltungsanordnung einen
Prüfschaltkreis,
welcher Ausgabewerte des digitalen Rechenschaltkreises anhand von
Redundanzinformation auf Korrekturbedürftigkeit überprüft. In Abhängigkeit der Korrekturbedürftigkeit
der Ausgabewerte berechnet eine Auswerteschaltung eine Stellgröße für eine Versorgungsspannung
des integrierten Schaltkreises.
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Die
wesentliche Idee besteht also darin, einen Prüfschaltkreis zu nutzen, um
festzustellen, ob bzw. in welchem Maß die von dem digitalen Rechenschaltkreis
berechneten Ausgabewerte fehlerhaft sind und korrigiert werden müssen, um
diese Information dann als Regelgröße für die Einstellung der Versorgungsspannung
zu benutzen. Bei ausreichender Versorgungsspannung ist das Timing
des digitalen Rechenschaltkreises unkritisch und eine Korrektur
der Ausgabewerte mittels des Prüfschaltkreises ist
nicht oder nur selten erforderlich. Die Versorgungsspannung kann
in diesem Fall soweit reduziert werden, bis erste korrigierbare
Ausfälle
(d.h. fehlerhaft berechnete Ausgabewerte) auftreten. Bei einem gewissen
Grad an Korrekturbedürftigkeit
der Ausgabewerte ist die minimal mögliche Versorgungsspannung
für den
aktuellen Betriebszustand (Temperatur, eingestellte Taktfrequenz,
Betriebsmodus, usw.) erreicht. Nimmt die Fehlerrate weiter zu, muss
die Versorgungsspannung wieder angehoben werden, bis die Korrekturbedürftigkeit
der Ausgabewerte eine akzeptable Grenze unterschritten hat.
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Ein
wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Regelschleife
sämtliche
wichtigen Parameter wie Prozess-Variationen
bei der Herstellung der Schaltung, Temperatur, verschiedene Betriebsmodi,
Taktfrequenzänderungen
usw. berücksichtigt,
d.h. auch dann, wenn der kritische Pfad der digitalen Rechenschaltung
sich ändert,
eine leistungsfähige
Regelung der Versorgungsspannung ermöglicht. Aus diesem Grund muss
bei der Berechnung der Regelgröße kein
signifikanter "Sicherheitszuschlag" einkalkuliert werden,
d.h. es kann eine genaue Regelung der Versorgungsspannung erreicht werden,
sodass sich diese stets am gerade noch vertretbaren Limit befindet.
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Ein
Vorzug der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung besteht darin, dass der erforderliche Hardware-Aufwand
für die
Regelung vergleichsweise gering gehalten werden kann. Der Grund
hierfür
besteht darin, dass in Zukunft bei der fortwährenden Verkleinerung der Strukturweiten
der Fertigungstechnologien sich die Logik in digitalen Rechenschaltkreisen nicht
mehr streng deterministisch verhält,
d.h. es treten wegen z.B. Übersprechen
und anderer Effekte stets eine gewisse Fehlerrate und damit eine
gewisse Korrekturbedürftigkeit
berechneter Ausgabewerte auf. Deswegen werden teilweise jetzt schon
und vermehrt in integrierten Schaltkreisen zukünftiger Technologien Prüfschaltkreise
benötigt,
die die Ausgabewerte digitaler Rechenschalt kreise anhand von Redundanzinformation überprüfen und
im Fall des Auftretens von Fehlern – soweit möglich – korrigieren. Diese sowieso
vorhandene Redundanzinformation wird gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung
ausgenutzt, um die Feedback-Information
für die
Steuerung der Versorgungsspannung zur Verfügung zu stellen.
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Vorzugsweise
umfasst die Schaltungsanordnung eine Gruppe von mehreren digitalen
Rechenschaltkreisen, wobei jedem digitalen Rechenschaltkreis ein
Prüfschaltkreis
zugeordnet ist. In diesem Fall weist die Schaltungsanordnung vorzugsweise eine
gemeinsame Auswerteschaltung für
diese Gruppe von digitalen Rechenschaltkreisen auf, welche ausgelegt
ist, eine Stellgröße für eine gemeinsame Versorgungsspannung
für die
Gruppe von digitalen Rechenschaltkreisen in Abhängigkeit von den in den zugeordneten
Prüfschaltkreisen
ermittelten Korrekturbedürftigkeiten
der Ausgabewerte der digitalen Rechenschaltkreise zu berechnen.
Dies ermöglicht die Überwachung
der Versorgungsspannung für mehrere
Rechenschaltkreise auf der Basis einer einzigen Regelschleife.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass das erfindungsgemäße Verfahren mit anderen bekannten Verfahren
zur adaptiven Skalierung der Versorgungsspannung kombiniert werden
kann. Insbesondere kann vorgesehen sein, mehrere auf einem Chip
verwendete Versorgungsspannungen gemäß der erfindungsgemäßen Vorgehensweise
im Regelschleifenbetrieb zu überwachen
und einzustellen. In diesem Fall weist der integrierte Schaltkreis
eine Mehrzahl von Versorgungsspannungs-Bereichen auf, die gemäß den vorstehenden
Ausführungen
vorzugsweise jeweils mehrere digitale Rechenschaltkreise umfassen.
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Vorzugsweise
ist der digitale Rechenschaltkreis ausgelegt, zusammen mit dem Ausgabewert auch
die Redundanzinformation zu erzeugen. Prinzipiell sind jedoch auch
Ausgestaltungen denkbar, bei welchen die Redundanzinformation außerhalb
des digi tale Rechenschaltkreises (z.B. durch eine Replika-Schaltung
des digitalen Rechenschaltkreises) erzeugt wird.
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Vorzugsweise
ist der Prüfschaltkreis
ausgelegt, als Redundanzinformation ein oder mehrere Prüfbits eines
Fehlerkorrektur-Codes, insbesondere eines Hamming-Codes, zu verarbeiten.
Die von dem digitalen Rechenschaltkreis zusammen mit dem Ausgabewert
ausgegebenen Prüfbits
ermöglichen
die Überprüfung der
Integrität
(Richtigkeit) des Ausgabewertes und gestatten – je nach Leistungsfähigkeit
des eingesetzten Fehlerkorrektur-Codes – eine Korrektur einer oder
mehrerer fehlerhafter Bits im Ausgabewert.
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Vorzugsweise
umfasst die Auswerteschaltung ein Statistikmodul, welches eine statistische Größe ermittelt,
welche für
die Häufigkeit
des Auftretens korrekturbedürftiger
Ausgabewerte und/oder den Grad der Korrekturbedürftigkeit der Ausgabewerte
des digitalen Rechenschaltkreises charakteristisch ist. Diese statistische
Größe kann
also sowohl die Häufigkeit
fehlerhafter Ausgabewerte wie auch die Fehlerausprägung (z.B.
die mittlere Anzahl der fehlerhaften Bits in einem fehlerhaften
Ausgabewert) berücksichtigen.
Eine solche statistische Größe ermöglicht eine
geeignete Überwachung
des digitalen Rechenschaltkreises in Bezug auf die Korrekturbedürftigkeit
seiner Ausgabewerte unter den gegebenen Bedingungen.
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Eine
einfache Möglichkeit
zur Realisierung der Auswerteschaltung besteht darin, dass diese
ein Vergleichsmodul enthält,
welches die Stellgröße für die Versorgungsspannung
anhand eines Schwellwertvergleichs der statistischen Größe mit einem Schwellwert
bestimmt. Neben einer solchen Realisierung der Auswerteschaltung
auf der Basis eines Schwellwertvergleichs sind jedoch auch andere
Realisierungen von der Erfindung umfasst, bei welchen die Skalierung
der Versorgungsspannung in Abhängigkeit
von der Korrekturbedürftigkeit
der Ausgabewerte (z.B. dargestellt in Form der statistischen Größe) über andere
funktionale Zusammenhänge
erfolgt.
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Im
Fall eines Schwellwertvergleichs besteht eine einfache Möglichkeit
zur Auswertung der statistischen Größe darin, die Versorgungsspannung
zu erhöhen,
wenn die mittlere Anzahl von Bitfehlern eines Ausgabewertes einen
vorgegebenen ersten Schwellwert übersteigt.
Eine Erniedrigung der Versorgungsspannung kann zweckmäßigerweise
vorgesehen sein, wenn die mittlere Anzahl von Bitfehlern eines Ausgabewertes
unter einen vorgegebenen zweiten Schwellwert, der signifikant niedriger
als der erste Schwellwert ist, fällt.
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Eine
gemäß dem zweiten
Aspekt der Erfindung nach Anspruch 16 realisierte Schaltungsanordnung
unterscheidet sich von der Schaltungsanordnung nach dem ersten Aspekt
der Erfindung im Wesentlichen dadurch, dass die Schaltungsanordnung zusätzlich einen
Schaltkreis zur Erzeugung von vorgegebenen Eingabewerten für den digitalen
Rechenschaltkreis aufweist, und dass der Prüfschaltkreis die Korrekturbedürftigkeit
der Ausgabewerte (nicht auf der Basis von Redundanzinformation,
sondern) anhand eines Vergleichs der aus den vorgegebenen Eingabewerten
berechneten Ausgabewerte mit den vorbekannten richtigen Ausgabewerten überprüft. Auch
diese Schaltungsanordnung nach dem zweiten Aspekt der Erfindung
beruht auf der der Erfindung nach dem ersten Aspekt zugrunde liegenden
Idee, einen Prüfschaltkreis
zu nutzen, um festzustellen, ob bzw. in welchem Maß die von
dem digitalen Rechenschaltkreis berechneten Ausgabewerte fehlerhaft sind,
um diese Information dann als Regelgröße für die Einstellung der Versorgungsspannung
zu benutzen. Die diesbezüglichen
obigen Ausführungen
zu der Schaltungsanordnung nach dem ersten Aspekt der Erfindung
gelten analog. Ein gewisser Nachteil der Schaltungsanordnung nach
dem zweiten Aspekt der Erfindung gegenüber der Schaltungsanordnung nach
dem ersten Aspekt der Erfindung kann darin gesehen werden, dass
der Schaltungsaufwand höher ist
und in der Praxis der Vergleich der berechneten Ausgabewerte mit
den vorbekannten Ausgabewerten im Rahmen eines zusätzlichen
Pro zesses (z.B. Initialisierungsprozess) durchgeführt werden
muss.
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Hinsichtlich
der in den Unteransprüchen
angegebenen vorteilhaften Ausgestaltungen der Schaltungsanordnung
nach dem zweiten Aspekt der Erfindung wird auf die diesbezüglichen
Ausführungen
zur Schaltungsanordnung nach dem ersten Aspekt der Erfindung Bezug
genommen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen erläutert.
In diesen zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung zur
Steuerung der Leistungsaufnahme in einem integrierten Schaltkreis
nach dem ersten Aspekt der Erfindung;
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2 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung, mit
welcher die Versorgungsspannung mehrerer digitaler Rechenschaltkreise über eine
gemeinsame Regelschleife geregelt wird; und
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3 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung zur
Steuerung der Leistungsaufnahme in einem integrierten Schaltkreis
nach dem zweiten Aspekt der Erfindung.
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Nach 1 umfasst
der integrierte Schaltkreis 1 in dem hier dargestellten
Beispiel eine digitale Rechenschaltung 2, einen Prüf- und Korrekturschaltkreis 3 und
ein Ausgaberegister 4, welches in Form einer Zeile aus
Flip-Flops realisiert ist. Die Flip-Flops werden über ein
Taktsignal T angesteuert und können
in bekannter Weise durch eine sie charakterisierende Rückkoppelschaltung
jeden der beiden möglichen
binären
Ausgangszustände
beliebig lang speichern.
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Abweichend
zur Darstellung in 1 kann der Prüf- und Korrekturschaltkreis 3 auch
interner Bestandteil der digitalen Rechenschaltung 2 sein.
In diesem Fall wird die digitale Rechenschaltung durch das Bezugszeichen 2' bezeichnet.
Die digitale Rechenschaltung 2 ist z.B. in Form einer asynchronen
Logikschaltung realisiert.
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Die
digitale Rechenschaltung 2 berechnet zum Zeitpunkt t =
n aus Eingangssignalen, die über einen
Eingang 5 der digitalen Rechenschaltung 2 zugeleitet
werden, und aus dem Zustand der digitalen Rechenschaltung 2 (welcher
durch die Belegung interner Speicher der digitalen Rechenschaltung 2 bestimmt
ist) einen Ausgabewert für
den Zeitpunkt t = n + 1. Der Ausgabewert weist eine Wortbreite NW auf. Darüber hinaus erzeugt die digitale
Rechenschaltung 2 eine Redundanzinformation, die durch
NR Prüfbits codiert
ist.
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Die
Redundanz-Erzeugung (d.h. die Erzeugung der N
R Prüfbits) findet
in dem hier dargestellten Beispiel innerhalb der digitalen Rechenschaltung
2 statt.
Sie beruht auf dem bekannten Konzept, die Anzahl der möglichen
Bit-Muster, die von der Rechenschaltung
2 erzeugbar sind,
von
(Anzahl
der Bit-Muster des
Ausgabewertes) auf
(Anzahl der Bit-Muster des
Ausgabewertes mit hinzugefügter
Redundanz) zu erweitern. Der Vektor V deutet die durch (schraffiert
dargestellte) Redundanz-Bits erweiterten Bit-Muster an. Von diesen
möglichen Bit-Mustern sind jedoch
nur
Bit-Muster zulässige Bit-Muster.
Tritt am Ausgang der digitalen Rechenschaltung
2 ein unzulässiges Bit-Muster
auf, kann dieses anhand der Redundanzinformation (N
R Prüfbits) festgestellt
werden und es kann – anhand der
Prüfbits – eine Korrektur
der im Ausgabewert aufgetretenen Fehler vorgenommen werden.
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Es
können
in der digitalen Rechenschaltung 2 unterschiedliche Arten
von Fehlerkorrektur-Codes eingesetzt werden. Zweckmäßi gerweise
umfasst der Fehlerkorrektur-Code so viele Prüfbits, dass neben der Fehlererkennung
auch eine leistungsfähige
Fehlerkorrektur von mehreren Bits des Ausgabewerts ermöglicht wird.
Beispielsweise kann ein Fehlerkorrektur-Code vorgesehen sein, der
in den NW Bits des Ausgabewerts bis zu 5
Bit-Fehler lokalisieren und eine Korrektur derselben ermöglichen
kann. Z.B. kann zu diesem Zweck ein Hamming-Code vorgesehen sein.
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Der
NW Bits umfassende Ausgabewert und die NR Prüfbits
werden über
Datenverbindung 6 und 7 dem Prüf- und Korrekturschaltkreis 3 zugeleitet.
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Der
Prüf- und
Korrekturschaltkreis 3 untersucht in bekannter Weise anhand
der Prüfbits,
ob in dem Ausgabewert ein Fehler vorliegt. Dies ist genau dann der
Fall, wenn es sich bei dem Vektor V um einen nicht zulässigen Vektor
handelt. Sofern anhand der Prüfbits
gefunden wird, dass der Ausgabewert fehlerhaft ist, wird dieser
korrigiert. In an sich bekannter Weise wird zu dem unzulässigen Vektor
V in dem Prüf-
und Korrekturschaltkreis 3 derjenige Vektor gesucht, der
den geringsten Abstand zu dem unzulässigen Vektor V aufweist. Dies
ist derjenige Vektor V', dessen
NW Bits des Ausgabewerts (Informations-Bits)
den korrigierten (d.h. richtigen) Ausgabewert repräsentieren.
Der zulässige
Vektor V' wird nun im
nächsten
Arbeitstakt t = n + 1 in dem Ausgaberegister 4 abgespeichert.
Da die NR Prüfbits dieses korrigierten Ausgabevektors
V' nicht mehr benötigt werden,
ist es ausreichend, dass das Register 4 (anders als in 1 dargestellt)
lediglich NW Speicherplätze (Flip-Flops) für die Speicherung
des Ausgabewerts aufweist.
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Das
Auffinden eines fehlerhaften Ausgabewerts in dem Prüf- und Korrekturschaltkreis 3 wird über eine
Datenverbindung 8 einer Auswerteschaltung 9 mitgeteilt.
Die Fehlermitteilung kann neben dem Auftreten eines Fehlerereignisses
zusätzlich auch
die Fehlerausprägung
(z.B. die Anzahl der fehlerhaften Bits des Ausgabewerts) umfassen.
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Die
Auswerteschaltung 9 führt
eine Auswertung der über
die Datenverbindung 8 erhaltenen Fehlermitteilungen durch.
Sie registriert, wie häufig
ein Fehlerereignis stattfindet und vorzugsweise auch, welche Ausprägung die
jeweiligen Fehler aufweisen. Beispielsweise kann die Auswerteschaltung 9 über eine
bestimmte Integrationszeitdauer die mittlere Anzahl von Bit-Fehlern
pro Ausgabewert berechnen. Es sind jedoch auch andere statistische
Auswertungen denkbar, welche eine für die Korrekturbedürftigkeit des
Ausgabewerts charakteristische Größe erzeugen.
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Diese
von der Auswerteschaltung 9 ermittelte statistische Größe wird über eine
Datenverbindung 10 einer Schaltung 11 zugeleitet,
die über
eine Steuerdatenverbindung 12 mit einer Schaltung 13 in
Verbindung steht, welche die Versorgungsspannung VDD für die digitale
Rechenschaltung 2 erzeugt. Die Schaltung 11 führt eine
Bewertung der über
die Datenverbindung 10 erhaltenen statistischen Größe durch.
Im einfachsten Fall kann die Bewertung der statistischen Größe durch
Vergleich mit Schwellwerten erfolgen. Sofern die statistische Größe (im vorliegenden
Beispiel die mittlere Anzahl von Bit-Fehlern pro Ausgabewert) unter einem
Schwellwert SW1 liegt, steuert die Schaltung 11 die Schaltung 13 zur Erzeugung
der Versorgungsspannung VDD in der Weise
an, dass die Versorgungsspannung erniedrigt wird. Durch die Erniedrigung
der Versorgungsspannung wird der durch die digitale Rechenschaltung 2 realisierte
Pfad zur Berechnung des Ausgabewertes kritischer. Sobald das Timing-Verhalten
der digitalen Rechenschaltung 2 kritisch wird, erhöht sich
die Fehlerhäufigkeit
in den von der Rechenschaltung 2 errechneten Ausgabewerten.
Diese Zunahme der Fehlerhäufigkeit
bewirkt eine zunehmende Erhöhung
der über
die Datenverbindung 10 mitgeteilten mittleren Anzahl von
Bit-Fehlern im Ausgabewert. Sobald diese mittlere Anzahl von Bit-Fehlern
einen zweiten Schwellwert SW2 übersteigt,
muss die Versorgungsspannung VDD wieder
erhöht
werden, um eine zu hohe Fehlerrate zu vermeiden. Es versteht sich,
dass die genannte Regelung mit einer Hysterese durchzuführen ist,
sodass ein stabiler Betrieb im Bereich einer gewünschten Korrekturbedürftigkeit
des Ausgabewerts erreicht wird. Beispielsweise kann bei einem Fehlerschutz-Code,
welcher die Korrektur von bis zu fünf Bit-Fehlern ermöglicht,
vorgesehen sein, dass die digitale Rechenschaltung 2 mit
einer Versorgungsspannung VDD versorgt wird,
bei welcher im Mittel 2 (korrigierbare) Bit-Fehler im Ausgabewert enthalten
sind.
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Die
Schaltung 13 kann beispielsweise als DC-DC-Wandler realisiert
sein. Ein DC-DC-Wandler ermöglicht
die Bereitstellung einer Versorgungsspannung steuerbarer Höhe.
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Wie
bereits erwähnt,
wird bei der in 1 dargestellten Schaltung die
Redundanz in der digitalen Rechenschaltung 2 miterzeugt.
Damit liefert die digitale Rechenschaltung 2 selbst die
notwendige Information zur Fehlererkennung und Fehlerkorrektur. Es
ist jedoch auch möglich,
in der digitalen Rechenschaltung 2 keine Redundanzerzeugung
vorzusehen (in diesem Fall umfasst der Ausgabevektor V lediglich
die NW Bits des Ausgabewerts) und zur Redundanzerzeugung
eine andere Schaltung, z.B. eine Replika-Schaltung dieser digitalen
Rechenschaltung 2, vorzusehen. In diesem in 1 nicht
dargestellten Fall würde
die Fehlererkennung auf einem Vergleich der von den beiden identischen,
digitalen Rechenschaltungen 2 gelieferten Ausgabewerte
basieren.
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Die
in 1 dargestellte schematische Schaltungsanordnung
kann in vielerlei Hinsicht modifiziert werden. Beispielsweise ist
es möglich,
dass eine Mehrzahl von auf dem integrierten Schaltkreis 1 implementierten
digitalen Rechenschaltungen 2 (in 2 mit 2.1, 2.2, 2.3 bezeichnet)
mit zugeordneten Redundanz-Rechenschaltkreisen 3 (in 2 mit 3.1, 3.2, 3.3 bezeichnet) über einen
gemeinsamen Rückkopplungsschaltkreis 9, 11, 13 geregelt
werden. In diesem Fall weist die Auswerteschaltung 9 eine Mehrzahl
von Eingängen
für jeweilige
Daten verbindungen 8 auf und berechnet aus den erhaltenen
Informationen hinsichtlich der Korrekturbedürftigkeit der Ausgabewerte
der einzelnen digitalen Rechenschaltungen 2, 2.1, 2.2, 2.3 eine
für die
mehreren Rechenschaltungen 2, 2.1, 2.2, 2.3 geltende
statistische Größe. Die
jeweiligen Ausgaberegister 4 sind in 2 mit
den Bezugszeichen 4.1, 4.2, 4.3 gekennzeichnet.
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Ferner
kann vorgesehen sein, dass in dem integrierten Schaltkreis 1 mehrere
Rückkoppelschaltungen 9, 11, 13 implementiert
sind, wobei jede Rückkoppelschaltung 9, 11, 13 für ein (1)
oder mehrere (2) digitale Rechenschaltungen 2 bzw. 2.1., 2.2, 2.3 vorgesehen
sind. In diesem Fall wird das erfindungsgemäße Konzept der Verwendung der
Korrekturrate als Regelgröße für die Versorgungsspannung
mit dem Konzept der Verwendung mehrerer Bereiche unterschiedlicher
Versorgungsspannungen in einem integrierten Schaltkreis 1 kombiniert.
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Wie
in den 1, 2 dargestellt, können sämtliche
Schaltungskomponenten 9, 11, 13 in demselben
integrierten Schaltkreis 1 realisiert sein, in welchem
die digitalen Rechenschaltungen 2, 2.1, 2.2, 2.3 und
die Ausgaberegister 4, 4.1, 4.2, 4.3 ausgebildet
sind. Die Auswerteschaltung 9 und/oder die Bewertungsschaltung 11 und/oder
die Schaltung 13 zur Erzeugung der geregelten Versorgungsspannung VDD können
prinzipiell jedoch auch Chip-externe Schaltkreise sein.
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Ferner
muss die digitale Rechenschaltung 2 nicht als festverdrahtete
sequentielle Logikschaltung (sogenanntes Schaltwerk) realisiert
sein, sondern kann auch als festverdrahtete kombinatorische Logikschaltung
(sogenanntes Schaltnetz) realisiert sein. Sequentielle Logikschaltungen
verfügen über interne
Speicher, sodass die Ausgangswerte der sequentiellen Logikschaltung
sowohl von den momentanen Eingangswerten als auch von den vergangenen
Eingangswerten abhängen
können.
Eine kombinatorische Logikschaltung ist demgegenüber eine logische Schaltung,
deren Ausgangswerte nur von den am Eingang anlie genden Signalwerten
abhängen. Die
digitale Rechenschaltung 2 kann ferner in Software, d.h.
als eine einen Maschinencode abarbeitende Schaltung, realisiert
sein. Der vorzugsweise in Form eines festverdrahteten Logikschaltkreises
implementierte Prüf-
und Korrekturschaltkreis 3 kann ebenfalls in Software ausgebildet
sein.
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3 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
gemäß dem zweiten
Aspekt der vorliegenden Erfindung. Dieselben oder funktionsähnliche
Bauelemente werden mit denselben Bezugszeichen wie in 1 bezeichnet.
Die in 3 dargestellte Schaltungsanordnung unterscheidet
sich von der in 1 dargestellten Schaltungsanordnung
im Wesentlichen nur dadurch, dass anstelle einer in der digitalen
Rechenschaltung 2 erzeugten Redundanzinformation eine bekannte Information
verwendet wird, um die Korrekturbedürftigkeit von Ausgabewerten
der digitalen Rechenschaltung 20 zu ermitteln. Zu diesem
Zweck weist der integrierte Schaltkreis 1' zusätzlich ein Register 14 auf,
in welchem eine Mehrzahl von Test-Eingabewerten gespeichert sind.
Die digitale Rechenschaltung 20, vorzugsweise ebenfalls
als asynchrone Logikschaltung realisiert, weist im Unterschied zu
der digitalen Rechenschaltung 2 keine interne Redundanzerzeugung
auf. Infolgedessen bestehen die in 3 durch
den Vektor V veranschaulichten Ausgabewerte der digitalen Rechenschaltung 20 allein
aus den NW Bits des Ausgabewerts. Die Ausgabewerte
sind bei gegebenen Eingangswerten durch die logische Funktionalität der digitalen
Rechenschaltung 20 bestimmt. Diese Ausgabewerte werden
direkt dem Ausgaberegister 4 zugeleitet, welches NW Bit-Speicherplätze (Flip-Flops) umfasst. Gleichzeitig
wird der Ausgabewert einem Prüfschaltkreis 3' zugeführt, welcher über einen
weiteren Eingang mit einem Register 15 der Wortbreite NW verbunden ist, in welchem die richtigen
Ergebniswerte für
die in dem Register 14 abgelegten Test-Eingabewerte abgespeichert sind. Die ausgangsseitig
des Prüfschaltkreises 3' angeordneten
Schaltungen 9, 11, 13 entspre chen den
bereits anhand 1 erläuterten Schaltkreisen mit denselben
Bezugszeichen.
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Die
Schaltkreise 3', 9, 11, 13 bilden
eine Rückkoppelschleife
zur Einstellung der Versorgungsspannung VDD,
die lediglich in einem bestimmten Fehlerprüfmodus aktiviert wird. In diesem
Fehlerprüfmodus
werden die in dem Register 14 abgelegten Test-Eingabewerte
der Reihe nach der digitalen Rechenschaltung 20 eingegeben.
Die von der digitalen Rechenschaltung 20 berechneten Ausgabewerte
der Wortbreite NW werden in dem Prüfschaltkreis 3' mit den bekannten,
richtigen Ausgabewerten verglichen, die aus dem Register 15 ausgelesen
werden. Bei dem Vergleich kann wie beim ersten Ausführungsbeispiel
(1) festgestellt werden, ob ein Fehlerereignis
auftritt und, wenn dies der Fall ist, die Fehlerausprägung (Anzahl
der fehlerhaften Bits im Ausgabewert) festgestellt werden. Diese
Informationen werden über
die Datenverbindung 8 ausgegeben. Bezüglich der Funktionsweise der
Schaltkreise 9, 11, 13 wird auf die Ausführungen
zum ersten Ausführungsbeispiel
(1) verwiesen.
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Bei
diesem Testbetrieb (Fehlerprüfmodus) wird
eine Versorgungsspannung VDD eingestellt,
bei welcher die Fehlerhaftigkeit der berechneten Ausgabewerte unter
einer gewünschten
Grenze liegt. Nach der Beendigung des Testbetriebs wird der digitale Rechenschaltkreis 20 mit
der im Testbetrieb ermittelten Versorgungsspannung VDD weiterbetrieben.
Der Testbetrieb kann in geeigneten Zeitabständen, z.B. bei jeder Initialisierung,
wiederholt werden.
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Die
in 2 dargestellte Schaltungsanordnung bestehend aus
mehreren digitalen Rechenschaltkreisen 2.1, 2.2, 2.3 mit
nachgeschalteten Ausgaberegistern 4.1, 4.2, 4.3 ist
in analoger Weise für das
zweite Ausführungsbeispiel
(3) realisierbar. Zu diesem Zweck muss jeder digitale
Rechenschaltkreis 2.1, 2.2, 2.3 (welcher
nunmehr in Art des digitalen Rechenschaltkreises 20 realisiert
ist) mit einem zusätzlichen Register 14 für die Test-Eingabewerte und
einem zusätzlichen
Register 15 für
die bekannten Ergebniswerte ergänzt
werden.
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Ferner
wird darauf hingewiesen, dass genauso wie beim ersten Ausführungsbeispiel
der integrierte Schaltkreis 1' mehrere Bereiche unterschiedlicher
Versorgungsspannung aufweisen kann, die jeweils gemäß der in 2 dargestellten
Regelschleife separat geregelt werden können. Die Ausführungen zum
ersten Ausführungsbeispiel
hinsichtlich der unterschiedlichen Implementierungsmöglichkeiten
der digitalen Rechenschaltung gelten für das zweite Ausführungsbeispiel
(3) analog.