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Die
Erfindung betrifft ein medizintechnisches Basissystem und ein medizintechnisches
System, das ein solches medizintechnisches Basissystem umfasst.
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Die
bemerkenswerte technische Entwicklung auf dem Gebiet der Medizintechnik
führt zu
immer größeren und
technisch immer komplexeren medizintechnischen Systemen, wie beispielsweise
Röntgensystemen,
Computertomographiesystemen, Ultraschallsystem oder Kernspintomographiesystemen.
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Derartige
medizintechnische Systeme basieren regelmäßig auf dem Zusammenspiel zwischen einem
medizintechnischen Basissystem, das insbesondere wesentliche und
regelmäßig verwendete medizintechnische
Komponenten eines medizintechnischen Systems umfasst, und einer
Vielzahl verschiedener weiterer medizintechnischer Komponenten.
Diese weiteren medizintechnischen Komponenten umfassen auch medizintechnische
Zubehörkomponenten,
welche regelmäßig ausgetauscht
werden müssen,
welche an die aktuelle Untersuchungssituation bzw. die aktuelle
Untersuchungsart angepasst werden müssen oder welche an den aktuell
zu untersuchenden Patienten angepasst werden müssen.
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Beispielsweise
gehören
zum medizintechnischen Basissystem eines Röntgensystems, also eines Röntgen-Basissystems,
die zentrale Steuereinrichtung oder der Untersuchungstisch. Zu den
Zubehörkomponenten
eines Röntgensystems
kann beispielsweise ein Kontrastmittel, das zur Verbesserung der
Bildgebung in den Körper
eines Patienten einzuspritzen ist, gehören. Aber auch das verwendete Streustrahlenraster
oder die angebauten Stützen
und Halter können
zu den medizintechnischen Zubehörkomponenten
eines Röntgensystems
zählen.
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Da
beispielsweise die Art des verwendeten Streustrahlenrasters die
Bildqualität
des Röntgen-Basissystems
beeinflusst, ist es erforderlich, dass das Röntgen-Basissystem an das aktuell
verwendete Streustrahlenraster angepasst wird.
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Aufgrund
des enormen Zeitdrucks im Klinikalltag ist es wünschenswert, dass die Anpassung
eines medizintechnischen Basissystems an die verwendeten medizintechnischen
Zubehörkomponenten
einfach durchzuführen
ist. Die hohen Sicherheitsanforderungen im medizinischen Bereich
erfordern zudem, dass das Zusammenspiel zwischen medizintechnischem
Basissystem und medizintechnischen Zubehörkomponenten besonders zuverlässig erfolgt.
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Zur
Identifizierung von Waren etablieren sich derzeit so genannte RFID(Radio
Frequency Identification (engl. für Funk-Erkennung))-Verfahren, um Identifikationsdaten(elemente)
berührungslos
und ohne Sichtkontakt lesen und speichern zu können.
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Ein
RFID-System umfasst beispielsweise ein Funkidentifikationselement
(auch Transponder, RFID-Etikett, -Chip, -Tag, Funketikett oder -chip
genannt), auf dem Identifikationsdaten(elemente) abgespeichert sein
können,
eine Funk-Leseeinrichtung (auch Sende-Empfangs-Einheit oder Reader
genannt) und zentrale Steuer- und/oder Speichereinrichtungen zur
Verarbeitung, Speicherung und ggf. Weiterleitung der Identifikationsdaten(elemente).
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Die
RFID-Transponder unterscheiden sich teilweise recht stark voneinander.
Der Aufbau eines RFID-Transponders sieht beispielsweise eine Antenne,
einen analogen Schaltkreis zum Empfangen und/oder Senden (Transponder)
sowie einen digitalen Schaltkreis und einen permanenten Speicher
vor. RFID-Transponder können über einen
mehrfach beschreibbaren Speicher verfügen, in dem während der Lebensdauer
Informationen abgelegt werden können.
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RFID-Transponder
gibt es prinzipiell in zwei Ausführungen:
aktive RFID-Transponder und passive RFID-Transponder. Aktive RFID-Transponder sind
batteriebetrieben und können
typischerweise sowohl gelesen als auch beschrieben werden. Aktive RFID-Transponder
befinden sich normalerweise im Ruhezustand, d. h. sie senden keine
Informationen aus. Nur wenn ein spezielles Aktivierungssignal empfangen
wird, aktiviert sich der Sender. Passive RFID-Transponder beziehen
ihre Energie zum Senden von Informationen aus den empfangenen Funkwellen,
so dass sie ohne eigene Energieversorgung auskommen. Die Menge der
gespeicherten Daten ist wesentlich geringer als bei aktiven RFID-Transpondern.
In ihrem Speicher wird üblicherweise
eine eindeutige Identifikationsnummer (GUID) hinterlegt. Manche
passiven Transponder sind mit einem wieder beschreibbaren Speicher
ausgerüstet.
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Beim
Gegenstand der
WO
01/54558 A2 handelt es sich um ein Operationssystem, bei
dem Lage und Orientierung der Instrumente festgestellt und verfolgt
werden können.
Die Darstellung erfolgt auf einem Bildschirm, wobei diese Darstellung
gegebenenfalls einem CT- oder MR-Bild überlagert wird. Das System
ermöglicht
eine Hilfe zur Führung
von Operationsinstrumenten, beispielsweise beim Entnehmen von Biopsien.
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In
der
WO 2004/111917
A1 sind eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Identifizierung
von medizintechnischem Zubehör
sowie zugehörigen
Patienten beschrieben, bei denen eine Identifikation über Funkschnittstellen
erfolgt. Wenn das Zubehör,
beispielsweise eine Bestrahlungsmaske, nicht zur geplanten Maßnahme an
dem betreffenden Gerät,
einem Strahlentherapiegerät,
und/oder zum Patienten passt, wird ein negatives Kontrollsignal
erzeugt und das Gerät
deaktiviert. Das Kontrollsystem kann auch für eine Identifikation von Zubehör zur Verwendung an
Röntgeneinrichtungen
verwendet werden, beispielsweise für Haltevorrichtungen für so genannte gehaltene
Aufnahmen.
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Die
WO 2004/029782 A2 betrifft
lediglich ein Navigationssystem zur automatischen Navigation von
beispielsweise Kathetern.
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Aus
der
US 2003/0195644
A1 schließlich
ist eine Fernbedienung zur Steuerung von Operationsraumausrüstung, wie
beispielsweise einem beweglichen Operationstisch, einer kontrollierbaren
Operationstischauflage oder dergleichen bekannt.
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Es
ist nun eine Aufgabe der Erfindung, ein medizintechnisches Basissystem
und ein medizintechnisches System anzugeben, die ein zuverlässiges Funktionieren
eines medizintechnischen Systems ermöglichen, wobei eine einfache
Anpassung eines Röntgen-Basissystems
an ein verwendetes Streustrahlenraster, einen Katheter oder einen
Führungsdraht
einfach und zuverlässig
durchführbar
ist.
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Diese
Aufgabe wird durch die Gegenstände der
unabhängigen
Anspräche
gelöst.
Vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen
sind in den abhängigen
Ansprüchen
angegeben.
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Das
erfindungsgemäße medizintechnische Basissystem
ist zum Zusammenwirken mit zumindest einer medizintechnischen Zubehörkomponente eingerichtet,
wobei einer medizintechnischen Zubehörkomponente zumindest ein Funkidentifikationselement
zugeordnet ist, in dem zumindest ein Identifikationsdatenelement
abgespeichert ist, das sich auf die medizintechnische Zubehörkomponente
bezieht. Das medizintechnische Basissystem weist eine Funk-Leseeinrichtung
auf, die zum Auslesen zumindest eines Identifikationsdatenelements
aus dem zumindest einen Funkidentifikationselement, das der medizintechnischen
Zubehörkomponente
zugeordnet ist, eingerichtet ist. Weiterhin weist das medizintechnische
Basissystem eine Speichereinrichtung zur Speicherung von Informationen über die
Zuordnung des zumindest einen Identifikationsdatenelements zu einem
Steuerparameter auf, wobei mit der Speichereinrichtung eine Steuereinrichtung
verbunden ist, die derart eingerichtet, dass das medizintechnische
Basissystem in Abhängigkeit
von einem Steuerparameter gesteuert wird, der dem durch die Funk-Leseeinrichtung
ausgelesenen Identifikationsdatenelement zugeordnet ist. Zudem umfasst
das medizintechnische Basissystem eine Benutzerschnitt stelle. Das
medizintechnische Basissystem ist ein Röntgen-Basissystem und die Zubehörkomponente
ist ein Streustrahlenraster oder ein in einen Körper eines Patienten einzubringender
Führungsdraht
oder ein Katheter und mittels der Steuereinrichtung erfolgt eine
Steuerung einer Röntgenröhre oder einer
Detektoreinrichtung des Röntgen-Basissystems
in Abhängigkeit
von dem Typ oder den Eigenschaften des Streustrahlenrasters oder
in Abhängigkeit
von dem Material oder Typ des Führungsdrahts oder
Katheters.
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Die
Erfindung basiert also auch auf dem Gedanken, eine medizintechnische
Zubehörkomponente
anhand eines – der
Zubehörkomponente
zugeordneten – Funkidentifikationselementes
zu identifizieren und in Abhängigkeit
davon ein medizintechnisches Basissystem, das mit der medizintechnischen Zubehörkomponente
zusammenwirkt, automatisch zu steuern und/oder automatisch einzustellen.
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Dadurch
wird erreicht, dass die Anpassung eines medizintechnischen Basissystems
an eine medizintechnische Zubehörkomponente
mit wenig Aufwand durchgeführt
werden kann, da die entsprechenden Identifikationsdatenelemente,
bei denen es sich beispielsweise um mehrere mehrstellige Zahlen- und/oder
Buchstabencodes handeln kann, nicht mehr aufwändig durch das Klinikpersonal
manuell erfasst werden müssen.
Stattdessen erfolgt das Auslesen des Identifikationsdatenelements
durch die Funk-Leseeinrichtung und/oder die Einstellung des medizintechnischen
Basissystems oder der Steuereinrichtung in Abhängigkeit von dem ausgelesenen Identifikationsdatenelement,
vorzugsweise automatisch.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass verwendete, zu
verwendende, montierte oder zu montierende medizintechnische Zubehörkomponenten
und gegebenenfalls deren aktueller Status zuverlässig, präzise und/oder erschöpfend erfasst werden
können.
Dies ermöglicht
einen zuverlässigen Betrieb
eines komplexen medizintechnischen Systems, das auf dem Zusammenspiel
zwischen medizintechnischem Basissystem und medizintechnischen Zubehörkomponenten
beruht.
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Weitere
mit der Erfindung verbundene Vorteile liegen darin, dass die bislang
zur Komponenten-Identifizierung erforderliche Komponenten- und Verpackungsbeschilderung
entfällt
oder vereinfacht wird, dass Begleitpapiere zu den Komponenten vereinfacht
werden und dass die Lagerverwaltung vereinfacht wird, da sie zumindest
teilautomatisiert realisiert werden kann.
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Bei
dem Funkidentifikationselement handelt es sich beispielsweise um
ein RFID-Etikett, einen RFID-Chip oder ein RFID-Tag. In zumindest
einem Funkidentifikationselement ist zumindest ein, insbesondere
auslesbares, Identifikationsdatenelement wie beispielsweise eine
Komponentenbezeichnung, eine Seriennummer, ein Ausführungsstand,
eine Versionsnummer, eine Sachnummer, ein Haltbarkeitsdatum, eine
Gesamtbetriebszeit, der Komponententyp, ein Komponentenparameter
und/oder eine Revisionsnummer der entsprechenden medizintechnischen
Komponente gespeichert.
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Die
Funk-Leseeinrichtung korrespondiert insbesondere mit dem Funkidentifikationselement über Funksignale.
Bei der Funk-Leseeinrichtung
handelt es sich beispielsweise um einen RFID Scanner. Vorzugsweise
ist die Funk-Leseeinrichtung in der Patientenliege oder dem Untersuchungstisch
angeordnet.
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Diese
mit der Speichereinrichtung verbundene Steuereinrichtung ermöglicht eine
effiziente und zuverlässige
Umsetzung der Erfindung in die Praxis. Die Speicherung der Informationen
kann auf einer Datenbank basieren. Die gespeicherten Informationen über die
Zuordnung eines Identifikationsdatenelements zu einem Steuerparameter
können
vorzugsweise durch einen Nutzer oder den Hersteller über eine
lokale Benutzerschnittstelle oder über eine Daten(fern)verbindung
geändert
oder aktualisiert werden.
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Vorzugsweise
ist die Funk-Leseeinrichtung, insbesondere eine Prozessoreinrichtung
und/oder eine Empfangseinrichtung der Funk-Leseeinrichtung, hardwaretechnisch
und/oder softwaretechnisch derart eingerichtet, dass zumindest ein
Identifikationsdatenelement aus zumindest einem Funkidentifikationselement,
das einer medizintechnischen Zubehörkomponente zugeordnet ist,
automatisch ausgelesen wird, wenn sich die medizintechnische Zubehörkomponente
innerhalb einer Empfangsreichweite der Funk-Leseeinrichtung befindet.
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Dadurch
ist es möglich,
ein medizintechnisches Basissystem automatisch an eine medizintechnische
Zubehörkomponente
anzupassen, sobald eine medizintechnische Zubehörkomponente in die Nähe des medizintechnischen
Basissystems gebracht wird. Die Einstellung der Empfangsreichweite wird
vorzugsweise durch eine entsprechende Wahl der Reichweite der Funksignale,
die von den Funkidentifikationselementen ausgestrahlt werden, und/oder
eine entsprechende Anpassung der Empfängersensibilität der Funk-Leseeinrichtung
vorgenommen.
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Vorzugsweise
ist dabei der beschränkte
geographische Bereich, in dem ein Auslesen möglich ist, markiert, beispielsweise
durch eine farbige Markierung auf einem Behandlungstisch oder einer
Patientenliege. Das Auslesen erfolgt automatisch, wenn ein Funkidentifikationselement
auf diesen Bereich gelegt wird, beispielsweise nachdem es von der
medizintechnischen Zubehörkomponente
gelöst
wurde.
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Besonders
bevorzugt ist ein medizintechnisches Basissystem, bei dem die Steuereinrichtung derart
eingerichtet ist, dass das medizintechnische Basissystem automatisch
in Abhängigkeit
von einem durch die Funk-Leseeinrichtung ausgelesenen Identifikationsdatenelement
gesteuert wird, wenn die medizintechnische Zubehörkomponente mit dem medizintechnischen
Basissystem verbunden ist.
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Unabhängig von
dem Zeitpunkt und der Art und Weise des Auslesens von Identifikationsdatenelementen
erfolgt also eine au tomatische Steuerung oder Einstellung des medizintechnischen
Basissystems in Abhängigkeit
von einer medizintechnischen Zubehörkomponente, sobald die Zubehörkomponente
mit dem medizintechnischen Basissystem verbunden wird, beispielsweise über Steuerleitungen
oder Stromversorgungsleitungen.
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Dadurch
wird verhindert, dass das medizintechnische Basissystem irrtümlich an
eine medizintechnische Zubehörkomponente
angepasst wird, obwohl diese gar nicht zum Zusammenwirken mit dem medizintechnischen
Basissystem vorgesehen ist. Dennoch ist die Steuerung des medizintechnischen Basissystems
zuverlässig
und mit wenig Aufwand möglich.
Diese Ausführungsvariante
ist vorzugsweise bei der Verwendung von medizintechnischen Zubehörkomponenten
zu wählen,
die im Einsatzfall mit dem medizintechnischen Basissystem verbunden werden,
wie beispielsweise ein Streustrahlenraster eines Röntgensystems.
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Alternativ
oder ergänzend
dazu sieht eine bevorzugte Ausführung
der Erfindung vor, die Steuereinrichtung derart einzurichten, dass
das medizintechnische Basissystem automatisch in Abhängigkeit von
einem durch die Funk-Leseeinrichtung ausgelesenen Identifikationsdatenelement
gesteuert wird, wenn am medizintechnischen Basissystem eine Aktualisierungsprozedur
ausgelöst
wird. Diese Ausführungsform
ist vorzugsweise bei der Verwendung von medizintechnischen Zubehörkomponenten
zu wählen,
die im Einsatzfall nicht mit dem medizintechnischen Basissystem
verbunden werden, wie beispielsweise Kontrastmittel. So kann auch
im Fall von nicht mit dem medizintechnischen Basissystem zu verbindenden
medizintechnischen Zubehörkomponenten
eine irrtümliche
Fehlsteuerung des medizintechnischen Basissystems verhindert werden,
die beispielsweise dann auftreten könnte, wenn die Steuerung des
medizintechnischen Basissystems automatisch in Abhängigkeit
von einer medizintechnischen Zubehörkomponente erfolgen würde, sobald sich
diese nur in der Nähe
des medizintechnischen Basissystems befindet. Die Aktualisierungsprozedur kann
beispielsweise manuell durch den Nutzer des medizintechnischen Basissystems
oder beispielsweise automatisch mit dem Start einer Untersuchungsprozedur
ausgelöst
werden.
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Insbesondere
im medizinischen Bereich können
irrtümliche
Fehlanpassungen fatale Folgen haben. Um dies zu vermeiden und dennoch
die Vorteile der Erfindung zu erreichen, sieht eine besonders bevorzugte
Ausgestaltung der Erfindung vor, dass das medizintechnische Basissystem
eine Anzeigeeinrichtung zur Anzeige von Informationen, die auf einem Identifikationsdatenelement
basieren, und eine Eingabeeinrichtung zur Bestätigung der angezeigten Informationen
aufweist. Zudem ist dabei die Steuereinrichtung derart eingerichtet,
dass das medizintechnische Basissystem automatisch in Abhängigkeit
von dem Identifikationsdatenelement gesteuert wird, wenn an der
Eingabeeinrichtung die angezeigten Informationen bestätigt werden.
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Diese
Ausgestaltung basiert auf dem Gedanken, die automatische Steuerung
eines medizintechnischen Basissystems einer menschlichen Kontrolle zu
unterziehen. Es werden also beispielsweise zur Kontrolle die ausgelesenen
Identifikationsdatenelemente, die sich auf eine medizintechnische
Zubehörkomponente
beziehen, oder die entsprechenden Steuerparameter angezeigt. Vorzugsweise
werden aber nicht die Identifikationsdatenelemente oder die Steuerparameter
selbst, sondern für
einen Nutzer oder das Klinikpersonal verständliche Informationen angezeigt,
die beschreiben, um welche medizintechnische Zubehörkomponente
es sich handelt und/oder welche Anpassungen des medizintechnischen
Basissystems erfolgen. Die Anzeigeeinrichtung kann dabei z. B. als
Display und die Eingabeeinrichtung beispielsweise als Taste, Hebel,
Softkey oder Areal auf einem Touchscreen ausgeführt sein.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung ist ein Funkidentifikationselement, das
einer medizintechnischen Zubehörkomponente
zugeordnet ist, an einer Verpackung der medizintechnischen Zubehörkomponente
angebracht oder ist Bestandteil der Verpackung oder liegt innerhalb
der Verpackung oder ist mit der Verpackung verbunden. Diese Ausführungsvariante
ermöglicht
den Einsatz der Erfindung auch bei Verwendung von medizintechnischen
Zubehörkomponenten,
die beispielsweise aufgrund ihrer Größe, ihrer Beschaffenheit oder
ihrer Verwendungsart selbst nicht als Träger eines Funkidentifikationselements
in Betracht kommen.
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Neuere
insbesondere bildgebende Untersuchungsmethoden basieren auf einem
komplexen Zusammenspiel zwischen Kontrastmitteln in einem Patientenkörper und
darauf abgestimmten außerhalb eines
Patientenkörpers
angeordneten Detektoren. Besonders bevorzugt sind daher medizintechnische Komponenten,
die ein in den Körper
des Patienten einzubringendes Objekt umfassen, das beispielsweise
zu Bildgebungszwecken mit dem medizintechnischen Basissystem zusammenwirkt.
Beispiele für solche
Objekte sind Katheter oder Führungsdrähte.
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Eine
bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht eine optische und/oder
akustische Ausgabeeinrichtung vor. Die Steuereinrichtung ist dabei derart
eingerichtet, dass durch die optische und/oder akustische Ausgabeeinrichtung
eine Warnnachricht ausgegeben wird, wenn eine medizintechnische
Zubehörkomponente
inkompatibel zu dem medizintechnischen Basissystem ist. Die Ausgabe
der Warnnachricht basiert dabei vorzugsweise auf einem Vergleich
eines ausgelesenen Identifikationsdatenelements mit in einer Kompatibilitätsliste
abgespeicherten Identifikationsdatenelementen.
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Ergänzend oder
alternativ dazu sieht eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung
die Ausgabe einer Warnnachricht bei fehlerhaften oder zurückgerufenen
Zubehörkomponenten
vor. In diesem Fall basiert die Ausgabe der Warnnachricht vorzugsweise auf
einem Vergleich eines ausgelesenen Identifikationsdatenelements
mit in einer Rückrufliste
abgespeicherten Identifikationsdatenelementen.
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Alternativ
oder ergänzend
zur Ausgabe einer Warnnachricht wird das medizintechnische Basissystem
automatisch deakti viert, sobald das medizintechnische Basissystem
mit inkompatiblen oder fehlerhaften medizintechnischen Zubehörkomponenten
in Betrieb genommen werden soll.
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Besonders
bevorzugt ist ein medizintechnisches Basissystem, bei dem die Steuereinrichtung derart
eingerichtet ist, dass die Gesamtbetriebszeit einer medizintechnischen
Zubehörkomponente
erfasst und mit einer Höchst-Gesamtbetriebszeit
verglichen wird.
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Vorzugsweise
weist das medizintechnische Basissystem zudem eine Ausgabeeinrichtung
zur Ausgabe einer Hinweisnachricht auf. Durch die Ausgabeeinrichtung
wird eine Hinweisnachricht ausgegeben, wenn die erfasste Gesamtbetriebszeit
eine vorgegebene Höchst-Gesamtbetriebszeit überschreitet.
Alternativ oder ergänzend
dazu basiert diese Ausgestaltung auf dem Vergleich zwischen dem aktuellen
Datum und einem vorgegebenen Haltbarkeitsdatum.
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Die
Hinweisnachricht kann auf Risiken oder eine erforderliche Neuanschaffung
hinweisen.
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Alternativ
oder ergänzend
zur Ausgabe einer Hinweisnachricht wird das medizintechnische Basissystem
automatisch deaktiviert, sobald die erfasste Gesamtbetriebszeit
eine vorgegebene Höchst-Gesamtbetriebszeit überschreitet.
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Vorzugsweise
ist das Funkidentifikationselement als passives Funkidentifikationselement
ausgestaltet, das keine eigene Stromversorgungseinrichtung aufweist.
Dies führt
zu einer praktisch unendlichen Funktionsdauer des Funkidentifikationselements.
Dies erhöht
wiederum die Zuverlässigkeit
des Gesamtsystems.
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Bei
einer medizintechnischen Zubehörkomponente
handelt es sich vorzugsweise um eine oder mehrere der folgenden
Komponenten:
- – Streustrahlenraster eines
Röntgensystems,
- – Stütze eines
bildgebenden Systems,
- – Halter
eines bildgebenden Systems,
- – Katheter,
- – Führungsdraht,
- – Sonde,
- – Biopsienadel,
- – Stent.
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Bei
einem Identifikationsdatenelement handelt es sich vorzugsweise um
ein oder mehrere der folgenden Datenelemente:
- – Streustrahlenrastertyp,
- – Stützentyp,
- – Haltertyp,
- – Kathetertyp,
- – Führungsdrahttyp,
- – Kathetermaterial,
- – Führungsdrahtmaterial,
- – Führungsdrahtdicke,
- – Katheterdicke,
- – Höchst-Gesamtbetriebszeit,
- – Haltbarkeitsdatum.
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Die
Steuerung des medizintechnischen Basissystems in Abhängigkeit
von einem Identifikationsdatenelement erfolgt vorzugsweise durch
eine oder mehrere der folgenden Einstellungen, insbesondere bezieht
sich der Steuerparameter auf eine oder mehrere der folgenden Einstellungen:
- – Steuerung
der Beweglichkeit eines Röntgensystems,
insbesondere um Kollisionen zu vermeiden,
- – Steuerung
einer Röntgenröhre, beispielsweise einer
Röhrenspannung
oder der Röhren-Stromstärke,
- – Steuerung
einer Filtereinrichtung, wie beispielsweise eines Röntgenfilters,
- – Steuerung
eines Magnetfeldes,
- – Steuerung
einer Schallintensität,
- – Steuerung
einer Detektoreinstellung, wie beispielsweise einer Detektorauflösung,
- – Steuerung
eines Strahlungsparameters,
- – Steuerung
einer Programmprozedur,
- – Steuerung
eines Untersuchungsprogramms,
- – Steuerung
eines Untersuchungsparameters,
- – Steuerung
eines Bildverarbeitungsparameters, eines Bildverarbeitungsalgorithmus
oder der Wahl eines Bildverarbeitungsalgorithmus,
- – Steuerung
eines Aufnahmeparameters,
- – Steuerung
einer Pulsdauer,
- – Steuerung
einer Bildfilterung,
- – Steuerung
eines Rekonstruktionskernels, einer Filtereinrichtung und/oder einer
Auflösung
eines Computertomographiesystems.
- – Besonders
bevorzugt umfasst die Erfindung eine Steuerung der Beweglichkeit
eines Röntgensystems
in Abhängigkeit
von einer verwendeten Stütze
oder einem verwendeten Halter.
- – Besonders
bevorzugt umfasst die Erfindung eine Steuerung einer Röntgenröhre oder
einer Detektoreinrichtung eines Röntgensystems in Abhängigkeit
von dem Typ oder den Eigenschaften eines Streustrahlenrasters.
- – Besonders
bevorzugt umfasst die Erfindung eine Steuerung der Strahlungsparameter
eines Röntgensystems
in Abhängigkeit
von dem Material oder Typ eines Führungsdrahts oder eines Katheters.
Denn je nach Ordnungszahl eines Materials werden verschiedene Bereiche
des Röntgenspektrums
unterschiedlich stark absorbiert.
- – Besonders
bevorzugt umfasst die Erfindung eine Steuerung der Bildfilterung
eines Angiographiesystems in Abhängigkeit
von dem Material oder der Metalllegierung eines interventionellen Gerätes, wie
beispielsweise eines Führungsdrahts
oder eines Stents, insbesondere derart, dass das Kontrast-zu-Rausch-Verhältnis bei
gegebener Dosis maximiert wird.
- – Besonders
bevorzugt umfasst die Erfindung eine Steuerung der Magnetresonanz-Sequenzen eines
Magnetresonanztomographie systems in Abhängigkeit von dem verwendeten
Kontrastmittel und/oder einem in den Patientenkörper eingeführten Instrumententyp, wie
beispielsweise einem Kathetertyp.
- – Besonders
bevorzugt umfasst die Erfindung eine Steuerung eines bildverarbeitungsbasierten Erkennungsalgorithmus,
beispielsweise zum Erkennen einer Katheterspitze, in Abhängigkeit
von dem verwendeten Kathetertyp, wobei der Erkennungsalgorithmus
das Vorwissen über
den Kathetertyp bei der Erkennung der Katheterspitze ausnützt.
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Werden
mehrere Objekte, z. B. Katheter und/oder Führungsdrähte, gleichzeitig in den Körper des
Patienten eingeführt,
gibt es verschiedene Möglichkeiten
zur Steuerung des medizintechnischen Basissystems:
- – Es
kann vorzugsweise automatisch von der Steuereinrichtung der beste
Kompromiss gesucht werden, damit alle Objekte möglichst gut abgebildet werden.
- – Es
kann das zuletzt erkannte Objekt bevorzugt werden.
- – Es
kann dem Bediener eine Auswahl möglicher Einstellungen
an einer Benutzerschnittstelle zur Auswahl angeboten werden.
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Die
Aufgabe wird auch gelöst
durch ein medizintechnisches System mit einem genannten medizintechnischen
Basissystem und mit zumindest einer medizintechnischen Zubehörkomponente,
der zumindest ein Funkidentifikationselement zugeordnet ist, in
dem zumindest ein Identifikationsdatenelement abgespeichert ist,
das sich auf die medizintechnische Zubehörkomponente bezieht.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
sieht vor, dass die medizintechnische Zubehörkomponente samt Funkidentifikationselement
im unbenutztem Zustand derart, beispielsweise in einer Metallfolie,
verpackt ist, dass eine Übertragung
von Identifikationsdatenelementen zu einer Funk-Leseeinrichtung
verhindert wird, um ungewollte Anpassungen des medizintechnischen
Basissystems zu verhindern. Alternativ oder ergänzend dazu ist vorgesehen,
dass die verwendeten Funkidentifikationselemente Signale nur mit
einer kurzen Reichweite aussenden.
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Vorzugsweise
weist das medizintechnische System eine Vielzahl medizintechnischer
Basissysteme auf, denen jeweils eine Funk-Leseeinrichtung zugeordnet sein kann
oder denen gemeinsam eine, insbesondere mobile, Funk-Leseeinrichtung
zugeordnet ist. Die medizintechnischen Basissysteme sind derart eingerichtet
und derart kommunikationstechnisch miteinander vernetzt, dass eine
Gesamtbetriebszeit einer medizintechnischen Zubehörkomponente
erfasst wird und diese Gesamtbetriebszeit mit einer Höchst-Gesamtbetriebszeit
verglichen wird. Wird die Höchst-Gesamtbetriebszeit
durch die erfasste Gesamtbetriebszeit überschritten, wird vorzugsweise eine
Warnung ausgegeben oder das betroffene medizintechnische Basissystem
automatisch deaktiviert. Die Gesamtbetriebszeit bzw. Höchst-Gesamtbetriebszeit
bezieht sich in diesem Fall auf den Betrieb der medizintechnischen
Zubehörkomponente
in dem gesamten medizintechnischen System und nicht nur in oder
an einem medizintechnischen Basissystem. Ein Beispiel für ein solches
medizintechnisches System ist eine Einrichtung wie z. B. eine Klinik mit
mehreren an ein Netzwerk angeschlossenen Computertomographen o. Ä., zwischen
denen Zubehörkomponenten
ausgetauscht werden können.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Hinweis
auf die beigefügte
Figur näher
erläutert.
Es zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung eines medizintechnischen Systems.
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1 zeigt
ein medizintechnisches System 10, wie beispielsweise ein
Röntgensystem,
ein Computertomographiesystem oder ein Magnetresonanzsystem.
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Den
Kern des medizintechnischen Systems 10 bilden ein oder
mehrere medizintechnische Basissysteme 1, 11.
Ein medizin technische Basissystem 1 umfasst wesentliche
feste Komponenten eines medizintechnischen Systems 10,
wie beispielsweise das System-Gehäuse, die Patientenliege, den
Untersuchungstisch oder die Steuereinrichtung 3 des medizintechnischen
Systems 10.
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Das
medizintechnische System 10 weist zudem eine Vielzahl medizintechnischer
Zubehörkomponenten
Z1, Z2, Z3 auf. Jeder medizintechnischen Zubehörkomponente Z1, Z2, Z3 ist
ein Funkidentifikationselement I1, I2, I3 zugeordnet. Diese Funkidentifikationselemente
I1, I2, I3 tragen in diesem Beispiel jeweils zwei Identifikationsdatenelemente
i11, i12, i21, i22, i31, i32. Neben den in der Figur dargestellten
medizintechnischen Zubehörkomponenten Z1,
Z2, Z3 kann das medizintechnische System 10 weitere medizintechnische
Zubehörkomponenten aufweisen,
denen ebenfalls Funkidentifikationselemente zugeordnet sein können.
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Teil
des medizintechnischen Basissystems 1 ist auch eine Funk-Leseeinrichtung 2,
die zum Lesen der Identifikationsdatenelemente i11, i12, i21, i22, i31,
i32 aus den Funkidentifikationselemente I1, I2, I3 entsprechend
ausgestaltet ist.
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Alternativ
dazu kann die Funk-Leseeinrichtung 2 auch außerhalb
des medizintechnischen Basissystems 1 angeordnet und kein
Bestandteil des medizintechnischen Basissystems 1 sein.
In diesem Fall kann die Funk-Leseeinrichtung 2 im Zusammenhang
mit mehreren verschiedenen medizintechnischen Basissystemen 1,11 verwendet
werden.
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Die
Funk-Leseeinrichtung 2 und die Funkidentifikationselemente
I1, I2, I3 sind derart funktechnisch eingerichtet, dass sie miteinander
Daten austauschen können,
wobei die dazu verwendeten Datenverbindungen entweder nur von den
Funkidentifikationselementen I1, I2, I3 zu der Funk-Leseeinrichtung 2 oder
in beide Richtungen eingerichtet oder einrichtbar sind.
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Die
Steuereinrichtung 3 umfasst eine Prozessoreinrichtung,
die programmtechnisch zur Steuerung von Komponenten oder Zubehörkomponenten des
medizintechnischen Systems 10 in Abhängigkeit von Steuerparametern
eingerichtet ist.
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In
einer Speichereinrichtung 4 sind im Sinne einer Tabelle
Informationen über
die Zuordnung von Identifikationsdatenelementen zu Steuerparametern abgespeichert.
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Eine
Benutzerschnittstelle 5, die eine Anzeigeeinrichtung, wie
ein Display, und eine Eingabeeinrichtung, wie eine Tastatur, umfasst,
ermöglicht
die Ausgabe von Warnungen und Hinweisen und die Eingabe von Bestätigungen
oder Anweisungen.
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Die
Steuereinrichtung 3 ist mit der Funk-Leseeinrichtung 2,
mit der Speichereinrichtung 4 und mit der Benutzerschnittstelle 5 verbunden.
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Im
Folgenden wird die Funktionsweise eines derartigen medizintechnischen
Systems am Beispiel eines Magnetresonanzsystems noch einmal kurz
erläutert.
Dabei wird die Anpassung des Magnetresonanzsystems (medizintechnisches
Basissystem) an ein zu verwendendes Kontrastmittel (medizintechnische
Zubehörkomponente)
beschrieben.
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Von
der Verpackung eines Kontrastmittels Z1 wird ein Funkidentifikationselement
I1 getrennt und innerhalb einer markierten Lesezone auf die Patientenliege
gelegt.
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Durch
die Funk-Leseeinrichtung 2 wird der Kontrastmitteltyp i11
aus dem Funkidentifikationselement gelesen und die entsprechenden
Daten an die Steuereinrichtung 3 weitergeleitet.
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Der
Kontrastmitteltyp oder der Name des Kontrastmittels wird am Display
der Benutzerschnittstelle 5 angezeigt und das Klinikpersonal
um eine Bestätigung
gebeten.
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Nach
einer entsprechenden bestätigenden Eingabe
an der Tastatur der Benutzerschnittstelle 5 werden von
der Steuereinrichtung 3 aus der Speichereinrichtung die
diesem Kontrastmitteltyp i11 zugeordneten Magnetresonanz-Sequenzparameter (Steuerparameter)
ausgelesen.
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Dem
nächsten
Patienten wird ein Kontrastmittel des identifizierten Kontrastmitteltyps
i11 injiziert. Das Magnetresonanzsystem wird dann basierend auf
den gewählten
Magnetresonanz-Sequenzparametern
gesteuert.