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Die
Erfindung betrifft ein hochauflösendes Synthetik-Apertur-Seitensicht-Radarverfahren
unter Verwendung mehrerer sich über
der Erdoberfläche bewegender
satelliten- oder fluggerätegetragener SAR-Sende-
und Empfangseinheiten, die jeweils eine Antenne aufweisen, deren
Antennenkeule zur Erfassung eines Bodenstreifens auf den Erdboden ausgerichtet
ist, wobei die Blickwinkel der n in ihren Strahlungsrichtungen auseinander
gespreizter Antennenkeulen so ausgelegt werden, dass n unterschiedliche
Azimut-Spektren des vom Boden rückgestreuten
Signals mit einer Überlappung
aufgenommen werden, und die gewonnenen mehrfachen SAR-Datensätze mittels
eines Signalprozessors phasenrichtig zu einem SAR-Bild mit erhöhter geometrischer
Auflösung
zusammengesetzt werden.
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Aus
US 5 059 966 ist ein hochauflösendes Synthetik-Apertur-Seitensicht-Radarsystem
mit mehreren sich über
der Erdoberfläche
bewegenden fluggerätegetragenen
SAR Sende- und Empfangseinheiten bekannt, deren Antennenkeulen zur
Erfassung eines Bodenstreifens auf den Erdboden ausgerichtet sind.
Dabei sind die Blickwinkel der Antennenkeulen so ausgerichtet, dass
mehrere Dopplerspektren des vom Boden rückgestreuten Signals aufgenommen werden.
Hierbei kommt es zu einer Überlappung
der Dopplerspektren, da sich die Antennenkeulen bei einer Realisierung überlappen.
Die so gewonnenen SAR-Datensätze werden
zu einem SAR-Bild mit erhöhter
geometrischer Auflösung
zusammengesetzt. Ferner ist aus
US
5 059 966 bekannt, dass sich die durch die unterschiedlichen
Blickwinkel der Antennenkeulen entstehenden Leuchtflecken am Boden
in Streifenlängsrichtung
aneinander reihen.
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Aus
US-A-4 602 257 ist
bereits ein SAR-System mit beispielsweise drei Paaren von bistatischen SAR-Satellitensystemen
be kannt, die sich in einer Formation in Gestalt eines gleichseitigen
Dreiecks bewegen und damit in einem vorgegebenem Abstand voneinander
angeordnet sind. Die Antennenkeulen der Satellitensysteme sind hierbei
auf den gleichen beleuchteten Bereich auf dem Boden ausgerichtet.
Die erhaltenen mehrfachen SAR-Datensätze werden dann in einem Signalprozessor
phasenrichtig überlagert
und zu einem SAR-Bild zusammengesetzt.
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Eine
Auflösungssteigerung
in Azimutrichtung ist prinzipiell durch Verkürzen der Antenne und dadurch
bedingt durch eine Aufweitung des Antennenleuchtflecks (Radar-Footprint)
am Boden möglich, was
zu einer höheren
synthetischen Aperturzeit bzw. Azimutbandbreite führt. Bei
diesem Vorgehen wird eine erhöhte
Pulswiederholfrequenz benötigt,
um das Azimutsignal in ausreichendem Maße abzutasten. Die Pulswiederholfrequenz
lässt sich
aber nicht beliebig erhöhen,
da es sonst an der gemeinsamen Sende-/Empfangsantenne zu zeitlichen Überlagerungen
von Sende- und Empfangsimpulsen kommen würde. Dies gilt um so mehr,
wenn die Zeitdauer des gesendeten Signals ebenfalls erhöht wird.
Als Ausweg bleibt dann nur noch das Einschränken der Echozeit und damit
der Breite des aufgenommenen Bodenstreifens.
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Soll
mit einem herkömmlichen
SAR-Verfahren die Auflösung
in Flugrichtung gesteigert werden, so ist also die Antenne zu verkleinern,
wobei dann zur Erzielung eines gleichbleibenden Signal/Rausch-Verhältnisses
die Sendeenergie zu erhöhen
ist. Auch die erforderliche höhere
Pulswiederholfrequenz benötigt
mehr Energie, so dass diese Maßnahmen
zwangsläufig
zu großen
und teuren Satelliten führen.
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Eine
andere bekannte Möglichkeit
zur Erzielung einer höheren
geometrischen Auflösung
ist das so bezeichnete Spotlight-SAR.
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Hierbei
wird ein Bereich am Boden mit Hilfe einer steuerbaren Antenne länger beleuchtet,
wodurch die Beobachtungszeit bzw. die gewonnene Azimut-Bandbreite
vergrößert werden.
Die Nachteile dieses bekannten Verfahrens bestehen darin, dass kein
kontinuierlicher Streifen am Boden aufgenommen werden kann und eine
aufwändige
Strahlsteuerung erforderlich ist. Diese Strahlsteuerung kann elektronisch
durch eine phasengesteuerte Antenne oder mechanisch durch Nachführen einer
einfachen Antenne bzw. des gesamten Satelliten erreicht werden.
Beide Möglichkeiten
sind aber in der Realisierung sehr teuer.
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Ein
hochauflösendes
SAR-System zur Fernerkundung der Erdoberfläche, bei dem einige der vorstehend
genannten Nachteile vermieden sind, ist aus
EP-1 065 518 B1 bekannt.
Hierbei bewegen sich notwendigerweise in jedem Fall mehrere jeweils
auf einer satelliten- oder fluggerätegestützten Trägerplattform angebrachte SAR-Einzelsysteme
in einer vorgesehenen Formation in vorgesehenem Abstand voneinander,
wobei ihre Antennenblickrichtungen auf den gleichen beleuchteten
Bodenstreifenbereich ausgerichtet sind und die gewonnenen mehrfachen SAR-Datensätze in einem
Signalprozessor phasenrichtig zu einem SAR-Bild mit erhöhter geometrischer Auflösung zusammengesetzt
werden. Hierbei sind die Abstände
unter den Trägerplattformen
in Flugrichtung und die Blickwinkel der Antennen so ausgelegt, dass
unterschiedliche räumliche
Spektralbereiche des vom Boden rückgestreuten
Signals mit einer gewissen Überlappung
der Azimut- bzw. Dopplerspektren aufgenommen werden. Mit diesem
bekannten SAR-System kann ein kontinuierlicher und relativ breiter
Bodenstreifen bereits mit hoher Auflösung aufgenommen werden.
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Bei
diesem bekannten Verfahren müssen
die Satelliten aber einen relativ großen Abstand voneinander aufweisen,
der in der Größenordnung
der synthetischen Apertur liegt. Dieser Abstand wäre für Anwendungen
in der Interferometrie zu groß.
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Durch
die Erfindung soll es aufgabengemäß möglich gemacht werden, eine
erhöhte
Auflösung auch
mit eng benachbart fliegenden Sensor-Plattformen zu erreichen. Der
Erfindung liegt darüber
hinaus auch die Aufgabe zu Grunde, zur Fernerkundung der Erdoberfläche ein
neuartiges Multi-Mode-Synthetik-Apertur-Radarsystem zu schaffen,
das bei Erfassung einer großen
Bodenstreifenbreite eine deutlich erhöhte geometrische Auflösung entlang
des gesamten Flugstreifens realisiert. Dabei soll eine Realisierung
mit mehreren satelliten- oder fluggerätegetragenen Sensorplattformen,
aber im Gegensatz zu
EP-1 065
518 B1 auch eine Realisierungsform mit nur einer einzigen
satelliten- oder fluggerätegetragenen Sensorplattform
ermöglicht
werden. Darüber
hinaus sollen damit Anwendungen in der SAR-Interferometrie möglich sein.
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Gemäß der Erfindung,
die sich auf ein Radarsystem der eingangs genannten Art bezieht,
werden für
eine Realisierung mit mehreren Sensorplattformen diese Aufgaben
in vorteilhafter Weise dadurch gelöst, dass die n Antennen der
n parallel arbeitenden Sende-/Empfangseinheiten, die sich in einer
Gruppenformation auf n Trägerplattformen,
d. h. auf n Satelliten bzw. auf n Fluggeräten, über der Erdoberfläche bewegen,
so auf den Bodenstreifen ausgerichtet sind, dass sich ihre Antennenkeulen
durch die unterschiedlichen Blickwinkel unter Überlappung ihrer Antennen-Leuchtflecken,
d. h. ihrer Radar-Footprints,
am Boden in Streifenlängsrichtung,
d. h. in der Flugrichtung, aneinanderreihen, dass die Sende-/Empfangseinheiten
mit spektral verschiedenen Radar-Sendefrequenzbändern arbeiten und dass beim Überflug über einen
Bodenbereich die verwendeten spektral verschiedenen Radar-Sendefrequenzbänder der
ver schiedenen Sende-/Empfangseinheiten so durchgeschaltet werden,
dass ein Zielbereich des Bodenstreifens durch Anwendung einer Permutation
der spektral verschiedenen Radar-Sendefrequenzbänder der Sende-/Empfangseinheiten mit
dem Intervall der Antennenaperturzeit immer mit dem gleichen Sendespektrum
belegt wird, wobei die Sender der n Sende-/Empfangseinheiten mit
ihren spektral verschiedenen Radar-Sendefrequenzbändern gleichzeitig
senden und im Signalprozessor durch Filterung die einzelnen Spektralbereiche
wieder zugeordnet werden.
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Für eine Realisierung
mit nur einer einzigen Sensorplattform werden die gestellten Aufgaben
in vorteilhafter Weise dadurch gelöst, dass die n parallel arbeitenden
Sende-/Empfangseinheiten auf einer gemeinsamen, sich über der
Erdoberfläche
bewegenden Trägerplattform,
d. h. auf einem Satelliten bzw. Fluggerät mit Hilfe eines gemeinsamen
Antennensystems betrieben werden, dessen n Antennenkeulen so auf
den Bodenstreifen ausgerichtet werden, dass sie sich durch die unterschiedlichen
Blickwinkel unter Überlappung
ihrer Antennen-Leuchtflecken,
d. h. ihrer Radar-Footprints, am Boden in Streifenlängsrichtung,
d. h. in der Flugrichtung, aneinanderreihen, dass die Sende-/Empfangseinheiten
mit spektral verschiedenen Radar-Sendefrequenzbändern arbeiten und dass beim Überflug über einen
Bodenbereich die verwendeten spektral verschiedenen Radar-Sendefrequenzbänder der
verschiedenen Sende-/Empfangseinheiten so durchgeschaltet werden,
dass ein Zielbereich des Bodenstreifens durch Anwendung einer Permutation
der spektral verschiedenen Radar-Sendefrequenzbänder der Sende-/Empfangseinheiten
mit dem Intervall der Antennenaperturzeit immer mit dem gleichen
Sendespektrum belegt wird, wobei die Sender der n Sende-/Empfangseinheiten mit
ihren spektral verschiedenen Radar-Sendefrequenzbänder gleichzeitig
senden und im Signalprozessor durch Filterung die einzelnen Spektralbereiche
wieder zugeordnet werden.
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Außerdem wird
die Aufgabe mit einem Radar- verfahren
gemäß Patentanspruch
9 gelöst.
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Die
Vergrößerung der
Beleuchtungszeit eines Punktziels auf dem Bodenstreifen durch die
erfindungsgemäße Verwendung
von n SAR-Sende-/Empfangseinheiten ergibt eine n-fache Azimutauflösung im
Vergleich zum üblichen
SAR-System, da die gewonnene Azimut(Doppler)-Bandbreite durch die
n Antennenkeulen annähernd
n-fach vergrößert wird. Die
Verwendung von n verschiedenen Radar-Sendefrequenz-Bändern ermöglicht es,
dass n SAR-Sende-/Empfangseinheiten gleichzeitig senden können und
später
im Signalprozessor durch Filterung die einzelnen Spektral-Komponenten
wieder richtig zugeordnet werden können.
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In
der Summe sind die nebeneinander gelegten Antennen-Leuchtflecken
("Radar Footprints") insgesamt so breit
wie derjenige eines herkömmlichen SARs
mit vergleichbarer Auflösung.
Der Vorteil ist jedoch, dass die Pulswiederholrate um den Faktor
n reduziert ist und dadurch eine viel höhere Streifenbreite möglich wird.
Außerdem
können
die Sendeantennen n-mal so lang ausgelegt werden, was zu einer entsprechend
verbesserten Leistungsbilanz führt.
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Die
n SAR-Sender und -Empfänger
können entweder
auf einer einzigen Trägerplattform
oder aber auch auf n Trägerplattformen
untergebracht werden, wobei die einzige Trägerplattform bzw. die n Trägerplattformen
durch Satelliten oder Flugzeuge gebildet werden können.
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Um
die n Azimut-Spektralbereiche im Signalprozessor phasenrichtig zusammenfügen zu können, muss
die Phasendifferenz zwischen den n Kanälen bestimmt werden. Um die
Phasendifferenz zwischen den n Empfangskanälen zu messen, wird die Über lappung
zwischen den Antennen-Leuchtflecken am Boden eingestellt. Hierfür sendet
nur eine sich zentral befindende Sende-/Empfangseinheit, bei drei
Sende-/Empfangseinheiten also die mittlere. Alle Sende-/Empfangseinheiten
empfangen das Signal und aus dem Überlappungsbereich der Antennenflecken (Radar-Footprints)
am Boden kann durch Interferogramm-Bildung die Phasendifferenz bestimmt
werden.
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Bei
mehr als drei Sende-/Empfangseinheiten muss zur Bestimmung der Phasendifferenzen
zwischen den Kanälen
das Verfahren sukzessive weitergeführt werden. Dabei wird jede
Sende-/Empfangseinheit einmal als Sender eingesetzt.
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Die
Einstellung einer Überlappung
zwischen den Antennen-Leuchtflecken
(Radar-Footprints) ist auch wichtig, um am Ende der Verarbeitungskette
einen lückenlosen
SAR-Bildstreifen zusammensetzen zu können.
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Weiterhin
ist es für
Anwendungen in der SAR-Interferometrie notwendig, dass die Datenaufnahmen über einem
bestimmten Gebiet am Boden mit dem gleichen Radar-Band erfolgen.
Um auch hier einen gewissen Spielraum beim nahtlosen Zusammensetzen
der Datensätze
zu haben, ist es zweckmäßig, mit
einer Überlappung
zwischen den Antennen-Leuchtflecken zu arbeiten.
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Es
ist vorteilhaft, wenn die Satelliten möglichst in einer Bahn umlaufen
oder Fluggeräte
mit möglichst
kleinem Versatz hintereinander herfliegen. Durch einen versetzten
Flugweg ergibt sich nämlich ein
Versatz der Spektren, d. h. der sogenannte "Wavenumber Shift", der das homogene Aneinanderfügen der
n Teilspektren im Signalprozessor erschweren würde. Ist ein seitlicher Versatz
der Flugbahnen nicht zu vermeiden, so kann der daraus resultierende
spektrale Versatz durch Anpas sung der Sendespektren kompensiert
werden, was als "Tunable
INSAR" bezeichnet
wird.
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Für verschiedene
Anwendungen in der SAR-Interferometrie werden wie bei der vorliegenden Erfindung
Trägerplattformen-Formationen
aus gleichartigen SAR-Satelliten vorgeschlagen. Diese Formationen
können
auch dazu verwendet werden, um mit dem vorhergehenden Verfahren
eine höhere Azimut-Auflösung zu
erreichen. Insbesondere bietet sich eine Kombination mit der Along
Track-Interferometrie an.
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Wird
neben der hohen Auflösung
keine SAR-Interferometrie angestrebt, so liegt die einfachste Realisierungsform
der Erfindung in der Nutzung nur einer Trägerplattform, wie z. B. einem
Satelliten oder Fluggerät.
Um die Antennenstrahlen, die sogenannten "Beams", unter den benötigten unterschiedlichen Winkeln
zu erzeugen, werden nachfolgend hier vier Möglichkeiten angegeben.
- a) An der Trägerplattform werden n Antennen
einfacher Bauart unter verschiedenen Winkeln angebracht, so dass
sie die n Bodenbereiche unter den notwendigen Blickwinkeln beleuchten.
Dabei kann es sich um Planar-Antennen, wie z. B. Hohlleiter-Schlitzantennen
oder Streifenleiter-Antennen, oder um Reflektorantennen handeln.
- b) Statt mehrerer Reflektorantennen wie unter a) kann auch nur
ein einziger Reflektor verwendet werden, wenn die Speisehörner, die
sogenannten "Feeds", etwas versetzt
bzw. leicht gedreht montiert werden. Dadurch ergeben sich leicht "schielende" Antennenkeulen,
welche die gewünschten Bereiche
am Boden beleuchten.
- c) Ähnlich
wie bei der unter b) angegebenen Möglichkeit kann mit einem einzigen
Antennensystem ausgekommen werden, wenn eine elektronisch phasengesteuerte
Antenne zur Verfügung
steht. Die erforderlichen Antennenkeulen können in einer Sequenz nacheinander
erzeugt und mit den korrespondierenden Sende-Spektralbereichen belegt
werden.
- d) Hochentwickelte phasengesteuerte Antennen, sogenannte "Multibeam Antennas", sind in der Lage,
mehrere Anten nenkeulen gleichzeitig zu erzeugen. Damit können die
benötigten
versetzten Antennen-Leuchtflecken gleichzeitig mit dem korrespondierenden
Sendeband belegt werden.
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Es
ist auch eine bistatische Arbeitsweise möglich, bei der die Sende- und
Empfangseinheit jeweils auf einem anderen Träger untergebracht sind. Die
Sendeeinheiten arbeiten, wie dies bereits beschrieben worden ist,
und es bestehen die gleichen Ausgestaltungsmöglichkeiten. Für den Empfänger wird
aber nur noch eine relativ kleine und einfache Antenne benötigt, da
er dann über
diese einzige Empfangsantenne das vom Boden rückgestreute Signal von allen
n Leuchtflecken, den sogenannten Radar-Footprints, des n-kanaligen
Sendesystems auf einmal empfangen kann. Der Empfänger wird dafür entsprechend
breitbandig ausgelegt, so dass er die Bandbreite aller n Kanäle verarbeiten
kann. Die Separierung der einzelnen Kanäle erfolgt durch Bandpassfilter
im Analogteil des Empfängers
oder durch Digitalfilter im Signalprozessor.
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SAR-Interferometrie
ist nur mit Datensätzen möglich, die
im gleichen Spektralbereich aufgenommen worden sind. Um das vorliegende
hochauflösende
SAR-System auch interferometriefähig
zu machen, ist es notwendig, bestimmte Bereiche am Boden immer mit
dem gleichen Sendeband zu belegen. Zu Beginn einer Satellitenmission
muss also festgelegt werden, mit welchem Sendeband die "Szenen" innerhalb eines
Orbits beaufschlagt werden.
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Innerhalb
eines Orbits können
die Umschaltzeitpunkte für
die Sendespektrum-Permutation durch ein Navigationssystem oder einen
GPS-Empfänger bestimmt
werden. Eine "Szene" hat dabei die Länge einer
synthetischen Apertur. In diesem Zusammenhang wird auf 7 hingewiesen,
in der beispielhaft ein SAR-Bildstreifen und die an bestimmte geographische
Koordinaten gekoppelten Umschaltzeitpunkte für die Sendefrequenz Permutation
abgebildet sind.
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Ganz
grundsätzlich
ist es auch möglich,
die SAR-Sende-/Empfangseinheiten statt in einem engen Formationsflug
in einer Konstellation zu betreiben, in welcher die zeitlichen Abstände zwischen
den Aufnahmen der einzelnen Kanäle
viel größer werden. Die
Satelliten oder Fluggeräte
würden
also in großen Abständen hintereinander
herfliegen. Wegen der zeitlichen Dekorrelation bestimmter Boden-Oberflächentypen
wird durch das Radarsystem nach der Erfindung genau dieser Effekt
vermieden. Für
bestimmte Anwendungen lässt
sich zwar von dem Vorteil Gebrauch machen, dass in diesem Fall,
der bereits in der eingangs erwähnten
EP-1 065 518 B1 abgehandelt
ist, mit nur einem einzigen Sensor ausgekommen werden kann, was
aber gravierende Nachteile bringt. Ein Satellit würde hier
in jedem Orbitzyklus und ein Fluggerät durch wiederholten Anflug
die n Datensätze,
wie in den vorstehenden Ausführungen beschrieben,
zwar mit n unterschiedlichen Aufnahmewinkeln und entsprechend vielen
Dopplerspektren aufnehmen.
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Bei
einer solchen Vorgehensweise ist keine Permutation der Sendebandbreiten
f0, f1, ..., fn mehr erforderlich, da die Datenaufnahmen
völlig
separat voneinander stattfinden, und es können konventionelle SAR-Satelliten-
oder -Flugzeugsysteme zum Einsatz kommen, aber es ergeben sich die
durch die großen
Zeitabstände
der Überflüge entstehenden Nachteile
im Hinblick auf die zeitliche Dekorrelation bestimmter Boden-Oberflächentypen.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen und Ausgestaltungen des Radarsystems nach der Erfindung
sind in den unmittelbar oder mittelbar auf die Patentansprüche 1, 2
und 9 rückbezogenen
Unteransprächen
angegeben.
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Das
Radarsystem nach der Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen
erläutert.
Es zeigen:
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1 schematisch
den Aufbau und die Wirkungsweise der Ausführungsform mit mehreren Trägerplattformen
eines hochauflösenden
Dreisatelliten-SAR-Systems nach der Erfindung,
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2 schematisch
die Permutation der Radar-Sendefrequenzbandbreiten mit dem Intervall
der synthetischen Aperturzeit bei einem entsprechend 1 ausgebildeten
Dreisatelliten-SAR-System,
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3 schematisch
die interferometrische Differenzphasenmessung in den Überlappungsbereichen
der Radar-Antennenkeulen-Leuchtflecken bei einem entsprechend 1 ausgebildeten
Dreisatelliten-SAR-System,
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4 schematisch
den Aufbau und die Wirkungsweise der Ausführungsform mit nur einer einzigen
Trägerplattform
eines hochauflösenden
Einsatelliten-SAR-Systems nach der Erfindung,
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5 schematisch
die Permutation der Radar-Sendefrequenz bandbreiten mit dem Intervall
der synthetischen Aperturzeit bei einem entsprechend 4 ausgebildeten
Einsatelliten-SAR-System,
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6 schematisch
die interferometrische Differenzphasenmessung in den Überlappungsbereichen
der Radar-Antennenkeulen-Leuchtflecken bei einem entsprechend 4 ausgebildeten
Einsatelliten-SAR-System, und
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7 einen
SAR-Bildstreifen und die an bestimmte geographische Koordinaten
gekoppelten Umschaltzeitpunkte für
die Sendefrequenzbanbreite-Permutation.
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In 1 ist
schematisch in einer Momentaufnahme eine Gruppenformation von drei
sich im Umlauf auf einer Bahn 1 um die Erde befindenden
Satelliten 3, 4 und 5 dargestellt, die
Trägerplattformen
von drei getrennten SAR-Sende-/Empfangseinheiten oberhalb der Erdoberfläche 2 enthalten.
Die Sendeantennen der drei SAR-Sende-/Empfangseinheiten sind zur
Erdoberfläche 2 hin
ausgerichtet, so dass durch die gegeneinander gespreizten Antennenkeulen
in Seitensicht drei Leuchtflecken (Radar-Footprints) 6, 7 und 8 ausgeleuchtet
werden. Im wesentlichen muss also der Antennenkeulen-Schielwinkel (englisch: "Squint Angle") der verschiedenen
Sende- und Empfangsantennen
unterschiedlich eingestellt werden.
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In
dem Beispiel schaut die Antenne von Satellit 3 nach vorn,
nimmt also ein mehr zu positiven Dopplerfrequenzen verschobenes
Dopplerspektrum auf. Die Antenne von Satellit 5 schaut
im rechten Winkel zur Seite und würde im Idealfall ein um Null zentriertes
Dopplerspektrum aufnehmen. Die Antenne von Satellit 4 schaut
nach hinten und nimmt ein negatives Dopplerspektrum auf. Dabei sind
die Antennen der drei parallel arbeitenden Sende-/Empfangseinheiten
so auf einen Bodenstreifen 9 ausgerichtet, dass sich ihre
Sendekeulen unter einer gewissen Überlappung ihrer Antennen-Leuchtflecken
(Radar- Footprints) 6, 7 und 8 in
Streifenlängsrichtung
aneinanderreihen.
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Die
Abstände
der drei Satelliten 3, 4 und 5, d. h.
der drei Sende-/Empfangseinheiten, in Flugrichtung und die Blickwinkel
der Antennen sind so ausgelegt, dass drei unterschiedliche räumliche
Spektralbereiche des vom Boden rückgestreuten
Signals mit einer gewissen Überlappung
der Azimut- bzw. Doppler-Spektren
aufgenommen werden. Die Sende-/Empfangseinheiten der drei Satelliten 3, 4 und 5 arbeiten
mit verschiedenen Radar-Sendefrequenzbändern f0, f1 bzw. f2. Die gewonnenen mehrfachen SAR-Datensätze werden
mittels eines Signalprozessors phasenrichtig zu einem SAR-Bild mit
erhöhter geometrischer
Auflösung
zusammengesetzt.
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2 zeigt
anhand einer aus drei von links nach rechts aufeinanderfolgenden
Situationen bestehenden Folge, dass beim Überflug der Satelliten 3, 4 und 5 über einen
Bodenbereich die verwendeten Radar-Sendefrequenzbänder f0, f1 und f2 der verschiedenen Sende-/Empfangseinheiten
so durchgeschaltet werden, dass ein einen Bodenpunkt 10 enthaltender
Zielbereich des Bodenstreifens 9 durch Anwendung einer
regelmäßigen Permutation
der Radar-Sendefrequenzbänder
f0, f1 bzw. f2 der Sende-/Empfangseinheiten immer mit
dem gleichen Sendespektrum belegt wird, im dargestellten Beispiel
zuerst mit dem Antennen-Leuchtfleck 6 des Radar-Sendefrequenzbands
f0 des Satelliten 3, danach mit
dem Antennen-Leuchtfleck 8 des permutierten Radar-Sendefrequenzbands
f0 des Satelliten 5, dann mit dem
Antennen-Leuchtfleck 7 des erneut permutierten Radar-Sendefrequenzbands
f0 des Satelliten 4, und dann wieder
von vorne in der gleichen Reihenfolge. Dies bedeutet, dass eine Permutation
der Radar-Sendefrequenzbänder
f0, f1 und f2 mit dem Intervall der Antennenaperturzeit
vorgenommen wird.
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In 3 ist
für das
aus den drei Satelliten 3, 4 und 5 zusammengesetzte
SAR-System nach 1 und 2 schematisch
eine vorteilhafte Möglichkeit einer
interferometrischen Differenzphasenmessung dargestellt. Die Phasendifferenz
zwischen den drei Kanälen
muss bestimmt werden, um die drei Azimut-Spektralbereiche phasenrichtig
zusammenfügen
zu können.
Hierfür
sendet nur die Sende-/Empfangseinheit des zentralen Satelliten 5 zur
Erdoberfläche 2 hin
Mikrowellenimpulssignale mit dem Radar-Sendefrequenzband f2 aus und erfasst damit das Gebiet des Antennenkeulen-Leuchtflecks 8 am
Bodenstreifen 9.
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Alle
drei getrennten Sende-/Empfangseinheiten der drei Satelliten 3, 4 und 5 empfangen
das rückgestreute
Signal aus dem Antennen-Leuchtfleck 8, da sich die für Empfang
wirksamen Antennen-Leuchtflecken 6 und 7 der nicht
sendenden Satelliten 3 und 4 mit dem durch den
Satelliten 5 mit Sendeenergie versorgten Antennen-Leuchtfleck 8 überlappen.
Aus den beiden Überlappungsbereichen der
Antennen-Leuchtflecken (Radar-Footprints) 6, 7 und 8 kann
somit die Phasendifferenz der drei Kanäle bestimmt werden. Mit den
so gewonnenen Korrekturwerten werden im Signalprozessor die Spektren
der einzelnen Kanäle
beaufschlagt, um sie phasenrichtig zusammenfügen zu können.
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In 4 ist
analog zu 1 ebenfalls schematisch in einer
Momentaufnahme ein einziger, sich im Umlauf auf einer Bahn 1 um
die Erde befindender Satellit 11 dargestellt, der eine
Trägerplattform
von drei (n = 3) getrennten SAR-Sende-/Empfangseinheiten oder eine
drei (n = 3) Antennenkeulen erzeugende phasengesteuerte Antenne
aufweisen kann. In diesem Ausfüh rungsbeispiel
ist zur Erzeugung der drei zur Erdoberfläche 2 hin zueinander
gespreizten Antennenkeulen der drei SAR-Sende-/Empfangseinheiten
eine für
alle drei SAR-Sende-/Empfangseinheiten gemeinsame phasengesteuerte
Antenne 12 vorgesehen, die so betrieben wird, dass durch
die gespreizten Antennenkeulen in Seitensicht drei Leuchtflecken
(Radar-Footprints) 6, 7 und 8 ausgeleuchtet werden.
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Auch
in diesem Beispiel ist eine erste Antennenkeule vom Satelliten 11 aus
nach vorn gerichtet, nimmt also ein mehr zu positiven Dopplerfrequenzen verschobenes
Dopplerspektrum auf. Die zweite, mittlere Antennenkeule verläuft vom
Satelliten 11 senkrecht zum Erdboden 2 hin und
nimmt im Idealfall ein um Null zentriertes Dopplerspektrum auf.
Die dritte Antennenkeule schaut vom Satelliten 11 nach
hinten und nimmt ein negatives Dopplerspektrum auf.
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Dabei
sind die drei gespreizten Antennenkeulen der drei parallel arbeitenden
Sende-/Empfangseinheiten so auf einen Bodenstreifen 9 ausgerichtet,
dass sich ihre Sendekeulen unter einer gewissen Überlappung ihrer Leuchtflecken
(Radar-Footprints) 6, 7 und 8 in
Streifenlängsrichtung
aneinanderreihen. Die Blickwinkel der drei Antennenkeulen der gemeinsamen
phasengesteuerten Antenne 12 sind so ausgelegt, dass drei
unterschiedliche räumliche
Spektralbereiche des vom Boden rückgestreuten Signals
mit einer gewissen Überlappung
der Azimut- bzw. Doppler-Spektren aufgenommen werden.
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Die
phasengesteuerte Antenne strahlt die Sendefrequenzbänder f0, f1 bzw. f2 in schneller Folge nacheinander ab. Synchron
dazu wird der Strahl auf den korrespondierenden Leuchtfleck eingestellt.
Die gewonnenen mehrfachen SAR-Datensätze werden mittels eines Signalprozessors
phasenrichtig zu einem SAR-Bild mit erhöhter geometrischer Auflösung zusammengesetzt.
Auf diese Weise kann das System mit einzelnen SAR-Satelliten wie
TerraSAR-X und Cosmo Sky-Med realisiert werden.
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5 zeigt
analog zu 2 anhand einer aus drei von
links nach rechts aufeinanderfolgenden Situationen bestehenden Folge,
dass beim Überflug des
Satelliten 11 über
einen Bodenbereich die verwendeten Radar-Sendefrequenzbänder f0, f1 und f2 der verschiedenen Sende-/Empfangseinheiten
so durchgeschaltet werden, dass ein einen Bodenpunkt 10 enthaltender
Zielbereich des Bodenstreifens 9 durch Anwendung einer
regelmäßigen Permutation der
Radar-Sendefrequenzbänder
f0, f1 bzw. f2 der Sende-/Empfangseinheiten immer mit
dem gleichen Sendespektrum belegt wird, im dargestellten Beispiel zuerst
mit dem Antennen-Leuchtfleck 6 des Radar-Sendefrequenzbands
f0 der Antenne 12 des Satelliten 11,
danach mit dem Antennen-Leuchtfleck 8 des
permutierten Radar-Sendefrequenzbands f0 der Antenne 12 des
Satelliten 11, dann mit dem Antennen-Leuchtfleck 7 des erneut permutierten
Radar-Sendefrequenzbands f0 der Antenne 12 des
Satelliten 11, und dann wieder von vorne in der gleichen Reihenfolge.
Dies bedeutet, dass eine Permutation der Radar-Sendefrequenzbänder f0, f1 und f2 mit dem Intervall der Antennenaperturzeit
vorgenommen wird.
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In 6 ist
analog zu 3 für das aus dem einzigen Satelliten 11 bestehende
SAR-System nach 4 und 5 schematisch
eine vorteilhafte Möglichkeit
einer interferometrischen Differenzphasenmessung dargestellt. Die
Phasendifferenz zwischen den drei Kanälen muss bestimmt werden, um
die drei Azimut-Spektralbereiche
phasenrichtig zusammenfügen
zu können.
Hierfür
werden nur über
die mittlere Antennenkeule der gemeinsa men Antenne 12 der Sende-/Empfangseinheiten
des Satelliten 11 zur Erdoberfläche 2 hin Mikrowellenimpulssignale
mit der Radar-Sendefrequenzbandbreite f2 ausgesendet.
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Damit
wird das Gebiet des Antennen-Leuchtflecks 8 am Bodenstreifen 9 erfasst.
Alle drei getrennten Sende-/Empfangseinheiten des einzigen Satelliten 11 empfangen
das rückgestreute
Signal aus dem Antennen-Leuchtfleck 8, da sich die für Empfang wirksamen
Antennen-Leuchtflecken 6 und 7 der gemeinsamen
Antenne 12 des Satelliten 11 mit dem durch den
Satelliten 11 mit Sendeenergie versorgten Antennen-Leuchtfleck 8 überlappen.
Aus den beiden Überlappungsbereichen
der Antennen-Leuchtflecken (Radar-Footprints) 6, 7 und 8 kann
somit die Phasendifferenz der drei Kanäle bestimmt werden.
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SAR-Interferometrie
ist nur mit Datensätzen möglich, die
im gleichen Spektralbereich aufgenommen worden sind. Damit das hochauflösende SAR-System
nach der vorliegenden Erfindung interferometriefähig wird, werden bestimmte
Bereiche am Boden immer mit der gleichen Sendebandbreite belegt.
Zu Beginn einer Satellitenmission wird festgelegt, mit welcher Sendebandbreite
die "Szenen" innerhalb eines
Orbits beaufschlagt werden. Innerhalb eines Orbits lassen sich die
Umschaltzeitpunkte für die
Sendespektrum-Permutation durch ein Navigationssystem oder einen
GPS-Empfänger
bestimmen.
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Eine "Szene" weist die Länge einer
synthetischen Apertur auf. In diesem Zusammenhang wird auf 7 verwiesen,
in der als Beispiel ein SAR-Bildstreifen 13 und die an
bestimmte geographische Koordinaten gekoppelten Umschaltzeitpunkte
für die Sendefrequenzband-Permutation
dargestellt sind. 7 zeigt die Besonderheit des
Radarsystems nach der vorliegenden Erfindung, wonach bestimmte Bereiche
im Verlauf des SAR-Bild streifens 13 mit einem unterschiedlichen
Frequenzband aufgenommen werden. Die Umschaltzeitpunkte zwischen
den drei Sendefrequenzbändern
f0, f1 und f2 werden bestimmten geographischen Koordinaten,
die sich in Angaben von Längengraden 14 und
Breitengraden 15 und Teilen davon ausdrücken lassen, zugeordnet, um SAR-Interferometrie
zu ermöglichen.
-
- 1
- Umlaufbahn
- 2
- Erdoberfläche
- 3,
4, 5
- Satelliten
mit Sende-/Empfangseinheit
- 6,
7, 8
- Antennenkeulen-Leuchtflecken
(Radar-Footprints)
- 9
- Bodenstreifen
- 10
- Punktziel;
Zielbereich
- 11
- Satellit
mit Sende-/Empfangseinheiten
- 12
- Gemeinsame
Antenne
- 13
- SAR-Bildstreifen
- 14
- Längengrade
- 15
- Breitengrade
- f0, f1, f2
- Radar-Sendefrequenzbänder