DE19938592A1 - Flugzeug- oder weltraumflugkörpergetragenes Radarsystem mit synthetischer Antennenapertur - Google Patents
Flugzeug- oder weltraumflugkörpergetragenes Radarsystem mit synthetischer AntennenaperturInfo
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Abstract
Beim erfindungsgemäßen flugzeug- oder weltraumflugkörpergetragenen Radarsystem mit synthetischer Antennenapertur (SAR = Synthetic Aperture Radar) sind entsprechend einem bistatischen Radar eine Sende- und eine Empfangsantenne vorgesehen, die über der Erdoberfläche räumlich getrennt und auf verschiedenen Plattformen angeordnet sind, von denen sich mindestens eine bewegt, so daß sich eine Relativbewegung zwischen der Sende- und der Empfangsantenne ergibt. Entweder die Sendeantenne, die Empfangsantenne oder beide Antennen sind für die Mehrdeutigkeitsunterdrückung ausgelegt. Das Radarsystem nach der Erfindung dient insbesondere zur systematischen Abbildung der Erdoberfläche.
Description
Die Erfindung betrifft ein flugzeug- oder weltraumflugkörper
getragenes Radarsystem mit synthetischer Antennenapertur
(SAR = Synthetic Aperture Radar) zur Abbildung der Erdober
fläche, wobei eine Mehrdeutigkeitsunterdrückung durch eine
eine Bodenstreifenausleuchtung ergebende Antennenmindestbün
delung mit Nebenkeulendämpfung vorgesehen ist.
Weltweit werden mittlerweile zahlreiche SAR-Systeme zur Ab
bildung der Erdoberfläche eingesetzt. Diese Systeme können
sowohl flugzeuggetragen als auch weltraumflugkörpergetragen,
z. B. satellitengetragen, realisiert werden. Im Gegensatz zur
optischen Abbildung können SAR-Systeme keine natürlichen Be
leuchtungsquellen nutzen, sondern müssen das abzubildende Ge
biet im gewünschten Frequenzbereich in geeigneter Weise
selbst beleuchten.
Zu diesem Zweck wird bei den bekannten SAR-Systemen eine ein
zige Antenne sowohl für den Sende- als auch für den Empfangs
betrieb genutzt. Bei einem solchen SAR-System, das sich auch
als monostatisches SAR-System bezeichnen läßt, ist ein gepul
ster Radarbetrieb notwendig, bei dem die Sendeimpulse zeit
lich begrenzt werden, so daß die Zeit zwischen zwei aufeinan
derfolgenden Impulsen jeweils für den Empfangsbetrieb genutzt
werden kann. Diese Betriebsart des Radars hat einige prinzip
bedingte Nachteile und Einschränkungen.
Bei den herkömmlichen monostatischen SAR-Systemen werden, wie
in Fig. 1 beispielhaft dargestellt ist, die im Sendezweig von
einem Leistungsverstärker (HPA; High Power Amplifier) 1 kom
menden Sendeimpulse über einen HF-Zirkulator 2 auf eine An
tenne 3 geschaltet und von dort in den Raum zum Erdboden hin
abgestrahlt. Die Sendeimpulse werden im Sendezweig zunächst
von einem digitalen Chirp-Generator 4 aufbereitet und über
zwei Quadraturkanäle I und Q mit Filtern 5 bzw. 6 und Misch
stufen 7 bzw. 8 einem Summierer 9 zugeleitet. Sie werden da
nach mittels einer Mischstufe 10, die außerdem mit der Fre
quenz eines Lokaloszillators 11 betrieben wird, in die Sende
frequenzlage umgesetzt und dann mit Hilfe eines HF-Filters 12
ausgefiltert. Danach werden sie dem bereits erwähnten Lei
stungsverstärker 1 zugeführt. Die zwischen aufeinanderfolgen
den Sendeimpulsen ankommenden Radarechos werden von derselben
Antenne 3 empfangen und über den HF-Zirkular 2 und eine Emp
fängerschutzschaltung 13 im Empfangszweig auf einen rauschar
men Vorverstärker (LNA; Low Noise Amplifier) 14 geschaltet.
Nach Vorfilterung in einem HF-Filter 15, Mischung mit der
Frequenz eines Lokaloszillators 16 in einer Mischstufe 17,
Filterung ins Basisband mittels eines Filters 18, ausreichen
der Verstärkung mit Hilfe eines Verstärkers 19 und einer Ana
log/Digital-Wandlung mittels eines Analog/Digital-Wandlers 20
werden die gängigen Prozessierungsverfahren zur SAR-Bildgene
rierung auf die in dieser Weise gewonnenen Radarrohdaten an
gewendet.
Das geschilderte bekannte SAR-System monostatischer Art hat
jedoch eine Reihe von Nachteilen.
Der zur Nutzung einer einzelnen Antenne notwendige Zirkulator
ist verlustbehaftet und verfügt nur über eine begrenzte Ent
kopplung zwischen Sende- und Empfangszweig. In Verbindung mit
der deswegen notwendigen Empfängerschutzschaltung führt dies
zu höheren Verlusten und einer Verschlechterung der System
rauschzahl. Außerdem wird die maximale Spitzensendeleistung
monostatischer Systeme derzeit durch den nur begrenzt mögli
chen Empfängerschutz limitiert. Von Nachteil sind auch die
aufwendige Stromversorgung und die hohe EMC(Electro-magnetic
Compatibility; Elektromagnetische Verträglichkeit)-Belastung
des Gesamtsystems, die sich ergeben, weil hohe Spitzensende
leistungen im Pulsbetrieb notwendig werden. Bei der Bemessung
der Sendeimpulslänge muß auf die Anforderungen des Empfangs
fensters Rücksicht genommen werden. Eine Verringerung der
Sendeimpulslänge erfordert aber eine Erhöhung der Sendelei
stung, wenn ein konstantes Signal/Rausch-Verhältnis eingehal
ten werden soll.
Beim bekannten monostatischen SAR-System ergibt sich außerdem
eine eingeschränkte Flexibilität des Gesamtsystems bei der
Realisierung von SAR-Sonderbetriebsarten und bei der Durch
führung interferometrischer Messungen. Ein monostatisches
SAR-System ist auch nicht in der Lage, gleichzeitig zu senden
und zu empfangen. Während des Sendevorgangs ist kein Empfang
möglich, und während das Radarecho empfangen wird, kann kein
Sendeimpuls ausgestrahlt werden. Dadurch ist die maximale
Zeitdauer für das Abtasten eines Radarechos auf einen Bruch
teil des Sendepulsintervalls eingeschränkt. Da auch das Sen
depulsintervall einen in erster Linie durch die Auflösung
vorgegebenen Mindestwert nicht unterschreiten darf, existiert
eine größtmögliche, hauptsächlich von der geforderten Auflö
sung abhängige maximale Bildstreifenbreite, welche nicht
überschritten werden kann.
Für weltraumflugkörpergestützte SAR-Systeme beträgt diese ma
ximale Bildstreifenbreite, je nach Einfallswinkel, etwa 8 bis
20 km bei einer Auflösung von 1 m beziehungsweise etwa 40 bis
100 km bei einer Auflösung von 5 m.
Die Unfähigkeit von gleichzeitigem Senden und Empfangen des
bekannten monostatischen SAR-Systems hat außerdem zur Folge,
daß diejenigen Entfernungsbereiche, für welche die Laufzeit
der Radarwelle ein ganzzahliges Vielfaches des Sendepulsin
tervalls ist, nicht abgebildet werden können. Damit diese
Entfernungsbereiche dennoch abgebildet werden können, ist das
Sendepulsintervall bzw. die Wiederholfrequenz der Sendeim
pulse umzuschalten. Bei jedem solchen Umschaltvorgang muß
aber die Laufzeit der Radarwelle abgewartet werden, was Sy
stemverluste bedeutet und letztlich die erreichbare Auflösung
des SAR-Systems weiter einschränkt.
Da beim bekannten monostatischen SAR-System Einfalls- und
Ausfallswinkel immer gleich sind und auf derselben Seite vom
Lot auf die abzubildende Fläche liegen, kann also die Rück
streucharakteristik der abzubildenden Fläche nur für gleiche
Ein- und Ausfallswinkel gemessen werden. Die Rückstreucharak
teristik für unterschiedliche Ein- und Ausfallswinkel und da
mit ein großer Teil der Mikrowelleneigenschaften der abzubil
denden Fläche kann demnach vom bekannten SAR-System der mono
statischen Art nicht erfaßt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, für eine Abbildung der Erdober
fläche ein SAR-System zu schaffen, das ohne erhebliche Sy
stemverluste bei hohem erzielbarem Auflösungsvermögen eine
größere Flexibilität sowohl bei der Abbildungsanordnung als
auch bei der Unterdrückung der beschriebenen Mehrdeutigkeiten
und eine deutliche Erhöhung der Bildstreifenbreite zuläßt.
Darüber hinaus soll das zu schaffende SAR-System in einfacher
Weise realisierbar sein und teilweise auch zu Kostensenkungen
führen.
Gemäß der Erfindung, die sich auf ein Radarsystem der ein
gangs genannten Art bezieht, wird diese Aufgabe dadurch ge
löst, daß entsprechend einem bistatischen Radar eine Sende-
und eine Empfangsantenne vorgesehen sind, die über der abzu
bildenden Erdoberfläche räumlich getrennt und auf verschiede
nen Plattformen angeordnet sind, von denen sich mindestens
eine bewegt, so daß sich eine Relativbewegung zwischen der
Sende- und der Empfangsantenne ergibt, und daß entweder die
Sendeantenne, die Empfangsantenne oder beide Antennen für die
Mehrdeutigkeitsunterdrückung ausgelegt sind.
Mit dem bistatischen SAR-System nach der Erfindung kann
gleichzeitig gesendet und empfangen werden. Es kann sogar
durchgehend gesendet und empfangen werden, wobei sich das
Sendesignal in bestimmten Zeitabständen periodisch wiederholt
(Sendepulsintervall). Als Sendesignal ist in vorteilhafter
Weise ein FMCW(Frequency Modulated Continuous Wave)-Signal
möglich. Das Sendesignal ist in diesem Fall beispielsweise
sägezahnförmig frequenzmoduliert, wobei es die ganze System
bandbreite durchläuft und nach Ablauf des Sendepulsintervalls
auf die Startfrequenz zurückspringt.
Aber auch andere periodische Modulationsarten, welche die
ganze Systembandbreite ausnutzen, sind möglich. Wie auch beim
monostatischen SAR-System hat dieses Sendepulsintervall ört
liche Mehrdeutigkeiten zur Folge. Mehrdeutigkeitsgebiete, aus
denen Radarechos das Instrument um einen oder mehrere Sende
pulsintervalle versetzt erreichen, müssen unterdrückt werden.
Es ist ein Ziel der Antenne, diese Mehrdeutigkeiten zu unter
drücken. Beim monostatischen SAR-System hat man nur eine ein
zige Antenne. Diese muß die Mehrdeutigkeitsgebiete, aus denen
Radarechos das Instrument zur gleichen Zeit und mit derselben
Dopplerverschiebung erreichen wie die vom abzubildenden Ziel
gebiet kommenden Radarechos, zuverlässig und ausreichend
stark unterdrücken. Dazu muß die Antenne eine gewisse Min
destbündelung einhalten, und die Nebenkeulen im Antennen
richtdiagramm müssen ausreichend unterdrückt werden. Die For
derung nach einer gewissen Mindestbündelung bedeutet auch,
daß höchstens eine gewisse Streifenbreite beleuchtet werden
kann. Die derzeitigen nach dem monostatischen Prinzip arbei
tenden satellitengetragenen SAR-Systeme sind alle nach dieser
Systemgrenze ausgelegt.
Beim bistatischen SAR-System läßt sich zunächst auswählen,
welche Antenne (Sende- oder Empfangsantenne oder auch beide)
die Mehrdeutigkeiten unterdrücken soll. Das System kann also
im Gegensatz zum monostatischen Prinzip so ausgelegt werden,
daß die Antennenkeule der Sendeantenne so breit ist, daß der
ganze Einsehbereich von kleinsten bis zu den größten Ein
fallswinkeln beleuchtet wird, ohne daß auf Mehrdeutigkeitszo
nen Rücksicht genommen werden muß. Die Unterdrückung von
Mehrdeutigkeitszonen wird dann allein von der oder den Emp
fangsantennen geleistet.
Bei einer solchen Breitstreifensystemauslegung werden also an
die Sendeantenne nur geringe Ansprüche gestellt. Es sollte
lediglich darauf geachtet werden, daß sie keine Sendeleistung
an nicht abbildbare Gebiete verschwendet und den abbildbaren
Streifen einigermaßen homogen beleuchtet. Die Sendeantenne
wird bei weltraumflugkörpergestützten Systemen also ver
gleichsweise klein und preisgünstig.
Die Empfangsantenne dagegen ist in der Regel zu tapern, um
die für eine gute Mehrdeutigkeitsunterdrückung nötige Neben
keulendämpfung von etwa 25 dB zu erreichen. Die Empfangsan
tennen werden im Vergleich zur Sendeantenne also großflächig
bei hohen Anforderungen an die Fertigungsgenauigkeit sein.
Die Empfangsantennen können aber innerhalb des von der Sende
antenne beleuchteten Zugriffsstreifens beliebig ausgerichtet
werden. Tote Zonen wie beim monostatischen SAR-System gibt es
nicht. Durch Aneinanderreihung mehrerer solcher in sich mehr
deutigkeitsfreier Streifen läßt sich beim bistatischen SAR
nach der Erfindung prinzipiell der ganze Einsehbereich der
Sender/Empfänger-Kombination abbilden, ohne Einschränkung der
möglichen Auflösung und unabhängig von der verwendeten Puls
wiederholfrequenz. Für jeden dieser in sich mehrdeutigkeits
freien Streifen kann eine eigene Antenne und auch ein eigene
Plattform z. B. in Form eines Satelliten verwendet werden. Die
Realisierung ist aber auch mit nur einer Empfangsantenne mög
lich, nämlich dann, wenn ein mit dem Prinzip der phasengesteu
erten Antennen verwandtes Prinzip benutzt wird.
Bei der phasengesteuerten Antenne wird die Antenne in der
Elevation in mehrere Zeilen unterteilt. Jede dieser Zeilen
hat ihren eigenen einstellbaren Laufzeitschieber, so daß die
Signallaufzeit jeder Antennenzeile getrennt eingestellt wer
den kann, bevor die Signale der einzelnen Zeilen zum Anten
nensummensignal aufaddiert werden. Durch geeignete Einstel
lung der Laufzeitschieber läßt sich die Antennenhauptkeule in
der Richtung schwenken. Werden den Laufzeitschiebern noch
Amplitudensteller hinzugefügt, so kann auch die Breite der
Antennenhauptkeule eingestellt werden. Bei einer physikalisch
realisierten phasengesteuerten Antenne kann eine in weiten
Bereichen schwenk- und formbare Antennenhauptkeule genau rea
lisiert werden.
Bestünde der Wunsch, mit nur einer physikalischen Empfangsan
tenne jedoch mehrere elektronische Antennen zu realisieren,
die verschieden ausgerichtet sind, so wäre für jede dieser
elektronischen Antennen ein eigener Laufzeitschieber und Ver
stärkungseinsteller für jede Antennenzeile nötig. Die Antenne
würde also in diesem Falle extrem aufwendig.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der anliegenden Zeich
nungen weiter erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 das bereits in der Einleitung beschriebene Block
schaltbild des Frontends eines herkömmlichen SAR-
Systems nach dem monostatischen Prinzip,
Fig. 2 das Blockschaltbild von Frontends eines bistati
schen SAR-Systems nach der Erfindung mit digita
ler Strahlformung,
Fig. 3 Grundkonfigurationsbeispiele eines bistatischen
SAR-Systems nach der Erfindung,
Fig. 4 in einem Diagramm die minimale Antennenfläche ei
nes herkömmlichen monostatischen SAR-Systems ohne
Gewichtung in Abhängigkeit vom Einfallswinkel für
eine Bahnhöhe von 400 km, und
Fig. 5 in einem Diagramm ebenfalls in Abhängigkeit vom
Einfallswinkel für eine Bahnhöhe von 400 km die
minimale Antennenfläche der großen Antenne eines
bistatischen Systems nach der Erfindung mit
26 dB-Nebenkeulenunterdrückung.
Im herkömmlichen SAR-Empfangszweig wird das empfangene Anten
nensummensignal verstärkt, gefiltert, heruntergemischt und im
Analog/Digital-Wandler abgetastet, wie in Fig. 1 dargestellt
ist. Moderne Analog/Digital-Wandler sind schnell genug, so
daß das Heruntermischen auf eine niedrigere Frequenz entfal
len und durch den Abtastvorgang gleich miterledigt werden
kann. Es wird also im Empfangszweig nur noch ein rauscharmer
Verstärker, ein Filter zur Unterdrückung von Mehrdeutigkeiten
im Frequenzbereich sowie ein schneller Analog/Digital-Wandler
benötigt.
Wie in Fig. 2 dargestellt ist, wird für jede Antennenzeile
Z1. . .ZN einer als phasengesteuerte Antenne ausgebildeten
planaren Empfangsantenne 21 eine solche kostengünstige Emp
fängerkette realisiert. An jede Antennenzeile Z1. . .ZN ist so
mit ein Empfangszweig E1. . .EN angeschlossen, der jeweils aus
einem rauscharmen Verstärker 22, einem Filter 23 zur Unter
drückung von Mehrdeutigkeiten im Frequenzbereich sowie einem
schnellen Analog/Digital-Wandler 24 besteht. Die digitali
sierten Ausgangssignale der Analog/Digital-Wandler 24 aller
Empfangszweige E1. . .EN werden einem Rechner 25 eingegeben.
Dann kann die Signallaufzeit und die Amplitude (Verstärkung)
mit hoher Präzision im verarbeitenden Rechner 25 eingestellt
werden.
Somit findet die Bildung des Antennensummensignals erst im
Rechner 25 statt, und die Realisierung beliebig vieler ver
schiedener elektronischer Antennen mit nur einer physikali
schen Antenne verlangt keinen Hardwareaufwand mehr, sondern
nur noch Rechenzeit (digitale Strahlformung). Die zur guten
Unterdrückung von Mehrdeutigkeiten nötige hohe Nebenkeulen
dämpfung bedingt eine hohe Präzision der Laufzeitschieber und
der Verstärkungseinstellungen. Diese Präzision gewährleistet
der Rechner und ist kein Kostenfaktor mehr.
Ferner ist man nicht mehr darauf angewiesen, durch ein ausge
feiltes Antennendesign an die Grenzen der möglichen Bild
streifenbreite aus einem einzelnen Antennendiagramm zu gehen;
denn die Berechnung eines weiteren Bildstreifens an beliebi
ger Stelle innerhalb des vom Sender breit beleuchteten Zu
griffsstreifens erfordert keinerlei zusätzlichen Hardwareauf
wand, sondern nur zusätzliche Rechenzeit.
Der Sendezweig des in Fig. 2 dargestellten SAR-Systems nach
der Erfindung ist übereinstimmend mit demjenigen des bistati
schen Radarsystems nach Fig. 1 aufgebaut, wobei lediglich zu
berücksichtigen ist, daß die Antenne 1 eine kleine, nicht
scharf bündelnde Antenne sein kann und der HF-Zirkulator ent
fällt.
Die im Sendezweig vom Leistungsverstärker 1 kommenden
Sendeimpulse werden also über den HF-Zirkulator 2 auf die An
tenne 3 geschaltet und von dort in den Raum zum Erdboden hin
abgestrahlt. Die Sendeimpulse werden im Sendezweig zunächst
vom digitalen Chirp-Generator 4 aufbereitet und über die bei
den Quadraturkanäle I und Q mit den Filtern 5 bzw. 6 und den
Mischstufen 7 bzw. 8 dem Summierer 9 zugeleitet. Sie werden
danach mittels der Mischstufe 10, die außerdem mit der Fre
quenz des Lokaloszillators 11 betrieben wird, in die Sende
frequenzlage umgesetzt und dann mit Hilfe des HF-Filters 12
ausgefiltert. Danach werden sie dem vorher erwähnten Lei
stungsverstärker 1 zugeführt.
Bei Anwendung dieses Prinzips entsteht zwar eine hohe Daten
rate, da mehrere Analog/Digital-Wandler parallel geschaltet
sind. Bei der anhaltend rasanten Entwicklung der Rechnertech
nologie stellt diese Tatsache jedoch kein größeres Problem
dar. In vorteilhafter Weise wird eine wesentlich größere
Bildstreifenbreite gewonnen, die nur noch vom zentralen Be
leuchter begrenzt wird.
Das Prinzip des bistatischen SAR-Systems nach der Erfindung
mit Trennung von Sende- und Empfangseinheiten auf verschie
dene Plattformen bedeutet, daß die Einfallsrichtung auf der
Erdoberfläche mit der erfaßten Rückstrahlrichtung der Radar
wellen ganz im Gegensatz zum bekannten monostatischen Prinzip
nicht zusammenfallen muß. Dadurch eröffnen sich vielfältige
neue Möglichkeiten, ein abbildendes Radarsystem zu realisie
ren. In Fig. 3 sind mehrere Grundkonfigurationen schematisch
dargestellt.
Danach sind z. B. folgende Konstellationen des bistatischen
Betriebs möglich.
- 1. Der Sender mit seiner Sendeantenne befindet sich auf ei ner geostationären Bahn GEO. Ein oder mehrere zum SAR-System gehörende Empfänger befinden sich auf einem erdnahem Orbit LEO oder auf flugzeuggetragener Platt form. Der/die Empfänger empfangen die Rückwärtsstreuung der von der Sendeantenne abgestrahlten Radarwellen. Der Vorteil der Rückwärtsstreuung ist die gute Entfernungs auflösung des Systems durch den Zweiweg-Laufzeitunter schied der Radarechos. Nachteilig ist die relativ schwa che Rückwärtsreflexion der Radarwellen.
- 2. Der Sender mit seiner Sendeantenne befindet sich auf ei ner geostationären Bahn GEO. Ein oder mehrere Empfänger auf einem erdnahem Orbit LEO oder auf flugzeuggetragener Plattform empfangen die Vorwärtsstreuung der Radarwel len. Vorteil der Vorwärtsstreuung ist die starke Streu ung der Radarwellen im Bereich der Spiegelreflexion. Nachteilig ist die Verschlechterung der Entfernungsauf lösung des Systems, da sich die Laufzeitunterschiede der Radarechos teilweise kompensieren. Im Bereich der exak ten Spiegelreflexion (Einfallswinkel = Ausfallswinkel) ist keine Entfernungsauflösung mehr möglich.
- 3. Der Sender bewegt sich auf einem erdnahen Orbit LEO. Es lassen sich drei verschiedene Fälle unterscheiden. Ent weder bewegen sich ein oder mehrere Empfänger auf dem identischem Orbit LEO, jedoch zeitversetzt, oder es be wegen sich ein oder mehrere Empfänger auf unterschiedli chem Orbit oder es bewegen sich ein oder mehrere Empfän ger auf flugzeuggetragener Plattform.
- 4. Ein stationärer Sender ist z. B. auf einem Berggipfel BG angeordnet. hier lassen sich zwei verschiedene Fälle un terscheiden. Entweder bewegen sich ein oder mehrere Emp fänger auf einem erdnahem Orbit LEO oder es bewegen sich ein oder mehrere Empfänger auf flugzeuggetragener Platt form.
Grundsätzlich sind alle Kombinationen von Sende- und Emp
fangsplattform möglich. Es muß sich nur mindestens eine der
beiden Plattformen bewegen, da die Relativbewegung zwischen
Sende- und Empfangsantenne die Voraussetzung für die Ausnut
zung des Dopplereffektes ist, der die Auflösung des Bildes in
Bewegungsrichtung erlaubt.
Ein grundsätzliches Problem, das bei allen abbildenden Radar
systemen mit synthetischer Apertur auftaucht, ist das Auftre
ten von Mehrdeutigkeiten in Entfernungsrichtung durch die
Schrägsichtgeometrie und das Auftreten von Mehrdeutigkeiten
im Dopplerspektrum durch die Abtastung mit der Pulswiederhol
frequenz. Grundsätzlich erfolgt die Unterdrückung von Mehr
deutigkeiten durch eine geeignete Wahl der Antennenabmessun
gen, bei der durch ausreichende Bündelung des Antennenstrahls
mehrdeutige Bereiche gleichsam ausgeblendet werden, indem
diese nur noch von den unvermeidlichen Antennennebenkeulen
beleuchtet werden.
Beim bistatischen SAR-System nach der Erfindung ergibt sich
neben der größeren Flexibilität bei der Abbildungsanordnung
auch eine größere Flexibilität bei der Unterdrückung der be
schriebenen Mehrdeutigkeiten.
Grundsätzlich ergeben sich folgende Möglichkeiten:
- 1. Die Sendeantenne ist scharfbündelnd und sorgt daher für die Mehrdeutigkeitsunterdrückung in der Elevation und im Azimut, während die Empfangsantennen eine vergleichs weise mäßige Bündelung und einen mäßigen Antennengewinn haben.
- 2. Die Empfangsantennen sind scharfbündelnd und sorgen für die Mehrdeutigkeitsunterdrückung im Azimut und in der Elevation, während die Sendeantenne klein und mit mäßi ger Bündelung und mäßigem Antennengewinn ausgeführt ist.
- 3. Die Sendeantenne sorgt für die Mehrdeutigkeitsunterdrüc kung im Azimut (scharfbündelnd im Azimut entsprechend der Auflösungsanforderung), während sie in der Elevation den gesamten oder zumindest einen großen Teil des Zu griffsbereichs beleuchtet. Die Ausrichtung ist absolut unkritisch. Die Empfangsantennen sorgen für die Mehrdeu tigkeitsunterdrückung in der Elevation und sind in der Azimutkeule breit genug, um die Lageregelung sowohl der Sende- als auch der Empfangsantenne absolut unkritisch zu machen. Die Mindestbündelung zur Mehrdeutigkeitsun terdrückung wird also durch die Schnittfläche der Boden erfassungsflächen (Footprints) beider Antennen gewähr leistet, was bedeutet, das sowohl die Sende- als auch die Empfangsantenne von der Fläche her im Vergleich zum bekannten monostatischen SAR-System relativ klein sein können.
Bei Zuordnung der scharfbündelnden Antenne zum Sender ergibt
sich der Vorteil, daß die Empfangssatelliten sehr klein,
leicht und billig gebaut werden können, da eine geringe Ent
fernung zum Datenrelais besteht, keine Datenspeicherung er
forderlich ist, kein Schwenk der Antennenhauptkeule durchge
führt werden muß, die Empfangsantenne klein ausgebildet wer
den kann, der Empfänger nur mit Analog/Digital-Wandler ausge
stattet sein muß und die Daten zum Relais durchgereicht wer
den. Ein Vorteil besteht auch darin, daß die Lageregelung der
Empfangssatelliten unkritisch ist. Ein Nachteil der Zuordnung
der scharfbündelnden Antenne zum Sender kann darin gesehen
werden, daß der Sender eine große Antenne mit schwenkbarer
Hauptkeule erfordert.
Bei Zuordnung der scharfbündelnden Antenne zum Empfänger er
gibt sich der Vorteil, daß - je nach Zahl der Empfangssatel
liten - kleine Zielgebiete gleichzeitig und ohne Auflösungs
verlust abgetastet werden können. Ein Vorteil besteht auch
darin, daß die Ausrichtung der Sendeantenne unkritisch ist.
Ein Nachteil der Zuordnung der scharfbündelnden Antenne zum
Empfänger kann darin gesehen werden, daß die Empfangsantennen
relativ großflächig werden und in der Elevation schwenkbar
sein sollten.
Wenn die Mehrdeutigkeitsunterdrückung im Azimut ausschließ
lich von der Sendeantenne und die Mehrdeutigkeitsunterdrüc
kung in der Elevation ausschließlich von der Empfangsantenne
bewirkt wird, ergibt sich der Vorteile, daß - je nach Zahl
der Empfangssatelliten - mehrere kleine Zielgebiete gleich
zeitig und ohne Auflösungsverlust abgetastet werden können.
Vorteilhaft ist auch, daß die Ausrichtung sowohl der Sende-
als auch der Empfangsantenne unkritisch ist. Von Vorteil ist
auch, daß Scan-SAR-Betrieb mit einer eindimensional
(Elevation) schwenkbaren Empfangsantenne möglich ist. Dabei
kann die Sendeantenne starr ausgerichtet werden, obwohl die
Lage des Zielgebietes quer zur Sensorspur innerhalb des Zu
griffsstreifens frei wählbar ist. Wenn die Sendeantenne im
Azimut und die Empfangsantenne in der Elevation schwenkbar
ist, sind alle Sonderbetriebsarten möglich.
Ein gewisser Nachteil der vorstehend beschriebenen Beteili
gung beider Antennen bei der Mehrdeutigkeitsunterdrückung be
steht darin, daß die Sendeantenne verhältnismäßig kompliziert
getapert werden muß, um im Azimut die für eine gute Mehrdeu
tigkeitsunterdrückung nötige Nebenkeulendämpfung zu erzielen
und um in der Elevation eine einigermaßen gleichmäßige Strah
lungsleistungsdichte an einem Zielobjekt über den gesamten
Zugriffsstreifen zu gewährleisten.
Im folgenden wird unter Heranziehung von Fig. 4 und 5 ein Aus
führungsbeispiel des SAR-Systems nach der Erfindung be
schrieben.
Die Ausführbarkeit des beschriebenen SAR-Systems nach der Er
findung wurde mit SAR-Simulationswerkzeugen untersucht, wobei
die Zuverlässigkeit dieser Werkzeuge bereits mehrfach anhand
realisierter SAR-Systeme nachgewiesen wurde. Als Ausführungs
beispiel wurde ein SAR-System untersucht, bei dem ein Sender
auf einem niedrigen Erdorbit plaziert (400 km) ist und ein
oder mehrere Empfangssysteme auf identischem Orbit vorgesehen
sind, sich aber zeitversetzt bewegen. Eine derartige Konfigu
ration ist z. B. für eine Anwendung auf der internationalen
Raumstation Columbus möglich.
Wie im Vorstehenden bereits ausgeführt wurde, muß jedes ab
bildende SAR-System bestimmte Anforderungen an seine minimale
Antennenfläche erfüllen, um die prinzipbedingten Mehrdeutig
keiten noch in ausreichendem Maße zu unterdrücken. Diese not
wendige minimale Antennenfläche ist von der Bahnhöhe und dem
Blickwinkel des Systems abhängig. In Fig. 4 ist die minimale
Antennenfläche eines bekannten monostatischen SAR-Systems mit
ungetaperter Antenne in Abhängigkeit vom Einfallswinkel für
eine Bahnhöhe von 400 km dargestellt. Die obere x-Achse
stellt die Entfernung zum Nadirpunkt dar und erlaubt somit
eine direkte Abschätzung des Zugriffsbereiches.
Wird bei einem bistatischen SAR-System entsprechend der Er
findung entweder die Sende- oder Empfangsantenne wesentlich
kleiner gemacht, als dies nach Fig. 4 eigentlich notwendig wä
re, so erfolgt die Unterdrückung der Mehrdeutigkeiten nur
durch die Einwegcharakteristik der jeweils anderen Antenne.
Wird das Nebenkeulenniveau im Vergleich zum monostatischen
Fall um den Faktor 2 auf z. B. -26 dB abgesenkt, was einem
insgesamt konstanten Mehrdeutigkeitsverhältnis entspricht, so
vergrößert sich die minimale Antennenfläche auch um den Fak
tor 2, da die Apertureffizienz entsprechend abnimmt. Fig. 5
stellt diesen Fall für die gleiche Bahnhöhe dar.
Für die Ausführbarkeitsabschätzung wurde ein bistatisches
SAR-System mit folgenden Eckdaten zugrunde gelegt:
Durchmesser = 0,5 m
Öffnungswinkel = 4,135°
Gewinn = 31,9 dB
Öffnungswinkel = 4,135°
Gewinn = 31,9 dB
Eine solche Sendeantenne würde bei einer Orbithöhe von 400 km
folgende Gebietsgrößen ausleuchten:
Bei Verwendung einer solch kleinen Sendeantenne muß die Emp
fangsantenne nach Fig. 5 bei einem Einfallswinkel von 50° eine
minimale Fläche von ca. 11,2 m2 besitzen.
Folgende Konfiguration wurde angenommen:
Antennenlänge = 12 m
Antennenbreite = 0,94 m
Antennenfläche = 11,24 m2
Antennenbreite = 0,94 m
Antennenfläche = 11,24 m2
Keulenbreite Azimut = 0,19°
Keulenbreite Elevation = 2,43°
Taperung: Dreieckstaperung in beiden Antennendimensionen (E(x) = 1 - 2|x|/a mit a = Aperturlänge)
Nebenkeulendämpfung = -26,5 dB
Gewinn = 47,5 dB
Keulenbreite Elevation = 2,43°
Taperung: Dreieckstaperung in beiden Antennendimensionen (E(x) = 1 - 2|x|/a mit a = Aperturlänge)
Nebenkeulendämpfung = -26,5 dB
Gewinn = 47,5 dB
Bahnhöhe = 400 km
Einfallswinkel = 50°
Dopplerbandbreite = 1645 Hz
Prozessierte Bandbreite = 1200 Hz
Pulswiederholfrequenz (PRF) = 2550 Hz
Pulsbandbreite = 10 MHz
Sendeleistung (peak) = 3 kW
Sendeleistung (mittel) = 300 W
Auslastung (Duty-Cycle) = 10%
Empfängerrauschtemperatur = 650 K (vergleiche X-SAR ca. 850 K)
Einfallswinkel = 50°
Dopplerbandbreite = 1645 Hz
Prozessierte Bandbreite = 1200 Hz
Pulswiederholfrequenz (PRF) = 2550 Hz
Pulsbandbreite = 10 MHz
Sendeleistung (peak) = 3 kW
Sendeleistung (mittel) = 300 W
Auslastung (Duty-Cycle) = 10%
Empfängerrauschtemperatur = 650 K (vergleiche X-SAR ca. 850 K)
Auflösung azimut = 15,5 m (3 Looks)
Auflösung ground range = 17,0-17,7 m
Streifenbreite = 33 km
Notwendige Datenrate = 54 Mbit/s
Rauschäquivalent σ6
Auflösung ground range = 17,0-17,7 m
Streifenbreite = 33 km
Notwendige Datenrate = 54 Mbit/s
Rauschäquivalent σ6
= -24,5 dB bei Streifenmitte
(Noise equivalent)
Radiometrische Auflösung ≈ 2 dB
Mehrdeutigkeitsverhältnis < -21,5 dB
(Total Ambiguity Ratio) (keine Prozessierungsge wichtung)
Radiometrische Auflösung ≈ 2 dB
Mehrdeutigkeitsverhältnis < -21,5 dB
(Total Ambiguity Ratio) (keine Prozessierungsge wichtung)
Die Simulationsergebnisse zeigen, daß ein solches SAR-System
mit sehr guter Bildqualität realisiert werden kann und
gleichzeitig die genannten Vorteile des bistatischen Betriebs
aufweist.
1
Leistungsverstärker (HPA; High Power Amplifier)
2
HF-Zirkulator
3
Antenne
4
Digitaler Chirp-Generator
5
,
6
Filter
7
,
8
Mischstufen
9
Summierer
10
Mischstufe
11
Lokaloszillator
12
HF-Filter
13
Empfängerschutzschaltung
14
Rauscharmer Vorverstärker (LNA; Low Noise Amplifier)
15
HF-Filter
16
Lokaloszillator
17
Mischstufe
18
Filter
19
Verstärker
20
Analog/Digital-Wandler
21
Planare Empfangsantenne
22
Rauscharmer Verstärker (LNA; Low Noise Amplifier)
23
Filter
24
Analog/Digital-Wandler
25
Rechner
BG Berggipfel
E1. . .EN Empfangszweige
GEO Geostationäre Bahn
I, Q Quadraturkanäle
LEO Erdnaher Orbit
Z1. . .ZN Antennenzeilen
BG Berggipfel
E1. . .EN Empfangszweige
GEO Geostationäre Bahn
I, Q Quadraturkanäle
LEO Erdnaher Orbit
Z1. . .ZN Antennenzeilen
Claims (21)
1. Flugzeug- oder weltraumflugkörpergetragenes Radarsystem
mit synthetischer Antennenapertur (SAR = Synthetic Aperture
Radar) zur Abbildung der Erdoberfläche, wobei eine Mehrdeu
tigkeitsunterdrückung durch eine eine Bodenstreifenausleuch
tung ergebende Antennenmindestbündelung mit Nebenkeulendämp
fung vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß entsprechend
einem bistatischen Radar eine Sende- und eine Empfangsantenne
vorgesehen sind, die über der abzubildenden Erdoberfläche
räumlich getrennt und auf verschiedenen Plattformen angeord
net sind, von denen sich mindestens eine bewegt, so daß sich
eine Relativbewegung zwischen der Sende- und der Empfangsan
tenne ergibt, und daß entweder die Sendeantenne, die Emp
fangsantenne oder beide Antennen für die Mehrdeutigkeitsun
terdrückung ausgelegt sind.
2. Radarsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
auf der die Sendeantenne tragenden Plattform zugleich die zu
gehörigen Sendeeinheiten und auf der die Empfangsantenne tra
genden Plattform zugleich die zugehörigen Empfangseinheiten
angebracht sind.
3. Radarsystem nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch
gleichzeitiges Senden auf der einen Plattform und Empfangen
auf der anderen Plattform.
4. Radarsystem nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch ein un
terbrechungslos fortlaufendes Senden von der Sendeplattform
und ein ebenfalls unterbrechungslos fortlaufendes Empfangen
auf der Empfangsplattform.
5. Radarsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das von der Sendeplattform auszusendende Sendesignal ein sich
in bestimmten Zeitabständen wiederholendes Signal ist.
6. Radarsystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das von der Sendeplattform auszusendende Sendesignal ein pe
riodisch moduliertes CW(Continuous Wave)-Signal ist.
7. Radarsystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Sendesignal ein periodisches FMCW(Frequency Modulated
Continuous Wave)-Signal, z. B. ein sägezahnförmig frequenzmo
duliertes CW-Signal, ist.
8. Radarsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die auf der Sendeplattform angeord
nete Sendeantenne derart scharfbündelnd ausgebildet ist, daß
durch sie eine Mehrdeutigkeitsunterdrückung in Azimut und
Elevation erzeugt wird, und daß die auf der Empfangsplattform
angeordnete Empfangsantenne eine vergleichsweise mäßige Bün
delung und einen mäßigen Antennengewinn aufweist, wobei von
ihr der gesamte jeweils abzubildende Zugriffsbereich oder zu
mindest ein großer Teil des Zugriffsbereiches ausgeleuchtet
wird.
9. Radarsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die auf der Empfangsplattform angeordnete
Empfangsantenne derart scharfbündelnd ausgebildet ist, daß
durch sie eine Mehrdeutigkeitsunterdrückung in Azimut und
Elevation erzeugt wird, und daß die auf der Sendeplattform
angeordnete Sendeantenne eine vergleichsweise mäßige Bünde
lung und einen mäßigen Antennengewinn aufweist, wobei von ihr
der gesamte jeweils abzubildende Zugriffsbereich oder zumin
dest ein großer Teil des Zugriffsbereiches ausgeleuchtet
wird.
10. Radarsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Erzeugung einer Mehrdeutigkeitsunter
drückung im Azimut die auf der Sendeplattform angeordnete
Sendeantenne entsprechend der Auflösungsanforderung scharf
bündelnd im Azimut ausgebildet ist, wogegen sie für die Ele
vationsebene vergleichsweise erheblich weniger bündelnd aus
gebildet ist, so daß von ihr in der Elevation der gesamte Zu
griffsbereich oder zumindest ein großer Teil des Zugriffsbe
reiches beleuchtet wird, daß zur Erzeugung einer Mehrdeutig
keitsunterdrückung in der Elevation die auf der Empfangs
plattform angeordnete Empfangsantenne entsprechend der Auflö
sungsanforderung scharfbündelnd in der Elevation ausgebildet
ist, wogegen sie für die Azimutebene vergleichsweise erheb
lich weniger bündelnd ausgebildet ist, so daß von ihr im Azi
mut der gesamte Zugriffsbereich oder zumindest ein großer
Teil des Zugriffsbereiches beleuchtet wird, und daß die Min
destbündelung zur Mehrdeutigkeitsunterdrückung durch die sich
ergebende Schnittfläche der Bodenerfassungsflächen
(Footprints) beider Antennen definiert ist.
11. Radarsystem nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Abdeckung eines Zugriffsbereiches
mehrere scharf bündelnde, in sich mehrdeutigkeitsfreie Strei
fen bedeckende Antennen vorgesehen sind, die so ausgerichtet
sind, daß sie in ihrer Gesamtheit durch Aneinanderreihung
mehrerer solcher in sich mehrdeutigkeitsfreier Streifen den
gesamten Zugriffsbereich überdecken.
12. Radarsystem nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeich
net, daß zur Abdeckung eines Zugriffsbereiches eine scharf
bündelnde, in sich durch Schwenkung der Hauptkeule mehrdeu
tigkeitsfreie Streifen bedeckende, elektronisch phasengesteu
erte Antennen vorgesehen ist.
13. Radarsystem nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Antenne in der Elevation in mehrere Zeilen unterteilt
ist, von denen jede ihren eigenen Laufzeitschieber hat, so
daß die Signallaufzeit jeder Antennenzeile getrennt einstell
bar ist, bevor die Signale der einzelnen Zeilen zum Antennen
summensignal aufaddiert werden, und daß zur Einstellung der
Antennenhauptkeulenbreite zu den Laufzeitschiebern noch
Amplitudensteller hinzugefügt sind.
14. Radarsystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die elektronisch phasengesteuerte Antenne als Empfangsantenne
auf einer Empfangsplattform angeordnet ist, daß in der zuge
hörigen Empfangseinheit im Anschluß an die phasengesteuerte
Antenne für jede Antennenzeile (Z1. . .ZN) ein rauscharmer Ver
stärker (22), ein Filter (23) zur Unterdrückung von Mehrdeu
tigkeiten im Frequenzbereich sowie ein schneller Ana
log/Digital-Wandler (24) vorgesehen sind, und daß das Anten
nensummensignal erst nachfolgend in einem Rechner (25) gebil
det wird.
15. Radarsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Sendeantenne mit zugehörigem
Sender auf einer geostationären (GEO) Satelliten-Plattform
angeordnet ist und daß ein oder mehrere Empfangsantennen mit
den jeweils zugehörigen Empfängereinheiten auf einer bzw.
mehreren sich in einem erdnahen Orbit (LEO) bewegenden Satel
liten-Plattformen oder flugzeuggetragenen Plattformen ange
ordnet sind, welche die Rückwärtsstreuung der Radarwellen
empfangen.
16. Radarsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sendeantenne mit zugehörigem Sender
auf einer geostationären (GEO) Satelliten-Plattform angeord
net ist und daß ein oder mehrere Empfangsantennen mit den je
weils zugehörigen Empfängereinheiten auf einer bzw. mehreren
sich in einem erdnahen Orbit (LEO) bewegenden Satelliten-
Plattformen oder auf flugzeuggetragenen Plattformen angeord
net sind, welche die Vorwärtsstreuung der Radarwellen empfan
gen.
17. Radarsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sendeantenne mit zugehörigem Sender
auf einer sich in einem erdnahen Orbit (LEO) bewegenden Sa
telliten-Plattform angebracht ist und daß ein oder mehrere
Empfangsantennen mit jeweils zugehörigen Empfängereinheiten
auf Satelliten-Plattformen angeordnet sind, die sich auf ei
nem identischen Orbit, jedoch zeitversetzt bewegen.
18. Radarsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sendeantenne mit zugehörigem Sender
auf einer sich in einem erdnahen Orbit (LEO) bewegenden Sa
telliten-Plattform angebracht ist und daß ein oder mehrere
Empfangsantennen mit jeweils zugehörigen Empfängereinheiten
auf Satelliten-Plattformen angeordnet sind, die sich auf un
terschiedlichem Orbit bewegen.
19. Radarsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sendeantenne mit zugehörigem Sender
auf einer sich in einem erdnahen Orbit (LEO) bewegenden Sa
telliten-Plattform angebracht ist und daß ein oder mehrere
Empfangsantennen mit jeweils zugehörigen Empfängereinheiten
auf flugzeuggetragenen Plattformen angeordnet sind.
20. Radarsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sendeantenne mit zugehörigem Sender
auf einer sich auf einem Berggipfel (BG) befindenden Platt
form angebracht ist und daß ein oder mehrere Empfangsantennen
mit jeweils zugehörigen Empfängereinheiten auf Satelliten-
Plattformen angeordnet sind, die sich auf einem erdnahen Or
bit (LEO) bewegen.
21. Radarsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sendeantenne mit zugehörigem Sender
auf einer sich auf einem Berggipfel (BG) befindenden Platt
form angebracht ist und daß ein oder mehrere Empfangsantennen
mit jeweils zugehörigen Empfängereinheiten auf flugzeuggetra
genen Plattformen angeordnet sind.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19938592A DE19938592C2 (de) | 1999-08-18 | 1999-08-18 | Flugzeug- oder weltraumflugkörpergetragenes Radarsystem mit synthetischer Antennenapertur |
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DE19938592A DE19938592C2 (de) | 1999-08-18 | 1999-08-18 | Flugzeug- oder weltraumflugkörpergetragenes Radarsystem mit synthetischer Antennenapertur |
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