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Die
Erfindung betrifft eine Differentialanordnung, insbesondere für den Einsatz
im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs, mit zumindest einem integrierten
Gleichlaufdrehgelenk.
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Derartige
Differentialanordnungen sind grundsätzlich bekannt. Beispielsweise
zeigt die
DE 101 25
793 A1 eine Differentialanordnung mit einem um eine Drehachse
drehend antreibbaren Differentialkorb und zwei koaxial hierin gelagerten
Seitenwellenrädern,
die über
einen Differentialrädersatz
mit dem Differentialkorb antriebsverbunden sind und untereinander
eine ausgleichende Wirkung haben. Die Seitenwellenräder sind
integral mit Gelenkaußenteilen
von zwei Gleichlaufgelenken gestaltet. In die Gelenkinnenteile sind
Seitenwellen zum Antreiben der Räder
drehfest eingesteckt.
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Aus
der
DE 103 54 997
A1 ist eine Differentialanordnung mit Durchbrüchen im
Differentialkorb zur Schmierung bekannt. Zumindest eines der Seitenwellenräder ist
integral mit einem Gelenkaußenteil eines
Gleichlaufgelenks gestaltet. Zur Versorgung der im Differentialkorb
drehenden Bauteile mit Schmiermittel wird hier vorgeschlagen, in
radialen Deckelteilen des Differentialkorbs Durchbrüche vorzusehen,
durch die Schmiermittel aufgrund der Pumpwirkung der Kegelrollenlager
in den Differential korb hineingefördert wird.
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Die
DE 555 030 A offenbart
ein Differentialgetriebe mit einer Umlaufschmierung für die Kardanzapfen
von Antriebswellen. Das Differentialgetriebe umfaßt ein Gehäuse mit
einer zentralen Kammer und daran angeschlossenen seitlichen Kammern,
in denen jeweils ein Kardangelenk aufgenommen ist. In der zentralen
Kammer sind seitli che Rinnen vorgesehen, in denen Öl gesammelt
wird, das anschließend
durch Boh rungen vom Differentialkorb weg in Richtung der seitlichen
Kammern gelangen kann.
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Die
US 3 109 323 A zeigt
ein Sperrdifferential mit einem Differentialkorb, der mittels Kegelrollenlager
im Gehäuse
drehbar gelagert ist. Die Kegelrollenlager fördern Schmiermittel zunächst in
eine außerhalb
des Differentialkorbs liegende Ringkammer, von wo das Schmiermittel
durch Kanäle
in den Differentialkorb gelangen kann.
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In
der
DE 37 06 217 A1 ist
eine Schmiervorrichtung für
ein Ausgleichsgetriebe offenbart. Axial benachbart zum Differentialkorb
ist ein gehäusefester Öleinflußtrichter
angeordnet, der Schmiermittel in den Differentialkorb fördern soll.
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Bei
Differentialanordnungen mit integrierten Gleichlaufdrehgelenken
ist die Versorgung der Gleichlaufdrehgelenke mit Schmiermittel von
großer Wichtigkeit,
um eine lange Lebensdauer der gesamten Differentialanordnung zu
gewährleisten.
Dabei ist es erforderlich, daß die
Gleichlaufdrehgelenke bei allen Fahrzuständen und in allen Drehzahlbereichen ausreichend
geschmiert werden.
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Hiervon
ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Differentialanordnung
mit zumindest einem integrierten Gleichlaufdrehgelenk, insbesondere
zum Einsatz im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs vorzuschlagen,
die eine verbesserte Schmiermittelversorgung für die rotierenden Teile im Differentialkorb
gewährleistet.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Differentialanordnung, insbesondere zum Einsatz im Antriebsstrang
eines Kraftfahrzeugs, gelöst, umfassend
ein Getriebegehäuse
mit zwei einander gegenüberliegenden
Gehäusebohrungen,
wobei in zumindest eine der Gehäusebohrungen
ein Kanal zur Schmiermittelversorgung mündet; einen Differentialkorb,
der mittels Wälzlagern
in den Gehäusebohrungen
drehbar gelagert ist und zwei Seitenwellenräder und mehrere mit den Seitenwellenrädern kämmende und
gemeinsam mit dem Differentialkorb umlaufende Ausgleichsräder umfaßt, wobei
zumindest eines der Seitenwellenräder mit einem Gelenkaußenteil
eines Gleichlaufdrehgelenks fest verbunden ist, wobei das zumindest
eine Gleichlaufdrehgelenk in dem Differentialkorb angeordnet ist;
sowie Umlenkmittel, die an dem Getriebegehäuse festgelegt sind und die
derart gestaltet sind, daß aus
dem Kanal in die zumindest eine Gehäusebohrung fließendes Schmiermittel
in Richtung zum Differentialkorb geleitet wird.
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Der
Vorteil der erfindungsgemäßen Differentialanordnung
besteht darin, daß das
zumindest eine integrierte Gleichlaufdrehgelenk ausreichend mit Schmiermittel
versorgt wird, so daß der
Verschleiß minimiert
wird. Weiterhin werden alle Kontaktstellen der im Differentialkorb
gegeneinander drehenden Bauteile ausreichend mit Schmiermittel versorgt,
so daß auch
hier eine gute Kühlung
und Schmierung erfolgt. Dies gilt sowohl im Stillstand als auch
bei Rotation der Differentialanordnung.
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Nach
einer bevorzugten Ausgestaltung sitzen die Umlenkmittel axial außerhalb
der Mündung des
Kanals in der zugehörigen
Gehäusebohrung
ein. Die Umlenkmittel werden dabei als letztes durch einfaches Einstecken
in die zugehörige
Gehäusebohrung
montiert. Vorzugsweise sind die Umlenkmittel kostengünstig als
Umformteil aus Blech gestaltet. Dies hat den Vorteil eines leichten
Gewichts. Weiterhin sind die Umlenkmittel vorzugsweise kappenförmig gestaltet
und überdecken
das zugehörige
Wälzlager
radial. Hierdurch wird gewährleistet,
daß durch die
Mündung
des Kanals zwischen dem Wälzlager und
den Umlenkmitteln einströmendes
Schmiermitteln nach radial innen geleitet wird, um durch die Seitenwellenöffnung in
den Differentialkorb zu gelangen. Besonders günstig für das Einleiten von Schmiermittel
ist es, wenn die Umlenkmittel in das zugehörige Wälzlager axial hineinragen.
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In
Konkretisierung umfassen die Umlenkmittel einen zylindrischen Befestigungsabschnitt
zum Festlegen an dem Differentialgehäuse, einen sich daran anschließenden radialen
Abschnitt zum Umlenken des Schmiermittels nach radial innen sowie
einen sich hieran anschließenden
in Richtung zum Differentialkorb abgebogenen Hülsenabschnitt. Dabei hat der
zylindrische Befestigungsabschnitt einen geringfügig größeren Außendurchmesser als der Durchmesser
der Gehäusebohrung,
so daß die
Umlenkmittel mit Übermaßpassung
in die Gehäusebohrung
eingepreßt
werden können.
Der Hülsenabschnitt
ist vorzugsweise konisch und verjüngt sich in Richtung zum Differentialkorb
hin. Dabei ist der Hülsenabschnitt
so gestaltet, daß der
Ringspalt zwischen der Seitenwelle und den Umlenkmitteln groß genug
ist, um Kontakt zwischen der Seitenwelle und den Umlenkmitteln – auch bei
Winkelbewegungen – zu
vermei den. Vorzugsweise hat der Hülsenabschnitt axial verlaufende
Ausnehmungen, insbesondere Schlitze, die sich von einer freien Umfangskante
aus erstrecken. Dabei ist die konische Fläche durch die Ausnehmungen
unterbrochen, so daß eine
axiale Fließrichtung
vorgegeben wird. So wird vorteilhaft erreicht, daß von oben
fließendes
Schmiermittel in Richtung zum Differentialkorb geleitet wird. Alternativ können beispielsweise
auch axial verlaufende Leitrinnen oder Rippen in dem Hülsenabschnitt
vorgesehen sein, die das Schmiermittel in Richtung zum Differentialkorb
leiten.
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Nach
einer bevorzugten Ausgestaltung umfaßt das Wälzlager einen in der Gehäusebohrung einsitzenden
Lageraußenring,
einen im Differentialkorb einsitzenden Lagerinnenring sowie zwischen dem
Lageraußenring
und dem Lagerinnenring gehaltene Wälzkörper. Dabei hat der Lagerinnenring
eine größere axiale
Erstreckung als der Lageraußenring, damit
er mit seinem Befestigungsabschnitt in den Differentialkorb eingepreßt werden
kann. Dadurch, daß sowohl
der Differentialkorb als auch das Gehäuse an Außenflächen des Lagers angreifen,
ist die Innenfläche
des Innenrings frei. Dabei ist die Innenfläche derart gestaltet, daß das Schmiermittel
in Richtung Differentialkorb geleitet wird. Hierfür hat der
Lagerinnenring eine konische Bohrung, die sich in Richtung zum Differentialkorb öffnet. So
fließt
das auf den Lagerinnenring gelangte Schmiermittel in Richtung zu
den Gleichlaufgelenken und bildet im Differentialkorb einen Schmiermittelsumpf.
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Es
ist vorgesehen, daß der
Differentialkorb einen Mantelabschnitt aufweist, der weitestgehend nach
außen
hin geschlossen ist. Hierdurch wird vorteilhaft erreicht, daß das Schmiermittel
im Differentialkorb verbleibt und nicht durch die Fliehkräfte aus diesem
herausgeschleudert wird. Weiterhin ist an dem Differentialkorb ein
Tellerrad zum Einleiten eines Drehmoments angebracht, das in einen
im Differentialgehäuse
gebildeten Schmiermittelsumpf eintauchen kann. Vorzugsweise ist
oberhalb des Differentialkorbs an der Innenwandung des Gehäuses eine Rippe
und/oder eine Rinne vorgesehen, an der das hochgeschleuderte Schmiermittel
gefangen wird und in Richtung zu den Kanälen im Gehäuse geleitet wird. Dabei können die
Kanäle
nach einer ersten Möglichkeit
in Form einer internen rohrartigen Leitung im Gehäuse gestaltet
sein, die in den Innenraum des Gehäuses einerseits und in den
Gehäusebohrungen
andererseits mündet.
Alternativ hierzu können
die Kanäle
auch in Form von zum In nenraum offenen Nuten gestaltet sein, durch
die das Schmiermittel fließt. Nachdem
das Schmiermittel in die Kanäle
eingetreten ist, gelangt es von hier zu den Mündungen in den Gehäusebohrungen.
Dann strömt
das Schmiermittel entlang den Umlenkmitteln zu den Lagerinnenringen und
von dort zu den Gleichlaufdrehgelenken im Differentialkorb. Hier
bildet das Schmiermittel einen Sumpf, so daß alle relativ zueinander drehenden Bauteile
geschmiert werden. Dadurch, daß der
größte Innendurchmesser
der Lagerinnenringe kleiner ist als der größte Innendurchmesser der Gelenkaußenteile
verbleibt immer eine ausreichende Schmiermittelmenge im Differentialkorb.
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Nach
einer bevorzugten Ausgestaltung sind in dem Differentialkorb zwei
Gleichlaufgelenke drehbar aufgenommen, wobei jedes der Gleichlaufdrehgelenke
ein Gelenkaußenteil
umfaßt,
das mit einem zugehörigen
Seitenwellenrad verbunden ist, wobei in beide der Gehäusebohrungen
ein Kanal mündet
und zwei Umlenkmittel zur Schmiermittelversorgung vorgesehen sind.
Es ist jedoch in bestimmten Anwendungsfällen auch eine Differentialanordnung
mit nur einem integrierten Gleichlaufdrehgelenk und nur einem Kanal
im Gehäuse
und nur einem Umlenkmittel denkbar. Ein solcher Anwendungsfall ist
beispielsweise in Antriebssträngen
von Kraftfahrzeugen mit in Bezug auf eine Fahrzeuglängsachse
außermittig
versetzt angeordneter Antriebswelle denkbar, beispielsweise bei
vorderradgetriebenen Kraftfahrzeugen mit quer eingebautem Motor.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
werden nachstehend anhand der Zeichnung erläutert. Hierin zeigt
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1 eine
erfindungsgemäße Differentialanordnung
in einer ersten Ausführungsform
im Längsschnitt;
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2 eine
erfindungsgemäße Differentialanordnung
in einer zweiten Ausführungsform
im Längsschnitt;
-
3 das
Getriebegehäuse
gemäß Schnittlinie
III-III aus 2;
-
4 das
Getriebegehäuse
gemäß Schnittlinie
IV-IV aus 2; Es ist eine Differentialanordnung 1 mit
einem Differentialkorb 2 gezeigt, der in einem nur teilweise
dargestellten feststehenden Getriebegehäuse 3 zu lagern ist.
Die Differentialanordnung 1 ist Teil eines Differentialgetriebes
im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeuges und dient zur Drehmomentübertragung
von einer nicht dargestellten Längsantriebswelle
auf zwei Seitenwellen 4, 5. Der Differentialkorb 2 ist
mehrteilig ausgebildet und umfaßt
ein topfförmiges
erstes Korbteil 6 mit einem Flansch 7 und ein
deckelförmiges
zweites Korbteil 8, das an dem ersten Korbteil 6 mittels
Schraubverbindungen 9 befestigt ist. Dabei ist mittels
der Schraubverbindungen 9 gleichzeitig ein Tellerrad 11 mit
dem Differentialkorb 2 verbunden, das mit einem nicht dargestellten
Antriebsritzel in Verzahnungseingriff zu bringen ist.
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Das
in den Differentialkorb 2 eingeleitete Drehmoment wird über Ausgleichsräder 12,
die im Differentialkorb 2 auf zur Drehachse A senkrechten Zapfen 13 drehbar
gelagert sind und gemeinsam mit dem Differentialkorb 2 umlaufen,
auf die beiden Seitenwellenräder 14, 15 übertragen.
Dabei sind die Seitenwellenräder 14, 15 mit
den Ausgleichsrädern 12 in Verzahnungseingriff.
Axial zwischen den Seitenwellenrädern 14, 15 liegt
eine Zapfenanordnung, die zwei Zapfenteile 17, 18 umfaßt, wobei
jedes der beiden Zapfenteile 17, 18 zwei einander
diametral gegenüberliegende
Ausgleichsräder 12 auf
einem Zapfen 13 trägt.
Die beiden Zapfenteile 17, 18 haben jeweils eine
mittig angeordnete halbseitige Ausnehmung 16, die sich
etwa über
den halben Querschnitt erstreckt und dazu dient, daß die beiden
Zapfenteile 17, 18 in gekreuzter Position ineinandergreifen
können.
Dies hat für
die Differentialanordnung eine stabilisierende Wirkung. Die Zapfenteile 17, 18 haben jeweils
zwei Schultern 19, gegen die die Ausgleichsräder 12 anlaufen,
so daß eine
Verschiebung nach radial innen verhindert wird. Bei Rotation des
Differentialkorbes 2 und dadurch auftretenden Fliehkräften laufen
die Ausgleichsräder 12 radial
außen
gegen Lagerscheiben 21 an, in denen die Zapfen 13 der Zapfenteile 17, 18 gelagert
sind. Die Zapfenteile 17, 18 sind gegenüber den
Lagerscheiben 21 mittels Sicherungsringen 22 axial
gesichert. Die Lagerscheiben 21 sind in radiale Durchbrüche 23 im
Differentialkorb 2 eingesetzt, die als Montageöffnungen
zum Einsetzen der Ausgleichsräder 12 dienen.
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In
dem Differentialkorb 2 sind zwei Gleichlaufdrehgelenke 24, 25 angeordnet.
Die Gleichlaufdrehgelenke 24, 25, von denen im
folgenden nur eines exemplarisch beschrieben wird, umfassen jeweils
ein Gelenkaußenteil 26 mit
Außenbahnen 27, ein
hierzu abwinkelbares Gelenkinnenteil 28 mit Innenbahnen 29,
eine drehmomentübertragende
Kugel 31 je Paar von einander gegenüberliegenden Außenbahnen 27 und
Innenbahn 29 sowie einen die Kugeln 31 in einer
winkelhalbierenden Ebene haltenden Käfig 32. Die Gelenkaußenteile 26 sind
unmittelbar als Seitenwellenräder 14, 15 mit
Kronenradverzahnung ausgebildet. Die mit den Seitenwellenrädern 14, 15 kämmenden
Ausgleichsräder 12 sind
als Stirnräder gestaltet.
Die Gelenkaußenteile 26 sind
jeweils mit Radialspalt gegenüber
der zylindrischen Innenfläche des
Differentialkorbes 2 selbstzentrierend von den Ausgleichsrädern 12 gehalten.
Axial stützen
sich die Gelenkaußenteile 26 mittels
reibmindernder und spielausgleichender Anlaufscheiben 33, 34 gegenüber dem
Differentialkorb 2 ab. Die Gelenkinnenteile 28 der
Gleichlaufgelenke 24, 25 sind jeweils mit einer zugehörigen Seitenwelle 4, 5 über eine
Längsverzahnung 35, 36 drehfest
verbunden und mittels einem Sicherungsring 37, 38 axial
fixiert.
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Der
Differentialkorb 2 ist mittels zweier Wälzlager 39, 40,
die als Kegelrollenlager gestaltet sind, in dem Gehäuse 3 gelagert.
Die Wälzlager 39, 40 umfassen
jeweils einen Lagerinnenring 44, 45, einen Lageraußenring 48, 49 und
Wälzkörper 41.
Die Lagerinnenringe 44, 45 haben jeweils einen
Befestigungsabschnitt 46, 47 mit einer zylindrischen
Außenfläche, der
in eine entsprechende Bohrung im Differentialkorb 2 mittels Übermaßpassung
eingepreßt
ist. Die Lageraußenringe 48, 49 sind
in den Gehäusebohrungen 42, 43 aufgenommen
und gegen in Ringnuten einsitzende Sicherungsringe 51, 52 axial
abgestützt. Durch
die besondere Gestalt der Wälzlager 39, 40 ist die
konische Innenfläche
der Lagerinnenringe 44, 45 frei.
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Um
eine Versorgung der im Differentialkorb 2 drehenden Bauteile,
insbesondere der Gleichlaufdrehgelenke 24, 25,
zu erreichen, sind axial benachbart zu den Wälzlagern 39, 40 Umlenkmittel 53, 54 in die
Gehäusebohrungen 42, 43 eingesteckt.
Die Umlenkmittel 53, 54 sind derart gestaltet,
daß aus
Kanälen 55, 56 im
Gehäuse 3 fließendes Schmiermittel
in den Differentialkorb 2 geleitet wird. Die Kanäle 55, 56 sind
in Form von internen rohrartigen Leitungen gestaltet, die vom Gehäuseinnenraum ausgehen
und in die Gehäusebohrung 42, 43 münden. Die
Leitungen werden beim Gießen
durch Verwendung entsprechender Kerne hergestellt. Die Mündungen
sind axial benachbart zu den Lageraußenringen 48, 49 der Wälzlager 39, 40 und
im Überdeckungsbereich
mit den Ringnuten bzw. den Sicherungsringen 51, 52 angeordnet.
Axial benachbart zu den Mündungen
sitzt jeweils ein zugehöriges
Umlenkmittel 53, 54 ein, das als Blechumformteil
gestaltet ist und in die Gehäusebohrung 42, 43 eingesetzt
ist. Dabei ist zwischen dem Sicherungsring 51, 52 und
dem Umlenkmittel 53, 54 ein ausreichend großer Spalt
gebildet, durch den das Schmiermittel aus dem Kanal 55, 56,
am Sicherungsring 51, 52 vorbei nach radial innen
entlang den Umlenkmitteln 53, 54 strömen kann.
Die Umlenkmittel 53, 54 sind kappenförmig gestaltet
und umfassen jeweils einen zylindrischen Befestigungsabschnitt 57 zum
Einpressen in das Differentialgehäuse 3, einen sich
daran anschließenden
radialen Abschnitt 58 zum Umlenken des Schmiermittels nach radial
innen sowie einen sich hieran anschließenden in Richtung zum Differentialkorb 2 abgebogenen
Hülsenabschnitt 59,
der in den Lagerinnenring 44, 45 eintaucht. Der
Hülsenabschnitt 59 ist
konisch und verjüngt
sich in Richtung zum Differentialkorb 2. An seinem dem
Differentialkorb 2 zugewandten Ende hat der Hülsenabschnitt 59 Ausnehmungen 60 in Form
von axialen Schlitzen, die sich von einer freien Umfangskante aus
erstrecken. Durch die axial verlaufenden Schlitze 60 wird
eine axiale Fließrichtung vorgegeben,
so daß von
oben fließendes
Schmiermittel in Richtung zum Differentialkorb geleitet wird. Alternativ
zu den Schlitzen können
beispielsweise auch axial verlaufende Leitrinnen oder Rippen an
einer Außenfläche des
Hülsenabschnitts
vorgesehen sein. Vom Hülsenabschnitt
tropft das Schmiermittel auf eine Innenfläche des Lagerinnenrings 44, 45. Diese
ist konisch und öffnet
sich in Richtung zum Differentialkorb 2, so daß das Schmiermittel
durch die Fliehkraft zu den Gleichlaufgelenken 24, 25 fließt.
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Der
Fließverlauf
des Schmiermittels ist wie folgt. Aus den Kanälen 55, 56 gelangt
das Schmiermittel durch die Mündungen
in die Gehäusebohrungen 42, 43.
Von dort strömt
das Schmiermittel entlang den Umlenkmitteln 53, 54 zu
den Lagerinnenringen 44, 45 und weiter zu den
Gleichlaufdrehgelenken 24, 25. Durch die zwischen
Gelenkaußenteil 26 und Gelenkinnenteil 28 gebildeten
Kugelbahnen fließt das
Schmiermittel dann weiter in Richtung zu den Verzahnungseingriffen
der Seitenwellenräder 14, 15 mit
den Ausgleichsrädern 12.
Die Lagerinnenringe 44, 45 wirken als Barriere
und gewährleisten,
daß sowohl
im drehenden als auch im stehenden Zustand eine ausreichende Menge
Schmiermittel im Differentialkorb 2 verbleibt. Im Gehäuse 3 ist
oberhalb des Differentialkorbs 2 an der Innenwandung eine
nicht dargestellte Rippe bzw. eine Rinne vorgesehen, die etwa in
der Zeichenebene liegt. Diese verläuft im Längsschnitt betrachtet von einer
Kanalöffnung
des rechten Kanals 55 an der Innenseite des Gehäuses 3 entlang
bis zur gegenüberliegenden
Kanalöffnung des
linken Kanals 56. An dieser Rippe bzw. Rinne wird das durch
das Tellerrad 11 hochgeschleuderte Schmiermittel gefangen
und fließt
in Richtung zu den Kanalöffnungen
im Gehäuse 3.
Durch die Kanalöffnungen
gelangt das Schmiermittel in die Kanäle 55, 56 und
wird von dort, wie oben beschrieben, in den Innenraum des Differentialkorbs 2 geleitet.
Durch die erfindungsgemäße Differentialanordnung 1 werden sowohl
die integrierten Gleichlaufdrehgelenke 24, 25 als
auch die Differentialräder 12, 14, 15 ausreichend mit
Schmiermittel versorgt, so daß Verschleiß minimiert
wird.
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Die 2, 3 und 4,
welche im folgenden gemeinsam beschrieben werden, zeigen eine zweite
Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Differentialanordnung.
Diese entspricht hinsichtlich ihres Aufbaus weitestgehend derjenigen
aus 1, auf deren Beschreibung insofern bezug genommen
wird. Dabei sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugsziffern und
abgewandelte Bauteile mit um eins gestrichenen Bezugsziffern versehen.
Die Differentialanordnung nach den 2 bis 4 ist dadurch
gekennzeichnet, daß die
Kanäle 55', 56' in Form von
Nuten gestaltet sind, die zum Innenraum hin offen sind. Vorliegend
sind die Nuten etwa V-förmig
gestaltet, wobei auch beliebig andere Formen denkbar sind. Vom Tellerrad
nach oben geschleudertes Schmiermittel läuft großteils in die Nuten und fließt zu jeweils
zu den Gehäusebohrungen 42, 43, um
dann von den Umlenkmitteln 53, 54 in Richtung Differentialkorb 2 gelenkt
zu werden. Während
auf der linken Seite des Gehäuses 3 eine
Nut 56' vorgesehen
ist, ist auf der rechten Seite im oberen Bereich des Gehäuses 3 zusätzlich eine
Rippe 50 vorgesehen, die in der Nut 55' ausläuft. Selbstverständlich ist auch
eine Ausführungsform
ohne Rippe 50 oder mit beidseitig verlaufenden Rippen denkbar.
Die vorliegende Ausführungsform
hat den Vorteil einer einfachen Herstellung, da die Nuten durch
einfache Kerne in der Gußform
erzeugt werden können.
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- 1
- Differentialanordnung
- 2
- Differentialkorb
- 3
- Gehäuse
- 4
- Seitenwelle
- 5
- Seitenwelle
- 6
- erstes
Korbteil
- 7
- Flansch
- 8
- zweites
Korbteil
- 9
- Schraubverbindung
- 11
- Tellerrad
- 12
- Ausgleichsrad
- 13
- Zapfen
- 14,
15
- Seitenwellenrad
- 16
- Ausnehmung
- 17,
18
- Zapfenteil
- 19
- Schulter
- 21
- Lagerscheibe
- 22
- Sicherungsring
- 23
- Durchbruch
- 24,
25
- Gleichlaufdrehgelenk
- 26
- Gelenkaußenteil
- 27
- Außenbahn
- 28
- Gelenkinnenteil
- 29
- Innenbahn
- 31
- Kugel
- 32
- Käfig
- 33,
34
- Anlaufscheibe
- 35,
36
- Längsverzahnung
- 37,
38
- Sicherungsring
- 39,
40
- Wälzlager
- 42,
43
- Gehäusebohrung
- 44,
45
- Lagerinnenring
- 46,
47
- Befestigungsabschnitt
- 48,
49
- Lageraußenring
- 50
- Rippe
- 51,
52
- Sicherungsring
- 53,
54
- Umlenkmittel
- 55,
56
- Kanal
- 57
- Befestigungsabschnitt
- 58
- radialer
Abschnitt
- 59
- Hülsenabschnitt
- 60
- Ausnehmung
- A
- Drehachse
- B
- Zapfenachse