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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befestigen eines Betätigungszuges an einem Halter oder dergleichen mit einem halterseitig fixierbarem Befestigungselement und einer darin gehaltenen Schlauchfassung, die ein mit einem Seilhüllenendstück verbundenes Rohr zur Führung einer Endarmatur aufweist, wobei mit dem Rohr und/oder mit dem Befestigungselement Mittel zum Verschwenken des Betätigungszuges bzw. der Schlauchfassung oder des Rohrs relativ zum Befestigungselement verbunden sind.
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Stand der Technik
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Wenn Betätigungszüge dem jeweiligen Bedienungsfall gerecht werden sollen, so müssen sie in jeder Hinsicht den Gegebenheiten der Maschine beziehungsweise der Anlage entsprechen. Deshalb ist es wichtig, alle im Einflussbereich liegende Daten zusammen zu stellen und danach die Betätigung auszulegen. Am wichtigsten ist dabei die Art der auszuführenden Bewegung. Ist sie gradlinig, so genügt zur Anbindung an ein Gehäuse oder dergleichen eine einfache Gewindeschlauchfassung am Seilhüllenendstück, die mittels einem Befestigungselement an dem Gehäuse anordenbar ist.
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Muss die Betätigung jedoch einer Bogenbewegung folgen, wie zum Beispiel beim Bewegen eines Hebels, so wird gemäß dem Stand der Technik ein Kugelgelenk oder ein Gelenkrohr zur gehäuseseitigen Anbindung benötigt, wie dies in „Mechanische Betätigungszüge: Grundlagen und Anwendungen/Ludwig M. Leiseder – Landsberg/Lech: Verlag Moderne Industrie 1994, Seite 39, ” beschrieben ist. Dabei ist das Seilhüllenendstück mit dem Gelenkrohr an dessen einem Ende verbunden, so dass zwischen Verbindung und Gelenk der Betätigungszug in dem starren Gelenkrohr und nicht mehr in einem flexiblen Schlauch geführt ist. Das Kugelgelenk ist lösbar auf dem Gelenkrohr angeordnet, wodurch ein Verschwenken des Gelenkarmes ermöglicht wird. Beim Verschwenken erfährt der Betätigungszug im Endbereich des Gelenkrohres radial, senkrecht zu seiner Längserstreckung eine zusätzliche, belastende Kraft. Diese Beanspruchungen führen zu einer Begrenzung der Lebensdauer, da der Betätigungszug dazu neigt, in diesem Bereich zu reißen.
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Aus
WO 02/40878 A1 ist eine Schlauchfassung für Betätigungszüge mit einem Seilhüllenendstück und mit einem damit verbindbaren Befestigungselement bekannt. Das Befestigungselement ist mit einem äußeren Schlauch des Betätigungszuges verbindbar. Außerdem ist innerhalb der Schlauchfassung sowohl dem Befestigungselement, als auch dem Seilhüllenendstück jeweils ein Dämpfungselement zugeordnet. An dem Befestigungselement und dem Seilhüllenendstück sind dabei mehrere Halteelemente angeordnet, die in zugeordnete Ausnehmungen der Dämpfungselemente eingreifen.
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Problem
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum Befestigen eines Betätigungszuges an einem Halter der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, welche sich bei einfachem Aufbau, geringem Teilebedarf und einfacher Montage durch eine erhöhte Lebensdauer auszeichnet.
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Erfindung und vorteilhafte Wirkungen
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht ein Verschwenken des Betätigungszuges beziehungsweise der Schlauchfassung oder des Rohres relativ zum Befestigungselement, ohne dass wie im Stand der Technik zusätzlich Bauteile erforderlich wären, die in einem separaten Montageschritt an dem Rohr, der Schlauchfassung beziehungsweise dem Schlauch angeordnet werden müssten.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel als mehrere elastische Elemente in Form von Stiften ausgebildet sind, die zwischen dem Befestigungselement und einem mit dem Rohr einstückig ausgebildeten Anschlusselement angeordnet sind und sich an diesen beiden Elementen abstützen.
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Die gesamte Schlauchfassung kann unabhängig von ihrer späteren Anwendung einstückig vormontiert werden. Die Verschwenkbarkeit des Rohres wird nur von den Mitteln beeinflusst, welche als integraler Bestandteile des Rohres und/oder des Befestigungselementes unlösbar mit diesem verbunden sind.
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Hierdurch ist der Verschwenkbereich in dem zum Seilhüllenende hinweisenden Endbereich des Rohres angeordnet, so dass der Betätigungszug nur minimale Kräfte senkrecht zu einer axialen Ausdehnung beim Verschwenken des Rohres erfährt. Die Verschwenkbarkeit wird erfindungsgemäß durch das wenigstens eine elastische Element erreicht, das zwischen dem Befestigungselement und der Schlauchfassung angeordnet ist. Das Rohr ragt dabei nicht mehr über die gelenkige Verbindung in Richtung des Seilhüllenendstückes hinaus. Die Lebensdauer des Betätigungszuges wird dadurch wesentlich erhöht.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, das Rohr mit einem Anschlusselement zur einfachen Anbindung an das Befestigungselement zu versehen.
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Um das Anschlusselement unverlierbar an dem Rohr zu halten, empfiehlt es sich, das Rohr einstückig mit dem Anschlusselement auszubilden.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Anschlusselement an dem dem Seilhüllenendstück zugewandten Endstück des Rohres angeordnet. Durch diese Maßnahme ist sichergestellt, dass beim Verschwenken der Schlauchfassung auf den Betätigungszug nur minimale radiale Kräfte senkrecht zu seiner axialen Erstreckung einwirken. Dadurch wird das Rohr in seinen dem Seilhüllenendstück zugewandten Endbereich nämlich nur minimal verschwenkt, so dass keine großen radialen, den Betätigungszug belastenden Kräfte auftreten.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Seilhüllenendstück an seinen zu dem Rohr hinweisenden Enden mit elastischen Wandungsfortsätzen versehen, die in korrespondierender Aussparung des Rohres eingreifen. Dadurch ist in montagetechnisch einfacher Weise ein Verbinden des Seilhüllenendstücks mit dem Rohr ermöglicht. Ein dauerhaftes Verbinden des Seilhüllenendstücks mit dem Rohr lässt sich beispielsweise durch einfaches Verpressen dieser Teile erreichen.
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Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass die elastischen Wandungsfortsätze formschlüssig in den korrespondierenden Aussparungen gehalten sind. Um eine dauerhafte Verbindung herzustellen, müssen dabei nur minimale Verbindungskräfte beziehungsweise -energien aufgewandt werden.
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Als Verbindungsarten zwischen Seilhüllenendstück und Rohr haben sich beispielsweise Verpressen, Anspritzen oder Schweißen, insbesondere Ultraschallschweißen, bewährt. Diese Verfahren zum Verbinden zweier Elemente sind herstellungstechnisch einfach zu realisieren und haben sich in der Praxis bewährt.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass das Seilhüllenendstück und/oder das Rohr gegenüber dem Befestigungselement um bis zu 10° verschwenkbar sind. Für Anwendungen im Bereich von Schalt- und Wählzügen sind das Seilhüllenendstück und/oder das Rohr gegenüber dem Befestigungselement um bis zu 1° verschwenkbar.
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Von besonderem Vorteil ist es, wenn die elastischen Elemente zwischen Betätigungselement und Schlauchfassung als Feder- und/oder Dämpfungselemente ausgebildet sind. Hierdurch ist in einfacher Weise die Verschwenkbarkeit der in dem Befestigungselement gehaltenen Schlauchfassung gewährleistet. Je nach Federelastizität der Feder und/oder Dämpfungselemente können unterschiedliche Verschwenkwinkel realisiert werden.
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Dabei kann es vorgesehen sein, dass die elastischen Elemente aus einem Kunststoff, insbesondere aus einem Elastomer, gebildet sind. Solche Elastomere sind verfahrenstechnisch einfach und günstig in allen erdenklichen Formen, wie beispielsweise Stifte, Ringe oder dergleichen herzustellen und zwischen Befestigungselement und Schlauchfassung zu platzieren.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung sind zwischen dem Befestigungselement und der Schlauchfassung mehrere elastische Elemente oder ein elastisches Ringelement angeordnet. Dadurch ist ein Verschwenken der Schlauchfassung beziehungsweise des Rohres rotationssymmetrisch um eine Längsachse des Befestigungselementes ermöglicht.
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Ausführungsbeispiel
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Weitere Ziele, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen.
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Es zeigen:
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1 ein Ausführungsbeispiel einer Schlauchfassung zur Verwendung in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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2 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem Befestigungselement und einer darin gehaltenen Schlauchfassung gemäß 1.
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Die in 1 dargestellte Schlauchfassung 2 für eine erfindungsgemäße Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem Rohr 5 und einem damit verbundenen Seilhüllenendstück 4, durch welches ein nicht dargestellter Betätigungszug verläuft. In dem hier gewählten Ausführungsbeispiel ist im Verbindungsbereich des Rohres 5 mit dem Seilhüllenendstück 4 ein Anschlusselement 6 gebildet, welches an einem in 2 dargestellten Befestigungselement 1 der Vorrichtung anordenbar ist. Das Anschlusselement 6 ist dabei einstückig mit dem Rohr 5, und zwar an dessen dem Seilhüllenendstück 4 zugewandten Ende, ausgebildet.
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An dem Anschlusselement 6 sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel elastische Elemente 3 in Form von Stiften aus federelastischem Kunststoff, insbesondere aus Elastomeren, angeordnet.
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Wie in 2 dargestellt, sind die als Kunststoffstifte ausgebildeten elastischen Elemente 3 zwischen dem Befestigungselement 1 und dem Anschlusselement 6 angeordnet und stützen sich an diesen beiden Elementen ab. Alternativ kann es auch vorgesehen sein, andere elastische Elemente, wie beispielsweise Ringelemente, einzusetzen.
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Das Seilhüllenendstück 4 weist Wandungsfortsätze 7 auf, die in korrespondierende Aussparungen 8 des Anschlusselementes 6 eingreifen. Vorliegend sind die Aussparungen 8 und die Wandungsfortsätze 7 formschlüssig miteinander verbunden. Die dauerhafte Verbindung zwischen den Wandungsfortsätzen 7 und den Aussparungen 8 wird mittels Verpressen erreicht. Alternativ können natürlich auch andere Verbindungsverfahren, wie beispielsweise Anspritzen oder Schweißen, insbesondere Ultraschalschweißen, benutzt werden.
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In dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel der Vorrichtung ist die Schlauchfassung 2 durch das Anschlusselement 6 verschwenkbar in dem Befestigungselement 1 aufgenommen. Die elastischen Elemente 3 sind dabei rotationssymmetrisch an dem Anschlusselement 6 um das Rohr 5 und das Seilhüllenendstück 4 angeordnet. Dadurch wird ein Verschwenken der Schlauchfassung 2 beziehungsweise des Rohres 5 rotationssymmetrisch um eine Längsachse 10 des Befestigungselementes 1, welches unverlierbar an einem Gehäuse oder dergleichen befestigbar ist, ermöglicht.