DE102005019457A1 - Verfahren zum Herstellen einer Radschüssel - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Radschüssel für Fahrzeugräder, insbesondere für Personenkraftwagenräder, durch Schneid- und Umformschritte auf einer Stufenpresse, mit den Schritten Bereitstellen einer Metallblechplatine, Ausformen eines zentralen Nabenanschlußflanschs und Schneiden eines Mittenlochs im Nabenanschlußflansch, Ausformen von gegenüber dem Nabenanschlußflansch nach vorne herausgewölbten Speichenanordnungen und von einem diese verbindenden, konzentrisch umlaufenden und nach hinten umgebogenen Felgenanschlußring und Ausschneiden von Lüftungslöchern zwischen den herausgewölbten Speichenanordnungen und dem nach hinten umgebogenen Felgenanschlußring. Erfindungsgemäß wird in der Metallblechplatine vor dem ersten Verformungsschritt für jedes Lüftungsloch ein Entlastungsschnitt angebracht und/oder die Radschüssel wird nach dem letzten Umformschritt und vor dem Ausschneiden der Lüftungslöcher gedreht, um jedes Lüftungsloch in einem einzigen Stanzschritt von der Rückseite der Radschüssel her herauszuschneiden.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Radschüssel für Fahrzeugräder, insbesondere einer Radschüssel für Personenkraftwagenräder, durch Schneid- und Umformschritte auf einer Stufenpresse, mit den Schritten Bereitstellen einer Metallblechplatine, Ausformen eines zentralen Nabenanschlußflansches und Schneiden eines Mittenlochs im Nabenanschlußflansch, Ausformen von gegenüber dem Nabenanschlußflansch nach vorne herausgewölbten Speichenanordnungen und von einem diese verbindenden, konzentrisch umlaufenden und nach hinten umgebogenen Felgenanschlußring, und Ausschneiden von Lüftungslöchern zwischen den herausgewirkten Speichenanordnungen und dem nach hinten umgebogenen Felgenanschlußring.
  • Die Erfindung betrifft insbesondere, wenn auch nicht ausschließlich, die Herstellung eines Fahrzeugrades mit einer Schüsselgeometrie, wie sie in der DE 201 08 995 U1 , insbesondere deren 1 und 2, dargestellt ist. Die Besonderheit dieses Fahrzeugrades besteht in seinem Styling und insbesondere in äußerst großflächigen Lüftungslöchern, welche beim fertigen Fahrzeugrad bis an die mit dem Felgenanschlußring der Schüssel verbundene Fe heranreichen sowie in den im wesentlichen Doppel-Z-förmig gestalteten Speichenstreben zwischen den Lüftungslöchern, welche gegenüber dem Nabenanschlußflansch vergleichsweise weit nach vorne herausgewölbt sind. Die zwischen zwei Lüftungslöchern verlaufenden Speichenanordnungen umfassen Versteifungsstege mit zum Lüftungsloch hin abgewinkelten Randstegen, wodurch das Fahrzeugrad das Styling eines klassischen Speichenrades erhält, wie es normalerweise allenfalls bei Leichtmetallgußrädern erzeugt werden kann. Die großflächigen Lüftungslöcher reduzieren zu gleich das Gewicht der aus Stahl bestehenden Schüssel und damit das Gesamtgewicht des mit dieser hergestellten Fahrzeugrades.
  • Die grundsätzlichen Verfahrensschritte zum Herstellen einer Radschüssel aus Metallblechplatinen ist in dem Band Fahrzeugräder, Bibliothek der Technik, Band 192, Verlag Moderne Industrie, Seite 36 ff., erläutert. Bei der Radschüsselfertigung ist bekannt, daß bei der Verformung Ausdünnungen oder Aufdickungen sowie Bauteilrisse entstehen können, die den Einsatz der Radschüssel aufgrund der im Fahrbetrieb hoch beanspruchten Querschnitte unmöglich machen könnten.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein Herstellverfahren für eine stark umgeformte und verhältnismäßig großflächige Lüftungslöcher aufweisende Radschüssel zu schaffen, das auf einer Stufenpresse mit begrenzter Anzahl von Umform- bzw. Stanzstufen ausgeführt werden kann.
  • Zur Lösung dieser und weiterer Aufgaben schlägt die Erfindung ein Herstellverfahren für eine Radschüssel auf einer Stufenpresse vor, bei welchem in der Metallblechplatine vor dem ersten Umformschritt für jedes Lüftungsloch ein Entlastungsschnitt angebracht wird und/oder bei welchem die Radschüssel nach dem letzten Umformschritt und vor dem Ausschneiden der Lüftungslöcher gedreht wird und jedes Lüftungsloch in einem einzigen Stanzschritt von der Rückseite der Radschüssel her herausgeschnitten wird. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Ausformung der die Lüftungslöcher umgebenden Bereiche der Radschüssel sowie gleichzeitig auch das Herstellen jedes vollständigen Lüftungslochs in einem Stanzschritt optimiert. Bei Radschüsseln mit hohem partiellen Verformungsgrad in demjenigen Bereich, in welchem anschließend Lüftungslöcher angebracht werden, führt das Vorsehen eines Entlastungsschnitts vor dem ersten Umformschritt dazu, daß sich ein deutlich besserer Materialfluss und hierdurch bedingt ein günstigeres Dickenverhältnis zwischen den gering verformten Bereichen und den stark verformten Bereichen der Radschüssel einstellt. Das verbesserte Dickenverhältnis wiederum führt dazu, daß die Radschüssel in den kritischen Bereichen eine geringere Ausdünnung erfährt und damit keine Querschnitte innerhalb der Rad schüssel entstehen, die bei den hohen Beanspruchungen im Fahrbetrieb versagen könnten. Das Anbringen der Entlastungsschnitte für jedes Lüftungsloch bewirkt ferner eine verbesserte Maßhaltigkeit der fertig umgeformten Radschüssel.
  • Die insbesonders bevorzugte Ausgestaltung des Herstellverfahrens sieht vor, daß die Metallplatine vor dem ersten Verformungsschritt auf eine vorbestimmte Platinenform, insbesondere eine kreisrunde Platinenform, geschnitten wird und mit diesem Schnittrand dann am Ende des Verfahrens den Rand des Felgenanschlußrings an der fertigen Radschüssel bildet. Durch die mittels der Entlastungsschnitte erzeugte bessere Maßhaltigkeit und Einhaltung der zu erzeugenden Geometrien kann erreicht werden, daß der am Ende der Umformschritte hergestellte Felgenanschlußring ohne weitere mechanische Nachbearbeitungsschritte wie Nachdrücken oder Abschneiden eines überstehenden Randes den Felgenanschlußring, der später zum z.B. Anschweißen der Radfelge dient, bilden kann.
  • Eine besonders vorteilhafte Verfahrensführung sieht vor, daß der Entlastungsschnitt über einen Bogen von wenigstens etwa 270° erfolgt, so daß mithin der Felgenanschlußring in demjenigen Bereich, in welchem später die Lüftungslöcher angebracht werden, eine gleichmäßige Verformung durch Strecken in Umfangsrichtung und weniger durch Strecken in Radialrichtung erfährt. Für die Verfahrensführung ist weiter vorteilhaft, wenn der beim Entlastungsschnitt erzeugte Butzen während der nachfolgenden Verformungsschritte mit der Platine verbunden bleibt. Besonders vorteilhaft ist, wenn der Butzen zum äußeren Platinenrand hin mit der Metallplatine verbunden bleibt. Eine besonders vorteilhafte Verfahrensführung ergibt sich, wenn der Butzen beim Entlastungsschnitt nach vorne, d.h. bei Stufenpressen bezogen auf die horizontale Lage der Metallplatine nach oben, hochgestellt wird und während der nachfolgenden Verformungsschritte hochgestellt bleibt. Aufgrund des Entlastungsschnitts findet im wesentlichen keine Umformung der Metallplatine in demjenigen Bereich statt, in welchem der Entlastungsschnitt angebracht wurde, so daß bei den Werkzeugen für die Stufenpresse jeweils Aussparungen vorge sehen werden können, in welche der hochgestellte Butzen während der nachfolgenden Verformungsschritte eintauchen kann.
  • Das Stehenlassen der Butzen beim Entlastungsschnitt hat auch für den zweiten erfindungsgemäßen Aspekt, nämlich das Schneiden der Lüftungslöcher in einem einzigen Schnitt von der Rückseite der bereits umgeformten Radschüssel her, den großen Vorteil, daß bei der gesamten Verfahrensführung nur an einer einzigen Stelle der Stufenpresse Schnittabfall abgeführt werden muß. Durch das erfindungsgemäße Drehen der Radschüssel vor dem Anbringen des Stanzschritts zum Ausschneiden des gesamten Lüftungslochs wird hierbei die Verfahrensführung insofern günstiger, daß der dem Lüftungsloch entsprechende Lüftungslochbutzen nach unten, und damit unter Ausnutzung der Gravitationskräfte, aus den Werkzeugen der Stufenpresse abgeführt werden kann. Bei Vorsehen eines Entlastungsschnitts, der den Butzen des Entlastungsschnitts mit der Metallblechplatine verbunden läßt, ist hierbei besonders vorteilhaft, wenn der Butzen beim Ausschneiden der Lüftungslöcher ringsum ausgeschnitten wird und einstückig mit dem Lüftungslochbutzen als Abfallteil anfällt.
  • Aufgrund der hohen Verformungsgrade der Radschüssel im Bereich der Lüftungslöcher zeigt sich ferner durch die Verfahrensführung mit dem Stanzschritt von der Rückseite der Radschüssel eine wesentlich höhere Stanzzeit der Stanzwerkzeuge als dies mit Schnitten, wie sie von der Vorderseite der Radschüssel her durchgeführt würden, erzielt werden könnten. Weiter vorzugsweise werden sämtliche Lüftungslöcher in einem einzigen Stanzschritt auf derselben Stufe der Stufenpresse herausgeschnitten. Mit den vorgenannten Maßnahmen lassen sich sämtliche Umformschritte und Schneid- bzw. Stanzschnitte auf einer Stufenpresse mit sieben Preßstufen durchführen, wobei in der letzten Stufe das Entgraten bzw. Andrücken der Schneidränder an den Lüftungslöchern erfolgen kann. Gleichzeitig ist zwischen den Stufen eine Leerstufe vorzusehen, um das Wenden der Schüssel im Takt der Stufenpresse durchführen zu können.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere einsetzbar, wenn jede Speichenanordnung während der Verformungsschritte zwei Verstei fungsrippen mit jeweils einem Randsteg und einem abgewinkelt hierzu verlaufenden Verbindungsschenkel sowie einem die Verbindungsschenkel miteinander verbindenden Zwischenschenkel enthält. Das erfindungsgemäße Verfahren ist ferner insbesondere dann vorteilhaft einsetzbar, wenn die zur Begrenzung eines Lüftungslochs vorgesehenen Versteifungsrippen in einer Ursprungs- oder Aufstiegswelle zusammenlaufen, die mit relativ hohem Verformungsgrad gegenüber dem Nabenanschlußflansch nach vorne aufsteigt.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann ferner bei den Verformungsschritten vorgesehen werden, gleichzeitig im Nabenanschlußflansch Bolzenlöcher vor dem Ausschneiden der Lüftungslöcher vorzuprägen, zu schneiden und zu schlagen, so daß am Ende aller Verfahrensschritte die Radschüssel einsatzfertig ist und, ohne weitere Nachbearbeitungsschritte, mit einer Radfelge verbunden werden kann.
  • Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der einzelnen Verfahrensschritte, jeweils dargestellt durch das Aussehen der Metallplatine bzw. Radschüssel nach dem jeweiligen Verfahrensschritt. In der Zeichnung zeigen:
  • 1 in einem Flußdiagramm die nacheinander abfolgenden Verfahrensschritte;
  • 2 perspektivisch eine bereits kreisrund ausgestanzte Metallblechausgangsplatine;
  • 3 schematisch das Anbringen eines Entlastungsschnitts an einem Lüftungsloch in Seitenansicht;
  • 4 perspektivisch die Ausgangsplatine mit allen Entlastungsschnitten;
  • 5 perspektivisch die fertig geformte Radschüssel vor dem Ausstanzen der Lüftungslöcher;
  • 6 schematisch das Drehen der Radschüssel;
  • 7 die gedrehte Radschüssel vor dem Ausschneiden der Lüftungslöcher in Seitenansicht;
  • 8 perspektivisch den Stanzschnitt für die Lüftungslöcher an einem Lüftungsloch; und
  • 9 perspektivisch die am Ende des Herstellverfahrens hergestellte Radschüssel.
  • In 1 ist schematisch in einem Flußdiagramm dargestellt, daß das Herstellverfahren zur Herstellung der im Detail in 9 gezeigten und insgesamt mit Bezugszeichen 10 bezeichneten Radschüssel im wesentlichen acht Verfahrensschritte S1–S8 umfassen kann. Das erfindungsgemäße Herstellverfahren sieht hierbei in einem ersten Verfahrensschritt S1 das Bereitstellen der Metallblechplatine durch z.B. Abhaspeln eines Metallblechstreifens von Stahlblech-Bandmaterial einer Dicke von z.B. 5–7mm, Richten des Bandstahls und Ausschneiden der kreisrunden Metallblechplatine 1, wie in 2 gezeigt, als Ausgangsteil für die Radschüsselfertigung vor.
  • Im zweiten Verfahrensschritt S2, welcher entweder auf der zweiten Stufe einer nicht dargestellten Stufenpresse oder zusammen mit dem Ausstanzen der Metallblechplatine 1 zeitgleich mit dem ersten Verfahrensschritt S1 stattfindet, werden simultan mit einem unterhalb der Metallblechplatine 1 angeordneten Stanzwerkzeug 2 und einem eine Vertiefung 4 aufweisenden Gegenwerkzeug 3 Entlastungsschnitte 8 an der ansonsten noch nicht verformten Metallblechplatine 1 in Bereichen vorgenommen, die später an der fertigen Radschüssel 10 ein Lüftungsloch 11 (9) erhalten sollen. Beim Entlastungsschnitt 8 im Verfahrensschritt S2 wird ein Butzen 5 hochgestellt, der während des Entlastungsschnitts in die Vertiefung 4 des Gegenwerkzeugs 3 eintaucht. 3 verdeutlicht hierbei nur den Entlastungsschnitt 8 für ein Lüftungsloch, während tatsächlich sämtliche Entlastungsschnitte und das Hochstellen sämtlicher Butzen 5 zeitgleich auf einer Stufe der Stufenpresse mit einer entsprechenden Anzahl von Stanzwerkzeugen 2 und Gegenwerkzeugen 3 erfolgt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel soll die fertige Radschüssel (10, 9) insgesamt fünf Lüftungslöcher 11 erhalten, so daß entsprechend auch, wie 4 verdeutlicht, fünf Entlastungsschnitte 8 in der noch nicht verformten Metallblechplatine 1 angebracht werden und entsprechend fünf Butzen 5 partiell hochgestellt werden. Jeder Entlastungsschnitt 8 erstreckt sich hierbei über einen Bogenbereich von annähernd 270°, wobei jeder Butzen zum Rand 6 der Metallblechplatine 1 hin an einem hier geraden Steg 9 verbunden bleibt, während der Entlastungsschnitt 8 ansonsten eine im wesentlichen ovale Form erhält. Die Metallblechplatine 1 gemäß 4 wird anschließend mit einer für Stufenpressen geeigneten Transportvorrichtung der nächsten Stufe der Stufenpresse zugeführt und dort in beispielsweise zwei Vorform- und einem Fertigformschnitt bei simultanem Ausschneiden und Anformen der gesamten Kontur der fertigen Radschüssel einschließlich mehrfach gestufter Speichenanordnungen 13, eines mit Mittenloch 14 und Bolzenlöchern 15 versehenen Nabenanschlußflansch 16 sowie eines nach hinten weisenden, konzentrisch umlaufenden und hierbei sämtliche Speichenanordnungen 13 miteinander verbindenden Felgenanschlußrings 17 ausgeformt und ausgestanzt, wie 5 für die noch nicht vollständig fetiggestellte Radschüssel 10' verdeutlicht.
  • In 1 sind die mehreren Vorform- und Fertigform-Verfahrensschritte zum Ausbilden des Mittenlochs 14, der Bolzenlöcher 15 und der Speichenanordnungen 13 mit S3–S5 bezeichnet, wobei dieser Umformprozeß auch in z.B. bis zu fünf Verfahrensschritten stattfinden könnte, sofern die Stufenpresse ausreichen Stufen zur Verfügung hat. Die Fertigung in drei Verfahrensschritten hat jedoch hinsichtlich der Materialeigenschaften der fertigen Radschüssel Vorteile. Zwischen der in 5 gezeigten Radschüssel 10' und der fertigen, in 9 gezeigten Radschüssel 10 besteht hinsichtlich des Fertigungszustandes ein Unterschied ausschließlich darin, daß die Lüftungslöcher 11 zwischen den Speichenanordnungen 13 noch nicht ausgeschnitten sind und noch nicht ihre großflächige Ausdehnung erhalten haben. Stattdessen weist die Radschüssel 10' gemäß 5 im Bereich zwischen den Speichenanordnungen 13 noch Materialquerschnitte mit den weiterhin hochgestellten Butzen 5 auf.
  • Bevor nun das Ausschneiden der Lüftungslöcher 11 erläutert wird, wird zuerst auf die Bedeutung der Entlastungsschnitte für die Herstellung der in 5 bzw. 9 dargestellten Kontur der Radschüssel 10 bzw. 10' eingegangen. Aus 9 ist gut ersichtlich, daß jede Speichenanordnung 13 einen zwischen dem umlaufenden Felgenanschlußring 7 und dem Nabenanschlußflansch 16 sich erstreckenden Zwischenschenkel 17 aufweist, der im wesentlichen radial mit jedem Bolzenloch 15 ausgerichtet ist. Die gesamte Speichenanordnung 13 ist bezogen auf den Nabenanschlußflansch 16 nach vorne, d.h. in Ansicht der 5 und 9 nach oben herausgewölbt, während der Felgenanschlußring 7 sich im wesentlichen parallel zur Radschüsselachse nach hinten erstreckt. Zu beiden Seiten des noch vergleichsweise geringfügig herausgewölbten Zwischenschenkels 17 weist jede Speichenanordnung 13 zwei Versteifungsrippen 18 auf, die jede einen annähernd senkrecht zum Nabenanschlußflansch 16 bzw. der Oberfläche des Zwischenschenkels 17 verlaufenden und mit diesem integral verbundenen Verbindungsschenkel 19 sowie einen sich dann wiederum annähernd parallel zum Nabenanschlußflansch 16 erstreckenden und bis an die Lüftungslöcher 11 heranreichenden Randschenkel 20 umfassen. Jeweils die beiden ein Lüftungsloch 11 begrenzenden Versteifungsrippen 18 laufen in einer Ursprungswelle 21 zusammen, die wiederum mit steilem Winkel von z.B. 65–88° gegenüber dem Nabenanschlußflansch 16 aufragt und jeweils zwischen zwei Bolzenlöchern 15 in den Nabenanschlußflansch 16 übergeht. Insbesondere im Bereich dieser Ursprungs- bzw. Aufstiegswelle 21 der beiden Versteifungsrippen 18 erfährt die Metallblechplatine 1 (4) bis zum Ende aller Umformschritte S3–S5 gemäß der Radschüssel 10' in 5 eine erhebliche Verformung, wobei gleichzeitig diejenigen Zonen des Felgenanschlußrings 7, welche radial fluchtend mit bzw. hinter den Aufstiegswellen 21 liegen, ebenfalls erheblichen Verformungen und Streckungen unterliegen. Durch Vorsehen der Entlastungsschnitte 8 wird nun der Materialfluß, insbesondere im Bereich der letztgenannten Zonen, im Bereich der Aufstiegswellen 21 und im Bereich zwischen Bolzenloch 15 und der sich radial nach außen anschließenden Speiche 13 erheblich verbessert und gleichzeitig erreicht, daß auch im Bereich der Aufstiegswelle 21 tolerierbare und den späteren Belastungen gewachsene Dickenverhältnisse gewährleistet bleiben. Außerdem erhält der Felgenanschlußring 7 aufgrund der Entlastungsschnitte 8 schon während der Verformungsschritte S3–S5 eine geometrische Maßhaltigkeit, Rundheit und Konzentrität, daß an ihm, ohne daß zuerst weitere Nachbehandlungsschritte wie z.B. ein zusätzliches Strecken des Felgenanschlußrings oder ein Abschneiden eines überstehenden Randstreifens erfolgen müssen, später die Felge angeschweißt werden kann.
  • Bevor nun an der in 5 dargestellten Radschüssel 10' die Lüftungslöcher ausgestanzt werden, wird in einem weiteren Verfahrensschritt S6, z.B. auf einer Leerstufe der Stufenpresse, die Radschüssel 10', wie in 6 schematisch dargestellt, gedreht, damit am Ende des Verfahrensschritts S6 die Radschüssel 10' in der nächsten Stufe der Stufenpresse mit ihrer Innenseite nach oben weist und die hochgestellten Butzen 5 nach unten weisen. An der nunmehr gedrehten Radschüssel 10' werden nachfolgend im nächsten Verfahrensschritt S7, wie die 7 und 8 zeigen, die Lüftungslöcher mit einem Stanzwerkzeug 30 und einem Gegenwerkzeug 31 ausgestanzt, wobei ein jedes Lüftungsloch in einem einzigen Stanzschritt ausgeschnitten wird und hierbei das Stanzmesser 30 von der Innenseite her in die Radschüssel 10' eintaucht und den Schnitt nach unten ausführt. Die 7 und 8 verdeutlichen allerdings nur die Verfahrensführung an einem Lüftungsloch, da tatsächlich bei der bevorzugten Ausgestaltung sämtliche Lüftungslöcher simultan auf einer Stufe der Presse mit einer entsprechenden Anzahl von Werkzeugen 30 und Gegenwerkzeugen 31 ausgeschnitten werden. Das Ausschneiden der Lüftungslöcher erfolgt über einen äußerst großflächigen Bereich, wie insbesondere 9 zeigt, da jedes Lüftungsloch 11 an der fertigen Radschüssel bis an den Felgenanschlußring 7 sowie die nur schmalbandigen Randstege 20 heranreichet. Beim Ausschneiden der Lüftungslöcher wird ein Lüftungslochbutzen entfernt, der zugleich den beim Entlastungsschnitt hergestellten Butzen vollständig umschließt und als Abfallteil mit abgeführt wird. Durch das Ausschneiden der Lüftungslöcher am Ende aller Verformungsschritte können auch ggf. sich am Entlastungsschnitt zeigende Einrisse oder Kerbungen ausgeschnitten werden, so daß diese tatsächlich keinen Einfluß auf die fertige Radschüssel 10 gemäß 9 haben. In einem letzten Verfahrensschritt S8 wird anschließend, was nicht mehr dargestellt ist, der Rand der Lüftungslöcher 11 entgratet, wobei auch das Entgraten vorzugsweise auf einer Stufe der Stufenpresse stattfindet.
  • Als fertiges Produkt ergibt sich die in 9 dargestellte Radschüssel 10, welche nunmehr unmittelbar einer Fahrzeugradzusammenbaustraße zugeführt und dort mit einem Felgenteil verbunden werden kann.

Claims (11)

  1. Verfahren zum Herstellen einer Radschüssel für Fahrzeugräder, insbesondere für Personenkraftwagenräder, durch Schneid- und Umformschritte auf einer Stufenpresse, mit den Schritten Bereitstellen einer Metallblechplatine, Ausformen eines zentralen Nabenanschlußflanschs und Schneiden eines Mittenlochs im Nabenanschlußflansch, Ausformen von gegenüber dem Nabenanschlußflansch nach vorne herausgewölbten Speichenanordnungen und von einem diese verbindenden, konzentrisch umlaufenden und nach hinten umgebogenen Felgenanschlußring, und Ausschneiden von Lüftungslöchern zwischen den herausgewölbten Speichenanordnungen und dem nach hinten umgebogenen Felgenanschlußring, dadurch gekennzeichnet, daß in der Metallblechplatine (1) vor dem ersten Umformschritt für jedes Lüftungsloch (11) ein Entlastungsschnitt (8) angebracht wird und/oder daß die Radschüssel (10') nach dem letzten Umformschritt und vor dem Ausschneiden der Lüftungslöcher gedreht wird und jedes Lüftungsloch (11) in einem einzigen Stanzschritt von der Rückseite der Radschüssel (10') her herausgeschnitten wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallblechplatine (1') vor dem ersten Verformungsschritt auf eine vorbestimmte, vorzugsweise kreisrunde, Platinenform geschnitten wird und dieser Schnittrand den Rand des Felgenanschlußringes (7) an der fertigen Radschüssel (10) bildet.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Entlastungsschnitt (8) über einen Bogen von wenigstens etwa 270° erfolgt.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der beim Entlastungsschnitt erzeugte Butzen (5) mit der Metallblechplatine (1') verbunden bleibt.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Butzen (5) zum äußeren Plattenrand (6) hin mit der Metallblechplatine (1') verbunden bleibt.
  6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Butzen (5) beim Entlastungsschnitt nach vorne hochgestellt wird und während der nachfolgenden Verformungsschritte (5355) hochgestellt bleibt.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Butzen (5) beim Ausschneiden der Lüftungslöcher (11) ringsum ausgeschnitten wird und einstückig mit dem Lüftungslochbutzen als Abfallteil anfällt.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Lüftungslöcher (11) in einem einzigen Stanzschritt auf einer Stufe der Stufenpresse herausgeschnitten werden.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß jede Speichenanordnung (13) während der Verformungsschritte (S3–S5) zwei Versteifungsrippen (18) mit jeweils einem Randsteg (20) und einem abgewinkelt hierzu verlaufenden Verbindungsschenkel (19) sowie einem die Verbindungsschenkel (19) miteinander verbindenden Zwischenschenkel (17) erhält.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Begrenzung eines Lüftungslochs (11) vorgesehenen Versteifungsrippen (18) in einer Ursprungswelle (21) zusammenlaufen, die mit relativ hohem Verformungsgrad gegenüber dem Nabenanschlußflansch (16) nach vorne aufsteigt.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß im Nabenanschlußflansch Bolzenlöcher vor dem Ausschneiden der Lüftungslöcher vorgeprägt, geschnitten und geschlagen werden.
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