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Die
Erfindung betrifft ein Milchsammelstück für ein Melkzeug gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Derartige
Melkzeuge werden beispielsweise zum Melken von Kühen, Ziegen oder Schafen verwendet,
wobei an den Zitzen der Euter Melk- oder Zitzenbecher angebracht
sind, die über
jeweils einen kurzen Milchschlauch mit Einlaufstutzen eines Milchsammelstücks verbunden
sind, aus dem die Milch über
einen Milchablaufstutzen in einen langen Milchschlauch abgeführt wird.
Die Hauptproblematik beim maschinellen Melken liegt darin, die empfindlichen Zitzen
und Euter des Tieres möglichst
zu schonen, um dauerhaft, über
viele Laktationen hinweg hohe Erträge zu erzielen. Als besonders
schonend hat sich dabei das vom Anmelder unter der Marke VE®-Melksystem
angebotene Melkzeug herausgestellt, bei dem durch eine Vakuumentlastung
in der Entspannungsphase bei gleichzeitig aktiver Rückmassage
ein Dauerblutstau in den Zitzen vermieden wird. Durch diese Entlastung
wird dem empfindlichen Zitzengewebe eine kurze Erholungsphase eingeräumt, wodurch
die Gefahr von Zitzenverhärtungen und
Hämatomen
dauerhaft reduziert wird. Es zeigte sich, dass mit diesem Verfahren
die natürliche
Bakteriensperre im Strichkanal der Zitzen geschont und erhalten
bleibt, so dass eine hohe Milchqualität gewährleistet werden kann.
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Ein
Milchsammelstück
der eingangs genannten Art ist beispielsweise in der
DE 695 04 814 T2 offenbart.
Dieses Milchsammelstück
hat einen etwa topfförmigen
Milchsammelbehälter,
in dessen kuppelförmigem
oberen Deckel eine Vielzahl von Milcheinlaufstutzen und Pulstüllen ausgebildet
sind. Über
jeweils eine der Pulstüllen
kann der zugeordnete Melkbecher während der Entspannungsphase
mit Normaldruck beaufschlagt werden, um den Zitzengummi radial nach
innen zu verformen. Durch dieses Einfallen der Zitzengummiwandung
erfolgt gleichzeitig eine aktive Druckmassage der Zitze. Die im
Milchsammelbehälter
aufgenommene Milch wird über
einen in einem Boden des Milchsammelstücks angeordneten zentralen
Milchablaufstutzen abgezogen. Ähnliche
Lösungen
sind auch in der DE-OS
29 21 373, der
DE 30
35 444 A1 und der
DE
102 07 955 A1 offenbart.
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Zur
Verbesserung der Strömungsführung innerhalb
des Milchsammelstückes
können
der Milchablaufstutzen und gegebenenfalls auch die Milcheinlauf
stutzen etwa in Tangentialrichtung in den Milchsammelraum des Milchsammelstückes einmünden. Derartige
Lösungen
sind in der
DE 31 40
541 A1 und der
G 91 12
368 gezeigt.
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Die
Milchsammelstücke
gemäß den vorbeschriebenen
Lösungen
werden häufig
im Spritzgießverfahren
hergestellt, wobei aufgrund der komplexen Geometrie äußerst teuere
Werkzeuge erforderlich sind. Ein weiterer Nachteil der bekannten
Lösungen liegt
darin, dass die Milch beim Durchströmen des Milchsammelstückes verwirbelt
wird und bei dem dabei erfolgenden Abbremsen und Beschleunigen der Milchströmung die
Milch einer erhöhten
mechanischen Belastung ausgesetzt ist, wobei es zu einer Schaumbildung
und zu einem Zerschlagen der Fettpartikel der Milch kommen kann.
Zur Vermeidung einer derartigen mechanischen Belastung der Milch müssen bei
den bekannten Lösungen
vergleichsweise komplexe Einrichtungen zur Strömungsführung vorgesehen werden, wie
sie beispielsweise in der vorgenannten
G
91 12 368 und der
G 94
05 916 beschrieben sind.
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Demgegenüber liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Milchsammelstück zu schaffen, das
bei einem vergleichsweise einfachen Aufbau, die mechanische Belastung
der Milch beim Durchströmen
verringert.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Milchsammelstück mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist ein
Milchsammelraum des Milchsammelstücks abschnittsweise durch ein Rohrstück begrenzt,
dessen Längsachse
in der Melkposition etwa in Horizontalrichtung, das heißt, etwa parallel
zur Tierlängsachse
erstreckt. Durch dieses Rohrstück
kann das Milchsammelstück äußerst einfach
ausgeführt
werden, wobei durch die einfache Strömungsführung, das heißt, die
Zuführung
der Milch über
die Milcheinlaufstutzen von oben und die Druchströmung des
Milchsammelstückes
etwa in Horizontalrichtung eine mechanische Belastung der Milch
gegenüber
den herkömmlichen
Lösungen
verringert ist, bei denen die Milch radial oder tangential in den
sich etwa in Vertikalrichtung erstreckenden Milchsammelraum eingeführt wird,
auf den untenliegenden, vergleichsweise kleinflächigen Boden des Milchsammelstücks aufprallt
und dann in Horizontalrichung umgelenkt abgeführt wird.
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Die
Strömungsführung ist
weiter optimiert, wenn die Rohrstücklängsachse in der Melkposition oberhalb
der Einmündung
eines Milchablaufstutzens in den Milchsammelraum angeordnet ist.
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Bei
einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung erstreckt sich die Achse des Milchablaufstutzens in
der Melklage etwa in Parallelrichtung unterhalb der Längsachse
des Rohrstücks.
Dabei wird mit dem Begriff "etwa" noch ein Anstellwinkel
von bis zu 30° zwischen
Längsachse des
Rohrstücks
und Achse des Milchablaufstutzens zugelassen.
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Erfindungsgemäß muss das
Rohrstück
nicht mit einem kreisförmigen
Querschnitt ausgeführt
sein. Es kann auch in einer anderen Geometrie, beispielsweise als
Ovalrohr ausgeführt
werden.
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Als
besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die axiale Länge des
Rohrstücks
größer als
dessen Durchmesser ist.
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Die
Stirnseiten des den Milchsammelraum begrenzenden Milchsammelstückes werden
bei einer besonders bevorzugten Lösung jeweils durch etwa kuppelförmige Endstücke ausgebildet,
die vorzugsweise lösbar
an das Rohrstück
angesetzt sind.
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Die
Milcheinlaufstutzen können
dabei in das mittige Rohrstück
und/oder in die beiden Endstücke einmünden.
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Dieser
Einmündungsbereich
liegt vorzugsweise in einem in der Melklage obenliegenden, das heißt, oberhalb
der Horizontalmittelebene (Melklage) liegenden Bereich der Mantelfläche des
Milchsammelstückes.
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Bei
einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
mündet
jeweils ein Milcheinlaufstutzen in einem der beiden Endstücke.
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Die
beiden Endstücke
können
transparent ausgeführt
werden, so dass die Milchströmung
im Milchsammelstück
sichtbar ist.
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Zur
Optimierung der Milchströmung
können im
Milchsammelraum Strömungsleitelemente
ausgebildet werden, die zur Vergleichmäßigung der Milchströmung und/oder
zur Vermeidung eines Überkreuzen
der Milchteilströme
vom jeweiligen Milcheinlaufstutzen zum gemeinsamen Milchablauf dienen
oder über
die die Milchströmung
entlang der Endstücke geführt wird.
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Die
Montage der Endstücke
ist besonders einfach, wenn diese mittels einer oder mehrerer Zugstangen
gegen das Rohrstück
verspannt werden. Diese Zugstangen können auch als Halterung für die Stromleitelemente
dienen.
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Bei
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
ein Endstück
mit dem im Vergleich zur Achse des Rohrstücks unten liegenden Milchablaufstutzen
ausgeführt,
während
am anderen Endstück
eine Lufteinlassdüse
ausgebildet sein kann.
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Je
nachdem, in welcher Relativlage das Milchsammelstück mit Bezug
zum Tier ausgerichtet ist, kann es vorteilhaft sein, die Endstücke vertauschbar
am Rohrstück
anzuordnen, so dass das Milchsammelstück an Besonderheiten von Tierrassen
angepasst werden kann. So haben beispielsweise bei einigen Kuhrassen
die hinteren Zitzen einen geringeren Abstand als die vorderen Zitzen,
so dass zur Optimierung der Gewichtsverteilung beim Anbringen des
Melkzeuges die Einleitung der Milchschläuche in das Milchsammelstück an die
besondere Zitzenstellung angepasst wird. Üblicherweise wird der Milchablaufstutzen
des Milchsammelstücks
so orientiert, dass die Milch nach vorne (mit Bezug zum Tier) abströmt. Bei
bestimmten Melkständen
(Side-by-Side-Melkstand) wird es jedoch bevorzugt, wenn der Milchabfluss
nach hinten erfolgt, so dass dann entsprechend das Milchsammelstück durch
Umsetzen der beiden Endstücke
angepasst werden kann. Würde
man das Milchsammelstück
einfach nur umdrehen, so wäre
es hinsichtlich seiner Geometrie nicht mehr an die besondere Zitzenrelativanordnung
angepasst, des Weiteren ist die Positionierung der Melkbecher mit
Bezug zu der besonderen Eutergeometrie verbessert.
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Bei
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind
Pulstüllen
zum Anschließen
von Pulsationsschläuchen
ebenfalls am Rohrstück
befestigt. Diese Befestigung erfolgt vorzugsweise mittig an der
Oberseite des Rohrstückmantels.
Dabei wird es bevorzugt, wenn die Achse der Pulsanschlusstüllen etwa parallel
zur Achse der Milcheinlauf stutzen verläuft, so dass eine symmetrische
Krafteinleitung über
die kurzen Milchschläuche
und die kurzen Pulsschläuche
vorliegt.
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Die
Gewichtsverteilung des Melkzeuges lässt sich weiter optimieren,
wenn die Milcheinlaufstutzen mit einem vorzugsweise einstellbaren
Anschlag versehen, der die Aufstecklänge der kurzen Milchschläuche begrenzt. Über diese
verstellbaren Anschläge
lässt sich
beispielsweise die Aufstecklänge
der den vorderen Zitzen zugeordneten kurzen Milchschläuche etwas
verringern, so dass das Milchsammelstück etwas mit Bezug zur Längsachse
des Tieres geneigt ist und die Milchströmung zum Milchablaufstutzen
hin unterstützt
wird.
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Bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
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Im
Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines Milchsammelstückes;
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2 eine
Vorderansicht einer Variante des Ausführungsbeispiels aus 1;
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3 eine
Seitenansicht einer Variante des Ausführungsbeispiels aus 1 mit
geneigtem Ablaufstutzen;
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4 eine
Vorderansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels;
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5 eine
Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels
gemäß 3,
bei dem zwei stirnseitige Endstücke über eine
Zugstange miteinander verbunden sind und bei dem im Milchablaufstutzen
ein Strömungsleitelement
vorgesehen ist;
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6 ein
Ausführungsbeispiel,
bei dem auf der Zugstange gemäß 5 ein
weiteres Strömungsleitelement
gehalten ist;
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7 ein
Ausführungsbeispiel
gemäß 6 in
der Seitenansicht, wobei das Strömungsleitelement
als längs
verlaufende Trennwandung ausgebildet ist;
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8 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
gemäß 6 in
der Seitenansicht, wobei das Strömungsleitelement
kreuzförmig
ausgebildet ist;
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9 eine
Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels, bei dem die
Strömungsleitelemente
im Bereich von Endstücken
des Milchsammelstücks
angeordnet sind und
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10 das
Ausführungsbeispiel
gemäß 9 in
einer vereinfachten Vorderansicht.
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Die
folgenden Abbildungen zeigen jeweils ein Milchsammelstück 1 einer
Melkanlage zum Melken von Kühen.
Das erfindungsgemäße Konzept
ist jedoch auch für
Melkanlagen zum Melken anderer Tiere, beispielsweise von Ziegen
oder Schafen einsetzbar. Das dargestellte Milchsammelstück 1 einer Melkanlage
ist über
vier kurze Milchschläuche
mit jeweils einem auf eine Zitze aufgesetzten Melkbecher verbunden.
In diesem Melkbecher ist ein Zitzengummi aufgenommen, der mit einer
Melkbecherwandung einen Melkbecherzwischenraum begrenzt, der über kurze
Pulsationsschläuche
ebenfalls mit dem Milchsammelstück
verbunden ist. Über
diese kurzen Pulsationsschläuche
kann der Melkbecherzwischenraum in der sich an die Saugphase anschließenden Entlastungsphase
mit einem Überdruck
beaufschlagt werden, so dass sich der Zitzengummi bis zum Zitzenansatz
um die Zitze legt und das angesaugte Blut zurückmassiert. Durch das Absenken
des Vakuums an der Zitzenspitze kann diese sich nach jeder Saugphase
entspannen und wird so nicht von dem zusammenfallenden Zitzengummi
erfasst. Zudem wird durch die Druckmassage der Zitze nach jeder
Saugphase eine extrem gute Durchblutung des Zitzengewebes erreicht.
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Zur
Steuerung des Drucks im Melkbecherzwischenraum (Pulsation) sind
die kurzen Pulsationsschläuche über das
Milchsammelstück 1 und
lange Pulsschläuche
an einen Pulsator angeschlossen. Die Milch wird über einen langen Milchschlauch
vom Milchsammelstück
abgezogen und zu einem Tank oder dergleichen geführt.
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Das
in den 1 und 2 dargestellte erste Ausführungsbeispiel
eines Milchsammelstücks 1 hat
einen Milchsammelraum 2, der im Wesentlichen von einem
Rohrstück 4 und
zwei stirnseitig an dieses angesetzte Endstücke 6, 8 begrenzt
ist. Wie insbesondere 2 entnehmbar ist, hat das Rohrstück 2 bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel
einen etwa kreisförmigen
Querschnitt. Prinzipiell können
jedoch auch beliebige andere Querschnittsformen, bei spielsweise
ein ovaler Querschnitt verwendet werden. Die beiden Endstücke 6, 8 sind
gemäß 1 etwa
kuppelförmig
ausgebildet, wobei der Scheitel etwa in einer Längsachse 10 des Milchsammelstücks liegt.
Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen
ist die Axiallänge
L des Rohrstücks 4 größer als
dessen Durchmesser D (2).
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Die
Figuren zeigen das Milchsammelstück 1 in
der Einbaulage, in der die Längsachse 10 etwa
parallel oder leicht geneigt zum Boden verläuft. Bei dem in den 1 und 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel
sind in dem in dieser Einbaulage obenliegenden Mantelbereich des
Rohrstücks 4 vier
Milcheinlaufstutzen ausgebildet, von denen in den Darstellungen
gemäß den 1 und 2 lediglich
die mit dem Bezugszeichen 12 bis 16 bezeichneten Milcheinlaufstutzen
sichtbar sind. Der vierte Einlauf stutzen ist in der Darstellung
gemäß 2 vom Milcheinlaufstutzen 16 und
in der Darstellung gemäß 1 vom
Milcheinlaufstutzen 14 abgedeckt. In der in 1 dargestellten
Seitenansicht münden
die Milcheinlaufstutzen 12 etwas schräg angestellt zur Radialebene
des Rohrstücks
ein, wobei sich die Achsen 18 der beiden an einem Endabschnitt
des Rohrstücks 4 angeordneten
Milcheinlaufstutzen (12, 16 bzw. 14 sowie
der nicht sichtbare Milcheinlaufstutzen) jeweils im Bereich der
in 2 senkrecht zur Zeichenebene verlaufenden Längsachse 10 des Rohrstücks 4 schneiden.
Der Anstellwinkel zur Radialebene (1) der Milcheinlaufstutzen 12, 14, 16 ist so
gewählt,
dass der Milchstrom ohne Verwirbelungen in den Milchsammelraum 2 eintreten
kann, zur Gewichtsoptimierung sind die milchschlauchseitigen Endabschnitte
der Milcheinlaufstutzen 12, 14, 16 in der
Darstellung gemäß 1 nach
außen
hin orientiert, so dass die kurzen Milchschläuche etwas von außen auf
das Milchsammelstück
zulaufen.
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Wie
der Vorderansicht gemäß 2 weiter entnehmbar
ist, sind auf den Milcheinlauf stutzen 12, 14, 16 jeweils
ein verschiebbarer Anschlag 20 angeordnet, über den
die Aufstecklänge
des jeweiligen kurzen Milchschlauchs bestimmt ist. In den meisten Fällen ist
das Milchsammelstück 1 bei
angesetztem Melkzeug in Richtung der Tierlängsachse orientiert, wobei
das Endstück 8 nach
vorne zum Kopf des Tieres und das Endstück 6 nach hinten zur
Tierrückseite orientiert
ist. Dabei erfolgt der Milchabfluss aus dem Milchsammelstück 1 über das
Endstück 8.
Um diese Abströmung
zu unterstützen
und dabei die Gewichtsverteilung des Melkzeugs zu optimieren, kann über die
Anschläge 20 die
Aufstecklänge
der Milchschläuche
auf die vorderen Milcheinlauf stützen 12, 16 verkürzt werden,
so dass das Milchsammelstück 1 etwas
nach vorne hin (links in 1) abfallend aufgehängt ist.
Des Weiteren kann durch die Änderung
der Aufstecklänge
der Milchschläuche
eine Anpassung an unterschiedliche Euterformen erfolgen. Dies ist beispielsweise
bei einem Stufeneuter erforderlich, bei dem die hinteren Euterviertel
tiefer als die vorderen Euterviertel angeordnet sind. Bisher wurde
dies durch unterschiedlich lange Milchschläuche ausgeglichen.
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Der
Ablauf der Milch aus dem Milchsammelraum 2 erfolgt über einen
mit dem langen Milchschlauch verbundenen Milchablaufstutzen 22,
der beim dargestellten Ausführungsbeispiel
in das linke (vordere) Endstück 8 integriert
ist. Bei dem in den 1 und 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel verläuft die
Stutzenachse 24 des Milchablaufstutzens 22 parallel
zur Längsachse 10,
wobei der Bodenbereich 26 des Milchablaufstutzens 22 (siehe 1) bündig in
den Boden 28 des Rohrstücks 4 übergeht, so
dass eine verwirbelungsfreie Abströmung der Milch gewährleistet
ist. wie insbesondere 2 entnehmbar ist, liegt der
Milchablaufstutzen 22 im tiefsten Punkt des Rohrstücks 4 und
des Endstücks 8,
um ein Anstauen der Milch zu verhindern.
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An
dem in 1 rechten Endstück 6 kann eine Halteöse 30 ausgebildet
werden.
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Auf
der Oberseite, das heißt,
der dem Euter zugewandten Seite des Rohrstücks 4 ist ein Anschlussstück 32 angeordnet,
an dem vier Pulstüllen 34, 36, 38 (die
vierte Pulstülle
ist wiederum nicht sichtbar) zum Anschluss jeweils eines kurzen,
in den zugeordneten Melkbecherzwischenraum einmündenden Pulsschlauchs vorgesehen
sind. Die Verbindung mit dem Pulsator erfolgt über zwei Druckstutzen 40, 42,
an die lange, zum Pulsator führenden
Pulsschläuche
angeschlossen sind. Am Anschlussstück 32 ist eine weitere Öse 44 zum
Aufhängen
des Milchsammelstücks 1 vorgesehen.
Bei dem in den 1 und 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel
verlaufen die Achsen der Pulstüllen 34, 36, 38 sowie
der Druck- und Saugstutzen 40, 42 etwa in einer
gemeinsamen Horizontalebene, die parallel zur Längsachse 10 angeordnet
ist.
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Die
Besonderheit dieses und der nachstehend beschriebenen Milchsammelstücke 1 besteht under
anderem darin, dass die Längsachse 10 des Rohrstücks 4 in
der Melklage etwa in Horizontalrichtung bzw. in Längsrichtung
des Tieres ausgerichtet ist und dass der Milchabfluss über den
Milchablaufstutzen 22 im Wesentlichen parallel zu dieser
Längsachse
erfolgt. Bei den eingangs beschriebenen herkömmlichen Lösungen ist die Längsachse
des Milchsammelstücks
stets in Vertikalrichtung, das heißt, senkrecht zur Standfläche des
Tieres ausgerichtet.
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Das
vorbeschriebene Milchsammelstück 1 lässt sich äußerst einfach
aus Spritzgießbauteilen anfertigen,
wobei die beiden Endstücke 6, 8 zumindest
abschnittsweise transparent ausgebildet werden können, so dass der Milchfluss
beobachtet werden kann. Die Endstücke 6, 8 sind
zum einfacheren Reinigen des Milchsammelstücks 1 lösbar mit
dem Rohrstück 4 verbunden – dies wird
im Folgenden noch näher
erläutert.
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3 zeigt
eine Variante des in den 1 und 2 dargestellten
Ausführungsbeispiels
eines Milchsammelstücks 1,
bei dem die Stutzenachse 24 des Milchablaufstutzens 22 im
Endstück 8 mit
Bezug zur Längsachse 10 des
Rohrstücks 4 etwas
nach unten (Ansicht nach 3), das heißt, zur Standfläche des
Tieres hin geneigt ist, um die Abströmung der Milch zu unterstützen. Bei
diesem Ausführungsbeispiel
läuft entsprechend
der Bodenbereich 26 des Milchablaufstutzens 22 mit
einem Neigungswinkel in den Boden 28 des Rohrstücks 4 ein.
Der Neigungswinkel α kann
bis zu 30° betragen.
Im Übrigen
entspricht das in 3 dargestellte Ausführungsbeispiel demjenigen
aus 1.
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4 zeigt
eine Variante des in 2 dargestellten Ausführungsbeispiels,
bei dem die Pulstüllenachsen 44 der
Pulstüllen 34, 36, 38 (sowie
der verdeckten Pulstülle)
im Wesentlichen parallel zur Achse 18 der Milcheinlaufstutzen 12, 14, 16 (sowie des
nicht sichtbaren Milcheinlaufstutzens) verläuft, wodurch die Gewichtsverteilung
und die Platzierung der Melkbecher nochmals optimiert ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel
bleiben die Druckstutzen 42, 44 in Horizontalrichtung
angeordnet.
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Vorversuche
zeigten bereits, dass mit der in den 1 bis 4 dargestellten
Geometrie des Milchsammelstücks 1.
eine im Wesentlichen verwirbelungsfreie Zu- und Abströmung der
Milch gewährleistet
werden kann, so dass deren mechanische Belastung minimal ist. Die
Herstellkosten für
das aus vergleichsweise einfach aufgebauten Bauelementen bestehende
Milchsammelstück 1 sind
gegenüber den
herkömmlichen,
sehr komplex aufgebauten Milchsammelstücken minimal, so dass ein preiswertes
Produkt mit verbesserten Eigenschaften angeboten werden kann.
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Die
Milchströmung
lässt sich
mit den in den folgenden Figuren dargelegten zusätzlichen Bauelementen weiter
verbessern.
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Das
in 5 dargestellte Ausführungsbeispiel entspricht hinsichtlich
des wesentlichen Aufbaus demjenigen aus 3 mit einem
schräg
nach unten geneigten Milchablaufstutzen 22. Bei diesem Ausführungsbeispiel
erfolgt die Befestigung der beiden Endstücke 6, 8 am
mittigen Rohrstück 4 über eine
den Milchsammelraum 2 durchsetzende, koaxial zur Längsachse 10 verlaufende
Zugstange 46, über die
die beiden Endstücke 6, 8 gegen
das Rohrstück 4 vorgespannt
sind. Das Verspannen erfolgt mittels zumindest einer auf dem Kuppelbereich
eines Endstücks 6 und/oder 8 aufliegenden
Spannschraube 48, die auf ein aus dem Milchsammelstück 1 axial vorstehenden
Endabschnitt der Zugstange 46 aufgeschraubt ist. Dabei
werden die Endstücke 6, 8 mit
Bezug zum Rohrstück 4 über geeignete
Zentrierelemente und Dichtungselemente gefügt, so dass der Milchsammelraum 2 in
der vorbestimmten Relativposition abgedichtet ist.
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Zur
Optimierung der Abströmung
kann in den Milchablaufstutzen 22 ein gestrichelt angedeutetes Auslaufströmungsleitelement 50 eingesetzt
werden, das den Milchablaufstutzen 22 beispielsweise in mehrere
parallel zu Stutzenachse 24 verlaufende Strömungskammern
unterteilt, um eine Radialverwirbelung der Milch in diesem Bereich
zu verhindern.
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Bei
dem in den 6 und 7 dargestellten
Ausführungsbeispiel
wird der Milchsammelraum 2 in Vertikalrich tung (senkrecht
zur Standfläche
des Tieres) durch ein etwa plattenförmiges Strömungsleitelement 52 in
zwei Teilkammern 54, 56 unterteilt, so dass die über die
Milcheinlauf stutzen 12, 14 einlaufende Milch
im Wesentlichen entlang der Teilkammer 56 und die über die
beiden anderen Milchablaufstutzen (18 sowie der nicht dargestellte
Milchablaufstutzen) einströmende
Milch entlang der Teilkammer 54 hin zum Milchablaufstutzen 22 geführt sind.
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Wie
insbesondere der Seitenansicht gemäß 6 des Milchsammelstücks 1 entnehmbar
ist, ist das plattenförmige
Strömungsleitelement 52 im
Bereich der beiden Endstücke 6, 8 ausgeschnitten,
so dass es in diesem Bereich umströmt werden kann. Dadurch werden
die beiden Milchströme
nur im Bereich der beiden Endstücke 6, 8 zusammengeführt. Bei
dem in den 6 und 7 dargestellten
Ausführungsbeispielen
ist das plattenförmige
Strömungsleitelement 52 mittig
mit einer Nabe 58 ausgebildet, die von der Zugstange 46 durchsetzt
ist, so dass das Strömungsleitelement 52 von
der Zugstange 46 gehalten wird.
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8 zeigt
ein Ausführungsbeispiel,
bei dem anstelle eines plattenförmigen
Strömungsleitelementes
ein in der Vorderansicht (8) kreuzförmiges Strömungsleitelement 60 verwendet
wird, das ebenfalls koaxial zur Längsachse 10 des Rohrstücks 4 verläuft und
von der Haltestange 46 getragen wird. Durch dieses kreuzförmige Strömungsleitelement 60 wird
der Milchsammelraum in vier Teilkammern 54, 56, 64, 66 unterteilt,
wobei bei diesem Ausführungsbeispiel
die radial außenliegenden
Endabschnitte des Strömungsleitelements 60 im
Abstand zur Innenumfangswandung des Rohrstücks 4 stehen, so dass einerseits über das
Strömungsleitelement 60 die Milch
in Längsrichtung
des Rohrstücks 4 geführt ist, jedoch
in Pfeilrichtung eine Ausgleichsströmung zwischen den Teilkammern 54, 56, 64, 66 ermöglicht wird.
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Bei
den vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen
münden
die Milcheinlaufstutzen 12, 14, 16 (sowie
der nicht dargestellte Milcheinlaufstutzen) in das Rohrstück 4 ein.
Die 9 und 10 zeigen ein Ausführungsbeispiel,
bei dem die Milcheinlaufstutzen 12, 14, 16 in
die beiden Endstücke 6, 8 einmünden, wobei
die Milcheinlaufstutzen 12 und der Milcheinlaufstutzen 16 in
das linke Endstück 8 und die
beiden anderen Einlauf stutzen in das rechte Endstück 6 einmünden.
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Zur
Optimierung der Gleichgewichtsverteilung können die Endabschnitte 68 der
Milcheinlaufstutzen 12, 14, 16 mit Bezug
zu deren Achse 18 angewinkelt sein, wobei im vorliegenden
Fall die Endabschnitte 68 etwas in Richtung zur Vertikalen
angestellt sind, so dass die kurzen Milchschläuche so in das Milchsammelstück 1 einmünden, dass
dieses in der gewünschten
Relativposition mit Bezug zum Tier aufgehängt ist.
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Bei
diesem Ausführungsbeispiel
sind im Bereich der Endstücke 6, 8 im
Milchsammelraum 2 endstückseitige
Strömungsleitelemente 70, 72 angeordnet,
die dafür
sorgen, dass der über
die Milcheinlaufstutzen 12, 14, 16 eintretende
Milchstrom entlang der Innenflächen
der Endstücke 6, 8 nach
unten in Richtung zum Milchablaufstutzen (siehe Pfeile in der Seitenansicht
gemäß 9 und
der Vorderansicht gemäß 10)
geführt
ist. Selbstverständlich
können mehrere
der vorbeschriebenen Strömungsleitelemente
in beliebiger Kombination in ein Milchsammelstück 1 vorgesehen werden.
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Die
Funktion des Milchsammelstücks
lässt sich
weiter verbessern, wenn eine Lufteinlassdüse 74 vorgesehen wird, diese
mit geringem Querschnitt ausgeführte
Lufteinlassdüse 74 wird – wie in 9 angedeutet – vorzugsweise
in dem Endstück 74 vorgesehen,
in dem kein Milchablaufstutzen 22 vorgesehen ist.
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Prinzipiell
ist es auch möglich,
die Abstände der
einem Endabschnitt des Milchsammelstücks 1 zugeordneten
Pulstüllen
(beispielsweise 40, 42) oder Milcheinlaufstutzen
(beispielsweise 12, 16) in Abhängigkeit von der Tierrasse
unterschiedlich zu den beiden anderen Pulstüllen bzw. Milcheinlaufstutzen
auszuführen,
so dass berücksichtigt
wird, dass bei einigen Tierrassen die hinteren Zitzen näher beieinander als
die dem Kopf zugewandten Zitzen stehen. Wie eingangs erwähnt, erfolgt
in den meisten Fällen
die Milchabströmung
aus dem Milchsammelraum 2 nach vorne, zum Kopf des Tieres
hin, so dass dann entsprechend die vorderen Pulstüllen 40, 42/Milcheinlaufstutzen 12, 16 einen
größeren Abstand
als die rückwärtigen Pulstüllen/Milcheinlaufstutzen
aufweisen. Wird ein derartiges Milchsammelstück 1 nunmehr in einem
Melkstand eingesetzt, bei dem die Milchabströmung nach hinten erfolgt, so
könnte
man zwar das Milchsammelstück 1 einfach
umdrehen – die
Anpassung an den Zitzenabstand ginge dann aber verloren. Um dies
zu vermeiden, sind die Endstücke 6, 8 auswechselbar
ausgebildet, so dass durch Auswechseln der Endstücke 6, 8 bei
dem in den 9 und 10 dargestellten
Ausführungsbeispiel
der Zitzenabstand auch bei diesen Melkständen berücksichtigt werden kann. Dieses
Auswechseln kann äußerst einfach
durch Lösen
der Zugstange erfolgen.
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Offenbart
ist ein Milchsammelstück
für ein Melkzeug,
wobei das Milchsammelstück
ein Rohrstück
aufweist, an das zwei Endstücke
angesetzt sind. Die Längsachse
des Rohrstücks
verläuft
etwa in Horizontalrichtung, das heißt, etwa in Tierlängsrichtung
oder etwa parallel zur Stand fläche
des Tieres. Diese Längsachse
ist ihrerseits im Wesentlichen parallel oder geringfügig geneigt
zu einer Stutzenachse eines Milchablaufstutzens angeordnet. Durch
diese Orientierung des Milchablaufstutzens mit Bezug zur Längsachse
des Milchsammelstückes
kann ein verwirbelungsfreies Zu- und Abströmen der Milch gewährleistet
werden.
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- 1
- Milchsammelstück
- 2
- Milchsammelraum
- 4
- Rohrstück
- 6
- Endstück rechts
- 8
- Endstück links
- 10
- Längsachse
- 12
- Milcheinlauf
stutzen
- 14
- Milcheinlaufstutzen
- 16
- Milcheinlaufstutzen
- 18
- Achsen
- 20
- Anschlag
- 22
- Milchablaufstutzen
- 24
- Stutzenachse
- 26
- Bodenbereich
- 28
- Boden
- 30
- Halteöse
- 32
- Anschlagstück
- 34
- Pulstülle
- 36
- Pulstülle
- 38
- Pulstülle
- 40
- Druckstutzen
- 42
- Druckstutzen
- 44
- Pulstüllenachse
- 46
- Zugstange
- 48
- Spannschraube
- 50
- Auslaufströmungsleitelement
- 52
- plattenförmiges Strömungsleitelement
- 54
- Teilkammer
- 56
- Teilkammer
- 58
- Nabe
- 60
- kreuzförmiges Strömungsleitelement
- 64
- Teilkammer
- 66
- Teilkammer
- 68
- Endabschnitte
- 70
- endstückseitiges
Strömungsleitelement
- 72
- endstückseitiges
Strömungsleitelement
- 74
- Lufteinlassdüse