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Die
Erfindung betrifft ein aktivierbares Implantat, bestehend aus einem
Hohlkörper,
der im Innenraum mit einem gasförmigen
Medium gefüllt
ist; ein Verfahren zur Herstellung eines radioaktiven Implantates
aus einem derartigen aktivierbaren Implantat, das radioaktive Implantat
selbst sowie seine Verwendung, insbesondere zur Brachytherapie bei
unterschiedlichen medizinischen Anwendungen.
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Die
Entwicklung von Nuklearreaktoren sowie Teilchenbeschleunigern hat
die Herstellung von ca. 2500 Isotopen ermöglicht. Hiervon haben ca. 300
eine Halbwertszeit von zwischen 10 Tagen und 100 Jahren. Etwa 10
hiervon sind radioaktive Isotope, die in der klinischen Brachytherapie
angewandt werden. Dabei sind zahlreiche Radionuklide geeignet zum
Einsetzen oder Implantieren in den Körper eines Krebspatienten.
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Die
therapeutische Nutzung der Strahlentherapie reicht bis 100 Jahre
zurück.
Zunächst
nur zu Hautbehandlung eingesetzt, konnten mit zunehmender Verfügbarkeit
größerer Beschleunigungsspannungen
die Röntgen-
wie Elektronenstrahlen auch tiefersitzende Tumore erreichen. In
der Strahlentherapie von Tumorgewebe (Radioonkologie) nutzt man
die zellschädigende
Wirkung zur gezielten Abtötung
der Tumorzellen. Um bei der perkutanen Bestrahlung die Strahlenschäden im gesunden
Gewebe zu minimieren, wird der Tumor aus verschiedenen Richtungen
mit gut fokussiertem Strahl behandelt. Moderne Bestrahlungsanlagen
sind in der Lage ein auf wenige mm genaues Bestrahlungsprofil abzufahren,
das individuell auf den jeweiligen Tumor abgestimmt ist.
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Ein
anderer Weg, das gesunde Gewebe zu schonen, wird in der Brachytherapie
(griech. brachy: nah) beschritten. Hier wird ein kurzreichweitiger,
radioaktiver Strahler (Reichweite im mm-Bereich) entweder direkt in
das Tumorgewebe (interstitiell) oder in großer Nähe (intrakavitär) permanent
oder für
eine bestimmte Zeitdauer eingebracht. Ein Beispiel ist die Behandlung
des Prostatakarzinoms durch die Implantation von Seeds. Sie enthalten
ein Radionuklid mit typisch einigen Wochen Halbwertszeit, dessen
therapeutisch wirksame Strahlungsdosis sich auf wenige mm des umgebenden
Gewebes beschränkt.
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Lange
Zeit war das natürlich
vorkommende Radiumisotop 226Ra das einzige
Radionuklid, das in genügender
Menge und Reinheit für
medizinische Zwecke verfügbar
war, aber inzwischen durch andere künstliche Radionuklide ersetzt
worden. Die heute hauptsächlich
für Implantate
verwendeten Strahlungsquellen sind in Tab.2 zusammengestellt.
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Tab.1:
Die wichtigsten Radionuklide für
Implantate, Ph bedeutet Photonen, d.h. γ- oder Röntgenstrahlung.
90Sr und
188W sind Mutternuklid von
90Y
bzw.
188Re.
226Ra
ist zum Vergleich mit seinen beiden α-Energien angegeben.
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Die
meisten aufgeführten
Radionuklide können
mittels Neutroneneinfangreaktion in einem Reaktor (Reaktorisotope)
hergestellt werden. Nach etwa 5 Halbwertszeiten im Neutronenfluß wird die
maximale oder Sättigungsaktivität erreicht,
eine Halbwertszeit genügt
aber schon zum Erreichen der Hälfte
dieser Aktivität. Ein
Beispiel ist 32P, das durch Aktivierung
von stabilem 31P produziert werden kann.
Wegen des relativ kleinen Einfangquerschnitts von 0.16 barn ist eine
wirtschaftliche Produktion nur an einem Hochflußreaktor mit einem thermischen
Neutronenfluß von über 1014 n/cm2s sinnvoll.
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90Sr hingegen kann als Spaltprodukt aus abgebrannten
Reaktor-Brennelementen
gewonnen werden, es steht nach etwa 2 Wochen mit seinem ebenfalls
instabilen Zerfallsprodukt 90Y im sog. säkularen
Aktivitäts-Gleichgewicht. 90Y kann auch direkt durch Neutroneneinfang
aus 90Y erzeugt werden, ebenso wie 103Pd aus 102Pd und 192Ir aus 191Ir.
Bei der Produktion von 125I wird zunächst 124Xe im Neutronenfluß zu 125Xe
verwandelt, das dann mit 17.1 Stunden Halbwertszeit durch Elektroneneinfang
weiter zu 125I zerfällt.
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Alternativ
können
Radionuklide auch über
eine Kernreaktion, induziert durch hochenergetischen Teilchenbeschuss
produziert werden. Dazu wird ein geeignetes stabiles Isotop mit
hochenergetischen Protonen, Deuteronen oder α-Teilchen beschossen, die ineinem Zyklotron
beschleunigt werden (Zyklotronisotope). 103Pd kann
so über
die Reaktion 103Rh(p,n) 103Pd
erzeugt werden, wobei man hochenergetische Resonanzen im Wirkungsquerschnitt
nutzt.
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Die
Radionuklide unterscheiden sich neben ihrer Lebensdauer vor allem
in der Strahlungsart, es gibt reine β- oderγ- bzw. Röntgenemitter
und Mischstrahler. Elektronen haben eine deutlich kürzere Reichweite
als γ-Strahlung
gleicher Energie, dies hat erhebliche Konsequenzen sowohl für die Strahlentherapie
wie den Umgang mit derartigen Strahlern.
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Tab.2:
Mittlere Reichweite von α-
und
-β-Strahlung
bzw. Halbwertsdicke für γ-Strahlung bei verschiedenen
Energien in Wasser und Blei.
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Durch
den erheblich steiferen radialen Dosisabfall benötigt ein 32P-Seed
im Vergleich zu einem 125I-Strahler weniger
als 1/30 der Aktivität,
um in 2 mm Entfernung dieselbe Gesamtdosis zu deponieren.
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Die
verschiedenen Verfahren zur Herstellung radioaktiver Implantate
verwenden jeweils eine der beschriebenen Methoden zu Erzeugung der
Radionuklide. Zur Herstellung von Implantaten, insbesondere Seeds unter
Verwendung des Strahlers 125I wird der Strahler
zunächst
in eine Keramikkapsel eingebracht und diese bereits nach außen radioaktive
Keramikkapsel mit Hilfe aufwendiger Manipulationstechniken in beispielsweise ein
Titanröhrchen
eingebracht. Das Titanröhrchen
wird nach Einbringen des Keramikkörpers verschlossen und kann
dann verwendet werden. Im Inneren des Keramikkörpers kann in einer Ausgestaltung
eines radioaktiven Implantates ein Golddraht als radio-opaker Marker
vorgesehen sein.
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Alternativ
kann der radio-opake Marker einen zwischen dem Keramikkörper und
dem den Keramikkörper
umgebendenden Titanröhrchen
angeordnet sein. Anstelle des Keramikkörpers kann gemäß dem Stand
der Technik auch ein inneres Titanröhrchen vorgesehen sein.
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Der
radio-opake Macker dient insbesondere dazu das Implantat in bildgebenden
Verfahren der Medizin beispielsweise mit Röntgenlicht oder Ultraschall,
insbesondere beispielsweise in der Computertomographie sichtbar
zu machen.
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Damit
die Seeds im Ultraschall oder im Röntgenlicht gut erkennbar sind,
wird ein Radioopaque-Marker in das Seedvolumen mit eingebaut.
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Eine
Reihe von Methoden Seeds herzustellen sind in den Patenten
US 4702228 ,
US 4994013 ,
US 5163896 ,
WO97119706, EP-A-1008995, WO86/04248 WO00/08651, WO02/065479 beschrieben.
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All
diesen Methoden gemeinsam ist, dass wesentliche Teile des Produktionsablaufs
mit offener Radioaktivität
erfolgen, sogenannten heißen
Verfahren. Erst zum Ende des Produktionsablaufs wird die Strahlungsquelle
zusammen mit dem Radioopaque-Marker in eine Kapsel, die beispielsweise
aus Titan besteht und eine Wandstärke von typischerweise 50μm Dicke hat,
eingeschlossen. Dabei sind in der Praxis besondäre Sicherheitsvorkehrungen
notwendig, um einen direkten Kontakt mit radioaktiven Material zu
vermeiden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch ein alternatives Verfahren
die Nachteile der bisher angewandten Herstellungsverfahren zu vermeiden.
Das Implantat bzw. der Seed wird komplett aus nicht strahlenden
Materialien gefertigt und erst in einem letzten Arbeitsschritt aktiviert.
Die Aktivierung findet hierbei durch Neutronenbeschuss bevorzugt
in einem Hochfluss- Kernreaktor statt. Das bedeutet, daß die in
dem Seed verwendeten Materialien stabil für den Einsatz in einem solchen
Reaktor sein müssen
und sich darüber
hinaus bis auf das gewünschte
Isotop neutral verhalten sollen. Diese Methode wird als kaltes Verfahren
bezeichnet. Hier ist es unbedingt erforderlich besonders reine Materialien
zu verwenden, da sehr kleine Verunreinigungen bereits zu unerwünschten
Strahlern führen
können.
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Es
soll somit ein radioaktives Implantat, insbesondere ein Seed zur
Strahlungstherapie angegeben werden, das einen ausreichenden therapeutischen
Effekt erzeugt, das resistent gegen mechanische Beanspruchung sowie
gegen Körperflüssigkeiten
ist. Die Oberfläche
des Seeds soll nach Abklingen der Radioaktivität gute körperverträgliche Eigenschaften haben.
Der Produktionsprozess soll weniger aufwendig gestaltet werden können als
im Stand der Technik. Insbesondere sollen die Sicherheitsanforderungen
während
des Herstellungsprozesses minimiert werden.
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Diese
Aufgabe wird durch die unabhängigen
Ansprüche
gelöst.
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Die
Erfindung geht somit von einem aktivierbaren Seed aus, umfassend
einen selbsttragenden Hohlkörper
mit einem Innenraum, besonders bevorzugt einen zylinderförmigen Hohlkörper.
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Erfindungsgemäß ist der
Innenraum des Hohlkörpers
mit einem gasförmigen
Medium umfassend bevorzugt isotopenreinen 124Xe-Atomen
gefüllt.
Wenn der Hohlkörper,
dessen Außenwand
gleichzeitig die Außenwand
des Implantates bzw. Seeds darstellt verschlossen worden ist, so
wird das aktivierbare Implantat mit der 124Xe-Gasfüllung einem
Neutronenfluß beispielsweise
in einem Hochflußreaktor
ausgesetzt.
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Hierdurch
wird ein Teil der 124Xe-Atome der Gasfüllung in
radioaktive 125I-Atome konvertiert. Abhängig vom
Neutronenfluß und
dem Innendruck im Innenraum des Hohlkörpers kann die Aktivität des Implantates
eingestellt werden. Bevorzugt liegt die Aktivität im Berech >OmCi bis 5mCi.
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Der
Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die gesamte Produktion, insbesondere
auch die Befüllung
des Seeds mit nicht-radioaktiven Materialien stattfindet. Die Aktivierung
erfolgt erst im letzten Schritt. Erst dann müssen Strahlenschutzmaßnahmen
ergriffen werden.
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Die
Erfindung macht daher den Produktionsvorgang einfach handhabbar.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung ist, dass im Gegensatz zu den bekannten
Seeds als Strahler 125I verwendet wird und
nicht 103Pd. Der Strahler ist als Gas im
Inneren eines Hohlkörpers
vorhanden, während
bei Seeds gemäß dem Stand
der Technik, beispielsweise bei Pd-Seeds der radioaktive Strahler
Teil des Festkörpers,
nämlich
der Gefäßwand ist.
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Besonders
bevorzugt ist es, wenn das aktivierbare Implantat aus einem zylinderförmigen,
vorzugsweise rohrförmigen
Hohlkörper
gewonnen wird, der nach Befüllen
des Innenraumes mit einem gasförmigen
Mediumgas dicht verschlossen werden kann, wobei der Gasinnendruck
im Innenraum des Hohlkörpers
bevorzugt im Bereich 5 bis 20 bar, vorzugsweise bei 12 bar liegt.
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Besonders
bevorzugt ist das Material des Hohlkörpers ist Titan. Titan zeichnet
sich dadurch aus, dass es reaktortauglich ist, d.h. nur einen sehr
kleinen Wirkungsquerschnitt für
einen Neutroneneinfang aufweist. Materialien, die ebenfalls einen
sehr geringen Wirkungsquerschnitt für einen Neutroneneinfang aufweisen
sind Aluminium und Vanadium. Titan hat den Vorteil, dass es eine
FDA-Zulassung besitzt und damit als körperverträglich im Vergleich zu den anderen
Materialien klassifiziert ist.
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Neben
dem aktivierbaren Implantat stellt die Erfindung insbesondere auch
ein Verfahren zur Herstellung eines radioaktiven Seeds zur Verfügung, wobei
gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
zunächst
ein rohrförmiger
Hohlkörper,
der bereits die Außenwandung
des Seeds darstellt mit zwei offenen Enden an einem offenen Ende
verschlossen wird Der einseitig offene rohrförmige Hohlkörper mit einem Innenraum wird
sodann mit einem nicht radioaktiven gasförmigen Medium, das 124Xe enthält, gefüllt. Nachdem das gasförmige Medium in
den Innenraum des Seeds eingebracht wurde, wird das andere offene
Ende beispielsweise mittels Laserstrahlung verschweißt, d.h.
geschlossen. Erst in einem letzten Schritt, wird der geschlossene
und mit dem gasförmigen
Medium enthaltend 124Xe-Atome beispielsweise
in einem Hochleistungsreaktor durch Neutronenfluß aktiviert, indem ein Teil
der 124Xe-Atome der Gasfüllung in radioaktive 125i-Atome konvertiert wird.
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Der
erfindungsgemäße Seed
kann zur Verhinderung bei der Behandlung einer Vielzahl von Krankheiten
eingesetzt werden. Beispielsweise kann der erfindungsgemäße Seed
zur primären
Behandlung von Tumoren im Kopf, in der Lunge, im Hais, im Pankreas,
in der Prostata und nicht entfernbare Tumore oder zur Behandlung
von Rezidiven nach der Exzession von primären Tumoren eingesetzt werden.
Insbesondere eine Behandlung des Prostatakarzinoms ist bevorzugt.
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Die
Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin sind im einzelnen
folgendes dargestellt.
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1 zeigt
einen Seed mit einem stabförmigen
Radioopaque-Marker nach Verschließen der offenen Enden wie in
den 2a bis 2f beschrieben.
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2a–2f zeigt
schematisch das Herstellverfahren.
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Der
hier beschriebene Seed ist "selbsttragend", was bedeutet, daß der Seed
keine besondere Stütz- oder
Tragkonstruktion benötigt.
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Bevorzugt
wird der Seedkörper
aus einem zylinderförmigen,
rohrähnlichen
Hohlkörper
mit zwei offenen Enden hergestellt.
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Bevorzugt
wird eines der offenen Enden zugeschweißt ergebend eine halboffene
Hülse,
in die anschließend
ein Radiopaque-Marker eingebracht wird. Die halboffene Hülse wird
dann mit einer Gasfüllung
umfassend, wenigstens teilweise isotopenreines 124Xe
geflutet, bis ein Druck von ca. 12 bar entsteht. Nachdem sich der
gewünschte
Druck eingestellt hat, wird das noch verbleibende offene Ende der
halboffenen Hülse
beispielsweise mit einem Laser zugeschweißt.
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Als
Materialien für
den zylinderförmigen,
rohrähnlichen
Hohlkörper,
der den Seedkörper
ergibt, kommen die Metalle Al, V und insbesondere Ti in Frage. Beim
Neutronenaktivierungsverfahren wird das Seed einem Neutronenfluß im Nuklear-Reaktor
ausgesetzt, wobei 124Xe durch den Einfang
von thermischen Neutronen in 125Xe umgewandelt
wird. Das Maß der
Umwandlung hängt
von dem Neutronenfluß und
der Verweildauer im Nuklearreaktor ab. 125Xe
hat eine Halbwertzeit von 16,9 h und zerfällt über β+ beziehungsweise
Elektroneneinfang in den gewünschten
Strahler 125I, der eine Halbwertszeit von
59,4 Tagen aufweist. Wird der Hohlkörper bzw. das Seed mit einer
Xe-Menge von 5·1017 Atomen befällt, so beträgt die lodaktivität nach einer
12 Stunden dauernden Bestrahlung mit einem ausreichend hohem Neutronenfluß von 1014 Neutronen/cm2 *s
1,3 mCi, was ausreichend ist.
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Die
tatsächliche
Aktivität
des radioaktiven Seeds hängt
also von der Menge des aktivierbaren Precursors, dem Neutronenfluß und der
Bestrahlungsdauer ab. Diese Parameter sind unabhängig von einander variierbar
um die tatsächliche
Aktivität,
die therapeutisch wirksam wird, einzustellen. Die tatsächliche
Aktivität
des radioaktiven Seeds gemäß der Erfindung
liegt im Bereich von 0,1 μCi
bis zu 30 mCi, besser bis zu 5 mCi
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Das
erfindungsgemäße Seed
kann eine oder mehrere Beschichtungen aufweisen. Diese Beschichtungen
lassen sich durch jegliche Verfahrensart aufbringen, beispielsweise
PVD, CVD, laser-induziertes CVD, piasmaaktiviertes CVD oder thermisches
CVD, elektrochemische Beschichtung, chemische Beschichtung wie Niederschlag,
thermisches Aufsprühen
wie Plasmasprühen,
Ablagern metallischer Schmelzen, Tauchen, Immersion, Platieren und
so weiter.
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Es
kommen jegliche Beschichtungsmaterialien in Betracht. Ein inniges
Anhaften an der Außenwand des
Hohlkörpers
ist wünschenswert.
Zum Intensivieren des Anhaltens sind Oberflächenbehandlungen denkbar. Das
Beschichtungsmaterial sollte korrosionsfest sein, resistent gegen
Strahlung, beispielsweise gegenüber
Röntgenstrahlen,
Neutronen und so weiter, während
der Aktivierung und Emission, und es sollte beim Aktivierungsprozeß nicht
selbst aktiviert werden. Die Beschichtung sollte stoßfest sein.
Als Beschichtungsmaterial kommen amorpher Kohlenstoff, Kunststoff,
Glas, amorphes Silicium, SiO2, Al2O3, Metalle, Metallegierungen,
Nitride, Karbide, Karbonitride sowie Gemische hiervon in Betracht.
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Die
aufgetragene Schicht kann eine Dicke von 10 nm bis 2 μm haben.
Vorzugsweise 20 bis 100 nm, unabhängig von der Anzahl der Schichten. Üblicherweise
weist ein Seed nur eine einzige Beschichtung auf.
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Die
Beschichtung beziehungsweise die erste von, mehreren Beschichtungen
kann einen amorphen Kohlenstoff mit einer Dicke von 10 nm bis 2 μm aufweisen,
vorzugsweise 20 bis 100 nm. Eine solche Beschichtung haftet sehr
gut an der metallischen Kapseloberfläche, die aus metallischem Titan
und/oder einer Verbindung hieraus besteht. Damit läßt sich
die mechanische Stabilität
und der Widerstand gegenüber
Körperflüssigkeiten
steigern, insbesondere bei Langzeitanwendungen. Der Begriff "amorph" bedeutet, daß niedergeschlagener
Kohlenstoff keine regelmäßige Kristallstruktur
aufweist.
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Gemäß einer
besonderen Ausführungsform
ist der Radiopaque-Marker stabförmig
ausgebildet, der in den Innenraum des Hohlkörpers eingesetzt ist. Der Hohlkörper, der
nach Verschließen
seiner offenen Enden die Außenform
des Seeds bestimmt, ist am besten von einer solchen Gestalt, dass
ein gleichförmiges,
homogenes Strahlungsfeld um das Seed herum entsteht.
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In 1 ist
ein Seed gezeigt. Der Seed besteht aus einem rohrförmigen Hohlkörper 1.
Der rohrförmige Hohlkörper 1 weist
eine Außenwand 1.1 sowie
eine Innenwand 1.2 auf und umschließt einen innenraum 2.
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Die
offenen Enden des rohrförmigen
Hohlkörpers
werden nach Befüllen
mit dem Precursor-Gas durch Verschweißen verschlossen. Es ergibt
sich eine Kapsel 10 mit zwei halbkugeligen Kappen 3.
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Alternativ
zu einer Befüllung
mit Precursor-Gas wäre
es auch möglich,
den Hohlkörper
mit flüssigem 124Xe zu befüllen, beispielsweise in dem
das Xe in flüssiger
Form bei tiefen Temperaturen mittels eines Strahls eingebracht wird.
Der Siedepunkt für
Xe liegt bei –111,80°C und damit
oberhalb der Temperatur für
flüssigen Stickstoff.
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Bei
der in 1 dargestellten Kapsel 10 ist in den
Innenraum 2 ein radioopaker Marker 4 eingebracht.
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Der
radio-opake Marker 4 ist für die Erfindung vorteilhaft
aber keineswegs zwingend.
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Die
Außenwand
der Kapsel 10 kann mit einer Beschichtung, bevorzugt einer
Kohlenstoffbeschichtung versehen sein. Zwingend ist dies jedoch
für die
Erfindung nicht.
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Die
Kapseln gemäß der Erfindung
sind von vorzugsweise geschlossener zylindrischer Gestalt. Sie haben
derartige Abmessungen, daß sie
mit herkömmlichen
Vorrichtungen wie Kanülen
und Nadeln im Körper transportiert
werden können.
Die Länge
beträgt
vorzugsweise 3 bis 5 mm, am besten 4,5 mm. Der Außendurchmesser
beträgt
0,3 bis 2,0 mm, am besten 0,8 mm. Die Wandstärke der Kapsel liegt bei 10
bis 250 μm, am
besten bei 20 bis 50 μm.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zum Herstellen eines aktivierbaren Seeds ist in den 2a–2f dargestellt.
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Zunächst wird
ein Titanrohr 100 wie in 2a dargestellt
mit entsprechendem Durchmesser Φa, Φi auf passende Länge L geschnitten. Sodann wird
in einem weiteren Verfahrensschritt gemäß 2b das
Titanrohr 100 an einem Ende 101 zugeschweißt, ergebend
eine halboffene Hülse 102.
In diese halboffene Hülse
wird ein radio-opak-Marker 104 eingebracht, der vorzugsweise
ein Draht mit einem Durchmesser von 0,1 mm und einer Länge von
3 mm ist. Als Material für
den radio-opak-Marker werden bevorzugt Blei oder Platin eingesetzt. Wie
in 2b dargestellt, werden die einzelnen Hülsen 102.1, 102.2, 102.3 sodann
mit der offenen Seite 106.1, 106.2, 106.3 nach
oben in eine Haltvorrichtung 108 eingesetzt. Der Halter 108 wird
in eine Vakuumkammer 110 eingebracht, die mit einem Deckel 112 verschlossen
wird. Die Kammer 110 wird bis zu einem Druck von etwa 10–5mbar
mittels einer Pumpe bei geöffnetem
Ventil 114 über
Leitung 116 abgepumpt. Ist der Druck von 10–5mbar
erreicht, wird Ventil 114 geschlossen und Ventil 120 geöffnet und
die Kammer 110 über
Leitung 122 mit isotopenreinem 124Xe
geflutet bis ein Druck von etwa 12bar entsteht. Nachdem sich der
gewünschte Druck
in der Kammer 110 eingestellt hat, wird Ventil 120 geschlossen
und wie in 2e gezeigt die Hülsen mit
Hilfe von Laserstrahlung am oberen Ende 102.1, 102.2, 102.3 zugeschweißt. Hierbei
ist bevorzugt der Laser außerhalb
der Vakuumkammer angeordnet und die Laserstrahlung wird durch ein
Lichtfenster 130 eingekoppelt.
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Dies
ist in 2e dargestellt. Nachdem die
Hülsen
wie in 2e gezeigt auch am oberen Ende
verschlossen wurden, wird das Gas bei geöffnetem Ventil 114 aus
der Kammer 110 abgepumpt und die Kammer zur Entnahme der
Implantate geöffnet.
Ein entnommenes Implantat 200 mit radio-opaken Marker 104 und
Gasfüllung 202 umfassend 124Xe-Atome ist in 2f dargestellt.
Die Dichtheit der mit 12 bar gefüllten
Implantate kann sowohl optisch als auch durch eine Restgasanalyse überprüft werden.
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Das
gemäß 2f erhaltene
Seed bzw. Implantat ist nicht radioaktiv, kann aber bei Einbringen
in einen Neutronenfluß mit
einer gewünschten
Radioaktivität
versehen werden. Dies ist hier nicht dargestellt. In diesem letzten
Produktionsschritt werden die in 2f dargestellten
Implantate einem Neutronenfluß ausgesetzt, sodass
sich ein Teil der 124Xe-Atome in 125I-Atome umwandelt, die radioaktiv sind
mit einer Halbwertszeit von etwa 60 Tagen. Radioaktivität kann wie
zuvor beschrieben eingestellt werden, und zwar derart, dass jedes
Implantat einer Aktivität
zwischen Größe 0 und
5 mCi hat.
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Bei
der Herstellung der radioaktiven Implantate ist es von entscheidender
Bedeutung, dass durch den Neutronenbeschuss in der Hülse keine
unerwünschten
Strahler entstehen.