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Die
Erfindung betrifft eine Brems- und/oder Klemmvorrichtung eines an
mindestens einer Schiene geführten
Schlittens, wobei die Vorrichtung mindestens ein, über ein
Getriebe betätigbares,
Reibgehemme umfasst, das wenigstens zwei an die Schiene gegeneinander
anpressbare Reibbacken aufweist und wobei das mit Hilfe von Fremdenergie
bewegte Getriebe zur Be- und zur Entlastung des Reibgehemmes pro
Be- und Entlastungsrichtung mittels mindestens einem Stellglied
oder mittels einem Federsystem bewegbar ist, wobei das Federsystem
mindestens ein Federelement umfasst.
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Aus
der
DE 299 10 187
U1 ist eine derartige Brems- und/oder Klemmvorrichtung
bekannt. Sie weist einen Tragkörper
auf, der im Querschnitt H-förmig
ausgebildet ist. Der Tragkörper
hat einen dünnen biegsamen
Steg, zwei untere Schenkel und zwei obere Schenkel. Die beiden oberen
Schenkel bilden mit dem Steg einen Aufnahmeraum, in dem ein auf die
oberen Schenkel wirkender Antrieb angeordnet ist. Die unteren beiden
Schenkel umgreifen als Reibbacken eine Führungsschiene. Der Antrieb
hat ein Stellglied und ein Getriebe. Letzteres ist ein wälzgelagertes
Schiebekeilgetriebe. Durch die Anordnung des Antriebs oberhalb des
biegsamen Steges kann der Tragkörper
nur indi rekt, z. B. über
einen Stirnflansch, an dem die Vorrichtung tragenden Maschinenschlitten
befestigt werden. Auch bedingt der geringe Abstand zwischen den
Bremsbelägen
und dem elastischen Biegegelenk einen einseitigen Bremsbelagverschleiß, wodurch
die Brems- und/oder Klemmvorrichtung beim Bremsen unerwünschte Kräfte quer zur
Bremsrichtung erzeugt.
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Aus
der
US 5 460 452 A ist
eine Vorrichtung mit zwei integrierten Kugelumlaufschuhen bekannt. Das
Spiel der Kugelumlaufschuhe kann mittels eines handbetätigten Schwenkhebels
eingestellt werden. Dazu verspannt das dem Schwenkhebel nachgeschaltete
Schraubgetriebe das die beiden Kugelumlaufschuhe tragende Gehäuse. Zum
Verklemmen der Vorrichtung an der sie führende Führungsschiene werden die Kugeln
der Kugelumlaufschuhe so verspannt, dass nach einem Abplatten der
Kugeln das Gehäuse
die Schiene beidseits reibend berührt. Das Abplatten der Kugeln
beeinträchtigt
die Laufruhe des Kugelumlaufschuhes nachhaltig negativ.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Problemstellung zugrunde, eine
Brems- und/oder Klemmvorrichtung zu entwickeln, die bei großen Klemmkräften und
kurzen Reaktionszeiten einen einfachen und bauraumsparenden Aufbau
hat und zudem dauerhaft wartungsfrei ist.
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Diese
Problemstellung wird mit den Merkmalen des Hauptanspruches gelöst. Dazu
sind beide Reibbacken Teil eines die Schiene bereichsweise umgreifenden
Grundkörpers.
Der Grundkörper
ist zumindest bereichsweise in dem Verbindungsabschnitt zwischen
den Reibbacken elastisch verformbar und über den Verbindungs abschnitt
am Schlitten befestigt. In der Mitte des Verbindungsabschnitts liegt – zur Befestigung
der Vorrichtung am Schlitten – eine
Verschraubungszone. Das Getriebe ist räumlich zwischen dem Verbindungsabschnitt
und der Schiene gelagert.
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Bei
dieser Brems- und/oder Klemmvorrichtung wird z. B. die am Maschinentisch
ortsfeste Schiene, an der der die Vorrichtung tragende Schlitten
abgebremst oder festgeklemmt werden soll, von einem Grundkörper in
Form einer c-förmigen
Klammer bereichsweise umgriffen. Der Grundkörper ist hierbei direkt starr
am Schlitten befestigt, so dass der Bremskraftfluss den kürzest möglichen
Weg zwischen Maschinenbett und Schlitten hat.
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Zum
Lösen der
Brems- und/oder Klemmvorrichtung werden die an der Schiene anliegenden Reibbacken
mittels eines Antriebs auseinandergezwängt. Dazu sitzt zumindest das
Getriebe des Antriebs zwischen dem Verbindungsabschnitt des Grundkörpers und
der Schiene. Hierbei kann der Antrieb und das nachgeschaltete Getriebe
z. B. direkt an den zu bewegenden Reibbacken gelagert sein.
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Als
Getriebe zwischen dem Antrieb und den Reibbacken wird z. B. ein
besonders flachbauendes Doppelkeilgetriebe eingesetzt, um die erforderliche Lösekraft
aufzubringen. Hier ist auch jede andere Getriebeart denkbar, die
bei kleinem Bauraumbedarf große
Weg- und Kraftübersetzungen
zuverlässig
und dauerhaft gewährleistet.
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Als
Stellglied können
u. a. pneumatische oder hydraulische Zylinder-Kolbeneinheiten, Membranzylinder,
Piezostellglieder oder Formgedächtniselemente
verwendet werden. Alle Stellglieder können sowohl für die Be-
als auch für
die Entlastungsrichtung verwendet werden. Dabei können gleich-
oder verschiedenartige Stellglieder pro Belastungsrichtung – hintereinander
oder nebeneinander im oder am Gehäuse angeordnet werden.
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Die
gesamte Brems- und/oder Klemmvorrichtung hat im Querschnitt – also normal
zur Führungslängsrichtung – eine Kontur,
die innerhalb der Querschnittskontur der meisten handelsüblichen Führungswagen
bleibt.
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Selbstverständlich kann
die Brems- und/oder Klemmvorrichtung auch vollständig in einen Führungswagen
oder in den Schlitten integriert werden. Auch kann die Vorrichtung
als Notbremse eingesetzt werden.
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Die
Vorrichtung ist nicht auf lineare Führungen beschränkt. Sie
kann bei entsprechender Anpassung der Bremsbacken auch auf Kreisbahnen
oder anderen z. B. in einer Ebene liegenden gekrümmten Bahnen verwendet werden.
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Weitere
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung schematisch dargestellter Ausführungsformen.
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1:
Dimetrische Darstellung einer Brems- und/oder Klemmvorrichtung;
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2:
horizontale Längsschnitte
zu 1 nach Schnittverlauf E-E aus 4;
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3:
vertikaler Längsschnitt
zu 1;
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4:
Teilquerschnitt und Drahtmodellansicht;
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5:
Grundkörperfrontansicht
verformt und unverformt;
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6:
Grundkörper
mit vergrößerter Verformungszone.
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Die 1 bis 4 zeigen
eine Brems- und/oder Klemmvorrichtung mit doppelter Vergrößerung.
Die Vorrichtung umgreift nach 1 eine Führungsschiene
(7). Sie besteht u. a. aus einem Grundkörper (10), einem pneumatischen
Stellglied (40), einem Rückhubfederelement (70)
und einem Schiebekeilgetriebe (60), vgl. 2.
Zumindest das Stellglied (40) ist in einem am Grundkörper (10)
angrenzenden Gehäuse
(41) untergebracht. Die Vorrichtung ist über den
Grundkörper
(10) an dem Schlitten (1) befestigt, der an der
Führungsschiene
(7) abgebremst oder geklemmt werden soll, vgl. 3.
Die Führungsschiene (7)
ver läuft
parallel zur Schlittenbewegungsrichtung bzw. zur Führungslängsrichtung
(2).
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In
den 1 bis 3 ist ein Abschnitt einer doppelprismatischen
Führungsschiene
(7) dargestellt. Die Führungsschiene
(7) besteht aus einem Stab mit einem annähernd quaderförmigen Hüllquerschnitt,
in den beidseitig je eine im Wesentlichen v-förmige
Nut mit verbreitertem Nutgrund eingearbeitet ist. Sie kontaktiert über ihre
Bodenfläche
z. B. das sie tragende hier nicht dargestellte Maschinenbett.
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Die
Führungsschiene
(7) hat oberhalb der v-förmigen Nut u. a. zwei Nebenflächen (8, 9)
die sich bezogen auf die vertikale Mittelebene (6) spiegelbildlich
gegenüberliegen.
Beide Nebenflächen
(8, 9) sind zueinander parallel ausgerichtet.
Sie dienen dem Reibgehemme als Anlageflächen für Bremsbeläge. Daher sind Nebenflächen, die
gekrümmt
sind oder jeweils aus einer Gruppe von Flächen zusammengesetzt werden,
nur dann geeignet, wenn sie beim Aufbau der Vorrichtungsklemmkräfte keine
Kraftresultierende erzeugen, die die Vorrichtung von der Führungsschiene
(7) abhebt oder wegdrängt.
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Der
Grundkörper
(10) besteht aus einem Verbindungsabschnitt (11),
an dem beidseitig je eine von zwei Reibbacken (13, 14)
angeformt ist. Alle drei Teile (11, 13, 14)
bilden ein c-förmiges
Bauteil, das die Führungsschiene
(7) von deren Oberseite her annähernd halb umgreift. In jeder
Reibbacke (13, 14) ist am freien Ende auf der
Innenseite eine Nut (17) mit beispielsweise rechteckigem
Querschnitt eingearbeitet. Die einzelne Nut (17) dient
jeweils zur Aufnahme eines Bremsbelages (37, 38),
vgl. 4. Der plane Nutgrund ist beispielsweise parallel
zu den Außenseiten
(35, 36) des Grundkörpers (10).
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In
die Nut (17) können
zur Anpassung der Brems- und/oder Klemmvorrichtung an die jeweilige Querschnittskontur
der verwendeten Führungsschiene
(7) entsprechende geformte Bremsbeläge (37, 38) eingesetzt
werden. Es ist auch möglich,
die Nut (17) wegzulassen und die verschiedenen Bremsbeläge (37, 38) über Schrauben
am Grundkörper
(10) zu befestigen.
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Oberhalb
der Nut (17) befindet sich an der Reibbackeninnenseite
eine Kugelbahnnut (19). Sie hat als Querschnitt beispielsweise
einen Kreisabschnitt, der kleiner ist als eine Halbkreisfläche. Die Kugelbahnnut
(19) hat eine Mittellinie (21, 22) – auf ihr
liegen die Mittelpunkte aller Kreisabschnitte –, die in einer Ebene (23)
liegen, die parallel zur Längsrichtung
(2) und senkrecht zur vertikalen Mittenlängsebene
(6) ausgerichtet ist. Die Mittellinien (21, 22)
schließen
einen Winkel von z. B. 3 Winkelgraden ein und schneiden sich auf
der vertikalen Mittenlängsebene (6)
in einem Punkt. Im Ausführungsbeispiel
liegt dieser Punkt hinter dem Ende der Vorrichtung, auf der das
Rückhubfederelement
(70) angeordnet ist. Der Abstand zwischen dem Verbindungsabschnitt
(11) und der Ebene (23) beträgt ca. 15 ... 16% der Grundkörpergesamthöhe.
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Zwischen
den übereinander
angeordneten Nuten (19, 62) der einzelnen Reibbacke
(13, 14) liegt – ebenfalls an der Reibbackeninnenseite – eine kleinere
Plattennut (18), die der Aufnahme einer Abdeckplatte (58)
dient, vgl. 5, 3 und 4.
Die Nuten (17–19)
der Reibbacken (13, 14) liegen sich im Grundkörper (10)
jeweils paarweise gegenüber.
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Zwischen
der Reibbackeninnenseite und der jeweils benachbarten Außenseite
ist ca. in mittlerer Höhe
zwischen den Nuten (17) und (19) eine Tragbohrung
(15, 16) angeordnet. Diese den Grundkörper (10)
parallel zur Längsrichtung
(2) durchquerende Bohrung (15, 16) dient
u. a. indirekt der Lagerung des Stellgliedes (40) und des
Federelements (70). Im Ausführungsbeispiel sind die Tragbohrungen
(15, 16) von den Stirnseiten (33, 34)
her aufgesenkt. In diesen Aufsenkungen (27, 28)
sind Elastomerkörper
(56) eingesetzt.
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Die
Reibbacken (13, 14) werden mittels des Verbindungsabschnitts
(11) untereinander verbunden. Die in 5 zwischen
diesen Teilen (13, 11, 14) dargestellte
Zick-Zacklinie hat als Trennlinie nur Symbolcharakter. Der Verbindungsabschnitt
(11) stellt primär
einen elastischen Biegebalken dar, in dessen Mitte eine Verschraubungszone
(12) liegt. Nach 3 wird dort
die Vorrichtung z. B. über Schrauben
(80) am Schlitten (1) befestigt. Dazu weist der
Grundkörper
(10) die Gewindebohrungen (24) auf. Im näheren Umfeld
der Bohrungen (24) ist der Verbindungsabschnitt (11)
als Verschraubungszone (12) gegenüber den angrenzenden Bereichen überhöht ausgeführt. Die Überhöhung beträgt z. B.
0,3 Millimeter. Sie ist so dimensioniert, dass die seitlichen Außenkanten
des Grundkörpers
(10) in keinem Betriebszustand den tragenden Schlitten
(1) kontaktieren.
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Beim
Spreizen der Reibbacken (13, 14) – durch
das Schiebekeilgetriebe – übernimmt
der Verbindungsabschnitt (11) den Hauptteil der Verformung.
Ein kleinerer Anteil der Verformung entfällt auf die Bereiche der Reibbacken
(13, 14) die oberhalb der jeweiligen Kugelbahnnut
(19) liegen.
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Gegebenenfalls
kann der Grundkörper
(10) auch so gestaltet werden, dass die Bereiche zwischen
den Kugelbahnnuten (19) und der Verschraubungszone (12)
zumindest annähernd
gleiche Querschnitte haben. Dann verlängert sich die Hauptverformungszone
erheblich, vgl. 6. Dort beginnen die Reibbacken
(13, 14) erst unterhalb der Zick-Zack-Linien.
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Nach 1 schließt sich
an die hintere Stirnseite (34) des Grundkörpers (10)
das Gehäuse
(41) des Stellgliedes (40) an. Dieses Gehäuse (41)
ist primär
ein Pneumatikzylinder. Es hat die Form eines Quaders an dessen Unterseite
in den seitlichen Außenbereichen
sogenannte Verschraubungsblöcke (43, 44)
angeformt sind. Im Bereich des Quaders befindet sich eine Ausnehmung
(42) deren Öffnung
vor der Stirnseite (34) liegt. Die Ausnehmung (42)
hat einen ovalen Querschnitt. Sie ist z. B. so groß, dass
die Gehäusewandstärke an vielen
Stellen nicht größer als
1,2 Millimeter beträgt.
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In
mindestens einem Verschraubungsblock (43, 44)
ist seitlich eine Zuluftbohrung (31) angeordnet. Letztere
ist mit der Ausnehmung (42) in deren Grundbereich über eine
Querbohrung (32) pneumatisch verbunden.
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In
der der Stirnseite (34) zugewandten Stirnseite des Gehäuses (41)
befinden sich in jedem Verschraubungsblock (43, 44)
eine Gewindebohrung (50), deren Mittellinie parallel zur
Führungslängsrichtung
(2) orientiert ist.
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In
diesen Gewindebohrungen (50) sind z. B. über Gewindestifte
(52) Lagerbolzen (51) montiert, vgl. 2.
An den zylindrischen Lagerbolzen (51) ist wiederum eine
Stirnplatte (55) mittels der Schrauben (53) befestigt.
Das Gehäuse
(41), die Lagerbolzen (51) und die Stirnplatte
(55) bilden einen Rahmen, der den Grundkörper (10)
lagert. Die Lagerbolzen (51) sind dazu geringfügig länger als
der Grundkörper
(10). Auf ihnen ist der Grundkörper (10) in Führungslängsrichtung
(2) und quer dazu über
die Elastomerkörper
(56) gelagert und eingespannt. Da der Schwerpunkt des Stellgliedes
(40) – auf
die Längsrichtung
(2) bezogen – im
Bereich der Höhe
der Stirnfläche
(34) liegt, sind in der Aufsenkung (27) zwei statt einem
Elastomerkörper
(56) angeordnet. Die in den Aufsenkungen (27, 28)
sitzenden Elastomerkörper
(56) zentrieren zum einen den Grundkörper (10) zwischen
der Stirnplatte (55) und dem Gehäuse (41). Zum anderen
lassen die Elastomerkörper
(56) die beim Lösen
der Bremse bzw. Klemmung entstehende Verformung problemlos zu. Trotz
des durch die Verformung verursachten Versatzes zwischen den jeweiligen
Tragbohrungen (15, 16) und den entsprechenden
Lagerbolzen (51) entsteht kein Spiel zwischen dem Stellglied
(40) und dem Grundkörper
(10).
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Alternativ
zu mehreren separaten Elastomerkörpern
(56) können
die Lagerbolzen (51) auch auf der ganzen Länge mit
einem Elastomer beschichtet oder ummantelt sein.
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Gegebenenfalls
wird der Grundkörper
(10) über
einen oder zwei Zylinderstifte (57) an der Stirnplatte
(55) gehalten, vgl. 1 und 4.
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Es
ist auch eine Variante denkbar, bei der der Grundkörper (10)
vom Gehäuse
(41) großteils
umfasst wird. Dieser Umgriff würde
dann die durch die Lagerbolzen (51) und die Stirnplatte
(55) vorgegebene Rahmenkonstruktion ersetzten. Hier würde nun der
Grundkörper
(10) – zumindest
quer zur Längsrichtung
(2) – elastisch
im Gehäuse
(41) gelagert.
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In
der Ausnehmung (42) des Gehäuses (41), nach 3,
ist der ovale Kolben (45) geführt. Der Kolben (45)
ist gegenüber
der radialen Wandung der Ausnehmung (42) mit einem Dichtring
(47) abgedichtet. Am Kolben (45) ist eine Kolbenstange
(48) angeformt. Die Kolbenstange (48), die einen
rechteckigen Querschnitt hat, ist außermittig am Kolben (45)
angeordnet. Nach 3 liegt die Kolbenstangenunterseite
(49) an der Wandung der Ausnehmung (42) an. In diesem
Bereich sind in der Kolbenstangenunterseite (49) ggf. Sicken
eingearbeitet um dort z. B. eine Dauerschmierstelle einzurichten.
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An
der freien Stirnseite der Kolbenstange (48) ist der Schiebekeil
(61) des Schiebekeilgetriebes (60) befestigt.
Der Schiebekeil (61) dessen Länge ca. 50 ... 80% der Grundkörperlänge entspricht,
hat primär
einen rechteckigen Querschnitt, der sich bezüglich seiner Breite – gemessen
quer zur Längsrichtung (2)
und parallel zur Grundkörperoberseite – vom Kolben
weg abnimmt. In seine Seitenflächen
sind Schiebekeilnuten (62) eingearbeitet. Die haben jeweils
zumindest annähernd
einen Querschnitt, der dem der Kugelbahnnuten (19) entspricht.
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Der
Schiebekeil (61), hier ein Schiebedoppelkeil, ist an der
Kolbenstange (48) mittels zweier, die Montage erleichternde
Spannstifte (64) positioniert und über z. B. zwei Schrauben (65)
fixiert. Zwischen den Köpfen
der Schrauben (65) und dem Schiebekeil (61) ist
eine Anschlagplatte (63) angeordnet. Letztere steht beidseitig über den
Schiebekeil (61) über
und bildet dort einen hinteren Anschlag für die zwischen den jeweiligen
Kugelbahnnuten (19) und den Schiebekeilnuten (62)
gelagerten Kugeln (67).
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Im
Zentrum derjenigen Stirnseite des Schiebekeils (61) die
der Kolbenstange (48) abgewandt ist, befindet sich eine
Bohrung (66), die gegenüber
einer Bohrung der Stirnplatte (55) liegt. Beide Bohrungen umfassen
jeweils bereichsweise das Rückholfederelement
(70). Die Anschlagplatte (63) hat ebenfalls eine
Bohrung, die sich mit der Bohrung (66) deckt und deren
Durchmesser gleich oder größer ist
als der der Bohrung (66).
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Das
Rückholfederelement
(70), eine Schraubendruckfeder, schiebt bei einer Entlüftung der
Ausnehmung (42) die Kombination aus Schiebekeil (61), Kolbenstange
(48) und Kolben (45) bis zum Grund der Ausnehmung
(42) in diese hinein. Anstelle einer einzelnen Schraubendruckfeder
(70) kann auch ein System oder eine Gruppe von Federelementen
verwendet werden. Beispielsweise können mehrere Federn parallel
nebeneinander oder bei wechselweisen Steigungen ineinander positioniert
werden. Auch ein Hintereinanderschalten von Tellerfedern oder anderen
Federn ist denkbar.
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Die 2 bis 4 zeigen
die Vorrichtung im gebremsten Zustand. Die Reibbacken (13, 14)
liegen über
die Bremsbeläge
(37, 38) an den Nebenflächen (8, 9)
der Führungsschiene
(7) fest an. Der Schlitten (1) ist über den
an ihm starr und direkt befestigten Grundkörper (10) an der Führungsschiene (7)
festgeklemmt. Zur Sicherstellung der erforderlichen Klemmkraft ist
der Grundkörper
(10) elastisch verformt. Seine Reibbacken (13, 14)
sind geringfügig aufgebogen,
d. h. die Ebenen der Grundkörperseitenflächen schneiden
sich weit oberhalb der Grundkörperoberseite.
Der Kolben (45), die Kolbenstange (48) und der
Schiebekeil (61) stehen in ihrer hinteren Endlage. Sie
werden dort durch die Wirkung der als Federspeicher dienenden Rückhubfeder
(70) gehalten.
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Die
zwischen den jeweiligen Kugelbahn- (19) und Schiebekeilnuten
(62) geführten
Wälzkörper (67) haben
quer zur Führungslängsrichtung
(2) z. B. ein geringfügiges
Spiel. Gleichzeitig sind die Kugeln (70) – hier z.
B. drei pro Seite – zwischen
der Anschlagplatte (63) und der Spitze eines Gewindestiftes
(59) in Längsrichtung – ebenfalls
mit geringem Spiel – fixiert.
Die Mittellinie des Gewindestifts (59) liegt in der Ebene
(23) und schneidet z. B. normal die Längsrichtung (2).
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Ggf.
können
die Kugeln (67) pro Seite auch über eine Spiralfeder gegen
die Anschlagplatte (63) gedrückt werden. Die Spiralfeder
liegt dazu im Hohlraum zwischen den Nuten (19, 62).
Sie stützt
sich in Längsrichtung
zwischen der hinteren Kugel und dem jeweiligen seitlichen Rand der
Stirnseite der Kolbenstange (48) ab.
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Zum
Lösen der
Brems- und/oder Klemmvorrichtung wird der Kolben (45) mit
Druck beaufschlagt. Er (45) schiebt den Schiebedoppelkeil
(61) in den Grundkörper
(10) hinein. Über
die Wälzkörper (67) wird
der Grundkörper
(10) noch stärker
aufgebogen bzw. elastisch verformt. In der neutralen Phase des Verbindungsabschnitts
(11) entsteht hierbei keine Zugbelastung.
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In
der Folge der Verformung lösen
sich die Bremsbeläge
(37, 38) von den Nebenflächen (8, 9) der
Führungsschiene
(7). Der Schlitten (1) kann sich jetzt frei bewegen.
Der Luftweg beträgt
z. B. 0,1 ... 0,3 Millimeter. Der Hub des Kolbens (45)
ist beendet, wenn das Produkt aus der pneumatischen Druckkraft – vermindert
um die Kraft der Rückholfeder – und der Getriebeübersetzung
mit der Klemmkraft des Grundkörpers
(10) im Gleichgewicht steht oder wenn der Verbund aus Kolben
(45), Kolbenstange (48) und Schiebekeil (61)
einem Anschlag kontaktieren. Beispielsweise kommt der Kolben (45)
an der Stirnseite (34) des Grundkörpers (10) zum Anliegen.
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- 1
- Schlitten
- 2
- Führungslängsrichtung,
Schlittenbewegung
- 6
- vertikale
Mittenlängsebene
- 7
- Schiene,
Führungsschiene
- 8,
9
- Nebenflächen
- 10
- Grundkörper, c-förmig
- 11
- Verbindungsabschnitt
- 12
- Verschraubungszone
- 13,
14
- Reibbacken,
Stößel
- 15,
16
- Tragbohrung
- 17
- Nut
für Bremsbeläge
- 18
- Plattennut
- 19
- Kugelbahnnut
- 21,
22
- Mittellinien
- 23
- Ebene
der Mittellinien
- 24
- Gewindebohrungen
- 27,
28
- Aufsenkungen
- 31
- Zuluftbohrung
- 32
- Querbohrung
- 33,
34
- Stirnseiten
von (10)
- 35,
36
- Außenseiten
von (10)
- 37,
38
- Bremsbeläge
- 39
- Ebene
- 40
- Stellglied
- 41
- Gehäuse
- 42
- Zylinderausnehmung
- 43,
44
- Verschraubungsblöcke
- 45
- Kolben,
oval
- 46
- Kolbennut
- 47
- Kolbendichtung
- 48
- Kolbenstange
- 49
- Kolbenstangenunterseite
- 50
- Gewindebohrungen
- 51
- Lagerbolzen
- 52
- Gewindestift
- 53
- Schraube,
Linsenkopfschraube
- 55
- Stirnplatte
- 56
- Elastomerkörper
- 57
- Zylinderstifte
- 58
- Abdeckplatte
- 59
- Gewindestift,
Anschlag
- 60
- Schiebekeilgetriebe
- 61
- Schiebekeil,
Schiebedoppelkeil
- 62
- Schiebekeilnut
- 63
- Anschlagplatte
- 64
- Spannstift
- 65
- Schrauben
- 66
- Bohrung
- 67
- Kugeln,
Wälzkörper
- 70
- Rückhubfederelement,
Schraubendruckfeder
- 80
- Schrauben