-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Energie speicherndes Behältnis für ein Kraftfahrzeug
mit mindestens einem metallischen Hohlraum zur Aufnahme eines Energieträgers, insbesondere
Stahlblech, wobei zumindest ein Teil des Metallbleches in die Bodengruppe
eines Kraftfahrzeuges integriert ist, eine Bodengruppe für ein Kraftfahrzeug
sowie ein Verfahren zur Herstellung eines entsprechend sicheren
Energie speichernden Behältnisses.
-
Energie
speichernde Behältnisse
für Kraftfahrzeuge,
im Folgenden Behältnis
genannt, werden heutzutage in konventioneller Weise aus Metallblechen
durch gas- und flüssigkeitsdichtes
Fügen hergestellt.
Daneben werden Behältnisse
zunehmend durch ein Blasextrusionsverfahren aus Kunststoff hergestellt.
Dabei wird ein Kunststoffblasrohling in einem Blasformwerkzeug in
die Geometrie eines Behältnisses
gebracht.
-
Behältnisse
für Kraftfahrzeuge
müssen
in der Regel hohe Sicherheitsstandards erfüllen. Beispielsweise muss im
Falle eines Unfalles das Austreten des Energieträgers aus dem Behältnis effektiv verhindert
werden. Bei konventionellen Behältnissen aus
Metallblechen muss daher ein unfallbedingtes Aufbrechen der Fügeverbindungen
des Behältnisses vermieden
werden. Behältnisse
für Kraftfahrzeuge sollten
darüber
hinaus bei maximalem Fassungsvermögen und gleichen Sicherheitseigenschaften
ein möglichst
geringes Gewicht aufweisen.
-
Die
nach dem Blasextrusionsverfahren hergestellten Behältnisse
können
leicht an den Platzbedarf im Bereich der Bodengruppe eines Kraftfahrzeuges
durch Auswahl einer entsprechenden Werkzeugform angepasst werden
und weisen keine Fügestellen
auf. Darüber
hinaus sind die aus Kunststoff bestehenden Behältnisse leichter als konventionelle
Behältnisse.
-
Nachteilig
bei den aus Kunststoff hergestellten Behältnissen ist nun, dass gasförmige Bestandteile
des Energieträgers
durch die Kunststoffwände des
Behältnisses
diffundieren und somit in die Umwelt gelangen können. Insbesondere in Anbetracht ständig strenger
werdender Schadstoff-Emissionsrichtlinien für Kraftfahrzeuge kann dieser
Nachteil die Verwendung von Behältnissen
aus Kunststoff unmöglich
werden lassen. Aus Metallblech hergestellte, konventionelle Behältnisse
sind dagegen langlebiger als Kunststoffbehältnisse und weisen eine sehr
gute Recyclingfähigkeit
auf.
-
Ein
höheres
Gewicht aufgrund der Verwendung konventioneller Behältnisse
schlägt
sich jedoch direkt im Kraftstoffverbrauch des Kraftfahrzeuges nieder.
-
Um
die Nachteile der Behältnisse
aus Kunststoff zu beheben, ohne gleichzeitig ein zu stark erhöhtes Leergewicht
der Bodengruppe samt Behältnis in
Kauf zu nehmen, ist es aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE 201 02 095 U1 bekannt,
die in einer Bodengruppe eines Kraftfahrzeuges vorhandenen Hohlräume durch
Aufschweißen
zumindest eines weiteren Metallblech-Profils als Energie speicherndes
Behältnis
bzw. als Kraftstofftank auszubilden und zu nutzen. Zwar konnten
mit dem zuvor geschilderten Verfahren weitere Gewichtseinsparung gegenüber der
Verwendung konventioneller, aus Metallblech hergestellter Kraftstofftanks
bei gleichzeitiger Vermeidung der Emission von gasförmigen Kraftstoffbestandteilen
aus dem Kraftstofftank erzielt werden. Allerdings ist ein möglichst
niedriges Leergewicht der Bodengruppe samt Behältnis aufgrund des Einflusses
auf den Energieverbrauch der Kraftfahrzeuge wünschenswert.
-
Von
dem zuvor geschilderten nächstliegenden
Stand der Technik ausgehend, liegt der vorliegenden Erfindung die
Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Behältnis und eine Bodengruppe
zur Verfügung
zu stellen, mit welchem bzw. mit welcher das Gewicht eines Kraftfahrzeuges
bei gleichem Energieträgervolumen
des Behältnisses
weiter reduziert werden kann sowie ein Verfahren zur Herstellung
eines Behältnisses
vorzuschlagen.
-
Gemäß einer
ersten Lehre der vorliegenden Erfindung wird die oben hergeleitete
und aufgezeigte Aufgabe durch ein gattungsgemäßes Behältnis dadurch gelöst, dass
das Behältnis
als ein tragender Teil der Bodengruppe ausgebildet ist.
-
Dadurch,
dass das Behältnis
selbst ein tragendes Element bzw. ein tragender Teil der Bodengruppe
ist, können
andere Teile der Bodengruppe, beispielsweise angrenzende Quer- oder
Längsträger an die
tragenden Eigenschaften des erfindungsgemäßen Behältnisses angepasst und zur
Gewichtreduktion mit einer geringeren Wandstärke ausgestattet werden. Darüber hinaus
ergeben sich unter Berücksichtigung
eines als tragenden Teil der Bodengruppe ausgebildeten Behältnisses
nicht nur in direkt angrenzenden Bereichen der Bodengruppe, sondern in
der gesamten Bodengruppe zusätzliche
Möglichkeiten,
beispielsweise durch Verwendung geringerer Wandstärken, das
Gewicht der Bodengruppe weiter zu verringern, ohne die Struktursteifigkeit
oder mechanischen Eigenschaften der Bodengruppe negativ zu beeinflussen.
Damit wird es möglich
das Leergewicht eines Kraftfahrzeuges weiter zu reduzieren.
-
Das
Risiko des Austretens des Energieträgers aus dem erfindungsgemäßen Behältnis im
Falle eine Unfalles kann dadurch minimiert werden, dass das Behältnis Deformationszonen
aufweist. Beim Einwirken eines Kraftstoßes durch einen Unfall auf das
Behältnis
kann die Energie des Kraftstoßes
in den Deformationszonen des Behältnisses
in Deformationsenergie gezielt umgewandelt werden und eine Deformation
des unmittelbar mit dem Energieträger in Kontakt stehenden Hohlraums
des Behältnisses
vermieden werden. In der Regel sind die Behältnisse steif und deformationsfest
ausgebildet und zeigen erst nach Überschreiten einer vorgesehenen Betriebslast
ein definiertes Versagensverhalten. Die in diesem Bereich angeordneten
Fügeverbindungen bleiben
daher gas- und flüssigkeitsdicht.
Das Austreten des Energieträgers
aus dem Behältnis
während oder
nach einem Unfall kann insofern effektiv verhindert werden.
-
Vorzugsweise
sind die Deformationszonen umlaufend um den direkt mit dem Energieträger in Kontakt
stehenden Bereich des Behältnisses
angeordnet, so dass das Einwirken eines unfallbedingten Kraftstoßes von
einer beliebigen Seite des Behältnisses
erfolgen kann, ohne zu einem Austreten des Energieträgers zu
führen.
-
Sind
die Deformationszonen in Verbindungsbereichen des Behältnisses
mit anderen Teilen oder Bereichen der Bodengruppe, insbesondere
Längs- oder
Querträgern
vorgesehen, kann der Einfluss von Deformationen anderer Teile oder
Bereiche der Bodengruppe auf den unmittelbar mit dem Energieträger in Kontakt
stehenden Hohlraum des Behältnisses minimiert
werden.
-
Eine
weitere Verbesserung des Deformationsverhaltens des erfindungsgemäßen Behältnisses im
Falle des Einwirkens eines unfallbedingten Kraftstoßes wird,
gemäß einer
nächsten
weitergebildeten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, dadurch erreicht, dass zumindest die
mit dem Energieträger
in unmittelbarem Kontakt stehenden Teile des Behältnisses zumindest teilweise
Verstärkungen
aufweist. Als Verstärkungen
kommen alle Maßnahmen in
Frage, welche die Steifigkeit des unmittelbar mit dem Energieträger in Kontakt
stehenden Hohlraums des Behältnisses
erhöhen,
so dass Deformationen des Hohlraums vermieden werden. Eine besonders einfache
Verstärkung
stellt die Verwendung zweier Metallbleche anstelle eines Metallbleches
dar, welche über
Verbindungsstellen miteinander verschweißt, verklebt, gelötet oder
auf andere Weise verbunden sind.
-
Sind
die verstärkten
Bereiche des Behältnisses
außerhalb
der Deformationszonen angeordnet, ist in einfacher Weise gewährleistet,
dass eine mögliche
Deformation zunächst
nur in den Deformationszonen erfolgt.
-
Um
das Deformationsverhalten sowohl der Deformationszonen selbst als
auch verstärkter
Bereiche des Behältnisses
gezielt zu steuern, weisen die Deformationszonen und/oder die verstärkten Bereiche
des Behältnisses
geeignete Strukturen, insbesondere Rippen, Sicken oder Vertiefungen
auf. Es ist aber auch denkbar, das Deformationsverhalten durch unterschiedliche
Wandstärken
der Metallbleche zu steuern.
-
Das
Volumen des erfindungsgemäßen Behältnisses
kann dadurch vergrößert werden,
dass das Behältnis
in mehrere Teilbehältnisse
aufgeteilt ist, wobei zumindest ein Teilbehältnis als ein tragender Teil
der Bodengruppe ausgebildet ist. Durch diese Maßnahme kann darüber hinaus
das Leergewicht einer Bodengruppe mit Behältnis bei gleichen mechanischen
Eigenschaften weiter verringert werden, da auch die Teilbehältnisse
bei der Konstruktion der Bodengruppe als tragende Teile mitberücksichtigt werden
können.
-
Eine
maximale Gewichtseinsparung bezogen auf das Leergewicht des Kraftfahrzeuges
wird schließlich
dadurch erreicht, dass in mindestens einem der Hohlräume der
Längs-
und/oder Querträger ein
Teilbehältnis
angeordnet ist.
-
Das
Verhalten des erfindungsgemäßen Behältnisses
im Falle eines Unfalles kann, gemäß einer weitergebildeten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Behältnisses,
dadurch verbessert werden, dass im zur Aufnahme des Energieträgers vorgesehenen
Hohlraum des Behältnisses
eine Kunststoffblase zur Aufnahme des Energieträgers vorgesehen ist. Die Kunststoffblase
kann, insbesondere im Falle einer Deformation des unmittelbar mit
dem Energieträger
in Kontakt stehenden Hohlraum des Behältnisses, die kurzfristig sichere
abdichtende Funktion der gas- und flüssigkeitsdichten Fügeverbindungen übernehmen
und ein Austreten des Energieträgers
verhindern. Somit muss die Kunststoffblase nicht die ansonsten notwendige
Dicke aufweisen, um gesetzliche Anforderungen hinsichtlich Diffusion
zu erfüllen, da
ja nach einem Unfall ein Ablassen des Energieträgers und gegebenenfalls eine
Reparatur erfolgen könnte.
Die gesetzlich geforderte Dauerdichtheit wird ja im Normalfall und
das metallische Behältnis
gewährleistet.
-
Weist
das Behältnis
eine Öffnung
zur Aufnahme eines Einfüllstutzens
auf und ist die Kunststoffblase zumindest im Bereich dieser Öffnung mit dem
Behältnis
verbunden, kann die Kunststoffblase Deformationen des zur Aufnahme
des Energieträgers
vorgesehenen Hohlraums des Behältnisses
besonders leicht folgen.
-
Weiter
verbessert wird dieses Verhalten der Kunststoffblase dadurch, dass
die Kunststoffblase eine dünnwandige
Kunststofffolie aufweist. Eine dünnwandige
Kunststofffolie ist besonders flexibel und darüber hinaus ausreichend gas-
und/oder flüssigkeitsdicht.
Als Kunststoffe für
die Kunststoffblase oder Kunststofffolie kommen alle gegenüber dem
Energieträger
resistenten Kunststoffe, insbesondere die zur Herstellung von Behältnissen
nach dem Blasextrusionsverfahren verwendeten Kunststoffe, in Betracht.
-
Gemäß einer
weitergebildeten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Behältnisses
kann auf eine Unterbodenversiegelung des Behältnisses dadurch verzichtet
werden, dass das Behältnis
aus feueraluminierten, organisch beschichteten Feinblechen aufgebaut
ist.
-
Vorzugsweise
wird das Behältnis
aus einem L-IP-, TRIP-, Dual-, Mehrphasenstahl oder warmumgeformten
Stahlgüten
gefertigt. Diese Stähle
eignen sich aufgrund ihrer erhöhten
Festigkeit besonders gut für
die Verwendung in stark beanspruchten Bereichen der Bodengruppe
und/oder des Chassis eines Fahrzeuges.
-
Schließlich kann
das erfindungsgemäße Behältnis dadurch
vorteilhaft weitergebildet werden, dass das Behältnis zur Aufnahme unterschiedlicher Energieträger, insbesondere
für Verbrennungsmotoren
oder für
Motoren mit Brennstoffzellen, geeignet ist. Ein erfindungsgemäßes Behältnis kann
damit auch für
zukünftige
Antriebskonzepte, aber auch für Hybridantriebe
aus beispielsweise Verbrennungsmotor und Elektromotor mit Brennstoffzelle,
verwendet werden. Des Weiteren können
auch feste bzw. nichtflüssige
oder koch viskose Energieträger
verwendet werden.
-
Gemäß einer
zweiten Lehre der vorliegenden Erfindung wird die oben aufgezeigte
Aufgabe durch eine Bodengruppe für
ein Kraftfahrzeug dadurch gelöst,
dass die Bodengruppe ein erfindungsgemäßes Behältnis aufweist. Wie bereits
ausgeführt, weist
eine Bodengruppe eines Kraftfahrzeuges zusätzliches Potential zur Gewichtsreduzierung
auf, wenn die Bodengruppe ein erfindungsgemäßes Behältnis aufweist. Ein verringertes
Gewicht der Bodengruppe bei gleichbleibender mechanischer Stabilität bzw. Steifigkeit
ist insbesondere vorteilhaft hinsichtlich des Energieverbrauches
von mit einer entsprechenden Bodengruppe ausgerüsteten Kraftfahrzeugen.
-
Gemäß einer
dritten Lehre der vorliegenden Erfindung wird die oben hergeleitete
Aufgabe verfahrensmäßig dadurch
gelöst,
dass ein Metallblech gas- und flüssigkeitsdicht
gefügt
wird, welches integriert in die Bodengruppe ein tragender Teil der
Bodengruppe des Kraftfahrzeuges ist und das Metallblech unter Anwendung
geeigneter Verbindungstechniken, insbesondere Schweißen, Kleben,
Löten oder
Nieten, in die Bodengruppe des Kraftfahrzeuges integriert wird.
-
Funktionsgerechte,
an die Bodengruppe des Kraftfahrzeuges angepasste Metallbleche zur
Herstellung des Behältnisses
können
besonders einfach dadurch zur Verfügung gestellt werden, dass
ein nach dem Innenhochdruckumformen(IHU)-Verfahren vorgeformtes Metallblech zur
Herstellung des Behältnisses
verwendet wird.
-
Gemäß einer
weitergebildeten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung eines Behältnisses
für Kraftfahrzeuge
wird eine Kunststoffblase in das Behältnis über die Öffnung des Behältnisses
zur Aufnahme eines Einfüllstutzens
eingeführt
und die Kunststoffblase anschließend auf das Volumen des Behältnisses
vergrößert. Die
Vergrößerung der
Kunststoffblase im Behältnis kann
durch Druckbeaufschlagung unter Verwendung eines gasförmigen oder
flüssigen
Mediums geschehen, wobei zur leichteren Verformbarkeit der Kunststoffblase
die Medien temperiert sein können.
Nach dem Vergrößern des
Volumens der Kunststoffblase im Behältnis liegt diese an den Innenwänden des Hohlraums
des Behältnisses
im Wesentlichen an, so dass nahezu das gesamte Volumen des Behältnisses
auch bei Verwendung einer Kunststoffblase im Behältnis zur Verfügung steht.
-
Eine
weitere Möglichkeit
zur leichteren Montage wird durch eine Teilevakuierung des metallischen
Behältnisses
erreicht, um eine sichere Anlage der Kunststofffolie an den Innenwänden des
Hohlraumes des Behältnisses
zu erzielen.
-
Wird
eine aus einer dünnen
Kunststofffolie gebildete Kunststoffblase verwendet, kann, gemäß einer
nächsten
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
der Schritt des Vergrößern des Volumens
der Kunststoffblase weiter erleichtert werden. Darüber hinaus
kann eine dünne
Kunststofffolie im Falle einer Deformation des Hohlraums des Behältnisses
dieser leichter folgen, ohne selbst zu reißen oder undicht zu werden.
-
Alternativ
kann vor oder nach dem Einführen der
Kunststoffblase in den Hohlraum des Behältnisses die Kunststoffblase
mit einem Einfüllstutzen
und einer Leitung für
den Energieträger
versehen werden.
-
Wird
die Kunststoffblase zumindest im Bereich der Öffnung des Behältnisses
zur Aufnahme eines Einfüllstutzens
und/oder einer Leitung mit dem Behältnis unter Verwendung einer
geeigneten Verbindungstechnik, beispielsweise Verkleben, verbunden,
kann die Kunststoffblase, gemäß einer
weitergebildeten Ausführungsform,
einerseits auf einfache Weise mit dem Behältnis verbunden werden. Andererseits
wird gleichzeitig eine hohe Flexibilität der Kunststoffblase bezüglich Deformationen
des Behältnisses
im Falle eines Unfalles gewährleistet,
da die Kunststoffblase nahezu im gesamten Hohlraum des Behältnisses
dessen Deformationen frei folgen kann.
-
Es
gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten das
erfindungsgemäße Behältnis, die
Bodengruppe oder das Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Behältnisses
weiterzubilden oder auszugestalten. Hierzu wird verwiesen einerseits
auf die den Patentansprüchen 1 und 14 nachgeordneten
Patentansprüchen,
andererseits auf die Beschreibung von vier Ausführungsbeispielen in Verbindung
mit der Zeichnung. Die Zeichnung zeigt in
-
1 in
einer dreidimensionalen Ansicht ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Behältnisses
in Form eines Kraftstofftanks für
ein Kraftfahrzeug zusammen mit der Bodengruppe und der Karosserie,
-
2 ein
zweites Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Behältnisses
in Form eines Kraftstofftanks in einer horizontalen Schnittansicht
eines Teils einer Bodengruppe eines Kraftfahrzeuges,
-
3 das
Ausführungsbeispiel
aus 2 in einer vertikalen Schnittansicht entlang der
Schnittlinie B-B,
-
4a,
b, c das Ausführungsbeispiel
aus 2 in einer vertikalen Schnittansicht entlang der Schnittlinie
A-A zu drei verschiedenen Zeitpunkten während eines über das
Heck des Kraftfahrzeuges eingeleiteten Kraftstoßes,
-
4d,
e das Ausführungsbeispiel
aus 2 in einer vertikalen Schnittansicht entlang der Schnittlinie
C-C zu zwei verschiedenen Zeitpunkten im Falle eines seitlich auf
das Kraftfahrzeug eingeleiteten Kraftstoßes,
-
5a,
b, c die Herstellung eines dritten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Behältnisses
in Form eines Kraftstofftanks mit Kunststoffblase in einer vertikalen
Schnittansicht in drei Schritten und
-
6 eine
schematische dreidimensionale Ansicht eines vierten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Bodengruppe.
-
In 1 ist
in einer aufgeschnittenen dreidimensionalen Ansicht die Karosserie 14 sowie
eine erfindungsgemäße Bodengruppe 3 dargestellt.
In die Bodengruppe 3 ist ein erfindungsgemäßer Kraftstofftank 1 integriert,
welcher mindestens aus einem Blech 2 aufgebaut ist. Vorzugsweise
werden für
die mit dem Spritzwasser in Kontakt stehenden Bleche 2 feueraluminierte,
organisch beschichtete Feinbleche verwendet. Hierdurch kann auf
eine Versiegelung von Witterungsbedingungen ausgesetzten Flächen der
Metallbleche 2 verzichtet werden.
-
Der
erfindungsgemäße Kraftstofftank 1 ist
in dem in 1 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung so ausgeführt, dass dieser als ein tragender
Teil der Bodengruppe 3 ausgebildet ist. Bei der Konstruktion
der Querträger 6 und
Längsträger 5 der
Bodengruppe 3 kann nun die tragende Eigenschaft des erfindungsgemäßen Kraftstofftanks 1 berücksichtigt
werden. Dadurch wird es möglich,
beispielsweise Längs- und Querträger 5, 6, 21 mit
geringerer Wandstärke
zu verwenden und eine Bodengruppe 3 zu konstruieren, welche
bei gleichen mechanischen Eigenschaften zusammen mit dem Kraftstofftank 1 ein
verringertes Leergewicht gegenüber
konventionellen Bodengruppen aufweist.
-
Wie
in 1 dargestellt, kann der erfindungsgemäße Kraftstofftank 1 über einen
Einfüllstutzen 10 mit
Kraftstoff befüllt
werden. Der Kraftstofftank 1 weist hierzu eine Öffnung 13 zur
Aufnahme des Einfüllstutzens 10 auf.
Wie in 1 lediglich angedeutet, können neben dem Kraftstofftank 1 im
mittleren Teil der Bodengruppe 12 zusätzlich weitere Teilkraftstofftanks 8,
beispielsweise im hinteren Teil der Bodengruppe 11, angeordnet
und mit dem Einfüllstutzen 10 verbunden
werden. Durch das zusätzliche Ausnutzen
weiterer Gewichtseinsparpotentiale aufgrund der tragenden Eigenschaften
der Teilkraftstofftanks 8 kann daher ein größeres Kraftstoffvolumen bzw.
Energieträgervolumen
bei gleichem oder geringerem Leergewicht des Kraftfahrzeuges bereitgestellt
werden.
-
Das
zweite Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Kraftstofftanks 1 ist
in 2 zunächst
in einer horizontalen Schnittansicht einer Bodengruppe 3 eines
Kraftfahrzeuges dargestellt. 2 zeigt
schematisch den hinteren Teil 11 der Bodengruppe 3 sowie
den mittleren Teil 12 der Bodengruppe 3. Im mittleren
Teil 12 der Bodengruppe 3 ist ein erfindungsgemäßer Kraftstofftank 1 in
die Bodengruppe 3 integriert. Der Kraftstofftank 1 des
zweiten Ausführungsbeispiels
weist umlaufend Deformationszonen 4a, 4b, 4c, 4d auf,
welche in den Verbindungsbereichen zwischen dem Kraftstofftank 1 und den
Längs-
und Querträgern 5, 6, 21 angeordnet sind.
-
In
der 3 ist nun das in 2 dargestellte Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Kraftstofftanks 1 für ein Kraftfahrzeug
in einer vertikalen Schnittansicht entlang der Schnittlinie B-B,
entlang der Längsachse
der Abgasanlage 15 dargestellt. Der erfindungsgemäße Kraftstofftank 1 ist
in dem in 2 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel
aus drei Metallblechen 2, 2a, 2b aufgebaut. Weiter
sind die Deformationszonen 4b und 4d des Kraftstofftanks 1 zu
erkennen, welche im Falle eines Unfalles eventuell auftretende Deformationen
der Bodengruppe 3 aufnehmen sollen, so dass eine Deformation
des erfindungsgemäße Kraftstofftank 1 nur in
den dafür
vorgesehenen Deformationszonen erfolgt. Hierzu können zumindest die unmittelbar
mit dem Kraftstoff bzw. Energieträger in Verbindung stehenden
Metallbleche 2 und 2a, entweder mit nicht dargestellten
Verstärkungen,
beispielsweise Rippen, Vertiefungen, Verdickungen ausgestattet sein.
Allerdings ist es auch möglich,
wie bei dem in 3 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel,
das Metallblech 2 in bestimmten Bereichen des Kraftstofftanks 1 mit
einem weiteren Metallblech 2b als Verstärkung 18 über Verbindungsstellen 17 zu
verbinden, um Deformationen gezielt in den Bereich der Deformationszonen 4a, 4b, 4c, 4d des
Kraftstofftanks 1 zu lenken. Als Verbindungstechniken kommen
für die
Verbindungsstellen 17 der Metallbleche 2 und 2b Verschweißen, Löten, Verkleben,
Nieten etc. in Betracht.
-
Die
Deformationszonen 4a bis 4d des Kraftstofftanks 1 können darüber hinaus
nicht dargestellte Vertiefungen, Sicken, Verdickungen oder Bereiche mit
dünnerer
Materialstärke
aufweisen, so dass das Deformationsverhalten der Deformationszonen 4a bis 4d gezielt
eingestellt werden kann.
-
Das
Verhalten der Deformationszonen 4a bis 4d im Falle
eines über
das Heck eines Kraftfahrzeuges eingeleiteten Kraftstoßes, wie
er beispielsweise im Falle eines typischen Auffahrunfalles auftreten kann,
ist zu drei verschiedenen Zeitpunkten in den 4a bis 4c dargestellt.
-
Die 4a zeigt
eine vertikale Schnittansicht des zweiten Ausführungsbeispiels entlang der Schnittlinie
A-A zum Zeitpunkt t = t0 vor der Einleitung des
Kraftstoßes.
-
Zu
erkennen ist der erfindungsgemäße Kraftstofftank 1,
welcher aus den Metallblechen 2, 2a und 2b gebildet
wird. In Richtung des hinteren Teils der Bodengruppe 11 weist
der erfindungsgemäße Kraftfahrzeugtank 1 eine
hintere Deformationszone 4d auf, an welche sich ein Querträger 6 sowie
ein Längsträger 5 des
hinteren Teils der Bodengruppe 11 anschließt.
-
Wird
nun, wie im Falle eines Unfalles, ein Kraftstoß F auf den Längsträger 5 des
hinteren Teils der Bodengruppe 11 zum Zeitpunkt t = t1 eingeleitet, wird die zwischen dem erfindungsgemäßen Kraftstofftank 1 und
dem hinteren Querträger 6 gelegene Deformationszone 4d deformiert,
wie 4b zeigt. Bei der Deformation der Deformationszone 4d wird die
Energie des eingeleiteten Kraftstoßes gezielt in Deformationsenergie
umgewandelt und damit abgebaut. Sofern die Energie des Kraftstoßes F damit komplett
in Deformationsenergie umgesetzt worden ist, ergibt sich keine weitere
Deformation der Bodengruppe 3 im weiteren zeitlichen Verlauf.
Der unmittelbar mit dem Kraftstoff bzw. Energieträger in Kontakt stehende
Hohlraum des erfindungsgemäßen Kraftstofftanks 1 wird
nicht deformiert und der Kraftstofftank 1 bleibt gas- und
flüssigkeitsdicht.
-
Treten
noch größere Kräfte auf
oder ist die Energie des eingeleiteten Kraftstoßes nach dem Zeitpunkt t1, beispielsweise zum Zeitpunkt t = t2, nicht komplett in Deformationsenergie
umgewandelt, so kann nicht nur der Längsträger 5 des hinteren
Teils der Bodengruppe 11 selbst, sondern auch die auf der vom
Einleitungspunkt des Kraftstoßes
F, hier das Heck des Kraftfahrzeuges, abgewandten Seite liegende
Deformationszone 4b des Kraftstofftanks 1 zur Umwandlung
der Energie des Kraftstoßes
in Deformationsenergie beitragen. Wie aus
-
4c zu
erkennen ist, wird selbst bei einem entsprechend starken Kraftstoß der erfindungsgemäße Kraftstofftank 1 nicht
derart deformiert, dass der mit dem Kraftstoff bzw. Energieträger in unmittelbarem
Kontakt stehende Hohlraum des Kraftstofftanks 1 undicht
wird.
-
Die 4d und 4e zeigen
in einer vertikalen Schnittansicht das zweite Ausführungsbeispiel aus 2 entlang
der Schnittlinie C-C in unverformtem und verformtem Zustand. Zum
Schutz des erfindungsgemäßen Kraftstofftanks 1 im
Falle eines seitlich eingeleiteten Kraftstoßes können auch die Längsträger 5 im
mittleren Bereich der Bodengruppe zumindest auf Höhe des Kraftstofftanks 1 Deformationszonen 19 aufweisen,
welche in der Lage sind einen Teil der Energie des seitlich eingeleiteten
Kraftstoßes
bereits in Deformationsenergie umzuwandeln, bevor die Deformationszonen 4c des
Kraftstofftanks 1 verformt wird.
-
Problematisch
ist natürlich,
wenn es zu weiteren Deformationen kommt, welche zu einer Verformung
des unmittelbar mit dem Kraftstoff bzw. Energieträger in Verbindung
stehenden Hohlraums des Kraftstofftanks 1 und damit zum
Verlust der Flüssigkeitsdichtheit
oder Gasdichtheit der Scheißnähte des Kraftstofftanks 1 führen kann.
-
Um
das Austreten von Kraftstoff in diesem Fall zu verhindern, kann
der Kraftstofftank 1 eine Kunststoffblase 9 aufweisen. 5a bis 5c zeigen
ein Verfahren zur Herstellung eines dritten Ausführungsbeispiels eines erfindungemäßen Kraftstofftanks 1 mit
einer Kunststoffblase 9 in drei Schritten in einer vertikalen
Schnittansicht eines Teils einer Bodengruppe 3, in welcher
ein erfindungsgemäßer Kraftstofftank 1 vorgesehen
ist.
-
Vorzugsweise
wird der erfindungsgemäße Kraftstofftank 1 des
dritten Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung zunächst
in die Bodengruppe 3 eines Kraftfahrzeugs integriert, d.
h. mit ihr unter Verwendung einer geeigneten Verbindungstechnik, beispielsweise
Verschweißen,
Löten oder
Nieten, verbunden und anschließend
die Kunststoffblase 9 in den Kraftstofftank 1 über die Öffnung 13 des
Kraftstofftanks 1 eingeführt. Die Kunststoffblase 9 weist zunächst, wie
in 5a zu erkennen ist, ein geringes Volumen auf,
so dass sie leicht in die Öffnung 13 des Kraftstofftanks 1 eingeführt werden
kann. Das Einführen
der Kunststoffblase 9 in den erfindungsgemäßen Kraftstofftank 1 zeigt 5b.
-
Anschließend wird
die Kunststoffblase 9 auf ihr Nennvolumen vergrößert, so
dass die Kunststoffblase 9 nahezu das gesamte für den Kraftstoff
bzw. Energieträger
vorgesehene Volumen des Kraftstofftanks 1 einnimmt, 5c.
Vorzugsweise wird die Kunststoffblase 9 nur im Bereich
der Öffnung 13 des Kraftstofftanks 1 mit
diesem unter Verwendung geeigneter Verbindungstechniken verbunden.
Hierdurch wird gewährleistet,
dass die Kunststoffblase 9 nahezu im gesamten für den Kraftstoff
bzw. Energieträger
vorgesehenen Innenraum des Kraftstofftanks 1 einer Deformation
frei folgen kann.
-
Die
Kunststoffblase 9 übernimmt
dann, insbesondere im Falle einer Deformation des Kraftstofftanks 1,
dass Abdichten des Kraftstofftanks 1, so dass auch bei
einer Deformation des für
den Kraftstoff bzw. Energieträger
vorgesehenen Hohlraums des Kraftstofftanks 1 und dem Reißen der
flüssigkeits-
und gasdichten Fügeverbindungen
des Kraftstofftanks 1 kein Kraftstoff austreten kann.
-
Um
den Kraftstofftank 1 mit Kraftstoff zu befüllen und
zu entleeren, ist die Kunststoffblase 9 mit einem Einfüllstutzen 10 und
mit einer Kraftstoffleitung bzw. einer Leitung für Energieträger 16 verbunden.
-
Zwar
zeigen die 5a bis 5c, dass
die Kunststoffblase 9 in einen bereits in die Bodengruppe 3 integrierten
Kraftstofftank 1 eingesetzt wird und bereits mit dem Einfüllstutzen 10 und
einer Kraftstoffleitung bzw. Leitung für den Energieträger 16 versehen ist.
Es ist jedoch auch denkbar die Kunststoffblase 9 vor der
Integration des Kraftstofftanks 1 in die Bodengruppe 3 in
den Kraftstofftank 1 einzuführen und auf ihr Nennvolumen
zu vergrößern. Ferner
ist denkbar, den Einfüllstutzen 10 und
die Kraftstoffleitung 16 erst in einem späteren Stadium
mit der Kunststoffblase 9 zu verbinden.
-
Die 6 zeigt
in einer dreidimensionalen Ansicht die Bodengruppe 3 eines
Kraftfahrzeuges, welche im Wesentlichen aus Längs- und Querträgern 5, 6, 21 besteht.
Wie in 6 angedeutet, ist es prinzipiell möglich, im
mittleren Teil der Bodengruppe 12 und im hinteren Teil
der Bodengruppe 11 den erfindungsgemäßen Kraftstofftank 1 in
die Bodengruppe zu integrieren. Nicht dargestellt ist dabei in 6 die Möglichkeit
auch die Längs-
und Querträger 5, 6, 21 als
Zusatzkraftstofftanks zu verwenden. Diese könnten sowohl mit als auch ohne
Kunststoffblase 9 Teilkraftstofftanks 8 darstellen.