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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein chirurgisches oder zahnärztliches
Instrument, insbesondere zum Spalten eines Kieferknochens, umfassend eine
an seinem distalen Ende angeordnete Schneide mit mindestens einer
Schneidenfläche,
wobei die Schneide mindestens einen von der mindestens einen Schneidenfläche abstehenden
Vorsprung trägt.
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Instrumente
der eingangs beschriebenen Art kommen beispielsweise in der Kieferchirurgie
zum Einsatz, insbesondere zur Vorbereitung einer Kavität zum Einsetzen
eines Implantats in den Kiefer. Dabei kann es häufig vorkommen, daß aufgrund
nicht ausreichend vorhandener Knochenstrukturen zum Einsetzen des
Implantats der Kieferknochen im Bereich des Implantatlagers gespalten
werden muß.
Dies wird als sogenannter "Bone-Split" bezeichnet. Nach dem
Spalten des Kieferknochens wird in den gespaltenen Bereich zusätzlich eine
Bohrung gesetzt, in die ein Zahnimplantat eingeschraubt wird. Allerdings
ist es schwierig, den Bohrer aufgrund des gespaltenen Kieferknochens
zu positionieren und die Bohrung in genau definierter Weise zu setzen.
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Ein
Instrument der eingangs beschriebenen Art ist beispielsweise in
Form eines chirurgischen Meißels
in der
EP 1 143 863
B1 offenbart. Die
AT
411 568 B beschreibt ein Implantat zur dynamischen Fixation
einer Korrekturosteotomie mit einem ein Loch zur Aufnahme einer
Spongiosaschraube aufweisenden Befestigungsabschnitt, der über eine
Kröpfung mit
einem seitlich versetzten langgestreckten Verankerungsabschnitt
verbunden ist, wobei der an die mit dem plattenförmigen Befestigungsabschnitt
einstückig
verbundene Kröpfung
in Längsrichtung
anschließende
Verankerungsabschnitt als steifer Verankerungsschaft mit zumindest
drei außen
liegenden, mit der Innenseite eines Röhrenknochens in Eingriff bringbaren
Verankerungskanten ausgebildet ist.
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Des
Weiteren ist in der
DE
103 16 991 A1 ein Osteotom mit einer Meißelklinge
offenbart, deren Meißelschneide
eine Nut aufweist.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein chirurgisches
Instrument der eingangs beschriebenen Art so zu verbessern, daß auf einfache Weise
in den gespaltenen Knochen eine Bohrung gesetzt werden kann.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Instrument der eingangs beschriebenen Art
erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß ein
distales Ende des mindestens einen Vorsprungs von einem distalen
Ende der Schneide beabstandet ist.
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Mit
der Schneide kann in herkömmlicher Weise
ein Knochen gespalten werden. Durch den Vorsprung wird jedoch zusätzlich eine
Vertiefung in den Knochen präpariert,
beispielsweise durch Eindrücken
des Vorsprungs in spongiöses
Knochengewebe, so daß nach
dem Spalten des Knochens nicht nur der Spalt, sondern auch eine
durch den Vorsprung gebildete Vertiefung im Knochen beziehungsweise
im spongiösen
Knochengewebe verbleibt. In die so geschaffene Vertiefung kann ein
Bohrer in definierter Weise eingeführt werden. Es ist mit dem
erfindungsgemäßen Instrument
somit möglich,
nicht nur den Knochen zu spalten, sondern gleichzeitig auch eine
Bohrerführung
zu präparieren,
durch welche ein angesetzter Bohrer optimal geführt und zentriert wird. Es
kann auf der mindestens einen Schneidenfläche auch mehr als ein Vorsprung
vorgesehen sein, beispielsweise können mehrere Vorsprünge in einer
Reihe hintereinander angeordnet sein. Um das Eintreiben des Instruments
in den zu spaltenden Knochen weiter zu erleichtern, ist es vorteilhaft,
daß ein
distales Ende des mindestens einen Vorsprungs von einem distalen
Ende der Schneide beabstandet ist. Außerdem wird so sichergestellt,
daß die
ausgebildete Vertiefung zur Zentrierung beispielsweise eines Bohrwerkzeugs
oder eines einzusetzenden Implantats weniger tief ist als der gesetzte
Spalt. Dadurch kann eine Bohrung in einen noch nicht vom Vorsprung
bearbeiteten Bereich des Knochens in Verlängerung der Vertiefung gesetzt
werden.
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Vorzugsweise
sind zwei Schneidenflächen vorgesehen.
Damit kann ein Knochen in gewünschter
Weise gespalten werden.
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Günstigerweise
trägt jede
der zwei Schneidenflächen
mindestens einen Vorsprung. Beispielsweise kann bei zwei relativ
zueinander geneigten, einen Keil definierenden Schneidenflächen jeder
der Vorsprünge
eine Vertiefung in den beiden gespaltenen Knochenhälften ausbilden,
so, daß insbesondere
bei einer besonders vorgegebenen Form der Vorsprünge, beispielsweise eine hohlzylindrische
Vertiefung ausbildbar ist. In eine solche kann ein Bohrer definiert
eingeführt
werden, insbesondere wird er durch eine solche Vertiefung auch geführt und
zentriert.
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Vorteilhafterweise
ist die Schneide im wesentlichen keilförmig ausgebildet. Mit einer
solchen Schneide läßt sich
ein Knochen auf einfache Weise spalten.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung kann insbesondere vorgesehen sein, daß die beiden Schneidenflächen einen
Keilwinkel definieren, der in einem Bereich von 5° bis 15° liegt. Durch
die Wahl eines derartigen Keilwinkels kann beispielsweise bei einem
Kieferknochen vermieden werden, diesen vollständig zu spalten, sondern es wird
mit dem Instrument nur ein kurzer Spalt erzeugt, der im wesentlichen
einer Breite der Schneide entspricht.
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Vorzugsweise
ist die mindestens eine Schneidenfläche eben. Dies ermöglicht es,
den Knochen längs
einer ebenen Fläche
zu spalten.
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Vorteilhaft
kann es ferner sein, wenn die mindestens eine Schneidenfläche gekrümmt ist.
Dadurch läßt sich
ein Knochen längs
einer gekrümmten Fläche spalten.
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Dabei
kann es günstig
sein, wenn die mindestens eine gekrümmte Schneidenfläche konvex gekrümmt ist.
Auf diese Weise läßt sich
eine, auf die andere Spaltfläche
des Knochens hin weisende konkav gekrümmte Knochenfläche schaffen.
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Um
einen Spalt gewünschter
Breite im Knochen ausbilden zu können,
ist es vorteilhaft, wenn die mindestens eine Schneidenfläche eine
Breite quer zur Längsrichtung
des Instruments in einem Bereich von 3 mm bis 12 mm aufweist. Vorzugsweise
liegt die Breite in einem Bereich von 5 mm bis 10 mm.
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Damit
ein ausreichend tiefer Spalt in einen Knochen eingebracht werden
kann, ist es vorteilhaft, wenn die mindestens eine Schneidenfläche eine Länge in Längsrichtung
des Instruments in einem Bereich von 5 mm bis 20 mm aufweist. Vorzugsweise beträgt die Länge der
mindestens einen Schneidenfläche
10 mm bis 15 mm.
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Um
eine optimale Führungskante
der Schneide zu erhalten, definiert eine in distaler Richtung weisende
Stirnkante der Schneide einen Stirnwinkel in einem Bereich von 45° bis 65°. Das Instrument
kann so auf einfache Weise an den zu spaltenden Knochen angesetzt
werden, ohne abzurutschen.
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Um
mit dem Vorsprung eine längliche
Vertiefung im Knochen ausbilden zu können, ist es vorteilhaft, wenn
sich der mindestens eine Vorsprung in Längsrichtung der Schneide erstreckt.
Denkbar wäre es
auch, mehrere, in einer Linie angeordnete, jedoch voneinander beabstandete
Vorsprünge
vorzusehen.
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Besonders
einfach wird der Aufbau des Instruments, wenn der mindestens eine
Vorsprung in Form einer Rippe ausgebildet ist.
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Um
eine ausreichende Führung
oder Zentrierung für
ein Bohrwerkzeug zu erhalten, ist es günstig, wenn der mindestens
eine Vorsprung eine Höhe
bezogen auf die mindestens eine Schneidenfläche in einem Bereich von 0,5
mm bis 1 mm aufweist.
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Um
eine Vertiefung zu erhalten, die möglichst die Form eines Bohrlochs
oder eine einem Bohrloch angenäherte
Form aufweist, ist es vorteilhaft, wenn der mindestens eine Vorsprung
eine von der mindestens einen Schneidenfläche weg weisende, konvex gekrümmte Oberfläche aufweist.
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Günstigerweise
ist der mindestens eine Vorsprung im Querschnitt halbkreisförmig, im
wesentlichen halbkreisförmig,
halbovalförmig
oder rechteckigförmig
mit abgerundeten Ecken. Mit den beschriebenen Querschnittsformen
des mindestens einen Vorsprungs lassen sich im Knochen Vertiefungen
in gewünschter
Weise ausbilden.
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Damit
in dem von der Schneide präparierten Spalt
des Knochens die durch den Vorsprung ausgebildete Vertiefung eine
vorgegebene Breite aufweist, ist es vorteilhaft, wenn der mindestens
eine Vorsprung eine Breite quer zur Längsrichtung des Instruments
aufweist und wenn die Breite des Vorsprungs etwa einem Viertel bis
drei Viertel einer Breite der mindestens einen Schneidenfläche quer
zur Längsrichtung
des Instruments entspricht. Dadurch wird erreicht, daß die durch
den Vorsprung ausgebildete Vertiefung schmaler ist als der ausgebildete
Spalt.
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Denkbar
wäre es,
den Vorsprung senkrecht oder im wesentlichen senkrecht von der mindestens einen
Schneidenfläche
abstehen zu lassen. Um jedoch das Eintreiben des Instruments in
den zu spaltenden Knochen zu erleichtern, ist es günstig, wenn eine
in distaler oder im wesentlichen in distaler Richtung weisende Stirnfläche des
Vorsprungs relativ zur mindestens einen Schneidenfläche um einen
Winkel in einem Bereich von 20° bis
40° geneigt
ist. Beim Eintreiben des Instruments in den zu spaltenden Knochens
wird dieser schrittweise verdrängt,
die Stirnfläche
des Vorsprungs bildet eine Art Aufgleitfläche für den zu verdrängenden
Knochen.
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Günstigerweise
liegt ein Abstand des distalen Endes des mindestens einen Vorsprungs
vom distalen Ende der Schneide in einem Bereich von 2 mm bis 10
mm. Vorzugsweise beträgt
der Abstand 4 mm bis 8 mm.
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Grundsätzlich wäre es denkbar,
daß ein
Abstand von zwei, jeweils auf einer Schneide vorgesehenen Vorsprüngen vom
distalen Ende der Schneide identisch ist. Vorteilhaft ist es jedoch,
wenn der Abstand des distalen Endes des einen Vorsprungs vom distalen
Ende der Schneide größer ist
als der Abstand des distalen Endes des anderen Vorsprungs vom distalen
Ende der Schneide. Auf diese Weise wird das Eintreiben des Instruments
in den Knochen zur Spaltung desselben erleichtert.
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Damit
ein Operateur auf einfache Weise erkennen kann, wie tief das Instrument
bereits in den zu spaltenden Knochen eingetrieben ist, ist es günstig, wenn
die Schneidenfläche
mit mindestens einer durch einen Laser hergestellten Linie versehen
und wenn die mindestens eine Linie parallel zu einem distalen Ende
der Schneide oder quer zu einer vom Instrument definierten Längsrichtung
verläuft.
Eine Laserbeschriftung läßt sich
nur schwer entfernen, insbesondere auch nicht durch Reinigen des
Instruments, zum Beispiel durch Sterilisieren. Zudem hat eine Laserbeschriftung
den Vorteil, daß sie
trotzdem eine nahezu ebene Oberfläche erhält.
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Vorzugsweise
sind mehrere äquidistant
angeordnete Linien vorgesehen. Damit kann eine Einführtiefe
des Instruments in den Knochen genau angegeben werden. Beispielsweise
beträgt
ein Abstand der Linien einen Millimeter oder aber auch zwei Millimeter.
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Um
einem Operateur einen Anhaltspunkt für eine Einführtiefe, insbesondere eine
maximale Einführtiefe,
des Instruments zu geben, ist es vorteilhaft, wenn mindestens ein
Bereich zwischen zwei benachbarten Linien vollständig mit einem Laser in einer
Art bearbeitet ist, die der zur Herstellung der mindestens einen
Linie angewandten Bearbeitung entspricht. Wird beispielsweise während eines
Eingriffs das Instrument verunreinigt, so kann es schwierig sein, eine
Linie zu erkennen. Durch die Bearbeitung eines größeren Bereichs
kann jedoch sichergestellt werden, daß ein Operateur das Instrument
nur so weit in den Knochen eintreibt, wie er tatsächlich möchte, beispielsweise
bis zum bearbeiteten Bereich.
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Um
die Verletzungsgefahr sowohl für
einen Patienten als auch für
einen Operateur zu minimieren, ist es günstig, wenn ein proximales
Ende der Schneide in einen im Querschnitt kreisförmigen Bereich übergeht.
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Um
das Instrument einfach und sicher während eines chirurgischen Eingriffs
halten und führen zu
können,
ist es vorteilhaft, wenn das Instrument an seinem proximalen Ende
einen mit der Schneide verbundenen Griff aufweist.
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Besonders
einfach wird die Herstellung des Instruments, wenn der Griff rotationssymmetrisch oder
im wesentlichen rotationssymmetrisch ausgebildet ist.
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Damit
ein Operateur während
des Eingriffs nicht vom Griff abrutschen kann, ist es günstig, wenn der
Griff mindestens eine von einer Symmetrieachse nach außen weg
weisende Fingermulde trägt.
Diese kann beispielsweise in Form einer Vertiefung vorgesehen sein.
Die Fingermulde kann zudem derart angeordnet sein, daß sie in
einer Linie mit einer Schneidenfläche angeordnet ist. Damit dient
die Fingermulde gleichzeitig auch als Markierung, welche Seitenfläche der
Schneide nach oben oder nach unten weist.
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Ferner
kann es vorteilhaft sein, wenn der Griff mindestens einen von einer
Symmetrieachse nach außen
weisenden, abstehenden Anschlag trägt. Zum einen kann er als Gegenlager
für einen Finger
eines Operateurs dienen, zum anderen kann er auch kennzeichnen,
in welche Richtung eine Schneidenfläche weist. Beispielsweise wäre es denkbar,
sowohl eine Fingermulde als auch einen Vorsprung vorzusehen, die
in entgegengesetzte Richtungen weisen. Damit lassen sich beispielsweise auch
zwei unterschiedlich geformte Schneidenflächen oder unterschiedliche
Vorsprünge
auf den Schneidenflächen
erkennen beziehungsweise eine Orientierung des Instruments, wenn
dieses bereits mit der Schneide teilweise oder vollständig in
einen Knochen eingeschlagen ist. Ferner verhindert der Anschlag,
daß das
auf ein Tablett oder einem Tisch abgelegte Instrument wegrollen
kann. Der Anschlag dient also quasi als eine Art Verdrehsicherung
für das Instrument.
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Die
Stabilität
des Instruments läßt sich
erhöhen,
wenn es mindestens teilweise aus einem Metall hergestellt ist. Vorzugsweise
ist das Metall ein nicht rostender Stahl.
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Um
die Handhabung des Instruments zu verbessern, ist es vorteilhaft,
wenn der Griff einen kunststoffummantelten Metallkern umfaßt. Eine
Kunststoffum mantelung kann beispielsweise etwas nachgiebig sein,
so daß Kräfte auf
das Instrument sehr gefühlvoll übertragen
werden können.
Ferner kann durch die Kunststoffummantelung bei nur minimaler Gewichtszunahme
des Instruments ein ergonomisch optimaler Griffbereich gebildet
werden. Durch den Metallkern bleibt gleichzeitig eine Stabilität des Instruments
insgesamt erhalten.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung kann vorgesehen sein, daß das Instrument ein Osteotom
zum Spalten eines Knochens ist.
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Vorzugsweise
wird das Instrument zum Spalten eines Kieferknochens verwendet.
Denkbar wären aber
auch andere Anwendungen, beispielsweise das Setzen eines Referenzelements
für ein
Navigationssystem in einem Knochen.
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Ferner
wird nachfolgend ein chirurgisches oder zahnärztliches Instrumentarium beschrieben, umfassend
mindestens zwei chirurgische oder zahnärztliche Instrumente, insbesondere
ein Instrument zum Spalten eines Kieferknochens, wobei mindestens
eines der beiden Instrumente eine an seinem distalen Ende angeordnete
Schneide mit mindestens einer Schneidenfläche umfasst, wobei die Schneide mindestens
einen von der mindestens einen Schneidenfläche abstehenden Vorsprung trägt, wobei
ein distales Ende des mindestens einen Vorsprungs von einem distalen
Ende der Schneide beabstandet ist. Ein solches Instrumentarium kann
weitere Instrumente umfassen, beispielsweise Haken, Spatel oder Skalpelle,
die zur Bearbeitung von Knochen oder Gewebe eingesetzt werden können. In
jedem Fall ist es mit dem Instrumentarium möglich, einen Knochen derart
zu spalten, daß anschließend eine
Bohrung auf einfache Weise gesetzt werden kann.
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Die
nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dient
im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
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1:
eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Osteotom;
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2:
eine Seitenansicht in Richtung des Pfeils A in 1;
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3:
eine vergrößerte Ansicht
der Schneide des in 2 dargestellten Osteotoms;
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4:
eine Ansicht in Richtung des Pfeils B in 3;
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5:
eine vergrößerte Ansicht
des Ausschnitts D in 3;
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6:
eine Schnittansicht längs
Linie 6-6 in 3; und
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7:
eine Schnittansicht durch das distale Ende des in 1 dargestellten
Osteotoms beim Spalten eines Kieferknochens.
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In
den 1 und 2 ist ein erfindungsgemäßes Osteotom
dargestellt und insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 versehen.
Es umfaßt
eine ein distales Ende des Osteotoms definierende Schneide 12 mit
einer oberen Schneidenfläche 14 und
einer unteren Schneidenfläche 16,
die beide eben sind und ausgehend von einer Stirnkante 20 in
proximaler Richtung voneinander weg weisend geneigt sind, dadurch
einen Keil ausbilden und zwischen sich einen Keilwinkel 18 von
etwa 15° definieren.
Ein proximales, etwa 4/5 der Länge
des Osteotoms 10 ausmachendes Ende ist in Form eines Griffs 22 ausgebildet.
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Das
Osteotom 10 umfaßt
einen im wesentlichen zylindrischen, eine Längsrichtung 24 beziehungsweise
eine Symmetrieachse definierenden metallischen Kern 26,
der einstückig
mit der Schneide 12 ausgebildet ist. Im Bereich des Griffs 22 ist
der Kern 26 von einer Kunststoffummantelung 28 umgeben,
die gegenüber
einem proximalen Ende 30 des Osteotoms, welches durch ein
proximales Ende des Kerns 26 definiert ist, in distaler
Richtung etwas zurückgesetzt
ist. Die Kunststoffummantelung 28 verjüngt sich in distaler Richtung
in einem ersten Abschnitt 32 kontinuierlich bis auf einen
zylindrischen Abschnitt 34, von dem aus sie sich in distaler
Richtung wieder kontinuierlich im Durchmesser erweitert bis zu einem
maximalen Durchmesser 36, welcher etwa der doppelten Breite 38 der
Schneide 12 entspricht. Ein distales Ende 40 der
Kunststoffummantelung 28 verjüngt sich bis fast auf den Kern 26 hin,
der auf einem kurzen zylindrischen Abschnitt aus der Kunststoffummantelung 28 in
distaler Richtung hervorsteht.
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In
distaler Richtung weiter ist der Kern 26 mit einer langgezogenen
Einschnürung 42 versehen,
die distalseitig in die keilförmige
Schneide 12 übergeht. Die
beiden Schneidenflächen 14 und 16 weisen
eine Breite 38 von 6 mm sowie eine Länge 44 von etwa 15 mm
auf. Parallel zur Stirnkante 20 sind sechs äquidistante
Linien 46 durch Schwärzen
mit einem Laser vorgesehen, die jeweils in einem Abstand 48 von
2 mm voneinander angeordnet sind. Ein Bereich 50 zwischen
der 10 mm von der Stirnkante 20 entfernten Linie 46 und
der 12 mm von der Stirnkante entfernten Linie 46 ist vollständig geschwärzt, und
zwar sowohl auf der oberen Schneidenfläche 14 als auch auf
der unteren Schneidenfläche 16.
Die Linien 46 sind ebenfalls auf beiden Schneidenflächen 14 und 16 vorgesehen.
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Die
Stirnkante 20 wird definiert durch zwei relativ zueinander
geneigte Stirnkantenflächen 52 und 54,
die relativ zueinander um einen Stirnkantenwinkel 56 von
etwa 55° gegeneinander
geneigt sind. Die Stirnkantenfläche 52 geht
ferner abgewinkelt in die obere Schneidenfläche 14 über, die
Stirnkantenfläche 54 abgewinkelt
in die untere Schneidenfläche 16.
Ein Abstand des Übergangsbereichs
der beiden Stirnkantenflächen 52 und 54 in
die obere beziehungsweise untere Schneidenfläche 14 und 16 beträgt etwa
0,2 mm.
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Auf
jeder der beiden Schneidenflächen 14 und 16 ist
ein rippenartiger, sich im wesentlichen in Längsrichtung 24 erstreckender
Vorsprung 58 beziehungsweise 60 vorgesehen. Distale,
im wesentlichen in distaler Richtung weisende Enden der Vorsprünge 58 und 60 bilden
Stirnfllächen 62 und 64,
die relativ zur jeweiligen Schneidenfläche 14 beziehungsweise 16 um
einen Neigungswinkel 66 von etwa 30° geneigt sind.
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Die
Stirnfläche 62 geht
in einem Abstand von 4 mm von der Stirnkante 20 in die
obere Schneidenfläche 14 über. Die
Stirnfläche 64 geht
dagegen in einem Abstand von 8 mm von der Stirnkante in die untere
Schneidenfläche 16 über. Beide
Vorsprünge 58 und 60 sind
im Querschnitt im wesentlichen rechteckig, weisen jedoch abgerundete
Längskanten 68 beziehungsweise 70 auf.
Denkbar wäre
auch eine im Querschnitt halbkreisförmige, halbovalförmige oder im
wesentlichen halbkreisförmige
Form der beiden Vorsprünge 58 beziehungsweise 60.
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Der
Vorsprung 58 erstreckt sich ausgehend von der einen Abstand
von 4 mm von der Stirnkante 20 definierenden Linie 46 bis
zur Einschnürung 42,
in ähnlicher
Weise erstreckt sich der Vorsprung 60 ausgehend von der
einen Abstand von 8 mm von der Stirnkante 20 definierenden
Linie 46 auf der unteren Schneidenfläche 16 bis zur Einschnürung 42.
Eine Höhe 72 der
beiden Vorsprünge 58 und 60 bezogen auf
die Schneidenflächen 14 beziehungsweise 16 beträgt 0,7 mm.
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Eine
Breite 92 der Vorsprünge 58 und 60 quer
zur Längsrichtung 24 beträgt etwa
2,5 mm. Außerdem
sind die beiden Vorsprünge 58 und 60 auf den
Schneidenflächen 14 und 16 derart
angeordnet, daß sie
in entgegengesetzter Richtung weisend von den Schneidenflächen 14 und 16 abstehen.
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Im
Bereich des maximalen Durchmessers 36 der Kunststoffummantelung 28 des
Griffs 22 ist eine Fingermulde 74 in Form einer
ovalen Vertiefung vorgesehen. Die Vertiefung weist im Querschnitt
eine vom Griff 22 weg weisende konkave Krümmung auf und
weist zudem von der Symmetrieachse des Instruments weg in dieselbe
Richtung wie der Vorsprung 58. In entgegengesetzter Richtung
wie die Fingermulde 74 weisend ist ebenfalls im Bereich
des maxi malen Durchmessers 36 der Kunststoffummantelung 28 ein
im wesentlichen halbkugelförmiger
Anschlag 76 angeordnet. Er weist damit in dieselbe Richtung
quer von der Symmetrieachse weg wie der Vorsprung 60, Der
Anschlag 76 verhindert unter anderem, daß das auf
ein Tablett oder einen Tisch abgelegte Osteotom 10 wegrollen
kann und bildet somit quasi eine Verdrehsicherung.
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In
den 6 und 7 ist schematisch dargestellt,
wie das erfindungsgemäße Osteotom 10 zur Spaltung
eines Kieferknochens 78 eingesetzt wird. Der von Zahnfleisch 80 teilweise
freigelegte Kieferknochen 78 wird gespalten, indem die
Stirnkante 20 an den Kieferknochen 78 angelegt
und das Osteotom 10 parallel zur Längsrichtung 24 in
den Kieferknochen 78 hineingetrieben wird. Es entsteht
so ein Spalt 82, wobei durch die Vorsprünge 58 und 60 in aufeinander
zu weisende Spaltflächen 84 und 86 des Spalts 62 zwei
gegenüberliegende
Vertiefungen 88 und 90 ausgebildet werden.
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Aufgrund
der unterschiedlichen Länge
der Vorsprünge 58 und 60 ragt
die Vertiefung 88 etwas tiefer in den Kieferknochen 78 hinein
als die Vertiefung 90. Nach Zurückziehen des Osteotoms 10 liegen
die Spaltflächen 84 und 86 im
wesentlichen aneinander an, sodaß die beiden Vertiefungen 88 und 90 eine
im wesentlichen hohlzylindrische Vertiefung ausbilden, die beispielsweise
zur Zentrierung eines zu setzenden Bohrlochs mit einem Bohrer im
Kieferknochen 78 dienen kann oder direkt als Führung und zum
Einschrauben eines mit einem Knochengewinde versehenen Implantats
dient.