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Die Erfindung betrifft ein Osteotom gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Bekannt sind Osteotome, welche ein im Wesentlichen zylindrisches massives Arbeitselement aufweisen und zur Bearbeitung des Kieferknochens eingesetzt werden. Die Osteotome dienen zur Verdichtung des umliegenden Knochens, wozu das Osteotom in den Knochen eingedrückt oder eingeschlagen wird. Teilweise werden diese Osteotome auch zur Verbreiterung und Aufdehnung von Kieferabschnitten verwendet. Mit derartigen Osteotomen kann jedoch lediglich der Knochen verdichtet werden, während es nicht möglich ist, Knochenstücke aus dem Kieferknochen zu entnehmen, welche gegebenenfalls an anderer Stelle zum Knochenaufbau verwendet werden könnten.
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Eine Entnahme von Knochenstücken aus den Kiefern ist möglich mit den bekannten sogenannten Trepanbohrern, welche ein hohlzylinderartiges Bohrende aufweisen, mit welchem ein ringförmiges Loch in den Kiefer gebohrt werden kann, wobei im Innern des Bohrers bzw. des Lochs ein zylindrisches Knochenstück stehen bleibt, welches entnommen werden kann.
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Um das hohlzylindrische Bohrende stabilisieren zu können, benötigen diese Bohrer jedoch eine vergleichsweise große Wandstärke, sodass nur ein vergleichsweise kleiner Knochenzapfen entnommen werden kann. Weiterhin weist ein derartiger Bohrer den Nachteil auf, dass ein Aufsetzen auf eine nicht ebene Fläche erhebliche Schwierigkeiten bereitet, da der Bohrer beim Anlaufen abdriften kann, sodass es sehr schwierig ist, ein Loch exakt an der gewünschten Stelle zu bohren.
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Inder zahnärztlichen Implantologie ist es wesentlich, dass eine exakte Bohrung an einer gewünschten Position in den Kieferknochen gesetzt werden kann, um ein Implantat verankern zu können. Die gewünschte Genauigkeit kann jedoch von Trepanbohrern nicht geliefert werden.
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Liegt der Trepanbohrer nicht auf einer ebenen Fläche auf, können beim Anlaufen Ungenauigkeiten sowie erhebliche Verletzungen des Zahnfleisches oder des Kieferknochens entstehen.
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Die Aufgabe der Erfindung liegt daher darin, ein Osteotom bereitzustellen, mit welchem eine Entnahme von Knochen möglich ist ohne Verletzungen hervorzurufen, und mit welchem insbesondere ein Loch an der gewünschten Position mit der erforderlichen Genauigkeit und Sicherheit erzeugt werden kann.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Osteotom mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterentwicklungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Das erfindungsgemäße Osteotom weist ein Arbeitselement auf, welches im Wesentlichen als Hohlzylinder ausgebildet ist, wobei dieser Hohlzylinder an seinem distalen Ende eine umlaufende Schneidkante aufweist. Ein derartiges Osteotom kann mit seinem distalen Ende exakt auf die Position gesetzt werden, auf welcher das entsprechende Loch für ein Implantat entstehen soll oder an welcher Knochen entnommen werden soll. Da der Hohlzylinder nicht drehend angetrieben ist, kann er an der gewünschten Position gehalten werden, sodass genau an dieser Position die entsprechende Bearbeitung, d. h. insbesondere die Kavitätsaufbereitung und/oder die Knochenentnahme, erfolgen kann. Der Hohlzylinder kann, da der Kieferknochen in manchen Bereichen vergleichsweise weich ist, einfach in den Kieferknochen gedrückt oder mit Hilfe von leichten Schlägen auf das proximale Ende des Arbeitselements in den Kieferknochen geschlagen werden. Die Schneidkante am distalen Ende hilft dabei einerseits, das Osteotom in der gewünschten Position zu fixieren und erleichtert andererseits das Eindrücken oder Einschlagen des Osteotoms in den Kieferknochen. Beim Eindrücken oder Einschlagen des Osteotoms in den Kieferknochen wird dabei jedoch der Knochen nicht nur nach außen verdrängt und verdichtet, sondern der Knochen dringt ebenfalls in das Lumen des Hohlzylinders ein, wobei dieser Knochenzapfen im Inneren des Arbeitselements des Osteotoms bei Entnahme des Osteotoms in dem Osteotom verbleibt und im weiteren Verlauf der Behandlung zum Knochenwiederaufbau verwendet werden kann. Da der Hohlzylinder ohne Drehung auf den Kieferknochen aufgesetzt und in den Kieferknochen hineingetrieben wird, bestehen keine Verletzungsmöglichkeiten des Zahnfleisches oder des Kieferknochens.
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Bei einer vorteilhaften Weiterentwicklung der Erfindung ist die Schneidkante durch Anschrägen des distalen Endes der Wandung des Hohlzylinders nach und/oder nach außen gebildet. Auf diese Weise ergibt sich ein meißelartiges oder keilartiges umlaufendes distales Ende, welches das Einschlagen oder Eindrücken des Arbeitselements des Osteotoms in den Kieferknochen erleichtert.
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An dem Arbeitselement sind Markierungen, vorzugsweise umlaufende Markierungen, angeordnet, welche insbesondere den Abstand der Markierung zum distalen Ende des Arbeitselements in der Art einer Messskala anzeigen und somit dem Anwender Auskunft darüber geben, wie weit das Arbeitselement des Osteotoms bereits in den Kieferknochen eingedrückt wurde. Dadurch kann verhindert werden, dass das Arbeitselement zu weit in den Kieferknochen eingedrückt wird, wo es Beschädigungen hervorrufen könnte.
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Da das Arbeitselement des Osteotoms nicht drehend angetrieben ist, kann die Wandstärke deutlich geringer als bei den bekannten Trepanbohrern ausfallen, wodurch weniger oder überhaupt kein Verlust an Knochenmaterial erfolgt und ein im Durchmesser größerer Knochenzapfen mit Hilfe des Osteotoms entnommen werden kann. Vorzugsweise beträgt daher die Wandstärke des Hohlzylinders weniger als 0,3 mm, vorzugsweise weniger als 0,25 mm, kann aber bei größerem Außendurchmesser auch dicker ausgestaltet sein.
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Bei der Behandlung kann grundsätzlich das Arbeitselement mit zwei Fingern festgehalten werden, wobei auf das distale Ende gedrückt werden kann, um das Arbeitselement in den Kieferknochen einzudrücken oder einzuschlagen. Vorzugsweise ist jedoch an dem proximalen Ende des Arbeitselements ein Befestigungselement zur Befestigung an einem Griffelement zu verwenden, sodass es möglich ist, das Arbeitselement über ein Griffelement an der gewünschten Stelle auch an schwer zugänglichen Stellen im hinteren Bereich der Mundhöhle zu positionieren und festzuhalten.
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Vorzugsweise ist das Befestigungselement im Wesentlichen als Hohlzylinder ausgebildet, da so das Arbeitselement und das Befestigungselement besonders einfach, insbesondere als einstückiges Element gemeinsam, gefertigt werden können. Dazu entspricht vorzugsweise der Innendurchmesser des Befestigungselements dem Innendurchmesser des Arbeitselements. Auf diese Weise kann einerseits das Arbeitselement gemeinsam mit dem Befestigungselement in einem Stück gefertigt werden, andererseits ergeben sich keine unnötigen Ecken oder Kanten, welche eine Reinigung des Arbeitselements und des Befestigungselements erschweren würden.
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Das Befestigungselement weist besonders bevorzugt eine Außenkontur auf, die der Innenkontur einer Ausnehmung des Griffelements entspricht, so dass das Befestigungselement im Wesentlichen formschlüssig in die Ausnehmung des Griffelements eingesetzt werden kann. Dadurch ist ein besonders einfaches Auswechseln des Arbeitselements möglich, um beispielsweise während einer Behandlung verschieden dimensionierte Arbeitselemente verwenden zu können.
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Das Befestigungselement ist besonders bevorzugt verdrehsicher in die Ausnehmung des Griffelements einsetzbar, um eine sichere Handhabung während der Behandlung gewährleisten zu können. Die Verdrehsicherung ist beispielsweise durch eine unrunde Außenkontur des Befestigungselements, beispielsweise eine Außenkontur eines Mehrkants gebildet, welche sich besonders einfachund kostengünstig herstellen lässt und eine zuverlässige Verdrehsicherung ermöglicht.
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Um Knochenmaterial aus dem Arbeitselement herausstoßen zu können, weist das erfindungsgemäße Osteotom vorzugsweise einen Ausstoßer auf, welcher in das Lumen des Arbeitselements einführbar ist. Auf diese Weise kann das Knochenmaterial einfach und ohne Beschädigung aus dem Lumen des Arbeitselements herausgedrückt und weiterverwendet werden.
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Der Ausstoßer weist vorzugsweise einen zylindrischen Grundkörper auf, dessen Außendurchmesser vorzugsweise dem Innendurchmesser des Arbeitselements entspricht, so dass der zylindrische Grundkörper des Ausstoßers das Lumen des Arbeitselements vollständig ausfüllt und daher das Arbeitselement vollständig und einfach von Knochenmaterial säubern kann.
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Vorzugsweise ist an dem proximalen Ende des zylindrischen Grundkörpers ein Halteelement angeordnet, an welchem der Ausstoßer gehalten und in den Innenraum des Arbeitselements eingeführt werden kann, wobei das Halteelement einen Außendurchmesser aufweist, welcher vorzugsweise größer ist als der Außendurchmesser des zylindrischen Grundkörpers, wodurch ein Anschlag gebildet wird, welcher verhindert, dass der Ausstoßer in das Arbeitselement hineinrutscht.
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Bei einer Weiterentwicklung der Erfindung ist ein Griffelement lösbar mit dem Arbeitselement verbindbar, um das Arbeitselement einfach und sicher an der gewünschten Stelle im Mundraum positionieren und halten zu können. Dabei ist das Griffelement über das Befestigungselement mit dem Arbeitselement verbindbar, wozu das Griffelement eine Ausnehmung zur Aufnahme des Befestigungselements und einen Griff zum Halten des Griffelements beim Einführen des Griffelelements in den Mundraum oder zur sonstigen Handhabung aufweist.
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Vorzugsweise weist der Griff eine Längsachse auf, welche mit der Längsachse der Ausnehmung zur Aufnahme des Befestigungselements fluchtet. Ein derartiges Griffelement kann insbesondere zur Positionierung des Arbeitselements im vorderen Mundbereich verwendet werden.
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Um das Arbeitselement auch im hinteren Bereich der Mundhöhle sicher positionieren zu können, weist der Griff eine Längsachse auf, welche parallel zur Längsachse der Ausnehmung zur Aufnahme des Befestigungselements verläuft, so dass der Griff gegenüber dem Arbeitselement parallel versetzt angeordnet ist, was den Zugang auch zu einer weit hinten in der Mundhöhle liegenden Position vereinfacht. Ein derartig ausgestaltetes Griffelement kann selbstverständlich auch zur Positionierung von Arbeitselementen im vorderen Mundbereich verwendet werden, so dass dieses Griffelement universell einsetzbar ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der folgenden Figuren ausführlich erläutert. Es zeigt:
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1a eine Seitenansicht eines Osteotoms mit einem Arbeitselement und einem Befestigungselement,
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1b einen Axialschnitt entlang der Linie A-A aus1a,
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1c eine Ausschnittsvergrößerung des distalen Endes des Osteotoms gemäß 1b,
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1d eine weitere Ausführungsform des distalen Endes eines Osteotoms,
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1e eine weitere Ausführungsform des distalen Endes eines Osteotoms,
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1f eine perspektivische Ansicht des Osteotoms gemäß 1a,
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2a eine Seitenansicht eines Ausstoßers,
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2b eine perspektivische Ansicht des Ausstoßers gemäß 2a,
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3a eine Seitenansicht des Osteotoms gemäß 1a mit daran angeordnetem Griffelement und
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3b eine perspektivische Ansicht des Osteotoms mit Griffelement gemäß 3a.
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1a zeigt eine Seitenansicht, 1b einen Axialschnitt und 1f eine perspektivische Ansicht eines Osteotoms 10, welches ein Arbeitselement 20 mit einem distalen Ende 20a und einem proximalen Ende 20b aufweist. Das Arbeitselement 20 besteht im Wesentlichen aus einem Hohlzylinder mit einer Wandung 21, welche eine Innenwand 22 und eine Außenwand 23 aufweist, die ein Lumen 24 umschließt. Das hohlzylindrische Arbeitselement 20 weist einen Innendurchmesser dAi sowie einen Außendurchmesser dAa und eine Länge l2 auf. Die Längsachse des Arbeitselements 20 ist mit a1 bezeichnet.
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An dem distalen Ende 20a weist die Wandung 21 des Arbeitselements 20 eine umlaufende Schneidkante 25 auf. Die 1c zeigt eine Ausschnittsvergrößerung des distalen Endes 20a aus 1b, während in den 1d und 1e alternative Ausgestaltungen des distalen Endes 20a des Arbeitselements 20 gezeigt werden. Die Schneidkante 25 entsteht im Wesentlichen jeweils durch Anschrägen des distalen Endes 20a der Wandung 21. Durch ein derartiges Anschrägen, welches nach innen und/oder nach außen vorgenommen werden kann, wird bewirkt, dass im Bereich des distalen Endes 20a der Wandung 21 die Innenwand 22 und die Außenwand 23 der Wandung 21 im spitzen Winkel in axialer Richtung aufeinander zulaufen. Bei dem in 1c gezeigten Ausführungsbeispiel erfolgte die Anschrägung nach innen, so dass die Innenwand 22 im Bereich des distalen Endes 20a abknickt und im spitzen Winkel auf die gerade verlaufende Außenwand 23 auftrifft, um die Schneidkante 25 zu bilden. Bei dem in 1d dargestellten Ausführungsbeispiel wurde die Anschrägung von außen vorgenommen, so dass im Bereich des distalen Endes 20a die Außenwand 23 abknickt und im spitzen Winkel auf die gerade verlaufende Innenwand 22 auftrifft, um die Schneidkante 25 zu bilden. Die in 1e dargestellte Ausführungsform wird durch Anschrägen von innen und außen erreicht, wobei sowohl die Innenwand 22 als auch die Außenwand 23 im Bereich des distalen Endes 20a abknicken und im spitzen Winkel aufeinander zulaufen, um die Schneidkante 25 zu bilden. Im Wesentlichen entsteht bei allen in den 1c–1e gezeigten Ausführungsformen eine keilförmige oder meißelförmige Schneidkante 25.
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Wie in den 1a und 1f zu sehen, weist das Arbeitselement 20 Markierungen 27 auf, die insbesondere als umlaufende Linien ausgebildet sind und den Abstand der Markierungen 27 von dem distalen Ende 20a bezeichnen. An den entsprechenden Markierungen 27 kann der Abstand der jeweiligen Markierung 27 zum distalen Ende 20a auch durch den entsprechenden Zahlenwert angegeben werden. Vorzugsweise sind dabei die Markierungen 27 äquidistant zueinander angeordnet.
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Die Wandung 21 des Arbeitselements 20 weist eine Wandstärke w auf, die sich nur im Bereich des distalen Endes 20a, welches die Schneidkante 25 bildet, verringert.
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2a zeigt eine Seitenansicht, 2b eine perspektivische Ansicht eines Ausstoßers 50, welcher einen zylindrischen, stabförmigen Grundkörper 51 mit einem distalen Ende 51a und einem proximalen Ende 51b aufweist, wobei an dem proximalen Ende 51b ein Halteelement 55 angeordnet ist. Das Halteelement 55 weist einen Durchmesser dSa2 auf, während der Grundkörper 51 in zwei Abschnitte 52, 53 gegliedert ist, welche jeweils unterschiedliche Durchmesser aufweisen. Der dem distalen Ende 51a zugewandte Abschnitt 52 weist einen Durchmesser dSa1 auf, welcher kleiner ist als der Durchmesser dSa2 des Halteelements 55. Insbesondere entspricht der Durchmesser dSa1 des Abschnitts 52 im Wesentlichen dem Innendurchmesser dAi des Arbeitselements 20. Der Durchmesser des Abschnitts 53, welcher dem Halteelement 55 zugewandt ist, ist in der vorliegenden Ausführungsform kleiner als der Durchmesser dSa1 des Abschnitts 52, kann jedoch auch den gleichen Durchmesser wie der Abschnitt 52 aufweisen. Der Grundkörper 51 weist eine Länge l4 auf, die im Wesentlichen der Länge l1 des Osteotoms 10 entspricht. Der Ausstoßer 50 weist eine Gesamtlänge l3 auf. Die Längsachse des Ausstoßers 50 ist mit a2 bezeichnet. Der Ausstoßer 50 kann somit mit seinem Grundkörper 51 in das Osteotom 10 eingeführt werden, wobei zumindest der Abschnitt 52 des Grundkörpers 51 das Lumen 24 des Arbeitselements 20 im Wesentlichen vollständig ausfüllt. Da die Länge l4 des Grundkörpers 51 im Wesentlichen der Länge l1 des Osteotoms 10 entspricht, kommt das Halteelement 55 des Ausstoßers 50 an dem proximalen Ende 30b des Befestigungselements 30 zu liegen. Da der Durchmesser dSa2 des Halteelements 55 vorzugsweise größer ist als der Innendurchmesser dBi des Befestigungselements 30, wird somit ein Anschlag erzeugt, welcher verhindert, dass der Ausstoßer 50 in das Osteotom 10 hineinrutschen kann.
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In den 3a und 3b ist eine Seitenansicht bzw. eine perspektivische Ansicht eines Griffelements 40 dargestellt, welches an dem Osteotom 10 über das Befestigungselement 30 befestigt werden kann, um dem Benutzer einen sicheren Halt zu bieten und zu ermöglichen, das Osteotom 10 auch an schwer zugänglichen Stellen in der Mundhöhle ansetzen zu können. Das Griffelement 40 weist einen im Wesentlichen zylindrischen Befestigungsbereich 43 auf, in welchem eine Ausnehmung 41 angeordnet ist. Die Ausnehmung 41 weist eine Längsachse a3 sowie eine Innenkontur auf, welche im Wesentlichen der Außenkontur der Außenwand 33 des Befestigungselements 30 entspricht. Das Osteotom 10 kann somit mit dem Befestigungselement 30 in die Ausnehmung 41 des Griffelements 40 geschoben werden, wo es vorzugsweise über eine form- oder kraftschlüssige Verbindung fixiert wird. Besonders bevorzugt ist die Außenwand 33 des Befestigungselements 30 unrund, beispielsweise nach Art eines Mehrkants oder eines Sechsrunds ausgebildet, wobei die Innenkontur der Ausnehmung 41 entsprechend ausgebildet ist, so dass weiterhin das Befestigungselement 30 in die Ausnehmung 41 eingeschoben und aufgrund der unrunden Außenkontur verdrehsicher gehalten wird.
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An dem Griffelement 40 ist ein Griff 42 angeordnet, welcher in einer nicht dargestellten Ausführungsform mit seiner Längsachse a4 fluchtend zu der Längsachse a3 der Ausnehmung 41 oder alternativ, wie in den 3a und 3b gezeigt, seitlich an dem Befestigungsbereich 43 angeordnet ist, derart, dass seine Längsachse a4 parallel versetzt zu der Längsachse a3 der Ausnehmung 41 angeordnet ist. Eine Anordnung des Griffs 42 in Verlängerung in der Längsachse a2 der Ausnehmung 41 ermöglicht es im Wesentlichen, dass Osteotom 10 mit dem Griffelement 40 im vorderen Bereich der Mundhöhle einzusetzen. Ein Zugang im hinteren Bereich der Mundhöhle ist mit einem derartig angeordneten Griff allerdings schwierig. Daher wird vorzugsweise der Griff 42, wie in den 3a und 3b gezeigt, seitlich versetzt an dem Befestigungsbereich 43 angeordnet, sodass auch ein einfacher Zugang in den hinteren Bereich der Mundhöhle möglich ist. Selbstverständlich kann ein derartig ausgebildetes Griffelement 40 auch im vorderen Bereich der Mundhöhle zum Einsatz kommen.
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Das erfindungsgemäße Osteotom 10 kann wie folgt verwendet werden. Das Osteotom 10 weist ein Arbeitselement 20 auf – wie in den 1a bis 1f dargestellt. Das derartige Arbeitselement 20 wird mit seinem distalen Ende 20a auf die entsprechende Position im Kieferbereich gesetzt, wobei über die Schneidkante 25 bereits ein sicherer Halt auf dem Zahnfleisch gewährleistet ist. Aufgrund des in der Regel weichen Kieferknochens kann das Arbeitselement 20 durch Druck auf sein proximales Ende 20b oder durch leichte Schläge auf das proximale Ende 20b in den Kieferknochen eingetrieben werden. Ist an dem proximalen Ende 20b ein Befestigungselement 30 angeordnet, kann entsprechend durch Druck auf das proximale Ende 30b des Befestigungselementes 30 das Osteotom 10 in den Kieferknochen eingetrieben werden. Aufgrund des hohlzylinderartigen Aufbaus des Arbeitselementes 20 wird der Kieferknochen nicht verdrängt und verdichtet, sondern in dem Lumen 24 des Arbeitselementes 20 verbleibt ein Knochenzapfen, welcher bei Entfernen des Osteotoms 10 aus dem Kiefer mitentfernt wird. Dieser Knochenzapfen kann zum Knochenaufbau an anderer Stelle im Kiefer verwendet werden. Dazu muss der Knochenzapfen aus dem Arbeitselement 20 entfernt werden, wozu bevorzugt der Ausstoßer 50 verwendet wird, welcher mit seinem Grundkörper 51 in den Innenraum des hohlzylindrischen Arbeitselementes 20 hereingedrückt wird, sodass der Knochenzapfen aus dem Arbeitselement 20 herausgedrückt wird.
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Beim Einschlagen des Arbeitselementes 20 in den Kieferknochen dienen die Markierungen 27 als Orientierungshilfe, wie weit das Arbeitselement 20 in den Kieferknochen bereits eingeschlagen wurde, um zu vermeiden, dass das Arbeitselement 20 zu weit in den Kieferknochen eingedrückt wird, wo es Beschädigungen hervorrufen könnte.
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Um das Osteotom 10 auch an schwer zugänglichen Stellen in der Mundhöhle sicher halten zu können, wird das Osteotom 10 mit seinem Befestigungselement 30 in das Griffelement 40 eingesetzt, über welches das Osteotom 10 auch im hinteren Bereich der Mundhöhle zuverlässig an der gewünschten Position fixiert und eingedrückt werden kann. Um den Knochenzapfen aus dem Arbeitselement 20 auch im befestigten Zustand des Arbeitselementes 20 in dem Griffelement 40 herausdrücken zu können, ist die Ausnehmung 41 in dem Befestigungsbereich 43 als Durchgangsbohrung ausgebildet, sodass der Ausstoßer 50 durch die hintere Öffnung in der Ausnehmung 41 in die Ausnehmung 41 und das Osteotom 10 eingeschoben werden kann, wie in den 3a und 3b dargestellt.
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Die Länge l1 des Osteotoms 10 beträgt vorzugsweise etwa 35 mm. Das Arbeitsende 20 weist dabei vorzugsweise eine Länge l2 von etwa 15 mm auf. Die Markierungen 27 befinden sich dabei beispielsweise im Abstand von 3 mm, vorzugsweise auch im Abstand von 1 mm. Die Wandstärke w des Arbeitselementes 20 beträgt etwa 0,25 mm, während die Wandstärke im Bereich des Befestigungselementes 30 deutlich größer ausfallen kann. Der Innendurchmesser dAi des Arbeitselementes kann zwischen 2,65 mm und 3,75 mm betragen, der Außendurchmesser dAa somit zwischen 3,15 mm und 4,25 mm. Der Innendurchmesser dBi des Befestigungselementes 30 entspricht dem Innendurchmesser dAi des Arbeitselementes 20, der Außendurchmesser dBa beträgt unabhängig von dem Außendurchmesser dAa des Arbeitselementes 20 für alle Ausführungsformen etwa 5 mm, um ein Auswechseln unterschiedlich dimensionierter Osteotome 10 in dem Griffelement 40 ermöglichen zu können.
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Die Gesamtlänge l3 des Ausstoßers 50 beträgt etwa 45 mm, die Länge l4 des Grundkörpers 51 entspricht mit etwa 35 mm der Länge des Osteotoms 10, bestehend aus dem Arbeitselement 20 und dem Befestigungselement 30. Der Außendurchmesser dSa1 des Grundkörpers 51 in dem Abschnitt 52 beträgt zwischen 2,65 mm und 3,75 mm, je nach Ausgestaltung des Innendurchmessers dAi des Arbeitselementes 20. Der Außendurchmesser dSa2 des Halteelementes 55 beträgt etwa 5 mm und ist somit grundsätzlich größer als der Innendurchmesser dAi des Arbeitselementes 20 bzw. des Innendurchmessers dBi des Befestigungselementes 30. Weist der Grundkörper 51 einen Abschnitt 53 mit einem kleineren Durchmesser auf als der Abschnitt 52, kann dieser beispielsweise 2 mm bis 3 mm betragen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Osteotom
- 20
- Arbeitselement
- 20a
- distales Ende
- 20b
- proximales Ende
- 21
- Wandung
- 22
- Innenwand
- 23
- Außenwand
- 24
- Lumen
- 25
- Schneidkante
- 27
- Markierung
- 30
- Befestigungselement
- 30a
- distales Ende
- 30b
- proximales Ende
- 31
- Wandung
- 32
- Innenwand
- 33
- Außenwand
- 40
- Griffelement
- 41
- Ausnehmung
- 42
- Griff
- 43
- Befestigungsbereich
- 50
- Ausstoßer
- 51
- Grundkörper
- 51a
- distales Ende
- 51b
- proximales Ende
- 52
- Abschnitt
- 53
- Abschnitt
- 55
- Halteelement
- l1
- Länge des Osteotoms
- l2
- Länge des Arbeitselementes
- l3
- Länge des Ausstoßers
- l4
- Länge des Grundkörpers
- a1
- Längsachse des Arbeitselementes
- a2
- Längsachse des Ausstoßers
- a3
- Längsachse der Ausnehmung
- a4
- Längsachse des Griffes
- dAi
- Innendurchmesser des Arbeitselementes
- dAa
- Außendurchmesser des Arbeitselementes
- dBi
- Innendurchmesser des Befestigungselementes
- dBa
- Außendurchmesser des Befestigungselementes
- dSa1
- Außendurchmesser des Grundkörpers
- dSa2
- Außendurchmesser des Halteelementes
- w
- Wandstärke des Arbeitselementes