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Die
Erfindung betrifft eine Sensoranordnung in einem Karosseriebauteil
eines Fahrzeugs zur Ansteuerung eines Personenschutzsystems. Die
Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Herstellen einer
derartigen Sensoranordnung in einem Karosseriebauteil des Fahrzeugs.
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Personenschutzsysteme
dienen unter anderem dem Fußgängerschutz
im Straßenverkehr. Kommt
es zu einem Zusammenstoß zwischen
einem Fahrzeug und einem Fußgänger, so
zieht dies in vielen Fällen
schwerwiegende Verletzungen des Fußgängers nach sich, die mitunter
tödlich
sein können. Grundsätzlich müssen daher
Zusammenstöße von Fußgängern und
Fahrzeugen vermieden werden. Dies stellt sowohl Anforderungen an
das Verhalten von Fußgängern im
Straßenverkehr,
das Fahrverhalten von Fahrzeugführern
als auch an die Entwicklungsrichtung von Personenschutzsystemen.
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Die
Sensorik zum Erkennen des Aufpralls und zur Aktivierung eines Personenschutzsystems ist
hinter dem Stoßfänger des
Kraftfahrzeugs angeordnet. Genauer befindet sich die Sensoranordnung zwischen
einer Stoßfänger-Außenhaut
und einem dahinter angeordneten Aufpralldämpfungselement, das häufig als
Schaumkörper
ausgebildet ist. Damit die Zeitspanne zwischen dem Aufprall eines
Fußgängers auf
das Fahrzeug, dem Detektieren des Aufpralls und dem Auslösen des
Schutzsystems möglichst
klein gehalten werden kann, muss der Abstand zwischen der Sensorik
und der Stoßfänger-Außenhaut
in einem definierten Bereich genau eingehalten werden.
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Die
Systemzuverlässigkeit
eines Personenschutzsystems hängt
insbesondere von der korrekten Anordnung der Sensorik in dem Karosseriebauteil
ab.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Sensoranordnung
in einem Karosseriebauteil eines Fahrzeugs zur Ansteuerung eines
Personenschutzsystems sowie ein Verfahren zum Herstellen einer Sensoranordnung
in einem Karosseriebauteil anzugeben, welche eine verbesserte Systemzuverlässigkeit
auch über
einen langen Zeitraum bereitstellen.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
ergeben sich jeweils aus den abhängigen
Patentansprüchen.
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Die
erfindungsgemäße Sensoranordnung
in einem Karosseriebauteil eines Fahrzeugs zur Ansteuerung eines
Personenschutzsystems weist eine Sensorik zum Erfassen einer durch
den Aufprall eines Objekts auf das Karosseriebauteil bewirkten Deformation
auf. Die von der Sensorik abgegebenen Signale sind einer Auswerteeinheit
zuführbar,
um Informationen über
die Charakteristik des Aufpralls zu ermitteln, in Abhängigkeit
dieser Informationen zumindest ein Schutzsystem des Fahrzeugs auslösbar ist. Es
sind Mittel zum Überprüfen der
mechanisch korrekten Anordnung der Sensorik in und zu dem Karosseriebauteil
vorgesehen. Die Mittel zum Überprüfen sind
dazu ausgebildet, eine nicht korrekte Anordnung der Sensorik in
und zu dem Karosseriebauteil zu signalisieren.
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Das
Mittel zum Überprüfen der
mechanisch korrekten Anordnung der Sensorik in und zu dem Karosseriebauteil
ermöglicht
einerseits bereits während der
Montage die Überprüfung, ob
die Sensorik spezifikationsgemäß in und
zu dem Karosseriebauteil angeordnet ist. Das erfindungsgemäße Vorgehen
ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Sensorik in einer Komponente
des Karosseriebauteils eingebettet ist und eine Sichtprüfung auf
eine spezifikationsgemäße Anordnung
nicht möglich
ist. Andererseits stellt das Mittel zum Überprüfen der mechanisch korrekten
Anordnung der Sensorik auch nach einer Vielzahl von Jahren sicher,
dass eine korrekte Anordnung vorliegt, sofern keine Signalisierung
durch das Mittel zum Überprüfen abgegeben
wird. Die gleichen Vorteile ergeben sich auch, wenn z.B. die Sensorik oder
Teile des Karosseriebauteils in einem Reparaturfall ausgetauscht
werden müssen.
Die Systemzuverlässigkeit
eines Personenschutzsystems kann auf diese Weise erheblich verbessert
werden.
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Gemäß einer
ersten Ausgestaltung der Erfindung bewirken die Mittel zum Überprüfen der
mechanisch korrekten Anordnung der Sensorik ein Ansprechen der Sensorik
auf eine Deformation, wenn kein Aufprall eines Objekts auf ein Karosseriebauteil
vorliegt, wobei eine korrekte Einbaulage der Sensorik in dem Karosseriebauteil
gegeben ist, wenn das Ansprechen der Sensorik innerhalb eines vorgegebenen
Ansprechbereichs erfolgt. Mit anderen Worten bedeutet dies, dass
die Mittel zum Überprüfen der mechanisch
korrekten Anordnung der Sensorik eine definierte Deformation bzw.
ein definiertes Ansprechen der Sensorik sicherstellen. Dieses Ansprechen erfolgt
jedoch lediglich dann, wenn die Sensorik in einer korrekten Anordnung
in und zu dem Karosseriebauteil ist. Ein Nicht-Ansprechen der Sensorik
während
eines Montagefalls oder nach einer Anzahl von Jahren bedeutet damit,
dass keine korrekte Anordnung der Sensorik in und zu dem Karosseriebauteil vorliegt.
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Gemäß einer
zweiten Ausgestaltung der Erfindung bewirken die Mittel zum Überprüfen der
mechanisch korrekten Anordnung der Sensorik die Umformung einer
definierten Deformation der Sensorik in einen undeformierten Zustand
der Sensorik, wobei eine korrekte Einbaulage der Sensorik in dem
Karosseriebauteil gegeben ist, wenn keine Deformation der Sensorik
feststellbar ist. Bei dieser Variante liegt somit ein konstruktiv
inverser Fall zur ersten Variante vor. Vor dem Einbringen der Sensorik
in das Karosseriebauteil liegt eine künstlich erzeugte Deformation vor.
Ist die Sensorik zu diesem Zeitpunkt bereits an eine Auswerteeinheit
angeschlossen, so signalisiert diese eine Deformation. Bei einem
korrekten Einbau der Sensorik in das Karosseriebauteil wird die
künstlich
herbeigeführte
De formation vollständig
oder nahezu vollständig
rückgängig gemacht.
Die Mittel zum Überprüfen sind
dabei derart ausgebildet, dass das Rückgängigmachen der Deformation
lediglich dann erfolgt, wenn die korrekte Einbaulage erreicht ist.
In allen anderen Fällen
würde die
Deformation vollständig
oder zumindest teilweise beibehalten und zu einem Ansprechen der
Sensorik, d.h. zu einer Signalisierung führen. Dies bedeutet, es liegt
eine nicht korrekt eingebaute Sensorik vor.
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In
einer Ausbildung dieser zweiten Ausgestaltung ist die Sensorik mit
einer Klammer versehen, die definierte Deformation der Sensorik
bewirkt, wenn diese nicht in oder an dem Karosseriebauteil angeordnet
ist. Die von der Klammer bewirkte Deformation ist im eingebauten
Zustand der Sensorik in dem Karosseriebauteil durch das Mittel zum Überprüfen vollständig oder
nahezu vollständig
reversibel gemacht. Der konstruktive Aufbau der Klammer ist dabei
prinzipiell unerheblich, solange diese für die gewünschte Deformation im nicht
eingebauten Zustand sorgt. Ein weiteres Merkmal dieser Klammer besteht
darin, dass die durch diese herbeigeführte Deformation vollkommen
reversibel ist. Die Reversibilität
wird durch das Zusammenwirken der Klammer mit dem Mittel zum Überprüfen bewirkt.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das Mittel zum Überprüfen eine
Nase an dem Karosseriebauteil auf, die die Deformation der Sensorik
oder ein Rückgängigmachen
der definierten Deformation der Sensorik bewirkt. Die geometrische
Gestalt der Nase und deren Abmaße
sind dabei abhängig
vom Sensortyp der Sensorik sowie von dessen genauer Ausgestaltung.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung umfasst das Mittel zum Überprüfen einen in der Sensorik angeordneten
Positionssensor.
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Der
Positionssensor ist gemäß einer
weiteren Ausgestaltung funktionaler Bestandteil der Sensorik zum
Erfassen einer durch den Aufprall eines Objekts auf das Karosseriebauteil bewirkten
Deformation. Der Positionssensor kann jedoch auch einen von der
Sensorik unabhängigen
Sensor darstellen, der wahlweise in der gleichen oder einer anderen Sensortechnologie
gefertigt ist.
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Eine
weitere Ausgestaltung sieht vor, dass die Nase in Wirkverbindung
mit dem Positionssensor steht. Dies ist gleichbedeutend mit einer
korrekten Einbaulage der Sensorik in dem Karosseriebauteil. Besteht
umgekehrt eine solche Wirkverbindung zwischen der Nase und dem Positionssensor
nicht, so lässt
dies auf einen nicht korrekten Einbau der Sensorik schließen. Aufgrund
der zu erzielenden Wirkverbindung zwischen der Nase und dem Positionssensor
sind diese beiden Komponenten hinsichtlich ihrer Größe und ihrer
Ausgestaltung in geeigneter Weise aneinander angepasst.
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Eine
weitere Ausgestaltung sieht vor, die Sensorik als faseroptischen
Sensor mit einer Anzahl an Lichtwellenleitern auszubilden und den
Positionssensor durch einen Lichtaustrittsbereich zumindest eines
der Lichtwellenleiter zu schaffen. Das Vorsehen eines Lichtaustrittsbereichs
kann dadurch bewirkt werden, dass eine die Lichtwellenleiter üblicherweise
umgebende Ummantelung, z.B. mit einem Laser, entfernt wird. Bei
einer Durchbiegung dieses Bereichs tritt ein Teil des durch die
Lichtwellenleiter gesendeten Lichts im Bereich der Biegung aus und sorgt
somit für
eine geänderte
Lichtintensität
beim Lichtempfänger,
wobei der Unterschied der Lichtintensitäten zwischen dem Lichtsender
und dem Lichtempfänger
durch eine Sensorelektronik detektierbar ist. Der mit der Nase in
Wirkverbindung zu bringende Positionssensor kann somit auf einfachste
Weise dadurch gebildet werden, dass im Bereich der Nase ein Lichtaustrittsbereich
aus zumindest einem der Lichtwellenleiter geschaffen wird.
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In
einer anderen Ausgestaltung ist die Sensorik als druckempfindlicher
Sensor, insbesondere als FSR (Force Sensing Resistor)-Sensor, mit
einer Anzahl an Schaltern ausgebildet, und der Positionssensor ist
durch zumindest einen der Schalter geschaffen. Das Mittel zum Überprüfen sorgt
bei dieser Ausgestaltung bei korrekter Einbaulage für das Schließen wenigstens
eines der Schalter der Sensorik. Dadurch ist es lediglich notwendig,
die dem Positionssensor zugeordneten Schalter hinsichtlich ihres Ansprechens
zu detektieren.
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In
einer weiteren Ausgestaltung ist das Karosseriebauteil ein Stoßfänger mit
einer Stoßfänger-Außenhaut
und einem Schaumkörper,
wobei die Sensorik in den Schaumkörper eingelassen ist und einen
definierten Abstand zu der Stoßfänger-Außenhaut
aufweist. Das Karosseriebauteil kann jedoch auch ein beliebiges
anderes Bauteil eines Fahrzeuges darstellen. Bevorzugt ist die Nase
an die Stoßfänger-Außenhaut
angeformt, wobei jedoch auch alternativ eine Integration in den
Schaumkörper
denkbar ist.
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Die
Erfindung umfasst weiterhin ein Verfahren zum Herstellen einer Sensoranordnung
in einem Karosseriebauteil eines Fahrzeugs zur Ansteuerung eines
Personenschutzsystems. Dabei umfasst das Karosseriebauteil eine
Stoßfänger-Außenhaut
und einen Schaumkörper.
Die Sensoranordnung umfasst eine Sensorik zum Erkennen einer durch
den Aufprall eines Objekts auf das Karosseriebauteil bewirkten Deformation,
wobei die von der Sensorik abgegebenen Signale einer Auswerteeinheit
zuführbar
sind, um Informationen über
die Charakteristik des Aufpralls zu ermitteln, in Abhängigkeit
dieser Informationen zumindest ein Schutzsystem des Fahrzeugs auslösbar ist,
sowie Mittel zum Überprüfen der
mechanisch korrekten Anordnung der Sensorik in und zu dem Karosseriebauteil.
Das Verfahren umfasst die Schritte des Anordnens der Sensorik in
dem Schaumkörper
zu einem Modul, das Anpressen des Moduls an die Stoßfänger-Außenhaut,
bis das Mittel zum Überprüfen eine
korrekte Anordnung der Sensorik zu der Stoßfänger-Außenhaut signalisiert und das Befestigen
des Moduls an der Stoßfänger-Außenhaut,
wenn die korrekte Anordnung signalisiert wird. Der letzte Schritt
des Verfahrens ist dabei dahingehend zu verstehen, dass das Modul
in der Position, in der die korrekte Anordnung signalisiert wird,
an der Stoßfänger-Außenhaut
mechanisch fixiert wird, so dass eine Relativbewegung der beiden
Komponenten zueinander ausgeschlossen ist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
es somit, bereits während
des Herstellungsprozesses während
des Verbindens des Moduls mit der Stoßfänger-Außenhaut die korrekte Anordnung
der Sensorik zu dem Karosseriebauteil zu überprüfen. Die Überprüfung könnte selbstverständlich auch nach
dem Befestigen des Moduls an der Stoßfänger-Außenhaut erfolgen, wobei anhand
der Signalisierung überprüft werden
könnte,
ob die Anordnung die gesetzten Anforderungen erfüllt oder nicht. Im letzten
Fall wäre
die Anordnung entweder als Ausschussteil zu behandeln oder eine
Nacharbeit notwendig.
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Gemäß einer
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Sensorik vor oder nach dem Anpressen des Moduls an die
Stoßfänger-Außenhaut
an die Auswerteeinheit angeschlossen, um die Signalisierung zu Überprüfen.
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Anhand
der nachfolgenden Figuren werden weitere Merkmale und Vorteile der
Erfindung beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Karosseriebauteils in Form eines
Stoßfängers in
einer geschnittenen Draufsicht,
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2 in
einer vergrößerten Darstellung
das Mittel zum Überprüfen der
korrekten Anordnung einer Sensorik in dem Karosseriebauteil mit
einem faseroptischen Sensor,
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3 in
einer vergrößerten Darstellung
das Mittel zum Überprüfen der
korrekten Anordnung einer Sensorik in dem Karosseriebauteil mit
einem druckempfindlichen Sensor, und
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4A, 4B eine
weitere Ausführungsform
des Mittels zum Überprüfen der
korrekten Anordnung der Sensorik, wobei die Sensorik einmal vor der
Anordnung an dem Karosseriebauteil und einmal nach der Anordnung
an dem Karosseriebauteil gezeigt ist.
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1 zeigt
in einer schematischen Darstellung in einer Draufsicht einen Schnitt
durch einen Ausschnitt eines Stoßfängers 1 eines Kraftfahrzeugs. Der
Stoßfänger 1 weist
in bekannter Weise eine Stoßfänger-Außenhaut 2 auf,
welche im Ausführungsbeispiel
mit einem als Aufpralldämpfungselement
dienenden Schaumkörper 3 mechanisch
verbunden ist (die mechanische Verbindung ist in der Figur nicht
dargestellt). Der Verbund aus Stoßfänger-Außenhaut 2 und Schaumkörper 3 ist über Befestigungselemente 6 mit
einem Trägerelement 5 des Kraftfahrzeugs
verbunden.
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In
weiterhin bekannter Weise ist ein sich über die gesamte Breite des
Stoßfängers 1 erstreckende Sensorik 7 zwischen
der Stoßfänger-Außenhaut 2 und
dem Schaumkörper 3 angeordnet.
In der Praxis, jedoch aus der Figur der Übersichtlichkeit halber nicht
ersichtlich, ist die Sensorik 7 in einer Nut des Schaumkörpers 3 angeordnet
und wird durch den Schaumkörper 3 gegen
die Stoßfänger-Außenhaut 2 gepresst.
Die Tiefe der Nut, in welche die Sensorik 7 eingelassen
ist, ist dabei derart gewählt,
dass die Sensorik mit einem vorbestimmten Abstand unter Wahrung
einer vorgegebenen Toleranz gegenüber der Stoßfänger-Außenhaut zum Liegen kommt.
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Die
Sensorik 7 ist in der Figur beispielhaft an ihrem linken
Ende mit einer Sensorelektronik 9 verbunden, welche in
einer Aussparung 4 des Schaumkörpers 3 angeordnet
ist. Die Sensorelektronik 9 kann die Auswerteeinheit darstellen,
die Informationen über
die Charakteristik des Aufpralls ermittelt, um in Abhängigkeit
dieser Informationen ein oder mehrere Schutzsysteme des Fahrzeugs
auszulösen. Wenn
die Sensorik 7 als fa seroptischer Sensor mit einer Anzahl
an Lichtwellenleitern ausgebildet ist, so kann die Sensorelektronik 9 darüber hinaus
Lichtsende- und Lichtempfangselemente enthalten. Nachdem der Aufbau
eines faseroptischen Sensors aus dem Stand der Technik hinreichend
bekannt ist, wird an dieser Stelle auf eine ausführliche Beschreibung verzichtet.
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Die
Einhaltung des vorgegebenen Abstands 10 innerhalb der vorgegebenen
Toleranzen ist notwendig, um das bestimmungsgemäße Funktionieren der Sensorik
im Falle eines Aufpralls eines Objekts auf den Stoßfänger 1 sicherstellen
zu können.
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Die
Einhaltung des vorgegebenen Abstands 10 ist auch deshalb
sinnvoll, da die Stoßfänger-Außenhaut 2 und
der Schaumkörper 3 infolge
von Temperaturschwankungen sowohl Ausdehnungen als auch Schrumpfungen
unterworfen sind. Diese Temperaturschwankungen können dazu führen, dass auch der Abstand
zwischen der Stoßfänger-Außenhaut 2 und
der Sensorik 7 gewissen Schwankungen unterworfen ist, wobei
jedoch der vorgegebene Toleranzbereich für das einwandfreie Funktionieren
des Personenschutzsystems auch in solchen Situationen nicht verlassen
werden darf, in denen Stoßfänger-Außenhaut 2 und
Schaumkörper 3 einer
maximalen Ausdehnung bzw. Schrumpfung unterworfen sind.
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Um
die Systemsicherheit des Personenschutzsystems unter allen erdenklichen
Situationen sicherstellen zu können,
ist somit eine sehr präzise Anordnung
der Sensorik 7 zu der Stoßfänger-Außenhaut 2 notwendig.
Um auf einfache Weise überprüfen zu können, ob
die geforderte korrekte Anordnung vorliegt, ist als Mittel zum Überprüfen eine
an der Stoßfänger-Außenhaut 2 angeformte
Nase 11 vorgesehen, die im Falle einer korrekten Anordnung
mit einem Positionssensor 8 der Sensorik 7 in
Wirkverbindung steht. In einer anderen, in der 1 nicht
dargestellten Variante, könnte
die Nase 11 auch in dem Schaumkörper 3 integriert
sein.
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Bei
dem Positionssensor 8 kann es sich um einen eigenständigen Sensor
handeln, der unabhängig
von der restlichen Sensorik 7 angesteuert und ausgewertet
wird. Bevorzugt ist der Positionssensor 8 jedoch Teil der
Sensorik und trägt
auch zur Informationssammlung über
eine Kollision mit einem Objekt auf den Stoßfänger bei.
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Der
genaue Aufbau und die Funktionsweise des Mittels zum Überprüfen der
mechanisch korrekten Anordnung der Sensorik zu der Stoßfänger-Außenhaut 2 wird
nachfolgend anhand der 2 bis 4 näher beschrieben.
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In
dem Ausführungsbeispiel
der 2, welche in vergrößerter Darstellung das Mittel
zum Überprüfen zeigt,
ist die Sensorik 7 als faseroptischer Sensor mit mehreren
Lichtwellenleitern ausgebildet. Im Ausführungsbeispiel der 3 ist
die Sensorik durch einen druckempfindlichen Sensor, insbesondere
einen so genannten FSR (Force Sensing Resistor)-Sensor gebildet.
In diesen beiden Ausführungsbeispielen
wird beim Anbringen der Sensorik an die Stoßfänger-Außenhaut 2 eine definierte
Deformation der Sensorik erzeugt. Wird die Deformation im Bereich
des Positionssensors 8 erzeugt, so kann dies durch den
Positionssensor 8 signalisiert werden. Eine derartige Wirkverbindung
lässt auf
eine korrekte Anordnung der Sensorik 7 zu der Stoßfänger-Außenhaut 2 schließen.
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Der
Begriff der „korrekten
Anordnung" ist dabei
derart zu verstehen, dass der geforderte Abstand b zwischen der
Stoßfänger-Außenhaut 2 und
der Sensorik innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereiches d +
x gelegen ist. Weiterhin ist sichergestellt, dass die Sensorik auch
in lateraler Richtung korrekt zu der Stoßfänger-Außenhaut 2 angeordnet
ist.
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Der
in den 2 und 3 gezeigte Zustand der Deformation
entspricht somit dem gewünschten
Ausgangszustand und stellt den „Nulloffset" dar, d.h. die mit
der Sensorik verbundene Auswerteeinheit (nicht dargestellt) identifiziert
diese Situation derart, dass keine Kollision mit einem Objekt vorliegt.
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Im
Falle eines faseroptischen Sensors gemäß dem Ausführungsbeispiel der 2 wird
eine die Lichtwellenleiter umgebende Ummantelung im Bereich des
Positionssensors, z.B. mittels eines Lasers, entfernt und somit
eine „aktive
Fläche" erzeugt. Steht der
Positionssensor 8 in Wirkverbindung mit der Nase 11,
so kann Licht aus diesem deformierten Bereich aus zumindest einem
der Lichtwellenleiter austreten. Befindet sich der Positionssensor 8 nicht in
Wirkverbindung mit der Nase, so ist dieser Bereich keiner Deformation
unterworfen, und es tritt kein Licht aus dem Sensor aus. Die Auswerteeinheit
detektiert dies und kann somit auf die korrekte Anordnung der Sensorik 7 zu
der Stoßfänger-Außenhaut 2 schließen. Das
Mittel zum Überwachen
ist dabei in der Lage, sowohl eine Fehlpositionierung in Erstreckungsrichtung
der Sensorik als auch den korrekten Abstand d zu ermitteln.
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Im
Falle eines spezifizierten Abstandes d weist die Sensorik im Bereich
des Positionssensors 8 aufgrund der Abmaße der Nase
eine ideale Auslenkung A1 auf. Mit variierendem Abstand d ändert sich auch
die Auslenkung A1 und somit der Anteil des aus dem Positionssensor 8 austretenden
Lichts. Eine gewisse Schwankung um die Auslenkung A1 wird dabei toleriert.
Der Abstand d und damit die Größe der A1 können durch
die Überwachung
einer von der Sensorik abgreifbaren Spannung während des Einbaus der Sensorik
an die Stoßfänger-Außenhaut 2 detektiert werden,
da die Spannung sich mit dem aus der aktiven Fläche austretenden Lichtanteil
verändert.
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Wird
ein spezifizierter Abstand d während des
Montagevorgangs ermittelt, so wird die in dem Schaumkörper 3 gelegene
Sensorik 7 an der Stoßfänger-Außenhaut 2 mechanisch
fixiert, so dass ein Verrutschen weder in Erstreckungsrichtung der
Sensorik noch senkrecht zu der Stoßfänger-Außenhaut 2 möglich ist.
Dieses Vorgehen weist dabei den Vorteil auf, dass auch die Langzeitpositionierung
durch das Mittel zum Überwachen,
umfassend die Nase 11 und den Positionssensor 8,
sichergestellt werden kann, indem der während der Montage ermittelte
Spannungswert gespeichert und von Zeit zu Zeit mit neu ermittelten
Spannungswerten verglichen wird.
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Der
in 2 nicht dargestellte Schaumkörper weist im Bereich der Nase 11 unter
Umständen eine
Ausnehmung auf, so dass die in der Figur gezeigte Deformation der
Sensorik 7 ermöglicht
wird. Dadurch ist sichergestellt, dass die Sensorik keinen Quetschungen
unterworfen wird, welche gegebenenfalls die Funktionsfähigkeit
beeinträchtigt.
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Das
gleiche Prinzip liegt auch dem Ausführungsbeispiel gemäß 3 zugrunde,
in dem die Sensorik jedoch als druckempfindlicher Sensor ausgebildet
ist. Ein FSR-Sensor umfasst zwei Folien, auf die jeweils eine leitfähige Paste
auf den gegenüberliegenden,
einander zugewandten Seiten aufgebracht ist. Dazwischen ist eine
Trennfolie mit einer Vielzahl an Durchbrüchen, die auch als Spacer bezeichnet
werden, angeordnet. Im Falle einer Deformation, sei es durch die
Nase 11 oder einen Aufprall eines Objekts auf die Stoßfänger-Außenhaut 2,
werden die mit der leitfähigen
Paste versehenen Folien aneinander gepresst, und geraten im Bereich
der Durchbrüche
bzw. Spacer in Kontakt zueinander, so dass ein sich ändernder
Widerstandswert detektierbar ist. Das Sensorprinzip basiert damit
auf der Ermittlung eines Widerstandswerts und dessen Überwachung.
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Der
Positionssensor 8 macht sich dieses Prinzip ebenfalls zunutze,
wobei in dessen Bereich die Größe der Durchbrüche geändert, die
Anzahl der Durchbrüche
erhöht
oder die Trennfolie vollständig entfernt
sein kann.
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Das
Vorsehen der Nase 11 im Bereich des Positionssensors 8 sorgt
für einen
Druck auf der Sensorik 7, wobei Gegendruck durch den in
der Figur nicht dargestellten Schaumkörper auf gebaut wird. Durch
diese Deformation bzw. den erzeugten Druck wird ein veränderter
Widerstandswert in diesem Bereich erzeugt, der durch die Auswerteeinheit
detektiert wird.
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Aufgrund
des physikalisch unterschiedlichen Sensorprinzips zu dem faseroptischen
Sensor kann die an dem Stoßfänger 2 angeformte
Nase geringere Abmaße
aufweisen, so dass eine Auslenkung A2 erzeugt wird, welcher kleiner
ist als die Auslenkung A1 im Falle des faseroptischen Sensors.
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In
den 4A und 4B ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel
dargestellt, das auf einem inversen Prinzip zu den in Verbindung
mit 2 und 3 beschriebenen Beispielen basiert.
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Die
Sensorik 7 ist beispielhaft als faseroptischer Sensor ausgebildet
und im Bereich des Positionssensors mit einer Klammer 12 versehen,
welche zu der in 4A gezeigten Deformation führt, solange
die Sensorik 7 nicht mit der Stoßfänger-Außenhaut 2 verbunden
ist. Die Klammer 12, die lediglich schematisch angedeutet
ist, kann prinzipiell beliebiger Natur sein, solange sichergestellt
ist, dass eine an die geometrischen Abmaße der Nase 11 angepasste
Deformation bewirkt ist.
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Im
Gegensatz zum Ausführungsbeispiel
gemäß 2 braucht
der Positionssensor 8 in diesem Falle von seiner Ummantelung
nicht befreit zu werden. Wird der Positionssensor 8 nämlich in
seiner korrekten Anbauposition mit der Nase 11 in Wirkverbindung
gebracht (4B), so wird die durch die Klammer 12 bewirkte
Deformation vollständig
bzw. nahezu vollständig
reversibel gemacht, so dass die Sensorik keinerlei Deformation unterworfen
ist. Der korrekte Einbauzustand wird somit dadurch detektiert, dass
die Sensorik im Bereich des Positionssensors 8 keinerlei
Deformation unterworfen ist („Nulloffset"). Wird hingegen
eine Deformation festgestellt, so deutet dies darauf hin, dass die
korrekte Einbaulage noch nicht erreicht ist.
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Die
Erfindung wurde in den vorangegangenen Beispielen anhand eines Stoßfängers mit
einer Stoßfänger-Außenhaut
und einem Schaumkörper
erläutert.
Prinzipiell lässt
sich das erfindungsgemäße Prinzip
bei jedem beliebigen Karosseriebauteil eines Fahrzeuges anwenden,
bei welchem die Deformation des Karosseriebauteils detektiert werden
soll.
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Mit
der Erfindung ist sichergestellt, dass auch die nicht elektrischen
funktionalen Größen eines
Kontaktsensorsystems zum Fußgängerschutz oder
zur Detektion eines Heckaufpralles kontinuierlich überwacht
werden. Die Systemzuverlässigkeit des
Personenschutzsystems wird dadurch immens erhöht.