-
Die
Erfindung betrifft Farbwerke einer Druckmaschine gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, 3 oder 5.
-
In
der WO 03/039872 A1 ist ein Farbwerk einer Druckmaschine offenbart,
wobei zwei Reibzylinder dieses Farbwerks mechanisch gekoppelt und durch
einen gemeinsamen Antriebsmotor rotatorisch und durch einen davon
verschiedenen Antriebsmotor gemeinsam changierend angetrieben sind.
-
Die
DE 44 30 693 A1 offenbart
einen Antrieb eines Farbwerks, wobei die Reibzylinder entweder miteinander
gekoppelt durch einen gemeinsamen Antriebsmotor oder aber jeweils
einen eigenen Antriebsmotor rotatorisch angetrieben sind.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bzgl. Aufwand und/oder Farbübertrag
verbesserte Farbwerke einer Druckmaschine zu schaffen.
-
Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1, 3 oder 5 gelöst
-
Die
mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass mit dem Farbwerk einerseits ein verbesserter Farbfluss dadurch
geschaffen wird, dass im formzylindernahen Bereich des Walzenzuges
ein nahezu ungestörtes
Abrollen der aneinander angestellten Walzen erreichbar ist. Auf
der anderen Seite ist ein verminderter Verschleiß und/oder ein verringerter
Energieverbrauch und/oder Steuerungsaufwand erzielbar.
-
Von
Vorteil ist es, dass der formzylindernahe Reibzylinder keine Antriebsverbindung
zu einem Antriebsmotor aufweist sondern lediglich über den
Reibkontakt mit zusammen wirkenden Walzen rotatorisch getrieben
ist. Er übt
daher keine über
eine mechanische Antriebsverbindung mit einem Antriebsmotor erzwungene
Drehbewegung aus, während
z. B. der formzylinderferne Reibzylinder zusätzlich zum Reibgetriebe der
Walzen rotatorische Antriebsenergie durch mechanische Kopplung mit
einem Antriebsmotor erhält.
-
In
vorteilhafter Weiterbildung lässt
sich das Farbwerk bzw. der Walzenzug des Farbwerks mit eigenem Seitengestell
als Modul ausbilden. Der Antrieb des Farbwerks kann ebenfalls als
Getriebemodul mit lösbar
verbundenen Antriebsmotor ausgeführt und
bereits außerhalb
der Druckmaschine mit dem Falbwerksgestell lösbar verbunden sein.
-
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im
Folgenden näher
beschrieben.
-
Es
zeigen:
-
1 eine
schematische Darstellung einer Druckeinheit;
-
2 eine
vergrößerte Darstellung
eines Doppeldruckwerkes in ebener Bauweise;
-
3 ein
Ausführungsbeispiel
für einen Farbwerksantrieb;
-
4 ein
Teilschnitt des Farbwerksantriebes nach 3;
-
5 ein
Schnitt durch die Zapfenklemmung aus 3;
-
6 eine
erste Position a) und eine zweite Position b) des Farbwerksantriebes.
-
Eine
Druckmaschine, z. B. Rollenrotationsdruckmaschine, insbesondere
eine Mehrfarbenrollenrotationsdruckmaschine, weist eine Druckeinheit 01 auf,
in welcher eine Materialbahn 02, kurz Bahn 02 beidseitig
einfach oder insbesondere nacheinander mehrfach, z. B. hier vierfach,
oder aber mehrere Bahnen gleichzeitig ein- oder mehrfach bedruckbar sind.
Die Druckeinheit 01 weist mehrere (im vorliegenden Fall
vier) vertikal übereinander
angeordnete Doppeldruckwerke 03 für den beidseitigen Druck im Gummigegen-Gummi-Betrieb
auf. Die Doppeldruckwerke 03 – hier in Form von Brücken- oder
n-Druckwerken dargestellt – werden
jeweils durch zwei Druckwerke 04 gebildet, welche je einen
als Übertragungszylinder 06 und
einen als Formzylinder 07 ausgebildeten Zylinder 06; 07,
z. B. Druckwerkszylinder 06; 07, sowie jeweils
ein Farbwerk 08 und im Fall des Nassoffsetdruckes zusätzlich ein
Feuchtwerk 09 aufweisen. Jeweils zwischen den beiden Übertragungszylindern 06 wird
in Anstelllage eine (Doppel-)Druckstelle 05 gebildet. Die
genannten Bauteile sind lediglich am obersten Doppeldruckwerk 03 der 1 bezeichnet,
wobei die übereinander
angeordneten (Doppel-)Druckwerke 03; 04 jedoch
im wesentlichen – insbesondere
in der Ausgestaltung der für
die Erfindung relevanten Merkmale – identisch ausgeführt sein
können.
Die Doppeldruckwerke 03 können – ohne das unten beschriebene
vorteilhafte Merkmal der linearen Anordnung – genauso gut entgegen der Darstellung
in 1 als sich nach oben öffnende U – Einheit oder wie in 2 dargestellt
als Ebenes Druckwerk 03, d. h. wobei die Rotationsachsen
der Druckwerkszylinder 06; 07 in Druck-An-Stellung
in einer gemeinsamen Ebene liegen, ausgeführt sein.
-
Form-
und Übertragungszylinder 07; 06 sind z.
B. mit einer Ballenbreite von mindestens zwei, z. B. vier oder gar
sechs nebeneinander angeordneten stehenden Druckseiten im Zeitungsformat,
insbesondere im Broadsheetformat, ausgebildet. Zumindest die Formzylinder 07 können in
einer Ausführung
z. B. einen Umfang aufweisen, welcher im wesentlichen zwei hintereinander
angeordneten Druckseiten in einem Zeitungsformat entspricht. In
anderer Ausführung
kann der Umfang einer einzigen derartigen Druckseite entsprechen.
-
Das
Farbwerk 08, z. B. als einzügiges Walzenfarbwerk 08 oder
auch als „langes
Farbwerk" bezeichnet,
weist eine Mehrzahl von Walzen 11; 12; 13; 14; 16 auf.
Das Farbwerk 08 gemäß 2 umfasst (mindestens)
zwei, die Farbe auf die Druckform des Formzylinders 07 auftragende
Walzen 11, insbesondere Auftragwalzen 11, welche
die Farbe über
einen druckform- bzw. formzylindernahen changierbaren Walze 12.1,
insbesondere Reibzylinder 12.1 (z. B. mit harter Oberfläche), eine
Walze 13, insbesondere Farb- oder Übertragungswalze 13 (z.
B. mit weicher Oberfläche),
einen zweiten, formzylinderfernen changierbaren Walze 12.2 insbesondere
Reibzylinder 12.2, eine weitere Farb- oder Übertragungswalze 13 (z.
B. mit weicher Oberfläche),
eine Walze 14, insbesondere Filmwalze 14 und eine
Walze 16, insbesondere Duktor- oder Tauchwalze 16 aus
einem Farbkasten 17 erhält.
Tauch- und Filmwalze 16; 14 (charakterisierend
für ein
Filmfarbwerk) können
vorteilhaft auch durch ein anderes Farbzuführ- bzw. -dosiersystem (z.
B. Pumpsystem im Pumpfarbwerk, oder Hebersystem im Heberfarbwerk)
ersetzt sein.
-
Die
weichen Oberflächen
der Auftrag- und/oder Übertragungswalzen 11; 13 (kurz:
weiche Walzen 11; 13) sind in radialer Richtung
nachgiebig, z. B. mit einer Gummischicht, ausgebildet, was in 2 durch
die konzentrischen Kreise ausgedrückt ist.
-
Werden
nun die Walzen 11; 12; 13; 14 des Farbwerks 08 aneinander
angestellt, so tauchen je nach Anstelldruck und/oder Stellweg die
harten Oberflächen
der Reibzylinder 12.1; 12.2 in die weichen Oberflächen der
jeweils zusammen wirkenden weichen Walzen 11; 13 mehr
oder weniger weit ein. Hierdurch ändern sich je nach Eindrücktiefe
die Umfangsverhältnisse
aufeinander abrollender, zusammen wirkender Walzen 11; 12; 13; 14.
-
Erfolgte
nun beispielsweise für
eine von mehreren zusammen wirkenden Walzen ein rotatorischer Zwangsantrieb
durch Vorgabe einer Drehzahl (z. B. über einen Antriebsmotor oder
eine entsprechende mechanische Antriebsverbindung zu einem anderen
angetriebenen Bauteil), so rotiert eine benachbarte, lediglich über Friktion
von der erstgenannten Walze her getriebene weiche Walze je nach Eindrücktiefe
mit unterschiedlicher Drehzahl. Für den Fall, dass diese weiche
Walze jedoch zusätzlich durch
einen eigenen Antriebsmotor oder aber zusätzlich über Friktion in einer zweiten
Nippstelle von einer anderen drehzahlbestimmten Walze her angetrieben wäre, kann
dies im ersten Fall zu einer Differenz zwischen motorisch vorgegebener
Drehzahl und durch Friktion verursachter Drehzahl, und im zweiten
Fall zu einer Differenz zwischen den beiden durch Friktion verursachten
Drehzahlen kommen. Es kommt an den Nippstellen zu Schlupf und/oder
der bzw. die Antriebsmotoren werden unnötig stark belastet.
-
Im
formzylindernahen Bereich des Farbwerks 08, insbesondere
im Bereich des Farbauftrages durch die Walzen 11 auf die
Druckform, wird durch die nachfolgend beschriebene Lösung ein schlupffreies
Abrollen („true
rolling") und Einfärben erreicht:
-
Der
formzylindernahe Reibzylinder 12.1 ist rotatorisch lediglich über Friktion
mit benachbarten Walzen 11; 13 angetrieben und
weist zu dessen rotatorischem Antrieb weder eine zusätzliche
mechanische Antriebsverbindung zum Antrieb der Druckwerkszylinder 06; 07 oder
einer anderen rotatorisch zwangsgetriebenen Farbwerkswalze noch
einen eigenen Antriebsmotor auf. Auf diese Weise wird der erste
Reibzylinder 12.1 überwiegend über die
in diesem Beispiel beiden (ggf. auch eine oder drei) durch Friktion
mit dem Formzylinder 07 getriebenen Auftragwalzen 11 rotatorisch
getrieben und weist unabhängig
von den Eindrückungen
in den dazwischenliegenden Nippstellen im wesentlichen die Umfangsgeschwindigkeit
des Formzylinders 07 auf. Der formzylinderferne Reibzylinder 12.2 weist,
wie in 2 angedeutet, einen diesen rotatorisch treibenden
Antriebsmotor 18 auf, der jedoch neben dem durch die Walzen 12.2; 13; 12.1 gebildeten
Reibgetriebe keine mechanische Kopplung zum ersten Reibzylinder 12.1 aufweist.
Bei mehr als zwei Reibzylindern 12.1; 12.2, z.
B. dreien, können
die beiden formzylinderfernen rotatorisch zwangsgetrieben, oder
es kann lediglich der mittlere oder der formzylinderfernste Reibzylinder 12.2 rotatorisch
zwangsgetrieben sein.
-
Vorzugsweise
weisen beide Reibzylinder 12.1; 12.2 ein durch
in 2 durch jeweilige Doppelpfeile symbolisierte Changier-
bzw. Reibgetriebe 19 auf.
-
In
einer mechanisch wenig aufwändigen Ausführung weist
der formzylindernahe Reibzylinder 12.1 ein eigenes, lediglich
seine Rotationsbewegung in eine Changierbewegung umformendes Changiergetriebe 19 auf.
Dies kann vorteilhaft als ein Kurvengetriebe ausgebildet sein, wobei
z. B. ein gestellfester Axialanschlag mit einer walzenfesten kurvenförmig umlaufenden
Nut zusammenwirkt oder ein walzenfester Axialanschlag in einer gestellfesten
umlaufenden Nut einer Kurvenscheibe. Grundsätzlich kann dieses die Rotation
in einen changierenden Axialhub umformende Getriebe 19 ein
anderes geeignetes Getriebe 19, z. B. durch ein einen Excenter
aufweisendes Schnecken- oder Kurbelgetriebe, ausgeführt sein.
-
Wie
in 2 durch eine die Doppelpfeile verbindende strichlierte
Linie symbolisiert, ist das Changiergetriebe 19 des ersten
Reibzylinders 12.1 in vorteilhafter Weise über ein
Getriebe 21 mit dem Changiergetriebe 19 des zweiten
Reibzylinders 12.2 mechanisch gekoppelt. Vorteilhaft stellen
die beiden gekoppelten Changiergetriebe 19 einen gemeinsamen Changierantrieb
bzw. Changiergetriebe 22 dar und sind für deren Changierbewegung durch
einen Antriebsmotor zwangsgetrieben. Vorzugsweise erfolgt der erzwungene
Antrieb des Changiergetriebes 22 durch den den zweiten
Reibzylinder 12.2 rotatorisch antreibenden Antriebsmotor 18 (3).
-
In 3 ist
eine vorteilhafte Ausführung
für den
Antrieb der Reibzylinder 12.1; 12.2 dargestellt, wobei
lediglich der zweite Reibzylinder 12.2 rotatorisch zwangsangetrieben
ist, jedoch beide Reibzylinder 12.1, 12.2 über den
gemeinsamen Changierantrieb 22 axial zwangsangetrieben
sind.
-
Hierzu
treibt der Antriebsmotor 18 über eine Kupplung 23 über eine
Welle 24 auf ein Antriebsritzel 26, welches seinerseits
mit einem drehfest mit dem zweiten Reibzylinder 12.2 verbundenen
Stirnrad 27 zusammen wirkt. Die Verbindung kann z. B. über einen
das Stirnrad 27 tragenden Achsabschnitt 28 auf einen
Zapfen 29 des zweiten Reibzylinders 12.2 erfolgen.
Ein entsprechender Achsabschnitt 28 des ersten Reibzylinders 12.1 weist
kein derartiges Stirnrad 27 bzw. keine Antriebsverbindung
zum Antriebsmotor 18 auf. Die Antriebsverbindung zwischen
Antriebsritzel 26 und Stirnrad 27 des zweiten
Reibzylinders 12.2 sind vorzugsweise gerade verzahnt und
mit einem für
jede Position der Changierbewegung ausreichend große Überdeckung
im Zähneeingriff
ausgebildet. Die beiden Reibzylinder 12.1; 12.2 sind
in einem Seitengestell 31 in Lagern 32, z. B.
Radiallagern 32 gelagert, welche zusätzlich eine Axialbewegung ermöglichen.
Eine rotatorische Antriebsverbindung zwischen dem Antriebsmotor 18 und
dem ersten Reibzylinder 12.1 besteht hierbei nicht. Antriebsritzel 26 und
das auf dem Achsabschnitt 28 angeordnete Stirnrad 27 stellen
zusammen ein Getriebe, insbesondere Untersetzungsgetriebe, für den rotatorischen
Antrieb dar, welches für
sich eine abgeschlossene und/oder vormontierbare Baueinheit mit
eigenem Gehäuse 30.
Die Baueinheit ist ausgangsseitig an den Zapfen 29 koppelbar.
-
Der
Changierantrieb 22 wird durch den Antriebsmotor 18 ebenfalls,
z. B. über
einen Schneckentrieb 33, 34, angetrieben. Hierbei
wird von einer aus der Welle 24 angeordneten Schnecke 33 bzw.
einem als Schnecke 33 ausgebildeten Abschnitt der Welle 24 auf
ein Schneckenrad 34 gerieben, welches drehfest mit einer
senkrecht zur Rotationsachse der Reibzylinder 12.1; 12.2 verlaufenden
Welle 36 verbunden ist. Jeweils stirnseitig der Welle 36 ist
exzentrisch zu deren Rotationsachse ein Mitnehmer 37 angeordnet,
welcher seinerseits z. B. über
einen Kurbeltrieb, beispielsweise über einen auf dem Mitnehmer 37 rotierbar
gelagerten Hebel 38 und ein Gelenk 39, in axialer
Richtung der Reibzylinder 12.1; 12.2 druck- und
zugsteif mit den Zapfen 29 der Reibzylinder 12.1; 12.2 verbunden
ist. In 4 ist das Reibgetriebe 19 des formzylinderfernen
Reibzylinders 12.2 lediglich strichliert angedeutet, da
es in dieser Ansicht durch das Stirnrad 27 verdeckt wird.
Ein rotieren der Welle 36 bewirkt ein Umlaufen der Mitnehmer 37, welches
seinerseits über
den Kurbeltrieb einen Axialhub der Reibzylinder 12.1; 12.2 bewirkt.
Der Abtrieb auf den Changierantrieb 22 kann auch an anderer Stelle
des rotatorischen Antriebsstranges zwischen Antriebsmotor 18 und
Reibzylinder 12.2 oder gar auf der anderen Maschinenseite
vom auf der anderen Stirnseite des Reibzylinders 12.2 befindlichen
Zapfens 29 auf ein entsprechendes Changiergetriebe 22 erfolgen.
Auch kann ggf. ein von einem Schneckentrieb 33, 34 verschiedenes
Getriebe zur Auskopplung des Axialantriebes vorgesehen sein.
-
Wie
in 3 dargestellt, ist der Changierantrieb 22 bzw.
das Changiergetriebe 22 insgesamt als Baueinheit mit einem
eigenen Gehäuse 41 ausgebildet,
welches zusätzlich
gekapselt ausgeführt
sein kann. Das Changiergetriebe 22 kann im gekapselten Raum
entweder mit Öl,
vorzugsweise jedoch mit einem Fett geschmiert sein. Das Changiergetriebe 22 ist
in der dargestellten Ausführung
durch eine mit dem Gestell 32 verbundene Halterung 42 gestützt. Der
Antriebsmotor 18 ist hierbei mit dem Gehäuse 41 des
Changiergetriebes 22 lösbar
verbunden.
-
5 zeigt
eine vorteilhafte Ausführung
einer drehsteifen Verbindung zwischen dem Achsabschnitt 28 und
dem jeweiligen Zapfen 29. Hierbei handelt es sich bzgl.
einer Rotation um einen Reibschluss, welcher durch Klemmen eines
verjüngten Abschnittes
des Zapfens 29 durch den diesen umfassenden, geschlitzten
Achsabschnitt 28 hergestellt wird. Die Position einer Klemmschraube 43 ist
derart bemessen, dass sie – quer
zur Rotationsachse des Zapfens 29 betrachtet – zumindest
teilweise in eine umlaufende Nut des Zapfens 29 eintaucht.
Sie stellt bezüglich
einer Axialrichtung somit eine formschlüssige Sicherung der Verbindung
dar.
-
Anhand
der 6 ist eine weitere vorteilhafte Weiterbildung
erläutert,
wobei die Reibzylinder 12.1; 12.2 samt rotatorischem
und Axialantrieb in der Art eines insgesamt vormontier- und/oder
bewegbaren Moduls an einem eigenen, von einem die Druckwerkszylinder 06; 07 tragenden
Seitengestelle 44 baulich verschiedenen Seitengestelle 31 angeordnet sind.
Eine zweite, die Reibzylinder 12.1; 12.2 auf ihrer
anderen Stirnseite stützende
Gestellseite ist hier nicht dargestellt. Diese die Reibzylinder 12.1; 12.2 und
deren Antrieb tragenden Seitengestelle 31 sind dann je
nach Größe und geometrischer
Anordnung der Druckwerkszylinder 06; 07 am Seitengestell 44 positionierbar. 6a) und 6b) zeigen
eine relative Lage der Seitengestelle 31 und 44 zueinander
bei Einsatz eines größeren (a)
und eines kleineren (b) Formzylinders 07. Ein durch Doppelpfeil
in 6 gekennzeichneter Abstand zwischen dem Seitengestell 44 und
dem Farbwerksantrieb, hier dem Changiergetriebe 22, ist
dann je nach Position des in der Art eines Modul ausgeführten Farbwerks 08 verschieden. Damit
können
Druckeinheiten 01 mit Druckwerkszylindern 06; 07 unterschiedlicher
Umfangsformate in einfacher Weise durch das selbe Farbwerk 08 bedient
werden.
-
Die
vorzugsweise als Modul vorgefertigte Getriebeeinheit (aus Axialgetriebe
und/oder Changiergetriebe 22) kann als Untereinheit für die beispielsweise
als Modul ausgeführten
Farbwerke 08 komplett vormontiert sein und in vorteilhafter
Ausführung
bereits vor dem Einsatz in die Druckeinheit 01 am Seitengestell 31 des
Farbwerksmoduls vormontiert sein. Andererseits erlaubt die Modularität aber auch
den Einbau/Ersatz/Austausch des als Modul ausgeführten Getriebes, wenn das Farbwerkmoduls bereits
in die Maschine eingesetzt ist.
-
Dadurch,
dass der formzylindernahe Reibzylinder 12.1 keinen rotatorischen
Zwangsantrieb aufweist, rollen die Walzen 11 (13)
zumindest im formzylindernahen Farbwerksbereich weitgehend schlupffrei
aufeinander ab.
-
Grundsätzlich kann
der den zweiten Reibzylinder 12.2 rotatorisch antreibende
Antriebsmotor 18 als ein bzgl. seiner Leistung und/oder
seines Drehmomentes und/oder aber auch bzgl. seiner Drehzahl steuerbar
oder regelbarer Elektromotor ausgeführt sein.
-
Im
letzteren Fall kann es dann – falls
der Antriebsmotor 18 auch in Druck-An drehzahlgeregelt/-gesteuert
betrieben wird – im
formzylinderfernen Bereich des Farbwerks 08 noch zu o.
g. Problemen hinsichtlich unterschiedlicher wirksamer Walzenumfänge kommen.
-
Im
Hinblick auf die oben geschilderte Problematik einer mit dem Reibgetriebe
konkurrierenden Drehzahlvorgabe, ist der Antriebsmotor 18 jedoch vorteilhaft
derart ausgebildet, dass er zumindest während des Druckbetriebes bzgl.
seiner Leistung und/oder seines Drehmoments steuer- bzw. regelbar ist.
Dies kann grundsätzlich
mittels eines als Synchronmotors 18 oder eines als Asynchronmotors 18 ausgeführten Antriebsmotors 18 erfolgen:
In
einer ersten, bzgl. des Aufwandes einfachsten Ausführungsform
ist der Antriebsmotor 18 als Asynchronmotor 18 ausgebildet,
dem in einer zugeordneten Antriebssteuerung 46 lediglich
eine Frequenz (z. B. in Druck-Ab des Farbwerks 08) und/oder
eine elektrische Antriebsleistung oder ein Drehmoment (in Druck-An
des Farbwerks 08) vorgegeben wird. In Druck-Ab des Farbwerks 08,
d. h. die Auftragwalzen 11 sind außer Rollkontakt mit dem Formzylinder 07, kann über eine
vorgegebene Frequenz das Farbwerk 08 über den zweiten Reibzylinder 12.2 auf
eine für das
Druck-An-Stellen geeignete Umfangsgeschwindigkeit gebracht werden,
bei welcher sich die Umfangsgeschwindigkeiten von Formzylinder 07 und Auftragwalzen 11 nur
um weniger als 10%, insbesondere weniger als 5 %, voneinander unterscheiden (diese
Grenze gilt vorteilhaft auch als Bedingung für das Druck-An-Stellen der
nachfolgend genannten Ausführungsformen).
Eine hierzu geeignete Frequenz- bzw. Leistungs- oder Drehmomentvorgabe
ist im Vorfeld empirisch und/oder rechnerisch ermittelbar und entweder
in der Antriebssteuerung selbst, einer Maschinensteuerung oder einem
Leitstandsrechner vorgehalten, wobei der Vorgabewert vorzugsweise
durch das Bedienpersonal änderbar
ist (gilt vorteilhaft auch für
unten genannte Vorgabewerte).
-
In
Druck-An, d. h. die Auftragwalzen 11 sind in Rollkontakt
mit dem Formzylinder 07 und sämtliche Farbwerkswalzen aneinander
angestellt, werden die Walzen 11; 12.1; 13; 12.2; 13; 14 zu
einem Teil vom Formzylinder 07 über das nun hergestellte Reibgetriebe
zwischen den Walzen 11; 12.1; 13; 12.2; 13; 14 rotatorisch
getrieben, sodass der Antriebsmotor 18 nur die in den Reibgetrieben
mit zunehmender Entfernung vom Formzylinder 07 zunehmende
Verlustleistung einbringen muss. D. h., der Antriebsmotor 18 kann
mit einem kleinen (Antriebs-) Drehmoment bzw. einer kleinen Antriebsleistung
betrieben werden, welche lediglich dazu beiträgt, den hinteren Bereich des Farbwerks 08 auf
der im wesentlichen durch den Reibkontakt vorgegebenen Umfangsgeschwindigkeit zu
halten. Diese Antriebsleistung kann in einer ersten Variante für sämtliche
Produktionsdrehzahlen (bzw. Drehzahlen des Formzylinders 07)
konstant belassen sein und entweder derjenigen Vorgabe für das Anfahren
in Druck-Ab entsprechen oder einen eigenen konstanten Wert für die Produktion
darstellen. In einer zweiten Variante können für verschiedene Produktionsdrehzahlen
(und zusätzlich
ggf. für
das Anfahren in Druck-Ab)
verschiedenen Vorgaben bzgl. der Frequenz und/oder Antriebsleistung
vorgegeben und hinterlegt sein. Je nach Produktionsdrehzahl (Produktionsgeschwindigkeit)
kann dann die Vorgabe für
den Antriebsmotor 18 variieren.
-
In
einer zweiten Ausführungsform
weist der Antrieb zusätzlich
zur Antriebssteuerung 46 und dem Asynchronmotor 18 der
ersten Ausführungsform
eine Drehzahlrückführung auf,
so dass der Antriebsmotor 18 in der Phase des Farbwerkbetriebes
in Druck-Ab mit der Drehzahl des zugeordneten Formzylinders 07 bzw.
der Druckwerkszylinder 06; 07 im wesentlichen synchronisierbar
ist. Hierzu kann eine die Istdrehzahl detektierende Sensorik 47,
z. B. eine Drehgeber 47, an einem drehfest mit dem Reibzylinder 12.2 verbundenen
rotierenden Bauteil, z. B. einem Rotor des Antriebsmotors 18,
der Welle 24, der Welle 28 oder dem Zapfen 29,
angeordnet sein. In 3 ist ein einen mitdrehenden
Initiator und ortsfesten Sensor 47 aufweisender Drehgeber 47 beispielhaft
an der Kupplung 23 dargestellt, dessen Signal über eine
strichliert dargestellte Signalverbindung der Antriebssteuerung 46 zur
weiteren Verarbeitung zugeleitet wird. Durch die Drehzahlrückführung, den
Vergleich mit einer die Maschinendrehzahl repräsentierenden Drehzahl M und
einer entsprechenden Anpassung der Leistungs- bzw. Frequenzvorgabe
ist ein Schlupf im Moment des Druck-An-Stellens vermeidbar bzw.
zumindest auf wenige Prozent minimierbar. Im Druck-An-Betrieb wird
der Antriebsmotor 18 dann vorzugsweise nicht mehr streng
bzgl. der beschriebenen Drehzahlrückführung sondern im wesentlichen
nach der oben beschriebenen Frequenz- bzw. Leistungsvorgabe betrieben.
-
Eine
dritte Ausführungsform
weist anstelle des Asynchronmotors 18 der zweiten Ausführungsform
einen Synchronmotor 18 auf. Eine Drehzahlrückführung und
eine diesbezügliche
Synchronisierung und Regelung in der Druck-Ab-Phase erfolgt entsprechend
der zweiten Ausführungsform
z. B. wieder in der Antriebssteuerung 46.
-
In
einer vierten Ausführungsform
ist ein Antriebsmotor 18, insbesondere ein Synchronmotor 18, vorgesehen,
welcher wahlweise in einem ersten Modus (für Farbwerk 08 in Druck-Ab)
drehzahlgeregelt und in einem zweiten Modus bzgl. eines Drehmomentes
(für Farbwerk 08 in
Druck-An) regelbar ist. Antriebssteuerung 46 und Antriebsmotor 18 weisen zur
Drehzahlregelung vorzugsweise wieder einen inneren Regelkreis auf,
welcher ähnlich
der zweiten Ausführungsform
eine Rückführung von
einem externen Drehgeber 47 oder aber eine motorinterne
Sensorik umfasst. Bei Verwendung von Synchronmotoren 18 kann
mehreren dieser Synchronmotoren 18 einer Druckeinheit 01 ein
gemeinsamer Frequenzumrichter bzw. -wandler zugeordnet sein.
-
Eine
bzgl. Vielseitigkeit vorteilhafte, jedoch aufwändigere Weiterbildung der vierten
Ausführung ist
die Ausbildung des Antriebsmotors 18 als wahlweise lage-
und momentenregelbarer Servomotor 18, d. h. einem Drehstrom-Synchronmotor
mit einer Einrichtung, die es erlaubt, die aktuelle Drehposition bzw.
den zurückgelegten
Drehwinkel bezüglich
einer Anfangsposition des Rotors zu bestimmen. Die Rückmeldung
der Drehlage kann über
einen Drehgeber, z. B. ein Potentiometer, ein Resolver, einen Inkrementalgeber
oder einen Absolutwertgeber erfolgen. Bei dieser Ausführungsform
ist jedem Antriebsmotor 18 ein eigener Frequenzumrichter
bzw. -wandler zugeordnet.
-
Für den Fall
eines in der Weise der zweiten, dritten oder insbesondere vierten
Ausführungsform ausgeführten, zumindest
drehzahlsynchronisierbaren, insbesondere drehzahlregelbaren Antriebsmotors 18,
steht die Antriebssteuerung 46 vorteilhaft mit einer sog.
virtuelle Leitachse in Signalverbindung, in welcher eine elektronisch
erzeugte Leitachsposition Φ umläuft. Die
umlaufende Leitachsposition Φ dient der
Synchronisierung, bzgl. korrekter Winkellage und deren zeitlicher Änderung
(Winkelgeschwindigkeit Φ .) mechanisch unabhängiger Antriebsmotoren von
Aggregaten, welche einer selben Bahn zugeordnet sind, insbesondere
Antriebsmotoren von einzelnen Druckwerkszylindern oder Druckwerkszylindergruppen und/oder
dem Antrieb eines Falzapparates. In der Betriebsweise, in welcher
das Farbwerk 08 bzgl. der Drehzahl des Formzylinders 07 synchronisiert
angetrieben sein soll, kann eine Signalverbindung zur virtuellen
Leitachse somit der Antriebssteuerung 46 die Information
zur Maschinendrehzahl bzw. -geschwindigkeit liefern.
-
Vorzugsweise
wird beim Antrieb des Reibzylinders 12.2 über den
Antriebsmotor 18 somit derart verfahren, dass bei laufendem,
aber in Druck-Ab-Stellung befindlichem Farbwerk 08 (d.
h. abgestellte Auftragswalzen 11) der Antriebsmotor 18 bzgl.
einer Drehzahl gesteuert bzw. geregelt angetrieben wird und bei
laufender Maschine, sobald ein Druck-An des Farbwerks 08 (d. h.
der Auftragswalzen 11) erfolgt ist, bewusst die Drehzahlregelung bzw.
-steuerung aufgegeben wird. D. h., es wird nicht mehr an einer Drehzahl
festgehalten, sondern der Antriebsmotor 18 wird im weiteren
Verlauf hinsichtlich eines Drehmomentes, z. B. über eine vorgegebene elektrische
Leistung, und/oder hinsichtlich eines am Regler eines Antriebsmotors 18,
insbesondere Asynchronmotors 18, einstellbaren Drehmomentes betrieben.
Das einzustellende Drehmoment bzw. die einzustellende Leistung ist
beispielsweise kleiner gewählt,
als ein Grenzdrehmoment, welches zu einem ersten Drehen (unter Schlupf)
des getriebenen Reibzylinders 12.2 bei angestellten, jedoch
bzgl. der Rotation festgesetzten zusammenwirkenden Walzen 13 führen würde.
-
Die
Belastungscharakteristik eines als Asynchronmotor 18 ausgebildeten
Antriebsmotors 18 kommt dem für den hiesigen Zweck angestrebten Verhalten
in der Weise entgegen, dass bei steigender Last eine Frequenzabsenkung
bei gleichzeitig steigendem Antriebsmoment erfolgt. Geht im Reibgetriebe
zwischen Formzylinder 07 und zweitem Reibzylinder 12.2 beispielsweise
bereits viel vom Formzylinder 07 stammende Antriebsenergie
und damit Umfangsgeschwindigkeit verloren, so dass die Belastung
des Antriebsmotors 18 wächst,
so wird das erhöhte
Moment bei verringerter Frequenz bereitgestellt. Umgekehrt wird
durch den Antriebsmotor 18 wenig Moment übertragen – er läuft quasi
leer – wenn
ausreichend Energie über
das Reibgetriebe bis zum Reibzylinder 12.2 übertragen
wird.
-
- 01
- Druckeinheit
- 01.1
- Teildruckeinheit
- 01.2
- Teildruckeinheit
- 02
- Materialbahn,
Bahn
- 03
- Doppeldruckwerk
- 04
- Druckwerk
- 05
- Doppeldruckstelle,
Druckstelle
- 06
- Zylinder, Übertragungszylinder,
Druckwerkszylinder
- 07
- Zylinder,
Formzylinder, Druckwerkszylinder
- 08
- Farbwerk,
Walzenfarbwerk
- 09
- Feuchtwerk
- 10
- -
- 11
- Walze,
Auftragswalze
- 12.1
- Walze,
Reibzylinder, formzylindernah, erster
- 12.2
- Walze,
Reibzylinder, formzylinderfern, zweiter
- 13
- Walze,
Farbwalze, Übertragungswalze
- 14
- Walze,
Filmwalze
- 15
- -
- 16
- Walze,
Duktorwalze, Tauchwalze
- 17
- Farbkasten
- 18
- Antriebsmotor,
Synchronmotor, Asynchronmotor, Servomotor
- 19
- Changiergetriebe,
Reibgetriebe, Getriebe
- 20
- -
- 21
- Getriebe
- 22
- Changierantrieb,
Changiergetriebe
- 23
- Kupplung
- 24
- Welle
- 25
- -
- 26
- Antriebsritzel
- 27
- Stirnrad
- 28
- Achsabschnitt
- 29
- Zapfen
- 30
- Gehäuse
- 31
- Seitengestell
- 32
- Lager,
Radiallager
- 33
- Schnecke
- 34
- Schneckenrad
- 35
- -
- 36
- Welle
- 37
- Mitnehmer
- 38
- Hebel
- 39
- Gelenk
- 40
- -
- 41
- Gehäuse
- 42
- Halterung
- 43
- Klemmschraube
- 44
- Seitengestell
- 45
- -
- 46
- Antriebssteuerung
- 47
- Sensorik,
Drehgeber
- Φ
- Leitachsposition
- Φ .
- Winkelgeschwindigkeit
- M
- Drehzahl