DE102005009110A1 - Vorrichtung zur Vermittlung von Umgebungsinformationen an einen sehbehinderten Menschen - Google Patents
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Abstract
Eine Assistenzvorrichtung für einen Blinden (1) umfasst einen Entfernungssensor (3), der ein Entfernungsbild von einem Objekt (2) erstellt. Die vom Entfernungssensor (3) erzeugten Entfernungsinformationen werden an eine taktile Matrix (10) übertragen, die in einem Blindenstock (11) integriert ist. Durch Abtasten der taktilen Matrix (10) kann der Blinde (1) Informationen über seine Umgebung gewinnen.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Vermittlung von Umgebungsinformationen an einen sehbehinderten Menschen mit einem Informationsgeber und einem Wiedergabegerät, das vom Informationsgeber gelieferte Informationen in ein vom sehbehinderten Menschen wahrnehmbares Signal umsetzt.
- Derartige Vorrichtungen sind allgemein bekannt. Mit derartigen Vorrichtungen ist es beispielsweise möglich, die von einem Computerbildschirm dargestellte Informationen für einen Blinden lesbar zu machen. Zu diesem Zweck wird ein vom Computermonitor dargestellter Text von einer taktilen Matrix in ein Höhenprofil umgesetzt, das vom Blinden ertastet werden kann. Eine taktile Matrix besteht üblicherweise aus einer Vielzahl von flächenhaft angeordneten Taststiften, die von einer Stellvorrichtung einzeln angehoben werden können.
- Außerhalb der eigenen Wohnung und der gewohnten Umgebung sind Blinde auf Orientierungshilfen wie Taststock und Blindenhund angewiesen. Beide Hilfsmittel ermöglichen jedoch nur eine eingeschränkte Mobilität. Daneben kann sich der blinde Mensch im Nahbereich, der sich bis etwa einem Meter Entfernung erstreckt, ohne weitere Hilfsmittel durch Tasten orientieren. Über diesen Entfernungsbereich hinaus erschließt sich ihm seine momentane und reale Umgebung unmittelbar nur durch akustische Eindrücke.
- Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Vermittlung von Umgebungsinformationen an einen sehbehinderten Menschen zu schaffen, mit der sich die Orientierungsfähigkeit und Bewegungssicherheit eines sehbehinderten Menschen wesentlich verbessern lässt.
- Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs gelöst. In davon abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen angegeben.
- Die Vorrichtung zur Vermittlung von Umgebungsinformationen an einen sehbehinderten Menschen umfasst einen Entfernungssensor, der am Körper des sehbehinderten Menschen anbringbar ist. Die vom Entfernungssensor gelieferten Entfernungsinformationen werden über ein tragbares Wiedergabegerät wiedergegeben.
- Entfernungssensoren können als integrierte Bauelemente hergestellt werden. Ein derartiger Entfernungssensor kann ohne weiteres von einem sehbehinderten Menschen getragen werden. Da der Messbereich eines Entfernungssensors weit über den Nahbereich hinausgeht, den der sehbehinderte Mensch durch Tasten erfassen kann, wird durch die Vorrichtung der Wahrnehmungsbereich eines sehbehinderten Menschen wesentlich erweitert. Die Vorrichtung trägt damit dazu bei, die Orientierungsfähigkeit und die Bewegungssicherheit eines sehbehinderten Menschen beträchtlich zu steigern.
- Bei einer bevorzugten Ausführungsform arbeitet der Entfernungssensor nach dem Prinzip der Lichtlaufzeitmessung. Derartige Entfernungssensoren funktionieren unabhängig vom Tageslicht und von den optischen Eigenschaften der reflektierenden Objekte. Außerdem weisen derartige Entfernungssensoren eine große Messgenauigkeit von etwa einem Zentimeter auf.
- Vorzugsweise sind für den Entfernungssensor spezifische Funktionselemente zumindest teilweise in ein optoelektronisches Halbleiterbauelement integriert. Unter einem für den Entfernungssensor spezifischen Funktionselement sollen in diesem Zusammenhang alle Funktionselemente verstanden werden, die der Ermittlung wenigstens einer für die Entfernungsbestimmung verwendbaren Messgröße dienen. Funktionselemente, die der Stromversorgung und der Pufferung eines integrierten Halbleiterbauelements dienen, sollen jedoch davon ausgenommen sein. Die für den Entfernungssensor spezifischen Funktionselemente schließen somit auf jeden Fall diejenigen Funktionselemente ein, in denen Licht erzeugt und empfangen wird. Wenn die für den Entfernungssensor spezifischen Funktionselemente in einem Halbleiterbauelement oder mehreren Halbleiterbauelementen integriert sind, ergeben sich leichte und kleine Entfernungssensoren, die ohne Mühe am Körper getragen werden können.
- Der Entfernungssensor kann in eine Kopfbedeckung integriert sein. In diesem Fall kann der sehbehinderte Mensch die Ausrichtung des Gesichtfelds des Entfernungssensors durch Bewegen des Kopfes verändern.
- Bei einer bevorzugten Ausführungsform werden die vom Entfernungssensor gelieferten Entfernungsinformationen über ein tragbares Tastgerät wiedergegeben. Zu diesem Zweck kann das tragbare Tastgerät variable Höhenprofile ausbilden, die vom sehbehinderten Menschen auf einfache Weise ertastet werden können. Auf diese Weise können auch komplexe Entfernungsinformationen einem sehbehinderten Menschen vermittelt werden.
- Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Entfernungssensor ein linienförmiges Gesichtsfeld auf. Außerdem ist eine Tastfläche des Tastgeräts entsprechend dem Strahlfächer des Entfernungssensors gestaltet. Das Entfernungsprofil eines Objekts im Gesichtsfeld wird dann durch eine auf der Tastfläche ausgebildete Höhenstufe wiedergegeben, die dem Verlauf des Entfernungsprofils folgt.
- Diese Ausführungsform bietet den Vorteil, dass die Entfernungsinformation einfach und robust an den sehbehinderten Menschen weitergegeben werden kann, denn auf der Tastfläche werden gewissermaßen die Grundrisse der Objekte wiedergege ben, die sich im Gesichtfeld der Entfernungssensoren befinden. Auch eine Bewegung des Objekts kann auf einfache Weise erfasst werden, da in diesem Fall die Höhenstufe auf der Tastfläche der Bewegung des Objekts entsprechend wandert.
- Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Gesichtsfeld flächenmäßig ausgedehnt. In diesem Fall wird auf der Tastfläche ein dem Entfernungsbild entsprechendes Höhenprofil ausgebildet.
- Diese Ausführungsform stellt dem sehbehinderten Menschen somit nicht nur den Grundriss der Außenkontur eines Objekts zur Verfügung, sondern ein vollständige Entfernungsbild. Ein Nachteil ist jedoch, dass die Entfernungsauflösung gering ist, da mit dem verhältnismäßig geringen Hub der Taststifte der gesamte Entfernungsmessbereich des Entfernungssensors dargestellt werden muss.
- Vorzugsweise ist das Tastgerät eine taktile Matrix, die in einen Blindenstock integriert ist. Auf diese Weise hat der sehbehinderte Mensch das Tastgerät immer zur Hand, wenn er zum Blindenstock greift.
- Mit der Vorrichtung können auch Geschwindigkeitsinformationen über Objekte im Gesichtsfeld vermittelt werden. Beispielsweise ist es möglich, Bereiche der Tastfläche, die ein schnell bewegendes Objekt wiedergeben, in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Objekts vibrieren zu lassen. Damit wird der sehbehinderte Mensch auf Objekte aufmerksam gemacht, die schnell auf ihn zukommen.
- Weitere Eigenschaften und Vorteile der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung hervor, in der Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung im Einzelnen erläutert werden. Es zeigen:
-
1 einen Blinden, der sich mit Hilfe einer Assistenzvorrichtung im Bereich einer Durchführung orientiert; -
2 eine Aufsicht auf eine an einem Blindenstock angebrachte taktile Matrix; -
3 bis6 die Darstellung der Außenkonturen von verschiedenen Objekten auf der taktilen Matrix gemäß2 ; -
7 die Darstellung einer weiteren Assistenzvorrichtung mit flächenmäßig ausgedehntem Gesichtsfeld; -
8 eine Aufsicht auf die taktile Matrix der Assistenzvorrichtung aus7 ; und -
9 die Darstellung des Objekts aus7 auf der taktilen Matrix aus8. -
1 zeigt einen Blinden1 , der sich mit Hilfe einer Assistenzvorrichtung im Bereich eines Objekts2 orientiert. In1 ist das Objekt2 eine Wand, in der ein Durchgang ausgebildet ist. Die Assistenzvorrichtung umfasst einen Entfernungssensor3 , der in eine Kopfbedeckung4 des Blinden1 integriert ist. Die Kopfbedeckung4 kann beispielsweise ein Stirnband, Mütze oder Hut sein. Der Entfernungssensor3 kann aber auch an einer anderen Stelle des Körpers des Blinden1 getragen werden. Zum Beispiel kann der Entfernungssensor3 auch in eine Sonnenbrille integriert sein. - Der Entfernungssensor
3 arbeitet vorzugsweise auf der Grundlage einer Lichtlaufzeitmessung. Bei derartigen Entfernungssensoren, die ohne mechanisch bewegliche Teile auskommen, wird eine Laserlichtbeleuchtung synchron mit der Empfindlichkeit von photoempfindlichen Empfängern moduliert, die auf der Oberfläche eines Halbleiterbauelements entweder zeilenförmig oder matrixförmig angeordnet sind. Dem Fachmann sind verschiedene Grundprinzipien für derartige Entfernungssensoren3 unter anderem unter der Bezeichnung PMD (= Photonic Mixing Device) sowie MDSI (= Multiple Double Short Time Integration) bekannt. Ein Vorteil der Lichtlaufzeitmessung ist, dass diese mit Hilfe von integrierten Halbleiterbauelementen durchgeführt werden kann. Insofern ergeben sich kleine und leichte Entfernungssensoren, die mühelos am Körper getragen werden können. - Grundsätzlich sind auch Entfernungssensoren mit mechanischen Ablenkeinheiten vorstellbar. Insbesondere können mit Hilfe der Silizium-Mikromechanik leichte und robuste Ablenkeinheiten geschaffen werden.
- Durch Neigen
5 oder Drehen6 des Kopfes kann der Blinde1 ein linienförmiges Gesichtsfeld7 des Entfernungssensors1 auf einen Raumbereich von Interesse lenken. Um das Gesichtsfeld7 abzutasten, sendet der Entfernungssensor3 einen Strahlfächer8 aus, der eine Vielzahl von Sensorstrahlen9 umfasst, die vorzugsweise gleichmäßig über die Winkelausdehnung des linienförmigen Gesichtsfelds7 verteilt sind. Beispielsweise können 64 Sensorstrahlen über einen Sehwinkel von 100 Grad verteilt sein. Die beispielsweise mit einer Frequenz von10 Hz aufgenommenen Entfernungsbilder werden mit Hilfe einer taktilen Matrix10 wiedergegeben, die in einen Blindenstock11 integriert ist. Die in den Entfernungsbildern enthaltenen Entfernungsinformationen werden vorzugsweise auf drahtlosem Weg zwischen dem Entfernungssensor3 und der taktilen Matrix10 übertragen. -
2 zeigt eine Aufsicht auf die in dem Blindenstock11 integrierte taktile Matrix10 . Die taktile Matrix10 weist auf einer Tastfläche12 eine Vielzahl von Taststiften13 auf, die über die Tastfläche12 hinaus angehoben werden können. - Taktile Matrizen sind dem Fachmann bekannt und als solche nicht Gegenstand der Erfindung.
- Die Tastfläche
12 der taktilen Matrix10 ist entsprechend dem Strahlfächer8 des Entfernungssensors3 gestaltet. Die Tastfläche12 ist daher vorzugsweise kreissegmentförmig ausgestaltet. - Falls sich ein Objekt
2 im Gesichtsfeld7 des Entfernungssensors3 befindet, wird auf der Tastfläche12 eine vom Blinden1 leicht ertastbare Höhenstufe erzeugt, deren Verlauf über die Tastfläche12 hinweg der Außenkontur des Objekts2 entspricht. - In den
3 bis6 sind jeweils der Grundriss des sich im Gesichtsfeld7 befindenden Objekts2 und die zugehörige Anzeige auf der Tastfläche12 dargestellt. -
3 zeigt die Darstellung einer sich unmittelbar vor dem Blinden1 befindenden Wand14 auf der Tastfläche12 . Entsprechend der Außenkontur der Wand14 bilden die Taststifte13 eine Erhöhung15 aus, die in3 durch den schraffierten Bereich der Tastfläche12 angedeutet ist. Eine die Erhöhung15 begrenzende Höhenstufe16 wandert dabei je nach Abstand des Blinden1 von der Wand14 über die Tastfläche12 hinweg. Da die Höhenstufe16 vom Blinden1 leicht ertastet werden kann, erhält der Blinde1 Informationen über die Beschaffenheit und über die Entfernung zur Wand14 . - In
4 ist die Darstellung einer Ecke17 auf der Tastfläche12 dargestellt. In diesem Fall ist die Erhöhung15 auf einen eckenförmigen Ausschnitt der Tastfläche12 beschränkt. - Durch Ertasten der Erhöhung
15 auf der Tastfläche12 kann der Blinde1 seinen Abstand zu der Ecke17 , bei der es sich beispielsweise um eine Gebäudeecke handelt, bestimmen und diese weiträumig umgehen. - Auch die Details der Profile von Objekten
2 können auf der Tastfläche12 dargestellt werden. -
5 zeigt die Darstellung einer verrundeten Ecke18 auf der Tastfläche12 . In diesem Fall ist die Höhenstufe16 der Erhöhung15 entsprechend der Außenkontur der Ecke18 abgerundet. - In
6 ist schließlich der Grundriss und die Anzeige des in1 perspektivisch dargestellten Objekts2 dargestellt. Das in1 dargestellte Objekt umfasst einen Durchgangs19 in einer Wand20 . In diesem Fall ist die Erhöhung15 auf zwei eckenförmige Abschnitte beschränkt, wobei zwischen den eckenförmigen Erhöhungen15 eine Senke21 liegt, die den Durchgang19 anzeigt. Durch Ertasten des auf der Tastfläche12 ausgebildeten Höhenprofils wird der Blinde1 über den Durchgang2 informiert, der im Messbereich des Entfernungssensors3 vor ihm liegt. Der Blinde1 kann daher bereits aus einer Entfernung, die dem Messbereich des Entfernungssensors3 entspricht, auf den Durchgang19 zugehen. - Es sei angemerkt, dass freie Bereiche ebenso durch Erhöhungen angedeutet werden können, wie Hindernisse. In diesem Fall werden Hindernisse durch eine Absenkung der Taststifte
13 angezeigt. - Eine weitere Abwandlung betrifft die Gestaltung des Gesichtsfelds
7 . In7 ist eine abgewandelte Assistenzvorrichtung dargestellt. Die in7 dargestellte Assistenzvorrichtung umfasst einen Entfernungssensor22 mit einem flächenmäßig ausgedehnten Gesichtsfeld23 . Zur Darstellung des vom Entfernungssensor22 aufgenommenen Entfernungsbildes ist eine in8 dargestellte taktile Matrix24 vorgesehen. Die Tastfläche25 der taktilen Matrix ist entsprechend der Form des Gesichtsfelds23 gestaltet. Auf der Tastfläche25 wird ein Höhenprofil erzeugt, das dem mit dem Entfernungssen sor22 aufgenommenen Entfernungsbild entspricht. Die Auslenkung der Taststifte13 ist dabei vorzugsweise proportional dem gemessenen Abstand des Objekts2 . Falls sich kein Objekt2 im Gesichtsfeld23 befindet, sind die Taststifte13 soweit wie möglich eingezogen. Wenn sich umgekehrt das Objekt2 in nächster Nähe zum Blinden1 befindet, sind die Taststifte soweit wie möglich angehoben. - In
9 ist die Anzeige des Objekts2 aus der1 und6 auf der Tastfläche25 dargestellt. Bei diesem Objekt2 handelt es sich um die Wand20 mit dem Durchgang19 . In diesem Fall wird auf der Tastfläche25 eine Erhöhung26 ausgebildet, die dem Entfernungsbild der Wand20 entspricht. Der Durchgang19 ist durch eine Senke27 angezeigt. - Es sei angemerkt, dass die in den Blindenstock
11 integrierte taktile Matrix10 oder24 sowohl die Darstellung des Grundrisses der Außenkonturen eines Objekts2 als auch die Anzeige eines Entfernungsbildes bieten kann. Dies kann entweder über zwei getrennte Tastflächen12 und25 als auch über eine umschaltbare Tastfläche12 oder35 bewerkstelligt werden. - Ferner ist es möglich, über die taktilen Matrizen
10 und24 Geschwindigkeitskomponenten jedes Bildpunkts in Richtung auf den Blinden1 darzustellen. Durch die unmittelbare und kontinuierliche Erfassung des Entfernungsbilds durch die Entfernungssensoren3 und22 kann durch den Vergleich von zwei aufeinander folgenden Entfernungsbildern die Geschwindigkeit jedes Bildpunkts in Richtung auf den Blinden1 berechnet werden. Die Geschwindigkeitsinformation kann an den Blinden1 beispielsweise durch eine geschwindigkeitsproportionale Vibration des dem jeweiligen Bildpunkt entsprechenden Taststifts13 erfolgen. Damit wird der Blinde auf diejenigen Objekte2 aufmerksam gemacht, die schnell auf ihn zukommen. Die Anzeige der Geschwindigkeit kann sowohl die Frequenz als auch die Amplitude der Vibration in Abhängigkeit von der Geschwindig keit modulieren. Ein Vibrationssignal kann auch mit Hilfe eines in Körpernähe getragenen Vibrators vermittelt werden. - Bei einer weiteren abgewandelten Ausführungsform wird die Entfernungsinformation dem Blinden über ein akustisches Signal vermittelt. Beispielsweise kann die unmittelbare Nähe eines Hindernisses durch einen Warnton angezeigt werden, der umso höher ist, je näher der Blinde dem Hindernis kommt. Daneben ist auch denkbar, bei Annäherung an ein Hindernis mit Hilfe eines Sprachgenerators eine gesprochene Warnung auszugeben. Letzteres hat den Vorteil, dass die Warnung nicht im Umgebungslärm untergeht. Das akustische Signal kann auf unauffällige Weise mit Hilfe eines Hörgeräts oder eines Geräts, das das Aussehen eines Hörgeräts hat, vermittelt werden.
- Die hier beschriebenen Assistenzvorrichtungen erleichtern die Mobilität eines Blinden erheblich. Die Wahrnehmungsfähigkeit des mit den hier beschriebenen Assistenzvorrichtungen ausgestatteten Blinden
1 geht teilweise sogar über die eines sehenden Menschen hinaus. Denn die hier beschriebenen Assistenzvorrichtungen arbeiten sogar bei vollkommener Finsternis. Der Blinde1 kann sich daher auch in der Nacht orientieren. Außerdem werden dem Blinden1 zuverlässige Informationen über die Entfernung und Geschwindigkeit von Objekten2 vermittelt.
Claims (14)
- Vorrichtung zur Vermittlung von Umgebungsinformationen an einen sehbehinderten Menschen (
1 ) mit einem Informationsgeber (3 ,22 ) und einem Widergabegerät (10 ,24 ), das vom Informationsgeber (3 ,22 ) gelieferte Informationen in vom sehbehinderten Menschen (1 ) wahrnehmbare Signale (15 ,16 ,21 ,26 ,27 ) umsetzt, dadurch gekennzeichnet, dass der Informationsgeber ein am Körper des sehbehinderten Menschen (1 ) anbringbarer Entfernungssensor (3 ,22 ) ist und dass das tragbare Wiedergabegerät (10 ,24 ) eine vom Entfernungssensor gelieferte Entfernungsinformation wiedergibt. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Entfernungssensor (
3 ,22 ) auf der Basis einer Lichtlaufzeitmessung arbeitet. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass für den Entfernungssensor (
3 ,22 ) spezifische Funktionselemente in ein optoelektronisches Halbleiterbauelement integriert sind. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Entfernungssensor (
3 ,22 ) in eine Kopfbedeckung (4 ) integriert ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Entfernungssensor (
3 ,22 ) Entfernungsinformationen auf drahtlosem Wege zum Wiedergabegerät (10 ,24 ) überträgt. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Wiedergabegerät die Entfernungsinformation durch ein akustisches Signal wiedergibt.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Wiedergabegerät ein tragbares Tastgerät (
10 ,24 ) ist, das die vom Entfernungssensor (3 ,22 ) gelieferten Entfernungsinformationen über Höhenprofile (15 ,16 ,21 ,26 ,27 ) wiedergibt. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Entfernungssensor (
3 ) ein linienförmiges Gesichtsfeld (7 ) aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Tastgerät eine entsprechend dem Strahlfächer (
8 ) des Entfernungssensors (3 ) gestaltete Tastfläche (12 ) aufweist, auf der ein Entfernungsprofil eines sich im Gesichtsfeld (7 ) befindenden Objekts (2 ) durch eine dem Verlauf des Entfernungsprofils folgende Höhenstufe (16 ) wiedergegeben ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Entfernungssensor (
22 ) ein flächenmäßig ausgedehntes Gesichtsfeld (23 ) aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 7 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Tastgerät (
24 ) eine entsprechend der Form des Gesichtsfelds gestaltete Tastfläche (25 ) aufweist, die das vom Entfernungssensor (22 ) aufgenommene Entfernungsbild durch ein dem Entfernungsbild entsprechendes Höhenprofil (26 ,27 ) wiedergibt. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Tastgerät eine taktile Matrix (
10 ,24 ) ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Tastgerät (
10 ,24 ) in einen Blindenstock (11 ) integriert ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Tastgerät Geschwindigkeitsinformationen zu einem Objekt (
2 ) durch eine geschwindigkeitsabhängige Vibration von dem jeweiligen Objekt (2 ) zugeordneten Tastelementen (13 ) wiedergibt.
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