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Die Erfindung betrifft eine Gebetshilfevorrichtung mit Sensoren und integrierter steuerbarer visueller und akustischer Kommunikationsvorrichtung.
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Die Kommunikationsvorrichtung lässt sich durch an der Gebetshilfevorrichtung vorhandenen Bedienelemente wunschgemäß einstellen oder steuern und dient primär der individuellen Organisation, Kontrolle, Korrektur, Speicherung, Verbalisierung und Anzeige von Gebetstexten und Gebetsabschnitten, Kontrolle der Körperhaltung und von Gebetsabläufen.
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Der Koran schreibt dem Gläubigen täglich fünf Pflichtgebete an bestimmten Tageszeiten vor. Diese Pflichtgebete dürfen keinesfalls unterlassen werden. Zusätzlich gibt es freiwillige Gebete. Alle diese Gebete besitzen eine bestimmte Anzahl von Gebetsabschnitten, welche unterschiedlich sind und insbesondere von der jeweiligen Gebetszeit abhängen. Erfolgt ein Pflichtgebet aus einem sehr wichtigen Grunde nicht zur rechten Zeit, so muss es zum nächst möglichen Zeitpunkt nachgeholt werden. Dabei ist zu beachten, dass es jedoch drei Zeiten am Tage gibt, an denen das Pflichtgebet nicht verrichtet werden darf.
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Um zu verhindern, dass das Gebet des Gläubigen, durch Unreinheiten am Boden wie beispielsweise Blut oder Urin, ungültig wird, benutzt der Gläubige in der Regel einen Gebetsteppich mit einem als Nische gestalteten Innenfeld, welches in die Gebetsrichtung nach Mekka ausgerichtet wird.
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Wird der Gebetsteppich verunreinigt, muss er nach festgelegten Regeln gereinigt werden, bis von der Verunreinigung nichts mehr übrig bleibt.
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Technische Verbesserungen am Gebetsteppich zur Unterstützung des Gläubigen bei seinem täglichen Gebet sind bereits veröffentlicht worden. Aus der Druckschrift
EP 0 004 996 A1 ist ein „Rectangular prayer rug” bekannt. Dieser Gebetsteppich ist mit einem integrierten Kompass und einer zusätzlichen Tasche für Kartenmaterialien ausgestattet und ermöglicht es so dem Gläubigen, den Gebetsteppich an jedem Ort der Welt stets exakt nach Mekka auszurichten.
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Aus der Druckschrift
DE 31 50 721 A1 ist ein „Gebetsteppich mit Richtungsanzeige” bekannt. Dieser Gebetsteppich ist mit einer Antenne und einer elektronischen Empfangsvorrichtung ausgestattet, welche wie eine Peilvorrichtung für das von Mekka ausgesendete Radiosignal wirkt und zeigt mit Hilfe einer Anzeigelampe oder einem Flüssigkeitskristall an, wann der Gebetsteppich optimal in Richtung Mekka ausgerichtet ist.
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Beide Erfindungen gestatten lediglich eine optimale Ausrichtung des Gebetsteppichs in Richtung Mekka. Eine weitere Unterstützung bei seinem täglichen Gebet erfährt der Gläubige dadurch jedoch nicht.
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Eine weitere Erfindung im Zusammenhang mit einem Gebetsteppich ist aus der Druckschrift
DE 20 2006 016 430 U1 bekannt. Darin wird ein „Gebetsstock mit integriertem Gebetsteppich” beschrieben. Es ist in dieser Erfindung ein Gebetsteppich wie ein Springrollo in einem mit einem Schlitz versehenen Stab untergebracht und ermöglicht es so dem Gläubigen, den Gebetsteppich gut geschützt verpackt und unauffällig stets mit sich zu führen.
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Eine weitere Erfindung zur Erleichterung des täglichen Gebetes ist in der Druckschrift
DE 20 2009 011 288 U1 als „Gepolsterter Gebetsteppich” beschrieben. Dort wird der Gebetsteppich an allen relevanten Stellen mit Schaumstoff, Kautschuk oder ähnlichem Material gepolstert, damit „man während des Gebetes und vor allem danach keine Knieschmerzen mehr hat.”
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Die bisher bekannten Erfindungen zielen auf eine exaktere Ausrichtung des Gebetsteppichs, eine bessere Aufbewahrung oder eine komfortablere Gebetssituation.
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Nun kann es, insbesondere wenn der Gläubige nicht alleine ist, beispielsweise vorkommen, dass bei Ablenkung oder Störung, die betende Person die Reihenfolge der Gebetsabschnitte verwechselt oder die Gebetstexte vergisst. Besonders ältere Personen, die in der Gemeinschaft betend die Reihenfolge der Gebetsabschnitte verwechseln, neigen dazu, sich aufzuregen und so ihrer Gesundheit zu schaden. Aber auch für jüngere oder kranke Personen kann eine elektronische Gedächtnisstütze hilfreich sein.
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Es gibt Gebetshilfevorrichtungen, die bereits einige Merkmale der hier vorgestellten Erfindung aufweisen und somit den nächstliegenden Stand-der-Technik repräsentieren.
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Aus der Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2010 010 079 U1 mit der Bezeichnung „Gebetsteppich mit integrierter steuerbarer Anzeigevorrichtung” ist eine Gebetshilfevorrichtung bekannt, die als Gebetsteppich ausgeführt ist und bereits eine steuerbare integrierte Anzeigevorrichtung aufweist, wobei diese Anzeigevorrichtung mit Hilfe eines LCD-Displays sowohl zuvor abgespeicherte Gebetstexte anzeigen als auch mit Hilfe von druckempfindlichen Mikroschaltern oder kapazitiven Sensoren beispielsweise die Anzahl der Verbeugungen oder der Gebetswiederholungen registrieren und im einfachsten Fall mit Hilfe von LEDs visualisieren kann. Dieser Gebetsteppich dient somit primär der individuellen Organisation, Speicherung und Anzeige von Gebetstexten und Gebetsabschnitten. Er wendet sich also eher an die erfahrenen Gläubigen und eignet sich weniger zur Erlernung des korrekten Gebetsvorganges, weil er nicht über ein Sensorfeld mit Kamera und Infrarotsensoreinheit und auch nicht über eine Ultraschallsensoreinheit verfügt. Somit können die Gesten des Betenden vom Gebetsteppich nicht erfasst werden und daher ist im Gebetsteppich auch keine Abspeicherung der Gesten des Betenden zum Zwecke der Verbesserung des Erlernten vorgesehen. Er dient daher in erster Linie zur Überwachung des Gebetsfortschrittes.
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Eine weitere gattungsgleiche Druckschrift zeigt eine Gebetshilfevorrichtung, die ebenfalls den Gebetsfortschritt erfassen kann. Die Druckschrift des Patentes
US 7 508 316 B1 mit der Bezeichnung „Portable interactive islamic prayer counter” beschreibt einen interaktiven elektronischen Gebetszähler, der mit Hilfe von ein oder zwei Näherungssensoren beispielsweise die Anzahl der Verbeugungen und somit den Gebetsfortschritt erfassen kann. Mit Hilfe einer programmierbaren Prozessoreinheit wird der jeweilige Gebetsfortschritt auf Basis der von den Näherungssensoren kontaktlos erfassten Informationen dann aktualisiert und mit Hilfe einer Displayeinheit visualisiert. Die beschriebene elektronische Gebetshilfevorrichtung soll als Hardwareversion mit integrierten Sensoren und integriertem Display problemlos tragbar sein und daher etwa die Größe einer Kreditkarte besitzen oder sie soll durch entsprechende Anwendungssoftware in tragbare Rechnereinheiten wie PDA oder Smartphones geladen werden können und unter Ausnutzung der jeweils vorhandenen Hardware dieser Geräte bestimmungsgemäß realisiert werden.
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Eine weitere Gebetshilfevorrichtung in Form eines Gebetsteppichs ist in der Druckschrift
WO 2007/104 321 A1 mit der Bezeichnung „PRAYER CARPET (FOR MUSLIMS) PROVIDED WITH A NUMBER OF BOWINGS (RAK'A) DIGITAL DISPLAYER APPARATUS” beschrieben. Auch diese Gebetshilfevorrichtung verwendet Sensoren zum Zählen der Anzahl von Verbeugungen beim Beten. Zur Anzeige der Anzahl dient ein zweistelliges LED Display, des weiteren gibt es eine LED Signalanzeige und einen Reset-Schaltkontakt.
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Die Anzahl der Verbeugungen wird durch eine im Gebetsteppich integrierte Druckschalter-Platte erfasst. Ebenso wie die bereits in der oben in der Druckschrift
DE 20 2006 016 430 U1 beschriebenen Gebetshilfevorrichtung dient auch dieser Gebetsteppich weniger zum Erlernen der Gebetsprozedur oder zur Verbesserung des Erlernten, sondern er dient ebenfalls in erster Linie ausschließlich zur Überwachung des Gebetsfortschrittes.
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Eine zum Lernen und zur Verbesserung des Erlernten geeignete Vorrichtung ist in der Offenlegungsschrift
DE 33 46 438 A1 mit der Bezeichnung „Lehr- und Lernmittel” beschrieben, welche sich beispielsweise zur Verbesserung der Fremdsprachenkenntnisse eignet. Es wird dort ein Mikrofon als akustischer Sensor verwendet. Damit wird das gesprochene Wort erfasst und zum Zwecke der Verbesserung des Erlernten abgespeichert und ausgewertet. Ein Erlernen beispielsweise von richtigen Körperhaltungen und Gesten ist jedoch damit nicht möglich. Eine umfassende universelle Gebetshilfevorrichtung, mit allen den Merkmalen wie sie hier beschrieben wird, ist bisher jedoch nicht bekannt.
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Der in den Patentansprüchen angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine elektronisch gesteuerte Gebetshilfevorrichtung mit Sensoren zur Erfassung der Körperhaltung und der gesprochenen Worte des Betenden und integrierten optischen Anzeigevorrichtungen und akustischen Schallwandlern zur Verfügung zu stellen, welche interaktiv mit dem Betenden kommunizieren kann und über zahlreiche individuell wählbare Mittel wie optische Bewegungserfassung, Spracherkennung, Signaltasten oder Tastatur steuerbar ist.
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Dieses Problem wird durch die in den Patentansprüchen aufgeführten Merkmale gelöst.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass ältere, aber auch jüngere oder kranke Personen eine Gedankenstütze erhalten, die sowohl die jeweiligen Abschnitte oder Wiederholungen im Gebet beispielsweise mit Hilfe von Drucksensoren zählen und mit Hilfe einer optischen Anzeigevorrichtung erkennbar machen als auch mit Hilfe einer elektro-optischen Anzeigevorrichtung die jeweils relevanten Gebetstexte anzeigen oder mit Hilfe von Schallwandlern vorsprechen.
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Mit einer solchen Anzeigevorrichtung kann beispielsweise bereits ein kurzer Blick einen Hinweis auf den Gebetsabschnitt geben oder über den aktuellen Gebetsstand informieren. Dadurch wird die betende Person vor vermeidbarem Stress bewahrt, was wiederum förderlich und beruhigend auf Körper, Geist und Seele wirkt.
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Auch das Erlernen und die Überwachung korrekter Gebetstexte und Gebetsabläufe, zusammen mit der richtigen Körperhaltung, kann mit einer elektronischen Gebetshilfevorrichtung auf angenehme Weise auch ohne fremde Hilfe ermöglicht werden.
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Das Gebet in der Moschee wird von einem Imam geleitet, der vor den übrigen Gläubigen unmittelbar an der Gebetsnische (Mihrab) steht. Er rezitiert Koranverse und seinen Gesten (Verbeugungen, Niederwerfungen) folgen die anderen Beter.
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Eine Gebetshilfevorrichtung kann optional auch, je nach gegebenen Umständen, außerhalb der Moschee, auf Reisen oder im Hotelzimmer anstelle eines Imam, mit Hilfe einer Schallwandlervorrichtung Koranverse zitieren und mit Hilfe einer Anzeigeeinheit die vorgeschriebene Gesten (Verbeugungen, Niederwerfungen) visualisieren und dadurch zum Gebetsaufruf oder zum Vorlesen von Gebetstexten verwendet werden.
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Eine Gebetshilfevorrichtung kann mit Hilfe einer Kamera auch die vorgeschriebenen Gebetshaltungen erfassen. Diese Aufnahmen können abgespeichert und später kontrolliert werden. Dadurch ist es möglich, die Gebetshaltung gegebenenfalls zu verbessern.
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Außerdem soll sich sowohl die Geschwindigkeit der verlesenen Texte als auch die Visualisierung der erforderlichen Körperhaltungen den Erfordernissen gemäß beliebig einstellen lassen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden beispielhaft anhand der nachfolgenden Figuren erläutert. Es zeigen
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1 schematisch einen möglichen Aufbau der Gebetshilfevorrichtung mit integrierter steuerbarer Anzeigevorrichtung, Sensoren und Bedienelementen,
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2 schematisch ein Blockschaltbild der wichtigsten Baugruppen der integrierten steuerbaren Anzeigevorrichtung,
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3 schematisch beispielhaft den Aufbau der Gebetshilfevorrichtung als Gebetsteppich mit integrierter steuerbarer Anzeigevorrichtung und
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4 schematisch ein Blockschaltbild der wichtigsten Baugruppen der integrierten steuerbaren Anzeigevorrichtung der beispielhaft als Gebetsteppich gestalteten Gebetshilfevorrichtung.
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In der schematisch in 1 gezeigten Ansicht einer möglichen Ausführungsform einer Gebetshilfevorrichtung (1) ist eine integrierte steuerbare Anzeigevorrichtung (2) beispielhaft dargestellt, die eine elektro-optische Anzeigeeinheit (3), also beispielsweise ein LCD-Display und eine von dem Benutzer bedienbare Steuertasteneinheit (4), beispielsweise ein Signalleuchten- und Tastenfeld, aufweist. Ein Sensorfeld (5) besitzt eine Kamera (6) zur Erfassung der Position des Betenden. Außerdem kann die Gebetshilfevorrichtung damit wie mit Hilfe eines Näherungssensors erkennen, ob sie aktuell benutzt werden oder gerade nicht verwendet werden soll. Eine Infrarotsensoreinheit (7) kann Steuer- und Positionsdaten auswerten. Dazu bewegt der Betende gegebenenfalls an seinem Körper angebrachte geeignete Signalgeber, wie dies von interaktiven Videopiel-Konsolen her bekannt ist. Beispielhaft ist hier die Videospiel-Konsole mit der Bezeichnung „Wii” der japanischen Firma Nintendo, die seit Ende des Jahres 2006 auf dem Markt ist. Ihr wesentliches Merkmal ist ein neuartiger Controller, der herkömmlichen Fernbedienungen ähnelt, aber über eingebaute Bewegungssensoren verfügt. Diese registrieren die Position und die Bewegungen des Controllers im Raum und setzen sie in entsprechende Bewegungen von Spielfiguren oder Spielelementen auf dem Bildschirm um. Das Spielsystem aus Hardware und Software misst dabei die dreidimensionalen Bewegungen des Nutzers. Das gleiche physikalische Prinzip kann auch hier genutzt werden.
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Alternativ kann die Kamera in Verbindung mit einer geeigneten Software auch die Bewegungen des Betenden direkt analysieren und auswerten. Dann sind keinerlei zusätzliche Controller beim Betenden notwendig, was der Bequemlichkeit zugute kommt. Allerdings kann es bei einer größeren Anzahl von Personen zu Schwierigkeiten bei der individuellen Zuordnung und Auswertung der von der Kamera aufgenommenen Informationen kommen.
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Eine Ultraschallsensoreinheit (8) kann ebenfalls Steuer- und Positionsdaten auswerten. Es werden mit Hilfe dieser Einheit Entfernungen und Bewegungen erfasst und geeignet ausgewertet.
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Durch einen Schallwandler (9) können akustische Signale oder gesprochene Anweisungen, Verbesserungsvorschläge oder Hinweise gegeben sowie auch Gebetstexte vorgesprochen werden. Ein Lautstärkeregler steuert die Lautstärke, damit keine andere Person eventuell gestört wird. Alternativ oder zusätzlich können weitere Sensoren oder zur Kommunikation geeignete Baugruppen in dem Sensorfeld (5) integriert sein. Sinnvoll ist beispielsweise eine Bluetooth-Funkverbindungseinheit (10) in Kombination mit einem vom Betenden getragenes dazu passendes Headset, wodurch eine nahezu lautlose Kommunikation mit der Gebetshilfevorrichtung ermöglicht wird.
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Für aufwendigere Kommunikationsaufgaben oder für die Auswahl oder Programmierung komplexerer Abläufe oder Texte kann eine Tastatur (11) verwendet werden, wie sie in ähnlicher Form zur Kommunikation mit Computern benutzt wird.
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Die Gebetshilfevorrichtung (1) wird vorzugsweise mit Akkumulatoren oder Batterien betrieben, damit sie als handliches, tragbares Gerät überall mitgeführt werden kann. Für den kostengünstigen Gebrauch im eigenen Heim kann auch ein Netzgerät integriert sein. Die Gebetshilfevorrichtung kann entweder mit Hilfe des integrierten Sensorfeldes (5) automatisch bei Annäherung eingeschaltet und nach dem Verlassen in einem bestimmten Zeitraum wieder ausgeschaltet werden oder aber mit Hilfe beispielsweise von Schaltern oder Tastern in der Steuertasteneinheit (4) aktiviert und deaktiviert werden.
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In der 2 ist schematisch und beispielhaft ein Blockschaltbild der wichtigsten Baugruppen der Gebetshilfevorrichtung (1) für ein einfaches Ausführungsbeispiel dargestellt. Eine Versorgungseinheit (18) besitzt eine elektrische Energiequelle vorzugsweise in Form von Batterien oder Akkumulatoren und speist sämtliche Baugruppen mit der zum Betrieb erforderlichen Betriebsenergie. Es kann jedoch auch ein Netzgerät verwendet werden. Die zentrale Steuereinheit (16) bildet den elektronischen Kern der Gebetshilfevorrichtung (1). Die zentrale Steuereinheit (16) besteht im kostengünstigen Fall beispielsweise aus einem einfachen Mikrocontroller, der sämtliche logischen Abläufe mit Hilfe geeigneter Software zuverlässig berechnet und gleichzeitig die Anzeigeeinheit (3) so ansteuert, dass der Benutzer die jeweiligen gewünschten Daten und Informationen erhält. Für gehobene technische Ansprüche kann auch ein Mikroprozessor verwendet werden, wie er beispielsweise bei tragbaren Computern im Einsatz ist. Die zentrale Steuereinheit (16) ist unter anderem mit einer elektronischen Speichereinheit (17) verbunden. Dort werden aktuelle Informationen wie die bereits gebetete Anzahl von Wiederholungen temporär zwischengespeichert oder es wird auf dort bereits abgelegte Daten wie Gebetstexte zurückgegriffen. Die von der Kamera aufgezeichneten Bilder oder Filme können ebenfalls dort abgespeichert werden. Umfangreichere Informationen und Daten, wie beispielsweise Lehrfilme, vollständige Gebetstexte und Auszüge aus dem Koran, können von einer externen Datenquelle wie beispielsweise einem Notebook mit Hilfe einer bidirektionalen Datenverbindungsstelle (19) unmittelbar in die zentrale Steuereinheit (16) und damit in die elektronische Speichereinheit (17) eingespeichert werden. Die bidirektionale Datenverbindungsstelle (19) kann beispielsweise als Mini-USB-Kontaktstelle, als Infrarot-Link, als Blue-Tooth-Port oder ähnlichen geeigneten Verbindungsstellen realisiert sein. Die vom Benutzer bedienbare Steuertasteneinheit (4) besitzt geeignete Taster, alphanumerische Eingabepanels, Schalter, kapazitive Sensoren oder andere geeignete Mittel die es dem Benutzer ermöglichen, in geeigneter Weise problemlos mit der zentrale Steuereinheit (16) und damit gleichzeitig mit der Gebetshilfevorrichtung (1) zu kommunizieren, Gebetsabschnitte zu zählen oder Gebetstexte abzurufen. Alternativ kann für komplexere Kommunikationsaufgaben die Tastatur (11) verwendet werden. Außerdem kann die integrierte steuerbare Anzeigevorrichtung als sogenannter „Touchscreen” realisiert sein, somit also selber als Eingabesensorfeld verwendet werden, wie es beispielsweise von den Smartphones her bekannt ist, die auf dem Bildschirm beispielsweise eine Tastatur simulieren und die entsprechenden durch Druck auf die lokalen Stellen des Anzeigeschirms jeweils erzeugten Signale entsprechend an die zentrale Steuereinheit (16) weiter leiten. Das Sensorfeld (5) verknüpft die Kamera (6), die Infrarotsensoreinheit (7), die Ultraschallsensoreinheit (8) den akustischen Schallwandler (9) und die Bluetooth-Funkverbindungseinheit (10) sowie weitere gegebenenfalls erforderliche Sensoreinheiten in geeigneter Weise mit der zentrale Steuereinheit (16).
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In der schematisch in 3 gezeigten Aufsicht auf eine Gebetshilfevorrichtung in der Ausgestaltung als Gebetsteppich (21) ist eine integrierte steuerbare Anzeigevorrichtung (22) beispielhaft dargestellt, die eine für den Benutzer erkennbare elektro-optische Anzeigeeinheit (23) und eine von dem Benutzer bedienbare Steuertasteneinheit (24) aufweist. Ein auf Anpressdruck reagierendes Sensorfeld (25) kann erkennen, ob der Gebetsteppich aktuell benutzt wird oder gerade nicht verwendet wird. Die integrierte steuerbare Anzeigevorrichtung (22) befindet sich entweder in einer speziellen, an dem Gebetsteppich befestigten Einschubtasche, oder sie ist beispielsweise mit Hilfe eines Klettverbandes oder einer ähnlich leicht lösbaren Verbindungsmethode an dem Gebetsteppich befestigt. Da die integrierte steuerbare Anzeigevorrichtung (22) ein batteriebetriebenes elektronisches Gerät ist, muss sie vom Gebetsteppich leicht entfernt werden können, falls die Reinigung desselben, beispielsweise in einer elektrisch leitenden Flüssigkeit, mal erforderlich werden sollte. Die integrierte steuerbare Anzeigevorrichtung (22) kann sowohl in der Mitte, als auch rechts oder auch links oder an jeder anderen geeigneten Stelle vom Gebetsteppich angebracht sein. Verwendet man einen geeigneten Klettverband oder eine ähnliche Verbindungstechnik, so lässt sich die integrierte steuerbare Anzeigevorrichtung (22) durch ein einfaches Abziehen vom Gebetsteppich entfernen. Wird eine im Gebetsteppich eingearbeitete Einschubtasche zur Fixierung der integrierten steuerbaren Anzeigevorrichtung (22) verwendet, so kann die integrierte steuerbare Anzeigevorrichtung (22) beispielsweise seitlich herausgezogen werden. Zweckdienlich ist es, die zum Benutzer zugewandte Seite der Einschubtasche mit einer transparenten Folie zu versehen, welche die integrierte steuerbare Anzeigevorrichtung (22) vor Umwelteinflüssen schützt. Der Benutzer kann dann ungehindert die elektro-optische Anzeigeeinheit (23) erkennen und die bedienbare Steuertasteneinheit (24) wunschgemäß betätigen. Die integrierte steuerbare Anzeigevorrichtung (22) kann entweder mit Hilfe eines optional im Gebetsteppich integrierten Sensorfeldes (25) automatisch beim Betreten des Gebetsteppichs eingeschaltet und nach dem Verlassen in einem bestimmten Zeitraum wieder ausgeschaltet werden oder aber mit Hilfe beispielsweise von Schaltern oder Tastern in der Steuertasteneinheit aktiviert und deaktiviert werden.
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In der 4 ist schematisch und beispielhaft ein Blockschaltbild der wichtigsten Baugruppen der integrierten steuerbaren Anzeigevorrichtung für ein einfaches Ausführungsbeispiel dargestellt. Eine Versorgungseinheit (28) besitzt eine elektrische Energiequelle in Form von Batterien oder Akkumulatoren und speist sämtliche Baugruppen mit der zum Betrieb erforderlichen Betriebsenergie. Die zentrale Steuereinheit (26) bildet den elektronischen Kern der integrierten steuerbaren Anzeigevorrichtung. Die zentrale Steuereinheit (26) besteht beispielsweise aus einem einfachen Mikrocontroller, der sämtliche logischen Abläufe zuverlässig berechnet und gleichzeitig die Anzeigeeinheit (23) so ansteuert, dass der Benutzer die jeweiligen gewünschten Daten und Informationen erhält. Die zentrale Steuereinheit (26) ist dazu unter anderem mit einer elektronischen Speichereinheit (27) verbunden. Dort werden aktuelle Informationen wie die bereits gebetete Anzahl von Wiederholungen temporär zwischengespeichert oder es wird auf dort bereits abgelegte Daten wie Gebetstexte zurückgegriffen. Umfangreichere Informationen und Daten, wie beispielsweise vollständige Gebetstexte und Auszüge aus dem Koran, können von einer externen Datenquelle wie beispielsweise einem Notebook mit Hilfe einer bidirektionalen Datenverbindungsstelle (29) unmittelbar in die zentrale Steuereinheit (26) und damit in die elektronische Speichereinheit (27) eingespeichert werden. Die bidirektionale Datenverbindungsstelle (29) kann beispielsweise als Mini-USB-Kontaktstelle, als Infrarot-Link, als Blue-Tooth-Port oder ähnlichen geeigneten Verbindungsstellen realisiert sein. Die vom Benutzer bedienbare Steuertasteneinheit (24) besitzt geeignete Taster, alphanumerische Eingabepanels, Schalter, kapazitive Sensoren oder andere geeignete Mittel die es dem Benutzer ermöglichen, in geeigneter Weise problemlos mit der zentrale Steuereinheit (26) und damit gleichzeitig mit der integrierten steuerbaren Anzeigevorrichtung (22) zu kommunizieren, Gebetsabschnitte zu zählen oder Gebetstexte abzurufen. Wie aus dem Bereich der Funkmobiltechnik bekannt ist, stehen den vielfältigen Möglichkeiten der Elektronik zahllose Optionen zur Verfügung. Hier muss sich jedoch die Technik auf das Wesentliche und Notwendige konzentrieren und das Augenmerk in erster Linie auf eine möglichst einfache und intuitive Bedienbarkeit des Gebetsteppichs mit integrierter steuerbarer Anzeigevorrichtung legen. So bleibt die Konzentration auf das Gebet erhalten und wird zudem durch die stressfreie, beruhigende und entspannende Unterstützung durch den Gebetsteppich mit integrierter steuerbarer Anzeigevorrichtung in angenehmer Weise zweckdienlich gefördert.
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Eine weitere sinnvolle Form der Ausgestaltung der Gebetshilfevorrichtung ist die Verwendung der Bauform von sogenannten Smartphones oder PDAs (personal digital assistant). Dadurch wird die Gebetshilfevorrichtung sehr kompakt und kann problemlos ständig mitgeführt werden.
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Wenn ein geeignetes Smartphone oder ein geeigneter PDA vorhanden ist, kann mit Hilfe spezieller Software auch die Funktion und die Eigenschaften der Gebetshilfevorrichtung ganz oder teilweise in das Smartphone bzw. in den PDA einprogrammiert werden, was die Hardware-Kosten wegen der Massenproduktion dieser Geräte durchaus zu senken vermag.