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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Einspritzdüse für eine Brennkraftmaschine,
insbesondere in einem Kraftfahrzeug, mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1.
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Eine
derartige Einspritzdüse
ist beispielsweise aus der
DE
103 26 046 A1 bekannt und umfasst einen Düsenkörper, der
wenigstens ein Spritzloch aufweist. Im Düsenkörper ist eine Düsennadel
hubverstellbar gelagert, mit der eine Einspritzung von Kraftstoff
durch das wenigstens eine Spritzloch steuerbar ist. Desweiteren
ist ein Übersetzerkolben
vorgesehen, der mit einem Aktor antriebsgekoppelt ist und der eine Übersetzerfläche aufweist.
Die Düsennadel
weist eine mit der Übersetzerfläche hydraulisch
gekoppelte Nadelsteuerfläche
auf.
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Die
bekannte Einspritzdüse
arbeitet mit einer direkten Nadelsteuerung. Das bedeutet, dass die
Düsennadel
oder ein die Düsennadel
umfassender Nadelverband zumindest eine Druckstufe aufweist, die mit
einem Zuführpfad
hydraulisch gekoppelt ist, der dem wenigstens einen Spritzloch unter
Einspritzdruck stehenden Kraftstoff zuführt. Während über die wenigstens eine Druckstufe Öffnungskräfte in die
Düsennadel
bzw. in den Nadelverband einleitbar sind, können über die Nadelsteuerfläche Schließkräfte in die
Düsennadel
bzw. den Nadelverband eingeleitet werden. Bei geschlossener Düsennadel überwiegen die
Schließkräfte. Zum Öffnen der
Düsennadel
wird der an der Nadelsteuerfläche
angreifende Druck abgesenkt, wodurch die Schließkräfte reduziert werden, so dass
die Öffnungskräfte überwiegen.
In der Folge hebt die Düsennadel
ab und öffnet
das wenigstens eine Spritzloch. Die Druckabsenkung an der Nadelsteuerfläche wird
durch eine entsprechende Betätigung
des Aktors und somit durch einen Hub des Übersetzerkolbens erreicht.
Ein Hydraulikvolumen, das sowohl von der Übersetzerfläche als auch von der Nadelsteuerfläche begrenzt
ist, wird durch den Hub des Übersetzerkolbens
vergrößert, wodurch
der darin herrschende Druck abfällt.
Eine derartige direkte Nadelsteuerung ermöglicht kurze Einspritzzeiten sowie
ein dynamisches Ansprechverhalten für die Einspritzdüse.
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Mit
modernen Einspritzdüsen
sollen sowohl kleine Einspritzmengen als auch große Einspritzmengen
möglichst
exakt und mit möglichst
kurzen Einspritzzeiten realisiert werden können. Für kleine Einspritzmengen ist
es erforderlich, den Öffnungshub der
Düsennadel
klein zu halten, um die Düsennadel entsprechend
rasch wieder mit einem entsprechenden Schließhub in den Nadelsitz zurückführen zu können. Für große Einspritzmengen
ist es dagegen erforderlich, für
die Düsennadel
möglichst
schnell einen relativ großen Öffnungshub
zu realisieren. Der mit dem Aktor realisierbare Hub des Übersetzerkolbens
führt entsprechend
dem gewählten
Flächenverhältnis zwischen Übersetzerfläche und
Nadelsteuerfläche
zu einem entsprechenden Nadelhub. Ein großes Übersetzungsverhältnis führt bei
der Betätigung des
Aktors zu einer schnellen Öffnungsbewegung der
Düsennadel
und zu einem großen Öffnungshub, was
zur Realisierung großer
Einspritzmengen bei kurzen Einspritzzeiten vorteilhaft ist. Ein
kleines Übersetzungsverhältnis führt bei
der Betätigung
des Aktors zu einer entsprechend langsameren Öffnungsbewegung der Düsennadel
und zu einem entsprechend kleineren Öffnungshub. Dies ist für die Realisierung
exakt bemessener, kleiner Einspritzmengen bei kurzen Einspritzzeiten
vorteilhaft. Bekannte Einspritzdüsen,
mit denen sowohl kleine Einspritzmengen als auch große Einspritzmengen
realisiert werden sollen, besitzen somit ein mittleres Übersetzungsverhältnis als
Kompromiss. Um jedoch bei einem vergleichsweise kleinen Übersetzungsverhältnis dennoch
einen großen Öffnungshub
realisieren zu können,
muss der Aktor zur Durchführung
eines entsprechend großen
Hubs am Übersetzerkolben ausgelegt
sein. Dies hat zur Folge, dass der Aktor vergleichsweise großvolumig
baut. Der zur Verfügung
stehende Einbauraum ist bei Brennkraftmaschinen jedoch begrenzt.
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Vorteile der Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Einspritzdüse mit den
Merkmalen des unabhängigen
Anspruchs hat demgegenüber
den Vorteil, dass zwei unterschiedliche Übersetzungsverhältnisse
in Abhängigkeit
des Nadelhubs wirksam sind, während
im Unterschied dazu bei bekannten Einspritzdüsen das Übersetzungsverhältnis konstant
ist. Bei einem kleinen Öffnungshub
der Düsennadel
verbleibt der zweite Kopplerkolben in seiner Ausgangslage, so dass
der Hub des über
den Aktor angetriebenen Übersetzerkolbens
nur einen Hub des ersten Kopplerkolbens auslöst. Entsprechend dem Verhältnis von
Nadelsteuerfläche
zu erster Übersetzerfläche folgt
die Düsennadel
dem Hub des Übersetzerkolbens.
Beim vorbestimmten Schalthub des ersten Kopplerkolbens, der zweckmäßig einem
vorbestimmten Öffnungshub
der Düsennadel
zugeordnet ist, kommt die erste Mitnehmerkontur des ersten Kopplerkolbens
mit der zweiten Mitnehmerkontur des zweiten Kopplerkolbens in Eingriff,
so dass ein weitergehender Hub des ersten Kopplerkolbens zwangsläufig den
zweiten Kopplerkolben mitnimmt. In der Folge bewegt sich dann auch der
zweite Kopplerkolben, wodurch das Übersetzungsverhältnis dann
durch die Nadelsteuerfläche
in Relation zur Summe aus erster Übersetzerfläche und zweiter Übersetzerfläche bestimmt
ist. Dieses neue oder zweite Übersetzungsverhältnis ist
somit deutlich größer als
das vorangehende oder erste Übersetzungsverhältnis, so
dass die Düsennadel
ab dem Schalthub dann schneller öffnet
und einen relativ großen Öffnungshub
durchführen
kann.
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Die
erfindungsgemäße Einspritzdüse kann somit
im Bereich des ersten Übersetzungsverhältnisses
die Düsennadel
zur Durchführung
kleiner Nadelhübe
ansteuern, um so exakte und kleine Einspritzmengen bei kurzen Einspritzzeiten
zu realisieren. Außerdem
kann die Einspritzdüse
nach der Erfindung durch das zweite Übersetzungsverhältnis die
Düsennadel
so ansteuern, dass in vergleichsweise kurzen Zeiten große Nadelhübe und somit
große
Einspritzmengen realisierbar sind. Des Weiteren führt das große zweite Übersetzungsverhältnis dazu,
dass der zur Realisierung erforderliche Aktor nur einen relativ kleinen
Hub erzeugen muss und dementsprechend vergleichsweise klein gebaut
werden kann.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
können
die erste Übersetzerfläche und
die erste Kopplerfläche
jeweils einen ersten Übersetzerraum
begrenzen. Die Stellbewegung der ersten Übersetzerfläche bzw. die daraus resultierende
Druckänderung
im ersten Übersetzerraum
wird dadurch direkt auf die erste Kopplerfläche übertragen und führt daher
direkt zu einer entsprechenden Verstellbewegung des ersten Kopplerkolbens.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
kann die zweite Übersetzerfläche einen
zweiten Übersetzerraum
begrenzen, während
die zweite Kopplerfläche einen
Kopplerraum begrenzt, der mit dem zweiten Übersetzerraum hydraulisch gekoppelt
ist. Die Druckübertragung
zwischen der zweiten Übersetzerfläche und
der zweiten Kopplerfläche
erfolgt dadurch entlang der hydraulischen Kopplung zwischen zweitem Übersetzerraum
und Kopplerraum. Durch die hydraulisch miteinander gekoppelten,
jedoch separaten Räume,
kann der zweite Kopplerkolben vergleichsweise unabhängig vom Übersetzerkolben
im Düsenkörper positioniert
werden.
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Besonders
vorteilhaft ist nun eine Ausführungsform,
bei der zumindest in einem Ausgangszustand, in dem die Düsennadel
das wenigstens eine Spritzloch sperrt, ein Gesamtvolumen des zweiten Übersetzerraums
und des Kopplerraums größer ist als
ein Volumen des ersten Übersetzerraums.
Diese Bauweise hat zur Folge, dass bei einem Öffnungshub des Übersetzerkolbens
der Druck im ersten Übersetzerraum
schneller abfällt
als im zweiten Übersetzerraum
und in dem damit gekoppelten Kopplerraum. Auf diese Weise kann der
zweite Kopplerkolben zumindest in der Anfangsphase des Öffnungshubs
des Übersetzerkolbens
unverändert
in seiner Ausgangsposition verbleiben, ohne dass hierzu aufwändige Vorspannmittel
oder dgl. erforderlich sind.
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Besonders
vorteilhaft ist eine Ausführungsform,
bei welcher die Kopplerkolben koaxial zueinander angeordnet und
aneinander hubverstellbar gelagert sind. Hierdurch lässt sich
ein vergleichsweise kompakter Aufbau für die Einspritzdüse erreichen.
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Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäßen Einspritzdüse ergeben
sich aus den Unteransprüchen,
aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand
der Zeichnungen.
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Zeichnungen
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Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Einspritzdüse sind
in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher erläutert, wobei
sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche
Komponenten beziehen. Es zeigen, jeweils schematisch,
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1 einen
stark vereinfachten Längsschnitt
durch eine Einspritzdüse
nach der Erfindung,
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2 eine
vergrößere Detailansicht
auf einen in 1 mit II bezeichneten Abschnitt
der Einspritzdüse.
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Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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Entsprechend 1 umfasst
eine Einspritzdüse 1 einen
Düsenkörper 2,
in dem ein Aktor 3 angeordnet ist, der vorzugsweise als
Piezoaktuator ausgestaltet ist. Die Einspritzdüse 1 dient zum Einspritzen
von Kraftstoff in einen Einspritzraum 4 einer Brennkraftmaschine,
die insbesondere in einem Kraftfahrzeug angeordnet sein kann. Die
Einspritzdüse 1 ist
beispielsweise bei 5 an eine Kraftstoffversorgung 6 angeschlossen,
die unter Hochdruck stehenden Kraftstoff bereitstellt. Bei einem
Common-Rail-System sind mehrere Einspritzdüsen 1 der Brennkraftmaschine
an eine gemeinsame Hochdruckleitung der Kraftstoffversorgung 6 angeschlossen.
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Innerhalb
des Düsenkörpers 2 führt ein
Zuführpfad 7 den
unter Hochdruck stehenden Kraftstoff von der Kraftstoffzuführung 6 bis
zu wenigstens einem Spritzloch 8 der Einspritzdüse 1.
Zur Steuerung einer Einspritzung von Kraftstoff durch das wenigstens
eine Spritzloch 8 enthält
die Einspritzdüse 1 eine Düsennadel 9,
die im Düsenkörper 2 hubverstellbar gelagert
ist. Die Düsennadel 9 kann
dabei Bestandteil eines Nadelverbands 10 sein, der neben
der Düsennadel 9 noch
wenigstens eine weitere Komponente aufweist, wobei sämtliche
Komponenten des Nadelverbands 10 gemeinsam hubverstellbar
und zur Übertragung
von Druckkräften
ausgestaltet sind. Die Düsennadel 9 bzw.
der Nadelverband 10 ist mit einer Schließdruckfeder 11 in
die gezeigte Ausgangsstellung vorgespannt, in welcher die Düsennadel 9 in
ihrem Nadelsitz 12 sitzt und dadurch das wenigstens eine
Spritzloch 8 vom Zuführpfad 7 trennt. Die
Ausgangsstellung der Düsennadel 9 ist
auch deren Schließ-
oder Sperrstellung.
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Der
Aktor 3 ist mit einem Übersetzerkolben 13 antriebsgekoppelt,
und zwar so, dass eine Hubbewegung des Aktors 3 zwangsläufig eine
gleich große Hubbewegung
des Übersetzerkolbens 13 bewirkt. Der Übersetzerkolben 13 ist
hierzu auf entsprechende Weise am Aktor 3 befestigt. Der Übersetzerkolben 13 ist
mit einer Öffnungsdruckfeder 14 in
einer von der Düsennadel 9 wegweisenden Öffnungsrichtung vorgespannt.
Der Aktor 3 wird hier invers betrieben, das heißt, im Ausgangszustand,
also bei in ihre Schließstellung
verstellter Düsennadel 9 ist
der Aktor 3 bestromt und weist seine größte Längsausdehnung auf. Zum Öffnen der
Düsennadel 3 wird
der Aktor 3 „entstromt", das heißt, die
Bestromung des Aktors 3 wird beendet oder unterbrochen
oder reduziert, worauf sich der Aktor 3 entsprechend zusammenzieht.
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Insbesondere
entsprechend 2 weist der Übersetzerkolben 13 eine
erste Übersetzerfläche 15 sowie
eine zweite Übersetzerfläche 16 auf.
Vorzugsweise umfasst der Übersetzerkolben 13 hierzu
einen ersten Übersetzerkolbenabschnitt 17,
an dem die erste Übersetzerfläche 15 ausgebildet
ist, sowie einen zweiten Übersetzerkolbenabschnitt 18,
der die zweite Übersetzerfläche 16 aufweist
und an dem bzw. von dem der erste Übersetzerkolbenabschnitt 17 absteht.
Der erste Übersetzerkolbenabschnitt 17 ist
zweckmäßig zylindrisch,
so dass die am axial freien Stirnende des ersten Übersetzerkolbenabschnitts 17 angeordnete
erste Übersetzerfläche 15 kreisförmig ist.
Die erste Übersetzerfläche 15 besitzt
eine Querschnittsfläche 19,
die hier durch einen Durchmesserpfeil repräsentiert ist.
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Die
zweite Übersetzerfläche 16 ist
ringförmig und
umschließt
den zentrisch angeordneten ersten Übersetzerkolbenabschnitt 17.
Eine Querschnittsfläche 20 der
zweiten Übersetzerfläche 16 ist
ebenfalls durch einen Doppelpfeil 20 angedeutet. Die gesamte Übersetzer-Querschnittsfläche, also
die Summe der Querschnitte 19 und 20 der ersten Übersetzerfläche 15 und
der zweiten Übersetzerfläche 16 ist
durch einen weiteren Durchmesserpfeil im ersten Übersetzerkolbenabschnitt 18 angedeutet
und mit 21 bezeichnet. Vorzugsweise ist die zweite Übersetzerfläche 16 größer als
die erste Übersetzerfläche 15.
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Die
erste Übersetzerfläche 15 begrenzt
einen ersten Übersetzerraum 22.
Im Unterschied dazu begrenzt die zweite Übersetzerfläche 16 einen zweiten Übersetzerraum 23.
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Die
erfindungsgemäße Einspritzdüse 1 enthält außerdem einen
ersten Kopplerkolben 24 sowie einen zweiten Kopplerkolben 25.
Die beiden Kopplerkolben 24, 25 sind zweckmäßig zueinander
konzentrisch angeordnet und aneinander hubverstellbar gelagert.
Dabei ist der zweite Kopplerkolben 25 radial innen an der
Außenseite
des ersten Kopplerkolbens 24 gelagert. Der erste Kopplerkolben 24 weist
eine erste Kopplerfläche 26 auf,
die ebenfalls den ersten Übersetzerraum 22 begrenzt.
Die erste Kopplerfläche 26 ist
mit der ersten Übersetzerfläche 15 hydraulisch
gekoppelt. In der vorliegenden Ausführungsform liegen sich erste
Kopplerfläche 26 und
erste Übersetzerfläche 15 gegenüber. Vorzugsweise
besitzt der erste Kopplerkolben 24 denselben Querschnitt
wie der erste Übersetzerkolbenabschnitt 17. In
der Folge ist auch die erste Kopplerfläche 26 zweckmäßig gleich
groß wie
die erste Übersetzerfläche 15.
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Der
zweite Kopplerkolben 25 weist eine zweite Kopplerfläche 27 auf,
die mit der zweiten Übersetzerfläche 16 hydraulisch
gekoppelt ist. Die zweite Kopplerfläche 27 begrenzt einen
Kopplerraum 28, der über
wenigstens einen Verbindungskanal 29 mit dem zweiten Übersetzerraum 23 hydraulisch
gekoppelt ist. Die zweite Kopplerfläche 27 liegt der zweiten Übersetzerfläche 16 gegenüber. Zweckmäßig besitzt
der zweite Kopplerkolben 25 denselben Außenquerschnitt
wie der zweite Übersetzerkolbenabschnitt 18.
Dementsprechend ist die zweite Kopplerfläche 27 gleich groß wie die
zweite Übersetzerfläche 16.
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Während die
beiden Kopplerflächen 26 und 27 jeweils
an einer von der Düsennadel 9 abgewandten
Seite des jeweiligen Kopplerkolbens 24, 25 angeordnet
sind, befinden sich die Übersetzerflächen 15, 16 jeweils
an einer der Düsennadeln 9 zugewandten Seite
des jeweiligen Übersetzerkolbenabschnitts 17, 18.
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Vorzugsweise
ist ein Gesamtvolumen des zweiten Übersetzerraums 23 und
des Kopplerraums 28 größer als
das Volumen des ersten Übersetzerraums 22,
zumindest in dem hier gezeigten Ausgangszustand, in dem die Düsennadel 9 das
wenigstens eine Spritzloch 8 sperrt.
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Der
erste Kopplerkolben 24 weist außerdem eine erste Kopplersteuerfläche 30 auf,
und zwar an einer von der ersten Kopplerfläche 26 abgewandten Seite.
Bei der hier gezeigten Ausführungsform
liegt der erste Kopplerkolben 24 im Ausgangszustand mit seiner
ersten Kopplersteuerfläche 30 an
einem ersten Anschlag 31 an, der hier durch eine Zwischenplatte 32 gebildet
ist. Bei vom ersten Anschlag 31 bzw. von der Zwischenplatte 32 abgehobenem
ersten Übersetzerkolben 24 begrenzt
die erste Kopplersteuerfläche 30 einen
Kopplersteuerraum 33, der sich beim Abheben des ersten
Kopplerkolbens 24 von der Zwischenplatte 32 zwischen
der ersten Kopplersteuerfläche 30 und
der Zwischenplatte 32 ausbildet.
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Der
zweite Kopplerkolben 25 weist eine zweite Kopplersteuerfläche 34 auf,
die gestuft ist und quasi aus zwei ringförmigen Teilflächen 35 und 36 zusammengesetzt
ist. Die radial innen liegende erste Teilfläche 35 ist dabei mit
der ersten Kopplersteuerfläche 30 bzw.
mit dem Kopplersteuerraum 33 hydraulisch gekoppelt, zumindest
dann, wenn der erste Kopplerkolben 24 von der Zwischenplatte 32 abhebt. Im
Unterschied dazu ist die radial außen angeordnete zweite Teilfläche 36 im
vorliegenden Fall nur dann mit der ersten Kopplersteuerfläche 30 bzw.
mit dem Kopplersteuerraum 33 hydraulisch gekoppelt, wenn der
zweite Kopplerkolben 25 von einem zweiten Anschlag 37 abhebt,
der hier ebenfalls durch die Zwischenplatte 32 gebildet
ist.
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Der
zweite Kopplerkolben 25 ist mit einer Vorspannfeder 38,
die zweckmäßig im Kopplerraum 28 angeordnet
ist, gegen den zweiten Anschlag 37, also gegen die Zwischenplatte 32 vorgespannt.
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Die
Düsennadel 9 bzw.
der Nadelverband 10 weist eine Nadelsteuerfläche 39 auf,
die an einer vom wenigstens einen Spritzloch 8 abgewandten
Seite angeordnet ist. Die Nadelsteuerfläche 39 ist hydraulisch
zumindest mit der ersten Kopplersteuerfläche 30 gekoppelt.
Zweckmäßig begrenzt
die Nadelsteuerfläche 39 einen
Nadelsteuerraum 40, der über zumindest einen Steuerkanal 41 mit
dem Kopplersteuerraum 33 kommuniziert oder – wie hier – zumindest bis
an die erste Kopplersteuerfläche 30 herangeführt ist.
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Erfindungsgemäß ist nun
außerdem
der erste Kopplerkolben 24 mit einer ersten Mitnehmerkontur 42 ausgestattet,
die hier durch eine radiale Ringstufe ausgestaltet ist. Komplementär dazu weist
der zweite Kopplerkolben 25 eine zweite Mitnehmerkontur 43 auf,
die hier durch einen ringförmigen
Absatz gebildet ist, der gleichzeitig die erste Teilfläche 35 der zweiten
Kopplersteuerfläche 34 bildet.
Ein in Hubrichtung der Kopplerkolben 24, 25 gemessener
Abstand 44 zwischen den beiden Mitnehmerkonturen 42, 43 definiert
in der gezeigten Ausgangsstellung einen vorbestimmten Schalthub,
der im Folgenden ebenfalls mit 44 bezeichnet wird. Beim
Abheben des ersten Kopplerkolbens 24 vom ersten Anschlag 31 verkleinert
sich der Abstand zwischen den beiden Mitnehmerkonturen 42, 43.
Bei Erreichen des Schalthubs 44 legen sich die beiden Mitnehmerkonturen 42, 43 aneinander
an, so dass ein weitergehender Öffnungshub
des ersten Kopplerkolbens 24 zwangsläufig den zweiten Kopplerkolben 25 mitnimmt
und diesen vom zweiten Anschlag 37 abhebt.
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Zur
hubverstellbaren Lagerung der Kopplerkolben 24, 25 und
des Übersetzerkolbens 13 weist die
Einspritzdüse 1 hier
einen Lagerblock 45 auf, der einen ersten Lagerzylinder 46,
einen zweiten Lagerzylinder 47 und einen dritten Lagerzylinder 48 aufweist.
Der erste Lagerzylinder 46 ist zentral angeordnet und beiderseits
axial offen. Der zweite Lagerzylinder 47 ist an einem axialen
Endbereich des Lagerblocks 45 ausgebildet, ist nach außen offen
und geht in den ersten Lagerzylinder 46 über. Analog
dazu ist der dritte Lagerzylinder 48 am anderen Endbereich des
Lagerblocks 45 ausgebildet, ist ebenfalls nach außen offen
und geht ebenfalls in den ersten Lagerzylinder 46 über. Der
erste Lagerzylinder 46 verbindet die beiden anderen Lagerzylinder 47 und 48.
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Im
ersten Lagerzylinder 46 sind einerseits der erste Übersetzerkolbenabschnitt 17 und
andererseits der erste Kopplerkolben 24 hubverstellbar
gelagert. Dementsprechend ist im ersten Lagerzylinder 46 auch
der erste Übersetzerraum 22 angeordnet.
Im zweiten Lagerzylinder 47 ist der zweite Übersetzerkolbenabschnitt 18 hubverstellbar
gelagert. Des Weiteren ist im zweiten Lagerzylinder 47 der
zweite Übersetzerraum 23 angeordnet.
Der zweite Kopplerkolben 25 ist radial außen im dritten
Lagerzylinder 48 hubverstellbar gelagert. Dementsprechend
enthält der
dritte Lagerzylinder 48 den Kopplerraum 28. Des Weiteren
ist im Lagerblock 45 der wenigstens eine Verbindungskanal 29 ausgebildet.
Der Lagerblock 45 lässt
sich separat herstellen, was im Hinblick auf die einzuhaltenden
Toleranzen vorteilhaft ist.
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Die
erfindungsgemäße Einspritzdüse 1 arbeitet
wie folgt:
In dem in den 1 und 2 gezeigten
Ausgangszustand befindet sich die Düsennadel 9 in ihrer Schließstellung
und trennt somit das wenigstens eine Spritzloch 8 vom Zuführpfad 7.
Der Aktor 3 ist bestromt, und der Übersetzerkolben 13 ist
maximal in Richtung Düsennadel 9 verstellt.
Die Übersetzerräume 22 und 23 besitzen
jeweils ihr kleinstes Volumen. Die Kopplerkolben 24 und 25 liegen
jeweils an ihrem Anschlag 31 bzw. 37, also an
der Zwischenplatte 32 an. Der Kopplersteuerraum 33 besitzt
somit sein kleinstes Volumen. Die Düsennadel 9 bzw. der
Nadelverband 10 besitzt den größten Abstand von der Zwischenplatte 32,
so dass der Nadelsteuerraum 40 sein größtes Volumen aufweist. In sämtlichen
Räumen
herrscht der Kraftstoffhochdruck, da sämtliche innen liegenden Komponenten
der Einspritzdüse 1 innerhalb
des Zuführpfads 7 angeordnet
sind und somit quasi in dem unter Hochdruck stehenden Kraftstoff
schwimmen. Dabei können entsprechende
gedrosselte Versorgungs- oder Druckausgleichspfade vorgesehen sein,
beispielsweise durch entsprechende Bohrungen oder durch gezielte
Leckagen.
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Zum
Durchführen
einer Einspritzung von Kraftstoff in den Einspritzraum 4 wird
der Aktor 3 entstromt. Daraufhin zieht sich der Aktor 3 zusammen und
führt einen
von der Düsennadel 9 weg
gerichteten Hub durch. Dementsprechend führt auch der Übersetzerkolben 13 diesen Öffnungshub
durch. Während
des Öffnungshubs
vergrößern sich
die Volumina der Übersetzerräume 22 und 23.
In der Folge kommt es einerseits zu einem Druckabfall im ersten Übersetzerraum 22 und
andererseits zu einem Druckabfall im zweiten Übersetzerraum 23 und
folglich auch im damit gekoppelten Kopplerraum 28. Dabei
hebt der erste Kopplerkolben 24 vom ersten Anschlag 31 ab,
während
der zweite Kopplerkolben 25 am zweiten Anschlag 37 anliegend
verharrt. Dies liegt daran, dass das Gesamtvolumen von zweitem Übersetzerraum 23 und
Kopplerraum 28 größer ist als
das Volumen des ersten Übersetzerraums 22, wodurch
der Druckabfall im ersten Übersetzerraum 22 stärker ausfällt als
im zweiten Übersetzerraum 23 und
dem Kopplerraum 28. Des Weiteren ist der zweite Kopplerkolben 25 mit
der Rückstellfeder 38 gegen den
zweiten Anschlag 37 vorgespannt. Darüber hinaus ist die zweite Kopplerfläche 27 größer als
die erste Kopplerfläche 26,
wodurch größere Schließkräfte am zweiten
Kopplerkolben 25 wirken.
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Durch
den Öffnungshub
des ersten Kopplerkolbens 24 entfernt sich die erste Kopplersteuerfläche 30 von
der Zwischenplatte 32, wodurch das Volumen des Kopplersteuerraums 33 vergrößert wird. Folglich
kommt es auch dort zu einem Druckabfall, der sich in den Nadelsteuerraum 40 fortpflanzt
und somit die an der Nadelsteuerfläche angreifenden Schließkräfte reduziert.
In der Folge überwiegen
an der Düsennadel 9 bzw.
am Nadelverband 10 die in Öffnungsrichtung wirksamen Kräfte, die
insbesondere über
wenigstens eine an der Düsennadel 9 bzw. am
Nadelverband 10 ausgebildete Druckstufe von dem unter Hochdruck
stehenden Kraftstoff in die Düsennadel 9 bzw.
in den Nadelverband 10 eingeleitet werden. In der Folge
hebt die Düsennadel 9 aus
ihrem Sitz 12 ab und verbindet dadurch das wenigstens eine
Spritzloch 8 mit dem Zuführpfad 7. Der Einspritzvorgang
beginnt.
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Solange
der Öffnungshub
des ersten Kopplerkolbens 24 nicht größer ist als der vorbestimmte Schalthub 44 herrscht
zwischen der Öffnungsbewegung
der Düsennadel 9 und
dem Hub des Aktors 3 ein erstes Übersetzungsverhältnis, das
durch das Verhältnis von
der Nadelsteuerfläche 39 zur
ersten Übersetzerfläche 15 bestimmt
ist. Dieses erste Übersetzerverhältnis ist
relativ klein; insbesondere kann der Düsennadelhub gleich groß sein wie
der Aktorhub.
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Mit
Hilfe des ersten, kleinen Übersetzerverhältnisses
kann die Düsennadel 9 zur
Durchführung exakt
dosierter kleiner Einspritzmengen angesteuert werden. Des Weiteren
lassen sich hierdurch extrem kurze Einspritzzeiten realisieren.
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Für größere Einspritzmengen,
die ebenfalls bei vergleichsweise kleinen Einspritzzeiten erreicht werden
sollen, wird über
den Aktorhub und den damit gekoppelten Übersetzerkolbehub der erste
Kopplerkolben 24 soweit hubverstellt, dass dessen Öffnungshub
den Schalthub 44 erreicht und übersteigt. Sobald der Öffnungshub
des ersten Kopplerkolbens 24 über den Schalthub 44 hinausgeht,
nimmt der erste Kopplerkolben 24 den zweiten Kopplerkolben 25 mit.
Sobald der zweite Kopplerkolben 25 vom zweiten Anschlag 37 abhebt,
verändert
sich das Übersetzungsverhältnis. Denn
durch den gemeinsamen Öffnungshub
der Kopplerkolben 24, 25 vergrößert sich das Volumen des Kopplersteuerraums 33 pro
Hubweg stärker
als bei der alleinigen Verstellung des ersten Kopplerkolbens 24.
Die Vergrößerung des
Kopplersteuerraums 33 wird bei Überschreiten des Schalthubs 44 auch
durch die zweite Kopplersteuerfläche 34 mitbestimmt.
In der Folge sinkt der Druck an der Nadelsteuerfläche 39 entsprechend
stärker
ab und die Düsennadel 9 kann
schneller öffnen.
Bei einem über
den Schalthub 44 hinausgehenden Öffnungshub des ersten Kopplerkolbens 24 ist
somit ein zweites Übersetzungsverhältnis wirksam,
das sich durch das Verhältnis
von Steuerfläche 39 zur
Summe aus erster Übersetzerfläche 15 und
zweiter Übersetzerfläche 16 ergibt.
Das zweite Übersetzungsverhältnis ist
deutlich größer als
das erste Übersetzungsverhältnis. In
der Folge führt
der Aktorhub zu einem deutlich größeren Düsennadelhub. Die Düsennadel 9 kann
somit sehr rasch sehr weit geöffnet
werden, was bei kurzen Steuerzeiten die Erzielung relativ großer Einspritzmengen
ermöglicht.
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Zum
Beenden der Einspritzung wird der Aktor 3 wieder bestromt,
wodurch er sich in Richtung Düsennadel 9 ausdehnt.
Dementsprechend wird auch der Übersetzerkolben 13 zurückverstellt,
was zu einer entsprechenden Druckerhöhung in den Übersetzerräumen 22 und 23 führt. In
der Folge werden die Kopplerkolben 24 und 25 wieder
gegen ihre Anschläge 31, 37 angetrieben.
Gleichzeitig wird auch der Druck im Nadelsteuerraum 40 erhöht, was
die Düsennadel 9 in
deren Schließstellung
antreibt.
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- 1
- Einspritzdüse
- 2
- Düsenkörper
- 3
- Aktor
- 4
- Einspritzraum
- 5
- Verbindung
zwischen 6 und 7
- 6
- Kraftstoffversorgung
- 7
- Zuführpfad
- 8
- Spritzloch
- 9
- Düsennadel
- 10
- Nadelverband
- 11
- Schließdruckfeder
- 12
- Nadelsitz
- 13
- Übersetzerkolben
- 14
- Öffnungsdruckfeder
- 15
- erste Übersetzerfläche
- 16
- zweite Übersetzerfläche
- 17
- erster Übersetzerkolbenabschnitt
- 18
- zweiter Übersetzerkolbenabschnitt
- 19
- Querschnittsfläche von 15
- 20
- Querschnittsfläche von 16
- 21
- Gesamtquerschnittsfläche von 15 und 16
- 22
- erster Übersetzerraum
- 23
- zweiter Übersetzerraum
- 24
- erster
Kopplerkolben
- 25
- zweiter
Kopplerkolben
- 26
- erste
Kopplerfläche
- 27
- zweite
Kopplerfläche
- 28
- Kopplerraum
- 29
- Verbindungskanal
- 30
- erste
Kopplersteuerfläche
- 31
- erster
Anschlag
- 32
- Zwischenplatte
- 33
- Kopplersteuerraum
- 34
- zweite
Kopplersteuerfläche
- 35
- erste
Teilfläche
von 34
- 36
- zweite
Teilfläche
von 34
- 37
- zweiter
Anschlag
- 38
- Rückstellfeder
- 39
- Nadelsteuerfläche
- 40
- Nadelsteuerraum
- 41
- Steuerkanal
- 42
- erste
Mitnehmerkontur
- 43
- zweite
Mitnehmerkontur
- 44
- Schalthub
- 45
- Lagerblock
- 46
- erster
Lagerzylinder
- 47
- zweiter
Lagerzylinder
- 48
- dritter
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