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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen optischen Halbleiter gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft weiterhin eine zugehörige Kontaktierungseinrichtung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 8.
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Ein
optischer Halbleiter ist zum einen als Strahlungsquelle konzipiert.
Derartige optischer Halbleiter, üblicherweise
als Leuchtdiode (LED) bezeichnet, werden in der Beleuchtungstechnik
vermehrt eingesetzt. Leuchtdioden zeichnen sich durch lange Lebensdauer,
eine kleine Bauform und einen geringen Stromverbrauch aus. Infolge
deutlicher Leistungssteigerungen werden Leuchtdioden mittlerweile
auch als primäre
Lichtquellen für
allgemeine Beleuchtungsaufgaben, beispielsweise für Scheinwerter,
insbesondere in Fahrzeugen, eingesetzt. Zum anderen werden optische
Halbleiter als Strahlungsdetektoren hergestellt. Ein solcher Halbleiter wird
insbesondere auch als Photodiode bezeichnet.
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Als
Strahlung wird vorrangig elektromagnetische Strahlung, insbesondere
im sichtbaren Spektralbereich (sichtbares Licht) und infra-roten
Spektralbereich (IR-Strahlung)
bezeichnet.
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Nachteilig
bei den bekannten Halbleitern ist die Anschlusstechnik. Bei herkömmlichen
Halbleitern wird nämlich
auf der die Strahlung emittierenden bzw. detektierenden aktiven
Schichtoberfläche
eine üblicherweise
metallische Kontaktzone angebracht. Diese Kontaktzone wird üblicherweise
zentral auf der Schichtoberfläche
angebracht und breitet sich in der Regel sternförmig zu den Rändern der
Schichtoberfläche
hin aus. Diese Anordnung gewährleistet
zum einen eine gleichmäßige Ausbreitung
des elektrischen Felds über
die Schichtoberfläche.
Zum anderen schafft das zentral angebrachte Kontaktfeld eine Fläche zum
Verschweißen
der Kontaktfläche
mit einem an die Kontaktfläche
anzuschließenden
Anschlusskontakt. In diesem Zusammenhang spricht man auch vom Bonden
der Anschluss kontakte an der Kontaktfläche. Infolge dieses Bondens
weist ein optischer Halbleiter üblicherweise
auf seiner aktiven Schichtoberfläche
zentral einen so genannten Bondfleck auf. Dieser Bondfleck verhindert
ein Austreten der aus dem Zentrum des optischen Halbleiters emittierten
Strahlung. Diese Strahlung muss entweder durch optische Spiegel
wieder gebündelt
werden oder bündelt
sich erst in großer
Distanz von der Kontaktfläche
des Halbleiters, was den Wirkungsgrad des optischen Halbleiters
entsprechend absinken lässt.
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Ausgehend
von diesen Nachteilen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine verbesserte Anschlusstechnik für einen optischen Halbleiter
anzugeben und den Halbleiter bzw. die zugehörige Kontaktierungseinrichtung
in diesem Sinne vorteilhaft auszugestalten. Diese Aufgabe ist bezüglich des Halbleiters
durch die Merkmalskombination des Anspruchs 1, bezüglich der
Kontaktierungseinrichtung durch die Merkmalskombination des Anspruchs
8 gelöst.
Die Unteransprüche
enthalten zweckmäßige und
auch für
sich selbst erfinderische Weiterbildungen.
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Die
Erfindung baut auf dem Grundgedanken auf, den optischen Halbleiter
bezüglich
mindestens einer Kontaktfläche
durch kraftschlüssige
Anlage des korrespondierenden Anschlusskontakts an der Kontaktfläche zu kontaktieren.
Infolge der kraftschlüssigen
Anlage entfällt
für diese
Kontaktfläche
das nach dem Stand der Technik erforderliche Verschweißen, wodurch
zum einen der Kontaktierungsvorgang vereinfacht und zum anderen
eine thermische Belastung der Kontaktfläche vermieden ist. Die kraftschlüssige Kontaktierungstechnik
ermöglicht
zudem, den Anschlusskontakt so auszugestalten, dass die aktive Schicht
des Halbleiters zur Strahlungsemission bzw. -detektion weitestgehend
freiliegt und eine besonders effektive Wärmeableitung, insbesondere
aus der unmittelbaren Umgebung der aktiven Schicht erfolgt. Letzteres
ist insbesondere bei Leistungs-Leuchtdioden von großer Bedeutung,
zumal sich hier die vergleichsweise temperaturempfindliche aktive
Schicht im Betrieb stark erhitzt.
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Besonders
vorteilhaft ist die Anordnung eines Kontaktfelds im Randbereich
der Kontaktfläche des
optischen Halbleiters. Auf diese Weise ist das Zentrum der ak tiven
Schichtoberfläche
von Kontaktelementen befreit, so dass in diesem Bereich eine ungestörte Abstrahlung
bzw. Strahlungsdetektion ermöglicht
ist. Insbesondere ist bei einem Halbleiter mit eckigen, z.B. viereckigen
Kontaktflächen
die Anordnung eines oder mehrerer Kontaktfelder in Eckbereichen
der Kontaktfläche
im Sinne eines möglichst
großen
freien Innenbereichs der Kontaktfläche vorteilhaft. Für eine gute
elektrische Feldverteilung auf der Schichtoberfläche und eine Verbesserung der
Wärmeableitung
ist als zweckmäßige Alternative
ein ringartig um den Rand der Kontaktfläche geschlossenes Kontaktfeld
vorgesehen.
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Dem
selben Zweck dient eine optional vorgesehene Leiterbahnstruktur,
die sich ausgehend von dem Kontaktfeld oder den Kontaktfeldern in
das Innere der Kontaktfläche
hinein erstreckt. Die Leiterbahnstruktur ist derart filigran ausgebildet,
dass sie die die Abstrahlung nicht signifikant behindert, die aber
zu einer Homogenisierung des elektrischen Feldverlaufs, und entsprechend
zu einer verbesserten Stromverteilung beiträgt. Die Leiterbahnstruktur kann
finger-, netz- und/oder brückenartig
ausgebildet sein. Bevorzugt ist hierbei eine Leiterbahnstruktur
mit einem zentral bezüglich
der Kontaktfläche
angeordneten ringartigen Kontaktauge vorgesehen, das über mindestens
einen Kontaktsteg mit dem bzw. einem Kontaktfeld verbrückt ist.
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Da
sich der optische Halbleiter infolge der Strahlungsemission erheblich
erwärmt,
dehnt er sich während
des Betriebs entsprechend aus. Um diese temperaturbedingte Selbstausdehnung
des optischen Halbleiters zu kompensieren ist es vorteilhaft, den
Kraftschluss des Anschlusskontakts an der Kontaktfläche federnd
auszugestalten. Der federnde Anschlusskontakt kann dann die temperaturbedingte Ausdehnung
des optischen Halbleiters stufenlos und damit kontinuierlich kompensieren.
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Im
Sinne einer Funktionstrennung ist es weiterhin vorteilhaft, einen
optischen Halbleiter mit zwei einander abgewandten Kontaktflächen vorzusehen. Auf
diese Weise ist es möglich,
die eine Kontaktfläche,
welche die aktive Schichtoberfläche
aufweist, hinsichtlich der Emission bzw. Detektion der Strahlung
zu optimieren, während
die andere Kontaktfläche
mittelbar oder unmittelbar an einem Federelement widergelagert ist,
so dass die Temperaturausdehnungskompensation vollständig von
der für
die Strahlungsemission bzw. -detektion eigentlich unbedeutenden,
der Schichtoberfläche
abgewandten Kontaktfläche
realisiert wird. Das Federelement kann auf diese Weise die der Schichtoberfläche abgewandte
Kontaktfläche
großflächig beaufschlagen, ohne
dass dies mit einer Einbuße
bei der emittierten Strahlungsemission bzw. -detektion verbunden
ist. Hierdurch wird eine besonders gute elektische und thermische
Ankopplung dieser Kontaktfläche
an den Anschlusskontakt erzielt. Letzteres ist insbesondere zur
Ermöglichung
einer effektiven Kühlung
des Halbleiters vorteilhaft.
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Schließlich ist
es vorteilhaft, den der aktiven Schichtoberfläche zugeordneten Anschlusskontakt mit
einem zentralen Durchlass als Durchtritt für die emittierte bzw. zu detektierende
Strahlung zu versehen. Auf diese Weise kann das Kontaktfeld auf
der Schichtoberfläche
des Halbleiters nach Art eines Kranzes den gesamten Randbereich
der Schichtoberfläche übergreifen.
An diesem umlaufenden Kontaktrand liegt dann die den Durchlass begrenzende Anschlussfläche des
Anschlusskontakts an.
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Nachfolgend
ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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1 zeigt
in Explosionszeichnung einen optischen Halbleiter und eine diesem
zugeordnete Kontaktierungseinrichtung,
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2 zeigt
eine dreidimensionale Darstellung des durch die Kontaktierungseinrichtung
kontaktierten Halbleiters gemäß 1 im
Endmontagezustand
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3 bis 5 zeigen
jeweils in schematischer Draufsicht eine die aktive Schichtoberfläche des
Halbleiters bildende Kontaktfläche
in verschiedener Ausführung.
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In 1 erkennbar
ist der optische Halbleiter 1 mit seiner bezogen auf seine
Mittellängsachse 2 (in der
Darstellung) nach oben weisenden aktiven Schichtoberflä che 3.
Nachfolgend ist beispielhaft ein als Leuchtdiode ausgebildeter Halbleiter 1 beschrieben.
Alternativ kann der Halbleiter 1 aber auch als Strahlungsdetektor
ausgebildet sein.
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Die
Schichtoberfläche 3 bildet
eine Kontaktfläche
des Halbleiters 1. Die Schichtoberfläche 3 ist eingefasst
von einem in ihrem Randbereich angeordneten, elektrisch leitenden
Kontaktfeld 4.
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Die
der Schichtoberfläche 3 in
Richtung der Mittellängsachse 2 abgewandte
Kontaktfläche
des Halbleiters 1 ist als rahmenartig ausgebildete, flächig leitende
oder mehrere Kontaktfelder umfassende Kontaktanlagefläche 7 ausgestaltet.
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Die
dem Halbleiter 1 zugeordnete Kontaktierungseinrichtung
umfasst einen isolierenden Zentrierring 8, einen Grundkörper 9 und
einen in dem Grundkörper 9 federbelastet
geführten
Anschlusskontakt 10.
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Zum
Zusammenbau der gesamten in 1 dargestellten
Baugruppe wird zunächst
der Zentrierring 8 auf den würfelförmigen Grundkörper 9 aufgesetzt.
In den Zentrierring 8 wird der Halbleiter 1 eingebracht,
so dass er zentriert und sicher gehalten auf dem Grundkörper 9 aufliegt
und zugleich gegenüber dem
Grundkörper 9 isoliert
ist.
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In
Richtung der Mittellängsachse 2 wird
von unten her in den Grundkörper 9 der
federnde Anschlusskontakt 10 eingebracht. Der federnde
Anschlusskontakt 10 weist einen zylinderförmigen Grundkörper 11 und
eine auf den Grundkörper 11 aufgesetzte
Kegelspitze 12 auf. Zur Aufnahme des federnden Anschlusskontakts 10 ist
im Grundkörper 9 eine
zur Form des federnden Anschlusskontakts 10 komplementär ausgebildete
Aufnahme 13 ausgebildet. Im Montageendzustand gemäß 2 liegt
der federnde Anschlusskontakt 10 im Grundkörper 9 ein, so
dass die Kegelspitze 12 kraftschlüssig gegen die Kontaktanlagefläche 7 gedrückt wird,
und so den Halbleiter 1 kontaktiert.
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Der
federnde Anschlusskontakt 10 ist wiederum mit seinem der
Kegelspitze 12 in Richtung der Mittellängsachse 2 abgewandten
Bodenbereich 14 an einer Blattfeder 15 federnd
widergelagert.
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Zur
Vollendung des Anschlusses des Halbleiters 1 wird in Richtung
der Mittellängsachse 2 von oben
(d.h. der der aktiven Schichtoberfläche 3 des Halbleiters 1 zugewandten
Seite) her der mit einem zentral freigelassenen Durchlass 16 versehene
feste Anschlusskontakt 17 gegen die Schichtoberfläche 3 des
Halbleiters 1 gepresst. Auf diese Weise bilden die Schichtoberfläche 3 des
Halbleiters 1 und eine Anschlussfläche 18 des festen
Anschlusskontakts 17 eine kraftschlüssige Verbindung. Die Anschlussfläche 18 des
festen Anschlusskontakts 17 ist vom Durchlass 16 durchbrochen,
so dass sie den Durchlass 16 nach Art eines Kranzes umgibt.
Die kranzartige Anschlussfläche 18 liegt
auf dem Kontaktfeld 4 zur Kontaktierung des Halbleiters 1 auf.
Im aufliegenden Zustand kann die von der Schichtoberfläche 3 emittierte
Strahlung durch den Durchlass 16 des festen Anschlusskontakts 17 problemlos
nach außen abstrahlen,
was der 2 zu entnehmen ist. Optional
ist der Durchlass 16 für
eine effektive Strahlungsführung
ganz oder teilweise durch ein (nicht näher dargestelltes) Lichtleitelement,
insbesondere eine oder mehrere optische Fasern ausgefüllt.
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Des
Weiteren ist der 2 zu entnehmen, dass bei thermischer
Ausdehnung des Halbleiters 1 in Richtung der Mittellängsachse 2 der
federnde Anschlusskontakt 10 sich gegen die Blattfeder 15 vom Halbleiter 1 weg
bewegen kann, um so die temperaturbedingte Längenausdehnung des Halbleiters 1 zu kompensieren.
Bei dieser Bewegung des federnden Anschlusskontakts 10 gegen
die Blattfeder 15 in Richtung der Mittellängsachse 2 bildet
die Aufnahme 13 im Grundkörper 11 eine Bahnführung für den federnden
Anschlusskontakt 10. Aus der 2 ist weiter
ersichtlich, dass die Kompensation der temperaturbedingten Ausdehnung
des Halbleiters 1 durch Verfahren des federnden Anschlusskontakts 10 gegen
die Blattfeder 15 erfolgt bei gleichzeitig unverändert fester
Anlage des festen Anschlusskontakts 17 mit der Anschlussfläche 18 am
Kontaktfeld 4 des Halbleiters 1 auf dessen Schichtoberfläche 3.
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In
den 3 bis 5 sind verschiedene bevorzugte
Ausführungen
der die aktive Schichtoberfläche 3 des
Halbleiters 1 bildenden Kontaktfläche schematisch in Draufsicht
dargestellt.
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Gemäß 3 sind
anstelle eines zusammenhängenden
Kontaktfeldes vier einzelne Kontaktfelder 4 vorgesehen,
deren jedes in einem Eckbereich 20 der viereckigen Schichtoberfläche 3 angeordnet
ist. Die Kontaktfelder 4 sind hierbei derart dimensioniert,
dass sie im Endmontagezustand weitestgehend außerhalb des von dem Durchlass 16 (in 3 durch
eine gestrichelte Linie angedeutet) freigehaltenen Innenbereichs
der Schichtoberfläche 3 zurückgezogen
sind, so dass quasi der gesamte mit dem Durchlass 16 korrespondierende
Bereich der Schichtoberfläche 3 zur
Emission von Strahlung freiliegt.
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Gemäß 4 ist
abweichend davon ein einziges, zusammenhängendes Kontaktfeld 4 vorgesehen,
das einen um den Rand der Schichtoberfläche 3 geschlossenen
Rahmen bildet. Im dargestellten Beispiel weist dieser Rahmen einen
kreisförmigen
Innenrand 21 auf, dessen Durchmesser etwa dem Durchmesser
des Durchlasses 16 entspricht, so dass wiederum etwa der
gesamte mit dem Durchlass 16 korrespondierende Bereich
der Schichtoberfläche 3 freiliegt.
Andererseits ist gemäß 4 im
wesentlichen die gesamte, gegenüber
dem Durchlass 16 zurückgezogene
Fläche
der Schichtoberfläche 3 für das Kontaktfeld 4 ausgenützt, wodurch
eine besonders gute elektrische und thermische Ankopplung an den
festen Anschlusskontakt 17 erzielt wird.
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In
einer in 5 dargestellten Variante ist auf
der Schichtoberfläche 3 zusätzlich eine
filigrane, und damit die Lichtemission bzw. -detektion nicht wesentlich
einschränkende
Leiterbahnstruktur aufgebracht. Die Leiterbahnstruktur umfasst ein
dünnes, kreisringförmiges Kontaktauge 22,
das zentral bezüglich
der Schichtoberfläche 3 angeordnet
und über zwei
speichenartige, dünne
Kontaktstege 23 mit dem Kontaktfeld 4 leitend
verbrückt
ist. Durch die aus dem Kontaktauge 22 und den Kontaktstegen 23 gebildete Leiterbahnstruktur
wird auf der Schichtoberfläche 3 im
Betrieb des Halbleiters 1 eine verbesserte elektrische
Feldverteilung, und entsprechend eine verbesserte Stromverteilung
erzielt.
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- 1
- Halbleiter
- 2
- Mittellängsachse
- 3
- Schichtoberfläche
- 4
- Kontaktfeld
- 7
- Kontaktanlagefläche
- 8
- Zentrierring
- 9
- Grundkörper
- 10
- federnder
Anschlusskontakt
- 11
- Grundkörper
- 12
- Kegelspitze
- 13
- Aufnahme
- 14
- Bodenbereich
- 15
- Blattfeder
- 16
- Durchlass
- 17
- fester
Anschlusskontakt
- 18
- Anschlussfläche
- 20
- Eckbereich
- 21
- Innenrand
- 22
- Kontaktauge
- 23
- Kontaktsteg