DE102005007738B4 - Füllvorrichtung sowie Verfahren zum Umfüllen eines fliessfähigen Produkts - Google Patents

Füllvorrichtung sowie Verfahren zum Umfüllen eines fliessfähigen Produkts Download PDF

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Abstract

Füllvorrichtung zum Umfüllen eines fließfähigen, insbesondere schüttfähigen Produkts (1) aus einem Bevorratungsbehälter (2) mit einem öffenbaren Behälterdeckel (3) in einen Aufnahmebehälter (4), insbesondere einen Mischbehälter oder einen Reaktionsbehälter,
mit einer Kippvorrichtung (5) zum Kippen des Bevorratungsbehälters (2) aus einer Ruhelage in eine Neigungslage, in der das Produkt (1) bei geöffnetem Behälterdeckel (3) aus dem Bevorratungsbehälter (2) in den Aufnahmebehälter (4) fließt,
wobei die Füllvorrichtung gegen Emissionen in die Umgebungsatmosphäre während des Umfüllens geschützt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine einerseits mit dem Bevorratungsbehälter (2) und andererseits mit dem Aufnahmebehälter (4) fluiddicht verbindbare Schutzhaube (16) vorgesehen ist,
daß der Behälterdeckel (3) innerhalb der oder in die mit dem Bevorratungsbehälter (2) verbundenen Schutzhaube (16) öffenbar ist und so ein Produktströmungskanal (19) innerhalb der Schutzhaube (16) freigebbar ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Füllvorrichtung zum Umfüllen eines fließfähigen, insbesondere eines schüttfähigen Produkts aus einem Bevorratungsbehälter in einen Aufnahmebehälter mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1. Gegenstand der Erfindung ist auch ein entsprechendes Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 2.
  • Fließfähige Produkte im Sinne der Lehre der vorliegenden Patentanmeldung sind einerseits Flüssigkeiten, andererseits und insbesondere schüttfähige Feststoffe jedweder Konsistenz, also auch beispielsweise granulatartige Schüttgüter. Handelt es sich bei dem konkreten fließfähigen Produkt um ein umweltgefährliches Produkt, so sind bestimmte Sicherheitsvorschriften einzuhalten. Handelt es sich bei dem fließfähigen Produkt um eine Flüssigkeit, so können Spritzer oder Dämpfe des Produkts ungewünschte Verunreinigungen und Kontaminationen verursachen. Verwendet man einen schüttfähigen Feststoff, so gibt es beim Umfüllen eine meist erhebliche Staubentwicklung, die zu Kontaminationen in der Umgebung führen können. Für eine Bedienungsperson ist die Staubentwicklung beim Umfüllen eines schüttfähigen Feststoffs ein Problem nicht nur der Beeinträchtigung der Atmung und der Sicht, sondern häufig auch der Gesundheitsgefährdung. Dies gilt insbesondere, wenn es sich um hochgradig gesundheitsschädliche schüttfähige Feststoffe, insbesondere krebserzeugende Produkte handelt.
  • Gesetzliche Vorschriften wie die Vorschriften über die Technische Richtkonzentration am Arbeitsplatz (TRK), insbesondere bei gesundkeitsgefährdenden Stoffen, oder die maximale Arbeitsplatzkonzentration (MAK) regeln den Umgang mit fließfähigen Produkten der in Rede stehenden Art auch bei deren Handhabung, hier beim Umfüllen.
  • Bedienungspersonen müssen bei der Handhabung entsprechend gefährlicher Stoffe häufig eine persönliche Schutzausrüstung tragen (PSA). Das wird von der Bedienungsperson meist als sehr hinderlich empfunden. Deshalb erwarten die technischen Regelwerke, daß das Umfüllen von fließfähigen, insbesonderen schüttfähigen Produkten so gestaltet wird, daß die Füllvorrichtung wäh rend des Umfüllens vor Emissionen in die Umgebungsatmosphäre geschützt ist.
  • Die zuvor erläuterte Problematik ist bereits erkannt worden. Bei einer aus dem Stand der Technik bekannten Füllvorrichtung für einen oben offenen Bevorratungsbehälter (US-A-5,302,073) wird bereits mittels einer nahe der Öffnung des Bevorratungsbehälters angeordneten, umlaufenden, mit Druck aufblasbaren Dichtung dafür gesorgt, daß toxische Gase und Dämpfe nicht rückwärts am Bevorratungsbehälter vorbei in die Atmosphäre gelangen können. Dieser Stand der Technik zeigt allerdings keinen Aufnahmebehälter, so daß man davon auszugehen hat, daß das fließfähige Produkt aus dem Bevorratungsbehälter einfach offen in einen Aufnahmebehälter stürzt. Damit kann man diese Füllvorrichtung nur in einer geschlossen äußeren Kabine einsetzen, aus der dann entstehende Gase und Stäube insgesamt abgesaugt werden.
  • In der Praxis sind für Füllvorrichtungen der in Rede stehenden Art folgende Betriebsmethoden bekannt:
    Der Bevorratungsbehälter wird in einer Kabine mittels eines Saugrüssels leergesaugt. Der Staubsaugerbehälter seinerseits wird dann in den Aufnahmebehälter, insbesondere einen Mischbehälter oder einen Reaktionsbehälter, entleert.
  • Der Bevorratungsbehälter wird oberhalb des Aufnahmebehälters angeordnet. Der Bevorratungsbehälter wird innerhalb einer Kabine so gekippt, daß das Produkt aus dem Bevorratungsbehälter in freiem Auslauf in den Aufnahmebehälter fließt. Entstehende Gase und Stäube werden aus der Kabine abgesaugt.
  • Ein Containersystem wird mit einer mobilen Umfüllvorrichtung an den Aufnahmebehälter, insbesondere den Mischbehälter, angeschlossen. Auch hier wird entstehendes Gas oder entstehender Staub mittels einer Absaugvorrichtung abgesaugt oder im Gaspendelverfahren ausgetauscht.
  • Allen Systemen ist gemeinsam, daß bestimmte Zusatzvorrichtungen vorhanden sein müssen, insbesondere eine Umfüllkabine und eine Absaugvorrichtung. Damit ist die Standzeit zum Umfüllen des Produkts groß. Auch der Raumbedarf bekannter Füllvorrichtungen ist vergleichsweise groß. Zusätzliche Reinigungsko sten der Absauganlage, insbesondere auch der dort eingesetzten Filter, sind nicht zu vernachlässigen.
  • Ein besonderes Problem stellt darüber hinaus bei den bekannten Füllvorrichtungen die Kontamination der Füllvorrichtung sowie der Bevorratungsbehälter selbst an ihren Außenflächen nach dem Entleeren dar. Häufig sind dann frei zugängliche Außenflächen mit dem Produkt, insbesondere dem Staub des schüttfähigen Feststoffes kontaminiert, so daß am Ende dann doch eine Bedienungsperson eine persönliche Schutzausrüstung tragen muß, sei es auch nur, um die verschlossenen Bevorratungsbehälter anschließend außen wieder zu reinigen.
  • Der Lehre liegt somit das Problem zugrunde, eine Füllvorrichtung der in Rede stehenden Art anzugeben, die einen effektiven Schutz gegen Emissionen in die Umgebungsatmosphäre während des Umfüllens gewährleistet, ohne hohe Standzeiten zu verursachen. Optimal soll darüber hinaus erreicht werden, daß persönliche Schutzausrüstungen von der Bedienungsperson nicht getragen werden müssen.
  • Die zuvor aufgezeigte Problemstellung ist bei einer Füllvorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst. In verfahrenstechnischer Hinsicht ist das zuvor aufgezeigte Problem durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 20 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
  • Die beanspruchte Füllvorrichtung zeichnet sich in erster Linie dadurch aus, daß keine äußere Kabine vorhanden ist, in der die Füllvorrichtung angeordnet ist und der Füllvorgang abläuft. Es ist auch keine Absaugvorrichtung für Gase oder Stäube vorgesehen. Die erfindungsgemäße Füllvorrichtung hat hingegen eine eigenständige Schutzhaube, die den Bevorratungsbehälter mit dem Aufnahmebehälter fluiddicht verbindet und im Inneren einen Produktströmungskanal bereitstellt. Dazu tritt hinzu eine Kupplungseinrichtung zur Ankupplung des Behälterdeckels der sich im Inneren der Schutzhaube befindet oder zumindest in die Schutzhaube hinein öffnet. Die Verlagerung des Behälterdeckels zum Öffnen des Produktströmungskanals findet innerhalb der angeschlossenen Schutzhaube statt. Das kann ein Abheben oder ein Aufschwenken des Behälterdeckels sein.
  • Nach Entleeren des Bevorratungsbehälters in den Aufnahmebehälter, beispielsweise also in den Mischbehälter oder in einen Reaktionsbehälter einer Weiterverarbeitungsanlage, kann der Behälterdeckel ohne Abnehmen der Schutzhaube wieder auf dem Bevorratungsbehälter angeordnet werden.
  • Die Lehre der Erfindung ist also zunächst darauf gerichtet, ohne äußere Kabine ein fließfähiges, insbesondere ein schüttfähiges Produkt aus einem Bevorratungsbehälter in einen Aufnahmebehälter umfüllen zu können, und setzt dafür eine Art Schleuse ein, die einenends mit dem Bevorratungsbehälter und anderenends mit dem Aufnahmebehälter verbunden werden kann, um so einen Produktströmungskanal zu bilden. Dabei kommt es darauf an, daß der Behälterdeckel innerhalb der Schutzhaube öffenbar ist, also innerhalb der Schutzhaube selbst bewegt oder jedenfalls in die Schutzhaube hinein bewegt wird.
  • Will man dabei erreichen, daß alle beim Umfüllvorgang kontaminierten Flächen nach Abschluß des Umfüllvorgangs nicht mehr zugänglich sind bzw. nur noch nicht kontaminierte Flächen frei liegen, so empfiehlt sich besonders die Verwirklichung der Lehre der Ansprüche 6 ff. mit weiteren Ausgestaltungen bis Anspruch 10. Diese Ergänzung stellt sicher, daß die wechselseitige Abdeckung von Außenseite des Behälterdeckels und Anbringungszone wiederholbar herstellbar ist. Bei einer derart ausgestalteten Füllvorrichtung kann die Bedienungsperson letztlich ohne persönliche Schutzausrüstung auskommen. Dennoch werden die Vorschriften der Technischen Richtkonzentration (TRK) eingehalten, beispielsweise auch für krebserregende Stoffe.
  • Bei dem Bevorratungsbehälter kann es sich insbesondere um ein handelsübliches Metallfaß handeln, das zum Kippen, beispielsweise mit einer handeslüblichen Faßkippvorrichtung, gehandhabt werden kann.
  • Bei dem umzufüllenden Produkt kann es sich beispielsweise um Isocianatschuppen für die Klebstoffherstellung handeln, die beim Umfüllen einen erheblich umweltgefährlichen Staub verursachen.
  • In konstruktiver Hinsicht kommt der Ausführung nach Anspruch 5 besondere Bedeutung zu. Durch die Kapselung des Behälterdeckels in der Anbringungszone sowie die flexible, balgartige Manschette ergibt sich in Neigungslage die Funktion eines Schütttrichters und in Ruhelage eine geschlossene, ringförmige, hermetische Dichtung. Kontaminierte Flächen können dann im Inneren sicher eingeschlossen werden, wenn man die weiteren Maßnahmen gemäß Anspruch 6 ff. ausführt.
  • Entsprechende Überlegungen gelten für das erfindungsgemäße Verfahren.
  • Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
  • 1 eine Übersichtsdarstellung einer Füllvorrichtung für ein Metallfaß als Bevorratungsbehälter auf einer üblichen Faßkippvorrichtung, in Ruhelage,
  • 2 eine 1 entsprechende Darstellung mit der Füllvorrichtung in Neigungslage,
  • 3 in einer Sprengdarstellung die Füllvorrichtung aus 1,
  • 4 den Randbereich der Füllvorrichtung aus 1 bei noch geschlossenem Bevorratungsbehälter, angezeigt bei IV in 3,
  • 5 in schematischer Darstellung und im Schnitt den Bevorratungsbehälter aus 1 mit abgehobenem Behälterdeckel,
  • 6 in einer 5 entsprechenden Darstellung die Schutzhaube in Ruhelage und
  • 7 in vergrößerter Darstellung ein Scharnier für eine Füllvorrichtung gemäß 3, angezeigt bei VII in 3,
  • 8 den Randbereich der Füllvorrichtung aus 1 bei geöffnetem Bevorratungsbehälter, angezeigt an der Stelle wie in 7.
  • Gegenstand der Erfindung ist eine Füllvorrichtung zum Umfüllen eines fließfähigen Produkts 1, das in 1 in einem Bevorratungsbehälter 2 lediglich gestrichelt angedeutet ist. Wie bereits eingangs erläutert worden ist, kann es sich bei dem fließfähigem Produkt 1 um eine Flüssigkeit handeln. Insbesondere von Bedeutung ist die erfindungsgemäße Füllvorrichtung aber für ein schüttfähiges Produkt 1, beispielsweise ein pulverförmiges, sandförmiges, sonstwie körniges oder granulatartiges Produkt 1. Ein Beispiel dafür sind Isocianatschuppen, deren Umfüllung beispielsweise zum Beschicken eines Mi schers oder Reaktors stets mit erheblichen Emissionsproblemen behaftet ist. Insbesondere die Staubentwicklung beim Umfüllen stellt ein beachtliches Problem dar, das in der einleitend genannten Weise im Stand der Technik zu bewältigen versucht worden ist.
  • 1 zeigt den Bevorratungsbehälter 2 und, lediglich gestrichelt angedeutet, einen diesen Bevorratungsbehälter 2 oben schließenden Behälterdeckel 3. Im konkreten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Bevorratungsbehälter 2 um ein handelsübliches Metallfaß mit einem aufgelegten und mittels eines hier nicht dargestellten Spannringes fixierten Behälterdeckel 3. Andere Ausführungen sind aus dem Stand der Technik bekannt und können auch hier eingesetzt werden. Beispielsweise bekannt sind Kunststoff-Einwegbehälter oder Kanister, ferner Hobbocks, Eimer und Container mit lose aufgelegten Deckeln, aber auch Behälter mit Klappdeckeln oder Schiebedeckeln.
  • 1 zeigt andeutungsweise, daß das Umfüllen des fließfähigen Produkts 1 aus dem Bevorratungsbehälter 2 in einen Aufnahmebehälter 4 stattfinden soll. Bei dem Aufnahmebehälter 4, der in 1 nur angedeutet ist, kann es sich insbesondere um einen Mischbehälter, also einen Aufnahmebehälter eines Mischers, oder um einen Reaktionsbehälter, also um einen Aufnahmebehälter einer Reaktionsvorrichtung handeln. Da es hier nur um die Füllvorrichtung und den Vorgang des Umfüllens geht, kommt es auf die Eigenschaften eines solchen Aufnahmebehälters 4 nicht weiter an.
  • 1 zeigt nun zunächst eine Kippvorrichtung 5 zum Kippen des Bevorratungsbehälter 2 aus einer in 1 dargestellten Ruhelage in eine gegenüber der Darstellung in 1 um etwa 100° geneigte Neigungslage, in der das Produkt 1 aus dem Bevorratungsbehälter 2 in den Aufnahmebehälter 4 fließen kann (2). Dies geschieht vorzugsweise in freiem Auslauf, also ohne daß zusätzliche Hilfsmaßnahmen für dieses Fließen getroffen werden müssen.
  • Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Kippvorrichtung 5 am Ende einer Rollenbahn 6 angeordnet, auf der der Bevorratungsbehälter 2 bis zu der Kippvorrichtung 5 transportiert werden kann. Am Ende der Rollenbahn 6 befindet sich ein ebenfalls mit Rollen bestückter Scherenhubtisch 7, durch den der Bevorratungsbehälter 2 bis in eine Höhe gehoben werden kann, die zur Anbrin gung eines Faßgeschirrs 8 ausreicht. Man sieht, wie das Faßgeschirr 8 das den Bevorratungsbehälter 2 bildende Metallfaß in der Mitte zwischen zwei Sicken gürtelartig umgibt.
  • Die Kippvorrichtung 5 weist im dargestellten Ausführungsbeispiel weiter zwei abgewinkelte Tragarme 9 auf, an deren oberem Ende jeweils ein zum Faßgeschirr 8 verlaufender Traghebel 10 angeordnet ist. Etwa mittig an den Traghebeln 10 greift jeweils ein Hydraulikzylinder 11 mit seiner Kolbenstange 12 an, der seinerseits unten an der Rollenbahn 6 oder einem entsprechenden Rahmen mit einer Schwenklagerung 13 angelenkt ist. Durch das Ausfahren der Kolbenstangen 12 der Hydraulikzylinder 11 werden die Traghebel 10 mit dem daran hängenden Bevorratungsbehälter 2 hochgeschwenkt und der Bevorratungsbehälter 2 kann eine Neigungslage erreichen, in der das Produkt 1 in den Aufnahmebehälter 4 in freiem Auslauf fließt (2).
  • Das dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt in 1 und 2 eine zusätzliche Maßnahme zur Stabilisierung der Raumlage des Bevorratungsbehälter 2, nämlich eine Schwenkachse 14, die über einen Haltebügel 15 mit dem Bevorratungsbehälter 2 verbunden ist. Durch das Hochschwenken der Traghebel 10 und das Festhalten des Bevorratungsbehälter 2 mittels des Haltebügels 15 wird die gewünschte Kippbewegung gelenkt und beispielsweise auf 100° beschränkt.
  • Die voranstehend erläuterte Gestaltung, die in 1 und 2 dargestellt ist, stellt nur eine bevorzugte Variante einer solchen Füllvorrichtung dar, wobei die die Kippvorrichtung 5 betreffenden und bereits beschriebenen Details aus allgemeinem Stand der Technik bekannt sind.
  • Wesentlich ist nun, daß die Füllvorrichtung gegen Emissionen in die Umgebungsatmosphäre während des Umfüllens geschützt ist. Dazu dient im dargestellten Ausführungsbeispiel eine einerseits mit dem Bevorratungsbehälter 2 und andererseits mit dem Aufnahmebehälter 4 fluiddicht verbundene Schutzhaube 16. Diese Schutzhaube 16 ist in 1 und 2 mit den beiden Behältern 2, 4 fluiddicht verbunden. Sie ist als solche so ausgestaltet, daß sie mit den beiden Behältern 2, 4 jedenfalls fluiddicht verbindbar ist. Insbesondere der Bevorratungsbehälter 2 muß ja mit dem Behälterdeckel 3 verschlossen gewechselt werden können.
  • Das dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt eine besondere Ausgestaltung des Aufnahmebehälters 4, der hier nämlich einen flexibel verlagerbaren Anschlußstutzen 4' aufweist. Die Schutzhaube 16 ist nicht direkt an den Aufnahmebehälter 4, sondern hier an den Anschlußstutzen 4' angeschlossen, so daß der Bevorratungsbehälter 2 gegenüber dem Aufnahmebehälter 4 mittels der Kippvorrichtung 5 hinreichend weit gekippt werden kann. Der Anschlußstutzen 4' könnte aber auch Teil der Schutzhaube 16 sein. Für solche Übertragungsverbindungen gibt es im Stand der Technik eine Vielzahl von Anregungen und Konstruktionsvorschlägen.
  • 1 und 2 zeigen im Zusammenhang eine Anordnung von Hebelelementen und Drehpunkten, die hier so geschickt gewählt ist, daß zwangsweise geführt der Bevorratungsbehälter 2 in seine Neigungslage gebracht und gleichzeitig die Schutzhaube 16 trichterförmig ausgefaltet wird. Durch diese Anordnung werden mehrere Eigenbewegungen reversibel ausgeführt. Der Behälterschwerpunkt wird um den Anlenkpunkt der Traghebel 10 geschwenkt und angehoben, konkret um ca. 100°. Die Schutzhaube 16 wird aufgrund ihrer speziellen Anlenkung mittels des Haltebügels 15 um die Schwenkachse 14 geschwenkt. Der in der Schutzhaube 16 fixierte Bevorratungsbehälter 2 wird gleichzeitig mitgeführt und dadurch gekippt. Das Ergebnis zeigt dann 2.
  • Mit dieser Kippbewegung einher oder auch durch einen eigenen Antrieb davon entkoppelt geht die Öffnung des Behälterdeckels 3. Dieser ist am Bevorratungsbehälter 2 angelenkt oder, vorzugsweise, aufgelegt und kann von diesem abnehmbar sein. Das Öffnen des Behälterdeckels 3 erfolgt im dargestellten Ausführungsbeispiel durch das Kippen des Bevorratungsbehälters 2 mittels der Kippvorrichtung 5, ohne daß dazu die Schutzhaube 16 geöffnet wird. Der Behälterdeckel 3 wird innerhalb der Schutzhaube 16 geöffnet.
  • In einer anderen Variante kann er auch zunächst im Bevorratungsbehälter 2 angeordnet sein und lediglich in die Schutzhaube 16 hinein geöffnet werden. Wesentlich ist, daß im Zuge des Kippens des Bevorratungsbehälters 2 aus der Ruhelage in die Neigungslage ein Produktströmungskanal 19 innerhalb der Schutzhaube 16 freigegeben wird, durch den das fließfähige, insbesondere das schüttfähige Produkt 1 aus dem Bevorratungsbehälter 2 in den Aufnahmebehälter 4 fließt.
  • 1 läßt nur die äußere Gestalt der Schutzhaube 16 erkennen, die den gesamten Bereich zwischen Bevorratungsbehälter 2 und Aufnahmebehälter 4 fluiddicht abschirmt. Fluiddicht bedeutet in dieser Beschreibungsweise, daß weder das Fluid selbst noch vom Fluid verursachte Emissionen austreten können, also insbesondere keine Stäube oder Gase, soweit diese als umweltgefährlich oder sonstwie störend empfunden werden. Demzufolge ist eine Abluftaufbereitung bei Verwendung der Füllvorrichtung nicht erforderlich.
  • 3 zeigt in einer Sprengdarstellung den Aufbau der erfindungsgemäßen Füllvorrichtung, wobei 4, 5 und 6 zusätzliche Details erkennen lassen und zu besserem Verständnis mit herangezogen werden sollten.
  • Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist im Inneren der Schutzhaube 16 eine Anbringungszone 17 für den Behälterdeckel 3 und eine Kupplungseinrichtung 18 zur Ankupplung des Behälterdeckels 3 an die Anbringungszone 17 vorgesehen. 5 und 6 machen im Zusammenhang deutlich, wie zum Öffnen des Bevorratungsbehälters 2 die Anbringungszone 17 mit daran angekuppeltem Behälterdeckel 3 von dem Bevorratungsbehälter 2 entfernt wird, so daß der Produktströmungskanal 19 innerhalb der Schutzhaube 16 freigegeben wird.
  • 3 zeigt dabei wie bisher beschrieben den Bevorratungsbehälter 2 im Beispiel eines Metallfasses. An diesem Beispiel soll die Lehre auch weiter erläutert werden, auch wenn, wie bereits erläutert, die Lehre für alle Arten von Bevorratungsbehältern 2 im Grundsatz anwendbar ist. Selbstverständlich muß die Schutzhaube 16, die ja mit den beteiligten Behältern 2, 4 fluiddicht verbindbar sein soll, jeweils an die besonderen Bedingungen des Einzelfalles angepaßt werden. Insbesondere sind unterschiedliche Ausführungen von Schutzhauben 16 für verschiedene Anwendungsfälle durchaus denkbar.
  • Das Wiederverschließen des Bevorratungsbehälters 2 erfolgt umgekehrt wie das Öffnen, nämlich dadurch, daß der Behälterdeckel 3 wieder auf den Bevorratungsbehälter 2 auflegbar und dann der Behälterdeckel 3 von der Anbrin gungszone 17 abkuppelbar ist durch Betätigen der Kupplungseinrichtung 18. Die Bewegung des Behälterdeckels 3 erfolgt also komplett innerhalb der Schutzhaube 16. Dadurch ist der Bevorratungsbehälter 2 sowohl vor als auch nach dem Umfüllen jeweils wieder geschlossen.
  • Zunächst ist die Anbringungszone 17 im Inneren der Schutzhaube 16 lediglich der Ort, an dem der Behälterdeckel 3 angekuppelt wird. Die Anbringungszone 17 kann aber nach bevorzugter Lehre so ausgestaltet werden, daß sie gleichzeitig eine Anbringungszone für den Behälterdeckel 3 bildet.
  • Wenn im Inneren der Schutzhaube 16 die Anbringungszone 17 vorzugsweise etwa in der Größe des Behälterdeckels 3 an den Behälterdeckel 3 ankuppelt, schützen sich zunächst einmal grundsätzlich die Außenseite des Behälterdeckels 3 und die Anbringungszone 17 gegenseitig gegen Verunreinigungen während des Umfüllens. Dadurch wird verhindert, daß der Behälterdeckel 3, der nach dem Umfüllen wieder den Bevorratungsbehälter 2 schließt, auf der Außenseite ernsthaft kontaminiert ist. Ebenso bleibt die Anbringungszone 17 im wesentlichen frei von Verunreinigungen.
  • Die erfindungsgemäße Füllvorrichtung würde mit einer im wesentlichen formsteif ausgeführten Schutzhaube 16 funktionieren. Dann müßte die Anbringungszone 17 mitsamt dem Behälterdeckel 3 innerhalb der Schutzhaube 16 aufwärts und abwärts bewegt, wohl insbesondere geschwenkt werden. Die dazu innerhalb der Schutzhaube 16 erforderlichen Konstruktionen sind ihrerseits aber wieder für Verschmutzungen anfällig.
  • Nach bevorzugter Lehre, die im dargestellten Ausführungsbeispiel auch zu sehen ist, ist daher vorgesehen, daß die Schutzhaube 16 ganz oder zum Teil aus einem flexibel verformbaren Material besteht. 3, 5 und 6 lassen gut erkennen, daß hier eben nicht innerhalb einer feststehenden Schutzhaube 16 eine Anbringungszone 17 bewegt wird, sondern daß die Schutzhaube 16 beim Bewegen des Behälterdeckels 3 in sich verformt wird.
  • Konkret ist das dargestellte und insoweit weiter bevorzugte Ausführungsbeispiel so ausgestaltet, daß die Schutzhaube 16 einen aus verwindungssteifem Material bestehenden Deckelabschnitt 20 sowie eine aus flexibel verformba rem Material bestehende Manschette 21 aufweist. Die Anbringungszone 17 ist in diesem Fall zweckmäßigerweise am Deckelabschnitt 20 angeordnet.
  • Bei dem flexibel verformbaren Material sollte es sich um ein Material handeln, das für das vorgesehene Produkt 1 unkritisch ist, von diesem also nicht oder jedenfalls nicht wesentlich angegriffen wird. Ansonsten müßte das flexibel verformbare Material auf der Innenseite der Schutzhaube 16 zusätzlich durch eine Beschichtung oder eine Einlage geschützt werden. Bei dem flexibel verformbaren Material wird es sich vorzugsweise um ein gummiartiges Material handeln, das auch eine Gummi/Kunststoff-Kombination mit oder ohne Gewebeeinlage oder Faserverstärkung sein kann. Hier gibt es im Stand der Technik zahlreiche Anregungen.
  • Es könnte vorgesehen sein, daß die Anbringungszone 17 einfach die Innenfläche des Deckelabschnitts 2 innerhalb der Schutzhaube 16 ist. Dann müßte der Behälterdeckel 3 unmittelbar am Deckelabschnitt 20 mittels der Kupplungseinrichtung 18 gehalten werden, um den Bevorratungsbehälter 2 zu öffnen.
  • Das dargestellte und insoweit bevorzugte Ausführungsbeispiel zeigt, besonders deutlich auch in 4, daß die Anbringungszone 17 an einer zusätzlichen, innerhalb der Schutzhaube 16 angeordneten und mit einem entsprechenden Abschnitt der Schutzhaube 16 vorzugsweise fest verbundenen, verwindungssteifen Platte 22 ausgebildet ist. Diese verwindungssteife Platte 22, deren Unterseite die Anbringungszone 17 bildet, ist ein Formatteil innerhalb der Schutzhaube 16, das auf die besonderen Bedürfnisse der Deckelkontur und der Kupplungseinrichtung 18 abgestimmt werden kann.
  • Wesentlich ist bei diesem Ausführungsbeispiel, daß die Oberseite des Behälterdeckels 3 und die Anbringungszone 17, insbesondere also die Unterseite der die Anbringungszone 17 bildenden Platte 22, in gekuppeltem Zustand weitestgehend vollflächig und/oder gegen Verschmutzung durch das Produkt 1 geschützt aneinander anliegen. Das kann man dadurch realisieren, daß die beiden Flächen einfach vollflächig aneinander anliegen und so verhindern, daß Verunreinigungen überhaupt diese Flächen erreichen können. Lediglich in den Randbereichen kann es dort geringfügige Verunreinigungen geben. Dies kann man aber auch dadurch realisieren, daß eine besondere Schutzmaßnahme für diese Flächen vorgesehen ist. Das kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß an den oder zwischen den Flächen randseitig ein umlaufender Dichtring vorgesehen ist, der die großen Flächen selbst radial nach außen hin für Verunreinigungen unzugänglich hält. Dann ist nur die Außenseite dieses Dichtrings während des Umfüllens des Produkt 1 verschmutzt, die Flächen selbst bleiben sauber.
  • Die Sauberkeit der Außenseite des Behälterdeckels 3 sowie der Anbringungszone 17 ist für sich schon zweckmäßig, um im normalen Betrieb die umweltgefährlichen Emissionen so gering wie möglich zu halten. Diese wechselseitige Abschirmung beim Umfüllen gewinnt besondere Bedeutung dann, wenn die zur Verbindung mit dem Bevorratungsbehälter 2 bestimmte Zutrittsöffnung 23 bei vom Bevorratungsbehälter 2 abgetrennter Schutzhaube 16 durch die Anbringungszone 17 der Schutzhaube 16 im wesentlichen verschlossen ist. Ist der Bevorratungsbehälter 2 entfernt worden, so bildet die Anbringungszone 17 in der Zutrittsöffnung 23 der Schutzhaube 16 praktisch einen Stopfen, dessen Außenseite nicht kontaminiert ist, weil sie während des Umfüllens von der Außenseite des Behälterdeckels 3 abgedeckt gewesen ist.
  • Normalerweise wird die erfindungsgemäße Füllvorrichtung mit dem Aufnahmebehälter 4 langfristig verbunden sein, wohingegen die Bevorratungsbehälter wechseln. Ist das nicht der Fall, sondern soll auch dort eine Abkopplung möglich sein, so empfiehlt es sich, daß die zur Verbindung mit dem Aufnahmebehälter 4 bestimmte Zutrittsöffnung bei vom Aufnahmebehälter 4 getrennter Schutzhaube 16 mittels einer Blindkappe verschlossen ist. Diese Blindkappe ist in der Zeichnung allerdings nicht dargestellt. Ebensowenig dargestellt ist eine Variante, bei der vorgesehen ist, daß die Schutzhaube 16 an der Verbindung mit dem Aufnahmebehälter 4 einen Absperrschieber o.dgl. aufweist.
  • Bislang ist noch nichts darüber gesagt worden, wie die Schutzhaube 16 mit dem Bevorratungsbehälter 2 einerseits und dem Aufnahmebehälter 4 andererseits fluiddicht verbunden werden kann. Fluiddichte Verbindungen herzustellen ist auf verschiedene Arten möglich. Insoweit darf auf den Stand der Technik verwiesen werden. Das dargestellte und insoweit bevorzugte Ausführungsbeispiel zeigt eine in der Praxis besonders zweckmäßige Ausführungs form, die sich insbesondere die Flexibilität des Materials der Schutzhaube 16 zu nutze macht. Hier ist nämlich vorgesehen, daß die fluiddichte Verbindung zwischen der Schutzhaube 16 und dem Bevorratungsbehälter 2 und/oder zwischen der Schutzhaube 16 und der Platte 22 und/oder zwischen der Schutzhaube 16 und dem Aufnahmebehälter 4 als Spannringverbindung ausgeführt ist.
  • Insbesondere die 4 bis 8 lassen erkennen, daß die Schutzhaube 16 insgesamt durch eine untere Spannringverbindung 24a unterhalb des oberen Faßrandes (Bördelrand) fluiddicht mit dem Bevorratungsbehälter 2 verbunden ist. Die Schutzhaube 16 weist dort, wo sie im dargestellten Ausführungsbeispiel als Manschette 21 aus flexibel verformbarem Material ausgeführt ist, etwas oberhalb der Spannringverbindung 24a eine weitere Spannringverbindung 24b auf. Die Schutzhaube 16 ist hier im Bereich der Manschette 21 asymmetrisch und faltenbalgartig ausgeführt, was die Bewegung zum Abheben des Behälterdeckels 3 ermöglicht, die in 5 im Vergleich mit 6 zu erkennen ist.
  • Die zweite Spannringverbindung 24b definiert die Lage der Platte 22 innerhalb der Schutzhaube 16 und relativ zum Behälterdeckel 3 in der Ruhelage der Schutzhaube 16, wie gezeigt in 4, 6 und 7, und erzeugt hier die gewünschte Abdichtung.
  • 5 und 8 zeigen, daß die zweite Spannringverbindung 24b nach dem Verlagern des Behälterdeckels 3 in die geöffnete Stellung auch wieder gespannt ist. Die Spannringverbindung 24b umfaßt hier unmittelbar den oberen Faßrand des Bevorratungsbehälters 2 und schützt diesen insbesondere während des Umfüllens vor Kontaminationen.
  • Eine entsprechende Spannringverbindung 24 kann auch zwischen der Schutzhaube 16 und dem Aufnahmebehälter 4 vorgesehen sein, auch wenn das hier nicht weiter dargestellt ist.
  • 8 zeigt ferner, daß hier im Bereich der fluiddichten Verbindung zwischen der Schutzhaube 16 und dem Bevorratungsbehälter 2 eine Vorrichtung 28 zum Einblasen von Druckluft vorgesehen ist. Dies dient zur Reinigung der um strömten Bereiche. Der Begriff "Druckluft" ist dabei allgemein zu verstehen, es kann beispielsweise auch Inertgas eingeblasen werden.
  • Die Vorrichtung 28 zum Einblasen von Druckluft kann beispielsweise dergestalt ausgeführt sein, daß eine oder mehrere Düsen in der Schutzhaube 16 angeordnet sind, die über Ventile mit einer Druckluftquelle verbunden sind. Das Einblasen der Druckluft kann dann entsprechend über eine Steuerung der Ventile gesteuert erfolgen.
  • Die Vorrichtung 28 zum Einblasen von Druckluft ist hier zwischen den beiden Spannringverbindungen 24a, 24b vorgesehen. Das Einblasen von Druckluft erfolgt nach dem Umfüllvorgang, jedoch bevor der Behälterdeckel 3 wieder auf dem Bevorratungsbehälter 2 aufliegt. Insbesondere erfolgt das Einblasen von Druckluft solange beide Spannringverbindungen 24a, 24b gespannt sind. Dabei ist darauf zu achten, daß die Spannung der oberen Spannringverbindung 24b etwas geringer ist als die Spannung der unteren Spannringverbindung 24a, damit Druckluft evtl. in die Schutzhaube 16 entweichen kann. Das Einblasen der Druckluft dient insbesondere der Reinigung des Faßrandes des Bevorratungsbehälters 2 und der Spannringverbindung 24b.
  • Zu der Kupplungseinrichtung 18 der erfindungsgemäßen Füllvorrichtung ist bislang noch nicht viel gesagt worden. Die Kupplungseinrichtung 18 kann grundsätzlich eine mechanische Kupplungseinrichtung sein, also Hebel, Spannbügel o.dgl. aufweisen. Im Zusammenhang mit der Bewegung der Anbringungszone 17 innerhalb der Schutzhaube 16 ist jedoch bereits darauf hingewiesen worden, daß zusätzliche mechanische Komponenten im Inneren der Schutzhaube 16 zusätzlich verschmutzungsempfindlich sind.
  • Bevorzugt ist daher, daß die Kupplungseinrichtung 18 als Vakuumansaugvorrichtung oder als Elektromagnetvorrichtung ausgeführt ist.
  • Eine Vakuumansaugvorrichtung hätte in der Anbringungszone 17 Ansaugöffnungen und würde den Behälterdeckel 3 durch Unterdruck an der Anbringungszone 17 fixieren. Hier müßten allerdings Verbindungsleitungen nach außen geführt werden. Außerdem müßte wohl vorgesehen sein, daß im Absaugteil der Vakuumansaugvorrichtung eine Filterung umweltgefährlicher Stoffe stattfindet, weil ja aus dem Inneren der Schutzhaube 16 ggf. Falschluft mit eingesaugt werden kann.
  • Das dargestellte und insoweit bevorzugte Ausführungsbeispiel zeigt daher eine Kupplungseinrichtung 18 ausgeführt als Elektromagnetvorrichtung. Dargestellt sind in der nach bevorzugter Ausführung vorgesehenen Platte 22 zum Halten des Behälterdeckels 3 zwei schaltbare Haltemagnete 25. Die Platte 22 sollte daher aus magnetisch inaktivem Material, insbesondere aus Kunststoff bestehen. Darin können die Haltemagnete 25 eingebettet sein. Durchführungen 26 in der Schutzhaube 16, hier in deren Deckelabschnitt 20, dienen der Stromzuführung zu den Haltemagneten 25. Optional ist auch eine Lösung mit schaltbaren Permanentmagneten möglich.
  • Als Alternative kann man vorsehen, den Deckelabschnitt 20 der Schutzhaube 16 aus magnetisch inaktivem Material auszuführen, insbesondere aus Kunststoffmaterial. Dann könnte man bei entsprechender Stärke der Haltemagnete 25 und möglicherweise unter Weglassung der Platte 22, also bei direkter Anbindung des Behälterdeckels 3 an den Deckelabschnitt 20, die Haltemagnete 25 sogar von außen am Deckelabschnitt 20 anbringen und die Magnetkräfte durch den Deckelabschnitt 20 hindurch auf den Behälterdeckel 3 wirken lassen. Dann wäre die Schutzhaube 16 nach außen komplett abgeschlossen.
  • 7 zeigt in vergrößerter Darstellung noch eine weiter bevorzugte Ausführungsform, für die gilt, daß der die Anbringungszone 17 aufweisende Bereich der Schutzhaube 16, insbesondere der Deckelabschnitt 20, mittels eines Scharniers 27 mit dem die Verbindung zwischen der Schutzhaube 16 und dem Bevorratungsbehälter 2 herstellenden Bereich der Schutzhaube 16, insbesondere der Manschette 21, verbunden ist. Das Scharnier 27 ist hier lediglich als Hebelverbindung angedeutet mit einer Scharnierachse 27a und einem Plattentragwinkel 27b, der über einen Haltebügel 27c mit der Scharnierachse 27a verbunden ist, die ihrerseits an den Spannringverbindungen 24a und 24b mittels Haltebügeln angebracht ist. Das Scharnier 27 ist nicht unbedingt notwendig, es erleichtert aber das präzise Wiederauflegen des Behälterdeckels 3 zum Wiederverschließen des Bevorratungsbehälters 2 nach dem Umfüllen.
  • Ferner kann vorgesehen sein, daß im Aufnahmebehälter 4 und/oder in der Schutzhaube 16 Unterdruck herstellbar ist. Dies kann primär derart erfolgen, daß der Unterdruck vor dem Öffnen des Bevorratungsbehälters 2 erzeugt wird und die Unterdruckquelle anschließend wieder getrennt wird.
  • Dabei ist es vorteilhaft, den Druck im Aufnahmebehälter 4 und/oder in der Schutzhaube 16 mittels eines Drucküberwachungsmittels zu überwachen. Dadurch kann während des gesamten Umfüllvorgangs die fluiddichte Verbindung zwischen der Schutzhaube 16 und dem Aufnahmebehälter 4 bzw. dem Bevorratungsbehälter 2 überwacht und bei Auftreten eines Lecks entsprechend reagiert werden. Zu beachten ist bei der Drucküberwachung allerdings, daß sich der Druck durch das Öffnen des Bevorratungsbehälters 2 in vorhersagbaren Grenzen ändert.
  • Unterdruck im Sinne der Lehre meint Druckdifferenzen relativ zum Druck in der Umgebungsatmosphäre von 10 mbar bis 200 mbar, vorzugsweise etwa 100 mbar.
  • Im Betrieb arbeitet das erfindungsgemäße Verfahren wie folgt:
    Die vorzugsweise trichterförmige Schutzhaube 16 wird dicht an dem Bördelrand des als Bevorratungsbehälter 2 dienenden Metallfasses bei aufgelegtem Behälterdeckel 3 angelegt und unterhalb des Bördelrandes mittels der unteren Spannringverbindung 24a festgezurrt. Die von der Spannringverbindung 24a definierte Zutrittsöffnung 23 ist oberhalb davon durch die an der oberen Spannringverbindung 24b angeordnete und fixierte Platte 22, die die Anbringungszone 17 bildet, verschlossen. Der Behälterdeckel 3 wird an der Anbringungszone 17 wie erläutert durch Magnethalter oder Saugnäpfe, also durch Magnetkraft oder Unterdruck fixiert. Damit läßt sich der Bevorratungsbehälter 2 innerhalb der Schutzhaube 16 öffnen, indem der Behälterdeckel 3 hochgeschwenkt wird. Noch vor dem Öffnen des Bevorratungsbehälters 2 oder während des gesamten Umfüllvorgangs wird im Aufnahmebehälter 4 ggf. Unterdruck erzeugt.
  • Das Hochschwenken des Behälterdeckels 3 erfolgt bei zuvor gelöster oberer Spannringverbindung 24b für die Platte 22, so daß diese Spannringverbindung 24b der Schutzhaube 16 die Platte 22 freigibt. Die Platte 22 kann mit dem oberen Deckelabschnitt 20, an dem sie hier angebracht ist, und dem an der Platte 22 durch Magnetkraft fixierten Behälterdeckel 3 nach oben schwenken. Das kann z. B. durch Hochziehen dieses Deckelabschnitts 20 erfolgen. Nun wird die obere Spannringverbindung 24b oberhalb des Bördelrandes des Bevorratungsbehälter 2 wieder festgezurrt, so daß eine völlig dichte Verbindung oberhalb und unterhalb des Bördelrandes des Bevorratungsbehälters 2 hergestellt ist.
  • Nun kann der Bevorratungsbehälter 2 in die gewünschte Neigungslage gekippt werden, in der das Produkt 1 aus dem Bevorratungsbehälter 2 in freiem Auslauf in den Aufnahmebehälter 4 fließt. Das Produkt 1 fließt durch den in der Schutzhaube 16 freigegebenen Produktströmungskanal 19. Die verdrängte Luft aus dem Aufnahmebehälter 4 und der davon mitgerissene Staub werden zurück in den Bevorratungsbehälter 2 gedrückt. Dabei bleiben die Außenflächen des Bevorratungsbehälters 2, der sich außerhalb der Schutzhaube 16 befindet, sauber. Es bleiben aber auch die Anbringungszone 17 und die Oberseite des Behälterdeckels 3 sauber, da diese beiden Flächen sich gegenseitig gegen Verschmutzung schützen.
  • Nach dem Entleeren des Bevorratungsbehälters 2 in den Aufnahmebehälter 4 wird der Bevorratungsbehälter 2 mittels der Kippvorrichtung 5 wieder zurück geschwenkt in die in 1 dargestellte Ruhelage. Noch vor dem Lösen der oberen Spannringverbindung 24b wird Druckluft in den Bereich der fluiddichten Verbindung zwischen der Schutzhaube 16 und dem Bevorratungsbehälter 2 eingeblasen, um den Bördelrand des Bevorratungsbehälter 2 zu reinigen. Anschließend wird die obere Spannringverbindung 24b wieder gelöst und die Platte 22 mit daran noch festgehaltenem Behälterdeckel 3 wird auf dem Bevorratungsbehälter 2 abgesenkt. Der Behälterdeckel 3 wird passend auf dem Bevorratungsbehälter 2 aufgelegt, wobei dies durch die Führung des Scharniers 27 erleichtert wird. Die obere Spannringverbindung 24b wird um die Platte 22 wieder festgezurrt. Dann werden die Haltemagnete 25 abgeschaltet oder die Vakuumansaugvorrichtung wird belüftet. Die untere Spannringverbindung 24a wird gelöst und die Schutzhaube 16 kann nun nach oben vom Bevorratungsbehälter 2 abgenommen bzw. der Bevorratungsbehälter 2 nach unten abgesenkt werden.
  • Der Bevorratungsbehälter 2 ist durch den außen sauberen Behälterdeckel 3 abgedeckt. Die Zutrittsöffnung 23 der Schutzhaube 16 ist durch die Platte 22 geschlossen, die an der Unterseite die ebenfalls saubere Anbringungszone 17 zeigt. Die Anschlußstelle am Aufnahmebehälter 4 bleibt fest angeschlossen.
  • Insgesamt wird mit dieser Füllvorrichtung und diesem Verfahren eine vorteilhafte Konstruktion verwirklicht. Die Füllvorrichtung gewährleistet geringe Standzeiten, einen geringen Platzbedarf, geringe Investitionskosten und flexible Einsetzbarkeit. Eine Automatisierung ist nicht erforderlich, die Bedienung ist denkbar einfach, auch wenn sie im Einzelfall sehr sorgfältig durchgeführt werden muß.

Claims (20)

  1. Füllvorrichtung zum Umfüllen eines fließfähigen, insbesondere schüttfähigen Produkts (1) aus einem Bevorratungsbehälter (2) mit einem öffenbaren Behälterdeckel (3) in einen Aufnahmebehälter (4), insbesondere einen Mischbehälter oder einen Reaktionsbehälter, mit einer Kippvorrichtung (5) zum Kippen des Bevorratungsbehälters (2) aus einer Ruhelage in eine Neigungslage, in der das Produkt (1) bei geöffnetem Behälterdeckel (3) aus dem Bevorratungsbehälter (2) in den Aufnahmebehälter (4) fließt, wobei die Füllvorrichtung gegen Emissionen in die Umgebungsatmosphäre während des Umfüllens geschützt ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine einerseits mit dem Bevorratungsbehälter (2) und andererseits mit dem Aufnahmebehälter (4) fluiddicht verbindbare Schutzhaube (16) vorgesehen ist, daß der Behälterdeckel (3) innerhalb der oder in die mit dem Bevorratungsbehälter (2) verbundenen Schutzhaube (16) öffenbar ist und so ein Produktströmungskanal (19) innerhalb der Schutzhaube (16) freigebbar ist.
  2. Füllvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bevorratungsbehälter (2) ein Metallfaß oder Hobbock, Eimer oder Container ist.
  3. Füllvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzhaube (16) ganz oder zum Teil aus einem flexibel verformbaren Material besteht.
  4. Füllvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzhaube (16) beim Bewegen des Behälterdeckels (3) in sich verformt wird.
  5. Füllvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzhaube (16) einen aus verwindungssteifem Material bestehenden Deckelabschnitt (20) sowie eine aus flexibel verformbarem Material bestehende Manschette (21) aufweist.
  6. Füllvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Inneren der Schutzhaube (16) eine Anbringungszone (17) für den Behälterdeckel (3) und eine Kupplungseinrichtung (18) zur Ankupplung des Behälterdeckels (3) an die Anbringungszone (17) vorgesehen ist, daß zum Öffnen des Bevorratungsbehälters (2) die Anbringungszone (17) mit angekuppeltem Behälterdeckel (3) gegenüber dem Bevorratungsbehälter (2) verlagerbar ist und daß zum Wiederverschließen des Bevorratungsbehälters (2) der Behälterdeckel (3) auf den Bevorratungsbehälter (2) auflegbar und der Behälterdeckel (3) von der Anbringungszone (17) abkuppelbar ist.
  7. Füllvorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Anbringungszone (17) am Deckelabschnitt (20) angeordnet ist.
  8. Füllvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Anbringungszone (17) an einer zusätzlichen, innerhalb der Schutzhaube (16) angeordneten und mit einem entsprechenden Abschnitt der Schutzhaube (16) vorzugsweise fest verbundenen, verwindungssteifen Platte (22) ausgebildet ist.
  9. Füllvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite des Behälterdeckels (3) und die Anbringungszone (17), insbesondere also die Unterseite der die Anbringungszone (17) bildenden Platte (22), in gekuppeltem Zustand weitestgehend vollflächig und/oder gegen Verschmutzung durch das Produkt (1) geschützt aneinander anliegen.
  10. Füllvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Verbindung mit dem Bevorratungsbehälter (2) bestimmte Zutrittsöffnung (23) bei vom Bevorratungsbehälter (2) abgetrennter Schutzhaube (16) durch die Anbringungszone (17) der Schutzhaube (16) im wesentlichen verschlossen ist.
  11. Füllvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Verbindung mit dem Aufnahmebehälter (4) bestimmte Zutrittsöffnung bei vom Aufnahmebehälter (4) getrennter Schutzhaube (16) mittels einer Blindkappe verschlossen ist.
  12. Füllvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzhaube (16) an der Verbindung mit dem Aufnahmebehälter (4) einen Absperrschieber aufweist.
  13. Füllvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die fluiddichte Verbindung zwischen der Schutzhaube (16) und dem Bevorratungsbehälter (2) und/oder zwischen der Schutzhaube (16) und der Platte (22) und/oder zwischen der Schutzhaube (16) und dem Aufnahmebehälter (4) als Spannringverbindung (24) ausgeführt ist.
  14. Füllvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der fluiddichten Verbindung zwischen der Schutzhaube (16) und dem Bevorratungsbehälter (2) eine Vorrichtung (28) zum Einblasen von Druckluft vorgesehen ist.
  15. Füllvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungseinrichtung (18) als Vakuumansaugvorrichtung ausgeführt ist.
  16. Füllvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungseinrichtung (18) als Magnetvorrichtung, insbesondere als Elektromagnetvorrichtung ausgeführt ist.
  17. Füllvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der die Anbringungszone (17) aufweisende Bereich der Schutzhaube (16), insbesondere der Deckelabschnitt (20), mittels eines Scharniers (27) mit dem die Verbindung zwischen der Schutzhaube (16) und dem Bevorratungsbehälter (2) herstellenden Bereich der Schutzhaube (16), insbesondere der Manschette (21), verbunden ist.
  18. Füllvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß im Aufnahmebehälter (4) und/oder in der Schutzhaube (16) Unterdruck herstellbar ist.
  19. Füllvorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß ein Drucküberwachungsmittel vorgesehen ist.
  20. Verfahren zum Umfüllen eines fließfähigen, insbesondere schüttfähigen Produkts aus einem Bevorratungsbehälter in einen Aufnahmebehälter, durchgeführt mit einer Füllvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzhaube mit dem Aufnahmebehälter dauernd fluiddicht verbunden bleibt, daß der Bevorratungsbehälter mit lose aufliegendem Behälterdeckel mit der Schutzhaube fluiddicht verbunden und von der Schutzhaube nach Entleerung in den Aufnahmebehälter wieder getrennt wird und daß der Bevorratungsbehälter von der Schutzhaube erst dann getrennt wird, wenn zuvor die zur Verbindung mit dem Bevorratungsbehälter bestimmte Zutrittsöffnung der Schutzhaube durch die Anbringungszone der Schutzhaube verschlossen worden ist.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US5302073A (en) * 1992-08-20 1994-04-12 National Bulk Equipment, Inc. Lift and seal drum dumper

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