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Einrichtungen
zur Bereitstellung, Förderung bzw.
Dosierung von Stoffen sind in unterschiedlichen Anwendungen in vielfältiger Ausgestaltung
bekannt. Beispielsweise können
größere Mengen
von festen Stoffen bzw. Schüttgütern mit
Gurtband- oder Schneckenförderern
oder Becherwerken kontinuierlich gefördert werden. Für trockene
Schüttgüter bis
ca. 40 mm Korngröße sind
des Weiteren pneumatische Förderer
einsetzbar. Insbesondere für
die portions- bzw. chargenweise Bereitstellung von vergleichsweise kleineren
Stoffmengen z.B. im Labormaßstab,
wie es u.a. in der pharmazeutischen Industrie häufig der Fall ist, sind die
genannten Einrichtungen nicht geeignet. Zudem sind diese Stoffe
oftmals sehr empfindlich gegen Außeneinflüsse, sehr teuer und hochwertig
bzw. stellen bei direkten Kontakt eine Gefährdung für Menschen dar. Deshalb müssen eine
ganze Reihe von Anforderungen erfüllt werden, um die Prozessstoffe zu
portionieren bzw. an einen Verarbeitungsort zu transportieren. Beispielsweise
werden dazu Behältnisse
aus Kunststoff eingesetzt, beispielsweise Kunststoff-Fässer bzw.
-Schraubgefäße oder
Säcke aus
einem Kunststoffgewebe. Solche Behältnisse können jedoch den Nachteil aufweisen,
dass durch elektrostatische Oberflächenaufladung es zu einem erhöhten Explosionsrisiko
durch Funkenentladung kommen kann, was beispielsweise bei reaktionsfreudigen
pulvrigen Feststoffen bzw. in explosionsgefährdeter Umgebung unbedingt
vermieden werden muss.
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Zudem
können
beim Handling des Stoffes mit den oben genannten Behältnissen
nicht unerhebliche Emissionen des Stoffes auftreten, beispielsweise
beim Einwiegen bzw. beim Abfüllen
von insbesondere pulverförmigen
Feststoffen.
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Für sehr hochwertige
oder kritische Stoffe ist es besonders wichtig, dass exakt definierte
Mengen sicher und verlustfrei abgewogen und weiterverarbeitet werden
können.
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Aufgabe und
Vorteile der Erfindung
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Transfervorrichtung für Prozessstoffe bereitzustellen,
mit welcher ein vergleichsweise sicheres Arbeiten mit dem Prozessstoff
möglich
ist, ohne dass merkliche Verluste des Prozessstoffes bei dessen
Handling auftreten.
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Diese
Aufgabe wird durch den Anspruch 1 gelöst.
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In
den abhängigen
Ansprüchen
sind vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung aufgezeigt.
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Die
Erfindung geht aus von einer Transfervorrichtung für die Bereitstellung
eines Prozessstoffes und das Einfüllen des Prozessstoffes in
ein Prozessgerät.
Der Kern der Erfindung liegt darin, dass ein erstes Ventil und ein
lösbares
Kupplungselement vorgesehen sind, zwischen denen ein Pufferbehälter angeordnet
ist und dass zwischen dem Kupplungselement und dem Pufferbehälter ein
zweites Ventil eingerichtet ist, wobei das Kupplungselement zum
Ankuppeln an ein Prozessgerät
ausgebildet ist.
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Die
Erfindung macht sich dabei die Erkenntnis zunutze, dass eine vergleichsweise
einfachen und speziell abgestimmten Anordnung von Ventilen und Kupplungselementen
mit einem Puffer so zusammenwirken können, dass ein sicheres und
nahezu völlig
verlustfreies Arbeiten mit dem Prozessstoff möglich ist. Insbesondere kann
ein kontaminationsfreies Arbeiten realisiert werden, zum Beispiel
ohne dass die Umgebung mit dem Prozessstoff und/oder ohne dass der
Prozessstoff selbst kontaminiert wird. Des Weiteren kann mit der
Transfervorrichtung steril gearbeitet werden bzw. können eingestellte
Sterilbedingungen aufrecht erhalten bleiben. Erfindungsgemäß wird ein
einfach zu bedienendes aber zuverlässig funktionierendes schleusenartig
arbeitendes Überführungssystem
für den
Prozessstoff zur Verfügung
gestellt. Mit dem Pufferbehälter
lassen sich zudem über
einen relativ weiten Bereich variable Mengen eines Prozessstoffes,
in fester oder flüssiger Form,
aufnehmen und transportieren. Insbesondere können mit der vorgeschlagenen
Transfervorrichtung beim Ein- und Umfüllen bzw. dem Transport des
Stoffes selbst geringste Stoffmengen nicht an die Umgebung verloren
gehen, womit ein nahezu emissionsfreies Arbeiten möglich ist.
Bisher tritt regelmäßig bei der
Entnahme aus bzw. bei wieder Einfüllen des Stoffes in ein geschlossenes
System eine Stoffemission in die Umgebung statt. Mit der vorgeschlagenen Transfervorrichtung
können
insbesondere Risiken im Hinblick auf die Gesundheit von Personen
bzw. auf die Sicherheit bzw. Beeinträchtigung der Umgebung, in welcher
mit dem Prozessstoff gearbeitet wird, minimiert werden. Insbesondere
für Feststoffe
in pulvriger Form bzw. Konsistenz stellt die Transfervorrichtung
eine deutliche Verbesserung im Hinblick auf den Emissionsgrad des
Prozessstoffes dar. Der Pufferbehälter kann insbesondere ein Innenvolumen
von wenigen 100-Milliliter oder bis ca. 1000 Liter aufweisen.
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Vorteilhafterweise
werden sehr hohe Wiederfindungsraten für den Prozessstoff realisiert
bzw. kann nahezu ca. 100 Prozent der in eine Transfervorrichtung
eingebrachten Prozessstoffmenge anschließend in ein Prozessgerät bzw. in
einen Reaktor überführt werden.
Bei entsprechend hochwertigen und teuren Prozessstoffen kann damit
eine entsprechend hohe Wertschöpfung
bzw. ein Einsparpotential erreicht werden.
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Durch
die Verwendung von bewährten
Komponenten bzw. hydraulische oder pneumatische Normbauteilen für die Transfervorrichtung,
wie beispielsweise Rohr-Formstücke,
Ventile, Absperrorgane, Flansch-, Schraub- oder Muffenverbindungsteile lässt sich
die Transfervorrichtung wirtschaftlich und gemäß geltender Vorschriften herstellen.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn zwischen dem Kupplungselement und dem zweiten
Ventil ein drittes Ventil vorhanden ist. In Durchlassrichtung für den Prozessstoff
durch die Transfervorrichtung kann nach dem Pufferbehälter das
zweite Ventil, anschließend
ggf. ein Zwischenabschnitt, dann das zweite Ventil und abschließend das
Kupplungselement angeordnet sein. Damit kann ein Abschnitt zwischen den
beiden Ventilen, der sich auf der Seite der Transfervorrichtung
befindet, variabel einseitig oder beidseitig geöffnet und abgesperrt werden.
Dadurch lassen sich insgesamt mehrere mögliche Schaltungszustände realisieren,
was im Hinblick auf ein sicheres Arbeiten bzw. eine den Prozessstoff
schonende Zugabe in den Prozessbehälter vorteilhaft sein kann. Zwischen
dem zweiten und dem dritten Ventil kann eine Trennstelle vorgesehen
werden. Mit der Trennstelle kann der Teil der Transfervorrichtung
mit dem Kupplungselement und dem dritten Ventil an dem Prozessgerät festgelegt
verbleiben. Wird das dritte Ventil nicht von der Transfervorrichtung bereitgestellt kann
das dritte Ventil auch am Prozessgerät als zusätzliche Komponente angeordnet
oder Teil des Prozessgeräts
sein.
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Weiter
wird vorgeschlagen, dass die Transfervorrichtung aus einer mobilen
Einheit und aus einer mit der mobilen Einheit lösbar verbindbaren stationären Einheit
besteht, wobei die mobile Einheit den Pufferbehälter und die stationäre Einheit
das dritte Ventil umfasst. Damit kann die Transfervorrichtung in zumindest
zwei Einheiten aufgeteilt werden, welche unterschiedliche Funktionen
erfüllen
können.
Die Trennung zwischen der mobilen von der stationären Einheit
erfolgt bei einer Transfervorrichtung mit drittem Ventil vorzugsweise
zwischen dem zweiten und dritten Ventil. Mit der Zweiteilung wird
in erster Linie der einfache Umgang mit der Transfervorrichtung
erhöht.
Insbesondere kann durch die damit verbundene Mobilität des Pufferbehälters der
Prozessstoff an verschiedene Stellen transportiert und ggf. zwischengelagert
oder behandelt werden, z.B. gekühlt
oder erwärmt
werden, ohne dass dabei nicht zwangsweise notwendige Teile mitbewegt
oder berücksichtigt
werden müssen.
Insgesamt kann die Transfervorrichtung wirtschaftlich vorteilhafter
genutzt werden.
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Die
mobile Einheit kann nach dem Befüllen mit
dem Prozessstoff mit unterschiedlichen Einrichtungen bewegt werden.
Beispielsweise kann die mobile Einheit im einfachsten Fall von Hand
getragen werden oder mit einem Wagen fahrbar bewegt werden. Besonders
für größere Transfervorrichtungen kann
eine automatisierte Transfervorrichtung zum Einsatz kommen, z.B.
kann eine Gabelstapler-Transportvorrichtung die auf einem Wagen
oder dergleichen gesicherte Transfervorrichtung transportieren.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes zeichnet sich
dadurch aus, dass die Transfervorrichtung aus lösbar zusammensetzbaren Einzelmodulen
aufgebaut ist. Mit dieser Maßnahme
lassen sich die einzelnen Module bzw. Bauteile z.B. von einer Person
mit wenigen Handgriffen ohne Werkzeuge oder Hilfsmittel auseinandernehmen
bzw. zusammensetzen. Regelmäßig notwendige
Reinigungs-, Reparatur- oder
Wartungsarbeiten lassen sich damit ohne Weiteres erledigen. Auch können die
einzelnen Bauteile problemlos durch entsprechende oder modifizierte
Teile ausgetauscht werden.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn der Pufferbehälter als einzeln austauschbares
Bauteil ausgebildet ist. Je nach Einsatzfall kann die optimale Ausgestaltung
des Pufferbehälters
verwendet werden, wenn z.B. aus bereitstehenden unterschiedliche
Pufferbehältern
mit jeweils gleicher Gestaltung der Anschlussbereiche ausgewählt werden
kann. Für
eine Vielzahl von Schüttgütern bzw.
pulverartigen Feststoffen ist zum Beispiel eine zumindest teilweise
konische Ausgestaltung der Innenwandung des Pufferbehälters vorteilhaft,
insbesondere für
ein vollständiges
und schnelles Abfließen
des Feststoffes aus dem Pufferbehälter. In Einzelfällen kann
es jedoch vorteilhaft sein, wenn der Pufferbehälter eine andere Geometrie
der Innenwandungen aufweist, beispielsweise eine zylindrische Innenform.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform ist
ein Einfüllelement
zum Befüllen
des Pufferbehälters
mit dem Prozessstoff an einer Einfüllöffnung des Pufferbehälters vorgesehen.
Das Einfüllelement
für eine
einfacheres Einfüllen
des Prozessstoffes, beispielsweise ein Einfülltrichter oder – stutzen,
kann ständig
als bleibender Bestandteil an der Transfervorrichtung angeordnet
sein, dann mit geeigneter Verschlussmöglichkeit, oder anstelle eines
ersten bzw. oberen Endabschnitts der Transfervorrichtung auswechselbar
an der Transfervorrichtung anbringbar sein.
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In
einer außerdem
bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Transfervorrichtung ist zwischen
einem oberen Endabschnitt der Transfervorrichtung und dem ersten
Ventil eine Spülanordnung
zur Innenspülung
der Transfervorrichtung vorgesehen. Mit der Spülanordnung kann bei geöffneten Ventilen
die am oberen Endabschnitt geschlossene Transfervorrichtung von
oben her, beispielsweise mit einer Spülflüssigkeit, insbesondere vollständig durchgespült werden,
wodurch in der Regel der gesamte Prozessstoff vollständig mitgespült und in
das Prozessgerät
bzw. einen Reaktor überführt wird.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Spülanordnung
beispielsweise eine Vielzahl von in unterschiedliche Raumrichtungen
ausgerichtete Spülstrahlen
bereitstellt. Denkbar ist auch eine Spülung mit einem Spülgas, beispielsweise
einem Inertgas. Die Spülanordnung
kann auch abnehmbar bzw. austauschbar beispielsweise in einer abnehmbaren
Reinigungskammer untergebracht sein, welche Teil des oberen Endabschnitt
der Transfervorrichtung ist.
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Vorteilhafterweise
bestehen zumindest Teile der Komponenten der Transfervorrichtung
aus einem Sonderwerkstoff. Unter einem Sonderwerkstoff können insbesondere
Werkstoffe verstanden werden, welche vergleichsweise hohe mechanische,
chemische bzw. elektrochemische Widerstandsfähigkeit aufweisen. Hierunter
sind insbesondere unterschiedliche Edelstähle gemäß DIN 1.4435 (AISI3160L) bzw. DIN
1.4301 (AISI3104) oder auch beliebige Werksstoffkombinationen zu
verstehen. Es sind auch Beschichtungen aus einem Sonderwerkstoff
vorstellbar. Als Dichtungsmaterial können Materialien, wie EPDM
oder PTFE in Frage kommen.
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Besonders
bevorzugt ist es, wenn die Transfervorrichtung derart ausgebildet
ist, um im Überdruckbetrieb
und/oder Unterdruckbetrieb nutzbar zu sein. Damit kann die Transfervorrichtung
an unterschiedliche Druckbedingungen, wie diese regelmäßig in Prozessen
in der chemischen oder pharmazeutischen Industrie notwendig sind,
angepasst werden. Insbesondere im an dem Prozessgerät angeschlossenen
Zustand ist dies vorteilhaft, wenn z.B. mit Unter- oder Überdruck
der Prozessstoff aus dem Pufferbehälter entfernt wird.
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Weiter
wird vorgeschlagen, dass Oberflächen
von Innenbereichen der Transfervorrichtung als elektropolierte Edelstahlflächen ausgebildet
sind. Damit können
Korrosionsprozesse im Innern der Transfervorrichtung weitgehend
vermieden werden, was sowohl die Lebensdauer der Transfervorrichtung erhöht als auch
unerwünschten
Beeinträchtigungen des
Prozessstoffes unterbindet. Außerdem
kann damit ein weitgehendster Schutz gegen Aufwuchs von Mikroorganismen
auf den Innenoberflächen
erreicht werden. Insbesondere in der Pharma- bzw. Lebensmittel-Industrie
sind solche Prozesse äußerst unerwünscht. Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die prozessseitigen Edelstahloberflächen eine
mittlere Oberflächenrauigkeit
von < 0,25 μm aufweisen.
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Schließlich wird
vorgeschlagen, dass Anschlussmittel vorgesehen sind, mit welchen
eine gerätegestützte Entnahme
des Prozessstoffes aus dem Inneren der Transfervorrichtung möglich ist.
Beispielsweise kann damit eine pneumatische Absaugung oder eine
Druckentleerung des Inneren der Transfervorrichtung vereinfacht
bzw. zuverlässig
ermöglicht
werden, insbesondere wenn genormte Anschlüsse ausgebildet sind.
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Beschreibung
der Figuren
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Die
Erfindung ist anhand der in der Zeichnung dargestellten Figuren
unter Angabe weiterer Merkmale und Vorteile näher erläutert.
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Im Einzelnen
zeigt
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1 – 4 eine
erfindungsgemäße Transfervorrichtung
schematisch in Seitenansicht in einem Transportwagen in nacheinander
sich einstellenden Schritten vor der Befüllung der Transfervorrichtung,
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5 die
erfindungsgemäße Transfervorrichtung
in dem Transportwagen gemäß 1 bis 4 beim
Transport nach dem Einfüllen
eines Prozessstoffes,
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6 die
erfindungsgemäße Transfervorrichtung
gemäß der 1 bis 5 nach
dem Aufsetzen auf einem Prozessgerät,
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7 einen
Ausschnitt der in 6 gezeigten Anordnung vor dem
Ablassen des Prozessstoffes teilweise geschnitten,
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8 die
Ansicht gemäß 7 beim
Ablassen des Prozessstoffes aus der Transfervorrichtung,
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9 einen
Ausschnitt der in 6 gezeigten Anordnung beim Spülvorgang
teilweise geschnitten und
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10 eine
Darstellung der vereinzelten Komponenten in Seitenansicht einer
Transfervorrichtung mit Darstellung von zwei alternativen Pufferbehältern.
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Die 1 bis 9 zeigen
einzelne Arbeitsschritte bei der Nutzung der Transfervorrichtung.
In 10 ist eine in deren Einzelteile zerlegte Transfervorrichtung
gezeigt.
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1 zeigt
eine Transfervorrichtung 1, welche von oben an einen Transportwagen 2 herangeführt wird,
wobei sich die Transfervorrichtung 1 noch nicht in ihrer
endgültigen
Befestigungsposition am Transportwagen 2 befindet. Der
Transportwagen 2 befindet sich beispielsweise in einem
Wiegeraum, in welchem ein Pulverprodukt zum Einfüllen in die Transfervorrichtung
bereitgestellt wird. Der verfahrbare Transportwagen 2 weist
im Wesentlichen teils mit Bremsen 3a feststellbare Fahrrollen 3,
eine Bodenplatte 4 und ein Wagengestell 5 mit
einem Handgriff 6 auf, an dem der Transportwagen 2 von
einer Person verfahrbar ist. Die Transfervorrichtung 1 zeigt ein
Puffergefäß 7,
an dem oberhalb mittig ein oberer Stutzen 8 und auf der
gegenüberliegenden
Unterseite des Puffergefäßes 7 ebenfalls
mittig ein unterer Stutzen 9 angebracht ist. Der obere
Stutzen 8 ist an seinem oberen Ende dicht mit einem Deckel 10 verschlossen,
welcher z.B. ein Schauglas 11 zur Einsichtnahme in die
Transfervorrichtung 1 aufweist. Außerdem weist der obere Stutzen 8 ein
erstes Ventil 12 auf, welches als über einen Ventilgriff 12a handbedienbares
Klappenventil mit einer Klappe 12b ausgebildet ist. Mit
dem in 1 geschlossenen Ventil 12 kann ein Durchgangsquerschnitt
des oberen Stutzens 8 gesperrt oder geöffnet werden, wobei in den Figuren
durch gestrichelt dargestellte umrisse der Klappe 12b die
Offenstellung angedeutet ist. Im unteren Stutzen 9 ist
ein gleichartiges und entsprechend dargestelltes zweites Ventil 13 mit
Klappe 13b untergebracht, welches ebenfalls geschlossen
ist. Am unteren Ende des zylindrischen unteren Stutzens 9 ist um
eine Auslassöffnung 14 eine
Schraubkupplung mit einem Schraubring 15 zur Ankupplung
z.B. an ein Rohrstück 16 ausgebildet.
Das Rohrstück 16 ist
mit einer Flansch 17 fest an der Bodenplatte 4 verschraubt
und besitzt zur Verschraubung mit dem Schraubring 15 ein
Gewindestück 16a an
seinem oberen Ende.
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Durch
Absenken der Transfervorrichtung 1 nach unten kann diese
fest am Transportwagen 2 angekuppelt werden siehe 2,
indem eine feste und dichte Schraubverbindung mit dem Schraubring 15 und
dem Gewindestück 16a eingerichtet
wird, beispielsweise von Hand mit einem Flanschringschlüssel. Außerdem ist
außen
am Puffergefäß 7 im
Bereich des größten Außendurchmessers
ein beispielsweise ringförmig
geschlossener Aufsetzring 17 vorgesehen, der in der fest
am Transportwagen 2 angebrachten Position beispielsweise
an vier Auflagepunkten eines oberen Gestellrahmens 5a des
Wagengestells 5 aufliegt bzw. daran gesichert ist.
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In 3 und 4 sind
die Schritte bei der Vorbereitung der Transfervorrichtung 1 im
Transportwagen 2 für
ein anschließendes
Einfüllen
eines Prozessstoffes illustriert. Zunächst wird der obere Stutzen 8 ggf.
mit dem Ventil 12 und einer später noch näher beschriebenen Spülanordnung 18 vom
Puffergefäß 7 abgenommen,
z.B. durch Lösen
eines Schnellspannringes. Anschließend wird ein Einfülltrichter 19 am
oberen Ende des Puffergefäßes 7 an
Stelle des Stutzens 8 insbesondere ebenfalls mit einem Schnellspannring
angekuppelt. In 4 ist der Zustand des noch etwas
vom Puffergefäß 7 beabstandeten
Einfülltrichters 19 noch
vor dem Ankuppeln gezeigt. Das Ventil 12 kann auch am Puffergefäß 7 angebracht
verbleiben (nicht gezeigt). Das Befüllen kann von Hand oder automatisiert
stattfinden. Nach dem nicht dargestellten Befüllvorgang sammelt sich der
eingefüllte
Prozessstoff oberhalb der in Verschlussstellung befindlichen Klappe 13b im
Puffergefäß 7 an.
Zur Bestimmung der eingefüllten
Prozessstoffmenge z.B. durch Abwiegen kann der Transportwagen 2 mit
der Transfervorrichtung 1 auf einer Aufsetzplatte einer
Waage positioniert sein.
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Nach
dem Einfüllen
des Prozessstoffes in das Puffergefäß 7 und dem Schließen des
in der Regel am Puffergefäß 7 angebrachten
Ventils 12 wird der Einfülltrichter 19 abgenommen
und der obere Stutzen 8 ergänzt und wieder fest und dicht
am Puffergefäß 7 angebracht.
Anschließend
kann der Transportwagen 2 mit der befüllten Transfervorrichtung 1 an
ein Prozessgerät,
beispielsweise einen Prozessreaktor 21 herangeführt werden.
Dies kann wie in 5 angedeutet durch eine Gabelstapleranordnung 20 erfolgen.
In 6 ist die vom Transportwagen 2 abgenommene
Transfervorrichtung 1 im fest an dem Prozessreaktor 21 angebrachten
Zustand gezeigt. Der Anschluss der Transfervorrichtung 1 an
dem Prozessreaktor 21 erfolgt durch die Verbindung der
Transfervorrichtung 1 mit einem stationären Anschlussstutzen 22,
welcher oberhalb des Prozessreaktors 21 fest an diesem
angeordnet ist. Der Anschlussstutzen 22 umfasst einen Ringflansch 23 zur festen
Verschraubung mit einem Kopfstutzen 24 des Prozessreaktors 21.
Der rohrförmig
ausgebildete Anschlussstutzen 22 weist ein drittes Ventil 25,
das ebenfalls als Klappenventil ausgestaltet ist, und an seinem
oberen Ende ein Gewindestück 22a auf.
Die dichte Verbindung der Transfervorrichtung 1 am Anschlussstutzen 22 erfolgt
durch die Verschraubung des Schraubrings 15 mit dem Gewindestück 22a.
Im Zustand gemäß 6 sind
sämtliche
Ventile 12, 13 und 25 in geschlossener
Position. Damit wird ein Zwischenraum 22b zwischen dem
zweiten Ventil 13 und dem dritten Ventil 25 realisiert,
in welcher sich zum Beispiel Umgebungsluft befinden kann. Im Inneren des
Prozessreaktors 21 befindet sich in der Regel ein bestimmtes
Gas, beispielsweise ein Inertgas, wie Stickstoff. Um zu gewährleisten,
dass durch das Einfüllen
des Prozessstoffes aus dem Zwischenraum 22b keine Gase
aus der Zwischenkammer 22b in das Innere des Prozessreaktors 21 gelangen
kann, muss die Zwischenkammer 22b gespült bzw. mit dem Gas aus dem
Inneren des Prozessreaktors 21 gasdurchflutet werden. Hierzu
wird wie in 7 stark schematisch dargestellt
bei geschlossenem Ventil 13 das Ventil 25 aus
der behandelt sein, beispielsweise durch Elektropolieren. Dabei
lassen sich beispielsweise mittlere Oberflächenrauhigkeiten von groß Ra < 0,2 μm erreichen.
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Um
nahezu ca. 100 % des Prozessstoffes aus der Transfervorrichtung 1 in
den Prozessreaktor 21 überführen zu
können,
wird in der Regel mit der Spülanordnung 18 beispielsweise
mit einer Spülflüssigkeit
bzw. einer Prozessflüssigkeit
am Einsatzort nachgespült,
im sogenannten CIP(clean in place)-System. In 9 ist
der Zustand beim Nachspülen
mit angedeuteten Sprühstrahlen
im Innern der Transfervorrichtung 1 und des Anschlussstutzens 22 gezeigt. Über einen
an die Spülanordnung 18 angekuppelten
Zuführschlauch 26 wird
dazu Spülflüssigkeit über einen
Kugelhahn 18a, eine Spülleitung 18b bis
zu einem Spülkopf 18c im
Inneren des oberen Stutzens 8 eingebracht wird. Der Spülkopf 18c kann insbesondere
als Kugelkopf mit in unterschiedliche Raumrichtungen ausgerichtete
Sprühöffnungen
ausgebildet sein. Somit kann nahezu die gesamte Innenoberfläche der
Transfervorrichtung 1 ausgespült werden, so dass noch an
Innenwandungen anhaftende Prozessstoffpartikel abgelöst und nach
unten in den Prozessreaktor 21 gespült werden können. Nach dem Spülvorgang
und dem Schließen
des Kugelhahns 18a und des Ventils 25 kann die
Transfervorrichtung 1 durch Lösen des Schraubrings 15 vom
Anschlussstutzen 22 gelöst
und entfernt werden, z.B. zurück
auf den Transportwagen 2 gesetzt werden. Anschließend erfolgt
gegebenenfalls eine Nachreinigung, Trocknung bzw. Wartung der Transfervorrichtung.
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In 6 bis 9 sind
neben den beschriebenen Einrichtungen auch Teile von Peripherieeinrichtungen
seitlich bzw. oberhalb des Prozessreaktors 21 gezeigt:
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10 zeigt
schematisiert die vereinzelten Komponenten der zusammensetzbaren
Transfervorrichtungen 1 und einen Ausschnitt des Kopfstutzens 24.
Außerdem
ist in 10 neben dem Puffergefäß 7 gemäß der 1 bis 9 eine
alternative Ausgestaltung eines Puffergefäßes in Form eines im Wesentlichen
zylindrischen Puffergefäßes 27 dargestellt,
welches in der Funktion dem Puffergefäß 7 entspricht. Die
Transfervorrichtung 1 gemäß 10 besteht
beispielsweise aus folgenden, insbesondere mit wenigen Handgriffe
mittels Spannringen (nicht dargestellt) zusammensetzbaren Komponenten,
beginnend am oberen Ende der Transfervorrichtung 1: obere
Stutzen 8 mit Spülanordnung 18,
erstes Ventil 12, Puffergefäß 7 bzw. 27,
zweites Ventil 13, unterer Stutzen 9 mit Schraubring 15,
Anschlussstutzen 22 mit drittem Ventil 25, wobei
das Ventil 25 ebenfalls als Einzelkomponente am Anschlussstutzen 22 lösbar angebracht
werden kann. Die Vereinzelung der Transfervorrichtung bzw. des Anschlussstutzens 22 ist
insbesondere zur Reinigung, Wartung oder zum Austausch einzelner
Komponenten vorteilhaft. Am oberen Ende des Kopfstutzens 24 ist
ein Schraubdeckelverschluss 29 zum Verschließen des
Prozessreaktors 21 ausgebildet ist. Außerdem kann das obere Ende
des Anschlussstutzens 22 über einen Schraubdeckel 28 dicht
verschlossen werden.
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Prinzipiell
kann eine Transfervorrichtung zum Beispiel aus einer mobilen Einheit
und einer stationären
Einheit bestehen, wobei die stationäre Einheit aus dem Anschlussstutzen 22 mit
dem Gewindestück 22a,
dem dritten Ventil 25 und dem Ringflansch 23 gebildet
wird. Die mobile Einheit entspricht dann der in den Figuren gezeigten
Transfervorrichtung 1.
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- 1
- Transfervorrichtung
- 2
- Transportwagen
- 3
- Fahrrollen
- 4
- Bodenplatte
- 5
- Wagengestell
- 5a
- Gestellrahmen
- 6
- Handgriff
- 7
- Puffergefäß
- 8
- Stutzen
- 9
- Stutzen
- 10
- Deckel
- 11
- Schauglas
- 12
- Ventil
- 12a
- Ventilgriff
- 12b
- Klappe
- 13
- Ventil
- 13a
- Ventilgriff
- 13b
- Klappe
- 14
- Auslassöffnung
- 15
- Schraubring
- 16
- Rohrstück
- 16a
- Gewindestück
- 17
- Aufsetzring
- 18
- Spülanordnung
- 18a
- Kugelhahn
- 18b
- Spülleitung
- 18c
- Spülkopf
- 19
- Einfülltrichter
- 20
- Gabelstapler-Anordnung
- 21
- Prozessreaktor
- 22
- Anschlussstutzen
- 22a
- Gewindestück
- 22b
- Zwischenkammer
- 23
- Ringflansch
- 24
- Kopfstutzen
- 25
- Ventil
- 26
- Zuführschlauch
- 27
- Puffergefäß
- 28
- Schraubdeckel
- 29
- Schraubdeckelverschluss