DE102005007681A1 - Verfahren und Einrichtung zur Hörrundfunk-Versorgung und zur Übertragung von Durchsagen in Tunneln - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Hörrundfunk-Versorgung und zur Übertragung von Durchsagen in Tunneln Download PDFInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren und einer Einrichtung zur Hörrundfunk-Versorgung und zur Übertragung von Durchsagen in Tunneln ist vorgesehen, dass aus empfangenen Hörrundfunksignalen Multiplexsignale mit Audiokomponenten und Zusatzkomponenten abgeleitet werden und dass bei Bedarf anstelle der Audiokomponenten Durchsagesignale und die Zusatzkomponenten ständig an im Tunnel verlegte Antennen weitergeleitet werden.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Hörrundfunk-Versorgung und zur Übertragung von Durchsagen in Tunneln.
- In Straßentunneln wird eine Versorgung mit UKW-Hörrundfunk in der Regel durch Aufbereitung der terrestrisch empfangbaren Programme und Abstrahlung über im Tunnel als Antennen verlegte Schlitzkabel realisiert. Dabei werden die Hörrundfunkprogramme einschließlich der Zusatzkomponenten, insbesondere RDS-, VRF-, TMC- oder NAV-Informationen unverändert über ein Zusammenführungsnetzwerk an Einspeisepunkte der Schlitzkabel geführt.
- Betriebliche Durchsagen erfolgen in der Regel über Lautsprecheranlagen im Tunnelbereich. Um die Verständlichkeit halbwegs sicherzustellen, ist es erforderlich, die Hörrundfunkversorgung im gesamten Tunnelbereich abzuschalten. Dies führt aber dazu, dass während der Fahrt durch den Tunnel auch keine Verkehrsfunk- und RDS-Signale empfangen werden. Die Ausgabe und Speicherung wichtiger Informationen während dieser Zeit unterbleiben also. Außerdem kann es bei der Ausfahrt aus dem Tunnel zu einem neuer RDS-Suchlauf kommen.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass aus empfangenen Hörrundfunksignalen Multiplexsignale mit Audiokomponenten und Zusatzkomponenten abgeleitet werden und dass bei Bedarf anstelle der Audiokomponenten Durchsagesignale und die Zusatzkomponenten ständig an im Tunnel verlegte Antennen weitergeleitet werden.
- Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass Betriebsdurchsagen, die in einem Tunnel meist sicherheitsrelevante Inhalte aufweisen, unmittelbar aus den Autolautsprechern ertönen. Dadurch wird eine Beeinträchtigung der Verständigung durch Motorenlärm und die schlechte Akustik im Tunnel vermieden und die Fenster der Fahrzeuge können geschlossen bleiben, wodurch weniger Abgase in den Innenraum der Fahrzeuge eindringen. Ferner bleibt die Einstellung der Hörrundfunkprogramme während der Fahrt durch den Tunnel und auch nach der Ausfahrt aus dem Tunnel erhalten, so dass kein neuer RDS-Suchlauf erfolgen muss.
- Eine vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass die Multiplexsignale jeweils einem Programmsender und die Zusatzkomponenten je einem Durchsagesender zugeführt werden, dass die Durchsagesender mit Durchsagesignalen beaufschlagt werden und dass die in dem Tunnel verlegten Antennen bei Durchsagen auf die Durchsagesender und ansonsten auf die Programmsender geschaltet werden. Bei dieser Ausführungsform werden je Hörrundfunkprogramm, das weitergeleitet werden soll, zwei Sender benötigt, unabhängig davon für wie viele Tunnelröhren eine unabhängige Umschaltung auf Durchsagen erfolgen soll.
- Bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist daher vorgesehen, dass bei Tunneln mit mehreren Röhren die Umschaltung für einzelne Röhren erfolgt.
- Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass die Audiokomponenten wahlweise mit Durchsagesignalen und die Zusatzkomponenten ständig einem Sender zugeführt werden, dessen Ausgangssignal den Antennen zugeleitet wird. Für diese Ausführungsform wird zwar nur ein Sender je zu empfangendem Hörrundfunksender benötigt, wenn eine Differenzierung der Durchsagen nach Tunnelröhren nicht vorgenommen werden soll. Ansonsten wird die entsprechende Anzahl von Sendern je Tunnelröhre benötigt.
- Die Erfindung umfasst ferner eine Einrichtung zur Hörrundfunk-Versorgung und zur Übertragung von Durchsagen in Tunneln, die dadurch gekennzeichnet ist, dass für jeweils einen Hörrundfunksender, der im Tunnel empfangbar sein soll, ein Empfänger mit einem Multiplexsignalausgang vorgesehen ist, dass an den Ausgang ein Programmsender, dem das Multiplexsignal als Modulationssignal zugeführt wird, und über einen Bandpass im Bereich der Zusatzkomponenten ein Durchsagesender angeschlossen ist, dem ferner das Durchsagesignal als Modulationssignal zuführbar ist, und dass die Ausgänge der Durchsagesender über eine erste und die Ausgänge der Programmsender über eine zweite Sternpunktweiche mit Eingängen einer Koppelmatrix verbunden sind, deren Ausgänge an die im Tunnel verlegten Antennen angeschlossen sind.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung anhand mehrerer Figuren dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
-
1 ein erstes Ausführungsbeispiel, -
2 ein zweites Ausführungsbeispiel und -
3 das Spektrum eines Multiplexsignals. - Dem Ausführungsbeispiel nach
1 können über eine Antenne oder über ein Kabel Hörrundfunksignale im UKW-Bereich zugeführt werden, die an den Eingängen1 bis4 von Empfängern (Tunern) anliegen. Für jedes zu empfangende Programm ist ein Tuner6 , ein Multiplexverteiler7 , ein Bandpass8 , ein Durchsagesender9 und ein Programmsender10 vorgesehen. Das von dem jeweiligen Tuner6 erzeugte Multiplexsignal MPX wird über den MPX-Verteiler dem Programmsender10 unmittelbar zugeführt, so dass am Ausgang der Programmsender10 – wieder auf UKW-Frequenzen moduliert – die vier empfangenen Programme zur Verfügung stehen. - Die Bandpässe
8 leiten vom Multiplexsignal MPX nur die RDS- und VRF-Komponenten jeweils zu einem Modulationseingang der Durchsagesender9 weiter, welche über andere Eingänge das dem Eingang5 der Einrichtung zugeführte Durchsagesignal erhalten, das lediglich von dem Summensignal (L + R)/2 gebildet wird, da für die Durchsage kein Stereoeffekt erforderlich ist. Die von den Durchsagesendern9 abgegebenen hochfrequenten Signale sind demnach mit den Zusatzkomponenten RDS und VRF des empfangenen Multiplexsignals und bei Bedarf mit dem Durchsagesignal moduliert. - Die Ausgänge der Durchsagesender
9 werden zu einem ersten Sternpunkt11' einer Sternpunktweichen-Anordnung11 und die Ausgangssignale der Programmsender10 einem zweiten Sternpunkt11'' zugeführt. Die Anordnung11 weist jeweils vier Ausgänge je Sternpunkt auf, die mit einer Koppelmatrix12 verbunden sind, mit der wahlweise der Sternpunkt11' oder der Sternpunkt11'' mit Ausgängen13 bis16 verbindbar sind, an welche in nicht dargestellter Weise die im Tunnel als Antennen verlegte Schlitzkabel angeschlossen sind. Für jede der Tunnelröhren kann unabhängig voneinander vom Empfang der Hörrundfunkprogramme auf Durchsage umgeschaltet werden. - Die Einrichtung nach
1 ist modular aufgebaut, damit im Störungsfall einzelne Baugruppen getauscht werden können, ohne die gesamte Einrichtung außer Betrieb nehmen zu müssen. Als 57 kHz-Bandpass8 eignet sich ein programmierbares digitales IC-Filter. - Bei dem Ausführungsbeispiel nach
2 ist je zu empfangendem Hörrundfunkprogramm (Eingänge 1 bis n) ein Tuner6 , ein Multiplexverteiler7 und ein Bandpass8 vorgesehen. Ein Sender21 ist über einen Umschalter22 mit dem empfangenen Multiplexsignal MPX beaufschlagt, wenn keine Durchsage erfolgt. Der Umschalter22 befindet sich dann in der unteren Stellung. Die RDS- und VRF-Komponente des Multiplexsignals wird vom Bandpass8 einem ersten Eingang eines Addierers23 zugeführt, dessen anderem Eingang das Durchsagesignal von einem Eingang5 zuführbar ist. Der Ausgang des Addierers23 ist mit dem oberen Eingang des Umschalters22 verbunden, so dass in der oberen Stellung des Umschalters22 dem Sender das Durchsagesignal zusammen mit den RDS- und VRF-Komponenten des empfangenen Signals zugeführt wird. - Der Einfachheit halber sind in
2 lediglich Einrichtungen zum gleichzeitigen Empfang von zwei Programmen dargestellt. Es können jedoch beliebig mehr je nach Erfordernissen im Einzelnen sein. Die Ausgänge der Sender21 werden in einer Sternpunktweiche24 zusammengefasst und stehen an einem Ausgang25 zur Weiterleitung an eine oder mehrere Antennen zur Verfügung. Diese Ausführung lässt jedoch keine Durchsage in einer einzelnen Röhre zu, während in den nicht betroffenen Röhren das normale Hörfunkprogramm weiterläuft. -
3 zeigt das Spektrum des im UKW-Hörrundfunk üblichen Multiplexsignals mit einem Audio-Summensignal (L + R)/2, einem Pilotton mit der Frequenz von 19 kHz, den beiden Differenzsignalen (L – R)/2, dem VRF-Träger bei 57 kHz und den RDS-Seitenbändern. Das in den Einrichtungen nach den1 und2 vorgesehene Bandfilter hat etwa den Verlauf26 .
Claims (5)
- Verfahren zur Hörrundfunk-Versorgung und zur Übertragung von Durchsagen in Tunneln, dadurch gekennzeichnet, dass aus empfangenen Hörrundfunksignalen Multiplexsignale mit Audiokomponenten und Zusatzkomponenten abgeleitet werden und dass bei Bedarf anstelle der Audiokomponenten Durchsagesignale und die Zusatzkomponenten ständig an im Tunnel verlegte Antennen weitergeleitet werden.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Multiplexsignale jeweils einem Programmsender und die Zusatzkomponenten je einem Durchsagesender zugeführt werden, dass die Durchsagesender mit Durchsagesignalen beaufschlagt werden und dass die in dem Tunnel verlegten Antennen bei Durchsagen auf die Durchsagesender und ansonsten auf die Programmsender geschaltet werden.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei Tunneln mit mehreren Röhren die Umschaltung für einzelne Röhren erfolgt.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Audiokomponenten wahlweise mit Durchsagesignalen und die Zusatzkomponenten ständig einem Sender zugeführt werden, dessen Ausgangssignal den Antennen zugeleitet wird.
- Einrichtung zur Hörrundfunk-Versorgung und zur Übertragung von Durchsagen in Tunneln, dadurch gekennzeichnet, dass für jeweils einen Hörrundfunksender, der im Tunnel empfangbar sein soll, ein Empfänger mit einem Multiplexsignalausgang vorgesehen ist, dass an den Ausgang ein Programmsender, dem das Multiplexsignal als Modulationssignal zugeführt wird, und über einen Bandpass im Bereich der Zusatzkomponenten ein Durchsagesender angeschlossen ist, dem ferner das Durchsagesignal als Modulationssignal zuführbar ist, und dass die Ausgänge der Durchsagesender über eine erste und die Ausgänge der Programmsender über eine zweite Sternpunktweiche mit Eingängen einer Koppelmatrix verbunden sind, deren Ausgänge an die im Tunnel verlegten Antennen angeschlossen sind.
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DE102005007681A1 true DE102005007681A1 (de) | 2006-09-07 |
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AT376341B (de) * | 1981-11-06 | 1984-11-12 | Siemens Ag Oesterreich | Breitband-tunnelfunkanlage |
JP2003208682A (ja) * | 2002-01-15 | 2003-07-25 | Sohatsu System Kenkyusho:Kk | 道路トンネル情報提供装置 |
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2005
- 2005-02-19 DE DE200510007681 patent/DE102005007681A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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AT376341B (de) * | 1981-11-06 | 1984-11-12 | Siemens Ag Oesterreich | Breitband-tunnelfunkanlage |
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