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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Mobilgerät zur Standortbestimmung und
ein Betriebsverfahren für
ein derartiges Mobilgerät.
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Ferner
betrifft die vorliegende Erfindung ein System zur Standortbestimmung.
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Derartige
Mobilgeräte
und ein entsprechendes Betriebsverfahren für solche Mobilgeräte sind
beispielsweise von dem GPS (global positioning system)-System bekannt,
das mittels einer Vielzahl die Erde in einem nicht geostationären Orbit
umkreisender Satelliten eine Standortbestimmung des jeweiligen Mobilgeräts ermöglicht.
Hierzu wertet das Mobilgerät
permanent von mehreren Satelliten empfangene Signale aus und errechnet
aufgrund von Laufzeitunterschieden dieser Signale und mithilfe einer
gemeinsamen hochgenauen Zeitbasis den momentanen Standort des Mobilgeräts.
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Nachteilig
an dem GPS-System ist neben der Abhängigkeit von Satelliten und
den mit dem Betrieb der Satelliten einhergehenden hohen Kosten die
verhältnismäßig aufwendige
Signalverarbeitung in dem Mobilgerät. Ein weiterer Nachteil des
GPS-Systems und davon abhängiger
Ortsbestimmungssysteme besteht in der Möglichkeit, dass das GPS-System
in einen sog. „Selective
Availability" Modus
schaltbar ist, bei dem insbesondere in Krisenfällen eine Ausnutzung des GPS-Systems
zu militärischen
Zwecken verhindert werden soll, indem die Zeitbasis des GPS-Systems
mit einer vorgebbaren Ungenauigkeit beaufschlagbar ist, um die Präzision der
satellitenbasierten Ortsbestimmung zu verschlechtern.
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Demgemäß liegt
der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes
Mobilgerät,
ein System und ein Betriebsverfahren dafür anzugeben, bei dem insbesondere
eine einfache Signalverarbeitung möglich ist und gleichzeitig
die Flexibilität
des Mobilgeräts
erhöht
und eine genaue Standortbestimmung möglich ist.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Mobilgerät
der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass das Mobilgerät einen
Speicher zur zumindest temporären
Speicherung von mit dem Mobilgerät
aufgenommenen, vorzugsweise ortsabhängigen Umweltdaten aufweist,
und das auf eine vorzugsweise zentrale Datenbank zugreifen kann,
die Umweltdaten und diesen Umweltdaten zugeordnete Ortsinformationen
aufweist und/oder speichern kann.
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In
der Datenbank sind die ortsabhängigen
Umweltdaten zusammen mit zugehörigen
Ortsinformationen gespeichert. Dadurch ist es möglich, anhand von Umweltdaten
aus der Datenbank Ortsinformationen abzurufen. Beispielsweise können zur
Erstellung der Datenbank an verschiedenen bekannten Orten ortsabhängige Umweltdaten
ermittelt werden, die zusammen mit den Ortsinformationen in der
Datenbank gespeichert werden.
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Zur
Bestimmung seines momentanen Standorts nimmt das Mobilgerät an diesem
Standort vorherrschende Umweltdaten auf und übertragt sie an die Datenbank.
Anschließend
wird in der Datenbank eine Suche durchführt, bei der in Abhängigkeit
der zuvor von dem Mobilgerät
ermittelten Umweltdaten Ortsinformationen ermittelt werden, welche
zu den Umweltdaten gehören.
Diese Ortsinformationen werden danach von der Datenbank an das Mobilgerät übertragen.
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Auf
diese Weise ist mit dem erfindungsgemäßen Mobilgerät eine einfache
Standortbestimmung möglich,
ohne dass das Mobilgerät
selbst geeignet sein muss, eine komplexe Signalverarbeitung durchzuführen oder
sogar eine eigene Datenbank mit Ortsinformationen zu unterhalten.
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Die
Realisierung der Datenbank als zentrale Datenbank vereinfacht auch
die Wartung der Datenbank sowie das Hinzufügen ggf. noch nicht in der
Datenbank abgelegter Ortsinformationen und dergleichen. Im Gegensatz
zu herkömmlichen
Systemen, bei denen die Mobilgeräte
jeweils eine eigene Datenbank oder andere zu wartende bzw. zu pflegende
Datenbestände
aufweisen, ist bei der erfindungsgemäßen Lösung aufgrund der zentralen
Datenbank nur ein verhältnismäßig geringer
Aufwand zur Wartung bzw. zur Datenpflege erforderlich. Auch Sicherungskopien
und dergleichen sind von der zentralen Datenbank einfach erstellbar.
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Ein
Austausch der von der Datenbank zu bestimmten aufgenommenen Umweltdaten
ermittelten Ortsinformationen zwischen mehreren Mobilgeräten, die
sich an demselben Standort befinden, ist ebenfalls möglich. Hierdurch
wird die Datenbank entlastet, indem nur ein Mobilgerät an einem
unbekannten Standort eine Datenbankabfrage initiiert und nach Erhalt
der Ortsinformationen von der Datenbank diese mit anderen Mobilgeräten an demselben
Standort austauscht.
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Das
Mobilgerät
nimmt die Umweltinformationen vorzugsweise periodisch auf, so dass
aktuelle Umweltinformationen schon bereitstehen, falls z.B. ein
Nutzer des Mobilgeräts
sich verirrt hat und eine erfindungsgemäße Ortsbestimmung durchführen muss.
Ein periodischer Datenaustausch mit der Datenbank ist ebenfalls sehr
vorteilhaft, weil bei dieser Variante regelmäßig eine Ortsbestimmung durchführbar ist.
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Dieser
periodische Datenaustausch mit der Datenbank dient dabei nicht nur
der Vorhaltung aktueller Ortsinformationen. Vielmehr können vorzugsweise
regelmäßig von
dem Mobilgerät
aufgenommene und an die Datenbank gesandte Umweltdaten auch zu einem
Abgleich der Ortsinformationen und der weiteren Daten in der Datenbank
verwendet werden.
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Zur Übertragung
der Umweltdaten und/oder weiterer Daten weist das erfindungsgemäße Mobilgerät bei einer
weiteren sehr vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung eine Übertragungseinrichtung
auf. Die Übertragungseinrichtung
ist vorzugsweise zur Datenübertragung
mit der Datenbank und/oder einer eine oder mehrere Datenbanken aufweisenden
Zentrale und/oder mit anderen Mobilgeräten vorgesehen.
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Besonders
vorteilhaft ist bei einer weiteren Erfindungsvariante als Übertragungseinrichtung
ein Mobiltelefon und/oder ein Funkgerät oder dergleichen vorgesehen.
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In
Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist es auch möglich, das
Mobilgerät
als Mobiltelefon auszubilden und/oder das Mobilgerät zumindest
teilweise insbesondere in Form eines kundenspezifischen integrierten
Schaltkreises (integrated circuit, IC) zu realisieren und/oder in
einem herkömmlichen
Mobiltelefon zu integrieren.
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Bei
dieser Variante der Erfindung kann eine für das Mobiltelefon erforderliche
Datenverarbeitungseinrichtung wie z.B. ein digitaler Signalprozessor
(DSP) gleichzeitig zur Realisierung der Funktionen des erfindungsgemäßen Mobilgeräts eingesetzt
werden, wodurch geringere Herstellungskosten und ein geringer Bedarf
an Einbauraum für
das Mobilgerät
möglich
sind. Ebenso ist es möglich,
eine für
das Mobiltelefon verwendete Antenne auch zur Aufnahme von Umweltdaten
für das
Mobilgerät
zu verwenden.
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Gemäß einer
weiteren Erfindungsvariante ist es auch möglich, dass das Mobilgerät eine eigene
Datenverarbeitungseinrichtung aufweist, beispielsweise in Form eines
Mikrocontrollers oder eines DSP.
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Die
von dem Mobilgerät
aufzunehmenden Umweltdaten umfassen eine oder mehrere der folgenden Informationen:
insbesondere von terrestrischen Quellen hervorgerufene elektromagnetische
Wellen vorzugsweise verschiedener Frequenzbereiche, Uhrzeit, Referenz-Ortsinformationen,
optische Signale, insbesondere Bilder, Luftdruck, Temperatur, Luftfeuchtigkeit,
Erdmagnetfeld und dergleichen.
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Unter
als Umweltdaten auswertbaren elektromagnetischen Wellen werden im
Sinne der vorliegenden Erfindung beispielsweise Signale von terrestrischen
Sendern wie z.B. Radiosendern verstanden, wobei die Signale verschiedene
Frequenzbereiche aufweisen können.
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Bei
Signalen von Radiosendern sind beispielsweise Ultrakurzwellen-(UKW)-
und/oder Mittelwellen-(MW)- und/oder Langwellen (LW)-Signale verwendbar.
Ferner ist es möglich,
Signale von Zeitzeichensendern (DCF77) und/oder von insbesondere
Langwellen ausstrahlenden Spezialsendern zur terrestrischen Ortung
(z.B. LORAN-C) zu verwenden.
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Der
Empfang von Signalen eines Zeitzeichensenders kann gleichzeitig
zur Bereitstellung einer Referenz-Zeitsignals für das Mobilgerät verwendet
werden. Bei der Kombination des Mobilgeräts mit einem herkömmlichen
Mobiltelefon kann auch dessen Systemzeit oder eine über das
zugehörige
Mobilfunknetz übertragbare
Zeit als Referenz-Zeitsignal für
das Mobilgerät
verwendet werden.
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Unter
Referenz-Ortsinformationen sind Ortsinformationen zu verstehen,
welche im Gegensatz zu dem erfindungsgemäßen Mobilgerät bzw. Betriebsverfahren
hierfür
durch andere Systeme wie z.B. GPS oder weitere herkömmliche
Systeme erhalten werden. Diese Referenz-Ortsinformationen können insbesondere
zu einem Aufbau der bereits beschriebenen vorzugsweise zentralen
Datenbank verwendet werden, die die ortsabhängigen Umweltdaten sowie Ortsinformationen
aufweist und speichert.
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Auf
diese Weise ist ein sehr einfacher Aufbau und Abgleich der Datenbank
möglich,
indem bereits existierende GPS-Geräte weiterverwendet werden.
Sobald die Datenbank hinreichend viele Umweltdaten und Ortsinformationen
hierzu aufweist, kann auf die Referenz-Ortsinformationen verzichtet
werden, so dass die Erfindung unabhängig von den herkömmlichen
Systemen und deren Nachteilen arbeitet.
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Bei
einer sehr vorteilhaften Erfindungsvariante weist das Mobilgerät einen
eigenen global positioning system (GPS)-Empfänger
auf, der beispielsweise in einer Datenverarbeitungseinrichtung des
Mobilgeräts
integrierbar oder zumindest mit dieser verbindbar ist.
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Prinzipiell
ist es auch möglich,
als Umweltdaten weitere ortsabhängige
physikalische Daten zu verwenden wie z.B. optische Signale, insbesondere
Bilder. Dabei ist es denkbar, auf diese Weise erhaltene Bilder computergestützt in einer
Zentrale auswerten zu lassen oder von einem speziell hierfür vorgesehenen
Dienst, bei dem Personen in einer Zentrale zur Auswertung der Bilder
vorgesehen sind und bei dem in Abhängigkeit der Auswertung und/oder
der Bilder Informationen zurück
an das Mobilgerät übertragbar
sind. Bei diesen Informationen kann es sich beispielsweise auch
um Ortsinformationen handeln, sehr vorteilhaft aber auch beispielsweise
um Informationen betreffend den abgebildeten Ort oder dessen Umgebung.
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Auf
diese Weise lässt
sich beispielsweise eine Dienstleistungszentrale realisieren, bei
der erfahrenes Personal in einer Zentrale den Bediener des Mobilgeräts, bei
dem es sich beispielsweise um einen Wanderer handeln kann, in Abhängigkeit
der mit dem Mobilgerät
aufgenommenen und an die Zentrale übertragenen Bilder instruieren
kann, z.B. hinsichtlich einer Wanderroute oder betreffend gefährlicher
Routen und dergleichen.
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Damit
ist neben der einfachen Ermittlung des Standorts des erfindungsgemäßen Mobilgeräts die Bereitstellung
einer Reihe weiterer Dienste möglich.
Diese Dienste können
bei der Ausbildung des Mobilgeräts als
Mobiltelefon beispielsweise direkt von dem entsprechenden Mobilfunkbetreiber
angeboten oder auch dritten Anbietern zur Nutzung verfügbar gemacht
werden.
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Weitere
als ortsabhängige
Umweltdaten in Frage kommende Daten sind beispielsweise: Luftdruck, Temperatur,
Luftfeuchtigkeit, Erdmagnetfeld und dergleichen.
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Zur
Aufnahme der Umweltdaten ist das Mobilgerät mit entsprechenden Sensoren
ausgestattet. Insbesondere weist das erfindungsgemäße Mobilgerät bei einer
sehr vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung einen Empfänger
insbesondere zum Empfang elektromagnetischer Wellen auf.
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Mit
einem oder mehreren derartigen Empfängern können bei einer weiteren sehr
vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Mobilgeräts Empfangsspektren
aus den aufgenommenen elektromagnetischen Wellen gebildet werden.
Diese Empfangsspektren geben beispielsweise eine Leistungsdichte über der Frequenz
in einem interessierenden Frequenzbereich der aufgenommenen elektromagnetischen
Wellen an.
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Wird
beispielsweise ein UKW-Frequenzbereich auf diese Weise untersucht,
so erhält
man ein Empfangsspektrum, welches an den jeweiligen Sendefrequenzen
der UKW-Sender hohe Leistungsdichten über der jeweiligen UKW-Kanalbandbreite
aufweist und ansonsten geringe Leistungsdichten, die z.B. ein Grundrauschen
bei den Frequenzen zwischen den Sendefrequenzen der UKW-Sender darstellen.
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Der
erfindungsgemäße Empfänger muss
lediglich in der Lage sein, die vorstehend beschriebene Information über die
Leistungsdichten der jeweiligen Sender zu ermitteln, wozu keine
Auswertung z.B. von Phaseninformationen empfangener Signale oder
dergleichen erforderlich ist. Daher kann ein derartiger Empfänger vergleichsweise
einfach aufgebaut sein.
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Vorzugsweise
werden Empfänger
verwendet, welche zum Empfang von elektromagnetischen Wellen bestehender
Mobilfunknetze geeignet sind, insbesondere im Frequenzbereich von
800 MHz bis 2700 MHz, und/oder wie erwähnt zum Empfang von Radiosendern,
vorzugsweise in einem Ultrakurzwellen (UKW)- und/oder Mittelwellen
(MW)- und/oder Langwellenbereich (LW), und/oder zum Empfang von
Zeitzeichensendern und/oder von insbesondere langwelligen Spezialsendern
zur terrestrischen Ortung.
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Sehr
vorteilhaft ist hierbei die bereits vorhandene Infrastruktur der
verschiedenen Mobilfunknetze ausnutzbar, die insbesondere bei geringen
Größen der
Funkzellen eine genaue Ortsbestimmung erlaubt.
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Es
ist ebenso möglich,
anstelle vorhandener Sender auch Signale von extra hierfür vorgesehenen Sendern
auszuwerten, was beispielsweise in einer Fertigungsstrasse oder
allgemein in einem Industriebetrieb vorteilhaft sein kann.
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Als
weitere Umweltdaten kommen insbesondere auch die Signale von sog.
WLAN-hotspots oder von DECT-Basisstationen der allgemein auch als
Schnurlostelefon bezeichneten Telefonanlagen in Betracht.
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Schließlich ist
es auch möglich,
einzelne Sender dadurch vorzusehen, dass z.B. innerhalb eines Gebäudes eine
Hochfrequenzleitung verlegt wird, welche periodisch, d.h. z.B. in
verschiedenen Räumen,
eine Stichleitung oder dergleichen zur lokalen Auskopplung eines
Signals für
das Mobilgerät
aufweist, das zur Zentrale bzw. Datenbank gesendet werden kann,
wo wiederum eine entsprechende Ortsinformation ermittelt und ggf.
an das Mobilgerät
zurückgesandt
wird.
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Es
ist auch möglich,
verschiedene Zentralen vorzusehen, welche jeweils zur Verwirklichung
unterschiedlicher Dienste vorgesehen sind, wobei diese Dienste vorzugsweise
von einem Standort des Mobilgeräts abhängen.
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Ein
Beispiel für
einen solchen Dienst, der ohne weiteres landesweit oder sogar Europaweit
realisiert werden könnte,
ist eine zentrale Geschwindigkeitsüberwachung mittels des erfindungsgemäßen Mobilgeräts und des
entsprechenden Betriebsverfahrens.
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Zur
zentralen Geschwindigkeitsüberwachung
wird beispielsweise ein zu überwachendes
Kraftfahrzeug mit dem erfindungsgemäßen Mobilgerät ausgestattet.
Das Mobilgerät
nimmt wie vorstehend beschrieben periodisch Umweltdaten auf und
sendet diese mittels seiner Übertragungseinrichtung
an die Zentrale zur Geschwindigkeitsüberwachung. Alternativ können die
Umweltdaten auch an eine allgemein hierfür vorgesehene Zentrale gesendet werden,
welche die Umweltdaten dann jeweils einer entsprechend spezialisierten
Zentrale zuleitet.
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Die
zur zentralen Geschwindigkeitsüberwachung
vorgesehene Zentrale wertet die von dem zu überwachenden Kraftfahrzeug
erhaltenen Umweltdaten z.B. durch Erstellen eines Weg-Zeit-Diagramms aus und kann
daraus auf einfache Weise bestimmen, ob das Kraftfahrzeug eine zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten
hat. Eine photographische oder sonstige personalintensive Beobachtung
des Kraftfahrzeugs vor Ort ist nicht mehr erforderlich. Um die beschriebene
Geschwindigkeitsüberwachung
durchführen
zu können,
muss das Mobilgerät
mit einer vorzugsweise elektronischen, sabotagesicheren Teilnehmerkennung
ausgestattet sein, und die Zentrale muss eine Datenbank über die
jeweilig zulässigen
Höchstgeschwindigkeiten
aufweisen.
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Alternativ
ist es auch möglich,
dass die Auswertungen in Form von z.B. Weg-Zeit-Diagrammen zunächst gespeichert
werden und ein Vergleich mit zulässigen
Höchstgeschwindigkeiten,
ebenso wie eine Abrechnung bzw. Information des Fahrers des überwachten
Kraftfahrzeugs, gesammelt z.B. jeweils am Monatsende erfolgen.
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Durch
eine derartige Geschwindigkeitsüberwachung
kann eine aufwendige Wartung herkömmlicher stationärer und/oder
mobiler Anlagen entfallen, und die dadurch frei werdende personelle
Kapazität
ist für
sinnvollere Zwecke einsetzbar.
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Ganz
besonders vorteilhaft ist mit dem erfindungsgemäßen Mobilgerät und dem
Betriebsverfahren hierfür
auch eine zentrale Mauterfassung möglich, die nachstehend beschrieben
ist.
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Analog
zu der vorstehend beschriebenen zentralen Geschwindigkeitsüberwachung
wird ein zu überwachendes
Kraftfahrzeug mit einem Mobilgerät
mit Teilnehmerkennung ausgestattet. Für im Inland betriebene Kraftfahrzeuge
kann die Ausstattung mit dem erfindungsgemäßen Mobilgerät bereits
ab Werk erfolgen; eine einfache Nachrüstung ist ebenso möglich.
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Im
Gegensatz zu herkömmlichen
Mautsystemen wie z.B. dem unter der Bezeichnung „Toll Collect" vertriebenen Mautsystem
ist das erfindungsgemäße Mobilgerät ebenso
einfach wie ein Mobiltelefon in das zu überwachende Kraftfahrzeug „einbaubar":
eine entsprechende
Halterung und ggf. ein Anschluss zur Stromversorgung reichen aus.
Es ist keine Anbringung einer GPS-Antenne oder weiterer Komponenten
wie z.B. separater Bordgeräte
erforderlich.
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Dieser
einfache Einbau ermöglicht
auch die Ausstattung ausländischer
Fahrzeuge z.B. direkt an einer Landesgrenze mit wenigen Handgriffen
z.B. im Rahmen einer üblichen
Zollkontrolle.
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Nach
dem Einbau nimmt das Mobilgerät
wie beschrieben periodisch Umweltdaten auf und sendet diese an eine
Mautzentrale, welche eine Datenbank zur Positionsbestimmung des
Mobilgeräts
aufweist. In der Mautzentrale wird eine Fahrstrecke des überwachten
Kraftfahrzeugs gespeichert und z.B. bei Verlassen des Landes oder
auch zu vorgegebenen Zeiten ausgewertet und auf dieser Basis werden
fällige
Mautgebühren
berechnet, die u.U. direkt elektronisch an den Betreiber des Kraftfahrzeugs
weitergeleitet werden können.
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Das
erfindungsgemäße Mobilgerät ermöglicht somit
eine im Vergleich zu herkömmlichen
Systemen wie z.B. Toll Collect eine weitaus einfachere Mautgebührenermittlung
und kostengünstigere
Mobilgeräte,
die keinen Satellitenempfang benötigen
und auch keine lokal gespeicherte Landkarte aufweisen müssen, weil
der Hauptteil der Datenverarbeitung in der Zentrale durchgeführt wird.
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Eine
weitere Anwendungsmöglichkeit
des erfindungsgemäßen Mobilgeräts besteht
in der Bereitstellung eines Taxidienstes, der aufgrund von dem Mobilgerät an eine
Zentrale bzw. deren Datenbank übertragenen
Umweltdaten den Standort des Mobilgeräts bzw. dessen Nutzers automatisch
ermitteln kann. Auf diese Weise kann der Nutzer des Mobilgeräts ein Taxi
rufen, ohne zuerst umständlich
seine Position durchzugeben bzw. zu ermitteln, was insbesondere
an unbekannten Orten wie z.B. fremden Großstädten eine sinnvolle Erleichterung
bietet.
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Ein
weiteres Einsatzfeld für
das erfindungsgemäße Mobilgerät ist das
Flottenmanagement, bei dem eine Vielzahl von Fahrzeugen z.B. eines
Speditionsunternehmens oder eines Kurierdienstes auf ihre aktuelle Position überwacht
und dementsprechend gesteuert werden müssen.
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Für das Flottenmanagement
sind aus dem Stand der Technik Verfahren bekannt, bei denen die
Kraftfahrzeuge jeweils eigene Satellitenantennen aufweisen und dementsprechend
hohe Anschaffungskosten für derartige
Fahrzeuge erforderlich sind.
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Anstelle
solcher Lösungen
kann jedes Fahrzeug der Flotte mit dem erfindungsgemäßen Mobilgerät ausgestattet
werden, das die von ihm aufgenommenen Umweltdaten beispielsweise
direkt an eine hierfür
eigens vorgesehene Leitstelle für
die Fahrzeugflotte überträgt. In der
Leitstelle wird wiederum die Position des Fahrzeugs bestimmt und
entsprechende Anweisungen sind an das Fahrzeug bzw. an andere Fahrzeuge übertragbar.
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Die Übertragung
der Daten von dem Mobilgerät
zu der jeweiligen Zentrale kann bei sämtlichen vorstehend genannten
Beispielen durch ein vorzugsweise in das Mobilgerät integriertes
Mobiltelefon erfolgen. Hierzu kann jeweils eine übliche Telefonverbindung verwendet
werden. Alternativ ist es auch möglich,
die Umweltdaten beispielsweise über
spezielle Signalisierkanäle
des jeweiligen Mobilfunknetzes zu übertragen.
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Zur
Nutzung verschiedener Zentralen können diese jeweils mit einer
eigenen Telefonnummer ausgestattet sein, unter der sie für das jeweilige
Mobilgerät
erreichbar sind.
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Damit
ist es auch möglich,
das erfindungsgemäße Mobilgerät in Gebieten
ohne spezielle Infrastruktur einzusetzen. Die Übertragung der Umweltdaten
wird wie ein normaler Telefonanruf zur Zentrale durchgeführt, was
aufgrund von zahlreichen Roaming-Abkommen zwischen verschiedenen
Mobilfunkbetreibern nahezu weltweit möglich ist.
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Bei
einer besonders vorteilhaften Variante des erfindungsgemäßen Mobilgeräts werden
aufgenommene Umweltdaten erst dann an eine Datenbank bzw. Zentrale übertragen,
wenn eine Speicherbelegung des dafür vorgesehenen Speichers einen
vorgebbaren Wert erreicht hat. Damit ist die Anzahl der Datenübertragungen
mit der Zentrale reduzierbar.
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Besonders
vorteilhaft werden die Umweltdaten gemäß einer weiteren Variante der
vorliegenden Erfindung im Mobilgerät komprimiert und/oder einer
ersten Verarbeitung unterzogen, um eine an die Zentrale zu übertragende
Datenmenge zu reduzieren.
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Eine
weitere sehr vorteilhafte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Mobilgeräts ist dadurch
gekennzeichnet, dass der Empfänger,
vorzugsweise in Abhängigkeit
von durch eine Zentrale bereitgestellten Informationen, hinsichtlich
einer Bandmittenfrequenz und/oder einer Bandbreite und/oder weiterer
Parameter einstellbar ist.
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Dadurch
ist es möglich,
den Empfänger
jeweils auf interessierende Signale einzustellen. Beispielsweise
weist die Zentrale bzw. die Datenbank neben den bisher beschriebenen
Informationen für
jede Ortsinformation auch eine Reihe von Parametern auf, die zur
Steuerung eines Empfängers
des Mobilgeräts
verwendbar sind. Z.B. kann es sich hierbei um Informationen über einen
Frequenzbereich handeln, den das Mobilgerät bzw. dessen Empfänger einstellen
sollte, wenn das Mobilgerät
in ein benachbartes Mobilfunknetz bewegt wird.
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Die
Speicherung solcher Informationen in der Zentrale ermöglicht einen
sehr einfachen und kostengünstigen
Aufbau des Empfängers.
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Neben
der Verwendung mehrerer Empfänger
in dem Mobilgerät
ist es auch möglich,
einen Empfänger vorzusehen,
der periodisch die interessierenden Frequenzbereiche scannt und
damit ebenfalls eine den bereits beschriebenen Empfangsspektren
entsprechende Information bereitstellen kann.
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Bei
einer weiteren sehr vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mobilgeräts ist der Empfänger zum
Empfang von elektromagnetischen Wellen bzw. Feldern von Freileitungen
und/oder Oberleitungen von Eisenbahnen und dergleichen geeignet,
wodurch eine weitere Verfeinerung von Ortsinformationen möglich ist.
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Alternativ
zu einer zentralen Datenbank ist es auch möglich, eine lokale, d.h. beispielsweise
in dem Mobilgerät
integrierte Datenbank mit Umweltdaten und zugehörigen Ortsinformationen vorzusehen.
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Als
eine weitere Lösung
der Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein Betriebsverfahren
für ein
Mobilgerät
zur Standortbestimmung gemäß Anspruch
15 angegeben.
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Besonders
vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Mobilgerät und das Betriebsverfahren
auch dazu einsetzbar, einen Funkzellenwechsel eines Mobiltelefons
zu steuern.
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Eine
noch genauere Standortbestimmung des Mobilgeräts ist gemäß einer weiteren vorteilhaften
Ausführungsform
der Erfindung mittels Extrapolation möglich.
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Sehr
vorteilhaft ist auch eine Weiterbildung der Erfindung, bei der eine
Zentrale Steuerinformationen an das Mobilgerät sendet, z.B. um den Empfänger des
Mobilgeräts
zu steuern.
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Eine
Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist dadurch gekennzeichnet, dass in dem Speicher des Mobilgeräts gespeicherte
Umweltdaten vorzugsweise zyklisch mit neu aufgenommenen Umweltdaten überschrieben
werden, wobei jeweils die ältesten
in dem Speicher gespeicherten Umweltdaten zuerst von den neu aufgenommenen
Umweltdaten überschrieben
werden.
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Ferner
ist es erfindungsgemäß möglich, von
einem global positioning system (GPS)-Empfänger ermittelte Ortsinformationen
als Referenz-Ortsinformationen zu verwenden. Der GPS-Empfänger kann
auch in das erfindungsgemäße Mobilgerät oder in
ein Mobiltelefon integriert werden, das seinerseits das die Funktionalität des erfindungsgemäßen Mobilgeräts bereitstellt.
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Besonders
vorteilhaft werden die von dem global positioning system (GPS)-Empfänger ermittelten
Ortsinformationen bei einer weiteren Verfahrensvariante automatisch
unter vorgebbaren Bedingungen und/oder periodisch gespeichert und/oder
als Referenz-Ortsinformationen verwendet.
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Als
noch eine weitere Lösung
der Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein System zur Standortbestimmung
gemäß Anspruch
28 angegeben.
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Weitere
Vorteile, Ausführungsformen
und Merkmale der Erfindung sind nachfolgend in der Figurenbeschreibung
mit Bezug auf die Zeichnung dargestellt, wobei
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1a eine
räumliche
Verteilung von Funkzellen eines Mobilfunknet
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1b den
Mobilfunksendern aus 1a zugeordnete Empfangspegel
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1c ein
erfindungsgemäß erhaltenes
Empfangsspektrum an einem ersten Ort zeigt,
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1d ein
erfindungsgemäß erhaltenes
Empfangsspektrum an einem zweiten Ort zeigt,
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2 ein
schematisches Blockschaltbild einer
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3 eine
erste Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Systems
zur Standortbestimmung zeigt,
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4a ein
Mobilfunkszenario aus dem Stand der Technik zeigt,
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4b das
Mobilfunkszenario aus 4a unter Verwendung einer Ausführungsform
der Erfindung zeigt,
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5a eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung zeigt,
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5b noch
eine weitere Ausführungsform
der Erfindung zeigt,
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6 eine
Ausführungsform
der Erfindung mit mehreren Zentralen z
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1a zeigt
schematisch eine räumliche
Verteilung von Funkzellen eines Mobilfunknetzes, die jeweils durch
Kreise symbolisiert sind. Durch eine Ziffer 1 bis 7 im
Zentrum eines Kreises ist eine Frequenz angegeben, welche in der
Funkzelle verwendet wird. Wie aus 1a ersichtlich,
arbeiten direkt benachbarte Funkzellen jeweils mit unterschiedlichen
Frequenzen 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7.
Den Funkzellen sind in 1a nicht abgebildete Mobilfunksender
zugeordnet.
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Gleiche
Frequenzen werden nur in solchen Funkzellen verwendet, die hinreichend
weit voneinander entfernt sind, so dass eine gegenseitige Störung auf
der betreffenden Frequenz ausgeschlossen ist. Bei der Verwendung
von sieben verschiedenen Frequenzen, wie in 1a abgebildet,
sind zwei Funkzellen mit derselben Frequenz durchschnittlich etwa
fünf Funkzellradien
voneinander entfernt.
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In 1b sind
die zu den in 1a abgebildeten Funkzellen gehörenden Mobilfunksender
abgebildet, die in Abhängigkeit
der von ihnen verwendeten Frequenz ebenfalls mit den Bezugszeichen 1 bis 7 gekennzeichnet
sind. Zusätzlich
ist in 1b ein Weg 100 eingezeichnet,
entlang dessen sich ein erfindungsgemäßes Mobilgerät 10 (vgl. 2)
bewegen kann.
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Das
Mobilgerät 10 nimmt
periodisch Umweltdaten in Form der von den Mobilfunksendern 1 bis 7 (1b)
ausgesandten Signale auf und bildet aus diesen Signalen Empfangsspektren,
wie sie beispielhaft und nicht maßstabsgerecht in 1c, 1d abgebildet
sind. Die Empfangsspektren geben eine spektrale Verteilung einer
vom Mobilgerät 10 empfangenen
elektrischen Leistung an, wobei im vorliegenden Fall speziell die
sieben erwähnten
Frequenzen bzw. Frequenzbereiche 1 bis 7 unterschieden
werden, die auf der Abszisse des gezeigten Diagramms angeordnet
sind.
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1c zeigt
hierbei ein Empfangsspektrum, wie es an einem Ort o_1 aus 1b von
dem Mobilgerät 10 aufgenommen
wird. Entsprechend der räumlichen
Nähe des
Ortes o_1 zu den Mobilfunksendern 1 und 3 weist
das Empfangsspektrum nach 1c bei
den Frequenzen 1 und 3 die stärksten Signale auf, während das
bei Frequenz 7 empfangene Signal vom Ort o_1 aus gesehen
am schwächsten
ist.
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1d zeigt
ein anderes Empfangsspektrum, wie es von dem Mobilgerät 10 (2)
z.B. an einem Ort o_2 aus 1b aufgenommen
wird. Entsprechend der räumlichen
Nähe des
Ortes o_2 zu den Mobilfunksendern 1 und 3 weist
auch das Empfangsspektrum nach 1d bei
den Frequenzen 1 und 3 die stärksten Signale auf, während beispielsweise
das bei Frequenz 7 empfangene Signal vom Ort o_2 aus gesehen
nicht mehr das schwächste
Signal darstellt, weil sich der Ort o_2 im Gegensatz zum Ort o_1
näher am
Mobilfunksender 7 befindet.
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Die
in 1c, 1d abgebildeten Empfangsspektren
können
zur weiteren Auswertung wie in 1b angedeutet
auch als Spaltenvektoren v_1, v_2 dargestellt werden, wobei die
Komponenten der Spaltenvektoren v_1, v_2 die Frequenzen bzw. Mobilfunksender
ihrer empfangenen elektrischen Leistung nach in absteigender Reihenfolge
geordnet enthalten. Das bedeutet, dass das stärkste Signal die erste Komponente des
Spaltenvektors angibt und das schwächste Signal die letzte Komponente.
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Wie
aus 1b ersichtlich kann auf diese Weise für jeden
Ort des Weges 100 ein entsprechender Spaltenvektor gebildet
werden, der sich jeweils von allen anderen Spaltenvektoren unterscheidet.
Damit ist es möglich,
den Spaltenvektoren, und damit auch den zugehörigen Empfangsspektren bzw.
den vom Mobilgerät 10 aufgenommenen
Umweltdaten eindeutig einen Ort z.B. entlang des Weges 100 zuzuordnen.
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Erfindungsgemäß ist mindestens
eine auch als Ortungszentrale bezeichnete Zentrale Z_1, vgl. 3, vorgesehen,
die eine Datenbank D aufweist. Die Datenbank D enthält für eine Vielzahl
von Orten, u.a. auch für
die Orte o_1, o_2 aus 1b, Empfangsspektren gem. 1c, 1d und/oder
daraus abgeleitete Spaltenvektoren v_1, v_2 (1b) oder
sonstige Informationen, die die von dem Mobilgerät 10 an den jeweiligen Orten
aufnehmbaren Umweltdaten repräsentieren.
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Neben
den die Umweltdaten betreffenden Informationen enthält die Datenbank
D (3) der Ortungszentrale Z_1 noch Ortsinformationen,
d.h. z.B. Informationen über
eine geographische Länge
bzw. Breite oder sonstige Ortsinformationen, die eine eindeutige
Standortangabe ermöglichen.
Diese Ortsinformationen sind dabei in der Weise mit den ebenfalls
in der Datenbank D gespeicherten Umweltdaten bzw. Spaltenvektoren oder
dergleichen verknüpft,
dass aufgrund vorgegebener Umweltdaten ein Standort bestimmbar ist,
an dem diese Umweltdaten, beispielsweise ein spezieller Spaltenvektor
oder ein Empfangsspektrum, ermittelbar ist.
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Mit
den in der Datenbank D enthaltenen Informationen ist es daher möglich, ausgehend
von bekannten Umweltdaten einen Standort zu bestimmen, an dem diese
Umweltdaten messbar sind.
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Auf
diese Weise ist das Mobilgerät 10 bzw.
dessen Benutzer in der Lage, mittels von dem Mobilgerät 10 aufgenommener
Umweltdaten eine Standortbestimmung durchzuführen. Hierzu nimmt das Mobilgerät 10 vorzugsweise
periodisch Umweltdaten auf. Solche Umweltdaten sind im vorliegenden
Fall elektromagnetische Wellen, die den von den Mobilfunksendern 1 bis 7 (1b)
ausgesandten Signalen entsprechen.
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Diese
ortsabhängigen
Umweltdaten werden, wie vorstehend beschrieben, als Empfangsspektrum oder
auch als Spaltenvektor oder dergleichen, vorzugsweise temporär in einem
Speicher 30 des in 2 schematisch
dargestellten Mobilgeräts 10 gespeichert.
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Wie
aus 2 ersichtlich, weist das Mobilgerät 10 neben
dem Speicher 30 auch einen Empfänger 20 auf, der zur
Aufnahme elektromagnetischer Wellen als Umweltdaten entsprechend
ausgebildet ist. Falls weitere Umweltdaten aufzunehmen sind, können weitere
Empfänger 20 in
dem Mobilgerät 10 vorgesehen
sein, welche mit entsprechenden Sensoren ausgestattet sind.
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Zur
Aufnahme elektromagnetischer Wellen weist der Empfänger 20 eine
einstellbare Bandmittenfrequenz und/oder Bandbreite auf sowie einen
steuerbaren Eingangsabschwächer
und/oder Eingangsverstärker, mit
dem ein zu empfangendes Signal verstärkt oder abgeschwächt werden
kann.
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Der
Empfänger 20 ist
mittels einem Bussystem 10a mit dem Speicher 30 sowie
einer Datenverarbeitungseinrichtung 50 verbunden, die u.a.
vom Empfänger 20 aufgenommene
Umweltdaten verarbeiten und den Speicher 30 verwalten kann.
Die Datenverarbeitungseinrichtung 50 ist beispielsweise
auch dazu vorgesehen, die aufgenommenen Umweltdaten zu Empfangsspektren
und/oder zu den beschriebenen Spaltenvektoren zu verarbeiten.
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Insgesamt
können
die Komponenten des Mobilgeräts 10 beispielsweise
durch einen einzigen kundenspezifischen bzw. anwendungsspezifischen
integrierten Schaltkreis (ASIC) realisiert sein, der in einem herkömmlichen
Mobiltelefon integrierbar ist.
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Die
Komponenten des Mobilgeräts 10 können gemäß einer
weiteren Ausführungsform
auch in einem bereits vorhandenen Prozessor eines Mobiltelefons,
z.B. in einem digitalen Signalprozessor (DSP), realisiert sein,
wobei ein noch geringerer Platzbedarf in dem Mobiltelefon für die zusätzliche
Funktionalität
des erfindungsgemäßen Mobilgeräts anfällt.
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Bei
beiden Varianten können
in dem Mobiltelefon vorhandene Antennen bzw. Antennensysteme sowie Hochfrequenzschaltungen
zu deren Ansteuerung durch den bzw. die Empfänger 20 des Mobilgeräts 10 mitbenutzt
werden, um den schaltungstechnischen Aufwand des/der Empfänger 20 gering
zu halten.
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Falls
weitere Empfänger,
z.B. für
andere Frequenzbereiche elektromagnetischer Wellen, wie z.B. für den Empfang
von Mittel- oder Langwellen, verwendet werden, sind hierfür entsprechende
Antennen vorzusehen, die mittels herkömmlicher Verfahren unter Verwendung
von z.B. Ferriten ebenfalls sehr kleinbauend ausgelegt werden können.
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Der
bzw. die Empfänger
können
bei einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung – bis
auf die Antenne – auch
gänzlich
durch Mittel zur digitalen Signalverarbeitung realisiert werden.
Beispielsweise wird hierzu einem DSP ein mittels einer Antenne empfangenes
Signal zugeführt,
das in dem DPS einer Fouriertransformation unterzogen wird, beispielsweise
unter Verwendung bekannter FFT (fast fourier transform)-Algorithmen.
Als Ergebnis der Fouriertransformation liegt direkt das bereits
oben beschriebene Empfangsspektrum, vgl. 1c, 1d vor,
das an die Zentrale Z_1 übertragbar
ist.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann der Empfänger 20 auch als sog. scannender
Empfänger
betrieben werden, der im Gegensatz zu den vorstehend beschriebenen
Varianten stets nur einen sehr kleinen Frequenzbereich auswertet,
der jedoch fortlaufend zeitlich verändert wird, so dass effektiv
wiederum ein größerer Frequenzbereich
betrachtet wird.
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Sobald
eine Standortbestimmung des Mobilgeräts 10 erwünscht ist,
sendet das Mobilgerät 10 mittels einer Übertragungseinrichtung 40 die
im Speicher 30 gespeicherten oder momentan aufgenommenen
Umweltdaten an die Zentrale Z_1 (3).
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In
der Zentrale Z_1 wird anhand der vom Mobilgerät 10 gesendeten Umweltdaten
ein momentaner Standort des Mobilgeräts 10 ermittelt und
an das Mobilgerät 10 übertragen,
so dass der momentane Standort des Mobilgeräts 10 auch in diesem
bekannt bzw. für
einen Benutzer abrufbar ist.
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Falls
zufällig
zeitgleich weitere (nicht gezeigte) Mobilgeräte an demselben Standort ebenfalls
ihre Umweltdaten an die Zentrale Z_1 senden, kann diesen weiteren
Mobilgeräten
dieselbe Ortsinformation übermittelt werden.
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Gemäß einer
sehr vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist das Mobilgerät 10 als
Mobiltelefon ausgebildet. In diesem Fall kann der Datenaustausch
mit der Zentrale Z_1 beispielsweise in Form eines Telefonanrufs
an die Zentrale Z_1 erfolgen, der über eine Basisstation BS (3)
des verwendeten Mobilfunknetzes und ein sog. mobile switching center
MSC an die Zentrale Z_1 weitergeleitet wird.
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Weitere
Zentralen Z, die neben der Standortbestimmung z.B. andere ortsabhängige Dienste
anbieten können,
sind auf dieselbe Weise erreichbar.
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Anstelle
einer herkömmlichen
Telefonverbindung ist ein Datenaustausch mit der Zentrale Z_1 z.B. auch über einen
Signalisierkanal des Mobilfunknetzes denkbar. In diesem Fall ist
es besonders vorteilhaft, die im Mobilgerät 10 aufgenommenen
Umweltdaten periodisch an die Zentrale Z_1 zu übertragen.
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Die
vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Möglichkeit zur Standortbestimmung
kann bei einem weiteren, anhand der 4a und 4b beschriebenen
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung vorteilhaft dazu benutzt werden, um einen
Wechsel eines sich im Raum bewegenden Mobiltelefons von einer Funkzelle
in eine andere Funkzelle zu steuern bzw. zu unterstützen. Solch
ein Funkzellenwechsel bzw. eine damit verbundene Prozedur wird auch
als handover bezeichnet.
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In 4a ist
eine Basisstation BS eines Mobilfunknetzes dargestellt, die an einen
sog. mobile switching center MSC angeschlossen ist und zur funkbasierten
Kommunikation mit Mobiltelefonen (nicht gezeigt) ausgelegt ist.
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Ebenfalls
in 4a dargestellt ist ein Gebäudekomplex 200, der
einen Innenbereich 200a aufweist, welcher aufgrund seiner
Lage in dem Gebäudekomplex 200 verhältnismäßig stark
von einem Signal der außerhalb
des Gebäudekomplexes
angeordneten Basisstation BS abgeschirmt ist. Aufgrund dessen muss
die Basisstation BS in 4a mit einer großen Sendeleistung
P1 arbeiten, um auch den Innenbereich 200a des Gebäudekomplexes 200 mit
einem hinreichend starken Funksignal zu versorgen.
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Umgekehrt
muss ein in dem Innenbereich 200a befindliches Mobiltelefon
(nicht gezeigt) seinerseits mit einer verhältnismäßig hohen Sendeleistung betrieben
werden, was zur Vermeidung unnötiger
Belastung insbesondere des Benutzers des Mobiltelefons und der Umwelt
mit elektromagnetischen Wellen unerwünscht ist.
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Bei
einer Kombination des erfindungsgemäßen Mobilgeräts 10 mit
einem Mobiltelefon kann die vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Standortbestimmung
dazu verwendet werden, einen Funkzellenwechsel zu steuern. In 4b sind
dazu beispielhaft zwei Basisstationen BS, BS' vorgesehen, welche jeweils eine eigene
Funkzelle (nicht gezeigt) um sich herum bilden. Die Basisstation
BS befindet sich dabei wie bereits in 4a gezeigt
außerhalb
des Gebäudekomplexes 200,
wird gemäß 4b nunmehr
jedoch mit einer Sendeleistung P2 betrieben, die kleiner ist als
die Sendeleistung P1. Dies wird dadurch ermöglicht, dass die Basisstation
BS nicht mehr den Innenbereich 200a versorgen muss, der
gemäß 4b eine
eigene Basisstation BS' mit
zugehöriger
Funkzelle aufweist.
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Auf
diese Weise ist es möglich,
beide Basisstationen BS, BS' mit
einer deutlich geringeren Sendeleistung zu betreiben.
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Sobald
das Mobiltelefon mit dem erfindungsgemäßen Mobilgerät 10 (nicht
gezeigt) in den Gebäudekomplex 200 verbracht
wird, nimmt das Mobilgerät 10 veränderte Umweltdaten
wahr, die auf ein nur im Innenbereich 200a empfangbares
Signal der Frequenz 8 zurückzuführen sind. Die Frequenz 8 rührt von
der zusätzlichen
Basisstation BS' zur
Versorgung des Innenbereichs 200a her und dient unter Verwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
gleichzeitig als Indikator für
die der Basisstation BS' zugeordnete
Funkzelle, so dass beim Verbringen des Mobilgeräts 10 bzw. des damit
kombinierten Mobiltelefons in den Innenbereich 200a ein
Funkzellenwechsel (handover) einleitbar ist.
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Dazu
führt das
Mobilgerät 10 einen üblichen
Datenaustausch mit einer nicht in 4b gezeigten
Zentrale durch, die beispielsweise auch in dem mobile switching
center MSC angeordnet sein kann, woraufhin aufgrund des Signals
mit der Frequenz 8 die neue gebäudeinterne Funkzelle erkannt
wird und entsprechende Steuerinformationen für den Funkzellenwechsel von
der Zentrale an die Basisstationen BS, BS' abgebbar sind.
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Auf
diese Weise wird die Funkzelle der Basisstation BS hinsichtlich
ihrer Verkehrskapazität
entlastet und gleichzeitig bei einer geringeren Sendeleistung P2
betrieben.
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Eine
Steuerung des Funkzellenwechsels mit dem erfindungsgemäßen Mobilgerät kann generell
auch bei benachbarten Funkzellen durchgeführt werden, die beide außerhalb
oder auch innerhalb eines Gebäudes liegen
können.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung ist nachfolgend anhand 5a näher beschrieben.
Als vom Mobilgerät 10 aufzunehmende
Umweltdaten werden hierbei wiederum die Signale verschiedener Mobilfunksender
A, B, C, D, E, F, G verwendet, die jeweils eine unterschiedliche,
ebenfalls mit den Bezugszeichen A bis G bezeichnete Frequenz aufweisen.
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Das
als Umweltdaten betrachtete Frequenzband ist in 5a unten
schematisch dargestellt und erstreckt sich von einer unteren Grenzfrequenz
f_u bis zu einer oberen Grenzfrequenz f_o, wobei das Frequenzband
durch die sieben Frequenzen A bis G in etwa gleich breite Teilfrequenzbänder eingeteilt
wird.
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Bei
der Ausführungsform
gemäß der
5a wird
eine im Mobilgerät
10 (
2)
ermittelte Empfangsleistung der Signale der Mobilfunksender A bis
G binär
mit 3 bit je Codewort codiert. Bei dieser Codierung ergibt sich
für den
Ort o_1 ein Empfangsspektrum E1 und für den Ort o_2 ein Empfangsspektrum
E2 gemäß der nachstehenden
Tabelle:
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Die
derart codierten Empfangsspektren sind wie bereits beschrieben an
die Zentraleinheit Z_1 übertragbar,
wo die erfindungsgemäße Ortsbestimmung
durchgeführt
werden kann.
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5b zeigt
ein weiteres Szenario unter Verwendung des erfindungsgemäßen Mobilgeräts 10,
bei dem zwei Sender S1, S2 jeweils ein Signal ausstrahlen, welches
in einem Empfänger 20 des
Mobilgeräts (2)
auf einen Maximalwert normiert wird.
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Beispielsweise
wird das Signal des Senders S1 auf seinen Maximalwert normiert,
so dass das normierte Signal S1' – in Abhängigkeit
einer Entfernung des Mobilgeräts
von dem Sender S1 – Werte
zwischen 0 und 1 annimmt, wie durch die Skalierung der linken Ordinate
in 5b angedeutet ist.
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Das
Signal des Senders S2 wird ebenso auf seinen Maximalwert normiert,
wodurch ein normiertes Signal S2' erhalten
wird.
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Ein
sich beispielhaft entlang der x-Achse bewegendes Mobilgerät 10 (nicht
gezeigt) wird die Signale der Sender S1, S2 je nach Standort unterschiedlich
stark empfangen, so dass sich in Abhängigkeit des Weges x die in 5b gezeigten
Werte für
die normierten Signale S1',
S2' im Mobilgerät 10 einstellen.
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Wie
in 5b unten gezeigt, werden bei dem beschriebenen
Ausführungsbeispiel
2 bit große
Codeworte zu Darstellung der normierten Signal S1', S2' verwendet, die je
nach einem betrachtetem Abschnitt längs des Weges x unterschiedliche
Werte zwischen 00 binär
und 11 binär
annehmen.
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Die
im Mobilgerät 10 gemäß 5b erhaltenen
und codierten Werte sind, wie bereits mehrfach beschrieben, an die
Zentrale Z_1 übertragbar,
wo anhand der Werte eine Positionsbestimmung des Mobilgeräts durchführbar ist.
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Generell
können
im Mobilgerät 10 empfangene
Signale durch einen steuerbaren Abschwächer (nicht gezeigt) so gedämpft werden,
dass sie einen erwünschten
Signalpegel aufweisen. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn
sich das Mobilgerät 10 in
unmittelbarer Nähe
zu einem ersten Sender befindet, wohingegen andere zu empfangende
Sender weiter entfernt sind.
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6 zeigt
ein erfindungsgemäßes System 300 zur
Standortbestimmung, bei dem das Mobilgerät 10 einen Datenaustausch
mit verschiedenen Zentralen Z_1, Z_2, Z_3, Z_4, Z_5, Z_6 durchführen kann.
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Die
Zentrale Z_1 stellt hierbei die bereits unter Bezug auf 3 beschriebene
Ortungszentrale dar, welche zur Bestimmung des Standorts des Mobilgeräts 10 verwendet
wird.
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Bei
der Zentrale Z_2 handelt es sich um eine von der Polizei betriebene
Zentrale, die erfindungsgemäß zur allgemeinen
Verkehrsüberwachung
eingesetzt wird.
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Sich
im öffentlichen
Straßenverkehr
bewegende Objekte werden hierzu mit einem erfindungsgemäßen Mobilgerät 10 ausgestattet,
welches zusätzlich
eine elektronische Identität
erhält,
die beispielsweise an einen Halter eines Kraftfahrzeugs gekoppelt
ist, so dass dass betreffende Mobilgerät 10 eindeutig einer
Person zugeordnet werden kann.
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Das
Mobilgerät 10 erfasst
periodisch Umweltdaten und sendet diese an die Verkehrsüberwachungszentrale
Z_2, wo sie zunächst
gespeichert und/oder ausgewertet werden. Im Rahmen der Auswertung
wird – wie
auch in der Zentrale Z_1 – periodisch
der Standort des Mobilgeräts 10 und
damit auch beispielsweise des mit dem Mobilgerät 10 ausgestatteten
Kraftfahrzeugs ermittelt. Bei dieser Auswertung ist auch ein Weg-Zeit-Diagramm des Kraftfahrzeugs
anfertigbar, das eine Information darüber gibt, welche Strecke das Kraftfahrzeug
in welcher Zeit zurückgelegt
hat. Bei hinreichend großer
zeitlicher Auflösung
der Standortbestimmungen des Kraftfahrzeugs ist hiermit eine zentrale
Geschwindigkeitsüberwachung
des Kraftfahrzeugs durchführbar.
Zur Auswertung weist eine in der Zentrale Z_2 vorhandene Datenbank
auch Informationen über
Geschwindigkeitslimits und weitere Daten des Straßennetzes
auf, wie z.B. Informationen über
Einbahnstraßen und
Fußgängerzonen
oder auch Halteverbotszonen. In Verbindung mit der erfindungsgemäßen Standortbestimmung
des Kraftfahrzeugs ist damit eine sehr effiziente Verkehrskontrolle
möglich.
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Im
Gegensatz zu herkömmlichen Überwachungsmaßnahmen,
welche üblicherweise
einen aufwendigen und teuren Personeneinsatz vor Ort erfordern,
kann mit der erfindungsgemäßen Zentrale
Z_2 zur Verkehrsüberwachung
eine zentrale und damit effiziente Überwachung realisiert werden.
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Die
Ermittlung von Bußgeldern
und eine entsprechende Benachrichtigung der Fahrzeughalter ist mit dem
angegebenen System 300 ebenfalls automatisierbar. Darüber hinaus
erfordert eine derartige Verkehrsüberwachung keine teuren und
dennoch verhältnismäßig empfindlichen
Geräte
zur Geschwindigkeitsmessung, wie sie momentan im Einsatz sind.
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Ferner
ist es bei Ausstattung aller Kraftfahrzeuge mit dem erfindungsgemäßen Mobilgerät 10 möglich, Unfallzeugen
und/oder beispielsweise der Fahrerflucht verdächtigte Personen durch Auswertung
gespeicherter Umweltdaten ausfindig zu machen.
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Die
Zentrale Z_3 weist analog zu den Zentralen Z_1 und Z_2 die erfindungsgemäße Funktionalität zur Standortbestimmung
des Mobilgeräts 10 auf.
Darüberhinaus
ist die Zentrale Z_3 als Mautzentrale ausgebildet, die zur Überwachung
der von einem Fahrzeug zurückgelegten
Strecke, insbesondere z.B. auf Bundesautobahnen, vorgesehen ist.
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Wie
bei der bereits beschriebenen Verkehrsüberwachung werden die an dem
Mautsystem teilnehmenden Kraftfahrzeuge mit einem Mobilgerät 10 mit
elektronischer Identität
ausgestattet.
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Die
Mautzentrale Z_3 erfasst die von den Kraftfahrzeugen gefahrenen
Strecken und berechnet sich daraus ergebende Mautgebühren. Hierzu
weist die Mautzentrale Z_3 bzw. deren Datenbank Informationen über die
jeweiligen Kraftfahrzeuge, insbesondere Informationen über deren
Gewicht, Achszahl, Schadstoffklasse und dergleichen auf.
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Im
Gegensatz zu bestehenden z.B. satellitengestützten Systemen wie Toll Collect
benötigt
das erfindungsgemäße Mobilgerät 10 verhältnismäßig wenig „Eigenintelligenz", weil die gesamte
Auswertung betreffend den Standort des Mobilgeräts 10 sowie weitere
Berechnungen in einer Zentrale durchgeführt werden. Dadurch ist das
Mobilgerät 10 besonders
günstig
herstellbar und beispielsweise in ein handelsübliches Mobiltelefon integrierbar.
Ferner ergibt sich aufgrund des einfachen Aufbaus des Mobilgeräts 10 eine
geringere Fehleranfälligkeit
als bei komplexeren Systemen.
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Eine
weitere Anwendungsmöglichkeit
des erfindungsgemäßen Mobilgeräts 10 und
des Betriebsverfahrens hierzu ist bei der als Taxizentrale ausgebildeten
Zentrale Z_4 gegeben. Die Taxizentrale Z_4 kann den momentanen Standort
des Mobilgeräts 10 wie
beschrieben ermitteln und ein Taxi an diesen Standort schicken, ohne
dass ein Benutzer des Mobilgeräts 10 zunächst seinen
Standort angeben müsste.
Die Beauftragung der Taxizentrale Z_4 kann hierbei durch Anwahl
einer bestimmten Telefonnummer eines mit dem Mobilgerät 10 kombinierten
Mobiltelefons erfolgen, woraufhin von dem Mobilgerät 10 aufgenommene
Umweltdaten vorzugsweise automatisch an die Taxizentrale Z_4 übermittelt
werden.
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Eine
weitere sehr vorteilhafte Anwendungsmöglichkeit der Erfindung ist
im Bereich des Flottenmanagements von z.B. Speditionen oder Kundendienstbetreibern
gegeben, was in 6 durch die Zentralen Z_5, Z_6
symbolisiert ist.
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Generell
ist auch ein Datenaustausch zwischen verschiedenen Zentralen Z_1
..., Z_6 bzw. deren Datenbanken D möglich, so dass beispielsweise
die Ortungszentrale Z_1 stets zur Standortbestimmung des Mobilgeräts 10 verwendet
wird und nur die darauf aufbauenden Dienste wie z.B. die Verkehrsüberwachung
oder ein Mautsystem in separaten Zentralen realisiert sind.
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Auf
diese Weise kann z.B. ein Mobilfunknetzbetreiber die Dienste der
ebenfalls von ihm betriebenen Ortungszentrale an weitere Dienstanbieter
verkaufen, welche ihrerseits auf der Standortbestimmung aufbauende
Dienste anbieten.
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Die
von dem Mobilgerät 10 aufgenommenen
Umweltdaten können
beispielsweise auch zur Feststellung einer Funkabdeckung durch ein
bestimmtes Mobilfunknetz verwendet werden.
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Ein
weiterer Anwendungsbereich der Erfindung ergibt sich auf dem Gebiet
der Fertigungsautomatisierung, wo z.B. fahrerlose Transportsysteme
mit dem Mobilgerät 10 ausgestattet
sind und Signale hierfür
vorgesehener Sender empfangen. Die Sender müssen in diesem Fall je nach
der gewünschten
Genauigkeit der Standortbestimmung aufgestellt werden und können beispielsweise
auch durch eine die Standortbestimmung durchführende Zentrale gesteuert werden.
Eine Datenübertragung
zwischen dem Mobilgerät 10 und
der Zentrale kann anstelle eines Mobilfunknetzes auch z.B. durch
WLAN- (wireless local area network) oder DECT- (digital enhanced
cordless telephony) Systeme erfolgen. Die Datenbank der Zentrale
kann mithilfe von Messfahrten aufgebaut werden, bei denen Empfangsspektren
und Ortsinformationen erstmals ermittelt und dann in der Datenbank
der Zentrale gespeichert werden.
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Eine
weitere Steigerung der Genauigkeit der Standortbestimmung bei der
vorliegenden Erfindung ist durch eine Korrelation einer Vielzahl
von Umweltdaten möglich,
die jeweils für
betrachtete Standorte von vielen Mobilgeräten 10 aufgenommen
und an eine Zentrale gesendet werden.
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Ebenso
ist eine Verwendung von stationären
Mobilgeräten
an wichtigen Orten denkbar. Diese stationären Mobilgeräte liefern
dabei dauernd Umweltdaten von ihrem Standort an die Zentrale. Auf
dieser Basis ermittelte Umweltdaten bzw. zugehörige Ortsinformationen sind
gut als Ausgangswerte für
eine Extrapolation von Standorten bewegter Mobilgeräte verwendbar,
weil durch die permanente Aufzeichnung der Umweltdaten an den betreffenden
Standorten und deren statistische Auswertung, bspw. durch Korrelation,
besonders zuverlässige
Daten erhalten werden.
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Die
elektrischen Felder von Freileitungen bzw. Oberleitungen von Bahnstromsystemen
oder von bekannten Richtfunkstrecken können ebenfalls als Umweltdaten
aufgenommen und für
eine Steigerung der Genauigkeit der Standortbestimmung verwendet
werden.
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Charakteristische Änderungen
von Empfangsspektren z.B. beim Hineinfahren in einen Tunnel sind ebenfalls
besonders zweckmäßig zur
Standortbestimmung.
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Zur
Verifizierung bzw. Ergänzung
der erfindungsgemäß aufgenommenen
Umweltdaten bzw. der entsprechenden damit ermittelten Standortinformation
ist auch eine Kopplung des in einem Kraftfahrzeug eingebauten Mobilgeräts 10 mit
z.B. einem Steuergerät
für ein
Bremssystem oder sonstigen Fahrzeugsystemen des Kraftfahrzeugs möglich, wodurch
beispielsweise Drehzahlsignale der Fahrzeugräder unterstützend ausgewertet werden können.
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Ein
weiteres Anwendungsgebiet der Erfindung ist die Realisierung einer
zuverlässigen
Diebstahlerkennung- bzw. sicherung z.B. für ein mit dem Mobilgerät 10 ausgestattetes
Kraftfahrzeug.
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Die
Anwendung des erfindungsgemäßen Mobilgeräts ist nicht
auf den Kraftfahrzeugbereich beschränkt. Es ist beispielsweise
auch denkbar, Frachtgüter
mit dem Mobilgerät
zu versehen und deren momentanen Lagerort damit überwachbar zu machen. Auf diese
Weise ist es zudem möglich,
beispielsweise eine Temperatur des Frachtguts mit dem Mobilgerät aufzunehmen
und an die Zentrale zu senden, so dass eine Lagertemperatur des
Frachtguts permanent überwachbar
ist.
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Obwohl
eine Anbringung des erfindungsgemäßen Mobilgeräts 10 beispielsweise
in einem Kraftfahrzeug genauso einfach erfolgen kann wie bei einem
herkömmlichen
Mobiltelefon, d.h. durch eine Halterung und gegebenenfalls eine
Stromversorgung aus dem Bordnetz des Kraftfahrzeugs, ist es auch
möglich,
das erfindungsgemäße Mobilgerät versteckt
und/oder vandalismussicher einzubauen, sodass eine einfache Deaktivierung
des Mobilgeräts
nicht möglich
ist. Ein derartiger Einbau des Mobilgeräts ist insbesondere bei Verwendung des
Mobilgeräts
als Diebstahlwarnanlage zweckmäßig.
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Ebenfalls
zweckmäßig ist
eine Stromversorgung des Mobilgeräts derart, dass ein Betrieb
des Mobilgeräts
sichergestellt ist, während
die Zündung
des Kraftfahrzeugs aktiviert ist.
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Bei
einer anderen sehr vorteilhaften Erfindungsvariante weist das Mobilgerät 10 einen
eigenen global positioning system (GPS)-Empfänger auf, der beispielsweise
in einer Datenverarbeitungseinrichtung 50 des Mobilgeräts 10 integrierbar
oder zumindest mit dieser verbindbar ist. In diesem Fall ist das
Mobilgerät 10 mit einer
geeigneten Antenne für
den GPS-Empfänger
zu versehen oder mit einem entsprechenden Anschluss für eine solche
Antenne.
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Eine
Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist dadurch gekennzeichnet, dass in dem Speicher des Mobilgeräts gespeicherte
Umweltdaten vorzugsweise zyklisch mit neu aufgenommenen Umweltdaten überschrieben
werden, wobei jeweils die ältesten
in dem Speicher gespeicherten Umweltdaten zuerst von den neu aufgenommenen
Umweltdaten überschrieben
werden.
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Ferner
ist es erfindungsgemäß möglich, von
einem global positioning system (GPS)-Empfänger ermittelte Ortsinformationen
als Referenz-Ortsinformationen zu verwenden. Der GPS-Empfänger kann
auch in das erfindungsgemäße Mobilgerät oder in
ein Mobiltelefon integriert werden, das seinerseits das die Funktionalität des erfindungsgemäßen Mobilgeräts bereitstellt.
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Besonders
vorteilhaft werden die von dem global positioning system (GPS)-Empfänger ermittelten
Ortsinformationen bei einer weiteren Verfahrensvariante automatisch
unter vorgebbaren Bedingungen und/oder periodisch gespeichert und/oder
als Referenz-Ortsinformationen verwendet.