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Die Erfindung betrifft ein Mobilfunkgerät und ein Verfahren zum Betreiben eines Mobilfunkgeräts, welche eine Anzeige von Parametern empfangener Signale ermöglichen.
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Mobilfunkempfang ist mittlerweile – insbesondere in Städten – nahezu an sämtlichen Orten außerhalb von Gebäuden verfügbar. Es gibt jedoch Orte, insbesondere innerhalb von Gebäuden, an welchen die Empfangsqualität nicht ausreichend ist. An solchen Orten können gewünschte Datenübertragungsraten nicht immer erreicht werden. Häufig ist jedoch für den Nutzer eines Mobilfunkgeräts nicht ersichtlich, wo sich derartige Orte befinden.
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Zur Lösung dieses Problems zeigt das Patent
US 6,424,839 B1 ein Verfahren und ein Kommunikationsnetzwerk, welches eine Karte mit Empfangsbedingungen in einer zentralen Datenbank vorhält. Die Verfügbarkeit von Empfang am aktuellen Aufenthaltsort des jeweiligen Mobilfunkgeräts wird an dieses übertragen, d. h. das Mobilfunkgerät wird darüber informiert, ob an seinem gegenwärtigen Standort ein Empfang möglich ist oder nicht. Nachteilig hieran ist jedoch, dass der Nutzer des Mobilfunkgeräts keine Information über die Qualität des möglichen Empfangs erhält. Auch kann der Nutzer, falls kein Empfang möglich ist, nicht erkennen, wo ein Empfang möglich sein könnte. Darüber hinaus ist die vorgehaltene Karte nicht ausreichend genau, um die Empfangsbedingungen innerhalb von Gebäuden abzubilden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Mobilfunkgerät und ein Verfahren zum Betreiben eines Mobilfunkgeräts zu schaffen, welche es einem Nutzer ermöglichen, quantitative Aussagen über eine zu erwartende Empfangsqualität in seinem Umfeld zu erhalten.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß für die Vorrichtung durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 und für das Verfahren durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 9 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der hierauf rückbezogenen Unteransprüche.
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Ein erfindungsgemäßes Mobilfunkgerät verfügt über eine Hochfrequenz-Verarbeitungseinrichtung, eine Anzeigeeinrichtung, eine Positions-Bestimmungseinrichtung und eine Positions-Verarbeitungseinrichtung. Die Hochfrequenz-Verarbeitungseinrichtung ist ausgebildet, um Parameter empfangener Hochfrequenzsignale zu vermessen. Die Positions-Bestimmungseinrichtung ist ausgebildet, um Positionsveränderungen des Mobilfunkgeräts zu bestimmen. Die Positions-Verarbeitungseinrichtung ist ausgebildet, um aus den Positionsveränderungen eine Position des Mobilfunkgeräts zu approximieren. Die Positions-Verarbeitungseinrichtung ist weiterhin ausgebildet, um die approximierte Positionen des Mobilfunkgeräts und örtlich zugehörige gemessene Parameter der empfangenen Hochfrequenzsignale mittels der Anzeigeeinrichtung anzuzeigen. So ist es dem Nutzer möglich, einen Rückschluss auf die Empfangsbedingungen in seiner unmittelbaren Umgebung zu ziehen.
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Die Positionsbestimmungseinrichtung beinhaltet dabei bevorzugt zumindest eine Sensoreinrichtung und eine Vorverarbeitungseinrichtung. Die Vorverarbeitungseinrichtung ist ausgebildet, um aus Messergebnissen der Sensoreinrichtung die Positionsveränderung des Mobilfunkgeräts zu bestimmen. So ist eine genaue und schnelle Positionsbestimmung möglich.
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Die Sensoreinrichtung beinhaltet bevorzugt zumindest einen Beschleunigungssensor, welcher ausgebildet ist, um eine Beschleunigung des Mobilfunkgeräts zu erfassen. Alternativ oder zusätzlich verfügt sie über einen Kompass, welcher eine Orientierung des Mobilfunkgeräts bestimmt. Weiterhin beinhaltet sie alternativ oder zusätzlich ein Barometer, welches den Luftdruck bestimmt. Darüber hinaus beinhaltet sie alternativ oder zusätzlich eine Kamera, welche Videoaufnahmen der Umgebung des Mobilfunkgeräts bestimmt. Die Vorverarbeitungseinrichtung bestimmt dann aus den Daten dieses Sensors bzw. dieser Sensoren die Positionsveränderung des Mobilfunkgeräts. So kann eine sehr genaue Positionsbestimmung ohne externe Signale erfolgen.
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Die Verarbeitungseinrichtung ist weiterhin bevorzugt ausgebildet, um die approximierte Positionen des Mobilfunkgeräts und örtlich zugehörige gemessene Parameter der empfangenen Hochfrequenzsignale als farbige Flächen oder schattierte Flächen auf der Anzeigeeinrichtung darzustellen. Die Position der jeweiligen Fläche auf der Anzeigeeinrichtung gibt dabei die jeweilige approximierte Position des Mobilfunkgeräts an. Die Farbe bzw. Schattierung der jeweiligen Fläche gibt die örtlich zugehörigen gemessenen Parameter der empfangenen Hochfrequenzsignale an. So ist es dem Nutzer möglich, sehr einfach und übersichtlich die Empfangsbedingungen in seiner Umgebung einzuschätzen.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung, in der vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt ist, beispielhaft beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
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1 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Mobilfunkgeräts in verschiedenen Ansichten;
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2 eine Darstellung des inneren Aufbaus des Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Mobilfunkgeräts;
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3 eine Detailansicht des inneren Aufbaus des Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Mobilfunkgeräts;
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4 eine Darstellung der Betriebsweise des Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Mobilfunkgeräts im zeitlichen und räumlichen Ablauf;
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5 ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens als Blockdiagramm, und
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6 ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens als Blockdiagramm.
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Zunächst werden anhand der 1–3 der Aufbau und die generelle Funktionsweise eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Mobilfunkgeräts erläutert. Mittels 3 werden anschließend die Funktionsweise eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Mobilfunkgeräts und eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens veranschaulicht. Anhand von 5–6 wird abschließend im Detail auf die Funktionsweise eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens eingegangen. Identische Elemente wurden in ähnlichen Abbildungen zum Teil nicht wiederholt dargestellt und beschrieben.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Mobilfunkgeräts in verschiedenen Ansichten. Zunächst ist links die Rückseite des Mobilfunkgeräts 10 dargestellt. Deutlich erkennbar ist hier eine Kamera 11a und eine Beleuchtungseinrichtung 12. Mittig ist in 1 eine Seitenansicht des Mobilfunkgeräts 10 dargestellt. Deutlich erkennbar ist hier eine auf der Vorderseite angeordnete Anzeigeeinrichtung 13 und eine auf der Vorderseite angeordnete Bedieneinrichtung 14. Weiterhin ist auf der Vorderseite eine weitere Kamera 11b erkennbar. 1 zeigt rechts die Vorderansicht des Mobilfunkgeräts 10.
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In 2 ist das Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Mobilfunkgeräts 10 als Blockschaltbild dargestellt. Hier ist der innere Aufbau schematisch gezeigt. Es sind lediglich für die gegenwärtige Erfindung relevante Bauteile dargestellt. Das Mobilfunkgerät 10 beinhaltet eine Steuereinrichtung 20, welche mit einer Anzeigeeinrichtung 13, einer Bedieneinrichtung 14, einer Hochfrequenz-Verarbeitungseinrichtung 21, einer Positions-Bestimmungseinrichtung 22 und einer Speichereinrichtung 23 verbunden ist.
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Die Steuereinrichtung 20, auch Positions-Verarbeitungseinrichtung genannt, steuert dabei die Funktionen des Mobilfunkgeräts 10. Mittels der Anzeigeeinrichtung 13 stellt sie Informationen für den Benutzer des Mobilfunkgeräts 10 dar. Mittels der Bedieneinrichtung 14 kann der Nutzer Informationen eingeben, welche von der Steuereinrichtung 20 verarbeitet werden. Bei der Bedieneinrichtung 14 kann es sich um Tasten wie in 1 dargestellt, handeln. Auch kann die Bedieneinrichtung 14 ein berührungsempfindliches Display sein. Auch eine Sprachsteuerung ist denkbar.
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Die Hochfrequenz-Verarbeitungseinrichtung 21 dient dem Senden und dem Empfang von Hochfrequenzsignalen. Auch sie wird von der Steuereinrichtung 20 gesteuert. Empfängt das Mobilfunkgerät 10 ein Hochfrequenzsignal, so wird dieses von der Hochfrequenz-Verarbeitungseinrichtung 21 empfangen und in ein digitales Signal gewandelt. Dieses digitale Signal wird von der Steuereinrichtung 20 verarbeitet. Aus diesem digitalen Signal ermittelt die Steuereinrichtung 20 weiterhin Parameter, welche Rückschlüsse auf die gegenwärtige Empfangsqualität liefern. Solche Parameter können z. B. das Signal-Rausch-Verhältnis oder eine Datenübertragungsrate, oder ein Modulationsschema sein. Auch MIMO-spezifische Parameter (z. B. PMI, RI) können eingesetzt werden. Insbesondere der Rank Indicator (RI) ist von hervorgehobener Bedeutung, da dieser Aufschluss darüber gibt, ob an der entsprechenden Stelle höhere Datenraten mit Hilfe von räumlichem Multiplexen (spatial multiplexing) erreicht werden können.
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Die Steuereinrichtung 20 empfängt weiterhin von der Positions-Bestimmungseinrichtung 22 Signale, welche auf die Position des Mobilfunkgeräts 10 schließen lassen. Ausgehend von diesen Signalen approximiert die Steuereinrichtung 20 die tatsächliche Position des Mobilfunkgeräts 10. Die Steuereinrichtung 20 speichert in der Speichereinrichtung 23 die jeweils bestimmte gegenwärtige Position und zugehörige, von der Hochfrequenzverarbeitungseinrichtung 21 gemessene Parameter, welche auf die Signalqualität schließen lassen. Durch Wiederholung dieser Messung wird für eine Vielzahl von Positionen des Mobilfunkgeräts 10 die Empfangsqualität ermittelt. Durch Rückgriff auf diese gespeicherten Daten kann eine erwartete Empfangsqualität an Orten, an welchen das Mobilfunkgerät bereits eine Messung durchgeführt hat ermittelt werden. Auch eine Extrapolation bzw. Interpolation ausgehend von gemessenen Werten ist denkbar. Auf die genaue Funktion der Positions-Bestimmungseinrichtung 22 wird anhand von 3 und 4 näher eingegangen.
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Will ein Nutzer nun das Mobilfunkgerät 10 an einem Standort, welcher optimale Empfangsbedingungen erwarten lässt, positionieren, so zeigt die Steuereinrichtung 20 mittels der Anzeigeeinrichtung 13 die Empfangsqualität im Umfeld des Nutzers und die Position des Nutzers an. Durch gezielte Bewegung des Mobilfunkgeräts 10 kann so ein optimaler Standort eingenommen werden.
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In 3 ist eine Detailansicht des Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Mobilfunkgeräts gezeigt. Hier ist eine Detailansicht der Positions-Bestimmungseinrichtung 22 aus 2 dargestellt. Die Positions-Bestimmungseinrichtung 22 beinhaltet eine Vorverarbeitungseinrichtung 33 und eine Sensoreinrichtung 34. Die Sensoreinrichtung 34 beinhaltet eine Kamera 30, einen Beschleunigungssensor 31 und einen Kompass 32. Sie ist jedoch auch mit lediglich einem dieser drei Sensoren funktionsfähig.
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Die Vorverarbeitungseinrichtung 33 verarbeitet die von der Sensoreinrichtung 34 gemessenen Signale und erzeugt daraus Signale, welche eine Positionsveränderung des Mobilfunkgeräts 10 anzeigen. Diese Signale werden an die Steuereinrichtung 20 aus 2 übertragen.
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Wird eine Kamera 30 als Sensor genutzt, so nimmt die Kamera 30 ein Videosignal auf. Aus diesem Videosignal bestimmt die Vorverarbeitungseinrichtung 33 einen optischen Fluss. D. h. jeweils zwischen zwei Einzelbildern des Videosignals wird eine Verschiebung der Kamera und damit des Mobilfunkgeräts 10 ermittelt. Ausgehend von diesem optischen Fluss wird z. B. durch eine Mittelung über einen bestimmten Zeitraum und/oder eine Tiefpassfilterung eine Positionsveränderung des Mobilfunkgeräts 10 ermittelt.
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Alternativ ist es auch denkbar, die Kamera außerhalb des Gehäuses des Mobilfunkgeräts anzuordnen und mit dem übrigen Mobilfunkgerät über eine Funkverbindung (z. B. Bluetooth) oder ein Kabel (z. B. USB) zu verbinden. So könnte die Kamera auch innerhalb eines weiteren Mobilfunkgeräts angeordnet sein. Von dem Mobilfunkgerät wird dann lediglich die Messung, die Empfangsqualität betreffend durchgeführt. Die Positionsveränderungen des Mobilfunkgeräts werden anhand der Bilder der externen Kamera ermittelt. Die Anzeige des Mobilfunkgeräts kann dann die Kanalinformationen über das Kamerabild überlagert darstellen. Zusätzlich wäre ein eingeblendeter Richtungspfeil denkbar, welcher die Richtung bestmöglicher zu erwartender Empfangsbedingungen ausgehend von dem Mobilfunkgerät anzeigt. Der Pfeil könnte dabei z. B. die Richtung der größtmöglichen Steigerung des Rank Indicator (RI) anzeigen, was einem größtmöglichen Diversity-Gewinn entspricht.
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Die von der Kamera erzeugten Videobilder bzw. Standbilder mit überlagerten Informationen bzgl. der Empfangsbedingungen können zusätzlich als örtliche Profile abgespeichert werden.
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Soll die Positionsveränderung des Mobilfunkgeräts 10 anhand der Signale des Beschleunigungssensors 31 ermittelt werden, so bestimmt die Vorverarbeitungseinrichtung 33 mittels zweimaliger Integration aus den Beschleunigungswerten des Beschleunigungssensors 31 geänderte Positionen des Beschleunigungssensors und damit des Mobilfunkgeräts 10. Zusätzlich können die Messergebnisse des Beschleunigungssensors gemittelt und/oder gefiltert werden, bevor die Vorverarbeitungseinrichtung die Integration durchführt. Insbesondere können auch 2 oder 3 Beschleunigungssensoren eingesetzt werden.
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Weiterhin können die Messergebnisse des Kompasses 32 zur Bestimmung der Positionsveränderungen des Mobilfunkgeräts 10 herangezogen werden. Auch hier werden die Messergebnisse durch die Vorverarbeitungseinrichtung 33 zu Positionsveränderungen verrechnet.
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Auch eine Kombination verschiedener Sensoren in der Positionsbestimmungseinrichtung 22 ist möglich. So können die Messergebnisse aggregiert und somit genauere Positionsveränderungsdaten ermittelt werden. Neben den hier gezeigten Sensoren können weitere Sensoren, welche Rückschlüsse auf die Position beziehungsweise auf Positionsveränderung des Mobilfunkgeräts erlauben, eingesetzt werden. So ist zum Beispiel der Einsatz eines Barometers denkbar. Ausgehend von dem durch das Barometer gemessenen Luftdrucks kann eine vertikale Positionsveränderung des Mobilfunkgeräts ermittelt werden. Auch dies erlaubt einen Rückschluss auf die Position des Mobilfunkgeräts.
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Insbesondere der gleichzeitige Einsatz mehrerer Sensoren eines jeweiligen Typs erlaubt eine Erhöhung der Messgenauigkeit. So könnte zum Beispiel eine Kamera 11a auf der Rückseite des Mobilfunkgeräts und eine Kamera 11b auf der Vorderseite des Mobilfunkgeräts eingesetzt werden.
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Auch erlaubt der Einsatz eines dreidimensionalen Beschleunigungssensors, d. h. dreier orthogonaler Beschleunigungssensoren eine deutlich genauere Bestimmung der Position des Mobilfunkgeräts 10. Neben den bislang genannten Sensoren kann ebenso beispielsweise ein Drehratensensor oder ein GPS(Globales Positionierungssystem)-Sensor eingesetzt werden.
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Darüber hinaus der Rückgriff auf Positionsdaten weiterer Kommunikationseinrichtungen denkbar. So ist die Position einer Vielzahl von WLAN-Zugangspunkten bekannt. Auch die genauen Positionen zahlreicher Basisstationen sind bekannt.
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4 zeigt nun einen Ablauf einer Messung unter Nutzung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Mobilfunkgeräts. Zunächst wird das Mobilfunkgerät in eine Ausgangsposition 41 innerhalb eines Messraums 40 gebracht. Bei dem Messraum 40 handelt es sich zum Beispiel um die Oberfläche eines Tisches, auf welchem das Mobilfunkgerät verschoben wird.
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Nun wird die Messung durch Interaktion mittels der Bedienungseinrichtung gestartet. An der Ausgangsposition 41 wird eine erste Messung durchgeführt. Die gemessenen Parameter empfangener Hochfrequenzsignale werden aggregiert und als Schattierung beziehungsweise farbige Darstellung einer Fläche 51 auf der Anzeigeeinrichtung dargestellt. Die Schattierung beziehungsweise Färbung gibt dabei die Güte der Empfangsbedingungen an diesem Ausgangsort 41 an.
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Nachdem die Messung an diesem Ort 41 abgeschlossen ist, erhält der Nutzer auf der Anzeigeeinrichtung beispielsweise einen Hinweis, dass er das Mobilfunkgerät nun verschieben soll. Der Nutzer verschiebt das Mobilfunkgerät nun an eine Position 42 innerhalb des Messraums 40. Dort wird eine weitere Messung durchgeführt. Das Messergebnis an dieser Position 42 wird erneut als schattierte bzw. farbige Flächen 52 auf der Anzeigeeinrichtung dargestellt.
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Die schattierten beziehungsweise farbigen Flächen 52 auf der Anzeigeeinrichtung des Mobilfunkgeräts sind dabei derart angeordnet, dass aus ihrer Anordnung auf die Anordnung des Mobilfunkgeräts innerhalb des Messraums 40 geschlossen werden kann. D. h., wird das Mobilfunkgerät im Messraum nach links bewegt, bevor eine Messung durchgeführt wird, so wird die Fläche links von der zuvor dargestellten Fläche auf der Anzeigeeinrichtung dargestellt. Eine Messung wird dabei bevorzugt jeweils erst dann gestartet, wenn das Mobilfunkgerät in Ruhe befindlich ist. Zur Beschleunigung des Verfahrens kann auch eine kontinuierliche Messung durchgeführt werden, während der Nutzer das Mobilfunkgerät innerhalb des Messraums 40 bewegt.
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Die soeben dargestellten Schritte werden nun wiederholt, bis der Nutzer eine ausreichende Anzahl von Positionen 41–49 innerhalb des Messraums 40 erfasst hat. Es wurden nach der Erfassung dann jeweils die Flächen 51–59 dargestellt. Der Nutzer beendet dann die Messung durch Interaktion mit der Bedieneinrichtung. Bereits während der Messung wird jeweils der aktuelle Stand der Messung dargestellt, d. h. es werden die Empfangsbedingungen an den unterschiedlichen Positionen auf der Anzeigeeinrichtung dargestellt. Anhand der Darstellung kann der Nutzer erkennen, in welche Richtung er das Mobilfunkgerät bewegen muss, um ein möglichst flächendeckendes Abbild seines gewünschten Messraums 40 zu erhalten. Entscheidet sich der Nutzer, den Messraum zu vergrößern, so wird die Darstellung auf der Anzeigeeinrichtung entsprechend verkleinert. Weitere Flächen können nun außerhalb der bisherigen Darstellung angefügt werden.
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Vorzugsweise verlieren die Messungen im Laufe der Zeit ihre Gültigkeit, da sich die Empfangsbedingungen ändern können. Dies wird beispielsweise durch ein Verblassen der farbigen bzw. schattierten Flächen auf der Anzeigeeinrichtung dargestellt. So erhält der Nutzer ein dynamisches Abbild der Empfangsbedingungen in dem Messraum 40.
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Darüber hinaus kann die Varianz der Messungen durch eine zusätzliche Schattierung beziehungsweise Farbkodierung dargestellt werden. So kann der Nutzer sehr einfach beurteilen, in welchen Bereichen innerhalb des Messraums er konstante Übertragungsbedingungen zu erwarten hat, und in welchen Bereichen sich die Übertragungsbedingungen häufig ändern. Die im Laufe dieser Messungen aufgezeichneten Daten können zusätzlich in der Speichereinrichtung 23 aus 2 gespeichert werden. Erst durch Einsatz einer absoluten Positionierung, zum Beispiel mittels eines Globalen Positionierungssystems (GPS) können die Messergebnisse jedoch dauerhaft genutzt werden.
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Es ist auch denkbar, die ermittelte Darstellung in Form einer augmentierten Realität (AR) darzustellen. In diesem Fall wird die ermittelte Darstellung einem Kamerabild der Umgebung überlagert. Die Überlagerung erfolgt dabei derart, dass die Position der Darstellung der Flächen 51–59 innerhalb des Kamerabildes der tatsächlichen Position des Mobilfunkgeräts zum Zeitpunkt der Messung entspricht. So kann dem Nutzer eine Orientierungshilfe zum Auffinden einer dreidimensionalen räumlichen Position mit besseren Empfangsbedingungen gegeben werden. Beispielsweise könnte einem Videobild einer Umgebung ein räumliches Muster, welches den Empfangsbedingungen entspricht überlagert werden.
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Abschließend wird nun anhand 5 und 6 auf die Funktionsweise zweier Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betreiben eines Mobilfunkgeräts eingegangen. In einem ersten Schritt 60 wird durch Nutzereingabe ein Messvorgang gestartet. In einem zweiten Schritt 61 wird das Mobilfunkgerät in eine neue Messposition bewegt. Handelt es sich um den ersten Durchlauf der Messung, wird ein beliebiger Standort innerhalb des gewünschten Messraums gewählt. In einem dritten Schritt 62 wird durch das Mobilfunkgerät die Position bestimmt und die Messung der Parameter, welche auf die Empfangsbedingungen schließen lassen, durchgeführt. Anhand der Parameter wird eine Empfangsqualität bestimmt. In einem vierten Schritt 63 werden die im dritten Schritt 62 ermittelte Position und die ermittelte Empfangsqualität gespeichert und auf der Anzeigeeinrichtung angezeigt. In einem fünften Schritt 64 wird ermittelt, ob der Messvorgang beendet ist. Der Messvorgang wird durch Nutzereingabe beendet. Wurde der Messvorgang nicht beendet, so wird im zweiten Schritt 61 mit der Einnahme einer Position fortgefahren. Wurde der Messvorgang jedoch beendet, werden die Messergebnisse in einem sechsten Schritt 65 abschließend gespeichert und angezeigt.
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Soll zu einem späteren Zeitpunkt nun eine optimale Position zum Empfang von Hochfrequenzsignalen für das Mobilfunkgerät gefunden werden, so wird in einem ersten Schritt 70 gemäß 6 der Anzeigevorgang gestartet. Dies geschieht erneut durch Nutzereingabe mittels der Bedieneinrichtung. In einem zweiten Schritt 71 wird nun die Position des Mobilfunkgeräts bestimmt. In einem dritten Schritt 73 werden die zuvor ermittelten Empfangsbedingungen und Positionen des Mobilfunkgeräts geladen und auf der Anzeigeeinrichtung des Mobilfunkgeräts dargestellt. In einem vierten Schritt 73 wird das Mobilfunkgerät in eine neue Position bewegt. Es wird anschließend mit dem zweiten Schritt 71 fortgefahren. Der Nutzer kann die wiederholte Durchführung dieser Schritte jederzeit durch Nutzereingabe beenden.
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Es ist auch denkbar, die in 5 und 6 gezeigten Abläufe zu kombinieren. In diesem Fall werden die zuvor gespeicherten Messergebnisse wie in 6 dargestellt geladen, anschließend jedoch an jeder Position des Mobilfunkgeräts eine zusätzliche Messung durchgeführt und diese auch dargestellt und gespeichert. Eine nicht mehr aktuelle Darstellung der Empfangsbedingungen an den unterschiedlichen Messpositionen kann so aktualisiert werden. Durch ein gezieltes Verblassen älterer Messergebnisse ist dem Nutzer ein Rückschluss auf die Aktualität der Messergebnisse möglich.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. So können neben Mobiltelefonen auch Funkgeräte oder Pager oder ähnliche Empfangsgeräte eingesetzt werden. Auch ein Einsatz von Rechnern mit Empfangsmöglichkeit für Hochfrequenzsignale ist denkbar. Auch eine Bestimmung der Empfangsbedingungen innerhalb eines WLAN ist denkbar. Alle vorstehend beschriebenen Merkmale oder in Figuren gezeigte Merkmale sind im Rahmen der Erfindung beliebig vorteilhaft miteinander kombinierbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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