DE102005007026A1 - Verfahren und System zur Hohlraumabdichtung - Google Patents

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Hohlraumabdichtung, insbesondere auf dem Bausektor, wobei ein mindestens eine Öffnung aufweisender schlauchförmiger Hohlkörper im Hohlraum fixiert wird, der Hohlkörper durch die mindestens eine Öffnung mit einem schäumungsfähigen Mittel gefüllt und die Öffnung verschlossen wird. Weiterhin betrifft die Erfindung ein System zur Hohlraumabdichtung mit einem schlauchförmigen Hohlkörper, der mit einem aufgeschäumten Mittel gefüllt ist und der mindestens eine verschlossene Öffnung aufweist, sowie einem Mittel zum Fixieren des Hohlkörpers.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Hohlraumabdichtung, insbesondere auf dem Bausektor, wobei ein mindestens eine Öffnung aufweisender schlauchförmiger Hohlkörper im Hohlraum fixiert wird, der Hohlkörper durch die mindestens eine Öffnung mit einem schäumungsfähigen Mittel gefüllt und die Öffnung verschlossen wird. Weiterhin betrifft die Erfindung ein System zur Hohlraumabdichtung mit einem schlauchförmigen Hohlkörper, der mit einem aufgeschäumten Mittel gefüllt ist und der mindestens eine verschlossene Öffnung aufweist, sowie einem Mittel zum Fixieren des Hohlkörpers.
  • Hohlraumabdichtungen spielen insbesondere im Baugewerbe eine wichtige Rolle. So weisen in der Regel Baukörperanschlüsse Fugen auf, die entsprechend abgedichtet werden müssen, um einen Luft- und Feuchtigkeitseintritt bzw. Wärmeaustritt über diese Fugen zu vermeiden und einen bündigen Abschluss zwischen dem Baukörper, wie etwa dem Mauerwerk und einem Bauelement, wie einem Fensterprofil, herzustellen.
  • Für diesen Zweck wurden Bauschäume entwickelt, die entweder unmittelbar nach Aufbringen in die Fuge oder zeitverzögert zu schäumen beginnen und somit die Fuge verschließen. Das Einbringen in die Fuge kann mit Hilfe von Spraydosen, hand- oder Druckluft betriebenen Pistolen erfolgen.
  • Bauschäume, die unmittelbar nach Austritt -meist über eine Düse- aus dem Vorratsbehälter austreten, sind schwer dosierbar und verkleben die Fugen bildenden Baukörper und Bauelemente irreversibel. Überquellende Reste oder unbeabsichtigt kontaminierte Flächen lassen sich zudem schwer entfernen beziehungsweise reinigen.
  • Demgegenüber sind häufig verwendete schäumungsfähige Mittel besser dosierbar, wobei meist eine zeitverzögerte Schaumbildung einsetzt. Hierbei werden meist Zweikomponentensysteme verwendet, wobei die beiden Komponenten erst beim Austritt vermischt und in den Hohlraumbereich eingebracht werden. Die derartig vorgenommene Hohlraumabdichtung trägt in der Regel nicht zur Befestigung beispielsweise eines Bauelementes bei.
  • Nachteilig an diesen Systemen ist jedoch, dass diese nach Applikation vergleichsweise flüssig sind und so eine einfache gezielte Aufbringung in einen Hohlraum, wie beispielsweise eine Fuge, erschweren.
  • Es besteht daher ein Bedarf an verbesserten Verfahren zur Hohlraumabdichtung, die die oben beschriebenen Nachteile zumindest teilweise vermeiden oder weniger stark hervortreten lassen.
  • Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist somit die Bereitstellung eines verbesserten Verfahrens zur Hohlraumabdichtung, wobei insbesondere eine gezielte Auftragung eines schäumungsfähigen Mittels ermöglicht werden soll.
  • Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Hohlraumabdichtung, insbesondere auf dem Bausektor, die Schritte enthaltend
    • (a) Fixierung eines mindestens eine Öffnung aufweisenden schlauchförmigen Hohlkörpers im Hohlraum;
    • (b) Befüllen des Hohlkörpers durch die mindestens eine Öffnung mit einem schäumungsfähigen Mittel; und
    • (c) Verschließen der mindestens einen Öffnung.
  • Es wurde nämlich gefunden, dass durch die Fixierung eines schlauchförmigen in dem abzudichtenden Hohlraum fixierten Hohlkörper, ein gezieltes Einbringen von schäumungsfähigen Mitteln möglich ist, so dass deren relativ geringe Viskosität aufgrund des Hohlkörpers deren Einbringen in den Hohlraum nicht oder kaum beeinträchtigt und unbeabsichtigte Kontamination nicht oder in geringerem Maße stattfindet. Weiterhin ist ein vergleichsweise einfaches Entfernen der gesamten Hohlraumabdichtung möglich.
  • Vorzugsweise erfolgt die Abdichtung luftdicht. Vorteilhaft verhindert die Abdichtung mit Hilfe des vorliegenden Verfahrens auch einen Feuchtigkeitseintritt bzw. Wärmeaustritt.
  • Insbesondere eignet sich das Verfahren der vorliegenden Erfindung zur Abdichtung eines Baukörperanschlusses, wie er auftritt, wenn ein Bauelement -wie ein Fenster-, Tür- oder Torprofil- eingesetzt wird und der Anschluss zum Baukörper, wie dem Mauerwerk, durch Abdichtung des dabei auftretenden Hohlraumes erforderlich wird. Der Hohlraum ergibt sich in diesem Fall somit als Raum zwischen den sich gegenüberstehenden Flächen von Bauelement und -körper.
  • Typischerweise stellt der Hohlraum eine Fuge dar, die in ihren Ausmaßen variieren kann. Häufig treten Fugen mit einem Querschnitt von (1 mm bis 100 mm) × (1 mm bis 100 mm), also einer Kantenlänge, die unabhängig zur anderen 1 bis 100 mm betragen kann, auf. Vorzugsweise stellt der abzudichtende Hohlraum eine Fuge mit einem Querschnitt von (1 mm bis 50 mm) × (10 bis 50 mm), mehr bevorzugt von (10 mm bis 20 mm) × (8mm bis 30mm) dar.
  • Geeigneterweise handelt es sich bei dem mindestens eine Öffnung aufweisenden Hohlkörper um einen aus Kunststoff bestehenden Schlauch, wie er auch handelsüblich erhältlich ist. Bevorzugte Kunststoffe sind Polyethylen, Polypropylen und wegen ihrer Dehnbarkeit auch Kunst- oder Naturkautschuk.
  • Die mindestens eine Öffnung dient dem Einlass des schäumungsfähigen Mittels. Sinnvollerweise handelt es sich bei der Öffnung um den Eingang des Hohlkörpers, wie beispielsweise um das Ende eines Schlauches. Das andere Ende des Hohlkörpers muss verschlossen sein, um ein unkontrolliertes Austreten des schäumungsfähigen Mittels zu vermeiden. Die Öffnung zum Befüllen des Hohlkörpers mit dem schäumungsfähigen Mittel kann eine Verjüngung direkt am Öffnungseingang oder etwas beabstandet hiervon aufweisen, um das Befüllen und gegebenenfalls das spätere Verschließen zu vereinfachen. Es ist auch denkbar, dass die Öffnung an ein mitzulieferndes Adapterteil zum Ansetzen einer Kartusche angepasst ist.
  • Herstellungsbedingt kann der Hohlkörper einseitig, beispielsweise verjüngend verschlossen sein. Da hierdurch jedoch die Länge des zur Verfügung gestellten Hohlkörpers vorgegeben wäre, ist es bevorzugt, dass dieser in großer Länge beispielsweise auf einer Trommel aufgerollt vorliegt und vor Ort in seiner Länge an die Hohlraumdimension angepasst wird und durch entsprechendes Abschneiden und Verschließen eines der offenen Enden, beispielsweise durch Verknoten oder mit Hilfe einer Klammer, eines Clipses oder ähnlichem, für die Fixierung vorgesehen wird.
  • Ist jedoch der abzudichtende Hohlraum nicht frei zugänglich oder weist der Hohlraum eine große Länge auf, so kann es zweckdienlich sein, wenn sich die mindestens eine Öffnung nicht an einem Ende des Hohlkörpers sondern beispielsweise in der Mitte befindet.
  • Vorzugsweise weist der einzusetzende Hohlkörper nur eine wie oben beschriebene Öffnung auf. Es ist jedoch auch möglich, gleichzeitig an mehreren Öffnungen das schäumungsfähige Mittel in den Hohlkörper einzufüllen. In diesem Fall kann es auch zweckdienlich sein, wenn das oben beschriebene zweite Ende nicht verschlossen wird. Es muss jedoch bei Vorliegen mehrerer Öffnungen gewährleistet sein, dass jede dieser Öffnungen dem Einfüllen des schäumungsfähigen Mittels dient, um ein unkontrolliertes Austreten des schäumungsfähigen Mittels zu vermeiden.
  • Um das gewünschte vollständige Aufschäumen des schäumungsfähigen Mittels zu ermöglichen, ist es vorteilhaft, dass der Hohlkörper dehnbar ist und/oder eine Perforation und/oder eine Vorperforation aufweist. Dies hat insbesondere den Vorteil, dass ein Platzen des Hohlkörpers durch das Dehnungsvermögen und/oder das Vorhandensein von Perforationen, also kleinen Öffnungen, bzw. Sollbruchstellen, die solche Öffnung beim Druckaufbau durch das Aufschäumen freigeben, vermieden werden kann. Die Größe der Perforationsöffnung muss so gewählt sein, dass ein kontrolliertes Austreten des Schaums ermöglicht werden kann, wobei jedoch das noch nicht geschäumte schäumungsfähige Mittel im Hohlkörper zurückgehalten wird. Die erforderliche Elastizität des Hohlkörpers und/oder die Größe der Perforationsöffnung hängen vom verwendeten schäumungsfähigen Mittel ab, wobei es für den Fachmann ersichtlich ist, wie er die geeigneten Parameter zu wählen hat. Insbesondere ist die Größe der Perforationsöffnung klein gegenüber der mindestens einen Öffnung, die vorhanden sein muss und dem Einlass des schäumungsfähigen Mittels dient, zu wählen. Während letztere vorzugsweise in der Größenordnung von einigen Zentimetern liegt, beträgt der Durchmesser der Perforationsöffnung häufig nur einige Millimeter. Die Dimensionen für die mindestens eine Öffnung zum Einlass sowie die Perforationsöffnungen können jedoch stark variieren und können von der Art und Weise abhängen, wie das schäumungsfähige Mittel in den Hohlkörper eingeführt wird sowie von den Materialeigenschaften des schäumungsfähigen Mittels (z.B. Viskosität, Expansionsdruck).
  • Die Perforation kann gleichmäßig über den Hohlkörper verteilt sein. Vorzugsweise weist der Hohlkörper Perforationen bzw. Vorperforationen einseitig (beispielsweise baukörperseitig) auf, um ein Verkleben des Bauelements zu vermeiden.
  • Um sicherzustellen, dass der Hohlraum die gewünschte Abdichtung durch das geschäumte schäumungsfähige Mittel erfährt, ist es erforderlich den Hohlkörper an entsprechenden Stellen der den Hohlraum zu definierenden Angrenzungsflächen zu fixieren. Dies kann beispielsweise bei Abdichtung eines Baukörperanschlusses die baukörperseitige Fläche des Bauelementes, also beispielsweise die dem Baukörper zugewandte Fläche eines Fensterprofils, sein.
  • Die Fixierung sollte so erfolgen, dass der gesamte Hohlraum abgedichtet wird. Es ist hierfür jedoch nicht erforderlich, dass dies in einem Schritt und/oder mit nur einem Hohlkörper geschieht. So ist es möglicherweise sinnvoll, beispielsweise bei der Abdichtung einer Fensterfuge, jede Seite einzeln abzudichten. Hierbei ist die Länge des Hohlkörpers jeweils der Hohlraumdimension, beispielsweise gegeben durch jede Seitenlänge eines Fensterprofils, anzupassen. Die Bereitstellung des Hohlkörpers in der jeweils erforderlichen Länge kann wie oben beschrieben erfolgen.
  • Es kann zweckdienlich sein, die Hohlkörperlänge etwas größer als beispielsweise die Seitenlänge eines Fensterprofils zu wählen, um an den jeweiligen Enden (Profilecken) eine ausreichende Abdichtung zu gewährleisten. Es kann jedoch auch sinnvoll sein, eine Seite mit mehreren Hohlkörpern zu versehen, insbesondere dann, wenn der einsetzende Schaumbildungszeitpunkt nur kurze Hohlkörperlängen erlaubt.
  • Prinzipiell kann der Hohlkörper auch anders als geradlinig fixiert sein. Dies kann beispielsweise bei Führung des Hohlkörpers um die Ecke eines Fensterprofils hinweg auftreten. In diesem Fall ist jedoch Sorge zu tragen, dass der Hohlkörper nicht verknickt wird, wodurch ein vollständiges Füllen des Hohlkörpers mit dem schäumungsfähigen Mittel verhindert würde. Um dies zu vermeiden, kann beispielsweise die Hohlkörperwandungsdicke entsprechend so gewählt werden, dass ein Einknicken vermieden oder zumindest dessen Gefahr verringert wird. Ebenso könnte jedoch auch ein in die Hohlkörperwandung integriertes Geflecht ein Einknicken vermeiden.
  • Die Fixierung kann beispielsweise mit Hilfe eines beidseitigen Klebstreifens oder durch einfaches Verkleben mittels eines Klebstoffs erfolgen. Hierfür kann die Fixierung zunächst vorzugsweise am Bauelement angebracht werden. Besonders bevorzugt erfolgt die Fixierung durch einen bereits am Hohlkörper angebrachten Klebstreifen. Dies ermöglicht die Anbringung des Hohlkörpers in einem Arbeitsschritt.
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist vorzugsweise unter dem Begriff „schäumungsfähiges Mittel" ein fließfähiger niedrig- bis mittelviskoser Stoff zu verstehen, der durch chemische Reaktion mehrerer Komponenten und/oder durch Kontakt mit Luft bzw. Luftfeuchtigkeit einen luftdichten permanenten Schaum bilden kann.
  • Als schäumungsfähiges Mittel kann ein Ein- oder Zweikomponentenschaum verwendet werden. Insbesondere sind Zweikomponentensysteme geeignet. Insbesondere sind Zweikomponenten Systeme auf Polyurethanbasis vorteilhaft. Beispielhaft seien die schaumfähugen Mittel, die unter dem Markennamen Kleiberit® 535 und 537.5 erhältlich sind, zu nennen.
  • Das Befüllen des Hohlkörpers mit dem schäumungsfähigen Mittel kann nach üblichen Methoden erfolgen. So sind entsprechende Hand- oder Druckluftpressen denkbar. Bei Zweikomponentensystemen ist ein Mischen der beiden Komponenten unmittelbar vor Befüllen des Hohlkörpers vorteilhaft. Vorrichtungen die dies ermöglichen sind kommerziell erhältlich.
  • Ganz besonders bevorzugt sind schäumungsfähige Mittel, bei denen der Schäumungsprozess erst zeitverzögert einsetzt, so dass zum Befüllen und Verschließen des Hohlkörpers genügend Zeit verbleibt und auch ein ausreichendes Befüllen leicht erreichbar ist. Es ist insbesondere bevorzugt, wenn die Zeitverzögerung mindestens eine Minute beträgt. Dies kann mit Hilfe des schäumungsfähigen Mittels variiert werden und so kann auch beispielsweise die Verzögerung zwei oder fünf Minuten betragen.
  • Das Verschließen der Öffnung zum Befüllen des Hohlkörpers mit dem schäumungsfähigen Mittel kann durch übliche Maßnahmen, also beispielsweise durch Verknoten, Verkleben oder mittels einer Klemme erfolgen.
  • Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein System zur Hohlraumabdichtung, welches durch das erfindungsgemäße Verfahren erzeugt werden kann.
  • Ein System zur Hohlraumabdichtung, insbesondere auf dem Bausektor, gemäß der vorliegenden Erfindung enthält somit einen mindestens eine verschlossene Öffnung aufweisenden schlauchförmigen Hohlkörper im abzudichtenden Hohlraum, ein geschäumtes schäumungsfähiges Mittel im Hohlkörper sowie Mittel zum Fixieren des Hohlkörpers im Hohlraum.
  • Vorzugsweise erwirkt das System gemäß der vorliegenden Erfindung eine luftdichte Abdichtung. Dabei wird vorteilhaft auch ein Feuchtigkeitseintritt oder Wärmeaustritt vermieden.
  • Insbesondere stallt das erfindungsgemäße System die Abdichtung eines Baukörperanschlusses dar, wie er auftritt, wenn ein Bauelement -wie ein Fenster-, Tür- oder Torprofil- eingesetzt wird und der Anschluss zum Baukörper, wie einem Mauerwerk, durch Abdichtung des dabei auftretenden Hohlraumes erforderlich wird.
  • Typischerweise stellt der Hohlraum in dem System gemäß der vorliegenden Erfindung eine Fuge dar, die in ihren Ausmaßen variieren kann. Häufig treten Fugen mit einem Querschnitt von (1 mm bis 100 mm) × (1 mm bis 100 mm), also einer Kantenlänge, die unabhängig zur anderen 1 bis 100 mm betragen kann, auf. Vorzugsweise stellt der abzudichtende Hohlraum eine Fuge mit einem Querschnitt von (1 mm bis 50 mm) × (10 bis 50 mm), mehr bevorzugt von (10 mm bis 20 mm) × (8mm bis 30mm) dar.
  • Geeigneterweise handelt es sich bei dem mindestens eine Öffnung aufweisenden Hohlkörper um einen aus Kunststoff bestehenden Schlauch, wie er auch handelsüblich erhältlich ist. Bevorzugte Kunststoffe sind Polyethylen, Polypropylen und wegen ihrer Dehnbarkeit auch Kunst- oder Naturkautschuk.
  • Die mindestens eine verschlossene Öffnung diente vor ihrem Verschließen dem Einlass des schäumungsfähigen Mittels. Sinnvollerweise handelt es sich bei der Öffnung um den Eingang des Hohlkörpers, wie beispielsweise um das Ende eines Schlauches. Das andere Ende des Hohlkörpers muss ebenfalls verschlossen sein, um ein unkontrolliertes Austreten des schäumungsfähigen Mittels zu vermeiden. Die verschlossene Öffnung kann eine Verjüngung direkt am Öffnungseingang oder etwas beabstandet hiervon aufweisen. Es ist auch denkbar, dass die Öffnung an ein mitzulieferndes Adapterteil zum Ansetzen einer Kartusche angepasst ist.
  • Ist jedoch der abzudichtende Hohlraum nicht frei zugänglich oder weist der Hohlraum eine große Länge auf, so kann es zweckdienlich sein, wenn sich die mindestens eine verschlossene Öffnung nicht an einem Ende des Hohlkörpers sondern beispielsweise in der Mitte befindet.
  • Vorzugsweise weist der einzusetzende Hohlkörper nur eine wie oben beschriebene verschlossene Öffnung auf.
  • Vorteilhafterweise ist der Hohlkörper dehnbar und/oder verfügt über eine Perforation und/oder eine Vorperforation, aus der das geschäumte schäumungsfähige Mittel kontrolliert ausgetreten sein kann. Dies hat insbesondere den Vorteil, dass ein Platzen des Hohlkörpers durch die Dehnbarkeit und/oder das Vorhandensein von Perforationen, also kleinen Öffnungen, bzw. Sollbruchstellen, die solche Öffnung beim Druckaufbau durch das Aufschäumen freigeben, vermieden werden kann. Die Größe der Perforationsöffnung muss so gewählt sein, dass ein Austreten des Schaums ermöglicht werden kann, wobei jedoch das noch nicht geschäumte schäumungsfähige Mittel im Hohlkörper zurückgehalten wird. Die erforderliche Elastizität des Hohlkörpers und/oder die Größe der Perforationsöffnung hängen vom verwendeten schäumungsfähigen Mittel ab, wobei es für den Fachmann ersichtlich ist, wie er die geeigneten Parameter zu wählen hat. Insbesondere ist die Größe der Perforationsöffnung klein gegenüber der mindestens einen Öffnung, die vorhanden sein muss und dem Einlass des schäumungsfähigen Mittels dient, zu wählen. Während letztere vorzugsweise in der Größenordnung von einigen Zentimetern liegt, beträgt der Durchmesser der Perforationsöffnung häufig nur einige Millimeter. Die Dimensionen für die mindestens eine Öffnung zum Einlass sowie die Perforationsöffnungen können jedoch stark variieren und können von der Art und Weise abhängen, wie das schäumungsfähige Mittel in den Hohlkörper eingeführt wird sowie von den Materialeigenschaften des schäumungsfähigen Mittels (z.B. Viskosität, Expansionsdruck).
  • Die Perforation kann gleichmäßig über den Hohlkörper verteilt sein. Vorzugsweise weist der Hohlkörper Perforationen bzw. Vorperforationen einseitig (beispielsweise baukörperseitig) auf, um ein Verschmutzen des Bauelements zu vermeiden.
  • Um sicherzustellen, dass der Hohlraum die gewünschte Abdichtung durch das geschäumte schäumungsfähige Mittel erfährt, ist es erforderlich, den Hohlkörper an entsprechenden Stellen der den Hohlraum zu definierenden Angrenzungsflächen mit Hilfe von Mittel zur Fixierung zu fixieren. Dies kann beispielsweise bei Abdichtung eines Baukörperanschlusses die baukörperseitige Fläche des Bauelementes, also beispielsweise die dem Baukörper zugewandte Fläche eines Fensterprofils, sein.
  • Die Fixierung sollte so erfolgen, dass der gesamte Hohlraum abgedichtet ist. Es ist hierfür jedoch nicht erforderlich, dass dies mit nur einem Hohlkörper geschieht. So ist es möglicherweise sinnvoll, beispielsweise bei der Abdichtung einer Fensterfuge, jede Seite einzeln abzudichten. Hierbei ist die Länge des Hohlkörpers jeweils der Hohlraumdimension, beispielsweise gegeben durch jede Seitenlänge eines Fensterprofils, anzupassen. Die Bereitstellung des Hohlkörpers in der jeweils erforderlichen Länge kann wie oben beschrieben erfolgen.
  • Es kann zweckdienlich sein, die Hohlkörperlänge etwas größer als beispielsweise die Seitenlänge eines Fensterprofils zu wählen, um an den jeweiligen Enden (Profilecken) eine ausreichende Abdichtung zu gewährleisten. Es kann jedoch auch sinnvoll sein, eine Seite mit mehreren Hohlkörpern zu versehen, insbesondere dann, wenn der einsetzende Schaumbildungszeitpunkt nur kurze Hohlkörperlängen erlaubt.
  • Prinzipiell kann der Hohlkörper auch anders als geradlinig fixiert sein. Dies kann beispielsweise bei Führung des Hohlkörpers um die Ecke eines Fensterprofils hinweg auftreten. In diesem Fall ist jedoch Sorge zu tragen, dass der Hohlkörper nicht verknickt vorliegt, wodurch eine ausreichende Befüllung des Hohlkörpers mit dem schäumungsfähigen Mittel verhindert wäre. Um dies zu vermeiden, kann beispielsweise die Hohlkörperwandungsdicke entsprechend so gewählt werden, dass ein Einknicken vermieden oder zumindest dessen Gefahr verringert wird. Ebenso könnte jedoch auch ein in die Hohlkörperwandung integriertes Geflecht ein Einknicken vermeiden.
  • Die Fixierung kann beispielsweise mit Hilfe eines beidseitigen Klebstreifens oder durch einfaches Verkleben mittels eines Klebstoffs erfolgen.
  • Als schäumungsfähiges Mittel für das erfindungsgemäße System kann ein Ein- oder Zweikomponentenschaum verwendet werden. Insbesondere sind Zweikomponentensysteme geeignet. Insbesondere sind Zweikomponenten Systeme auf Polyurethanbasis vorteilhaft. Beispielhaft seien die schaumfähugen Mittel, die unter dem Markennamen Kleiberit® 535 und 537.5 erhältlich sind, zu nennen.
  • Das Befüllen des Hohlkörpers mit dem schäumungsfähigen Mittel kann nach üblichen Methoden erfolgen. So sind entsprechende Hand- oder Druckluftpressen denkbar. Bei Zweikomponentensystemen ist ein Mischen der beiden Komponenten unmittelbar vor Befüllen des Hohlkörpers vorteilhaft. Vorrichtungen die dies ermöglichen sind kommerziell erhältlich.
  • Ganz besonders bevorzugt sind schäumungsfähige Mittel, bei denen der Schäumungsprozess erst zeitverzögert einsetzt, so dass zum Befüllen und Verschließen des Hohlkörpers genügend Zeit verbleibt und auch ein vollständiges Befüllen leicht erreichbar ist. Es ist insbesondere bevorzugt, wenn die Zeitverzögerung mindestens eine Minute beträgt. Dies kann mit Hilfe des schäumungsfähigen Mittels variiert werden und so kann auch beispielsweise die Verzögerung zwei oder fünf Minuten betragen.
  • Das Verschließen der Öffnung zum Befüllen des Hohlkörpers mit dem schäumungsfähigen Mittel kann durch übliche Maßnahmen, also beispielsweise durch Verknoten, Verkleben oder mittels einer Klemme erfolgt sein.
  • Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung eines Systems gemäß der vorliegenden Erfindung zur Hohlraumabdichtung.
  • Die vorliegende Erfindung wird anhand des nachfolgenden Beispiels näher erläutert.
  • Eine Fuge, die durch den Einsatz eines Fensterprofils entstanden ist, wird mit Hilfe eines an einem Ende verknoteten auf die Länge von 1,80 m zugeschnittenen PE-Endlosschlauch als schlauchförmiger Hohlkörper, der gleichmäßig mit etwa 2 mm großen Perforationsöffnungen versehen ist, gegen das Mauerwerk abgedichtet. Hierfür wird der Schlauch zunächst an der zum Mauerwerk weisenden Seite des Fensterprofils fixiert. Dies geschieht dadurch, dass entlang der Außenseite des Fensterprofils ein beidseitiges Klebeband aufgebracht wird, an das der Schlauch befestigt wird. Anschließend erfolgt die Befüllung des Schlauches mit Kleiberit® 535 von Hand mit Hilfe eines Bechers, in dem die beiden Komponenten vorgemischt wurden. Alternativ kann eine Zweikammer-Doppelkartusche verwendet werden. Das offene Ende des Schlauches wird verschlossen und nach ca. 1 Minute beginnt das Aufschäumen des Zweikomponenten-Schaumes.
  • Es erfolgte ein kontrollierter Austritt aus den vorperforierten Öffnungen. Dadurch wurde ein direkter Kontakt mit dem Mauerwerk hergestellt und die resultierende Abdichtung erfolgte luftdicht, feuchtigkeitsundurchlässig und wärmedämmend.

Claims (33)

  1. Verfahren zur Hohlraumabdichtung, insbesondere auf dem Bausektor, die Schritte enthaltend (a) Fixierung eines mindestens eine Öffnung aufweisenden schlauchförmigen Hohlkörpers im Hohlraum; (b) Befüllen des Hohlkörpers durch die mindestens eine Öffnung mit einem schäumungsfähigen Mittel; und (c) Verschließen der mindestens einen Öffnung.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdichtung luftdicht erfolgt.
  3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlraumabdichtung zur Abdichtung eines Baukörperanschlusses dient.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauelement ein Fenster-, Tür- oder Torprofil darstellt.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum eine Fuge darstellt.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Fuge einen Querschnitt von (1 mm bis 100 mm) × (1 mm bis 100 mm) aufweist.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Öffnung aufweisende schlauchförmige Hohlkörper ein aus Kunststoff bestehender Schlauch ist.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Öffnung den Schlaucheingang darstellt.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlkörper dehnbar ist und/oder eine Perforierung und/oder eine Vorperforierung aufweist.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixierung mittels eines beidseitigen Klebstreifens oder Klebstoffes erfolgt.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Fixierung auf der dem Baukörper zugewandten Seite eines Bauelementes befindet.
  12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das schäumungsfähige Mittel ein Ein- oder Zweikomponentenschaum ist.
  13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das schäumungsfähige Mittel ein Zweikomponentenschaum auf Polyurethanbasis ist.
  14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaumbildung des schäumungsfähigen Mittels zeitverzögert zum Befüllen des Hohlkörpers stattfindet.
  15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitverzögerung mindestens eine Minute beträgt.
  16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschießen der mindestens einen Öffnung durch Verknoten, Verkleben oder mittels einer Klemme erfolgt.
  17. System zur Hohlraumabdichtung, insbesondere auf dem Bausektor, enthaltend einen mindestens eine verschlossene Öffnung aufweisenden schlauchförmigen Hohlkörper im abzudichtenden Hohlraum, ein geschäumtes schäumungsfähiges Mittel im Hohlkörper sowie Mittel zum Fixieren des Hohlkörpers im Hohlraum.
  18. System nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das System den Hohlraum luftdicht abschließt.
  19. System nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass das System zum Abdichten eines Baukörperanschlusses dient.
  20. System nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauelement ein Fenster-, Tür- oder Torprofil darstellt.
  21. System nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum eine Fuge darstellt.
  22. System nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Fuge einen Querschnitt von (1 mm bis 100 mm) × (1 mm bis 100 mm) aufweist.
  23. System nach einem der Ansprüche 17 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine verschlossene Öffnung aufweisende schlauchförmige Hohlkörper ein aus Kunststoff bestehender Schlauch ist.
  24. System nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass die verschlossene Öffnung den Schlaucheingang darstellt.
  25. System nach einem der Ansprüche 17 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlkörper dehnbar ist und/oder eine Perforation und/oder eine Vorperforation aufweist.
  26. System nach einem der Ansprüche 17 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zur Fixierung ein Klebstreifen oder Klebstoff ist.
  27. System nach einem der Ansprüche 17 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Fixierung auf der dem Baukörper zugewandten Seite eines Bauelementes befindet.
  28. System nach einem der Ansprüche 17 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass das schäumungsfähige Mittel ein Ein- oder Zweikomponentenschaum ist.
  29. System nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass das schäumungsfähige Mittel ein Zweikomponentenschaum auf Polyurethanbasis ist.
  30. System einem der Ansprüche 17 bis 29, dadurch gekennzeichnet, dass das schäumungsfähige Mittel zeitverzögert nach Bereitstellung schäumt.
  31. System nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitverzögerung mindestens eine Minute beträgt.
  32. System nach einem der Ansprüche 17 bis 31, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Öffnung durch Verknotung, Verklebung oder durch eine Klemme verschlossen ist.
  33. Verwendung eines Systems nach einem der Ansprüche 17 bis 32 zur Hohlraumabdichtung.
DE200510007026 2005-02-15 2005-02-15 Verfahren und System zur Hohlraumabdichtung Withdrawn DE102005007026A1 (de)

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