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Die
Erfindung betrifft Wasserzähleranlagen gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Der
Einbau von Wasserzählern,
insbesondere Hauswasserzählern,
unterliegt nicht nur europaweiten Normen sondern auch nationalen
gesetzlichen Bestimmungen und Besonderheiten. Grundsätzlich ist
der Wasserzähler
frostfrei unterzubringen. Des weiteren ist er so anzuordnen, dass
er möglichst schnell,
sorgfältig
und reibungslos abgelesen und nach Ablauf der Eichdauer ausgewechselt
werden kann. Wasserzähler
müssen
spannungsfrei eingebaut sein, d. h. sie sind so zu befestigen, dass
alle an der Einbaustelle auftretenden Kräfte aufgefangen werden können, gleichgültig ob
der Wasserzähler eingebaut
oder ausgebaut ist.
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Zur
Realisierung dieser Forderung empfiehlt die Deutsche DIN 1988 die
Verwendung eines stabilen, U-förmigen
Montagebügels.
An dessen einem Schenkel ist eine Längenausgleichsverschraubung und
an dessen anderem Schenkel eine Zählerverschraubung vorgesehen.
Diese beiden Armaturenteile tragen Schraubgewinde und/oder Überwurfmuttern
und sind mit geeigneten Dichtflächen
versehen. Der Montagebügel
wird zwischen der Anschlussleitung und der Versorgungsleitung der
Wasserversorgungsleitung fest montiert, die Armaturenteile werden
mit den Rohrleitungen verbunden. Anschließend wird der Wasserzähler, dessen
Gehäuse
einen Zulauf- und einen Ablaufstutzen jeweils mit Schraubgewinde
besitzt, mit Hilfe der Überwurfmuttern
lösbar befestigt.
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Bei
der Montage und Demontage des Wasserverbrauchszählers muss der Installateur
mit zwei Schraubenschlüsseln
hantieren. Mit dem einen Schraubenschlüssel hält er den Wasserverbrauchszähler, mit
dem anderen öffnet
bzw. schließt
er die Überwurfmutter.
Dabei kommt es immer wieder vor, dass Teile beschädigt werden.
Je nach dem, welche Längenabmessungen
der neu einzusetzende Wasserverbrauchszähler hat, muss die Längenausgleichsverschraubung
angepasst werden. Insgesamt ergeben sich beim Montieren und Demontieren
des Wasserverbrauchszählers
lange Montagezeiten und erhöhte
Montagekosten.
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In
vielen europäischen
Ländern
ist es üblich, die
Wasserverbrauchszähler
außerhalb
der Wohngebäude
in unterirdischen Schächten
oder in mauerseitigen Anschlussschränken unterzubringen, damit
das Ablesen und Auswechseln auch bei Abwesenheit der Hausbewohner
durchgeführt
werden kann. Diese Schächte
und Schränke
sind aus naheliegenden Gründen
sehr kompakt gehalten, wodurch das Hantieren noch weiter erschwert
wird. Dies gilt insbesondere für
das Hantieren in den unterirdischen Schächten.
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Beim
Austauschen des Wasserverbrauchszählers muss der Installateur
zunächst
je einen Absperrhahn vor und hinter dem Wasserverbrauchszähler schließen. Nach
dem Einsetzen des neuen Zählers
muss er zunächst
einen der Absperrhähne und
ein besonderes Entlüftungsventil öffnen. Nach dem
Entlüften
muss er das Entlüftungsventil
schließen
und den zweiten Absperrhahn öffnen.
Alle diese Vorgänge
lassen sich in den beengten Schächten trotz
herstellerseitig zugeliefertem Spezialwerkzeug oft nur sehr mühsam erledigen.
Die Folge sind nicht nur lange Montagezeiten, sondern oftmals auch
Undichtigkeiten, die einen zweiten kompletten Montagevorgang zur
Folge haben. Das ist äußerst unbefriedigend.
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Sind
die Zählergehäuse aus
Metall, müssen die
für die
Verschraubung erforderlichen Gewinde am Gussrohgehäuse auf
die Anschlussstutzen geschnitten werden. Bestehen die Zählergehäuse aus Kunststoff,
so müssen
die Gewinde in die Spritzgussform eingearbeitet werden. Beides hat
entsprechende Produktionskosten zur Folge.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Wasserzähleranlage,
umfassend einen Wasserzähler
mit Zählwerk,
Gehäuse,
Zulaufstutzen und Ablaufstutzen sowie eine zulaufseitige und eine
ablaufseitige Verbindungsarmatur anzugeben, die einfach herzustellen
sind und ohne Werkzeug einfach, schnell und sicher ausgewechselt
werden können.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine Wasserzähleranlage
mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Die
vorliegende Erfindung ersetzt die zeitraubende Schraubmontage durch
eine einfache und schnelle Steckmontage. Dazu sind die miteinander kooperierenden
Armaturenteile, das sind die Zu- und Ablaufstutzen des Wasserzählers und
die Verbindungsarmaturen, als glatte Zylinder bzw. damit kooperierende
Zylinderöffnungen
ausgebildet.
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Vorteilhafterweise
sind die Anschlussstutzen des Wasserzählers als glatte Zylinder ausgebildet. Dies
erleichtert die Herstellung und Bearbeitung des Gehäuses erheblich.
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In
diesem Fall sind die kooperierenden Zylinderöffnungen an den Verbindungsarmaturen
realisiert.
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Zur
Herstellung der erforderlichen Wasserdichtigkeit sind Dichtungsringe,
vorzugsweise radial dichtende, insbesondere O-Ringe vorgesehen,
die auf den glatten Zylinderstutzen positioniert werden.
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Wird
der eine Gehäusestutzen
in die entsprechende Zylinderöffnung
eingeschoben, so entsteht zwangsweise zwischen dem anderen Gehäusestutzen
und dessen Gegenstück
eine Lücke,
die wasserdicht verschlossen werden muss. Dies geschieht gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung mit Hilfe einer Schiebemuffe, die ihrerseits
die benötigte Zylinderöffnung aufweist.
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Gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung sitzt die Schiebemuffe auf einer Verbindungsarmatur, die
als glatter Zylinder ausgebildet und mit einem Dichtungsring ausgerüstet ist.
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Gemäß einer
Alternative hierzu sitzt die Schiebemuffe werksseitig auf dem Gehäusestutzen des
Wasserverbrauchszählers.
Dadurch ist sichergestellt, dass beim Austausch des Wasserverbrauchszählers jeweils
eine fabrikneue Schiebemuffe verwendet wird.
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Um
zu verhindern, dass sich die Schiebemuffe während der Benutzung löst, kooperiert
sie mit einem formschlüssigen
Verriegelungselement. Als solches kommt gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung
eine Sicherungsschelle in Betracht, die hinter der Muffe auf den
glatten Zylinder gesetzt wird, sobald die Schiebemuffe ihre Endposition
erreicht hat. Um ein Verschieben der Sicherungsschelle zu verhindern,
ist an dem glatten Zylinder ein umlaufender Bund angeformt, gegen
den die Sicherungsschelle sich abstützt. Die Sicherungsschelle
lässt sich
mittels Plombe plombieren und sichert so den Wasserzähler gegen
unbefugten Ausbau.
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Grundsätzlich ist
der Querschnitt der zylindrischen Stutzen und Zylinderöffnungen
frei wählbar. Vorteilhafterweise
sind die Querschnitte jedoch kreiszylindrisch. Die Kreiszylinderform
ermöglicht
die größten Freiheiten
bei der Montage und die geringsten Produktionskosten. Auch kann
der Zähler
nach der Montage noch um ± 90
Grad um seine Längsachse
gedreht werden, um die Ablesbarkeit zu verbessern, ohne dass dazu
Werkzeuge benötigt
werden.
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Vorteilhafterweise
können
die Verbindungsarmaturen an ihrer dem Wasserverbrauchszähler abgewandten
Seite Schraubgewinde besitzen, mit denen sie mit den Wasserzu- und
-ableitungsrohren verbunden werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Verbindungsarmaturen
an einem U-förmigen
Montagebügel
befestigt. Dies entspricht der DIN 1988. Wird der eine Gehäusestutzen in
seine entsprechende Aufnahme geschoben, so entsteht zwangsweise
zwischen dem anderen Gehäusestutzen
und seiner Aufnahme eine Lücke.
Diese Lücke
beinhaltet auch alle axialen Längentoleranzen
der Bauteile der Wasserzähleranlage.
Diese Lücke
wird von der Schiebemuffe wasserdicht verschlossen. Die derzeit
nötige
Längenausgleichsverschraubung
kann völlig
entfallen.
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Vorteilhafterweise
bestehen Gehäuse,
Stutzen, Verbindungsarmaturen und/oder Schiebemuffe aus Kunststoff.
Da alle für
die Abdichtung und Halterung wesentlichen Teile als einfache Zylinder,
insbesondere Kreiszylinder ausgeführt sind, ist die Herstellung
in Kunststoff besonders einfach.
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Für den Fall,
dass ein Wasserverbrauchszähler,
dessen Gehäuse
noch mit Schraubgewindestutzen ausgerüstet ist, mit einer Wasserzähleranlage
verbunden werden soll, die bereits für die erfindungsgemäße Steckmontage
vorgerüstet
ist, werden auf die Schraubgewindestutzen erfindungsgemäße, d. h.
zylindrische Anschlussstutzen aufgeschraubt.
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Je
nach Gehäuseform
lassen sich die erfindungsgemäßen Stutzen
auch in das Gehäuse
eindichten.
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Anhand
der Zeichnung soll die Erfindung in Form von Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden.
Es zeigen jeweils rein schematisch
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1 eine
Wasserzähleranlage
in einer Mauernische,
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2 einen
Montagebügel
mit Verbindungsarmaturen, geeignet für den Einbau des Wasserzählers der 1,
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3 den
Wasserzähler
der 1, teilweise montiert in dem Montagebügel der 2,
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4 den
Wasserzähler
der 1, komplett montiert in dem Montagebügel der 2 und
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5 einen
Schnitt durch einen Unterboden-Anschlussschacht mit eingesetzter
Wasserzähleranlage.
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1 zeigt
rein schematisch in perspektivischer Darstellung eine Wasserzähleranlage
in einer Mauernische. Aus der Mauer 1 kommt von links ein Wasserzulaufrohr 2,
z.B. die Anschlussleitung, auf das eine Verbindungsarmatur 20 aufgeschraubt
ist. Rechts verschwindet in der Mauer 1 ein Wasserablaufrohr 3,
z. B. die Versorgungsleitung, auf dessen Ende eine zweite Verbindungsarmatur 30 aufgeschraubt
ist. Beide Rohre 2,3 bzw. die an ihnen befestigten
Verbindungsarmaturen 20, 30 fluchten und sind
räumlich
fixiert.
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Die
linke Verbindungsarmatur 20 besitzt eine Zylinderöffnung 21.
Die rechte Verbindungsarmatur 30 besitzt einen zylindrischen
Stutzen 31, auf dem eine Schiebemuffe 33 untergebracht
ist. Zwischen dem Zylinderstutzen 31 und der Schiebemuffe 33 befindet
sich (nicht sichtbar) ein O-Ring als Dichtring.
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Des
weiteren zeigt 1 einen Wasserzähler 10 mit
einem Zählwerksgehäuse 11,
abgedeckt durch einen Klappdeckel 17, und einem Wasserzählergehäuse 12.
Am Gehäuse 12 sind
miteinander fluchtend ein Zulaufstutzen 13 und ein Ablaufstutzen 14 angeformt.
Beide Stutzen 13, 14 sind als Kreiszylinder 15 ausgebildet
und besitzen je einen O-Ring 16 als Dichtring.
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Die
Abmessungen der Zylinderstutzen 13, 14, der Zylinderöffnung 21 in
der Verbindungsarmatur 20 und die Innenfläche 34 der
Schiebemuffe 33 sind so aufeinander abgestimmt, dass der
Zulaufstutzen 13 in die Zylinderöffnung 21 wasserdicht
eingeschoben und die Schiebemuffe 33 ebenfalls wasserdicht
auf den Ablaufstutzen 14 aufgeschoben werden kann. Dabei
ist der Abstand der beiden Verbindungsarmaturen 20, 30 auf
die Baulänge
des Wasserzählers 10 abgestimmt.
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Zur
Montage des Wasserzählers 10 wird
der Zulaufstutzen 13 in die Zylinderöffnung 21 der linken Verbindungsarmatur 20 eingeschoben.
Die dabei entstehende Lücke zwischen
dem Ablaufstutzen 14 und dem Zylinderstutzen 31 der
rechten Verbindungsarmatur 30 wird durch die Schiebemuffe 33 überdeckt.
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2 zeigt
in teilweise geschnittener Darstellung einen U-förmigen Montagebügel 40,
dessen linker Schenkel die Verbindungsarmatur 20 und dessen
rechter Schenkel die Verbindungsarmatur 30 trägt. Die
jeweils den Wasserleitungen 2, 3 zugewandten Enden
der Verbindungsarmaturen 20, 30 tragen Verbindungsstutzen 22, 32 zum
Anschluss der Wasserleitungen 2, 3 mit bekannten
Verbindungstechniken wie Schrauben, Löten, Klemmen usw.
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3 zeigt
als ersten Montageschritt den Montagebügel 40 mit Wasserzähler 10,
eingesteckt in die linke Verbindungsarmatur 20. Man erkennt
die durch die Seitwärtsbewegung
des Wasserzählers 10 entstandene
Lücke 9 zwischen
dem Anschlussstutzen 14 und der rechten Verbindungsarmatur 30.
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4 zeigt
den Wasserzähler 10 fertig
montiert. Die Schiebemuffe 33 wurde nach links auf den Zylinderstutzen 14 geschoben.
Um zu verhindern, dass die Schiebemuffe 33 sich während des
Betriebs wieder lösen
kann, wurde hinter ihr als mechanische Verriegelung eine Sicherungsschelle 50 auf
den Zylinderstutzen der Verbindungsarmatur 30 aufgebracht.
Die Sicherungsschelle 50 stützt sich ihrerseits gegen einen
erweiterten Bund 35 an der Verbindungsarmatur 30 ab.
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Die
in 4 dargestellte Einheit kann auch anstelle eines
bisher handelsüblichen
Wasserzählers in
eine bereits vorhandene Wasserzählereinbaustelle montiert
werden. Dazu wird die Baulänge
der erfindungsgemäßen Einheit
gemäß 4 an
die Einbaulänge
des handelsüblichen
Wasserzählers 10 angepasst.
Dies ist in weiten Grenzen möglich,
weil die Anschlussstutzen des Wasserzählers 10 für Steckmontage
extrem kurz ausgebildet werden können.
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Die
in 4 dargestellte Einheit hat darüber hinaus den Vorteil, dass
sie auch bei nicht fixierten Wasserleitungen verwendet werden kann,
da der Bügel 40 die
Axialkräfte
der Wasserleitungen aufnimmt, die bei konventioneller Wasserzählermontage
vom Gehäuse
selbst aufgenommen werden müssen.
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5 zeigt
die Wasserzähleranlage,
bestehend aus Montagebügel 40,
Wasserzähler 10 und Verbindungsarmaturen 20, 30,
eingesetzt in einen unterirdischen Schacht 60. Der Schacht 60 besteht aus
einem Unterteil 61 und einem teleskopartig montierbaren Oberteil 62,
welches nach oben durch eine Abdeckplatte 63 verschlossen
werden kann.
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Im
Inneren des Schachtes 60 erkennt man eine Montageplatte 64,
auf der mit Hilfe von Schrauben 41 der Montagebügel 40 befestigt
ist. Die Wasserzuleitung 2 durchdringt die Zwischenplatte 64 und endet
in einem ersten Absperrventil 4. Auch die Wasserableitung 3 durchdringt
die Montageplatte 64 und endet in einem Absperrventil 5.
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Zum
Auswechseln des Wasserzählers 10 werden
zunächst
die beiden Absperrventile 4, 5 geschlossen. Dies
kann nach Abnehmen der Abdeckplatte 63 bequem von oben
durchgeführt
werden. Dann wird durch Öffnen
des gehäuseseitigen
Prüfstutzens 9.1 der
Wasserzähler 10 vor
der Demontage drucklos gemacht. Anschließend wird die Sicherungsschelle 50 vom
Zylinderstutzen der Verbindungsarmatur 30 entfernt und
die Schiebemuffe 33 zurückgeschoben,
worauf der Wasserzähler 10 aus der
linken Verbindungsarmatur 20 herausgeschoben und nach oben
entnommen werden kann. Der Einbau eines neuen Wasserzählers 10 erfolgt
ebenso einfach und bequem in umgekehrter Reihenfolge. Sobald die
Schiebemuffe 33 durch eine neue Sicherungsschelle 50 gesichert
ist, können
die beiden Absperrventile 4, 5 wieder geöffnet werden.
Durch Öffnen
des Entleerstutzens 9.2 wird der Wasserzähler 10 entlüftet. Das
Auswechseln des Wasserzählers 10 ist
in kürzester
Zeit beendet.
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Sollte
im Ablaufstutzen 14 ein Rückflussverhinderer sitzen,
kann dessen Funktion mit Hilfe der Stutzen 9.1, 9.2 geprüft werden.