-
Die
Erfindung betrifft eine mobile Ansteuervorrichtung sowie ein Verfahren
zur automatischen Einstellung von Betriebsparametern eines Gerätes in der
näheren
Umgebung der mobilen Ansteuervorrichtung und in Abhängigkeit
von der räumlichen
Position der mobilen Ansteuervorrichtung und des Gerätes.
-
Bei
einer Vielzahl technischer Geräte
besteht die Möglichkeit,
diese mittels einer Fernbedienung komfortabel zu bedienen. Hierzu
müssen
in der Regel an der Fernbedienung vorhandene Bedienelemente von
einem Benutzer manuell betätigt
werden.
-
P.
Engel beschreibt in "Retooling
the Global Positioning System",
Scientific American, May 2004 die Funktionsweise von GPS und von
weiterentwickelten satellitengestützten Positionsbestimmungssystemen.
D-GPS (Differential GPS) ermöglicht
beispielsweise eine Genauigkeit der Positionsbestimmung auf 30 bis
50 cm sowie unter bestimmten Umständen eine Positionsbestimmung
innerhalb von Gebäuden.
-
Aus
der
US 6,400,956 B1 ist
ein drahtloses Telekommunikationssystem bekannt, bei dem Ortsinformationen
einer Person dazu verwendet werden, bestimmte Aktionen automatisch
auszuführen.
Die Ortsinformationen werden dabei mit Hilfe einer mobilen Einheit
selbsttätig
generiert und über
das Telekommunikationssystem einer zentralen Prozessoreinheit zugeführt, die
die Ortsinformationen auswertet und anschließend mit der Prozessoreinheit
verbundene Geräte
steuert. Das gesamte System ist technisch aufwendig und entsprechend
kompliziert bei der Anwendung.
-
Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die automatische
positionsabhängige
Steuerung von Geräten
zu vereinfachen.
-
Diese
Aufgabe wird durch eine Ansteuervorrichtung mit den Merkmalen gemäß Anspruch
1 gelöst.
Ferner wird die Aufgabe gelöst
durch ein Verfahren zur automatischen Einstellung von Betriebsparametern
eines Gerätes
mit den Merkmalen gemäß Anspruch
23.
-
Bei
der mobilen Ansteuervorrichtung zur automatischen Einstellung von
Betriebsparametern eines Gerätes
handelt es sich allgemein um ein elektronisches Gerät, das im
Raum bewegt werden kann. Sie ist vorzugsweise so dimensioniert und
gestaltet, dass sie sich bequem am Körper eines Benutzers mitführen lässt. Die
Größe und Bauart
erlauben es insbesondere, sie in oder an der Kleidung mitzuführen (Hosentasche
etc.) bzw. mittels Gürtelclip,
Kette, Band und dgl. am Körper
zu befestigen. Dabei kann die Ansteuervorrichtung rein zur Ansteuerung
von Geräten
dienen. Vorzugsweise umfasst die Ansteuervorrichtung jedoch weitere
Funktionen. So ist die Ansteuervorrichtung vorteilhaft als Mobiltelefon,
PDA (Personal Digital Assistant), Personalcomputer (PC) etc. ausgeführt bzw.
in ein derartiges Gerät
integriert.
-
Die
Ansteuervorrichtung gemäß der Erfindung
umfasst eine Speichereinrichtung zum Speichern räumlicher Positionsdaten. Die
räumlichen
Positionsdaten können
beispielsweise in Form von Koordinaten in der Speichereinrichtung
gespeichert werden. Es werden dadurch mögliche Aufenthaltsbereiche
des Benutzers festgelegt. Ferner umfasst die Ansteuervorrichtung
eine Speichereinrichtung zum Speichern von Daten zur Geräteeinstellung
des Gerätes,
welches mittels der Ansteuervorrichtung gesteuert werden soll. Einfache
Daten zur Geräteeinstellung
betreffen beispielsweise die Information darüber, ob das betreffende Gerät bei einer
Veränderung der
Position der Ansteuervorrichtung relativ zu dem betreffenden Gerät an- oder ausgeschaltet
wird. Es können
jedoch auch wesentlich komplexere Daten, wie beispielsweise Parametersätze oder
Ablaufprogramme, zur Geräteeinstellung
gespeichert werden. Aus den Daten zur Geräteeinstellung können Steuersignale
generiert werden, die sich nach der Übertragung auf das Gerät auf dieses
auswirken.
-
Weiterhin
umfasst die Ansteuervorrichtung Mittel zur Zuordnung der räumlichen
Positionsdaten zu den Daten zur Geräteeinstellung. Vorzugsweise weisen
die Mittel zur Eingabe und Zuordnung der räumlichen Positionsdaten eine
Benutzer-Schnittstelle
mit einem Display, einer Tastatur und einer geeigneten Software
auf. Dadurch kann festgelegt werden, ob und wie sich eine Veränderung
der räumlichen
Position der Ansteuervorrichtung auf das zu steuernde Gerät auswirkt.
Zum Beispiel kann festgelegt werden, dass beim Eintritt einer die
Ansteuervorrichtung mitführenden
Person in einen festgelegten räumlichen
Bereich ein bestimmtes Gerät
eingeschaltet und beim Verlassen dieses Bereiches wieder ausgeschaltet
wird.
-
Die
Ansteuervorrichtung erkennt mittels einer Lokalisierungseinheit,
ob sie sich innerhalb eines durch räumliche Positionsdaten festgelegten
Bereiches befindet. Hierzu ist die Ansteuervorrichtung vorzugsweise
mit einem GPS-Empfänger
(Global Position System) ausgestattet. Vorteilhaft ist der GPS-Empfänger dabei
als AGPS-Empfänger
(Assisted GPS) oder DGPS-Empfänder (Differential
GPS) ausgebildet, so dass eine Positionsbestimmung mit weniger als
50 cm Abweichung von dem tatsächlichen
Standort möglich
ist. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die genannten Lokalisierungsverfahren
beschränkt.
Insbesondere können
auch einfachere Lokalisierungsverfahren ohne Satelliten-Unterstützung angewandt
werden, bei denen die Positionsbestimmung beispielsweise auf ein
eng begrenztes Gebiet, z.B. ein Gebäude, begrenzt ist.
-
In
besonders vorteilhaften Ausführungsformen
der Erfindung erfolgt die Positionsbestimmung mit dem satellitengestützten Positionsbestimmungssystem
differentiell, d.h. mithilfe einer Referenzeinheit, die Laufzeitfehler
im Satellitensignal mitteilt. Alternativ zur Verwendung eines Referenzempfängers kann
eine Laufzeitkompensation aufgrund unterschiedlicher Beeinflussung
von verschiedenen Frequenzbändern
errechnet werden. Des Weiteren kann eine höhere Genauigkeit über eine
sogenannte unterstützte
Positionsbestimmung erreicht werden, indem beispielsweise Signale
aus einem Mobilfunknetzwerk verwendet werden.
-
Die
Ansteuervorrichtung umfasst weiterhin Mittel zur direkten drahtlosen Übertragung
eines Signals an das zu steuernde Gerät in Abhängigkeit der Daten zur Geräteeinstellung,
die dem Gerät
in Abhängigkeit
der räumlichen
Position zugeordneten worden sind. Die Ansteuervorrichtung kann
somit insgesamt als eine Art automatische, drahtlose Fernbedienung
für das
zu bedienende Gerät
betrachtet werden. Die Steuerung des Gerätes erfolgt während des
Betriebes der Ansteuervorrichtung automatisch aufgrund der räumlichen
Position der Ansteuervorrichtung und insbesondere ohne manuelle
Betätigung
von Schaltern oder Tastern. Dabei kann bei der Steuerung des Gerätes zwischen
folgenden Fällen unterschieden
werden:
- – Das
Gerät steht
zumindest für
einen längeren Zeitraum
an einem festen Platz und der Benutzer bewegt sich mit der von ihm
getragenen Ansteuervorrichtung. Begibt sich der Benutzer nun in
die Nähe
des Gerätes,
so wird automatisch ein Signal direkt von der Ansteuervorrichtung
an das Gerät übermittelt.
- – Die
Ansteuervorrichtung steht zumindest für einen längeren Zeitraum an einem bestimmten Platz
und das zu steuernde Gerät
bewegt sich mit dem Benutzer. Durch den eingebauten GPS-Empfänger erkennt
das Gerät
an welchem Platz es steht und sendet permanent oder wiederholt ein
diesem Platz zugeordnetes Signal an das zu steuernde Gerät. Sobald
sich der Benutzer mit dem Gerät
in die Nähe
der An steuervorrichtung begibt, so dass das von der Ansteuervorrichtung ausgehende
Signal von dem Gerät
empfangen werden kann, erfolgt die Einstellung des Gerätes in Abhängigkeit
dieses Signals. Vorzugsweise kann die Sendeleistung der Ansteuervorrichtung variiert
werden, so dass der Umkreis um die Ansteuervorrichtung, in dem das
Gerät von
der Ansteuervorrichtung beeinflusst wird, einstellbar ist.
- – Sowohl
die Ansteuervorrichtung als auch das Gerät werden von dem Benutzer mitgeführt. Die Ansteuervorrichtung
erkennt mittels des GPS-Empfängers,
ob sie sich innerhalb eines vorbestimmten Bereiches befindet und
steuert das in unmittelbarer Nähe
befindliche Gerät
entsprechend.
-
Die
Steuerung und Bedienung eines Gerätes gemäß der Erfindung hat den Vorteil,
dass diese weitgehend automatisch abläuft, wenn sich der Benutzer im
Raum bewegt. Die durch die Bewegung im Raum ausgelösten Änderungen
bestimmter Geräteeinstellungen
werden durch eine direkte Signalübertragung von
der Ansteuervorrichtung zu dem Gerät bewirkt. Es sind keine zusätzlichen
Geräte
(mit dem Gerät verbundene
externe Steuereinheiten, Kommunikationsgeräte zur Signalübertragung
zwischen der Ansteuervorrichtung und dem zu steuernden Gerät usw.)
vorhanden. Insbesondere ist zur Datenübertragung zu dem gesteuerten
Gerät kein
Mobilfunknetz erforderlich. Das gesamte System zur automatischen Bedienung
des Gerätes
ist daher sehr einfach aufgebaut, leicht zu bedienen und unanfällig für Störungen. Fehlbedienungen
werden insbesondere auch dadurch verhindert, dass die Reichweite
der direkten Signalübertragung
von der Ansteuervorrichtung zu dem Gerät begrenzt ist, so dass die
Ansteuervorrichtung das zu steuernde Gerät nur dann beeinflussen kann,
wenn diese sich in der näheren
Umgebung des zu steuernden Gerätes
befindet.
-
Die
Ansteuervorrichtung ist vorteilhaft mit Eingabemitteln versehen,
durch die der Benutzer räumliche
Positionsdaten, Daten zur Geräteeinstellung
oder zur Zuordnung der räumlichen
Positionsdaten zu den Daten zur Geräteeinstellung eingeben und verändern kann.
Zum Beispiel ist eine Tastatur zur direkten Eingabe derartiger Daten
vorhanden. Zusätzlich
oder alternativ ist jedoch auch eine Vielzahl anderer bekannter
Eingabemittel, wie Touchscreen oder Spracheingabe, möglich. Darüber hinaus
können
die Eingabemittel bei der Ansteuervorrichtung auch lediglich als
Schnittstelle zu einem Eingabegerät ausgebildet sein. Die Signalübertragung
zwischen der Ansteuervorrichtung und dem Eingabegerät kann dabei
drahtgebunden oder drahtlos, z. B. nach dem Bluetooth-Standard,
erfolgen.
-
Eine
besonders komfortable Eingabe räumlicher
Positionsdaten wird dadurch erreicht, dass mit der Ansteuervorrichtung
eine bestimmte räumliche Position
eingenommen wird, die dann – ggf.
nach einer manuellen Auslösung
dieser Funktion – automatisch
erfasst und gespeichert wird. Zum Speichern der augenblicklich eingenommenen
Position genügt so
beispielsweise lediglich die Betätigung
einer Positions-Speicher-Taste. Ein bestimmter Bereich kann durch
eine einzelne bestimmte Position und einen bestimmten Umkreis um
diese Position oder durch Eingabe mehrerer Positionen, die dann
Eckpunkte des zu bestimmenden Bereiches bilden, festgelegt werden.
So ist es beispielsweise möglich,
einzelne Zimmer innerhalb eines Gebäudes als unterschiedliche Bereiche
festzulegen. Den unterschiedlichen Zimmern des Hauses können dann
in der Ansteuervorrichtung unterschiedliche Geräteeinstellungen zugeordnet
werden, so dass ein oder mehrere Geräte unterschiedlich eingestellt
sind, je nachdem, in welchem Zimmer sich der Benutzer augenblicklich
befindet.
-
Die
automatische Einstellung von Betriebsparametern gemäß der Erfindung
ist bei einer Vielzahl steuerbarer Geräte anwendbar. Allgemein sind bei
dem steuerbaren Gerät
wenigstens zwei unterschiedliche Betriebszustände einstellbar. Im einfachsten
Fall sind dies die Betriebszustände „Gerät an" und „Gerät aus". Bei der Steuerung
eines Gerätes
gemäß der Erfindung können jedoch
auch Geräte mit
mehr als zwei und insbesondere auch wesentlich komplexeren unterschiedlichen
Betriebszuständen eingestellt
werden. Vorzugsweise findet in dem steuerbaren Gerät eine Signalverarbeitung
statt, die mittels einstellbarer Parameter an unterschiedliche Umgebungssituationen
angepasst werden kann. Mittels der Ansteuervorrichtung gemäß der Erfindung
wird dann ein ortsabhängiges
Signal an das Gerät übermittelt,
welches die Anpassung wenigstens eines einstellbaren Parameters
des Geräts
an den jeweiligen Ort bewirkt. Insbesondere kann durch das an das
Gerät übertragene
Signal auch eine Vielzahl an Parametern (ein Parametersatz) neu
eingestellt werden. Daher hinaus kann das übertragene Signal, insbesondere
bei einem softwaregesteuerten Gerät, auch die Umschaltung zwischen
unterschiedlichen Softwareprogrammen bewirken, durch die die Signalverarbeitung
im Gerät
bestimmt wird.
-
Beispielsweise
kann es sich bei dem zu steuernden Gerät um ein medizinisches Gerät handeln. Im
Fall eines Herzschrittmachers kann etwa die Pulsfrequenz des Herzschrittmachers – abhängig vom Aufenthaltsort
der betreffenden Person – automatisch
angepasst werden. Beispielsweise wird die Pulsfrequenz in einem
Ruheraum (Schlafzimmer) herabgesetzt und in einem Arbeitsraum, Fitnessraum etc.
gegenüber
der normalen Pulsfrequenz erhöht.
-
Ein
weiteres Beispiel für
die Verwendung einer am Körper
eines Benutzers mitführbaren
Ansteuervorrichtung gemäß der Erfindung
in Verbindung mit einem medizinischen Gerät ist ein Hörgeräteträger, dessen Hörgerät in Abhängigkeit
des Aufenthaltsortes des Hörgeräteträgers in
unterschiedliche Hörprogramme
geschaltet wird. So kann beispielsweise in einem Fernsehzimmer automatisch
das Hörprogramm „Fernsehen" eingestellt werden
oder in einem Ruheraum automatisch ein Hörprogramm für ruhige Umgebung gewählt werden.
Darüber
hinaus kann am Arbeitsplatz des Hörgeräteträgers automatisch ein an diesen
Arbeitsplatz angepasstes Programm eingestellt werden. Dabei bewirkt
die Ansteuervorrichtung automatisch die Einstellung des jeweiligen Programms,
sobald sich der Hörgeräteträger in einem
Bereich befindet, für
den ein bestimmtes Hörprogramm
vorgegeben worden ist.
-
Neben
der Anwendung bei medizinischen Geräten kann die Ansteuervorrichtung
gemäß der Erfindung
vorteilhaft auch bei einer Vielzahl von Geräten der Unterhaltungselektronik
verwendet werden, die dann in Abhängigkeit von der Position eines
Benutzers der Ansteuervorrichtung direkt, unmittelbar und automatisch
durch die Ansteuervorrichtung eingestellt werden. So können beispielsweise
Rundfunkgeräte
beim Betreten oder Verlassen eines Zimmers an- bzw. ausgeschaltet
werden oder die Lautstärkeeinstellung
dieser Geräte
in Abhängigkeit
von der Position eines Benutzers verändert werden.
-
Weiterhin
kann die Erfindung auch im Zusammenhang mit einer Vielzahl an Geräten der Haushaltselektronik
sinnvoll verwendet werden. Auch hierbei wird im einfachsten Fall
in Abhängigkeit von
der Position der Person, die die Ansteuervorrichtung trägt, bzw.
in Abhängigkeit
von dem Abstand der Ansteuervorrichtung zu dem betreffenden Gerät das betreffende
Gerät ein-
oder ausgeschaltet. So können
beispielsweise Beleuchtungseinrichtungen ein- oder ausgeschaltet
werden oder andere Geräte
wie Herd, Geschirrspüler,
Waschmaschine und so weiter beim Verlassen des betreffenden Gebäudes ausgeschaltet
werden, z.B. um Unfälle
zu vermeiden. Weiterhin kann die Temperaturregelung der Heizung bzw.
der Warmwasseraufbereitung abhängig
davon geregelt werden, ob sich eine Person in einem Gebäude oder
einem bestimmten Raum des Gebäudes aufhält.
-
Die
Ansteuervorrichtung gemäß der Erfindung
ist vorteilhaft an das jeweils zu steuernde Gerät angepasst. So werden beispielsweise
zur automatischen Einstellung eines Hörgerätes die unterschiedlichen Hörprogramme
und evtl. weitere Einstellmöglichkeiten
(Lautstärke,
Klang, bestimmte Filter usw.) dieses Hörgerätes angeboten, das heißt z.B.
auf dem Display der Ansteuervorrichtung angezeigt, so dass sie mittels
Bedienelementen ausgewählt
bzw. eingestellt werden können.
Ebenso werden auch für
andere Geräteklassen
(Unterhaltungselektronik, Haushaltselektronik) typische bzw. auf
spezielle Geräte zugeschnittene
Einstellmöglichkeiten
angeboten. Die hierzu vorhandenen Möglichkeiten der Ansteuervorrichtung
werden insbesondere durch die Betriebssoftware der Ansteuervorrichtung
bestimmt. Sie können
daher stark variieren. Insbesondere ist es bei komplexeren Geräteeinstellungen
vorteilhaft, wenn die Einstellung der positionsabhängigen Geräteeinstellung
nicht direkt an der Ansteuervorrichtung, sondern an einem mit dieser
verbindbaren externen Gerät,
z.B. einem PC, stattfindet. Die positionsbezogenen Geräteeinstellungen
können
so sehr viel komfortabler ausgewählt
und eingestellt werden. Die Ansteuervorrichtung verfügt für diesen
Anwendungsfall über
eine geeignete Schnittstelle zu dem PC. Über diese werden dann die gewählten Einstellungen
auf die Ansteuervorrichtung übertragen,
so dass der PC danach zur automatisch ablaufenden Geräteeinstellung
gemäß der Erfindung
nicht mehr erforderlich ist.
-
Bei
der Steuerung elektrischer Geräte
durch eine mobile Ansteuervorrichtung gemäß der Erfindung wird ein Signal
drahtlos von der Ansteuervorrichtung zu dem betreffenden Gerät übertragen. Durch
dieses Signal kann ein betreffendes Gerät bzw. können Komponenten des betreffenden
Gerätes
an- oder ausgeschaltet werden. Darüber hinaus kann das übertragene
Signal auch Steuerbefehle umfassen, durch die Betriebsparameter
des Gerätes neu
eingestellt werden. So kann z. B. die Lautstärkeeinstellung bei einem Gerät der Unterhaltungselektronik
verändert
werden. Neben einzelnen Parametern können selbstverständlich aufgrund
des von der Ansteuervorrichtung auf das Gerät übertragenen Signals auch ganze
Gruppen von Parametern (Parametersätze) oder ganze Geräteprogramme
neu eingestellt, aktiviert oder deaktiviert werden. Vorzugsweise
sind hierzu bereits mehrere unterschiedliche Parametersätze bzw.
Geräteprogramme
in dem betreffenden Gerät
gespeichert, so dass das von der Ansteuervorrichtung übertragene
Signal verhältnismäßig wenig
Information trägt
und vor allem die Aktivierung eines bestimmten Parametersatzes oder
Geräteprogramms
bewirkt. Es ist jedoch auch möglich, dass
bei der automatischen ortsabhängigen
Einstellung eines Gerätes
auch umfangreichere Datensätze,
z.B. ganze Geräteprogramme,
von der Ansteuervorrichtung auf das betreffende Gerät übertragen werden.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung bleibt eine durch die Ansteuervorrichtung automatisch
vorgenommene Geräteeinstellung
solange erhalten, bis diese manuell durch den Benutzer oder automatisch
durch die Ansteuervorrichtung wieder geändert wird. Alternativ ist
es jedoch auch möglich,
dass eine durch die Ansteuervorrichtung automatisch vorgenommene
Geräteeinstellung
nur für
einen bestimmten Zeitraum wirksam ist und eine automatische Rückführung der
Geräteeinstellung
in einen vordefinierten Zustand erfolgt, wenn die Signalabgabe durch
die Ansteuervorrichtung nicht kontinuierlich oder innerhalb eines
bestimmten Zeitraumes wiederholt erfolgt.
-
Die
Lokalisierung der von einem Benutzer getragenen Ansteuervorrichtung
erfolgt vorzugsweise in einem zweidimensionalen Bereich. Dieser
kann durch mehrere Eckpunkte oder einem einzelnen bestimmten Punkt
und einem Abstand zu diesem Punkt festgelegt sein. Insbesondere
durch einen AGPS-Empfänger
bzw. einen DGPS-Empfänger können jedoch
auch dreidimensionale räumliche
Bereiche festgelegt werden, in denen bestimmte Geräteeinstellungen
automatisch erfolgen sollen. Dadurch kann eine Gerätesteuerung
beispielsweise auch in Abhängigkeit
des Stockwerkes erfolgen, in dem sich ein Träger der Ansteuervorrichtung
in einem bestimmten Gebäude
befindet. Beispielsweise kann so die Temperatur im Obergeschoss
eines Gebäudes abgesenkt
werden, wenn sich der Benutzer der Ansteuervorrichtung im Erdgeschoss
des Gebäudes aufhält.
-
Neben
der absoluten Position eines Benutzers kann auch die relative Position
des Benutzers zu dem zu steuernden Gerät die automatische Einstellung
von Betriebsparametern des Gerätes
bewirken. Hierzu ist in der Ansteuervorrichtung die räumliche Position
des betreffenden Gerätes
gespeichert. Mittels der in der Lokalisierungseinheit festgestellten Position
der Ansteuervorrichtung kann so in einfacher Weise der Abstand zwischen
der Ansteuervorrichtung und dem zu steuernden Gerät ermittelt
werden, wobei in der Ansteuervorrichtung abstandsbezogene Daten
zur Geräteeinstellung
gespeichert sind, die dann eine Geräteeinstellung in Abhängigkeit des
ermittelten Abstandes bewirken.
-
Selbstverständlich kann
die mobile Ansteuervorrichtung gemäß der Erfindung ein Gerät auch dann
steuern, wenn diese an einem bestimmten Ort platziert wird und sich
das zu steuernde Gerät
relativ zu der Ansteuervorrichtung bewegt. Beispielsweise sind in
der Ansteuervorrichtung die Koordinaten eines Fernsehzimmers innerhalb
eines Gebäudes
gespeichert. Dabei dient die Ansteuervorrichtung zur Steuerung eines
Hörgerätes, welches
ein spezielles Hörprogramm
für die
Umgebungssituation „Fernsehen" aufweist. Wird nun
die in Betrieb befindliche Ansteuervorrichtung in das Fernsehzimmer
gelegt, so wird von der Ansteuervorrichtung die Übereinstimmung der augenblicklichen
Position mit dem gespeicherten Bereich erkannt, so dass – vorzugsweise kontinuierlich
oder wiederholt – ein
Signal an das Hörgerät abgegeben
wird. Durch die begrenzte Reichweite dieses Signals wird dann das
betreffende Hörgerät nur dann
durch die Ansteuervorrichtung gesteuert, wenn sich der Hörgeräteträger in das
Fernsehzimmer und damit in unmittelbare Nähe zu der Ansteuervorrichtung
begibt.
-
Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass neben der absoluten
räumlichen
Position der Ansteuervorrichtung oder dem Abstand der Ansteuervorrichtung
zu einem Gerät
auch die Ausrichtung der Ansteuervorrichtung im Raum oder die Bewegungsrichtung
oder die Geschwindigkeit, mit der die Ansteuer vorrichtung bewegt
wird, erfassbar ist und die automatische Einstellung von Betriebsparametern
des betreffenden Gerätes
beeinflusst.
-
Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Ansteuervorrichtung bezüglich der Signalübertragung
an das zu steuernde Gerät
lernfähig
ausgebildet. Die Einstellung der Ansteuervorrichtung auf ein bestimmtes
Gerät erfolgt dabei
wie bei einer bekannten, lernfähigen
universell verwendbaren Fernbedienung, die für eine Vielzahl von Geräten vorprogrammiert
ist oder die nach einer Anzahl an Testdurchläufen an das betreffende Gerät anpassbar
ist. Dadurch kann die Ansteuervorrichtung mit geringem technischen
Aufwand an eine Vielzahl existierender, fernsteuerbarer Geräte angepasst
werden, ohne dass hierzu bauliche Veränderungen an den betreffenden
Geräten
vorzunehmen sind.
-
Bei
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass neben der
räumlichen
Position der Ansteuervorrichtung bzw. dem daraus hervorgehenden
Abstand der Ansteuervorrichtung zu einem Gerät zusätzliche Parameter bei der automatischen
Einstellung von Betriebsparametern berücksichtigt werden. So können sich
beispielsweise die Tageszeit oder der Wochentag auf die Einstellung
der Betriebsparameter auswirken. Beispielsweise wird bei einem Hörgerät nur dann
das Hörprogramm „Fernsehen" eingestellt, wenn
sich der Hörgeräteträger in einem
Fernsehzimmer befindet und gleichzeitig die aktuelle Uhrzeit zwischen
20 und 24 Uhr liegt. Neben der Uhrzeit oder dem Wochentag können auch
weitere Parameter wie die Umgebungstemperatur, die Helligkeit usw.
die automatische Einstellung der Betriebsparameter eines betreffenden
Gerätes
beeinflussen. Weiterhin kann eine Ansteuervorrichtung gemäß der Erfindung
auch von mehreren Benutzern genutzt werden, wobei die Angabe des
augenblicklichen Benutzers, z.B. durch Eingabe oder Aktivierung eines
bestimmten Benutzerprofils, Auswirkungen auf die Einstellung der
Betriebsparameter des zu steuernden Gerätes hat.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es
zeigen:
-
1 ein
vereinfachtes Blockschaltbild einer Ansteuervorrichtung gemäß der Erfindung,
-
2 die
automatisch Einstellung eines Hörgerätes und
eines Herzschrittmachers in Abhängigkeit
von der augenblicklichen Position eines Benutzers,
-
3 2-dimensionale
Bereiche am Beispiel eines Fußballfeldes,
-
4 3-dimensionale
Bereiche innerhalb eines Gebäudes,
-
5 eine
Skizze zur Verdeutlichung der Verwendung von Sensoren zur Bestimmung
der Ausrichtung eines Hörgerätes bei
der Einstellung von Parametern und
-
6 eine
Skizze zur Verdeutlichung der Verwendung einer mobilen bzw. in einem
Handy integrierten Ansteuervorrichtung mit einem satellitengestützten Positionsbestimmungssystem.
-
1 zeigt
im vereinfachten Blockschaltbild eine von einem Benutzer mitführbare Ansteuervorrichtung 1 gemäß der Erfindung.
Als Benutzer-Interface sind ein Display 2 sowie eine Tastatur 3 vorgesehen.
Dadurch können
in Verbindung mit einer geeigneten Software Daten in die Ansteuervorrichtung 1 eingegeben
und angezeigt werden. Zusätzlich
oder alternativ kann die Ansteuervorrichtung 1 auch über andere
Ein- oder Ausgabemittel verfügen.
Im Ausführungsbeispiel
umfasst die Ansteuervorrichtung 1 zusätzlich ein Mikrophon 7 sowie
einen Lautsprecher 8 zur Sprachein- und ausgabe, womit
auch eine Sprachsteuerung der Ansteuervorrichtung möglich ist.
-
Zur
Bestimmung der augenblicklichen Position der Ansteuervorrichtung 1 ist
diese vorteilhaft mit einem AGPS-Empfänger 4 (Assisted Global
Position System) ausgestattet. Dieser erlaubt es, die augenblickliche
Position bis auf einen Meter genau zu bestimmen. Die Positionsbestimmung
erfolgt dabei in Echtzeit, so dass stets die aktuelle Position der
Ansteuervorrichtung 1 vorliegt und auch Bewegungen einer
die Ansteuervorrichtung 1 tragenden Person erfasst werden
können.
Bei der Ansteuervorrichtung 1 sind ferner Speichermittel 5 vorhanden,
in denen die räumlichen
Koordinaten bevorzugter Aufenthaltsbereiche des Benutzers gespeichert
werden. Beispielsweise werden in dem Speicher 5 die Koordinaten
verschiedener Räume
eines Gebäudes
gespeichert, in dem sich der Benutzer bevorzugt aufhält. Darüber hinaus
können
in dem Speicher 5 Daten zur Steuerung eines Gerätes abgelegt
werden, wobei unterschiedlichen, in dem Speicher 5 gespeicherten
räumlichen Bereichen
unterschiedliche Daten zugeordnet werden. Die Ansteuervorrichtung 1 verfügt ferner über eine
Schnittstelle 6 zum drahtlosen Datenaustausch mit dem betreffenden
Gerät.
Die Datenübertragung genügt dabei
vorzugsweise dem Bluetooth-Standard.
-
Alle
wesentlichen Komponenten der Ansteuervorrichtung 1 sind
mit einer Signalverarbeitungs- und Steuereinheit 9 verbunden.
Diese steuert die Signalübertragung
zwischen den einzelnen Komponenten der Ansteuervorrichtung 1 und
sorgt für
die Signalaufbereitung aller relevanten Daten. Insbesondere werden
in der Signalverarbeitungs- und Steuereinheit 9 die von
dem AGPS-Empfänger 4 empfangenen
Daten aufbereitet und ausgewertet.
-
Die
Ansteuervorrichtung 1 dient allgemein zur Steuerung eines
steuerbaren Gerätes 10.
Dabei kann das steuerbare Gerät 10 fest
an einem bestimmten Platz positioniert sein oder ebenfalls von dem
Benutzer der Ansteuervorrichtung 1 mitgeführt werden.
Die Ansteuervorrichtung 1 ist insbesondere dazu eingerichtet,
eine Vielzahl unterschiedlicher steuerbarer Geräte zu steuern. Hierfür lässt sie
sich zur Steuerung der unterschiedlichen Geräte in geeigneter Weise programmieren.
-
Bei
dem Signal, das von der Ansteuervorrichtung 1 auf das steuerbare
Gerät 10 übertragen wird,
ist vorgesehen, dass dieses wenigstens einen Steuerbefehl für das steuerbare
Gerät 10 umfasst. Der
Steuerbefehl kann beispielsweise bei dem steuerbaren Gerät 10 einen
Wechsel von einem ersten Ablaufprogramm in ein zweites Ablaufprogramm
bewirken. Das übertragene
Signal kann aber auch direkt Parametereinstellungen beinhalten,
die nach der Übertragung
in dem steuerbaren Gerät 10 gespeichert
werden und von diesem Zeitpunkt an die Signalverarbeitung in dem
steuerbaren Gerät 10 beeinflussen.
Darüber
hinaus ist es auch möglich,
dass mehrere unterschiedliche Ablaufprogramme des steuerbaren Gerätes 10 in
der Ansteuervorrichtung 1 gespeichert sind und in Abhängigkeit
von der augenblicklichen räumlichen
Position der Ansteuervorrichtung 1 ein bestimmtes Ablaufprogramm
ausgewählt und
auf das steuerbare Gerät 10 übertragen
wird und nachfolgend den Programmablauf in dem steuerbaren Gerät 10 bestimmt.
-
Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass die Ansteuervorrichtung 1 die
Signalverarbeitung des steuerbaren Gerätes 10 nur solange
beeinflusst, solange kontinuierlich oder innerhalb eines bestimmten
Zeitraumes wiederholt eine Signalübertragung von der Ansteuervorrichtung 1 zu dem
steuerbaren Gerät 10 erfolgt.
Diese Ausführungsform
hat den Vorteil, dass das steuerbare Gerät 10 in einem vordefinierten
Zustand betrieben wird, wenn die Verbindung zwischen der Ansteuervorrichtung 1 und
dem steuerbaren Gerät 10 unterbrochen wird.
-
Die
Erfindung bietet den Vorteil, dass zwischen der Ansteuervorrichtung 1 und
dem gesteuerten Gerät 10 keine
weiteren zwischengeschalteten Geräte erforderlich sind. Die Datenübertragung
erfolgt direkt zwischen der Ansteuervorrichtung 1 und dem
gesteuerten Gerät 10.
Insbesondere sind bei der Daten übertragung
keine ortsfesten zentrale Recheneinheiten oder Komponenten von Mobilfunknetzwerken
zwischengeschaltet. Dies vereinfacht den technischen Aufbau und
die Bedienung, reduziert die Kosten und auch die Fehleranfälligkeit.
-
Die
Funktion des Gerätes 10 kann
neben dem Aufenthaltsort des Benutzers auch von weiteren Parametern
abhängig
sein. Darunter fallen z.B. Parameter, die aus einer Auswertung des
von dem AGPS-Empfänger
der Ansteuervorrichtung 1 empfangenen Signals herleitbar
sind. Darunter fallen z.B. die Feststellung einer Bewegung des Benutzers,
der Bewegungsrichtung oder Geschwindigkeit des Benutzers. Darüber hinaus
kann die Steuerung des steuerbaren Gerätes 10 auch von Parametern
abhängen,
die unabhängig
vom augenblicklichen Aufenthaltsort des Benutzers sind. Derartige
Parameter sind z.B. die Tageszeit, der Wochentag oder die Umgebungstemperatur.
Darüber
hinaus kann eine Ansteuervorrichtung 1 auch von mehreren
Benutzern benutzt werden, wobei vorteilhaft unterschiedliche Benutzerprofile
gespeichert werden können.
Die Steuerung des steuerbaren Gerätes 10 erfolgt dann auch
in Abhängigkeit
davon, welcher Benutzer gerade die Ansteuervorrichtung 1 trägt, d.h.,
welches Benutzerprofil aktiviert ist.
-
Als
weiterer Steuerparameter neben dem augenblicklichen Aufenthaltsort
des Benutzers kann auch die Ausrichtung der Ansteuervorrichtung 1 im Raum
dienen. Beispielsweise kann eine vertikale Trageposition einer an
einem Gürtelclip
befestigten Ansteuervorrichtung 1 erkannt werden, wobei
in dieser Trageposition die Steuerung des steuerbaren Gerätes 10 durch
die Ansteuervorrichtung 1 aktiviert ist. Befindet sich
die Ansteuervorrichtung 1 hingegen in horizontaler Ausrichtung,
so deutet das auf eine liegende Position des Benutzers oder eine
beiseite gelegte Ansteuervorrichtung 1 hin, bei der die
Steuerung des steuerbaren Gerätes 10 durch
die Ansteuervorrichtung 1 deaktiviert ist.
-
Mittels
der Ansteuervorrichtung 1 steuerbare Geräte lassen
sich in unterschiedliche Klassen eingruppieren. Eine Gruppe betrifft
steuerbare Geräte aus
dem Umfeld der Unterhaltungselektronik. Beispielsweise können in
einer Wohnung befindliche Rundfunkempfangsgeräte (Radio, Fernseher etc.)
in Abhängigkeit
von der augenblicklichen räumlichen Position
eines Benutzers gesteuert werden. Z.B. kann ein Fernsehgerät eingeschaltet
sein, solange sich der Benutzer in einem bestimmten räumlichen Umfeld
um das Fernsehgerät
befindet, und automatisch ausgeschaltet werden, wenn der Benutzer
dieses räumliche
Umfeld verlässt.
-
Ein
anderes Ausführungsbeispiel
einer derartigen Geräte-Steuerung ist eine
entfernungsabhängige
Lautstärkeeinstellung.
So kann mit zunehmender Entfernung des Benutzers, der die Ansteuervorrichtung
mitführt,
die Lautstärkeneinstellung
des Fernsehgerätes
automatisch erhöht
werden.
-
Welche
positionsabhängigen
Einstellungen für
das betreffende Gerät
mittels der Ansteuervorrichtung 1 eingestellt werden, wird
durch eine entsprechende Programmierung der Ansteuervorrichtung 1 festgelegt.
Beispielsweise können
die für
ein Fernsehgerät
genannten Steuervorgänge
in der Ansteuervorrichtung 1 eingestellt werden. Entsprechende Eingaben
in die Ansteuervorrichtung 1 erfolgen dabei mittels der
vorhandenen Schnittstellen (Tastatur 3, Bluetooth-Schnittstelle 6 usw.).
Insbesondere mittels der Bluetooth-Schnittstelle 6 können die
auszuführenden
Steuervorgänge
komfortabel auch über
eine externe Einheit (nicht dargestellt), z.B. einen PC, in die
Ansteuervorrichtung 1 eingegeben werden. Weiterhin kann
die Ansteuervorrichtung 1 auch drahtgebundene Schnittstellen
zur Verbindung mit einem externen Gerät zur Programmierung umfassen.
-
Durch
die Programmierung der Ansteuervorrichtung 1 über ein
Interface lassen sich unterschiedlichen räumlichen Positionsdaten unterschiedliche Einstellungen
für wenigstens
ein von der Ansteuervorrichtung 1 gesteuertes Gerät 10 einstellen.
Durch die Signalverarbeitungs-und Steuereinheit 9 wird ständig kontrolliert,
ob sich durch einen Ortswechsel des Benutzers und damit der Ansteuervorrichtung 1 Betriebsparameter
des steuerbaren Gerätes 10 ändern sollen.
Dies ergibt sich insbesondere durch einen permanenten Vergleich
der unterschiedlichen Bereichen zugeordneten Einstellungen mit der
augenblicklichen Position. Ist aufgrund eines Ortswechsel der Ansteuervorrichtung 1 eine Änderung
wenigstens eines Betriebsparameters des steuerbaren Gerätes 10 vorgesehen,
so wird von der Ansteuervorrichtung 1 ein entsprechendes
Signal generiert und über
die Bluetooth-Schnittstellen 6 und 11 auf das steuerbare
Gerät 10 übertragen.
Das steuerbare Gerät 10 weist
hierzu eine zum drahtlosen Empfang des Steuersignals geeignete Schnittstelle,
insbesondere eine Bluetooth Sende- und Empfangseinheit 11 auf. Das
steuerbare Gerät 10 im
Ausführungsbeispiel
umfasst allgemein einen Signaleingang 12, einen Signalausgang 14 und
eine dazwischen liegende Signalverarbeitungs- und Steuereinheit 15 zur
Verarbeitung des Eingangssignals. Im Falle eines Fernsehgerätes entspricht
der Signaleingang 12 einer Empfangseinheit, der Signalausgang 14 einem
Bildschirm und einem Lautsprecher und die Signalverarbeitung- und Steuereinheit
einer gewöhnlichen
Fernsehsignal-Verarbeitungseinheit.
Die Signalverarbeitung in der Signalverarbeitungs- und Steuereinheit 15 ist über bestimmte
Parameter einstellbar, die beispielsweise in einem Programmspeicher 13 hinterlegt
sind. Im Beispiel des Fernsehgerätes
können
diese Parameter z.B. die Programmwahl und die Lautstärkeeinstellung
bestimmen.
-
Eine
weitere Gruppe steuerbarer Geräte 10, die über die
Ansteuervorrichtung gemäß der Erfindung
gesteuert werden können,
betrifft Geräte
aus dem Bereich der Haushaltselektronik. Insbesondere fallen darunter
Beleuchtungsmittel, Heizgeräte, Waschmaschinen,
Spülgeräte, Herde,
schaltbare Steckdosen oder Steckdosenleisten usw. Auch derartige
Geräte
sind bereits heute vielfach über
eine Fernsteuerung drahtlos steuerbar. Im Zusammenhang mit einer
Ansteuervorrichtung 1 gemäß der Erfindung kann auch bei
diesen Geräten
die Fernsteuerung automatisch, das heißt ohne manuelle Betätigung von
Bedienelementen, in Abhängigkeit
von der räumlichen
Position eines Benutzers durchgeführt werden. Konkrete Anwendungsbeispiele
sind Lichtschalter, die Beleuchtungsmittel bei Anwesenheit einer
Person einschalten und bei Abwesenheit der Person ausschalten, automatische
Türöffner, die
bei Anwesenheit einer die Ansteuervorrichtung 1 tragenden Person
Türen automatisch
entriegeln, Heizgeräte, die
in Abhängigkeit
der Anwesenheit bzw. Abwesenheit der Ansteuervorrichtung 1 tragenden
Person die Raum- oder Brauchwassertemperatur regeln, Herde, die
bei Abwesenheit der die Ansteuervorrichtung 1 tragenden
Person automatisch abgestellt werden, usw.
-
Ein
weiteres Gebiet steuerbarer Geräte 10 im
Zusammenhang mit der Erfindung betrifft medizinische Geräte und insbesondere
von der die Ansteuervorrichtung 1 getragenen Person tragbare
medizinische Geräte,
wie beispielsweise Hörhilfen
oder Herzschrittmacher. Auch bei diesen Geräten können Betriebsparameter eines
steuerbaren Gerätes 10 in Abhängigkeit
des Aufenthaltsortes eines Benutzers automatisch eingestellt werden.
Ein Ausführungsbeispiel
hierzu ist in 2 wiedergegeben.
-
2 zeigt
eine Anordnung unterschiedlicher flächiger Bereiche A, B und C
in einem Koordinatensystem aus Längen-
und Breitengraden 19. Der Bereich A ist durch die Koordinaten
X1, X2, X3 und X4 festgelegt, der Bereich B durch die Koordinaten X3,
X4, X5 und X6 und weiterhin der Bereich C, der als Halbkreis ausgeführt ist,
durch die Koordinate XR, YR sowie
den Radius R. In den dargestellten Bereichen bewegt sich ein – im Vergleich
zu den Bereichen A, B und C stark vergrößert dargestellter – Benutzer 20,
der eine Ansteuervorrichtung in Form eines GPS-Handys mitführt. Weiterhin
trägt der
Benutzer 20 am Kopf ein Hörgerät 21 sowie im Brustkorb einen
Herzschrittmacher 27. Das Hörgerät 21 sowie der Herzschrittmacher 27 können in
unterschiedlichen Umgebungssituationen mit verschiede nen Geräteprogrammen
betrieben werden. Die Einstellung der betreffenden Geräteprogramme
erfolgt dabei durch das GPS-Handy 22,
welches somit als automatische Fernbedienung für das Hörgerät 21 und den Herzschrittmacher 27 verwendbar
ist. Dabei kann vorteilhaft auch eine manuelle Programmumschaltung
bei den Geräten
durch Betätigung
entsprechender Bedienelemente an dem GPS-Handy 22 durchgeführt werden.
-
Das
GPS-Handy 22 umfasst eine Ansteuervorrichtung gemäß der Erfindung
zur automatischen positionsabhängigen
Einstellung des Hörgerätes 21. Hierzu
werden von Satelliten 23 sowie einem Mobilfunknetz 24 ausgehende
Signale von einem in dem GPS-Handy
integrierten AGPS-Empfänger
empfangen und ausgewertet. 2 verdeutlicht
eine differentielle Positionsbestimmung mithilfe der Satelliten 23 und
einem Sender 24. Der Sender 24 übermittelt der
Ansteuervorrichtung 22 innerhalb des Hörbereichs A zusätzlich ein
Fehlersignal 25, wobei das Fehlersignal 25 Laufzeitfehler
der Satellitensignale der Satelliten 23 umfasst. Beispielsweise
wird das Fehlersignal 25 mithilfe eines satellitengestützten Referenzpositionsbestimmungssystems 26 erzeugt. Aufgrund
der ortsfesten Position des externen Senders 24 können durch
Abgleich der bekannten Position des Senders 24 mit den
empfangenen Signalen der Satelliten 23 fehlerhafte Laufzeiten
berechnet werden. Die Verbesserung der Genauigkeit mithilfe einer
Bodenstation wird auch als differentielle Positionsbestimmung bezeichnet.
Allerdings kann die Berechnung derartiger Laufzeitfehler auch durch
die Verwendung verschiedener Frequenzbänder erreicht werden. Alternativ
kann man auch einen bewegten Empfänger als Hilfssignal hinzuziehen.
Man spricht dann von einer kinematischen Satellitenpositionsbestimmung.
Auf diese Weise ist eine sehr genaue Ortsbestimmung möglich, bei
der die Abweichung vom tatsächlichen
Standpunk der Person 20 weniger als einen Meter beträgt.
-
Durch
das GPS-Handy 22 können
bestimmte räumliche
Bereiche festgelegt und gespeichert werden. Beispielsweise können mit tels
einer Tastatur oder Spracheingabe die Koordinaten der Bereiche A, B
und C eingegeben werden. In vorteilhafter Weise geschieht dies dadurch,
dass die Person 20 die Eckpunkte der Bereiche A und B bzw.
den Kreismittelpunkt des Bereiches C einnimmt und durch Betätigen einer
Taste die Koordinaten automatisch ermittelt und abspeichert werden.
Weiterhin können
dann den Bereichen A, B und C unterschiedliche Hörprogramme des Hörgerätes 21 und
unterschiedliche Betriebsprogramme bzw. Pulsfrequenzen des Herzschrittmachers 27 zugewiesen
werden.
-
Das
GPS-Handy 22 ist in Bezug auf die zu steuernden Geräte, im Ausführungsbeispiel
das Hörgerät 21,
lernfähig
ausgebildet. Hierzu sind in dem GPS-Handy die Steuer-Codes einer
Vielzahl gebräuchlicher
fernsteuerbarer Geräte
gespeichert, die bei Bedarf aus einer Liste ausgewählt werden
können.
Für Geräte, die
sich nicht in dieser vorkonfigurierten Auswahlliste befinden, können die
Steuerbefehle erlernt werden, wie dies bei lernfähigen Fernbedienungen bereits
bekannt ist.
-
3 verdeutlicht
die Erfindung beispielhaft an einem Fußballfeld D. Das Fußballfeld
D selbst wird zu Spielbeginn abgelaufen, wobei das Positionsbestimmungssystem
in einem Modus arbeitet, in dem die Koordinaten des Laufwegs abgespeichert
werden. Alternativ könnte
der Bereich D durch die vier Koordinaten der Eckpfosten eingegeben
werden. Befindet sich der Spieler (Hörgerätbenutzer und Herzschrittmacherträger) auf
dem Fußballfeld
D, befindet sich sein Hörgerät sowie
sein Herzschrittmacher im Fußballmodus.
Zusätzlich
wird ein zweiter Bereich E um die Auswechselbänke 31 definiert.
Für den
Bereich E werden zusätzlich
zwei Unterhörprogramme in
Abhängigkeit
der Ausrichtung des Hörhilfsgeräts im Raum
definiert: Zum einen ein Fußballbeobachtungsmodus
und zum anderen ein Gesprächsmodus. Mithilfe
eines Kompass im Hörgerät am Ohr
kann der Blickwinkel des Benutzers zum Fußballfeld (Kopf 33) oder
zu einem Gesprächspartner
(Kopf 35) bestimmt werden. In Abhängigkeit von der Ausrichtung
des Hörgeräts am Kopf
werden somit verschiedene Hörprogramme
(bzw. Einstellungen von Parametern) vorgenommen.
-
Begibt
sich nun der Benutzer auf das Spielfeld D, so wird dies durch das
mitgeführte
GPS-Handy erkannt, welches daraufhin automatisch Signale generiert
und auf das Hörgerät sowie
den Herzschrittmacher überträgt zur automatischen
Einstellung der dem Bereich D zugeordneten Betriebsprogramme (z.B.
Hörprogramm)
bzw. Betriebsparameter (z.B. Pulsgrundfrequenz). Begibt sich der
Benutzer in einen Bereich, für
den keine feste Zuordnung vorgesehen ist, der also außerhalb
der Bereiche D und E liegt, so kann auch für diesen Fall eine bestimmte
Einstellung der Geräte
vorgesehen werden. Beispielsweise wird dann das Hörgerät in einen
Betriebsmodus mit automatischer Programmwahl geschaltet, in dem
die automatische Programmwahl auf einer Analyse der akustischen
Umgebung basiert.
-
4 verdeutlicht
die Verwendung von dreidimensionalen Hörbereichen F, G und H. Dies
ist insbesondere von Vorteil, wenn innerhalb eines Gebäudes 41 räumlich übereinander
liegende Hörbereiche definiert
werden sollen. Beispielsweise entspricht der Hörbereich F der Parametereinstellung
in einer Kantine, der Hörbereich
G der Parametereinstellung in einem Büro etc. Bei einer vorteilhaften
Ausführungsform
einer mobilen Ansteuervorrichtung gemäß der Erfindung lassen sich
auch dreidimensionale Bereiche erkennen und unterscheiden, so dass
Geräteeinstellungen
auch in Abhängigkeit
einer Höhenkoordinate
automatisch erfolgen können.
-
5 verdeutlicht
die zusätzliche
Verwendung eines Neigungssensors, der den Neigungswinkel α des Kopfes
bestimmen kann. Der Neigungswinkel wirkt sich auf die automatische
Einstellung eines Fernsehhörprogramms
aus, welches sich in einem Radius von wenigen Metern um ein Fernsehgerät 51 erstreckt.
Das Fernsehhörprogramm
wird innerhalb des Hörbereichs
nur dann eingestellt, wenn der Benutzer, wie beispielsweise Benutzer 51,
den Fernseher aufrecht sitzend mit einem Kopfnei gungswinkel α anschaut.
Benutzer 53 dagegen liegt auf einem Sofa, so dass seine
Neigung des Kopfes (Kopfneigungswinkel α') nicht zum Fernsehhörprogramm führt. Der Neigungssensor kann
mit einem elektrischen Kompass zusammenwirken, so dass ein auf dem
Sofa liegender und den Fernseher anschauender Bediener ebenfalls
im Fernsehhörprogramm
hört. Vorzugsweise
werden dabei Mindestzeitintervalle für die Einnahme gewisser Positionen/Lagen
festgelegt, bevor eine Einstellung vorgenommen wird. Der Neigungssensor und
der Kompass befinden sich vorteilhaft in der mobilen Ansteuervorrichtung
gemäß der Erfindung
oder in dem zu steuernden Gerät.
Darüber
hinaus kann auch eine Vielzahl weiterer Parameter (Umgebungstemperatur,
Helligkeit, Tageszeit etc.) die automatische Parametereinstellung
beeinflussen.
-
In 5 wird
zusätzlich
verdeutlicht, dass beispielsweise Benutzer 51 seine satellitengestützte mobile
Ansteuervorrichtung 55 auf einem Fernsehtisch abgelegt
hat. Solange diese dort liegen bleibt, ist das Hörgerät des Benutzers 51 auch
dann auf den Fernsehmodus eingestellt, wenn der Benutzer 51 das
Zimmer verlässt.
-
6 verdeutlicht
zwei weitere Ausführungsbeispiele
der Erfindung. So kann ein Busfahrer 61 mit der Ansteuervorrichtung 63 die
Einstellung von Hörparametern
geschwindigkeitsabhängig
vornehmen. Die Bestimmung der Geschwindigkeit mithilfe von satellitengestützten Positionsbestimmungssystemen
erfolgt über
die Frequenzverschiebung der Satellitensignale. Mit zunehmender
Geschwindigkeit kann beispielsweise die Verstärkung des Hörgeräts zum Ausgleichen des Fahrtwindgeräusches erhöht werden.
-
Zusätzlich zeigt 6 einen
Benutzer 65, dessen satellitengestütztes Positionsbestimmungssystem
in einem tragbaren Mobiltelefon 67 integriert ist. Die
Positionsbestimmung im Mobiltelefon wird dabei bevorzugt durch das
Telefonnetz unterstützt
(unterstützte
Satellitenpositionsbestimmung). Ab hängig von der Position wird
das Hörgerät bevorzugt
mittels drahtloser Signalübertragung
direkt vom Mobiltelefon angesteuert.