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Die
Erfindung betrifft eine Abdeckanordnung für einen Verdeckkasten zur Aufnahme
eines verstellbaren Fahrzeugverdecks wie es bei Cabriolet-Fahrzeugen
zum Einsatz kommt. Solche Verdeckkastenabdeckungen sind an sich
bekannt und häufig in
Form von starren aber verschwenkbaren Klappen oder Platten ausgeführt. Im
Folgenden wird die Verdeckkastenabdeckung auch als variable Hutablage bezeichnet.
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Der
Erfindung besteht darin, ein neuartiges Konzept für eine solche
Abdeckanordnung anzugeben.
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Dazu
ist gemäß der Erfindung
vorgesehen, zumindest eine durch eine Anzahl parallel zueinander
ausgerichteter Lamellen gebildete Lamellenlage als Verdeckkastenabdeckung
bzw. variable Hutablage zu verwenden. In einer Coupe-Stellung, also
bei eingeklapptem Verdeck oder zum Einklappen des Verdecks wird
die oder jede Lamellenlage in eine Position gebracht, die den Verdeckkasten
zur Aufnahme oder zum Ausklappen des Verdecks freigibt. Bei ausgeklapptem
Verdeck befindet sich die oder jede Lamellenlage in einer Position,
die den Verdeckkasten abdeckt. Die Lamellenlage oder die Oberseite
der jeweiligen Lamellenlage ist dazu bevorzugt optisch und haptisch
an die sonstige Gestaltung des Innenraums des Fahrzeugs angepasst.
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Eine Änderung
der Position der oder jeder Lamellenlage ist durch eine Veränderung
der Länge der
Lamellenlage möglich.
Die hierbei relevante Länge
der Lamellenlage ist die Länge
entlang einer Achse quer zur Längsrichtung
der einzelnen Lamellen. Wird die Länge verkürzt, rücken die einzelnen Lamellen
dicht aneinander, wodurch sich eine zunehmende Steifigkeit der Lamellenlage
entlang der o.g. Längserstreckung
ergibt, die bei geeigneter geometrischer Form der Quer schnittsflächen der
einzelnen Lamellen eine freitragende, z.B. horizontale Orientierung der
Lamellenlage ermöglicht.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer Ansprüche.
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Die
variable Hutablage gemäß der Erfindung befindet
sich bevorzugt an einer den Fahrzeuginnenraum vom Verdeckkasten
trennenden Rückwand. Eine
der Lamellen der Lamellenlage ist an dieser Rückwand geeignet, z.B. dreh-
oder schwenkbar befestigt. Zur Veränderung der Länge der
Lamellenlage ist bevorzugt vorgesehen, dass die Lamellen einer Lamellenlage
durch mindestens ein senkrecht oder zumindest im Wesentlichen senkrecht
zu der oder jeder Längsachse
der Lamellen verlaufendes Zugelement verbunden sind. Die Veränderung
der Länge der
Lamellenlage ist dann durch ein Spannen des oder jedes Zugelements
bewirkbar. Mit dem Spannen des Zugelements, das durch die komplette
Lamellenlage hindurch verläuft
und nur mit der äußersten
Lamelle fest verbunden ist, wird nämlich das oben beschriebene
Zusammenrücken
der einzelnen Lamellen bewirkt. Je nach Spannung des Zugelements
ergibt sich dabei eine bestimmte Steifigkeit der Lamellenlage, die
bei maximaler Spannung des Zugelements die freitragende, insbesondere
horizontale Orientierung der Lamellenlage ermöglicht. Bei losem Zugelement
rücken
die Lamellen voneinander ab und die Lamellenlage insgesamt verliert
ihre Steifigkeit. In entspanntem Zustand hängt die Lamellenlage damit von
ihrem Befestigungspunkt an der Rückwand
herunter und es ergibt sich insofern eine im Wesentlichen vertikale
Ausrichtung, die die Öffnung
des Verdeckkastens zum Bewegen des Verdecks freigibt.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist vorgesehen, dass bei der Abdeckanordnung in einer
ersten und einer zweiten Lamellenlage zwei Lamellenlagen schichtartig übereinander angeordnet
sind. Eine der Lamellenlagen ist an der Rückwand befestigt und beide
Lamellenlagen sind an der von der Rückwand entfernten Seite miteinander
verbunden. Auch bei solchen zwei schichtartig übereinander angeordneten Lamellenlagen
lässt sich die
Abdeckanordnung durch eine Veränderung
der Länge
einer der Lamellenlagen und zwar insbesondere derjenigen Lamellenlage,
die nicht an der Rückwand
befestigt ist, betätigen.
Eine Möglichkeit
der Betätigung
einer solchen Abdeckanordnung sieht z.B. so aus, dass bei einer
unteren der beiden schichtartig übereinander
angeordneten Lamellenlagen diese mit der Rückwand verbunden ist und dass die
Länge der
darüber
liegenden oberen Lamellenlage verändert wird. In „entspannter" Form hängt dann beispielsweise
die aus den beiden Lamellenschichten bestehende Abdeckanordnung
von dem Befestigungspunkt an der Rückwand herunter. Beim Verkürzen der
Länge der
oberen Lamellenlage ergibt sich eine zunehmende Steifigkeit in der
oberen Lamellenlage, auf Grund derer die Abdeckanordnung nach und
nach immer weiter angehoben wird, so dass schließlich die gewünschte Orientierung
der Abdeckanordnung zur Abdeckung des Verdeckkastens erreicht wird.
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Bevorzugt
ist vorgesehen, dass zumindest eine Lamellenlage durch ein Formelement,
insbesondere einen Federstahl oder dergleichen, in einer Vorzugsposition
gehalten wird. Der Vorzugsposition entspricht dabei einer Position
für die
Abdeckanordnung bei offenem oder geschlossenem Verdeckkasten. Bei einer
ausgestreckten Vorzugsposition (geschlossener Verdeckkasten) wird
durch eine Verkürzung
der geeigneten Lamellenlage ein Absenken der Abdeckanordnung erreicht.
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Weiter
bevorzugt ist vorgesehen, dass die erste Lamellenlage mit der zweiten
Lamellenlage derart entlang einer quer zur Längsachse der Lamellen verlaufenden
Achse verbunden ist, dass ein im Wesentlichen gleicher Abstand im
Zwischenraum zwischen beiden Lamellenlagen gewährleistet ist. Dazu sind geeignete
Verbindungs- oder Abstandselemente innerhalb der jeweiligen Lamellenlage
und zwischen den beiden Lamellenlagen vorgesehen.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Einander
entsprechende Gegenstände
oder Elemente sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
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Darin
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines rückwärtigen Fahrzeugabschnitts
mit einem variablen Fahrzeugverdeck,
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2 eine
variable Hutablage gemäß der Erfindung
in einer Position bei geschlossenem Verdeck,
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3 die
variable Hutablage in einer Position bei geöffneten Verdeck und
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4 das
Prinzip der Betätigung
der als Verdeckkastenabdeckung fungierenden Abdeckanordnung anhand
einer schematischen Darstellung.
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1 zeigt
in schematisch vereinfachter Form einen Längsschnitt durch den rückwärtigen Teil eines
Cabrioletfahrzeugs. Dargestellt ist eine Fondsitzbank 10,
an deren rückwärtige Seite
sich eine Rück-
oder Trennwand 11 anschließt, die einen Fahrzeuginnenraum 12 von
einem zumindest teilweise als Verdeckkasten 13 fungierenden
Stauraum trennt. An der Rückwand 11 ist
einerseits ein bewegliches Fahrzeugverdeck 14 angelenkt
sowie eine Verdeckkastenabdeckung 15. Auf der linken Seite
der Darstellung in 1 ist das Verdeck 14 im
geschlossenen Zustand gezeigt. Die Verdeckkastenabdeckung 15 ist
dabei horizontal orientiert, so dass sie einen Abschnitt zwischen
Rückwand 11 und
Verdeckhinterkante abdeckt (geschlossener Verdeckkasten). In dieser
Position fungiert die Verdeckkastenabdeckung als variable Hutablage.
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In
der rechten Darstellung in 1 ist eine Momentaufnahme
beim Einfalten des Verdecks 14 gezeigt. Zum Ablegen des
Verdecks 14 ist dazu ein Heckdeckel 16 zumindest
teilweise geöffnet
um ausreichend Raum zum Ablegen des Verdecks 14 und zum
Bewegen der einzelnen Segmente des Verdecks 14 zu geben.
Die Verdeckkastenabdeckung 15 ist in einer „entspannten" Position gezeigt,
im der sie ebenfalls Raum zum Bewegen des Verdecks 14 freigibt.
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2 zeigt
in vergrößertem Maßstab einem Ausschnitt
aus der linken Darstellung in 1. Dargestellt
ist die Rückwand 11 mit
dem daran angelenkten Verdeck 14 sowie die als Verdeckkastenabdeckung 15 fungierende
Abdeckanordnung in einer Position, in der sie sich von der Rückwand 11 bis
zu einer Hinterkante 17 des Verdecks 14 erstrecht
und somit den Verdeckkasten 13 zum Fahrzeuginnerraum 12 hin
abdeckt. Wie anhand von 2 weiter ersichtlich ist, besteht
die Verdeckkastenabdeckung 15 aus zwei Lagen 20, 21 parallel
zu einander ausgerichteter Lamellen 22. Von den beiden
Lamellenlagen 20, 21 ist eine erste Lamellenlage 20 – obere
Lamellenlage 20 – an
der Rückwand 11 befestigt.
Beide Lamellenlagen 20, 21 sind am von der Rückwand 11 abgekehrten
Ende miteinander verbunden. Innerhalb jeder Lamellenlage 20, 21 sind
jeweils benachbarte Lamellen 22 miteinander verbunden,
insbesondere beweglich miteinander verbunden. Des Weiteren besteht
eine geeignete Verbindung, gegebenenfalls auch in Form von Abstandshaltern,
zwischen den einzelnen Lamellen 22 der schichtartig übereinander liegenden
Lamellenlagen 20, 21.
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3 zeigt
in vergrößertem Maßstab einen Ausschnitt
aus der rechten Darstellung in 1. Wiederum
ist (vgl. 2) die Verdeckkastenabdeckung 15 mit
den beiden Lamellenlagen 20, 21 und den darin
jeweils zusammengefassten Lamellen 22 zu sehen. In der
gezeigten Verdeckposition ist die Verdeckkastenabdeckung 15 entspannt,
so dass eine maximale Öffnung
des Verdeckkastens 13 freigegeben wird.
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Das
Prinzip der Betätigung
der als Verdeckkastenabdeckung 15 fungierenden Abdeckanordnung
soll nun anhand der schematischen Darstellung in 4 verdeutlich
werden. Dabei zeigen die beiden Darstellungen eine Lage aus einer
Mehrzahl von Lamellen 22 einmal in entspannter Position
und einmal in horizontal ausgerichteter Position. Wie bei den Lamellen 22 der
Lamellenlage in horizontal ausgerichteter Position angedeutet, weisen
die einzelnen Lamellen 22 eine quer zur Längesachse
oder zumindest im Wesenlichten quer zu Längesachse verlaufende Bohrung 23 auf,
durch die ein Zugelement, wie z.B. ein Zugseil 24, verläuft. Das
Zugseil 24 ist an einer Seite an der äußersten Lamelle 22 befestigt. Wenn
am freien Ende des Zugseils 24 ein Zug ausgeübt wird
und damit das Zugseil 24 insgesamt unter Spannung gesetzt
wird, rücken
die einzelnen Lamellen 22 zunehmend dichter aneinander.
Bei geeignetem Querschnitt der einzelnen Lamellen 22 führt dies dazu,
dass die Seitenflächen,
durch die dass Zugseil 24 tritt, schließlich direkt aneinander zu
liegen kommen, so dass sich eine geschlossene Oberfläche durch
die aufeinander folgenden Lamellen 22 ergibt. Wird die
Spannung des Zugseils 24 wieder nachgelassen, vergrößert sich
durch das Gewicht der Lamellen 22 der Abstand zwischen
den einzelnen Lamellen 22 wieder, sodass das freie Ende
der Lamellenlage im Rahmen der Beweglichkeit des Zugseils 24 schließlich schlaff
herunterhängt.
Bei einer Abdeckanordnung/Verdeckkastenabdeckung 15 mit
zwei Lamellenlagen 20, 21 ist das Prinzip ähnlich.
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Bei
den Darstellungen in 2 und 3, bei der
von den beiden Lamellenlagen 20, 21 eine obere
Lamellenlage 20 an der Rückwand befestigt ist, wird
die obere Lamellenlage 20 durch ein nicht dargestelltes
Formelement, z.B. einen Federstahl oder dergleichen, in einer Vorzugsposition,
nämlich z.B.
der horizontalen Position (geschlossener Verdeckkasten) gehalten.
Die untere Lamellenlage 21 ist nicht mit der Rückwand 11 verbunden
und insofern beweglich. Wenn durch Betätigung eines in 2 nicht
dargestellten Zugseils 24 der unteren Lamellenlage die
Länge dieser
unteren Lamellenlage 21 verkürzt wird, ergibt sich gegen
die Vorspannung des Formelements ein Absenken der Verdeckkastenabdeckung 15,
wie in 3 gezeigt.
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Die
gleiche Beweglichkeit lässt
sich insbesondere unter Verzicht auf das Formelement auch erreichen,
wenn die Länge
der unteren Lamellenlage 21 kontrolliert vergrößert werden
kann. Dazu ist abweichend vom Zugseil 24 (vgl. 4)
ein Betätigungselement
erforderlich, das nicht nur Zug, sondern auch Druck übertragen
kann. Mit einem solchen Element, z.B. einem in der Bohrung 23 geführten Federstahl
lässt sich
die Länge
der unteren Lamellenlage 22 gegenüber der in ihrer Länge unveränderlichen oberen
Lamellenlage 20 derart ändern,
dass mit zunehmender Länge
der unteren Lamellenlage 22 sich die Verdeckkastenabdeckung 15 insgesamt
hebt, bis schließlich
die in 2 gezeigte horizontale Ausrichtung (geschlossener
Verdeckkasten) erreicht ist. Das Prinzip der Längenveränderung der Lamellenlage und
die damit bewirkte Beweglichkeit der Verdeckkastenabdeckung 15 bezieht
sich also nicht nur auf einer Verringerung der Länge der jeweiligen Lamellenlage
sondern kann sich genauso auch auf eine Vergrößerung der Länge der
Lamellenlage beziehen.
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Abweichend
von den bisher beschriebenen oder gezeigten Ausführungsformen sind auch Ausführungsformen
möglich,
bei denen die Länge
einer Lamellenlage mittels geeigneter Betätigungs element sowohl vergrößerbar als
auch verkleinerbar ist, wobei im Falle mehrerer Lamellenlagen die
in Ihrer Länge
nicht variierbare Lamellenlage mit dem Fahrzeug fest verbunden ist
oder wobei bei mehreren Lamellenlagen jeweils eine Lamellenlage
entweder in ihrer Länge
verkürzbar
und die jeweils andere Lamellenlage in ihrer Länge vergrößerbar ist. Beim Bewegen einer
einzelnen solchen Lamellenlage wird die jeweils andere Lamellenlage
geeignet festgelegt.
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Die
Erfindung schlägt
damit insgesamt ein neues Konzept für eine Verdeckkastenabdeckung vor,
das auf mechanisch einfachen Prinzipien beruht und damit wartungsarm
ist und sich dennoch durch eine hohe Stabilität auszeichnet. Das Konzept
der Lamellen 22 ermöglicht
eine Anpassung an unterschiedlichste Einbausituationen, indem vergrößerte Abstände zwischen
Rückwand
und Verdeckhinterkante 17 je nach Fahrzeugtyp einfach durch
zusätzliche
Lamellen 22 oder größere/breitere
Lamellen 22 abgedeckt werden können.
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Bei
einer Betätigung
der Lamellenlage mittels eines Zugseils ergibt sich zudem noch der
Vorteil, dass das Zugseil beim Spannen nur um einem vergleichsweise
geringen Weg bewegt werden muss, wie man sich leicht an Hand des
nachfolgenden Zahlenbeispiels vorstellen kann: Wie anhand der Darstellung
in 4 ersichtlich, folgt die entspannte Lamellenlage
etwa der Kontur eines Viertelkreises. Wenn man für einfache Zahlenwerte von
einem Viertelkreis eines Einheitskreises ausgeht, hat ein solcher
Viertelkreis eine Bogenlänge
von 1/2 PI, also Nährungsweise
1,5. Im gespannten Zustand hat die Lamellenlage bei Zugrundeliegen
des Maßstabs
des Einheitskreises dagegen genau die Länge von eins, d.h. das Zugseil
muss nur ca. 1/3 seiner Gesamtlänge
ausgelenkt werden.
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Damit
lässt sich
ein Aspekt der Erfindung kurz wie folgt darstellen:
Es wird
eine Abdeckanordnung 15 für einen Verdeckkasten 13 zur
Aufnahme eines verstellbaren Fahrzeugverdecks 14 mit zumindest
einer Lamellenlage 20, 21 angegeben, wobei ein
Abdecken oder ein Freigeben des Verdeckkastens durch eine Bewegung der
oder jeder Lamellenlage 20, 21 und dies wiederum
durch eine Veränderung
der Länge
die jeweiligen Lamellenlage 20, 21 bewirkt wird.
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- 10
- Fondsitzbank
- 11
- Trennwand/Rückwand
- 12
- Fahrzeuginnenraum
- 13
- Verdeckkasten
- 14
- Verdeck
- 15
- Verdeckkastenabdeckung,
Abdeckanordnung
- 16
- Heckdeckel
- 17
- Hinterkante
des Verdecks
- 20
- (obere)
Lamellenlage
- 21
- (untere)
Lamellenlage
- 22
- Lamellen
- 23
- Bohrung
- 24
- Zugseil