DE102005005795A1 - Vorrichtung zur Herstellung einer computergestützten Objektanimation - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung einer computergestützten Objektanimation mit DOLLAR A einem mittels einer ersten Antriebseinrichtung (4) drehbaren Drehteller (2) zur Aufnahme des Objekts (1), DOLLAR A einem Computer (5) zur Steuerung der ersten Antriebseinrichtung (4), DOLLAR A einer relativ zum Drehteller (2) feststehenden Digitalkamera (6) zum Aufnehmen von Bildern des auf dem Drehteller (2) aufgenommenen Objekts (1) unter unterschiedlichen Blickwinkeln und DOLLAR A einem auf einem Computer (5) vorgesehenen Programm zur Herstellung einer das Objekt (1) unter verschiedenen Blickwinkeln wiedergebenden Bildsequenz.

Description

• Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung einer computergestützten Objektanimation.
• In heutiger Zeit werden in zunehmendem Maße insbesondere Konsumgüter, beispielsweise Schuhe, elektrische Vorrichtungen, Fotoapparate und dgl., über das Internet beworben, angeboten und verkauft. Dabei kann sich ein Interessent meist anhand mehrerer Abbildungen sowie einer Beschreibung über das jeweilige Produkt informieren. Der Interessent kann das Produkt jedoch nicht – wie in einem Laden – genau von allen Seiten ansehen und inspizieren. Es ergibt sich damit eine Unsicherheit, die viele Interessenten davon abhält, über das Internet Produkte zu kaufen.
• Um diesem Nachteil entgegenzuwirken, sind einige Anbieter dazu übergegangen, Produkte in verschiedenen Ansichten abzubilden. Es besteht die Möglichkeit, diese Ansichten zu vergrößern, um dem Interessenten so einen möglichst genauen Eindruck vom angebotenen Produkt zu verschaffen. Die Herstellung einer solchen Produktpräsentation ist zeit- und kostenaufwändig. Abgesehen davon ist es für den Interessenten lediglich möglich, zwischen einigen wenigen Produktansichten auszuwählen und diese näher zu inspizieren.
• Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile nach dem Stand der Technik zu beseitigen. Es soll insbesondere eine möglichst einfache Vorrichtung angegeben werden, mit der schnell eine ansprechende Objektanimation herstellbar ist.
• Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 11.
• Nach Maßgabe ist eine Vorrichtung zur Herstellung einer computergestützten Objektanimation vorgesehen, mit einem mittels einer Antriebseinrichtung drehbaren Drehteller zur Aufnahme des Objekts,
  einem Computer zur Steuerung der Antriebseinrichtung,
  einer relativ zum Drehteller feststehenden Digitalkamera zum Aufnehmen von Bildern des auf dem Drehteller aufgenommenen Objekts unter unterschiedlichen Blickwinkeln und
  einem auf dem Computer vorgesehenen Programm zur Herstellung einer das Objekt unter verschiedenen Blickwinkeln wiedergebenden Bildsequenz.
• Im Sinne der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff "Objekt" üblicherweise ein Produkt verstanden, welches tragbar ist und auf einen Drehteller ohne großen Aufwand platziert werden kann. Es kann sich dabei beispielsweise um Schuhe, Brillen, Kameras, Computer und dgl. handeln.
• Unter dem Begriff "Digitalkamera" wird eine Kamera verstanden, mit der Bilder in elektronischer Form aufgezeichnet werden können. Es kann sich dabei insbesondere auch um Großformatkameras mit digitalem Rückteil handeln.
• Mit der vorgeschlagenen Vorrichtung ist es möglich, einfach und schnell Objektanimationen herzustellen. Die Herstellung einer Objektanimation nimmt lediglich wenige Minuten in Anspruch. Es ist möglich, an einem Tag eine Vielzahl von Objek ten zu bearbeiten. Damit kann der Preis für die Herstellung einer Objektanimation erheblich gesenkt werden.
• Die von der Digitalkamera aufgenommenen Bilder können sofort mittels einer dafür geeigneten Software, z. B. QTVR-Tool oder Flash-Tool, zu einer Objektanimation weiterverarbeitet werden. Die Software ermöglicht die Herstellung einer Objektanimation, bei der das Objekt entweder durch Interaktion des Benutzers gedreht und so von allen Seiten genau betrachtet werden kann. Es ist aber auch möglich, dass das Objekt zunächst dem Benutzer rotierend präsentiert wird. Der Benutzer kann dann durch Interaktion die Rotation stoppen und bestimmte Ansichten des Objekts genauer inspizieren. Dazu kann er sich beispielsweise einer implementierten Zoomfunktion bedienen.
• Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Drehteller einen abgerundeten Umfangsrand aufweist. Damit wird ein die Aufnahme des Objekts u. U. störender Schattenwurf vermieden.
• Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist eine der Digitalkamera in Blickrichtung gegenüberliegende Wand dieselbe Farbe wie der Drehteller auf. Damit ist es möglich, mittels computergestützter bildtechnischer Verfahren sowohl den Drehteller als auch die Wand durch einen gemeinsamen Hintergrund zu ersetzen. Der Hintergrund kann auch eine Filmsequenz oder auch ein virtuell gestalteter Hintergrund sein. Zu diesem Zweck kann die Vorrichtung ein Mittel zur Änderung eines Hintergrunds der Bilder umfassen. Es kann sich dabei um geeignete herkömmliche Computerprogramme handeln.
• Die Antriebseinrichtung kann einen mit dem Computer steuerbaren Schrittmotor aufweisen. Damit kann der Drehteller schrittweise um einen vorgegebenen Winkelbetrag drehbar sein, welcher ein, vorzugsweise ganzzahliger, Teiler von 360 ° ist.
• Ferner kann eine Einrichtung zum Auslösen der Digitalkamera in Abhängigkeit eines vorgegebenen Drehwinkels des Drehtellers vorgesehen sein. Mit der Einrichtung zum Auslösen der Digitalkamera ist es möglich, jeweils eines oder mehrere Bilder in Abhängigkeit des vorgegebenen Drehwinkels aufzunehmen. Zweckmäßigerweise entspricht in diesem Fall der Drehwinkel dem Winkelbetrag. Nach den vorgenannten Ausgestaltungsmerkmalen ist es also möglich, automatisch den Drehteller um einen vorgegebenen Winkelbetrag, beispielsweise 20 °, zu rotieren, die Digitalkamera auszulösen, den Drehteller wiederum um 20 ° zu rotieren, die Digitalkamera wiederum auszulösen usw.. Auf diese Weise kann einfach und schnell eine vollständige Rundumansicht des Objekts erzeugt werden. Nach Vollendung einer vollständigen Umdrehung um 360 ° schaltet der Drehteller und die Einrichtung zum Auslösen der Digitalkamera vorzugsweise automatisch ab. Damit wird es einer Bedienungsperson angezeigt, dass das Objekt unter sämtlichen vorgegebenen Blickwinkeln aufgenommen worden ist. Die Bedienungsperson kann sofort das nächste aufzunehmende Objekt auf dem Drehteller platzieren und die Vorrichtung erneut starten. Die Verarbeitung der aufgenommenen Bilddaten erfolgt zweckmäßigerweise automatisch mit einem geeigneten herkömmlichen Computerprogramm. Damit kann insbesondere eine automatisierte Freistellung des aufgenommenen Objekts, d. h. eine Trennung des aufgenommenen Objekts vom Hintergrund, einfach und schnell durchgeführt werden.
• Das Computerprogramm liefert eine Java-, swf- oder eine Flashdatei. Die erzeugte Datei kann dann sofort zur Produktpräsentation im Internet verwendet werden.
• Nach einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist eine weitere Antriebseinrichtung zum Kippen des Drehtellers vorgesehen. Es kann sich dabei beispielsweise um eine Gewindespindel, eine pneumatische oder hydraulische Einrichtung handeln, mit welcher der Drehteller um einen voreinstellbaren Winkelbetrag verkippbar ist. Auch die weitere Antriebseinrichtung kann mit dem Computer steuerbar sein.
• Sowohl die Antriebseinrichtung als auch die weitere Antriebseinrichtung sind so ausgeführt, dass deren Bewegung genau mittels eines Computers gesteuert werden kann. Damit ist es beispielsweise möglich, dass der Kippwinkel in Abhängigkeit des Drehwinkels steuerbar ist. D. h. das Objekt kann unter bestimmten Drehwinkeln gekippt dargestellt werden. Damit kann eine computergestützte Objektanimation mit einem besonders hohen Informationsgehalt hergestellt werden.
• Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen nähe erläutert. Es zeigen:
• 1 eine schematische Darstellung der Vorrichtung und
• 2 eine schematische Darstellung eines kippbaren Drehtellers.
• In 1 ist ein Objekt 1, beispielsweise ein Schuh, auf einem Drehteller 2 aufgenommen. Der Drehteller 2 weist einen abgerundeten Umfangsrand 3 auf. Er ist drehbar an einer vertikalen Achse einer ersten Antriebseinrichtung 4 aufgenommen. Die erste Antriebseinrichtung 4 ist zur Steuerungszwecken mit einem Computer 5 verbunden. Des Weiteren ist eine Digitalkamera 6 vorgesehen, die ebenfalls mit dem Computer 5 verbunden ist. Der Computer 5 ist ferner in herkömmlicher Weise mit einem Monitor 7 sowie einer Tastatur 8 verbunden. In Blickrichtung der Digitalkamera 6 befindet sich eine Wand 9, welche einen Hintergrund für die mit der Digitalkamera 6 erzeugten Aufnahmen bildet.
• In 2 ist ein Drehteller 2 gezeigt, der beweglich auf der vertikalen Achse der ersten Antriebseinrichtung 4 aufgenommen ist. Zur beweglichen Aufnahme kann ein Gelenk oder auch ein Scharnier 10 am Ende der vertikalen Achse vorgesehen sein.
• Eine zweite unterhalb des Drehtellers 2 vorgesehene Antriebseinrichtung 11 ist mit einer Gewindespindel 12 versehen. Die Gewindespindel 12 ist zum Verkippen des Drehtellers 2 mittels der zweiten Antriebseinrichtung 11 verlängerbar. Damit ist es möglich, den Drehteller 2 zu verkippen. Sowohl die erste 4 als auch die zweite Antriebseinrichtung 11 können mit dem Computer 5 angesteuert werden, so dass damit jeweils eine vorgegebene Bewegung des Drehtellers 2 durchführbar ist. So kann der Drehteller 2 beispielsweise bei Erreichen eines vorgegebenen Drehwinkels um einen vorgegebenen Kippwinkel verkippt werden.
• Die Funktion der Vorrichtung ist folgende:
  Zur Herstellung einer Animation eines Objekts 1 wird dieses zunächst auf den Drehteller 2 gesetzt. Anschließend wird die Digitalkamera 6 auf das Objekt 1 gerichtet. Dann wird die Vorrichtung in Betrieb genommen. Die erste Antriebseinrichtung 4 dreht den Drehteller 2 jeweils um einen vorgegebenen Winkelbetrag. Bei Erreichen des vorgegebenen Winkelbetrags nimmt die Digitalkamera 6 automatisch ein Bild des Objekts 1 unter dem jeweiligen Blickwinkel auf. Sobald eine vollständige Umdrehung durchgeführt worden ist, werden die von der Digitalkamera 6 aufgenommenen Bilder an den Computer 5 übermittelt und dort mittels eines geeigneten Animationsprogramms zu einer Objektanimation weiter verarbeitet, welche schließlich in einer Java-, swf- oder Flaschdatei vorliegt. Derartige Dateien können dann sofort im Internet zur Animation des jeweiligen Objekts 1 verwendet werden.
• Selbstverständlich ist es auch möglich, die mit der Vorrichtung automatisch erzeugte Bildsequenz zu bearbeiten. Dazu kann beispielsweise ein in gleicher Farbe gehaltener Hintergrund der Wand 9 sowie des Drehtellers 2 retuschiert werden. Die Hintergrundfarbe kann durch eine andere Farbe, durch einen virtuellen Hintergrund oder durch eine Filmsequenz ersetzt werden. Ferner kann der Hintergrund beispielsweise in Form eines Logos der das jeweilige Produkt bewerbenden Firma ausgeführt sein. Die Anpassung des Hintergrunds kann auch automatisch mittels voreingestellter Programmabfolgen bzw. Makros erfolgen.
• Selbstverständlich ist es auch möglich, den Drehteller 2 lediglich um Teilbeträge einer vollen Umdrehung zu rotieren und Ansichten des Objekts 1 aufzunehmen. Der Vorteil der beschriebenen Vorrichtung besteht darin, dass automatisiert wiederholend Objekte 1 unter denselben Bedingungen aufgenommen und die gewonnenen Aufnahmen schnell und einfach weiterverarbeitet werden können. Es können damit einfach und schnell reproduzierbar Objektanimationen gleich bleibender Qualität hergestellt werden.
• Mittels geeigneter Softwaretools ist es für den Benutzer möglich, jede der Aufnahmen mit einer Lupenfunktion ausschnittsweise im Detail vergrößert darzustellen. Damit kann der Benutzer das ihn interessierende Objekt 1 an jeder gewünschten Stelle genau inspizieren. Er kann beispielsweise bei einem elektronischen Gerät genau feststellen, welche Anschlüsse an einer Rückseite des Geräts vorgesehen sind. Ferner kann er beispielsweise mit einer solchen Lupenfunktion die Verarbeitung von Produkten, beispielsweise Schuhen und dgl., kontrollieren. Mit der vorgeschlagenen Vorrichtung können Objektanimationen hergestellt werden, welche dem Interessenten detaillierte Informationen über das Objekt 1 liefern.

1

Objekt

2

Drehteller

3

Umfangsrand

4

erste Antriebseinrichtung

5

Computer

6

Digitalkamera

7

Monitor

8

Tastatur

9

Wand

10

Scharnier

11

zweite Antriebseinrichtung

12

Gewindespindel

Claims (11)

1. Vorrichtung zur Herstellung einer computergestützten Objektanimation mit einem mittels einer ersten Antriebseinrichtung (4) drehbaren Drehteller (2) zur Aufnahme des Objekts (1), einem Computer (5) zur Steuerung der ersten Antriebseinrichtung (4), einer relativ zum Drehteller (2) feststehenden Digitalkamera (6) zum Aufnehmen von Bildern des auf dem Drehteller (2) aufgenommenen Objekts (1) unter unterschiedlichen Blickwinkeln und einem auf einem Computer (5) vorgesehenen Programm zur Herstellung einer das Objekt (1) unter verschiedenen Blickwinkeln wiedergebenden Bildsequenz.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Drehteller (2) einen abgerundeten Umfangsrand (3) aufweist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine der Digitalkamera (6) in Blickrichtung gegenüberliegende Wand (9) dieselbe Farbe wie der Drehteller (2) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Mittel zur Änderung eines Hintergrunds der Bilder vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die erste Antriebseinrichtung (4) einen mit dem Computer (5) steuerbaren Schrittmotor aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Drehteller (2) schrittweise um einen vorgegebenen Winkelbetrag drehbar ist, welcher ein, vorzugsweise ganzzahliger, Teiler von 360 ° ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Einrichtung zum Auslösen der Digitalkamera (6) in Abhängigkeit eines vorgegebenen Drehwinkels des Drehtellers (2) vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Drehwinkel dem Winkelbetrag entspricht.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine zweite Antriebseinrichtung (11, 12) zum Kippen des Drehtellers (2) vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein mit der zweiten Antriebseinrichtung (11, 12) einstellbarer Kippwinkel mit dem Computer (5) steuerbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Kippwinkel in Abhängigkeit des Drehwinkels steuerbar ist.